Nachdenkliches zum Thema Klima: Es ist schwierig, nicht skeptisch zu sein
William „Will“ Happer ist ein amerikanischer Physiker, der sich in den Fachbereichen Kernphysik, Optik und Spektroskopie spezialisiert hat. Er ist der Cyrus Fogg Brackett Professor of Physics, Emeritus an der Princeton University und war lange Mitglied des Berater-Gremiums JASON, wo er führend war bei der Entwicklung angewandter Optik. Von 1991 bis 1993 war er Direktor des Wissenschaftsbüros im Energieministerium unter der George HW. Bush-Regierung. Happer erfand das Sodium Guide Star, welches heute Bestandteil der meisten Teleskope ist.
Dr. Happer wurde wegen seiner Forschungen im Bereich Kernphysik eingeladen, ein Thema, welches auch für die anderen sehr liberalen Professoren im Fachbereich Chemie und Biochemie akzeptabel sein würde. Was diese aber nicht wussten war, dass man Happer erlaubt hatte, zu einem Thema seiner Wahl zu sprechen, und da wählte er das Thema Klimawandel.
Happer begann mit den Worten, dass wir alle darin übereinstimmen, dass sich das Klima wandelt. Das hat es von Anbeginn der Zeit getan, und das wird es auch weiterhin tun. Er erwähnte auch, dass niemand sagen könne, welches die „mittlere Temperatur“ sei, weil es keine mittlere Welttemperatur gibt. Die Temperatur auf Höhe des Meeresspiegels unterscheidet sich erheblich von der Temperatur auf einem nahe gelegenen, 1000 m hohen Berg.
Happer räumte ein, dass er selbst während der achtziger Jahre die Auswirkungen erhöhter CO2-Niveaus erheblich überschätzt hatte. Er sagte, dass die Hysterie bzgl. Klimawandel von Computermodellen verursacht ist, nicht von Beobachtungen. Er wies darauf hin, dass die Modellvorhersagen nicht einmal annähernd die Beobachtungen spiegelten. Die Computer hatten eine Erwärmung um 0,2°C während des vorigen Jahrzehnts prophezeit, der tatsächliche Anstieg betrug aber nur 0,05°C. Er zeigte eine Folie mit dem Vergleich der von den Modellen prophezeiten mit der tatsächlich gemessenen Temperatur (Folie 1):
Der Professor glaubt, dass Kohlendioxid in geringem Ausmaß zum Klimawandel beiträgt. Tatsächlich aber befand sich die Erde seit Jahrmillionen in einer Hungersnot bzgl. CO2. In prähistorischen Zeiten hatte der CO2-Anteil 1000 bis 2000 ppm betragen, heute sind es nur noch etwas über 400 ppm. Man könnte diesen Anteil verdoppeln, ohne das irgendetwas geschehen würde. Happer wies darauf hin, dass in diesem Raum, wo sich alle befanden, der CO2-Gehalt mindestens 2000 ppm betragen würde. Das von uns ausgeatmete CO2 macht 40.000 ppm aus. Jeder von uns atmet täglich zwei Pfund CO2 aus. Der einzige messbare Effekt des gestiegenen CO2-Niveaus ist eine zunehmende Ergrünung des Planeten (Folie 2:
Happer erklärte weiter, dass Wasserdampf der allergrößte Hauptbestandteil von Treibhausgasen ist, und wie die Moleküle der verschiedenen Treibhausgase reagieren. Dieser Teil seiner Ausführungen ging ein wenig über mein Verständnis hinaus, was aber nicht für die Studenten im Raum galt. Er fuhr fort mit der Erklärung, wie die atmosphärische Zirkulation Wärme vom Äquator zu den Polen transportiert.
Wir haben viel gehört bzgl. der Versauerung der Ozeane infolge zunehmenden CO2. Happer jedoch erklärte (wie auch Willie Soon bei der IMPROV-Debatte), falls CO2 wirklich die Ursache für Versauerung wäre, müsste die Erwärmung an der Oberfläche stattfinden, was jedoch nicht der Fall ist. Die Erwärmung und Versauerung findet tief im Ozean statt. Der Behauptung zufolge ist eine Zunahme der Versauerung um 1pH eine Katastrophe, aber Happer wies darauf hin, dass es an der Ozeanoberfläche täglich zu Variationen zwischen 2 und 4pH kommt (siehe Folien 3 und 4):
Dann sprach Happer den steigenden Meeresspiegel an. Er zeigte diverse Folien, denen zufolge der Meeresspiegel gegenwärtig nicht schneller steigt als in der Vergangenheit (Folie 5):
Während der folgenden Frage- und Antwortstunde dankte ein Student dem Professor mit den Worten, dass er seine Ausführungen überzeugend mit Daten belegt habe. Er fragte dann, warum so viele Wissenschaftler andere Standpunkte vertreten. Darauf präsentierte Happer zahlreiche Beispiele eines Konsens‘ unter Wissenschaftlern, die anderer Ansicht als Wissenschaftler waren, deren Standpunkte sich aber später als richtig erwiesen haben (Folie 6):
Ein anderer Student führte an, dass Happer es versäumt habe, die Auswirkungen zunehmenden Wasserdampfes in der Atmosphäre zu berücksichtigen. Happer erwiderte, dass die Daten keinerlei Zunahme zeigten. Noch ein anderer Student glaubte nicht, dass Happers Vortrag wissenschaftlich haltbar sei. Ihm zufolge habe Happer Berge von Daten ignoriert, die ihm widersprachen. Ich fragte mich, über welche Berge von Daten dieser Student eigentlich sprach. Da die Behauptung lautet, dass ein gestiegener CO2-Gehalt Erwärmung verursacht, jedoch während der letzten 20 Jahre gar keine signifikante Erwärmung festgestellt worden war – welche Berge von Daten widersprechen dem? Viele Studenten jedoch begrüßten den Vortrag und waren davon überzeugt, dass er wissenschaftlich valide war, und einer begrüßte ausdrücklich, dass in dem Vortrag Satellitendaten vorgestellt worden sind.
Ein Mann, der sich selbst als Lehrer der Naturwissenschaften bezeichnete, sagte, dass er hinaus in den Flur gehen würde, um die logischen Trugschlüsse im Vortrag des Professors zu diskutieren. Ich ging auch hinaus und hörte eine Weile zu. Aber alles, was sie sagten war, dass Happer eine Meinung geäußert hatte, welche den Daten widersprach, und dass er keine Beispiele angeführt habe.
Viele Monate zuvor, als die American Freedom Alliance Dr. Willie Soon in Los Angeles zu Wort kommen ließ, haben Dr. Soon, Dr. James Enstrom und ich selbst einen Tag in der UCLA zugebracht mit dem Versuch, einige Professoren im Fachbereich Klima dazu zu bringen, mit Dr. Soon zu sprechen, aber keiner wollte das tun (siehe hier und hier).
Angesichts des überwältigenden Interesses am Seminar von Dr. Happer sind der Fachbereich Chemie und Biochemie, aber auch viele andere Fachbereiche, höchst alarmiert. Sie wollten wissen, wie es dazu kommen konnte. Wer ist verantwortlich dafür, einem Skeptiker erlaubt zu haben zu sprechen? Es darf keine Studenten geben, die dem Klimawandel-Narrativ widersprechen. Meine Erfahrung dagegen ist, dass wenn einem gesagt wird, nicht auf abweichende Meinungen zu hören, man genau das tun sollte. Die Wahrheit widersteht immer forschenden Blicken.
Es ist schwierig, nicht skeptisch zu sein hinsichtlich der Behauptungen der Klimaalarmisten, wenn diese es stur ablehnen, in eine Diskussion mit einem Kollegen einzutreten, welcher ihre Schlussfolgerungen in Frage stellt.
Link: https://wattsupwiththat.com/2017/12/01/some-thoughts-on-climate-difficult-not-to-be-skeptical/
Hinweis: Beim Anklicken des Originals findet sich auch eine Kurzbiographie der Autorin (!) Michael Greer
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Das Heartland Institute verweist auf ein vollständiges Dokument von Happer (PDF, 41 Seiten, Link siehe unten) und schreibt dazu als Kurzübersicht:
Angesehener Physiker spricht über Klima
The Heartland Institute
In einem Interview, durchgeführt von www.TheBestSchools.org, sprach Prof. William Happer die bedeutenden Probleme mit den Behauptungen an, denen zufolge menschliche Aktivitäten einen katastrophalen Klimawandel verursachen. Happer zufolge ist ein steigender CO2-Gehalt in der Atmosphäre von großem Nutzen für Menschen, Tiere und Pflanzen, und nicht eine Katstrophe.
Happer hat niemals auch nur einen Cent für Vorträge zu seinen Standpunkten bzgl. Klimawissenschaft angenommen. Im Gegenteil, Happer verweist darauf, dass die meisten so genannten „Klima-Experten“ gewaltige finanzielle Interessen haben hinsichtlich ihrer alarmierenden Projektionen als Ergebnis ihrer Forschungen. Hinsichtlich deren Objektivität zitiert Happer James Madison in „Federalist X“: „Niemand darf ein Richter in eigener Sache sein, weil seine Interessen auf jeden Fall sein Urteil beeinflussen werden und – nicht unmöglich – seine Integrität korrumpieren. Aus dem gleichen Grund, aber noch gravierender, ist eine Körperschaft [a body of men] grundsätzlich nicht dazu geeignet, gleichzeitig sowohl Richter als auch Partei zu sein“.
Happer weist darauf hin, dass globale Erwärmung UND globale Abkühlung gut belegte Tatsachen sind. „Fast immer erwärmt sich die Erde oder kühlt sich ab. Seit dem Jahr 1800 hat sich die Erde um etwa 1°C erwärmt, wobei der größte Anteil an dieser Erwärmung vor einer stärkeren Zunahme des CO2-Gehaltes aufgetreten war. Es gab eine ziemlich substantielle Abkühlung von 1940 bis 1975. Fast keine Erwärmung mehr gab es während der letzten 20 Jahre, obwohl der CO2-Gehalt während dieser Zeit rapide gestiegen ist. Den gleichen Wechsel zwischen Erwärmung und Abkühlung gab es in der geologischem Historie der Erde unablässig“.
Happer führt aus, dass der größte Teil der Erwärmung natürlichen Ursachen geschuldet ist, während Klimamodelle trotz stetiger Verbesserungen das Klima immer schlechter abbilden. Für Happer ist entscheidend für jedwede wissenschaftliche Theorie die Poperianische [?] Falsifizierbarkeit oder Überprüfbarkeit. Hinsichtlich dieses Standards stellt Happer fest: „Die meisten Establishment-Klimamodelle sind wissenschaftlich falsifiziert, weil sie viel mehr Erwärmung prophezeien als tatsächlich beobachtet. Und es gibt Dutzende Studien in führenden wissenschaftlichen Journalen, die den gleichen Standpunkt zum Inhalt hatten“.
Quelle: The Best Schools (PDF, 41 Seiten), Heartland
Übersetzt von Chris Frey EIKE