Bewohner eines einsamen Orts in Alaska wollen keine Naturschützerflüchtlinge sondern Wohlstand – Umweltschützer will, dass die so leben, wie ihre Vorfahren
Dieses war die Ansicht bei der Anhörung am 2. Nov. 2017 des Stammesverwalters Matthew Rexford, der im Dorf Kaktovik lebt, vor dem Senats-Ausschuss für Energie und natürliche Ressourcen über die Möglichkeit den ANWR 1002 Bereich für die Öl-und Gasgewinnung zu erschließen.
Kaktovik ist eine Stadt im North Slope Borough im Bundesstaat Alaska in den Vereinigten Staaten und liegt am nördlichen Ufer von Barter Island zwischen den Okpilak- und Jago Rivern an der Küste der Beaufortsee. Das Gebiet liegt im 78.053 km² umfassenden Naturschutzgebiet Arctic National Wildlife Refuge. Es herrscht ein arktisches Klima mit wenig Niederschlag. Kaktovik ist die einzige Ansiedlung im 1002er Gebiet, das 1980 als potenzielle Explorationsstelle für die riesigen Mengen an Öl und Gas unter dem Wildnisreservat ausgewiesen wurde. [Beschreibung vom Original und de.Wiki zusammengefasst]
„Wir befürworten keine Bemühungen, unsere Heimat in einen riesigen Nationalpark zu verwandeln, der uns buchstäblich ein Schicksal ohne Wirtschaft, ohne Arbeitsplätze, fast kein Lebensunterhalt und keine Hoffnung für die Zukunft unseres Volkes garantiert“, sagte Rexford dem Ausschuss. „Wir sind bereits von den Beschränkungen des Zugangs zum eigenen und den anderen Bundesstaaten betroffen – das ist wirklich beunruhigend für uns, da wir hier schon lange leben, bevor es überhaupt einen Zufluchtsort gab.“ [Kaktovik liegt auf einer Insel und hat einen Flughafen, den Barter Island LRRS Airport, der die einzige ganzjährige Erreichbarkeit des auf dem Landweg isolierten Gebietes sicherstellt. de.Wiki]
Rexford fuhr fort, zu sagen, dass die Meinungen und Wünsche der Iñupiat, die Leute, die mit dem Land am nächsten verwurzelt sind, am wenigsten zu sagen haben, wie es gehandhabt wird. Dies führte dazu, dass Kaktovik im Jahr 2015 mit 18 anderen Dörfern in Alaska die Voice of the Arctic Iñupiat gründete.
„Versuche, die Entwicklung im 1002er Gebiet dauerhaft zu blockieren – ein Gebiet, das wegen seines Öl- und Gaspotenzials nicht als Wildnis bezeichnet wird – ist ein Schlag ins Gesicht für unsere Region und ihre Menschen“, sagte Rexford. „Es ist genau das gleiche als wenn sie uns sagen: ‚es ist in Ordnung für alle anderen in diesem Amerika, eine blühende Wirtschaft zu haben, aber bei euch kann überhaupt keine Wirtschaft geben.'“
[Zur Erinnerung. Es geht um Pachtverträge für ein Gebiet mit rd. 42.000 qkm in dem Ölbohrungen erlaubt werden sollen]
Der Umweltschützer Sam Alexander von Alaskas Gwich’in Nation, stellte sich gegen die Bohrungen im Gebiet 1002:
„Gwich’in zu sein bedeutet, dass das Land und die Tiere darin unseren tiefsten Respekt haben“, sagte Alexander. „In dieser Hinsicht ist es unsere Pflicht als Gwich’in, das Land und die Tiere zu schützen. Wir als Gwich’in sehen darin den Wunsch, den Angriff auf uns zu eröffnen, und auf die Stachelschwein- und Karibusherde [~Rentiere], von denen wir abhängig sind.“
Alexander sagte, dass die Entwicklung im ANWR, selbst wenn es nur in dem Bereich 1002 vorkommt, einen großen Einfluss auf die Brutgebiete und Bewegungen der Karibuherden haben würde. „Wir sitzen nicht hier und bitten um etwas. Wir sagen nicht, dass wir Krankenhäuser brauchen oder Schulen, oder andere Dinge. Wir sagen nicht, gebt uns Geld, was wir sagen ist, lassen Sie uns als Gwich’in leben“.
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[Sam Alexander ist Prof. an der Universität von Fairbanks. Fairbanks ist die zweitgrößte Stadt Alaskas und gut erreichbar. Katkovik ist von Fairbanks 1 1/2 Flugstunden entfernt.
Bild John Thain, Feb. 2015, Katkovik Town
Alaska ist mit 1.717.854 km², von denen 1.481.346 km² auf Land entfallen, der flächenmäßig größte, der nördlichste und westlichste Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika., de.Wiki. Zum Vergleich: Deutschland hat rund 350.000 km² Fläche]
Erschienen auf The Daily Caller am 02.11.2017
Übersetzt durch Andreas Demmig
http://dailycaller.com/2017/11/02/tribe-living-in-arctic-wilderness-says-environmental-regs-are-making-them-conservation-refugees/