Der Gouverneur des Bundesstaates Washington warnt: Es bleiben nur noch 59 Tage, um unsere Kinder vor der globalen Erwärmung zu retten

Aufmacherbild: Inspiriert durch die Meldung

Berliner Kurier, 05.01.2018

Kältewelle in den USA: Haie erfrieren im Meer

Inslee unternahm eine langwierige Twitter-Kampagne, um die Gesetzgeber des Bundes zu überzeugen, Gesetze zur Besteuerung von Kohlendioxidemissionen zu verabschieden. Die Einwohner Washingtons haben den letzten CO2-Steuerplan von Inslee 2016 mit weitem Abstand abgelehnt.

Die Legislaturperiode des Bundesstaates Washington endet am 8. März in 59 Tagen. Die Demokraten haben in beiden Kammern des Landtages eine knappe Mehrheit.

Google Maps_Bundesstaat Washington

Inslee will, dass die Abgeordneten eine Steuer auf Kohlendioxidemissionen von Kraftwerken und Industrieanlagen erheben.

Der Plan von Inslee würde die CO2 Emissionen im Jahr 2019 mit 20 US-Dollar pro Tonne besteuern, die dann jedes Jahr um 3,5 Prozent über der Inflation steigen sollen. Inslee’s Büro schätzt, dass es in den nächsten vier Jahren 3,3 Milliarden Dollar einbringen wird.

Etwa 950 Millionen Dollar würden in Bildungsprogramme fließen. Der Rest würde in Richtung grüner Energieprogramme und Forschung, Wasserinfrastruktur, Waldbrand-bekämpfung gehen. Etwas Geld würde mit Steuern verrechnet werden oder zu armen Familien gehen.

Der Plan würde die Haushaltsstrompreise um fünf Prozent und die Gaspreise nach offiziellen Schätzungen um etwa zehn Prozent erhöhen.

Inslee’s erster CO2-Steuerplan scheiterte 2016, nachdem liberale Gruppen sich nicht einigen konnten, wie sie die erwarteten Einnahmen ausgeben sollten. Inslee schlug auch ein Emissionshandel Programm vor, welches 2015 sowohl von Demokraten und als auch von Republikanern abgelehnt wurde.

Wenn die CO2 Steuer beschlossen werden würde, hatte dies keine messbaren Auswirkungen auf die projizierte zukünftige globale Erwärmung. Selbst wenn die USA insgesamt aufhören würden, CO2 zu emittieren, wären die Auswirkungen auf der Grundlage von Klimamodellen der Regierung extrem gering .

Erschienen auf The Daily Caller am 09.01.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2018/01/09/washington-governor-claims-just-59-days-to-save-children-from-global-warming/




Behauptung: Ohne das Pariser Abkommen, wird die Erde zu einer Wüste werden

Mehr als 25 Prozent der Weltbevölkerung werden in einer Dürre und wachsenden Desertifikation leben, wenn die globalen Temperaturen bis 2050 um 2 Grad Celsius steigen, heißt es in einem am Montag in dem Journal Nature Climate Change veröffentlichten Bericht.

„Unsere Forschung sagt voraus, dass die Desertifikation [~Wüstenbildung, Verschlechterung des Bodens in rel. trockenen Gebieten] sich über 20-30 Prozent der Landoberfläche der Erde ausbreitet, wenn die globale Durchschnittstemperatur sich um 2 ° C erhöht„, sagte Manoj Joshi, ein führender Forscher der Universität von East Anglia im Vereinigten Königreich in seiner Stellungnahme, seiner Ergebnisse.

Neuere Forschungen haben solche und ähnliche Behauptungen jedoch verworfen. Ein Bericht der 2016 vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) veröffentlicht wurde , weist eindeutig aus, dass mehr Kohlendioxid – nicht weniger – das Pflanzenwachstum erhöht und die Auswirkungen der Temperaturen auf den Klimawandel begrenzt.

Frühere  Studien  schätzen, dass durch die globale Erwärmung etwa die Hälfte der Landmasse der Erde eine „signifikante Ökologisierung“ ausweist [also mehr Grün] und dass nur in 4 Prozent der Welt eine Abnahme des Pflanzenlebens beobachtet werden konnte. Die erhöhte Vegetation, die vermutlich durch wärmere Temperaturen ermöglicht wird, verlangsamt die globale Erwärmung, da mehr Bäume und Pflanzen das CO2 speichern.

Auch andere Behauptungen von Wissenschaftlern der Universität von East Anglia sind nicht erfüllt worden. Ein Forscher sagte im Jahr 2000 voraus, dass Kinder ohne Schnee aufwachsen würden; Es ist nun fast 18 Jahre her, dass britische Klimaforscher an der Universität argumentierten, dass die globale Erwärmung den Schneefall zu einem „sehr seltenen und aufregenden Ereignis“ machen würde.

„Kinder werden einfach nicht wissen, was Schnee ist„, sagte Dr. David Viner, ein Wissenschaftler der Abteilung für Klimaforschung an der Universität von East Anglia,  gegenüber dem UK Independent im Jahr 2000 . UK Independent nahm schließlich den Bericht zurück, nachdem der Kommentar in den konservativen Medien traurige Berühmtheit erlangte.

Eine Welle von Schneestürmen und kalten Temperaturen erlebte Ende Dezember der Nordosten und der Mittlere Westen. Pennsylvania Counties, zum Beispiel, wurden mit mehr als 150cm   Schnee in den zwei Tagen nach Weihnachten bedeckt – der Sturm brach alle Rekorde und erforderte es, dass die Nationalgarde  die Straßen räumten, damit die Bewohner sicher ankamen.

Fundstück: Wie viel Schnee gibt ein Glas Wasser? https://www.linkedin.com/pulse/we-need-moisture-david-entwistle

Am Tag von Heiligabend fielen mehr als 85 cm Schnee, ein Rekord für einen Tag Schneefall in Erie. Wir haben noch nie solche „astronomischen Schneemengen in den letzten 48 Stunden gesehen“, sagte NWS Cleveland Meteorologe Zach Sefcovic.

Auch in Texas fiel Schnee in Rekordhöhen,  … das dritte Mal seit 1895…

Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, dass Länder die Treibhausgase aus dem Verbrauch fossiler Brennstoffe reduzieren, um zu vermeiden, dass die Erderwärmung um 2 Grad Celsius ansteigt. Viele Klimawissenschaftler beschuldigen die durch Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehender Treibhausgase für den von Menschen verursachten Klimawandel.

Immer noch herrscht jedoch Uneinigkeit darüber, ob die Ziele des Abkommens überhaupt durchführbar sind. Die mit dem Erreichen des Ziels verbundenen Kosten schießen in ungeahnte Höhen.

Ein aktueller Bericht von Bloomberg New Energy Finance (BNEF)  prognostizierte, dass globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts unter 2 Grad Celsius liegen könnte und mehr als 12,7 Billionen US-Dollar kosten würde. BNEF schätzt außerdem, dass bis 2040 7,4 Billionen US-Dollar in neue grüne Energiekapazitäten investiert werden und dass die globalen Kohlendioxidemissionen dann um 4 Prozent niedriger sein könnten als 2016.

Erschienen auf The Daily Caller am

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2018/01/01/report-makes-lofty-claim-that-earth-will-become-a-desert-without-paris-deal/

 

 

* * *

Pressefundstücke – immer wieder schön

 

BBC News 26.04.2002

Schnee, auch 2002 noch eine Sache der Vergangenheit

 

N-TV 29.09.2005

 

T-Online News, 11.01.2009

Berliner Kurier, 05.01.2018

Kältewelle in den USA: Haie erfrieren im Meer

…  Am Donnerstag wurde bereits der vierte erfrorene Hai vermeldet, an der Küste von Cape Cod, einer Halbinsel im Südosten von Massachusetts. Der Fuchshai wurde in einem Packen Eis entdeckt, berichtet die Organisation  „Atlantic White Shark Conservancy“.  Wegen des rauen Wetters hatten die Wissenschaftler es nicht geschafft, ihn an Land zu ziehen.

… Entlang der US-Ostküste sorgen Eiseskälte und anhaltender Schneefall weiter für Chaos. Sogar im Sonnenstaat Florida  fiel Schnee  – erstmals seit 29 Jahren.

 

TZ München, 09.01.2018

Von Schnee und Frost ist hierzulande derzeit nichts zu sehen. Wetterexperten machen wenig Hoffnung, dass sich das schnell ändert. 

„Das könnte einer der wärmsten Januar-Monate seit Jahren werden. Nach den ersten 8 Tagen ist der Monat bisher rund 5,3 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt“, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net

….

Deutschland-Wetter: Wie sind die Winter-Aussichten?

In den nächsten Tagen passiert wettertechnisch in Deutschland nicht wirklich viel, berichtet Meteorologe Dominik Jung. „Ein Meteorologe würde die anstehende Wetterlage sicherlich als „langweilig“ bezeichnen“ ist in seiner aktuellen Wettermitteilung zu lesen und bringt es auf den Punkt: Kein Wintereinbruch in Sicht, keine neue Sturmentwicklung und keine Starkregenereignisse. 

 

 

T-Online, 09.01.2018

 

 

WEB.DE 01.01.2018

 

WEB.DE  10.01.2018

 

 

Zum Abschluss, der

Eisbericht der Arktis

Orange Linie: Durchschnitt 1981 – 2010




Am Neujahrs­morgen hat sich Deutsch­land zum ersten Mal in der Geschichte komplett mit Öko­strom versorgt

Dazu als Ausführung: Ein Ereignis, zwei Interpretationen.

Neujahr 2018, sechs Uhr früh: Ein EEG-Märchen wurde „wahr“, weil die offiziellen Verbrauchsangaben um 22 % differieren

Süddeutsche Zeitung 4. Januar 2018: [1] … Als es endlich soweit ist, liegt fast ganz Deutschland friedlich in den Federn. Es merkt auch keiner nach dem Aufstehen. Kein Wecker blinkt, weil zwischenzeitlich der Strom ausgefallen ist. Dabei hat sich Deutschland gerade zum ersten Mal in der Geschichte komplett mit Ökostrom versorgt: am Neujahrsmorgen um sechs Uhr.
Das jedenfalls belegen die offiziellen Zahlen der Bundesnetzagentur, die auf der Plattform Smard für jede Stunde Angebot und Nachfrage im deutschen Stromnetz abbildet. Naturgemäß ist die Nachfrage an einem Neujahrsmorgen schwach, der Verbrauch liegt bei knapp
41 000 Megawattstunden. Das ist etwas mehr als die Hälfte dessen, was an einem normalen Werktag verbraucht wird. Allerdings weht in den frühen Morgenstunden des neuen Jahres auch ein ordentlicher Wind: Allein er stillt 85 Prozent der Stromnachfrage. Wasserkraft und Biomasse besorgen den Rest. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, sie sorgt erst mittags für zusätzlichen Ökostrom. „Niemand hat erwartet, dass wir die 100 Prozent ausgerechnet an einem Wintertag früh morgens erreichen“, sagt Rainer Baake, zuständiger Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium …
Die GRÜNEN legten nach und meldeten: [14] Deutschland kann 100 Prozent Ökostrom.

Wie sich das EEG-Märchen vom Neujahrstag im Netz selbst darstellte, ist anbei anhand der Darstellung aus dem Agora-Viewer gezeigt:

Nach den Daten von Agora war es selbst in diesen wenigen Stunden nicht so euphorisch, wie es die SZ und der Staatssekretär, Herr Baake meldeten.

Agora-Daten am 01.01.2018, 06 h:
– Verbrauch: 49,948 GW
– Regenerative Erzeugung gesamt: 42,898 GW
– Anteil EEG-Versorgung damit: 86 %
Bezüglich der Daten gibt es allerdings unterschiedliche Angaben. Bei der Entso-e wurden für diese Stunde wohl nur ca. 42.000 MW Verbrauch angegeben [3], wonach die 100 % „EEG-Energieerfüllung“ stimmen würde. Anmerkung: Im SZ-Artikel sind es 41,09 MWh.
Auf die Nachfrage bei Agora nach der Diskrepanz zwischen den beiden Portalangaben kam eine vorbildlich schnelle und freundliche, leider etwas kryptische Antwort:
Antwort von Agora: … Während das Agorameter die gleiche Datenquelle (über EEX) nutzt, werden hier die Daten mit bestimmten Korrekturfaktoren verrechnet (sehen Sie hierzu die Dokumentation … Dies geschieht, da die Daten von ENTSO-E nicht die gesamte Produktion abdecken. Aufgrund dieser Verrechnung kommt das Agorameter auf eine abweichende Produktion, somit auch Nachfrage und letztendlich auch Erneuerbaren-Anteil an der Nachfrage ...
Der Autor leitet daraus ab, dass Agora überzeugt ist, die genauere Darstellung zu geben (Bild 1). Was sind auch schon ca. 15 % Datendifferenz, wenn man EEG-Strom sowieso im Überfluss hat [4]. Kleinlichkeit schadet da nur, mögen sich SZ und Staatssekretär gedacht haben. Und wer weiß schon, wann eine solche Stunde wieder kommt.

Vollkommen unabhängig vom Autor fiel dies auch „Vernunftkraft“ auf und diese Seite kam mit genau der gleichen Überlegung (Und Nachfrage) zum gleichen Ergebnis wie der Autor:

Bild 1.1 Screenshot aus dem Artikel bei „Vernunftkraft“

Basieren die politischen „Zerschlagungseuphorien“ zu unserem Energiesystem auf Datenfehlern?

Beim Betrachten des enormen Datenunterschiedes beim Verbrauch kommt man ins Grübeln. Der Gesamtanteil Braunkohle am Energiemix beträgt ca. 23 %. Der Datenunterschied beträgt ca. 22 %. Basiert die Euphorie hochrangiger Politiker*innen und bestimmter Parteien, zum Beispiel die Braunkohlekraftwerke problemlos abschalten zu können, ganz einfach auf Datenfehlern? Wundern würde man sich darüber nicht (mehr).
Es wäre für die AfD eine gute Gelegenheit, über eine Anfrage an den Datendienst des Bundestages diese eklatante Diskrepanz zwischen den Infoportalen (er)klären zu lassen.

Experten sehen in dem Rekord einen Impuls, die Energiewende entscheidend voranzutreiben

In Deutschland findet sich inzwischen wohl zu jedem Thema ein Überangebot an Experten und so fand auch die SZ wohl welche, die aus dem Ereignis das Positive herausschälen konnten:
Süddeutsche Zeitung: [1] Experten sehen in dem Rekord einen Impuls, die Energiewende entscheidend voranzutreiben.

Fachpersonen empfehlen eher, mit dem EEG-Wahnsinn aufzuhören

Im Folgenden eine Darstellung, warum man aus diesem „geschichtlichen“ Ereignis alternativ auch weniger einen Erfolg, sondern das Desaster des EEG herauslesen kann. Das wurde vom Autor (und anderen) zwar in vielen Artikeln schon publiziert, bei einem solchen, ganz Deutschland betreffendem Thema, kann man es jedoch nicht oft genug wiederholen.

Das folgende Bild erweitert den kurzen Zeitraum des Neujahrsmorgens auf einen Monat.

Bild 2 Stromversorgungsdaten Dezember 2017 mit diversen Zufügungen durch den Autor. quelle: Agora Viewer

Sofort sieht man, dass den (vielleicht – eher jedoch nicht) wenigen Stunden „EEG-Planerfüllung“, ausschließlich Zeiten gegenüberstehen, in welchen – so man sich auf das EEG verlassen müsste – eklatanter Energiemangel herrscht, welcher bis zur praktisch vollständigen Energiedunkelheit über eine ganze Woche reicht (A: 15. … 23. Dezember).

Wie es das folgende Bild 3 zeigt, gilt dies auch für Wind offshore, der angeblich Grundlastfähigkeiten besitzen soll, wie es „Experten“ – die ja keine Fachpersonen sein müssen – regelmäßig versichern:
EIKE 11.01.2017: Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo: Ein Nachtrag zum Märchen von der Wind-Grundlastfähigkeit
Münchner Stadtwerke: Christian Vogt, Leiter des Beteiligungsmanagements der Stadtwerke München:
… Bis 2025 wollen wir so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. Eine ganz wesentliche Bedeutung bei der Umsetzung hat die Windkraft, insbesondere Offshore.
Sie hat das größte Potenzial und ist sogar grundlastfähig.

Bild 3 Einspeisung Wind offshore vom 01.04.2016 bis 07.01.2016. Quelle: Agora Datensatz (daraus vom Autor erstellt und ergänzt)

Außer, dass eine reine EEG-Versorgung wegen der nicht-Planbarkeit und dem fast vollständigen Fehlern ausreichend großer Speicher ein Desaster wäre, kann man eigentlich nichts anderes herauslesen.

„Experten“, wie der beamtete Aktivist, Herr Baake (GRÜNER und ehemals mit-Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe) verkünden jedoch dazu:
[1] … Das Geschehen zeigt, dass wir noch mehr Flexibilität brauchen“, sagt Baake, „inflexible Großkraftwerke behindern die Energiewende“ …

Wer behindert wen?

Das mit der Flexibilität mag stimmen. Nachdem der EEG-Flatterstrom im Stundentakt gewaltige (unplanbare) Sprünge macht, wäre für das parallel immer erforderliche Backup-Versorgungssystem die gleiche – aber nun planbare – Sprunghaftigkeit nicht schlecht. Allerdings ist erwiesen, dass es stattdessen viel billiger und einfacher ist, den EEG-Überschuss einfach wegzuwerfen – heißt abzuregeln (wird i einem späteren Kapitel noch ausgeführt). Würde man gar die bedingungslose EEG-Vorrangeinspeisung beenden, wäre das Problem sowieso ganz schnell durch den Markt bereinigt.
„Experten“ sprechen zwar davon:
[1]… Das sehen Experten ähnlich. „Wir treten damit in eine neue Phase“, sagt Felix Matthes, Energie-Experte beim Öko-Institut. „Die Erneuerbaren sind damit endgültig aus der Nische heraus.“ Nun schlage die Stunde des Marktes.
Doch meinen diese mit „Markt“ etwas ganz anderes, nämlich dessen vollständige Zerschlagung:
WIKIPEDIA:… Unter Baakes Leitung half die Deutsche Umwelthilfe daher Bürgerinitiativen, Kommunalpolitikern und Landesregierungen in Auseinandersetzungen gegen neue Kohlekraftwerke ...

Solche Aussagen – teils beamteter Personen an entscheidungsrelevanten Positionen – sind insofern erschütternd, weil im Bild 2 (und nicht nur dort [4]) erkennbar ist, dass die verbliebenen, konventionellen Kraftwerke das EEG nicht behindern, sondern dessen einzige Rettung sind. Man hat auch bei diesem Staatssekretär den Eindruck, dass als Hauptaufgabe vorrangig die Zerschlagung des Stromsystems gesehen wird und die negativen Folgen bewusst in Kauf genommen werden [5] [7], wie es allerdings auch seine Partei und Frau Hendricks [4] fordern.

Die Rettungsgasse und die Sankas sind die „Freie Fahrt“ Blockierer

Bei jeder Nachschau im EEG-System stellt man fest, dass das EEG alleine durch die (zum Glück noch) vorhandenen, konventionellen Kraftwerke vor dem Infarkt gerettet wird [4] [6]. Wer dennoch behauptet, diese würden die Netze verstopfen (zum Beispiel auch die „Expertin“, Frau C. Kemfert), hat entweder keine Ahnung, oder ideologische Scheuklappen. Wobei „keine Ahnung“ eher bei Personen in höchsten, politischen Ämtern zu vermuten ist. Um nicht immer nur die unselige Frau Hendricks zu zitieren, anbei andere Beispiele:
WELT N24, 31.05.2016: Kohlekraftwerke „verstopfen“ Stromnetze
… Der Kieler Energieminister Robert Habeck (Grüne) sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir haben ja nicht zu viel Erneuerbaren Strom, sondern Kohle- und Atomkraftwerke, die das Netz verstopfen. Wenn die aus den Netzen verschwinden würden, hätten wir ordentlich Platz.»
Bündnis 90 Die Grünen, 05.01.2018: [14] Deutschland kann 100 Prozent Ökostrom
… Der erste Schritt ist, dass die alten, unflexiblen Kraftwerke vom Netz gehen. Die Atommeiler werden bis 2022 abgeschaltet. Doch sehr schnell müssen jetzt auch die alten Kohlekraftwerke raus aus der Produktion. Das schützt nicht nur das Klima, sondern bringt auch den Strommarkt wieder in Ordnung. Die Dinosaurier aus der alten Energiewelt müssen wir dann durch Erneuerbare sowie flexible und umweltfreundliche Kraftwerke oder Speicher ersetzen. So sieht die Stromwelt der Zukunft aus.
Jedenfalls erinnert es an Autofahrer, welche im Stau stehen und sich über die Rettungsgasse und Feuerwehrautos beschweren, welche die Autobahn „verstopfen“ und die freie Fahrt behindern. Bei den GRÜNEN kommt noch dazu, dass sie Wünsche als bereits gelöste Probleme „verkaufen“.

Wie im Sozialismus: Mangel ist doch ein Segen – und irgendjemand profitiert schon davon

Die SZ als bezahlpflichtige, „GRÜNE Parteizeitung“, kann nicht anders, als überall Erfolge zu sehen. Parallel mit der C. Kemfert ist auch die SZ überzeugt, dass negative Börsenstrompreise „allen nutzt“. Gut, mit der Einschränkung: „ die Strom flexibel nachfragen können“, womit Privatverbraucher leider weitgehend ausgeschlossen sind. Das bringt nach SZ-Lesart jedoch kaum einen Nachteil, denn an den horrenden Differenz-Kosten sind sie dafür immer beteiligt.
Süddeutsche Zeitung: [1] … Auch am Strommarkt geht das Ereignis nicht spurlos vorbei. An der Börse fällt der Strompreis am frühen Neujahrsmorgen auf minus 76 Euro pro Megawattstunde. Wer Strom erzeugt, muss in den ersten Stunden des neuen Jahres also Geld drauflegen, um ihn loszuwerden. Der Grund: Während Ökostrom erstmals mehr als genug Strom produziert, laufen konventionelle Kraftwerke weiter, vor allem Export. Doch sie erzeugen mehr, als gebraucht wird

Bild 4 Neujahrstag mit Verlauf der negativen Stromkosten (blaue Linie) von ca. 00 …. 14 h an der Strombörse

Süddeutsche Zeitung: [1]… Das sehen Experten ähnlich …
(Felix Matthes, Energie-Experte beim Öko-Institut:) …Denn wenn die Preise stark schwanken, dann nutzt das all jenen, die ihren Strom flexibel nachfragen können. Batterien und andere Speicher lassen sich aufladen, Kühlhäuser herunterkühlen. Bei negativen Preisen lässt sich damit sogar Geld verdienen. Wird Strom knapp, lässt sich die gespeicherte Energie teurer verkaufen.

Am besagten Neujahrstag bekamen also beispielhaft „Kühlhausbesitzer“ für die Abnahme von einer MWh Strom noch 76 EUR – also 7,6 Cent/kWh – Zuzahlung. Schade für die Besitzer, welche es vorher nicht wussten und ihr Kühlhaus vorschriftsmäßig bereits kalt hatten. Jedenfalls: Diese Gelegenheit zu einer Zeit, da man sowieso nichts Besseres zu tun hatte, werden sicher alle klugen Privatkunden in Deutschland spontan genutzt haben.

Die es konnten, wurden in den wenigen Stunden mit 28,4 Millionen EUR (zusätzlich zum Strom) belohnt [3]. Etwas konsequenter und mit dem doppelten Effekt soll Österreich dieses Geschäftsmodell nutzen: Es nimmt gegen Zuzahlung deutschen Überschussstrom ab und leert seine Pumpspeicher-Kraftwerke, wenn Deutschland wieder dabei ist, im EEG-Strommangel zu versinken.
Um keinen Neid aufkommen zu lassen, möge jeder seinen Nachbarn befragen, wie (viel) er am Neujahrsmorgen von diesem grandiosen Vorteil des EEG partizipiert konnte. Konnte er nicht, war wenigstens auch er an den Kosten beteiligt.
Letztes Jahr waren dies (zusätzlich zu den EEG-Zwangs-Einspeisekosten): [3]
-Ca. 1 Milliarde EUR für Redespatchmaßnahmen und
-ca. 0,9 Milliarden EUR für Abregelungkosten (Zwangsvergütung an „Energieernter“ für nicht eingespeisten EEG-Strom)
Und diese „Erfolge“ werden immer größer werden.
Epoch Times 1. January 2018: Stromnetz unter Druck – Tennet meldet Rekordkosten für Noteingriffe (dpa)
Fast eine Milliarde Euro musste der Netzbetreiber Tennet 2017 für sogenannte Noteingriffe ins Netz zahlen. Ursache ist der Ausbau der erneuerbaren Energie … … Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, sieht Milliardenkosten auf die Verbraucher zukommen.

Die GRÜNEN haben wenigstens „erkannt“, dass negative Börsenpreise irgendwie doch „etwas Schlechtes“ sind. Wie bei dieser Partei üblich, treibt man den Teufel dann bedenkenlos mit dem Belzebub aus und Kosten spielen bei dieser Partei – wo Wünsche als Tatsachen „verkauft“ werden – sowieso keine Rolle:
Bündnis 90 Die Grünen: [14] … Es kann nicht sein, dass an jedem Feiertag, wenn der Wind auffrischt und die Sonne aufgeht negative Preise drohen. Dieser Irrsinn muss aufhören …
… Flexibilität ist also das neue Zauberwort der Energiewende, doch sie zu erreichen ist keine Hexerei. Der erste Schritt ist, dass die alten, unflexiblen Kraftwerke vom Netz gehen. Die Atommeiler werden bis 2022 abgeschaltet. Doch sehr schnell müssen jetzt auch die alten Kohlekraftwerke raus aus der Produktion …Die Dinosaurier aus der alten Energiewelt müssen wir dann durch Erneuerbare sowie flexible und umweltfreundliche Kraftwerke oder Speicher ersetzen. So sieht die Stromwelt der Zukunft aus.

Den (durch den bedingungslosen EEG-Einspeisevorrang) erzeugten Stromüberfluss wegwerfen, ist immer noch die billigste Rettung

Man erinnere sich:
-Der negative Strompreis während dieser „erfolgreichen, wegweisenden Ökostunden“ betrug 7,6 Cent/KWh,
-die mittlere EEG-Einspeisevergütung beträgt derzeit ca. 15,78 Cent/kWh [15].
Die Differenz von 23.5 Cent/kWh! bezahlt fast alleine der private Stromkunde.
-Wirklich wert ist der Strom aber lediglich die typischen 3 … 4 Cent/kWh (Bild 4 ab ca. 18h).
Alleine diese Gegenüberstellung zeigt den reinen Wahnsinn, welchen dieses Subventionssystem generiert hat und wie man es nur noch aus den schlimmsten Zeiten der EU-Agrarsubventionierungen kennt, als Butter in Kühlschiffen auf dem Meer „zwischengelagert“ wurde und in Griechenland hochsubventionierte – aber nicht absetzbare – Ernten vom Baum direkt auf die Müllkippe kamen.
Im deutschen EEG-System hat man dieses Verfahren zur neuen Blüte weiter-entwickelt, ein Ende ist nicht abzusehen.

GRÜNE: Deutschland kann 100 Prozent Ökostrom

Bei manchen Politker*innen ahnt man, dass ihre Aussagen (hier zur Energie) auf reiner Dummheit beruhen. Frau Hendricks [4] und Cem Özdemir 16] sind dafür eklatante Beispiele.
Wenn aber eine ganze Partei Fakten verdreht und die Bürger damit bewusst in die Irre führen will, sollte man es eigentlich nicht mehr tolerieren. Der Autor sieht einen solchen Vorgang mit der Meldung der GRÜNEN: [14] Deutschland kann 100 Prozent Ökostrom.
In den frühen Morgenstunden des Neujahrstages 2018 vollzog sich, von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, etwas für viele Überraschendes. Wind, Wasser und Biomasse lieferten ausreichend Strom, um erstmals den gesamten Bedarf in Deutschland abzudecken. In diesem Moment hätte die Stromversorgung also erstmalig klimaneutral sein können. War sie aber in der Realität nicht. Denn allen Ökostroms zum Trotz liefen auch die Atom- und Kohlekraftwerke weiter – und erzeugten überflüssigen Strom, der in die Nachbarländer exportiert werden musste.
Wir haben in Deutschland bei der Energiewende viel erreicht ..
Dank dieses Engagements kann Deutschland jetzt die Stromversorgung mit 100 Prozent Ökostrom gewährleisten.
Flexibilität ist also das neue Zauberwort der Energiewende, doch sie zu erreichen ist keine Hexerei. Der erste Schritt ist, dass die alten, unflexiblen Kraftwerke vom Netz gehen. Die Atommeiler werden bis 2022 abgeschaltet. Doch sehr schnell müssen jetzt auch die alten Kohlekraftwerke raus aus der Produktion. Das schützt nicht nur das Klima, sondern bringt auch den Strommarkt wieder in Ordnung. Die Dinosaurier aus der alten Energiewelt müssen wir dann durch Erneuerbare sowie flexible und umweltfreundliche Kraftwerke oder Speicher ersetzen. So sieht die Stromwelt der Zukunft aus.

Ist es nicht eine Unverschämtheit (das dort stehen sollende Wort wurde wegen der Maas-Netzwerkregeln nicht eingesetzt):
Da liefert GREEN-Strom in ganz wenigen – nicht vorhersehbaren – Stunden im Jahr ungefähr der Hälfte des typisch benötigten Strombedarfes,
und daraus erdichtet eine Partei: Deutschland könne jetzt die Stromversorgung mit 100 Prozent Ökostrom gewährleisten.
Wer zu einem so wichtigen Thema, wie der Energieversorgung Deutschlands so bewusst und eklatant falsch informiert, hat doch jegliche Glaubwürdigkeit verspielt. Anstelle es dieser Partei jedoch „um die Ohren zu hauen“, findet sich nirgendwo ein Protest oder eine Rüge (zumindest hat der Autor nichts gefunden).
Der Wahlslogan dieser Partei sollte vielleicht umgetextet werden:

Bild 5 Screenshot vom Wahlflyer 2017 der GRÜNEN. Vom Autor ergänzt

Die GRÜNEN haben seit Längerem zwar kein Regierungsmandat, doch ihre „Maulwürfe“ überall

Der ehemalige Umweltminister Tritti(h)n war ein genialer Stratege. Während seiner Minister-Amtszeit sorgte er konsequent dafür, alle wichtigen Positionen mit Gesinnungsgenossen zu besetzen. Und die SPD machte mit der Besetzung solcher Schlüsselpositionen durch GRÜNE Aktivisten einfach weiter.
Sarkastisch formuliert: Eine Frau Hendricks und eine Maria Krautsberger (Leitung Umweltbundesamt) lassen sich wohl auch in der SPD nur schwer doppeln. Weitere Personen, welche so konsequent ihre Hysterie über den Verstand siegen lassen [8] [9], holt man sich deshalb besser gleich bei der dafür prädestinierten Partei. (Mit) Ein Grund, warum Parteien wechseln können, die Gesinnung in den Ministerien aber nicht.

Achgut.com 08.01.2018: [7] Mein Name ist Baake mit B wie Blackout
Wenn man sich nach Fukushima beim angekündigten Totschlag der deutschen Energiewirtschaft auf einen Mann verlassen konnte, dann war das der Herr Baake, der folgerichtig auch ohne jede grüne Regierungsbeteiligung als grüngraue Eminenz an beziehungsweise nahe der Macht bleiben durfte, zuletzt als Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, zuständig für Energiefragen.
Dort konnte er dem Bundesrechnungshof vor einem Jahr nicht so genau sagen, wo all das Energiewendegeld seines Hauses hingeflossen ist
u
nd was genau es bewirkt, weswegen der BRH ziemlich not amused war. Baakes damaliger Chef, Sigmar Gabriel, der sinngemäß mal die Energiewende als Biotop für Bekloppte bezeichnet hat, auch wenn er dieses Diktum geschickt unseren Nachbarländern vom Maul abgeschaut zu haben vorgab, ist längst weg.
Wer blieb, ist Baake, und wir können davon ausgehen, dass er auch die nächsten Regierungswechsel (oder -restaurationen) unbeschadet überstehen wird. Denn er wird ja gebraucht. Für die Energiewende. Und nun gehört ihm das ganze Zappelstromer Ländchen von Flensburg bis Passau, und, ja, wenn der Staatssekretär erzählt …
Weiterlesen bitte im Original.

Wenn Deutschland seine Visionen hat, schickt man es nicht zum Arzt, sondern die „Intelligenz“ visioniert mit

Wenn Deutschland Visionen hat, soll daran auch immer die Welt teilhaben, besser: Genesen. Ein Grundsatz, der unerbittlich und wohl von jeder Generation beherzigt wird. Ausführende Personen in hohen, politischen Positionen finden sich immer und aus irgendwelchen Gründen gelingt es welchen an der politischen Spitze auch immer wieder, jegliche Opposition dagegen kaltzustellen. Diesmal sogar, sie zustimmend gleich ganz „verschwinden“ zu lassen. Ist das gelungen, macht auch die „gesellschaftliche Intelligenz“ begeistert mit:
manager magazin 07.11.2017: … Mehr als 50 Unternehmen fordern raschen Kohleausstieg
Und wenn alle mitmachen, steht auch die Kirche nie im Abseits: [10] „Ökologische Schuld“ der Industriestaaten
… Als Lösung nennt der Papst explizit den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien und den Ausstieg aus fossilen Kraftstoffen. Eine Absage erteilt er dem Handel mit Emissionszertifikaten, der bloß von nötigen radikaleren Lösungen ablenke …
Das muss er (der Papst). Denn nach der Kirchenlehre entscheidet der Papst nicht einfach so, sondern wartet auf „Zeichen der Zeit“. Hat er ein solches erkannt, „weiß“ er Gottes Willen dahinter (auch wenn es wie in diesem Fall der Enzyklika, im Wesentlichen der von Herrn Schellnhuber ist).
EIKE 18.04.2016: [12] Kirche und Klimawandel Viel „Mensch“, viele Bibelsprüche, die Orientierung vom PIK, von kritischer Reflexion keine Spur
… Warum ist der Klimawandel ein Thema der Kirche geworden
… Zur Begründung als christliche Offenbarung muss ein gesellschaftliches Thema als „ein Zeichen der Zeit“ festgestellt werden. Dies erfolgt mittels dem „discretio spirituum“ (Unterscheidung der Geister) einer normativen Überprüfung von göttlicher Begnadung. Die Bischöfe sind sich sicher, dass der Klimawandel dem discretio spirituum genügt und damit ein Zeichen der Zeit sei, welches den Glauben an Gott als Schöpfer und Erlöser nicht unberührt lässt …
Dieses „Verfahren“ erklärt schlüssig, warum die Kirche immer erst hinterher „erkennt“, wenn sie in einer Beurteilung falsch lag, Gott aber nie daran schuld ist. Das „Fußpersonal“ darf und kann sich beim „ discretio spirituum“ ja irren.

Warum diese Ausführung? Weil Deutschland dabei ist, die EU in dieses EEG-Desaster zu zwingen.

Er hoffte, und es kam schlimmer: Die EU soll Deutschlands (nicht funktionierendes) EEG-System übernehmen

(Anmerkung: Dieser Artikel erschien auch auf EIKE, trotzdem anbei ein Auszug daraus)
TICHYS EINBLICK 6. Januar 2018: [5] Augen zu und durch EU – Energierat hat beschlossen: Planwirtschaft
Immer wenn Akteure aus dem Berliner Politbetrieb wie Rainer Baake lauthals etwas von »Erfolg« verkünden, ist besonders hohe Vorsicht angebracht. »Das vom Energierat beschlossene Paket »Saubere Energie für alle Europäer« ist ein Meilenstein. Es gestaltet fast den gesamten europäischen Energierahmen neu.«, verkündete Baake Anfang dieser Woche.
Baake ist einer der Hauptideologen der Energiewende, war früher Staatssekretär in Hessen, als Joschka Fischer Umweltminister in Wiesbaden war. Beide wollten das Kernkraftwerk Biblis sofort dichtmachen, der damalige Bundesumweltminister Töpfer verhinderte dies. Für alle Außenstehenden unverständlich machte der damalige Wirtschaftsminister Gabriel den Grünen zum Staatssekretär. Seine Nachfolgerin Zypris hat nichts daran geändert. Baake war auch einmal Bundesgeschäftsführer der äußerst dubiosen Deutschen Umwelthilfe und will das Energiesystem umbauen. Bisher allerdings trägt er die wesentliche Mitschuld an dem Energiedesaster, an extrem hohen Strompreisen und dem Ruin der alten Energieerzeuger. Der gelernte Volkswirt ist mit verantwortlich für die Vernichtung von Werten in Milliardenhöhe.
Rainer Baake vertritt Deutschland bei den Brüsseler Energieverhandlungen. Jetzt will er nichts Geringeres als den europäischen Energiemarkt mal eben neu ordnen. Was in Deutschland schon nicht funktioniert, soll nun Europa aufgezwängt werden. »Saubere Energie für alle Europäer« soll ein Vorzeigeprojekt der EU sein. Sie basteln an einer »Energieunion«, sind sich aber darüber im Klaren, wie schwierig es werden würde, ein entsprechendes Gesetzpaket auf nationaler Ebene umzusetzen. Die EU-Kommission möchte 30 Prozent Energieeinsparung bis zum Jahr 2030 erreichen. Beachtlich hochfliegende Pläne, die Bürger Europas können sich lediglich glücklich schätzen, dass die meisten Gesetzesvorschläge als zahnloser Bettvorleger enden.
Bisher zeigen die meisten europäischen Staaten – das abschreckende Beispiel Deutschlands vor Augen – wenig Neigung auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Vor einem Jahr hat die EU ein »Winterpaket« (nennt sie tatsächlich so) vorgestellt, ein Paket an Gesetzesvorschlägen für eben »Saubere Energie für alle Europäer«.

Mit der Parole: »keine Diskriminierung einer Stromart«

TICHYS EINBLICK: [5] Im Wesentlichen handelt es sich um eine Verbreitung der deutschen Energievorstellungen über Europa. Unter anderem mit den Parolen »keine Diskriminierung einer Stromart«, alle Verbraucher sollen das Recht haben, Strom zu erzeugen und der Leerformel »Mehr Energieeffizienz«.
In dieser Woche verkündet Baake lauthals, dass die »28 EU-Energieminister Weichen auf europäische Energiewende gestellt hätten«
. …
Im Klartext: Den europäischen Ländern sollen Kohlekraftwerke verboten werden, nicht direkt, sondern über den Umweg, dass sie »an diesen Kapazitätsmärkten … nicht mehr teilnehmen (dürfen).« Klingt nicht direkt nach drastischem Verbot, ist aber im Effekt das Gleiche. Der Kohleausstieg für alle EU-Länder soll also durch die Hintertür eingeführt werden. Die Kommission hatte bereits vorgeschlagen, die Kohleverstromung in Europa zu reduzieren ….
… Die Gefahr größerer Blackouts, vor der die Fachleute schon seit langem warnen, wird damit nicht nur Deutschland treffen, sondern auch andere EU-Länder. Auch eine Art Solidarität: Warum soll nur Deutschland allein den Untergang seiner industriellen Basis zu tragen haben?

Weiterlesen bitte im Original: Energierat hat beschlossen: Planwirtschaft

Hauptsache, Deutschland wird geschwächt

Drei Mal darf man raten, wer es einmal bezahlen wird, wenn in der gesamten EU ein EEG-ähnliches „Zappelstromsystem“ errichtet ist und flautenzyklisch in sich zusammen fällt. Länder, welche ihre bewährten, konventionellen Kraftwerke vorsichtshalber jedoch nicht zurückbauen (im Gegensatz zu Deutschland, das alles Bewährte begeistert auf den Schrott wirft), werden dann Sieger. Vielleicht ein Grund, warum andere Länder daran teilnehmen.

Nein, weil zur CO2-Verhinderung wirklich nichts auf der Welt zu aufwendig und zu teuer sein darf

Mit dieser Aussage wird Alles und Jedes gerechtfertigt. In (vom Autor geschätzt) 99 % aller Informationen und Maßnahmeninfos zum EEG wird unisono erklärt, dass sie wegen der notwendigen (eigentlich: vorgegebenen) CO2-Minderung erfolgen.
WELT N24, 13.12.2017: Wie Macron zeigen will, dass Klimaschutz cool ist
Macron … Inzwischen inszeniert er sich als grüner Weltretter und Ökologe der ersten Stunde und preist erneuerbare Energien als Wachstumsfaktor an … Macron stellte darauf ein Video ins Netz. „Make our planet great again“ lautete dessen zentrale Botschaft
… weil nach dem angekündigten Ausstieg der USA vor allem eins fehlt: das Geld, um die Energiewende zu finanzieren. 100 Milliarden Dollar pro Jahr sind den Entwicklungsländern ab 2020 in Paris versprochen worden. Auf insgesamt 90 Billionen Dollar schätzt (Weltbankchefin) Georgiewa die Summe, die im nächsten Jahrzehnt aufgebracht werden muss.

Diese Prämisse wird nie in Frage gestellt. So lange das so ist, wird passieren, was viele religiösen Eiferer im Lauf der Geschichte schon gemacht haben: Die Bevölkerung zur Durchsetzung ihrer (klima-)religiösen Ziele (bis) zum eigenen Untergang zu zwingen.

Quellen

[1] Süddeutsche Zeitung 4. Januar 2018, online: Ökostrom An Neujahr versorgte sich Deutschland erstmals nur mit Ökostrom

[2] Süddeutsche Zeitung, Printausgabe Nr. 4, 2018: Saubere Premiere

[3] VERNUNFTKRAFT Landesverband Hessen e.V., R. Schuster: EEG-Dateninfo „Weihnachten Neujahr“

[4] EIKE 07. Januar 2018: Ministerin Hendricks: Wir haben im Gegenteil sogar gigantische Stromüberschüsse

[5] TICHYS EINBLICK 6. Januar 2018: Augen zu und durch EU – Energierat hat beschlossen: Planwirtschaft

[6] EIKE 27.12.2017: Offshore lieferte jeden Tag Strom und onshore gab es im Jahr 2016 deutschlandweit keine einzige Stunde ohne Windstromerzeugung

[7] Achgut.com 08.01.2018: Mein Name ist Baake mit B wie Blackout

[8] EIKE 21. August 2017: POLITISCHE BILANZ: Nicht „ob“, sondern „wie schnell“

[9] WELT N24 05.11.2017: Krautzberger: Autofahren muss im Kampf gegen Klimawandel reduziert werden

[10] Neue Energie 18.06.15: Umwelt-Enzyklika Papst bezieht deutlich Stellung zum Klimawandel

[11] EIKE 22.07.2016: Wurde ein Klimawandel-Einfluss bisher übersehen? Was ist, wenn Gott anstelle von CO2 das Klima lenkt?

[12] EIKE 18.04.2016: Kirche und Klimawandel Viel „Mensch“, viele Bibelsprüche, die Orientierung vom PIK, von kritischer Reflexion keine Spur

[13] EIKE 20.07.2017: Randalen von Atomfrontkämpfern werden von Frau Hendricks ausdrücklich als „Freunde des Staates und der Gesellschaft“ gelobt

[14] Bündnis 90 Die Grünen, 05.01.2018: Deutschland kann 100 Prozent Ökostrom

[15] BMWI: EEG in Zahlen: Vergütungen, Differenzkosten und EEG-Umlage 2000 bis 2018 (Stand: 16. Oktober 2017)

[16] EIKE 15.08.2017: Cem Özdemir versucht sich in Energie




Erwärmung in Deutsch­land und in den USA- nur bei den Mess­stationen in den Wärme­inseln

Seit 1850 wurde es wärmer, darüber besteht Konsens. Das Archiv des Deutschen Wetterdienstes (DWD) geht bis 1881 zurück, bis dahin seien die Werte über Wetterstation quer durch Deutschland verteilt, zuverlässig erhoben, begründet der DWD. Und die in einem Diagramm aneinandergereihten Jahresmittel ergeben auch die behauptete Erwärmung von gut 1,5 Grad.

Grafik 1: seit 1881 wurde es in Deutschland wärmer, das zeigt die lineare Trendlinie zu den Jahresmitteln des Deutschen Wetterdienstes.

Seit 30 Jahren hat sich in den Medien und der Politik, angetrieben durch das IPPC, die vorherrschende Meinung gebildet, diese Erwärmung sei auf die Industrialisierung zurückzuführen, die nach 1850 verstärkt begonnen hat. Und mit der Industrialisierung verbunden wäre die vermehrte anthropogene Kohlendioxidfreisetzung. Nur deshalb sei der C02– Gehalt in der Atmosphäre von damals 0,028% auf jetzt über 0,04% gestiegen. Andere Möglichkeiten dieses Konzentrationsanstieges werden erst gar nicht untersucht. Die Treibhaustheorie besagt, dass ausschließlich die zunehmende und menschenversurachte C02 Konzentration diese Erwärmung von etwa 1,5 K seit gut 150 Jahren bewirkt habe. Da diese CO2-Treibhaustheorie bis zum heutigen Tag keinem wissenschaftlich durchgeführten Versuchsbeweis standhält, handelt es sich streng genommen um einen Glauben, aus dem inzwischen eine Erwärmungsreligion entstanden ist, die lautet: Mehr CO2 bringt mehr Hitze.

Frage: Sind die Temperaturen nun tatsächlich auf der gesamten Fläche Deutschlands gestiegen, so wie es die Grafik 1 zeigt?

Die richtige Antwort wäre: Die Trendlinien steigen, weil die Temperaturen bei den Stationen zugenommen haben. Und die stehen bekanntlich an viel wärmeren Plätzen als noch 1881. Jedoch die Schlussfolgerung, wir hätten in der ganzen Fläche Deutschlands eine Erwärmung von gut 1,5 Grad, ist naturwissenschaftlich nicht gerechtfertigt, und somit falsch. Das soll im Folgenden untersucht werden:
Jeder Student im Anfangsstudium eines naturwissenschaftlichen Faches lernt, dass er bei Langzeitversuchen seine Versuchsbedingungen nicht ändern darf, sonst sind die Ergebnisse nicht vergleichbar. Und genau das ist bei den Messstationen Deutschlands der Fall. Vor über 150 Jahren standen diese an ganz anderen, viel kälteren Orten, oder die Orte wurden selbst wärmer durch menschliche Eingriffe in der Umgebung einer Wetterstation. All dies haben wir bereits ausführlich in vielen Artikeln beschrieben. siehe Kowatsch/Kämpfe/Leistenschneider unter „Wärmeinseleffekte bei den Messstationen“.http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-waermeinseleffekt-wi-als-massgeblicher-treiber-der-temperaturen/

oder http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-zunahme-der-waermeinseln-brachte-den-grossteil-des-temperaturanstieges-der-letzten-125-jahre/

Grafik 2: Europa bei Nacht vom Weltall aus. Die Karte vermittelt einen Eindruck über die Verteilung der Wärmeinseln in Mitteleuropa. Wie hätte so eine Aufnahme vor 150 Jahren ausgesehen? Die Lichtflecke dokumentieren die entstandenen Wärmeinseln in diesem Zeitraum.

Im Grunde wären die Temperaturwerte nur direkt vergleichbar, wenn Deutschland und die Welt genauso geblieben wären, wie sie damals 1881 war, und wenn sich nichts, aber auch gar nichts seitdem verändert hätte. Und natürlich die Wetterstationen noch an denselben kalten Plätzen wie damals stehen würden. Nur dann hätten wir identische Vergleichsbedingungen bei den Messstationen. Dass dies nicht so ist, dafür ist der DWD nicht verantwortlich. Deshalb ist die steigende Trendlinie der Grafik 1 nur mit Einschränkungen aussagekräftig.

Richtig wäre lediglich die Aussage: Es wurde bei den Messstationen auch aufgrund der veränderten Mess- und Umgebungsbedingungen wärmer. Die Trendlinie der Grafik 1 spiegelt aber auch die veränderten Messmethoden sowie die geänderten Besonnungsverhältnisse und die Häufigkeitszunahme südlicher Großwetterlagen wieder.

Wie vergleicht man richtig?

Für einen aussagekräftigen Temperaturvergleich mit früher bräuchte man einen Temperatur- Korrekturfaktor, der die wärmende bebauende Veränderung bei den Messstationen berücksichtigt. Diesen Faktor nennen wir Wärmeinseleffekt. (WI- Effekt). Kowatsch/Kämpfe/ Leistenschneider haben diesen Korrekturfaktor bereits 2010 ermittelt und eine WI-Bereinigung (Wärme-Inselbereinigung) in die DWD-Jahres-Diagramme eingefügt.

Grafik 3: Beim grünen Temperaturverlauf wurden die WI- Effekte der Stationen herausgerechnet, damit die Jahreswerte vergleichbar wurden. Schön erkennbar ist das Kälteloch zu Beginn der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts, welches man beim DWD und international gerne als Vergleichsraum zu heute nimmt und als „Normal“ bezeichnet.

Die hier dargestellte WI- Bereinigung (statistische Berechnung: R. LEISTENSCHNEIDER) entspricht sicher nicht völlig der (leider schwer zu fassenden) Realität, weil für große Teile Deutschlands (Wald, größere Gewässer, leider auch weite Teile des Offenlandes fernab der Siedlungen) keine seriösen, langjährigen Messreihen vorliegen. Der DWD unterzieht seine Messungen (rote Linien in der Grafik) keiner WI-Korrektur, was er allerdings auch zugibt.

Die WI-bereinigte (grüne) Deutschlandkurve

Nehmen wir nun an, dass Deutschland und die Welt sich seit 150 Jahren überhaupt nicht verändert hätten, und die Messstationen auch noch an denselben kalten Orten wie früher ständen, dann würde uns der Deutsche Wetterdienst diese Grafik seit 1881 vorlegen müssen:

Grafik 4: Die wärmeinselbereinigten Deutschlandtemperaturen aus Grafik 2 – hier mit linearer Trendlinie – zeigen einen nicht signifikanten leichten Temperatur- Anstieg seit 1881.

Die WI-Datenbereinigung nach R. Leistenschneider geht von 1,3 K (plus/-0,3K) seit 1881 aus, wobei ab 1980 bis heute die größte WI-Spreizung erfolgte. Man sieht deutlich, dass der größte Teil der Erwärmung in Grafik 1 auf den schleichend steigenden Wärmeinseleffekt vor allem der letzten vier Jahrzehnte zurückzuführen ist und nicht auf eine C02-Erwärmung. Das wärmste Jahr wäre deswegen 1934 gewesen und nicht 2014. Immerhin war das abgelaufene Jahr 2017 auch WI-bereinigt wärmer als der Gesamtschnitt und deutlich wärmer als 1881 und den kälteren Folgejahren.

Erkenntnis: Wäre Deutschland genauso geblieben wie 1881, mit derselben Einwohnerzahl, demselben Energieverbrauch, Lebensstandard und der noch viel geringeren Urbanisierung der Fläche und würden alle Messstationen noch an denselben kälteren Plätzen stehen wie damals, (einsame Klöster, Forsthäuser am Waldrand, usw.) dann würde die Temperaturtrendlinie nur einen minimalen Temperaturanstieg anzeigen: Die Erwärmung Deutschlands ist ganz wesentlich durch den stetig wachsenden Wärmeinseleffekt bei den Messstationen hervorgerufen worden und nicht durch die behauptete CO2-Treibhauserwärmung.

Fragwürdiger Aufzeichnungs-Beginn 1881.

Nun gibt es in Deutschland einzelne Messstationen, die noch länger zurückreichen. Z.B. Berlin-Tempelhof. Zuverlässige Messreihen liegen in Tempelhof seit 1756 vor. Allerdings hatte der kleine Gutshof vor den damaligen Toren Berlins wohl nur um die 200 Einwohner und der Ort ist mit dem heutigen Stadtteil nicht vergleichbar, alles hat sich seitdem verändert. Und die Messstation hat natürlich einen wärmeren Platz bekommen. Trotzdem ist die Aufzeichnungskurve interessant.

Grafik 5: Zu Beginn der Aufzeichnungen, also zu Beginn des Siebenjährigen Krieges unter dem Preußenkönig Friedrich II lagen die Temperaturen in Tempelhof ähnlich hoch wie heute. Die Temperaturverläufe haben sich über die 260 Jahre ständig verändert. Und, ab 1930 sind die Temperaturen Tempelhofs insbesondere aufgrund der wärmenden Stadtentwicklung Berlins auch konstant gestiegen.

Aufzeichnungsbeginn 1881: Die heutigen DWD-Messreihen beginnen also in einer Kaltphase, damals 8,3° C in Tempelhof, noch krasser tritt der BaWü-Umweltminister Untersteller auf, er lässt seine Vergleiche immer 1931 beginnen, um die Leute in diesem inzwischen grünem Bundesland mit einer fragwürdigen Erwärmung aufgrund eines kalten Startjahres zu ängstigen.

Ergebnis 1: Aufgrund von kalten Startjahren bei den Temperaturbetrachtungen und aufgrund der ständig zunehmenden Wärmeinseleffekte bei den Messstationen ergeben sich steigende Trendlinien vom jeweiligen Startjahr aus bis heute.

Ergebnis 2: Richtig wäre die Behauptung, bei den Standorten der heutigen Messstationen ist es wärmer als bei den Standorten der Messstationen im Jahre 1881.

Messstation ohne wärmende Umgebungsveränderung:

Glücklicherweise gibt es eine Temperatur-Messstation, bei der sich in diesem langen Zeitraum nur wenig in der weiten Umgebung verändert hat, leider nicht bei uns, sondern in den USA. In der nächsten Grafik sind die Temperaturdaten der sehr ländlichen Dale-Enterprise-Virginia Wetter-Station eingezeichnet, deren Umgebung in den letzten 140 Jahren nahezu gleich blieb, sieht man vom Bau breitspuriger amerikanischer Straßen ab. Dale Enterprise liegt etwa 160 Km westsüdwestlich von Washington und westlich der Kleinstadt Harrisonburg an der breiten US- Straße 33, die es natürlich 1881 noch nicht gab. (geringer WI-effekt). Auch die Tagesmittelwerte wurden seit drei Generationen in der Familie immer nach demselben Muster bestimmt und so die Jahreswerte ermittelt. Googeln: Dale Enterprise Virginia Weather-Station. Leider breitet sich der einst kleine Ort Harrisonburg jährlich immer weiter in die Ebene hinein aus und die Außenbezirke reichen bereits auf eine Meile an die Farm heran.

Auch wenn in Virginia ein gänzlich anderes Klima herrscht als bei uns in Mitteleuropa, wollen wir den Temperaturverlauf seit 1881 gerne zeigen, denn eine globale CO2-Erwärmung müsste natürlich auch an einem fast WI-freien Standort in den USA und überall auf der Welt zu einer Erwärmung geführt haben.

Die Überraschung ist groß. Eine gleichmäßige durch CO2 hervorgerufene Erwärmung gibt es nicht. CO2 hat nichts bewirkt. Die Trendlinie dieser Station in den USA bestätigt eher unsere grüne WI-bereinigte Deutschland-Trendlinie der Grafik 4.

Grafik 6: Die Temperaturen der fast WI-freien Dale-Enterprise Station braucht man nicht WI- bereinigen, man kann die Temperaturen aufgrund der geringen Standortveränderungen direkt vergleichen. Die Trendlinie ist grob ähnlich der WI-bereinigten DWD-Trendlinie (Grafik 4), vielleicht bedingt durch kältere Großwetterlagen wie auch im aktuellen Winter 2017/18, aber ganz leicht fallend. Ein Temperaturanstieg seit 1881 ist nicht erkennbar.

Kritiker könnten nun einwenden, es handele sich bei Dale Enterprise um einen Einzelfall. Leider ist, besonders in langfristiger Hinsicht, die Datenlage in Nordamerika nicht so gut wie in Deutschland. Doch kurzfristige Vergleiche deuten auf merkliche WI- Effekte auch andernorts im Nordosten der USA hin, wie das folgende Beispiel der städtischen Station Scranton (41°N, 44°W) mit dem ländlichen Harvard Forest (42,5°N, 72°W) nahelegt (leider liegen die Harvard- Forest- Werte erst seit 2002 komplett vor):

Grafik 7: Das verstädterte Scranton erwärmte sich seit 2002 im Jahresmittel deutlich stärker als das ländliche Harvard/Forest. Wegen des geringen Zeitraums sind die Trends und deren Unterschiede nicht signifikant; dennoch deuten sie auf sich aktuell verstärkende WI- Effekte an der US- Ostküste hin.

Starke Wärmeinselbildung in den letzten 40 Jahren.

Vor allem in den letzten vier Jahrzehnten hat sich die Bevölkerung vermehrt und die Städte und Ansiedlungen wurden in die freie Landschaft hinein wärmend urbanisiert. Auch die freie Landschaft selbst wurde durch diverse Eingriffe wie den Straßenbau und durch zusätzliche Stromleitungen wärmer. Beide Baumaßnahmen sind zusätzliche Wärmebänder in der freien Landschaft

Spannend war für uns die Frage, ob es, ähnlich wie in Deutschland (Frankfurt/Main- Flughafen) oder Berlin auch im Nordosten der USA vielleicht Wetterstationen gibt, die sich durch eine besonders starke Erwärmung in den letzten 3 bis 4 Jahrzehnten auszeichnen. Leider reichen die Werte der meisten, offiziellen CDC- Klimastationen der USA nur bis 1986 zurück; oder davor weisen sie zu große Lücken auf. Zufällig stießen wir auf einen kritischen Beitrag über die Station am Flughafen der Bundeshauptstadt Washington, welche fast auf gleicher Breite und nur etwa einen Längengrad östlicher als Dale Enterprise liegt, wenngleich in viel geringerer Höhe über dem Meeresspiegel. Sie finden diesen Beitrag (englisch) unter http://thevane.gawker.com/exploring-the-urban-heat-island-washingtons-infamous-1539669759 . Daraufhin sahen wir uns den Trendverlauf beider Stationen für die letzten 37 Jahre an (die Daten für Washington, Stations- ID 72405, sind bis 1981 nahezu lückenlos) und erlebten eine große Überraschung:

Grafik 8: Während es in Washington seit 1981 deutlich wärmer wurde, fielen die Temperaturen an der ländlichen Station Dale Enterprise, 160 Km westsüdwestlich von Washington in den Appalachen unweit der Stadt Harrisonburg gelegen, deutlich. Ohne WI- Effekte lässt sich dieses gegensätzliche Verhalten der nicht sehr weit voneinander entfernten Stationen kaum erklären, auch wenn vielleicht geänderte Wetterlagenhäufigkeiten, Lee- Effekte der Appalachen und geänderte Besonnungsverhältnisse ebenfalls eine Rolle spielen könnten.

Weil die Daten monatsweise vorliegen, verglichen wir den monatsweisen Gang der Differenzen beider Stationen seit 1981. Auf eine Höhenbereinigung verzichteten wir (Dale Enterprise liegt etwa 400 Meter höher als Washington), so dass die sehr großen Temperaturdifferenzen größtenteils der Höhendifferenz anzulasten sind. Der WI- Effekt zeigt sich jedoch deutlich an den viel größeren Differenzen während der Sommermonate, in welchen sich die dicht bebaute Stadt meist besonders stark aufheizt:

Grafik 9: Die Differenzen der Monatsmittelwerte beider Stationen sind im Sommer viel größer, als im Spätherbst und Winter. Sie wurden nicht höhenbereinigt, weil der Unterschied beider Stationen mit etwa 400 Metern sehr groß ist. Trotzdem weisen sie auf WI- Effekte hin. Das völlig andere Klima dieser Gegend, welche etwa auf der Breite Südspaniens liegt, erklärt vermutlich, warum sich die Differenzen etwas anders verhalten, als bei unseren Untersuchungen zum Berliner Umland (dort waren besonders zwischen April und Juni, teils aber auch im Januar, die höchsten Stadt- Umlanddifferenzen zu beobachten).

Zu dieser spannenden Thematik wird es weitere Untersuchungen mit mehr Stationsdaten geben müssen.

Ergebnis 3: Eine CO2-Erwärmung aufgrund der auch in Virginia seit 1880 gestiegenen CO2-Konzentration von 280 auf 400 ppm ist aus den Daten der fast WI-freien Station Dale Enterprise Virginia nicht erkennbar, und schon gar keine Erwärmungskatastrophe. Daraus kann man nur den Schluss ziehen, dass der behauptete CO2-Erwärmungseffekt nicht existiert oder fast keine Wirkung hat.

Ergebnis 4: Teure Maßnahmen zur CO2-Einsparung haben keinerlei Wirkung auf die Temperaturen.

Kürzere Zeiträume: Zwar schreitet der wärmende Eingriff des Menschen in die Landschaft weiter voran, täglich werden in Deutschland 0,7 km² freie Fläche in die Natur hinein urbanisiert und damit weiter erwärmt, innerhalb der bebauten Ansiedlungen gehen Grundstücke mit großen Gärten durch den Trend zur Häuservergrößerung verloren, was nicht durch die Statistik der täglichen 0,7 Quadratkilometer erfasst wird, und in der freien Fläche werden durch Windräder der kühlende Wind und damit die natürliche Abkühlung zusätzlich vermindert und über Strom letztlich erneut Wärme hergestellt. Jedoch sind diese durch Menschenhand erzeugten wärmenden Effekte innerhalb der letzten 20 Jahre relativ klein im Vergleich zum Gesamtzeitraum bis 1881 und bisweilen bei ländlichen Stationen wohl auch vernachlässigbar. Doch muss man sich im Klaren sein, direkt vergleichbar sind beim DWD immer nur die Folgejahre. In 365 Tagen machen sich die zunehmenden wärmeerzeugenden Zusatzeffekte im Gesamtschnitt Deutschlands mit 2000 Klimastationen noch nicht bemerkbar.

Anders verhält es sich bei Einzelstationen, hier können durch Stationsverlegung oder durch ein neues Gewerbegebiet oder Vergrößerungsbau eines Flughafens enorme Zusatzwärmemengen entstanden sein, schließlich kann sich der dunkle Asphaltbelag im Sommer bis auf 50 C aufheizen, und bei ungünstiger Stationslage wärmen dann auch noch die Abgase der Fahr- und Flugzeuge. Autobahnen und Straßen sind Wärmebänder in der Landschaft, genauso wie die im Zuge der bisher äußerst umweltschädlichen und teuren „Energiewende“ zusätzlich gebauten Hochtemperatur-Stromleitungen, die bei guten alternativen Bedingungen einen plötzlich entstehenden Überschussstrom in die Landschaft verheizen oder als Erdleitung die Böden aufwärmen werden.

Im Folgenden betrachten wir kürzere Zeiträume, nämlich die letzten 30 Jahre, weil 30 Jahre als kleinste Klimaeinheit definiert ist. Wir vergleichen die Wetterstation am Frankfurter Großflughafen (rot) mit der fast WI-freien ländlichen Station Amtsberg-Dittersdorf (blau), dessen Stationsumgebung in den letzten 30 Jahren relativ unverändert blieb. Dazu in brauner Farbe der DWD-Deutschlandwert.

Grafik 10a: Aufgrund des zunehmenden Flugverkehrs und des ständig weiteren Ausbaus des Frankfurter Flughafens zeigt die dortige Wetterstation an den Landebahnen im Strahle der 700° C heißen Flugzeug-Abgase auch die größte Erwärmung. In Amtsberg und in der Freifläche wurde es überhaupt nicht wärmer, dazwischen die braune DWD-Temperaturreihe als Schnitt aller deutschen Wetterstationen.

Und als vergleichende Ergänzung die Grafik 10b von Berlin/Tempelhof:

Grafik 10b: Merkliche Erwärmung an der WI-beeinflussten Station Berlin-Tempelhof.

Ergebnis: Frankfurt und Berlin/Tempelhof zeigen wie erwartet den größten Trendlinienanstieg, in der Umgebung beider Messstandorte wurde es eindeutig wärmer. ( gleiche Trendlinienanstiegsformel). Die fast WI-freie sehr ländliche Station Amtsberg zeigt seit 30 Jahren keine Erwärmung mehr, obwohl an allen drei Standorten, Frankfurt, Berlin und Amtsberg die CO2-Konzentrationen der Atmosphäre gleichmäßig auf jetzt über 0,04% angestiegen sind.

Wir fragen: Warum wirkt derselbe CO2-Anstieg in Amtsberg nicht erwärmend?

Antwort: Der CO2-Konzentrationsanstieg wirkt auch in Frankfurt und Berlin nicht erwärmend. Die Thermometer der Wetterstationen zeigen vielmehr die Zunahme des Flugverkehrs, den Ausbau des Flughafens und in Berlin die zunehmende wärmende Bebauung zur neuen Hauptstand an.

Die Leser mögen hier nochmals einen Blick auf die Grafik 7 richten. Bei der noch WI-ärmeren Virginiastation – noch WI-ärmer als Amtsberg – ist die Trendlinie sogar fallend in den letzten 30 Jahren.

Fazit: Unsere Behauptung war, die 140-jährige Erwärmung Deutschlands gibt es nur im Umfeld der DWD-Wetterstationen im Vergleich zu den einst kälteren Standorten der damaligen Wetterstationen. Die Stationen stehen heute dort, wo die Menschen wohnen und arbeiten, wo die einst freie Fläche immer weiter wärmend urbanisiert wird.

Zusammenfassung: Die Erwärmung der letzten 140 Jahre fand fast nur in den Wärmeinseln statt. In Deutschland sind inzwischen nahezu 15% der Gesamtfläche wärmend urbanisiert worden. Das heißt aber auch, dass es in 85% der restlichen freien Fläche fast keine Erwärmung gegeben hat.

Nicht die Konzentrationszunahme von CO2 hat die gemessene Erwärmung der letzten 140 Jahre bewirkt, sondern hauptsächlich die immer noch anhaltende Ausbreitung der Wärmeinseln in Deutschland und überall auf der Welt und die vielen wärmenden Standortveränderungen der Klimastationen. Die Sonne und die vielen anderen Wetterbedingungen sind für das stets wiederkehrende Auf und Ab in den Temperaturreihen verantwortlich.

WI-arme ländliche Klima-Stationen zeigen in Deutschland einen Temperaturstillstand seit 30 Jahren.

Es wird Zeit, dass endlich wieder Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des menschlichen Handelns gestellt werden und nicht das Geschäftsmodell Klimaschutz. Eine teure Einsparung von CO2 hat keinerlei Einfluss auf die Temperaturen. CO2 ist vielmehr ein lebensnotwendiges Gas, genauso wie Sauerstoff und Wasser. Für das Wachstum der Pflanzen braucht die Erde mehr CO2 und nicht weniger. Ohne CO2, vor allem aber ohne Wasserdampf und Wolken, wäre die Erde kahl wie der Mond.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Meeres­spiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt

Wie kommt man zu einem Anstieg des Meeresspiegel durch nichts?

Schauen wir mal, wie R. Steven Nerem von der CU Sea Level Research Group es fertig bringt, diesen Trick durchzuführen. In einem Report bei Nature.com heißt es:

Steve Nerem präsentierte eine bis jetzt unveröffentlichte Analyse auf einer Konferenz in New York City am 13. Juli, gesponsert vom World Climate Research Programme und der International Oceanographic Commission. … Nerems Team berechnete, dass die Rate des Meeresspiegel-Anstiegs von 1,8 mm pro Jahr im Jahre 1993 auf etwa 3,9 mm pro Jahr heute gestiegen ist als eine Folge der globalen Erwärmung.

Hmmm … schauen wir mal, was die NOAA dazu sagt, Stand: Januar 2018:

Nun, das ist seltsam. Das NOAA NESDIS-Star  (National Environmental Satellite, Data, and Information Service; Center for Satellite Applications and Research) zeigt nicht einmal ansatzweise eine plötzliche Beschleunigung von 1993 (3,0 ± 0,4 mm pro Jahr) bis heute – vielmehr zeigt sich exakt die gleiche Trendlinie, die gleiche Zahl wie im Titel genannt.

Also, Erstes zuerst – wer ist R. Steven Nerem?

Steve Nerem ist ein Alarm-Evangelist* des Meeresspiegel-Anstiegs – es gibt keine andere angemessene Beschreibung. Ich zweifle nicht daran, dass er wirklich an seine Causa glaubt, ist er doch im vorigen Jahr durch die Welt gereist mit immer dem gleichen Vortrag – immer mit identischem Abstract – in San Francisco (Dec 2016), Bologna (Feb 2017), New York  (July 2017),  Miami (Oct 2017) und New Orleans (Dec 2017). Nerem ist einer der Ko-Autoren des infamen Kommentars im Journal Global and Planetary Change, worin er versucht die Studie aus dem Jahr 2004 von Nils-Axel Mörner im gleichen Journal zu widerlegen. Im 3. Teil von SEA LEVEL: Rise and Fall schrieb ich über den Austausch Mörner/Nerem/Mörner.

[*Man merkt, dass sich der Autor in theologischen Dingen nicht auskennt. Das griechische Wort „Evangelium“ übersetzt sich mit „Frohe Botschaft“. Ein Evangelist ist {kirchlicherseits!} ein „Verkünder der Frohen Botschaft“. Das hat Autor Kip Hansen aber sicher nicht im Sinn gehabt. Nur mal so! Anm. d. Übers.]

Steve Nerem war auch Ko-Autor des schreiend alarmistischen Artikels in der Washington Post im Mai 2016 mit dem Titel „10 things you should know about sea level rise and how bad it could be”, in welchem gesagt wird dass „Wissenschaftler schätzen, dass wenn sich die Welt um 4 bis 5°C erwärmt, was für das Ende des Jahrhunderts projiziert wird, wenn wir keine Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen, alles Eis wahrscheinlich schmelzen wird. Das würde einen Meeresspiegel-Anstieg um 70 Meter bewirken“.

Dr. Nerems Reise-Theater wird in Nature.com in einem Artikel im Juli 2017 beschrieben mit dem Titel „Satellite snafu masked true sea-level rise for decades” [etwa: Satelliten-Chaos maskierte seit Jahrzehnten den wahren Meeresspiegel-Anstieg]. Im Artikel finden sich dann Details aus Nerems oft zitierter Präsentation, darunter:

Das Schmelzen des grönländischen Eisschildes stützt den Anstieg des Meeresspiegels der Welt.

Die Zahlen spielten jedoch nicht mit. Selbst mit dem wärmer werden der Erde sowie dem Schmelzen von Gletschern und Eisschilden schienen Dekaden mit Satellitendaten zu zeigen, dass die Rate des Meeresspiegel-Anstiegs gleich blieb – oder sogar rückläufig war.

Inzwischen haben Wissenschaftler, nachdem sie sich Jahre lang mit dieser Diskrepanz befasst hatten, die Ursache derselben ausgemacht: Ein Problem mit einem Sensor auf dem ersten von vielen ins All geschossenen Satelliten, welcher die Höhe der Meeresoberfläche mittels Radar messen sollte. Adjustiert man die Daten unter Berücksichtigung dieses Fehlers zeigt sich, dass der Meeresspiegel tatsächlich jedes Jahr schneller steigt.

Nerems Team berechnete, dass die Rate des Anstiegs von etwa 1,8 mm pro Jahr 1993 auf etwa 3,9 mm pro Jahr heutzutage zugenommen hat als eine Folge der globalen Erwärmung. Zusätzlich zum Kalibrierungs-Fehler der Satelliten berücksichtigt seine Analyse auch andere Faktoren, die den Anstieg während der letzten Jahrzehnte beeinflusst haben könnten, als da wären der Ausbruch des Pinatubo 1991 und das jüngste El Nino-Ereignis.

Falls sich der Meeresspiegel-Anstieg mit der gegenwärtigen Rate weiter beschleunigt, sagt Nerem, würden die Ozeane der Welt im Laufe dieses Jahrhunderts um etwa 75 cm steigen. Das liegt auf einer Linie mit den Projektionen des IPCC aus dem Jahr 2013.

Falls dies stark danach klingt, was Nils-Axel Mörner die ganze Zeit gesagt hat, dass nämlich der SLR-Alarm seinen Ursprung in den ad hoc-Adjustierungen und ,Korrekturen‘ – nach den Messungen – hat, ist das wohl richtig.

Hier folgt die Graphik von der Nerem’schen CIRES faculty page:

Auf der Site heißt es: „Wir müssen auch sehr sorgfältig die Messfehler abschätzen sowie den Einfluss der dekadischen Variabilität in einer relativ kurzen Zeitreihe von 25 Jahren. Während wir daran immer noch arbeiten, scheint es so, als ob sich der langfristige SLR von etwa 2 mm pro Jahr Mitte der neunziger Jahre auf 4 mm pro Jahr 2017 beschleunigt hat“. Natürlich ist dieses Statement etwas ungenau ausgedrückt – scheint es doch so auszusehen, als ob der Trend im ersten Teil dieser Graphik etwa 2 mm pro Jahr beträgt. In Wirklichkeit meint er aber den langfristigen Trend des 20. Jahrhunderts auf der Grundlage von Tidenmessungen, welcher zu Beginn etwa 1,8 bis 2,0 mm pro Jahr beträgt und „etwa 3,9 mm pro Jahr“ in seiner unveröffentlichten Re-Analyse. Man beachte, dass die Trendlinie hier als ein gekrümmter Beschleunigungstrend daherkommt und nicht als die normale gerade Linie von 1993 bis heute.

Den allgemein akzeptierte Standpunkt dieser beiden Abbildungen zeigt dieses Bild:

Erst vor zwei Jahren fungierte Nerem als Ko-Autor einer Studie mit dem Titel „Is the detection of accelerated sea level rise imminent?“ (veröffentlicht im August 2016, gerade vier Monate vor seinem Vortrags-Kreuzzug). Das Abstract schließt mit den Worten „…eine erkennbare Beschleunigung wird sich wahrscheinlich im kommenden Jahrzehnt aus dem Rauschen herausschälen“ und weiter „Während der 23 Jahre langen Reihe zeigt sich, dass der globale mittlere Meeresspiegel um 3,3 ± 0,4 mm pro Jahr gestiegen ist, jedoch mit einer deutlichen Variabilität von Jahrzehnt zu Jahrzehnt. Unser gegenwärtiges best estimate der Raten im ersten (1993 bis 2002) und zweiten (2003 bis 2012) Jahrzehnt der Altimeter-Ära beträgt 3,5 und 2,7 mm pro Jahr. Es gibt viele Theorien zur Erklärung dieser Variabilität, aber hier präsentieren wir eine zusätzliche Erklärung mit bedeutenden Implikationen für die erwartete Beschleunigung in naher Zukunft“.

Sie waren wirklich fleißig und fanden jene Beschleunigung dem Report in Nature.com zufolge im Dezember 2016.

Wie haben sie das gemacht?

Offenbar ganz einfach. Im jüngsten Zeitraum der Meeresspiegel-Aufzeichnungen via Satelliten gibt es einfach keinen Spielraum mehr für größere Änderungen – es ist schwierig, die Daten zu ändern oder zu adjustieren – das Adjustierungs-Budget ist bereits ausgeschöpft. Bringt man trotzdem welche an, geht das einfach schief – also (nicht lachen!) haben sie erneut die Vergangenheit adjustiert.

Ich werde die Bilder der NOAA heranziehen, um zu zeigen, wie sie es gemacht haben:

Diese Wechselgraphik zeigt die üblicherweise betrachtete NOAA-NESDIS-STAR satellite SLR record graph bis Ende 2017, farbig dargestellt für die vier Satelliten-Missionen, welche die Daten gesammelt haben. Das zweite, darüber gelegte Bild [in der Einzeldarstellung rechts, Anm. d. Übers.] zeigt die jüngsten Daten des NASA JPL, welche die „Aktualisierungen“ enthält, von denen Nerem spricht. Wir sehen hier, dass er mittels einer Reihe von Adjustierungen das linke Ende der Graphik, die TOPEX Altimeter A-Daten, um etwa 3 bis 5 mm angehoben und die Altimeter-B-Daten geringfügig verändert hat. Das Anheben des linken Endes der Graphik – also im Zeitraum 1993 bis 1999 – gestattet es ihm, die Trendlinie mit einer Steigung von 3,0 mm pro Jahr auf eine solche mit 3,8 mm pro Jahr zu ändern.

Nachdem Nerem diese Art der Adjustierung durchgeführt hatte, benutzte er die gleichen adjustierten Daten, um einen gekrümmten Beschleunigungstrend zu zeichnen, welcher seiner Behauptung nach 3,9 mm pro Jahr zeigt.

Fünf Millimeter der maximalen Änderung jedweden Datenpunktes in der Aktualisierung! Die schreckliche, zu befürchtende Beschleunigung des Meeresspiegel-Anstiegs (SLR) ergibt sich ausschließlich aus zweifelhaften Korrekturen allein der TOPEX Altimeter A-Daten – ganze 5 mm bei sechs Jahren „schlechter Daten“ von 1993 bis 1999. Falls diese Daten wirklich schlecht sind, hätte man sie aussondern müssen, anstatt sie so zu frisieren, dass sie zu einem vorbestimmten Narrativ passen.

Keine wie auch immer gearteten Änderungen gibt es in den zuverlässigeren Daten von 1999 bis Januar 2018. Der NOAA zufolge wurde dies 19-jährige Reihe gar nicht verändert und zeigt immer noch genau den gleichen Trend, den sie immer gezeigt hat – etwa 3,0 ± 0,4 mm pro Jahr. Und nichts ändert die Tatsache, dass die jüngsten Altimeter-Daten des neuen, verbesserten JASON-3-Satelliten seit nunmehr über 2 Jahren überhaupt keinen SLR mehr zeigen – NULL. Wir werden abwarten müssen, was die Enthusiasten tun, um diesen Tatbestand passend für ihr Narrativ zu machen.

Sie haben eine Beschleunigung aus nichts erzeugt.

Anmerkung: Ich denke, ich sollte diese Ausführungen mit dem Jüngsten der NOAA beenden:

WTWT [?]:

Leider muss ich die Leserschaft darüber informieren, dass es schlimmer ist, als wir gedacht haben. Alle obigen Daten und Graphiken zur Bestimmung eines auf Satelliten basierenden SLR zeigen nicht wirklich einen Meeresspiegel-Anstieg. Das heißt, sie repräsentieren nicht (und haben das auch nie) einen tatsächlichen Anstiegs des Niveaus der Meeresoberfläche über das Geoid. Ein wirklicher Meeresspiegel-Anstieg wird reflektiert in der Global Mean Sea Surface Height. Aber ein globaler mittlerer SLR, wie er berechnet ist von der Sea Level Group in Colorado, der NOAA und anderen SLR-Gruppen ist ein Konzept – nicht eine Messung. Ich habe einmal den Terminus „imaginary number“ verwendet, um diese Art einer nicht-physikalischen Messgröße zu beschreiben – eine Zahl, von der man sagt, dass sie irgendetwas in der realen Welt repräsentiert, aber aktuell etwas vollkommen Anderes ist. Mehr dazu schreibe ich in einem Beitrag mit dem Titel „What Are They Really Counting“. SLR Satellitendaten enthalten auch Dinge wie eine „GIA-Adjustierung“ – also die Größe des SLR, welche es gegeben hätte falls das Ozeanbecken nicht an Volumen zugelegt hätte, und durch andere Hinzufügungen und Adjustierungen, die sich nicht manifestieren in jedweder Änderung der physikalischen Meeresoberfläche. Aber das ist eine andere Geschichte.

Unter dem Strich:

1. Alles in allem ist der Meeresspiegel seit dem Ende der letzten Eiszeit gestiegen, langsam und unaufhaltsam, mit einigen Sprüngen dazwischen. Im Allgemeinen wird das in absehbarer Zukunft auch so weitergehen – mit irgendwo zwischen 10 und 30 cm pro Jahrhundert. Diese Rate ist eine unmittelbare Bedrohung für besiedelte Gebiete, welche sich nominell auf der Höhe des heute existierenden Meeresspiegels befinden.

2. Es spricht nichts dafür, dass der Meeresspiegel gefährlich oder rapide steigt. Auch beschleunigt sich der Anstieg im globalen Maßstab nicht – wobei unsere Fähigkeit, globale Änderungen in diesen sehr kleinen Größenordnungen (millimeterweise) zu messen sehr fragwürdig ist.

3. Falls Mörner (und seine 101 Kollegen in der INQUA-Kommission) recht haben, gab es während der letzten 25 Jahre kaum einen tatsächlichen SLR (das ist die Altimeter-Satelliten-Ära).

4. Alles oben Gesagte könnte bedeuten, dass das konstante Trommelfeuer der Untergangs-Szenarien hinsichtlich eines steigenden Meeresspiegels auf der gleichen Art Computer-Hybris beruht, die uns eine „mittlere globale Temperatur-Anomalie“ beschert hat anstelle einer globalen mittleren Temperatur.

5. Die hinaus posaunte „Beschleunigung“ des SLR ist ein alarmistischer Punkt, hervorgebracht aus der Abkopplung zwischen Tidenmessungen, die nicht adjustiert sind hinsichtlich vertikaler Bewegungen der Landmassen an den Messpunkten und den Satelliten-Altimeter-Daten – ein Datensatz, der fast hoffnungslos vermengt ist durch Messungen und physikalische Elemente, welche um Größenordnungen größer sind als das gesuchte Signal selbst.

Schlussbemerkung des Autors:

Der Anstieg des Meeresspiegels ist eine wissenschaftliche Kontroverse, die immer noch im Gange ist. Dies bedeutet, dass man äußerste Sorgfalt walten lassen muss beim Betrachten und Interpretieren der Daten der Vergangenheit, bei neuen Studien und insbesondere der Berichterstattung in den Medien zu diesem Thema (einschließlich dieses Beitrags!). Bias und Verfechten sind zügellos, opponierende Kräfte werden immer wieder in der Presse angegriffen (in diesem Beitrag geht es um die jüngste Salve von Steve Nerem). Der Konsens könnte einfach nichts anderes sein als „eine genaue Maßzahl des vorherrschenden Bias‘ in diesem Bereich“ (h/t John Ioannidis).

Der SLR wird unverhohlen als Taktik der Panikmache herangezogen seitens der Propagandisten einer Katastrophalen Anthropogenen Globalen Erwärmung/Klimawandels. Der Anstieg des Meeresspiegels – von dem die allgemeine Öffentlichkeit inzwischen weiß, dass er weniger als 30 cm pro Jahrhundert beträgt – ist als Diskussionspunkt inzwischen verdrängt worden durch eine gefährliche SLR-Beschleunigung.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/01/09/sea-level-rise-and-fall-part-4-getting-a-rise-out-of-nothing/

Übersetzt von Chris Frey EIKE