Der Frankenwein wird teurer, weil sich das Klima zurückwandelt

Süddeutsche Zeitung 12. Oktober 2017: Frankenwein wird teurer
Ernte fällt besser aus als gedacht, doch Winzer müssen investieren
Trockene Winter, frühe Blüte, Spätfröste und nasse Sommer – auf diese Wetterbedingungen müssten sich Frankens Winzer auch in Zukunft einstellen. Deshalb seien vermehrt Investitionen in den Frostschutz, die Kellertechnik und die landwirtschaftlichen Geräte nötig, sagte Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes. „Das wird sich auf die Preise niederschlagen müssen.“
Die dpa nahm diese neue Klimainformation ebenfalls auf und meldete es so auch der Tageszeitung des Autors, in welcher laut Eigenwerbung „jedes Wort wahr ist“.

So steht es „im Klimawandel“

Wer beim Klimawandel aufgepasst hat, „weiss“, dass die Winter nasser und die Sommer trockener werden sollen. Belege dazu:
Umweltbundesamt: Globale Klimaänderungen bis 2100
Allgemein nehmen die jährlichen Niederschläge in Nordeuropa zu und in Südeuropa ab. Jahreszeitlich werden insbesondere
im Winter zunehmende Niederschläge für Mittel- und Nordeuropa projiziert, während die Projektionen für viele Teile Europas trockenere Sommer zeigen.
wiki Bildungsserver Klimaprojektionen Deutschland
Bei den Niederschlägen ergibt sich im Jahresmittel kein deutlicher Trend. Bei den Jahreszeiten zeigen jedoch besonders die Sommer- und Wintermonate deutliche Veränderungen. Die Sommer werden in Zukunft deutlich trockener, die Winter feuchter. Im Sommer können die Niederschlagsmengen bis zu 20 % ab- und im Winter bis zu 20 % zunehmen (REMO).

… und galt es auch für Weinfranken

Franken ist zwar ein etwas eigenes Völkchen, hat aber kein eigenes, sondern nur ein recht unterschiedliches Klima. Dass sich dieses auch dort in der (simulierten) Zukunft ähnlich verhalten soll, zeigt eine Folie des in Würzburg lehrenden „Weinklima-Simulations-Papstes“:

Prof. Dr. Heiko Paeth Institut für Geographie Universität Würzburg, Festvortrag am 25.07.2008: Von der Klimaforschung zum Klimaschutz (Auszug)

Das Klima wandelte sich (schon immer), allerdings nicht wie es die Simulationen vorhersagen

Man kann es nachvollziehen. Beim (AGW-)Klimawandel kann man sich wirklich auf nichts verlassen. Kaum wird die Überhitzung simuliert und daraufhin teuer investiert:
EIKE 01.08.2015: [1] Schlägt der Klimawandel auch in Franken zu? Bewässerungstechnik aus der Wüste muss Frankens Bauern helfen,
wird das Wetter schon wieder fast so schlecht wie es früher einmal war. Das schlägt sich dann nicht nur auf die Stimmung, sondern eben auch auf die Preise nieder.
Schön, wenn man darüber schon einmal berichtet hat [1] und es gleich zeigen kann. Seit 1990 hat sich bei der DWD-Messstation Würzburg – mitten in Mainfranken -, am Niederschlag nichts verändert. Betrachtet man die extreme Spanne des Sommerniederschlags, kann man direkt ablesen, wann welche Hiobsbotschaft – mal ist es zu nass, dann ist es zu trocken – in unseren Medien berichtet wird, nur nicht, dass sich in Summe seit ca. 1900 daran gar nichts verändert hat.

Bild1 [1] Jahreszeitliche Niederschläge Würzburg 1990-2015

Wer es nicht glaubt, dem sei es anbei anhand des langfristigen Verlaufs gezeigt (Bild 2). Der trockenste Sommer war vor 1950 und anhand der Minimas meint man eher eine Zyklik, als einen Klimawandel zu erkennen, uaf jeden Fall aber keine Veränderung.

Bild 2 Gebietsniederschlag Mainfranken Sommerhalbjahr 1930 – 2010. Quelle: KLIWA-Untersuchungsgebiet M1 „Main bis oh. Regnitz“.


Bild 3 Deutschland Niederschlag Winter 1881 – 2017. Quelle: DWD Klimaatlas


Bild 4 Deutschland Niederschlag Sommer 1881 – 2017. Quelle: DWD Klimaatlas


Fazit
Der Weinbauverbandspräsident sieht in Zukunft nassere Sommer und trockenere Winter, also das Gegenteil des durch den Klimawandel vorhergesagten, auf die Winzer zukommen.

Frühe Blüte“, oder der Vegetationsbeginn

In der Verbandsmeldung steht auch, die „frühe Blüte“ wäre ein Problem. EIKE Leser kennen dazu die „immerwährenden“ Berichte des Duos Kowatsch/ Kämpfe, welche immer neu zeigen, dass der Blühbeginn sich in der freien Natur bei Weitem nicht so „verfrüht“, wie es der DWD berichtet.

Bild 5 [2] Grafik 9: Trotz der relativ zeitigen Apfelblüte 2017 ist deren Verfrühungstrend – ebenso wie der der Haselblüte, welche diesmal eher spät einsetzte – nicht signifikant.

Im DWD Klimaatlas findet sich ein globales Bild über einen noch längeren Zeitraum (Bild 6). Dieses Jahr war der Blühbeginn der Apfelbäume sehr früh, was wegen der diesjährigen Spätfröste vor allem den Apfelbauern extrem zugesetzt hat.
Nur: Betrachtet man den Trendkanal, dann war das seit Beginn der Messreihe im Jahr 1961 schon oft so und eine Spanne von 30 Tagen Unterschied von einem Jahr zum nächsten schon immer „normal“. Der Mittelwert sagt nichts aus, da sein rechnerischer Beginn unklar ist. Doch zeigt er wieder, wie hoffnungslos ungenau die entsprechenden Projektionen bereits aktuell sind.

Bild 6 Deutschland Vegetationsbeginn 1961 – 2017. Quelle: DWD Klimaatlas


Fazit
Der Weinbauverbandspräsident sieht in Zukunft die frühe Blüte als Problem. Dabei hat das sich bisher wandelnde Klima zumindest seit Beginn der DWD-Grafik im Jahr 1961 noch keinen wirklich signifikanten, früheren Vegetationsbeginn zur Folge.

Frühe Blüte und Spätfröste

Spätfröste alleine stören wenig. Ein Problem ist es nur, wenn diese während der Blüte auftreten. Während die Obstbauern in Südtirol des Problem durch Bespritzen mit Wasser lösen, ist dies im Hoch-Technologieland Deutschland weitgehend unbekannt. Es erscheint zuerst einmal logisch, dass ein verfrühter Blühbeginn verstärkt durch Spätfröste gefährdet ist. Wie Studien zeigen, ist es jedoch umgekehrt. Seit dem etwas wärmer gewordenen Klima hat diese Gefahr erheblich abgenommen.
Leider fand der Autor keine historische Information zu Spätfrösten in Weinfranken. Er erinnert sich nur an einen Reportagefilm im Fernsehen, in dem so um 1950 die fränkischen Weinbauern verzweifelt mit Feuern dagegen ankämpften. Die Gefahr war demnach schon vor dem Beginn des „schlimmen“ Klimawandels akut.
Das bestätigt sich auch in einem Bericht über den Weinanbau an der oberen Mosel:
Dr. Daniel Molitor, Dr. Jürgen Junk, Centre de Recherche Public, Gabriel Lippmann Abteilung Umwelt und Agro-biotechnologien (EVA) in Belvaux Luxemburg: Spätfrostschäden im Weinbau
Ein Blick in alte Weinchroniken zeigt, dass in unseren Breiten Frühjahrs- oder Spätfröste seit jeher eine existenzielle Bedrohung für den Weinbau und die von ihm lebenden Winzer darstellen.
Insgesamt hat sich demnach die Wahrscheinlichkeit von Frostschäden in den letzten Jahrzehnten eher reduziert
… bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ist in den Weinbergen des oberen Moseltals mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für Frostereignisse nach dem Austrieb, im Vergleich zum Referenzzeitraum 1961 bis1990, zu rechnendie Wahrscheinlichkeit von Frostereignissen nach dem Austrieb nimmt ab …
Auch die Daten der Obstbauern geben Entwarnung
[3] Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben Auswirkungen von Klimaveränderungen auf den Obstanbau in Hessen
Die Möglichkeiten zur Aussage, welche Veränderungen auf den Obstanbau in Zukunft zukommen, sind also nur sehr schwer und zurzeit nur sehr begrenzt möglich. Das mittlere Blühdatum wird sich aber vermutlich bis zum bearbeiteten Zeitraum 2031-2060 im Verhältnis zu den letzten zwei Jahrzehnten nur noch wenig nach vorne verschieben. Bei der Gefahr von Spätfrösten zur Blüte ist für diesen Zeitraum im Vergleich zu den letzten 50 Jahren keine große Veränderung zu erkennen.

Das folgende Bild daraus zeigt, dass die kritischen Frosttage nach dem Blühbeginn (welche dieses Jahr die Apfelbauern fast schon extrem erwischt hat), in Zukunft an fünf von sechs Standorten, also sehr signifikant, abnehmen sollen.

Bild 7 [3] Abb. 7: Häufigkeiten des Auftretens von Frosttagen im 10-Jahres-Mittel. Vergleich des Durchschnitts der Perioden 1958-2001 (blauer Balken) und 2031-2060 (roter Balken). Die Farben der Geländekarte stellen die Höhe über NN dar.

Fazit
Der Weinbauverbandspräsident sieht in Zukunft ein Problem durch Spätfröste. Dabei hat das sich bisher wandelnde Klima zu weniger Spätfrostbelastung geführt und die Simulationen sagen sogar eine weitere Verringerung voraus.

Alle genannten Probleme hat das sich bisher positiv wandelnde Klima verringert

Nach Sichtung der Daten stellt man fest, dass alle vom Verbandspräsidenten berichteten Probleme dank des sich von einer Zwischeneiszeit aus wieder erwärmenden Klimas – genannt anthropogener Klimawandel – geringer geworden sind und sich sogar weiter positiv fortschreiben sollen.
Wenn dieser Präsident mit seiner Prognose trotzdem recht hat – und dass sollte so sein, denn die zu Klima und Energie als „hochkompetent“ geltende SZ berichtete es ohne Widerspruch, wie auch die darin ebenfalls geübte dpa, lässt dies nur einen Schluss zu:
Der zum Klimawandel besonders kenntnisreiche Verbandspräsident geht davon aus, dass sich der (angebliche) Klimawandel nicht wie simuliert weiter fortsetzt, sondern vorher reißaus zum „alten“ Wetter nimmt.
Verklausuliert gibt er damit zu, selbst nicht mehr an den (AGW-)Klimawandel zu glauben. Würde er es nämlich trotzdem, wäre es ein Beleg, dass er von dessen „Fakten“ keine Ahnung hat – und das wäre bei einem Winzer-Verbandspräsidenten doch kaum vorstellbar.
Die (In-)Kompetenz und unverhohlene Parteipolitik der Zeitung aus Süddeutschland belegt sich immer neu in den Darstellungen ihres Redaktionsteams.
SZ, Joachim Käppner (Studium Geschichte und politische Wissenschaften): [5]„ … Als die Grünen nur den Gedanken anzuregen wagten, herkömmliche Motoren herkömmliche Motoren bis 2030 zu verbannen, wurden sie als Spinner und Volkserzieher geschmäht ... Dabei spricht die Wissenschaft eine klare Sprache: Die Menschheit hat keine Jahrzehnte mehr zu verschwenden. Und zumindest was den Beitrag des Autos zu diesem Desaster angeht, gäbe es mit den E-Fahrzeugen und öffentlichen Transportmitteln realistische Alternativen zu einer fast buchstäblichen Politik, die „Nach mir die Sintflut“ ruft.

Das heute herbeigesehnte, „vorindustrielle“ Klima war ein Jammertal

Nachdem die Jammerei über das Wetter, bei dem man „täglich den Klimawandel spüren kann“, wie es die (zum Glück) ausscheidende Umwelt(hysterie)ministerin Hendricks erzählte, oder nach der in Bayern (leider noch länger) dafür zuständigen, die ihn erweitert sogar [4] Rüdiger Glaser 2012-09-19: Historische Klimatologie Mitteleuropas
Die Jahrestemperaturentwicklung zeigt für Mitteleuropa ab Mitte des 14. Jahrhunderts einen übergreifenden negativen Trend. Überlagert wird dieser von mittelfristigen Schwankungen in der Größenordnung von Dekaden, die zum Teil zyklisch verlaufen. Einige dieser Schwankungen erfolgen in vergleichsweise kurzen Phasen und fallen ab Mitte des 15. Jahrhunderts mitunter recht drastisch aus. Fast jede Generation erlebte in dieser Phase einen Zyklus wärmerer Klimaverhältnisse, gefolgt von einem dramatischen Temperatureinbruch. Bis 1600 wird eine der tiefsten Temperaturphasen der tausendjährigen Reihe erreicht.
In der saisonalen Analyse wirkte sich zwischen 1400 und 1500 vor allem die Abkühlung der Frühjahrswitterung prägend aus. Die Sommertemperaturen sanken mit einigen Dekaden Verzögerung, ebenso die im Herbst.
Besonders dramatisch ist der Einbruch der Sommertemperaturen gegen Ende des 16. Jahrhunderts. In dieser Phase häufen sich auch gesellschaftliche Exzesse wie Hexenverfolgungen. Auch wenn es verschiedene Definitionen und zeitliche Einordnungen gibt, setzte sich spätestens ab 1550 die klimatische Struktur der Kleinen Eiszeit durch.
In den Mittelgebirgen verschlechterten sich die Anbaubedingungen signifikant durch die Verkürzung der Vegetationsperiode. Öfters kam es in dieser Phase zum Auswintern (also zu einer frostbedingten Beschädigung) der Winterfrucht. Hungersnöte, Seuchen, die Aufgabe von Siedlungen und Abwanderungen waren die Folge. An den Küsten traten vermehrt schwere Sturmfluten auf, die teilweise zu großen Menschen- und Landverlusten führten. Tiefpunkt dieser Entwicklung war das sogenannte Maunder Minimum, das zwischen 1675 und 1700 auftrat und nach einem Sonnenfleckenminimum benannt ist.
Neben den langfristigen Änderungen können aus den historischen Daten auch extreme Einzelereignisse ausgewiesen werden, die oft noch lange im Gedächtnis der Menschen verhaftet blieben. Zu erwähnen sind die Hochwasserkatastrophen von 1595, 1608, 1682, 1784 und 1845. Die wohl schwerwiegendste, historisch belegbare Überschwemmungskatastrophe traf Mitteleuropa im Sommer des Jahres 1342.
Vor allem mit der zunehmenden Klimaverschlechterung der Kleinen Eiszeit ab Mitte des 14. Jahrhunderts begann eine Phase, in der nach klimatischen Extremen, insbesondere Unwettern, welche Teile der Ernte vernichteten, religiöse Minoritäten und gesellschaftliche Randgruppen verantwortlich gemacht wurden und schließlich massiver Verfolgung ausgesetzt waren. In der Forschung vermutet man eine enge Korrelation zwischen der Kleinen Eiszeit und der Herausbildung von Hexenverfolgungen als kollektivem Verbrechen. Die letzte vermeintliche Hexe wurde Ende des 18. Jahrhunderts in der Schweiz hingerichtet. Hochwasserphänomene erschließen ein facettenreiches Bild gesellschaftlicher Konzeptualisierungen: In Wasserpredigten wurde menschliches Fehlverhalten als Ursache für die Hochwässer genannt, wie es in der Metapher der Sündflut oder der Zornrute Gottes zum Ausdruck kam. Interessanterweise bezeichnete Martin Luther (1483–1546) in seinen Predigten die Hochwasser der Elbe als Werk des Teufels.
Quellen
[1] EIKE 01.08.2015: Schlägt der Klimawandel auch in Franken zu? Bewässerungstechnik aus der Wüste muss Frankens Bauern helfen
[2] EIKE 27. April 2017: Schnee statt Frühlingswärme- geht der Klimaerwärmung nun auch im April die Puste aus? Teil 1
[3] Hessischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben Auswirkungen von Klimaveränderungen auf den Obstanbau in Hessen
[4] Bayerisches Umweltministerium, Pressemitteilung Nr. 240/15 vom 07.12.2015, Scharf: Erderwärmung unter der Lupe / Neuer Klima-Report zeigt Folgen des Klimawandels in Bayern
[5] Süddeutsche Zeitung 14. / 15. Oktober: Klimaschutz Die Kühnen von Paris




Klimawissen­schaftler demon­strieren ihre Ignoranz hinsichtlich CO2-Emissi­onen und Abschwä­chung

(Offensichtlich geistert in den Denkapparaten der Klimawissenschaftler herum, dass die in erneuerbaren Strom zwischen 2000 und 2016 investierten 4 Billionen Dollar sowie hunderte Milliarden investiert in nicht elektrische erneuerbare Energie als nichts anzusehen sind).

Während Einige dieses Fehlen von Details als ein Zeichen dafür interpretieren, dass sie die Angelegenheit nicht politisieren wollen, wissen all jene von uns, welche der Debatte folgen, dass viele Klimawissenschaftler sich nicht wirklich Mühe geben, apolitisch zu sein. Folglich entwickle ich in diesem Artikel eine andere Hypothese: Wissenschaftler haben keine Ahnung von Energie und Ökonomie. Sie wissen wenig bis nichts darüber, was getan wurde und getan werden könnte, und sie wissen nicht einmal, wie man Fortschritte bei der Reduktion von Emissionen messen kann. Dennoch bleiben ihre Mahnrufe und Unfehlbarkeitsansprüche genauso vage wie irgendwelche motivierenden Zitate, die man zuhauf im Internet findet.

Es geht den Klimawissenschaftlern nicht darum, eine Debatte darüber zu steuern, was bzgl. Klimawandel getan werden sollte, weil eine solche Debatte augenblicklich das kolossale Scheitern der Klimapolitik während der letzten 20 Jahre offensichtlich machen würde. Es geht ihnen darum, die ,skeptische‘ Seite lächerlich zu machen und sich selbst als Märtyrer darzustellen.

Klimawissenschaftler verstehen nicht, dass Emissionen von ökonomischem Wachstum getrieben werden.

Das mag hart klingen, aber wie sonst soll man Tweets wie die Folgenden (hier und hier) bewerten?

Inschrift: „Und natürlich sind die Gelegenheiten, mit der Reduktion von Emissionen zu beginnen, um Jahre zurück geworfen worden“

Schauen wir mal. Gavin Schmidt betrachtet die Graphik, sieht die Emissionen bis zum Jahr 2008 oder so steigen und dann sinken. Auf dieser Grundlage folgert er, dass der Rückzug aus Kyoto die Gelegenheiten für die Reduktion von Emissionen verzögerte, d. h. dass die Emissionen schon früher angefangen hätten zu sinken, falls man sich nicht aus Kyoto zurück gezogen hätte. Aber er ignoriert vollkommen die Rolle des BIP.

Ein Rückgang von Emissionen bedeutet nicht, dass ,Klimawissenschaft wirkt‘: es kann einfach sein, dass die Wirtschaft kollabiert ist (siehe Syrien und Griechenland). Andererseits bedeutet eine Zunahme von Emissionen nicht, dass Klimapolitik gescheitert ist: es kann einfach sein, dass die Wirtschaft boomt. Was man tun muss: Man muss die Effizienz des BIP pro Einheit emittierten CO2 betrachten sowie die Rate mit welcher diese Effizienz zunimmt – was ich die Dekarbonisierungs-Rate nenne.

Tatsächlich ist es so, wie ich in diesem Artikel beschrieben habe, dass nämlich die Dekarbonisierungs-Rate der USA nach Buschs Rückzug aus Kyoto nicht abgenommen hat. Falls überhaupt, begann sich die Wirtschaft schneller zu dekarbonisieren! (Die Graphik zeigt ein gleitendes 5-Jahre-Mittel):

Betrachtet man das BIP wird offensichtlich, dass der Rückzug aus Kyoto ein Nicht-Ereignis war. Logisch, war doch Kyoto selbst ebenfalls ein Nicht-Ereignis. Übrigens war die Dekarbonisierungs-Rate der USA ein wenig höher als die der Europäischen Union im gleichen Zeitraum!

Die Mutter aller Rosinenpickerei: die letzten drei Jahre beweisen, dass die Klimapolitik erfolgreich war, aber die fünfzig Jahre zuvor zählen nicht!

Die ,Neuigkeit‘, dass die CO2-Emissionen im Jahre 2016 mehr oder weniger flach verlaufen waren (was tatsächlich vor mindestens vier Monaten bekannt war), bot den Wissenschaftlern eine neue Gelegenheit, sich über ihre gemeinsame Ahnungslosigkeit über Twitter auszutauschen.

Siehe z. B. Jon Foley:


Oder Scott Denning:

Oder Victor Venema:

Inschrift: Viel passiert bereits. Während der letzten drei Jahre waren die Emissionen durch Industrie und fossile Treibstoffe stabil. Dies ist normalerweise nur während einer weltweiten Rezession der Fall. Dies ist ein Zeichen, dass Politik bzgl. erneuerbarer Energie und Energieeffizienz zu greifen beginnt. Die meiste globale neue Energie-Erzeugungs-Kapazität und Investitionen sind bereits kohlenstofffrei. Der nächste Schritt ist, dass auch die meiste neue Erzeugung erneuerbar ist. Dann müssen wir die übrige Wirtschaft elektrifizieren sowie den Markt und die Technologie dazu nutzen. Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Es ist immer noch ein langer Weg, aber ich habe das Gefühl, es bewegt sich.

Oder Stefan Rahmstorf:

Inschrift [Rückübersetzung]: Während der letzten drei Jahre sind die globalen CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe nach Jahrzehnten des Anstiegs flach verlaufen. Dies ist ein Zeichen, dass Politik und Investitionen in die Klimaabschwächung sich auszuzahlen beginnen. Die USA, China und andere Nationen ersetzen Kohle durch Erdgas und rasant zunehmend durch erneuerbare Energiequellen. Es gibt eine fast einstimmige internationale Zustimmung, dass die Risiken, den Planeten dem Klimawandel auszusetzen, zu groß sind, um sie zu ignorieren.

Noch einmal: Die Wissenschaftler ignorieren vollständig die Rolle der Ökonomie. Haben sie noch nie etwas von dem Terminus Störfaktor [confounder*] gehört? Nun, es stellt sich heraus, dass die globale Wirtschaft während der letzten drei Jahre etwas langsamer gewachsen ist als die meiste Zeit in der Historie. Darum nehmen die Emissionen natürlich auch langsamer zu.

[*confounder: Der Übersetzer LEO bietet keine eindeutige Übersetzung an. In Kommentaren taucht dort der Begriff ,Störfaktor‘ auf. Mit diesem werde ich den Begriff also übersetzen. Anm. d. Übers.]

In diesem Artikel beschrieb ich die Dekarbonisierung des globalen BIP seit Beginn von Aufzeichnungen im Jahre 1951. Ich konnte mich nicht dazu durchringen, die Graphik mit Einschluss des Jahres 2016 zu aktualisieren, aber die Rate war ähnlich der des Jahres 2015, d. h. etwas über 2%.

Während die Dekarbonisierungs-Rate der letzten 3 Jahre höher ist als das historische Mittel, ist sie in keiner Weise ein Ausreißer. Öl und Gas nahmen 2017 stark zu und Kohle in den drei wichtigsten Märkten ebenfalls. Da ist es fast gesetzmäßig, dass die CO2-Emissionen in diesem Jahr um mindestens 1% zunehmen werden – was die Dekarbonisierungs-Rate erneut unter 2% drückt.

Am wichtigsten: Die implementierte vermischte Rate seit Beginn der Klimapolitik liegt deutlich unter dem historischen Mittel! Dabei spielt es keine Rolle, welches Jahr man wählt, 1997, 2000 usw. Meinen Berechnungen zufolge beträgt die Rate von 2000 bis 2017 0,7% – das ist etwa halb so hoch wie das Niveau vor der Jahrtausendwende. Anders gesagt: Die heutigen Emissionen sind höher als sie es wären, wenn sie einfach den Trend vor Kyoto beibehalten hätten.

Falls die typische Dekarbonisierungs-Rate 1,4% beträgt und man über 17 Jahre ein Mittel von 0,5% erhält, dann würde man natürlich erwarten, dass die Rate wieder steigt – und vielleicht das historische Mittel für einige Jahre übertreffen wird. Dies passiert in allen Arten von Zeitreihen-Daten. Nach den Verheerungen des 2. Weltkrieges beispielsweise wuchsen die Europäischen Ökonomien schneller denn je. Hohe ökonomische Wachstumsraten sind keine Überraschung nach einer Periode mit schlimmen (in diesem Falle negativen) Raten.

Niemand, der auch eine Spur Ahnung hinsichtlich historischer Emissionen hat, würde sagen, dass die letzten drei Jahre einen ,Wendepunkt‘ darstellen oder ein Beweis für das Wirken von Klimapolitik sind. Man braucht viele weitere Jahre mit einer schnelleren Dekarbonisierung als im Mittel, um zu folgern, dass die Politik greift.

Zum Schluss dieses Abschnitts ein weiteres Tweet von Mr Denning:

Niemand mit auch nur einem Schimmer Ahnung von Emissionen und Ökonomie würde den Ausdruck ,Entkopplung‘ verwenden. Die Wirtschaft wächst fast immer schneller als CO2-Emissionen, und falls sie langsam wächst, können CO2-Emissionen sinken. Es gibt darum herum keine ,Entkopplung‘ – es ist das, was immer passiert ist, obwohl normalerweise westliche Ökonomien zu schnell wachsen, um Emissionen sinken zu lassen.

Sagen wir mal, dass das BIP um 0,1% wächst und die Emissionen um 0,1% sinken. Würde man hier sagen, dass diese beiden Dinge sich entkoppelt haben?

Keine bedeutsamen Maßnahmen wurden ergriffen“

Nun gut, ich erwähnte diesen von vielen Wissenschaftlern gehätschelten Irrtum am Beginn des Artikels. Aber ich konnte nicht der Versuchung widerstehen, den folgenden geistesgestörten Twittersturm zu posten:


Falls keine bedeutsamen Maßnahmen ergriffen worden sind, was war dann der Sinn der 22 COP-Treffen? Sollen wir glauben gemacht werden, dass Fox News und die Koch Brothers Klimamaßnahmen in Bulgarien, Äthiopien, Bangladesh… blockiert haben?

Republikaner schlecht, Demokraten gut

Die vermeintlich apolitischen Wissenschaftler scheinen eine ziemlich starke politische Präferenz für eine bestimmte Seite zu haben. Früher erlebten wir, wie die USA unter Bush sich tatsächlich schneller dekarbonisierten als die EU während der gleichen Zeit. Dennoch war Bush immer als so etwas wie ein Klima-Antichrist verleumdet worden (siehe die Tweets von Gavin Schmidt zu Beginn). Man beachte bitte, dass ich nicht sage, dass Bush die Dekarboniserungs-Rate verursacht hat – es war sicher nur ein Zufall.

Falls ein Staat von Demokraten regiert wird und behauptet, viel zum ,Kampf gegen den Klimawandel zu tun‘, dann muss er offensichtlich etwas tun, was ,besser für das Klima‘ ist. Dieser Artikel ist schon ziemlich lang, so dass hier nur ein Tweet als Beispiel angeführt wird:

Nun sind die meisten der Städte, die behaupten, ,führend im Kampf gegen den Klimawandel‘ zu sein, in der glücklichen Lage, dass es keine guten Daten über CO2-Emissionen von Städten gibt. Aber es gibt Daten über Emissionen auf staatlichem Niveau. Hier ist Kalifornien, Mr. Foley zufolge der Klima-Führer:

Die Graphik zeigt zwischen 2000 und 2014 eine Abnahme der Treibhausgas-Emissionen pro Einheit BIP von 26%. Das ist gleich einer Zunahme der Treibhausgas-Effizienz des BIP um 35% (1/0,74). 14 Jahre lang ist das eine gemischte Dekarbonisierungs-Rate von 2,3% … was ziemlich genau der gleichen Rate wie der USA als Ganzes entspricht.

Also erging es dem Klima-Führer Kalifornien genauso schlecht (oder gut) wie dem Rest des Landes. Hoppla!

Hätten wir doch nur zugehört…“

Falls jemand nicht weiß, wie schnell man realistischerweise Emissionen zurückfahren kann, und sich stattdessen auf Fantasie-Szenarien stützt, dann kann dieser Jemand nicht wissen, was geschehen wäre, falls wir auf die Klimawissenschaftler gehört und mit der Reduktion von Emissionen vor Jahren begonnen hätten. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich schon eine Version von ;wir hätten hören sollen‘ oder ,uns läuft die Zeit davon‘ gehört habe. Zum Kuckuck, man betrachte die Tweets von Jon Foley oben: ,der Rest von uns wird den Preis für diese Verzögerung zahlen‘.

Aber wie teuer war die Verzögerung denn nun? Man hört niemals, wie viel Erwärmung wir hätten vermeiden können – obwohl jener Datenpunkt sehr viel ausmacht! Also habe ich das mal geschätzt: falls eine stärkere (höhere) Dekarbonisierung schon im Jahre 1979 begonnen hätte, würde der Unterschied zu den derzeitigen Temperaturen etwa 0,05°C betragen – kein Witz!

Die Dekarbonisierungs-Rate betrug historisch etwa 1,4%, d. h. das BIP wuchs im Mittel um 1,4% schneller als die CO2-Emissionen; es sind etwa 1,1%, wenn wir den Zeitraum nach dem Jahr 2000 mit einbeziehen. Falls wir die Dekarbonisierungs-Rate um ein weiteres Prozent anheben, betrüge die Auswirkung bis zum Ende dieses Jahrhunderts weniger als 0,5°C! Offensichtlich ist es nahezu irrelevant, ob dieses höhere Niveau der Dekarbonisierung im Jahre 1979, 2000 oder 2030 begonnen hätte. Der Unterschied macht höchstens 0,1 bis 0,2°C aus.

Wissenschaftler behaupten unverdrossen, dass Abschwächung eine massive Auswirkung auf Temperaturen haben kann durch:

a) Sie verlassen sich auf Computermodelle anstatt auf Werte der Klimasensitivität berechnet aus historischen Temperaturdaten. Während die Gleichgewichts-Klimasensitivität unsicher bleibt, gibt es eine größere Übereinstimmung hinsichtlich der kurzlebigen Klima-Reaktion, und nur diese spielt hinsichtlich der Erwärmung in diesem Jahrhundert eine Rolle.

b) Sie beziehen eine Menge ,vermiedener Erwärmung‘ durch Reduktionen von Emissionen ein, welche nicht von fossilen Treibstoffen stammen. Das ist Unsinn, da diese Emissionen nicht verifizierbar sind – genauso wie jedwede ,Reduktionen‘. Außerdem stammen über 80% des menschlichen Klima-Antriebs während der letzten Jahre aus CO2, und 80% bis 90% davon gehen auf fossile Treibstoffe zurück.

c) Sie nehmen ein absurd hohes ,grundlegendes‘ Szenario an, welches sie irreführend ,Business as Usual‘ nennen. Mann, bei ,Business as Usual‘ würde ich große Mengen Kohle in meinem Hinterhof verbrennen; da ich das tatsächlich aber nicht mache, muss ich Emissionen stark reduziert haben!

Falls ein Schwachkopf wie ich die Berechnungen durchführen kann, kann das jemand mit einem Ph.D. mit Sicherheit auch. Aber erstens müsste der Typ mit Ph.D. ein wenig Neugier zu diesem Thema zeigen, zweitens Daten bzgl. des ökonomischen Wachstums herunterladen und drittens andere Websites anklicken, um Daten über Emissionen usw. zu erhalten. Und warum sollte man an einem Thema forschen, wenn man Unsinn twittern kann?

Schlussfolgerung

Man beachte bitte, dass ich nicht behaupte, ein Experte zu sein, wenn ich auf die Ignoranz der Wissenschaftler hinweise. Der Themenbereich Energie, Wirtschaft und CO2-Emissionen ist sehr umfangreich und mein eigenes Verständnis davon rudimentär. Aber es ist immer noch besser als das der von mir in diesem Artikel zitierten Wissenschaftler.

Klimawissenschaftler, zumindest sehr viele von ihnen, scheinen vollständig ahnungslos hinsichtlich der meisten Klimadinge, welche tatsächlich für den Rest von uns von Bedeutung sind. Sie wissen nicht, wie viele Emissionen zu- oder abnehmen, den Zusammenhang zwischen Emissionen und Ökonomie und ob unterschiedliche Länder erfolgreich bzgl. Emissionsreduktion sind oder nicht. Sie erwähnen niemals , was es kosten würde, die Freisetzung einer Tonne CO2 zu verhindern (hier). Sie reden kaum einmal über Dekarbonisierungs-Raten. Und so weiter, und so weiter

Sie sind ignorant. Aber die Welt sollte nicht zur Geisel ihrer Ignoranz werden.

Nachtrag: Natürlich wird auch gegen Skeptiker der Vorwurf ,aber sie fordern nichts‘ erhoben. Hier also eine spezifische Forderung von mir zum Kampf gegen den Klimawandel: nichts tun!

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/10/10/climate-scientists-reveal-their-ignorance-about-co2-emissions-and-mitigation/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Deutsche Steuermilliarden gegen den Klimawandel – „Internationale Klimafinanzierung“ – mehr Mittel trotz unklarer Wirkung

Deutschland ist Energiewende-Land. Aber wussten Sie, dass der deutsche Steuerzahler jährlich mehrere Milliarden Euro für die „internationale Klimafinanzierung“ zahlt? Die Bundesregierung finanziert Maßnahmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verminderung von Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Rund 90 Prozent der Mittel stammen aus dem Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). So wird der überwiegende Teil der Mittel auch – ähnlich der Entwicklungszusammenarbeit – für die bilaterale Zusammenarbeit verwendet. Die restlichen Mittel werden über internationale Organisationen und Finanzierungsmechanismen bereitgestellt – die sogenannte multilaterale Zusammenarbeit.

2,7 Milliarden Euro Haushaltsmittel

Die deutschen Beiträge aus öffentlichen Haushalten sind in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Die aktuellsten Zahlen liegen für das Jahr 2015 vor. Damals hatte die Bundesregierung rund 2,7 Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln für internationalen Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen zugesagt. Weitere Mittel – rund 4,7 Milliarden Euro – wurden über Kredite, Beteiligungen und andere Finanzierungen aus Kapitalmarktmitteln der öffentlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), einer Tochtergesellschaft der KfW, zugesagt.
Die Ausgaben aus Haushaltsmitteln haben sich innerhalb von zehn Jahren nahezu versechsfacht und sollen weiter steigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte im Mai 2015 auf dem „Petersberger Klimadialog“ angekündigt, den deutschen Beitrag zur Klimafinanzierung zu verdoppeln. Dies bedeutet einen Anstieg der Ausgaben aus dem Bundeshaushalt auf 4 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020. Unklar ist noch, wie sich der Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen auf die verbleibenden Geberländer auswirken wird.

Wirkung nicht ganz klar

Nicht ganz klar sind offenbar auch die Wirkungen der finanzierten Projekte auf die CO2-Emissionen. Dies ergab eine Anfrage des Deutschen Steuerzahlerinstituts (DSi) an das BMZ. In der aktuellen Ausgabe der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie“ räumt die Bundesregierung sogar ein, dass die Angaben zur Wirkung letztlich Prognosen sind und überschätzt sein können. Mit Blick auf die geplanten Ausgabensteigerungen muss die Wirkungskontrolle verbessert werden.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen im Wirtschaftsmagazin Der Steuerzahler: Internationale Klimafinanzierung – mehr Mittel trotz unklarer Wirkung, Der Steuerzahler, Ausgabe 09/2017. 
EIKE dankt dem Deutschen Steuerzahlerinstitut des Bundes der Steuerzahler (www.steuerzahlerinstitut.de/) und dem Bund der Steuerzahler (www.steuerzahler.de) für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.
Quelle: BMZ.




Brief an UBA und BUMB

Die Hypothese von der „menschengemachten gefährlichen Klima-Erwärmung“ entstand in den 80er-Jahren als Folge von gleichzeitigem CO2-Anstieg und Temperaturanstieg und wurde von einigen Klimatologen und den Medien begeistert verbreitet. Endlich wieder eine neue Katastrophe (nachdem aus dem „Waldsterben nichts geworden war).
 Hatte man doch gerade die schönen Schlagzeilen von der „kommenden Eiszeit“ aufgeben müssen, als die globale Abkühlung zwischen 1940 und 1970 zu Ende ging. Dass diese Abkühlung trotz CO2-Anstieg stattfand, wurde ignoriert und unterdrückt, denn das störte natürlich bei der neuen Erwärmungs-Theorie.
Schnell wurde das IPCC (Intergovernmental  Committee  for Climate Change) gegründet, der dann durch pseudowissenschaftliche „Klimamodelle“ den erwarteten Anstieg der Globaltemperatur berechnete.
Das war außerordentlich naiv, denn diese Modelle beruhten auf einer Annahme für die CO2-Sensitivität von 1979 und diese konnte bis heute nicht verifiziert werden. Die Tatsache, dass es dann aber nach 1998 keinen weiteren globalen Temperaturanstieg mehr gab, war natürlich für die Klima-Alarmisten und die Medien sehr enttäuschend und wurde weitgehend unterdrückt. Was nicht sein darf, das nicht sein kann. Das Klima hat „menschengemacht“ zu sein. Basta. Glauben ist wichtiger als die Fakten in unserer „postfaktischen Zeit“. Hinzu kamen der „Kampf gegen den Kapitalismus“ und das alte Motto „der Mensch ist schuldig von Geburt an, egal für was“. Es entwickelte sich eine Art pseudoreligiöser Wahn oder idiologische Obsession zur Rettung unseres Planeten und der „Zukunft unserer Kinder“. 
Der fundamentale Fehler, den das IPCC und einige Klimaforscher machten, war die Ignoranz der natürlichen Klimazyklen, wie sie seit Jahrtausenden und Jahrmillionen regelmäßig stattfanden – auch schon (unglaublich !!) vor Existenz der Menschheit.
Man könnte das durchaus als Bestätigung der von Albert Einstein damals definierten “ unendlichen menschlichen Dummheit” betrachten. Natürlich kann man nicht erwarten, dass bei allen Menschen etwas von der Klima-Historie der Erde bekannt ist, aber dessen Ignoranz der natürlichen Fakten durch viele (auch deutsche) Klimaforscher und das IPCC ist schon sehr seltsam.
Die ideologisch und politisch hochgespielte „Erwärmungphase“ der letzten zwei Jahrzehnte ist nichts anderes als das erneute Maximum des tausendjährigen natürlichen Klimazyklus‘ , wie er seit 9000 Jahren (nach dem Ende der letzten Eiszeit) regelmäßig alle 1000 Jahre aufgetreten ist. Nur gab es früher noch keine katastrophensüchtige Mediengesellschaft.
Das IPCC begründet seine CO2-Hypothese nicht mit Fakten, sondern mit “ confidence”, d.h. Vertrauen oder Glauben. Nur ist dies eher Religion oder Ideologie zuzuordnen als Wissenschaft. Jede Theorie muss in der Wissenschaft durch konkrete Beweise gesichert werden, sonst bleibt es eine Annahme oder Idee.
Ein globaler Temperaturanstieg bewirkt zweifellos einen Anstieg des CO2-Niveaus durch Ausgasung aus den Ozeanen (weil Wasser bei höherer Temperatur weniger CO2 gelöst haben kann). Und das geschah in der Vergangenheit mehrfach bis zu 6000 ppm (heute 400 ppm).  Nur ein umgekehrter Effekt (d.h. Temperaturanstieg durch mehr CO2) konnte auf Basis der Eiskernbohrungen in Grönland und in der Antarktis nicht beobachtet werden.
Im Gegensatz zu der Hypothese über den angeblichen CO2-Einfluss auf das Globalklima zeigt eine Analyse der Klima-Vergangenheit keine  nennenswerten Einfluss von CO2.  Auch gibt es schon seit 1998 keinen “ Klimawandel” oder globalen Temperaturanstieg mehr; stattdessen den “Stillstand oder neudeutsch “hiatus”, auch wenn mit allen Mitteln von den interessierten Kreisen versucht wird, diese Tatsache zu leugnen oder zu vertuschen.
Dr. Dietrich E. Koelle, Okt.2017
  
Kein maßgeblicher Politiker in Deutschland hat die inszenierte Klima-Hysterie erkannt und kritisiert – mit einer Ausnahme: Altkanzler Helmut Schmidt sagte dazu am 4.Juni 2007 : „Klimatischen Wandel hat es auf der Erde gegeben, seit es sie gibt. Und sich darüber aufzuregen und zu meinen, der Mensch könnte diesen Wandel durch gemeinsamen Beschluss aufhalten, das ist reine Hysterie, das ist dummes Zeug.
 
 
Klima-Paranoia
 
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist ein Musterbeispiel dafür, was geschieht, wenn inkompetente Politiker ihre realitätsfremden Träume von einer schönen neuen Energiewelt von wehrlosen Bürgern bezahlen lassen. Aus dem Wahn, das Weltklima am deutschen Wesen genesen zu lassen, werden Milliarden in hierzulande nutzlose Technologien wie die Fotovoltaik gesteckt.
 
Professor Dr.-Ing. Jürgen Althoff, früherer Vorstandsvorsitzender TÜV Saarland),
St-Wendel/Saar
WirtschaftsWoche, Nr. 52, 24. Dezember 2010
 
 
 
BMWU, UBA (mit Chefs)   14.10.
Bethke




Natürliche und nicht anthropogene Klimaschwankungen dokumentiert an den Gletschervorstößen des Vernagtferners

Recht ausführlich werden von ihm die interessanten Ergebnisse der neuesten glaziologischen Untersuchungen des Vernagtferners genannt. Es wird auch eine sachlich richtig Antwort zur Entwicklung des Gletschers gegeben: Mit den heutigen Erkenntnissen kann nicht vorausgesagt werden, wie sich der Gletscher in Zukunft entwickeln wird. Zum ‚Klima‘ äußert er sich allerdings erst mit dem Datum von1850, obwohl man wissen sollte, dass in den ca. 250 Jahren davor die kleine Eiszeit die kälteste Zeit in dem Holozän war. Die Temperaturen des gesamten Holozäns, das vor knapp 14.000 Jahren unserer Zeitrechnung begann, lagen mit ihren natürlichen Schwankungen viel höher als heute. Mit dem Leserbrief wollte ich die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, wie seit längerer Zeit in Medien und in der Presse sowie durch Politiker und durch NGO’s zu diesem Thema mit sehr selektive Aussagen auch zu guten Fachberichten leider meist „politisch korrekte“ aber naturwissenschaftlich nicht fundierte Zusammenfassungen verbreitet werden. Leider wurde der folgende Leserbrief nicht veröffentlicht. Deshalb gebe ich anschließend an den Brief einen kurzen Überblick über den heutigen Kenntnisstand der Entwicklung des Vernagtferners seit dem frühen Mittelalter im Zusammenhang mit der seit einiger Zeit propagierten sogenannten ‚Klimakatastrophe‘.
Mein Leserbrief – ohne Bilder und Literaturhinweise – vom 18. September 2017 an die F.A.Z.:
Manipulation
Es ist immer wieder erfreulich, dass die F.A.Z zunehmend auch Berichte über das natürliche Geschehen in der Natur mit wissenschaftlich fundierten Antworten veröffentlicht („Auf dem Rückzug“ von Bernd Steinle, F.A.Z vom 16. September). Zwei Sommer lang (je 4 Monate in 1963 und 1964) habe ich für meine geologische Diplomarbeit (TU München) das gesamte Vernagtgebiet mit den umliegenden über 3000 m hohen Bergen bis zur Wildspitze geologisch neu kartiert. Dabei lag es nahe, mich auch etwas mit der Geschichte des Rückzugs des Vernagtferners zu beschäftigen, den ich damals alleine sehr häufig überqueren musste, um an der Grenze des Firnfeldes zum Fels geologische Daten zu messen und Gesteinsproben zu sammeln (H. Fuchs et al.1969*).
Der Autor des Berichtes in der F.A.Z fasst die technischen Ergebnisse gut zusammen, die Folgerungen daraus sind einerseits korrekt, da er trotz der detaillierten Arbeiten der beiden Fachleute, die er interviewt hatte, erkannt hat, dass bis heute niemand die zukünftige Entwicklung des Vernagtferners und somit die zukünftige Klimaentwicklung vorhersagen kann. Andererseits sind seine weiteren Folgerungen wissenschaftlich nicht korrekt. Zum einen hätten die Fachleute wissen müssen, dass schon vor Franz Senn (1831-1884), der für 10 Jahre Pfarrer in Vent (1860 bis 1869) war und auch einer der Gründerväter des Deutschen Alpenvereins (1869) ist, aus früheren Berichten seit dem 17. Jahrhundert schon damals mit einem unglaublichen Weitblick die Bedeutung des einsetzenden Rückzugs des Vernagtferners für Vent und für das gesamte Ötztal erkannt hatte. Zum anderen hätte der Autor als Referenzdatum zu den Klimaschwankungen (heute Klimawandel bzw. Klimakatastrophe) das Datum 1850 hinterfragen müssen, da das Temperaturtief des holozänen Interglazials im Bereich von ca. 180 Jahren davor bei einer durchschnittlichen Temperatur von nur ca. 2,6 Grad Celsius lag, also damals die kälteste Zeit des gesamten Holozäns gewesen ist. Hätte er dagegen die durchschnittliche Temperatur aus der Zeit der Römer (1. Jahrhundert, ca.4 Grad) als Referenz genannt, wäre auch für die Bürger erkennbar, dass die heutige Durchschnittstemperatur von ca.3 Grad keine Katastrophe darstellt, sondern eine ganz normale, vom Menschen kaum beeinflussbare natürliche Entwicklung ist, und die Römer mit einer weit höheren Durchschnittstemperatur ein Weltreich aufbauen konnten. Mit der Nennung des Referenzjahres 1850 wird daher leider wieder einmal eine falsche, allerdings politisch korrekte Aussage gemacht, weil es sich bei der heutigen Erderwärmung um eine Katastrophe handeln muss! Inzwischen kennen wir das Klimageschehen im Holozän, das nach unserer Zeitrechnung von ca. 12.000 Jahren nach heutiger Zeitrechnung bis heute dauert, recht genau.“

Abb 2 Kesselwandspitze & Hochvernagt v. Plattei. 1725. Photographie und Verlag Würthle und Spinnhirn in Salzburg“. Aufgenommen von Gustav Jägermayer im August 1884 (Richter 1885). Die Abbildung ist die älteste bekannte Photographie des Vernagtferners (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum), Nicolussi, 2013 *),


Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Gletschervorstößen des Vernagtferners.

Nach Kurt Nicolussi 2013 *) sind für den Vernagtferner, Ötztaler Alpen, „… vier neuzeitliche Vorstöße ins vorgelagerte Rofental und dadurch ausgelöste Eisseebildungen historisch dokumentiert: um1600, 1680, 1772 und 1845. Der Kenntnisstand zum Ablauf dieser Hochstandphasen und den dokumentierten Seespiegelschwankungen und -ausbrüchen wird zusammengefasst. Ein Vergleich der Größenvariation des Vernagtferners mit jenen von Aletschgletscher und Unteren Grindelwaldgletscher belegt die unterschiedliche Dynamik der jeweiligen Eiskörper in den letzten rund 400 Jahren. Zwar sind Vorstoßbeträge und – Geschwindigkeitsbeträge unterschiedlich, aber die Hochstände des Vernagtferners fallen mit Vorstößen und Hochständen der beiden anderen Gletscher zusammen, wenn auch die Maxima manchmal um einige Jahre variieren. Das zeigt, dass die Hochstände des Vernagtferners im vergangenen Jahrtausend durchwegs klimatisch – und damit entsprechend auswertbar – und nicht nur eisdynamisch bedingt sind. Als Ausnahme mag der Hochstand um 1680 erscheinen, aber auch für diesen gibt es eine zeitlich präzise Übereinstimmung mit einem der beiden neuzeitlichen Maximalstände des Gepatschferners …“

Im frühen 17. Jahrhundert erstreckte sich mehrmals die mächtige Gletscherzunge bis in das obere Rofental und reichte dann bis zu der dahinter liegenden Zwerchwand hinauf. Hinter dieser Eisbarrikade wurde dann der von Westen kommende Rofenbach aufgestaut und es bildeten sich dahinter größere Stauseen. Wurde der Druck eines Sees zu groß, wurde die Eisblockade der Gletscherzunge durchbrochen und die Wasserflut führte zu Überflutungen des Rofentals von Vent und auch des ganzen Ötztals bis zum Inn, häufig mit Zerstörungen mit vielen von Toten. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wurden dann vor der Zwerchwand die hier hochgeschobene Gletscherzunge zum Schutz des Tals mühsam mit Hacke und Schaufel Abflussrinnen gegraben, um die Menge des gestauten Wassers der sich immer wieder füllenden Stauseen zu verringern. Denn damals verließ man sich nicht nur auf den Glauben an Gott, auch nicht auf die damals Herrschenden, sondern versuchte sich vor nicht beeinflussbaren Naturgewalten mit technischen Maßnahmen zu schützen. Dieses Gefahrenpotenzial kannte der ‚Gletscher-Pfarrer‘ Franz Senn in den 1860iger Jahren. Er begann damals schon die umgebende Bergwelt zu erforschen und zu vermessen. Mit unglaublichem Weitblick erkannte er die Bedeutung des einsetzenden Rückzugs des Vernagtferners für Vent und für das gesamte Ötztal. Entspannung ist deshalb ins besondere für die Bewohner des Ötztales angesagt, die in Zukunft von großen Überflutungen durch ausbrechende Gletscherseen als Folge der seit damals stattfindenden natürlichen Erwärmung verschont bleiben dürften.

Abb 3 Der Rofener Eissee am 16. August im Jahr 1772, Kupferstich (Walcher 1773) *)

Klimageschehen (Temperaturschwankungen) im Holozän bis heute

Zuvor jedoch zum besseren Verständnis des Gesagten im Bezug zu Temperaturschwankungen und Klima nach Wikipedia folgendes: „Der Begriff ‚Klima‘ steht für die Gesamtheit aller meteorologischen Vorgänge, die für die über Zeiträume von mindestens 30 Jahren regelmäßig wiederkehrenden durchschnittlichen Zustände an einem Ort verantwortlich sind … Das Klima wird jedoch nicht nur von Prozessen innerhalb der Atmosphäre geprägt, sondern vielmehr durch das Wechselspiel aller Sphären der Erde (Kontinente, Meere, Atmosphäre) sowie von der Sonnenaktivität und anderen Einflüssen wie Z. B. der Instabilität der Erdbahn (Eiszeiten und Warmzeiten) …“. Zum Verständnis dieses Satzes sei auf ein ganz kleines Mosaiksteinchen zu den ständigen Plattenverschiebungen mit ihren weltweiten Massenverschiebungen und den damit zusammenhängenden Mechanismen der weltweiten Gebirgsbildungen hingewiesen. Die Komplexität dieser Bewegungen kann man an der geologischen Entwicklungsgeschichte des Vernagtgebietes als Folge der Plattenverschiebungen in unserer Veröffentlichung (Fuchs et al.1969 *) erkennen.

Inzwischen verstehen wir die Temperaturschwankungen (nicht jedoch das komplizierte ‚Klimageschehen‘) im Holozän recht genau, das nach unserer Zeitrechnung von ca. 12.000 Jahren bis heute dauert. In der Tabelle von Ed Hoskins, (2017 *) sind die Ergebnisse aus Belegen von Untersuchungen an Eisbohrkernen zusammengestellt, die auf einen einheitlichen Nullwert für den gesamten Zeitabschnitt bezogen sind. Sie zeigen die Bandbreite der Temperaturschwankungen auf der Nordhalbkugel, die eine größere Landmasse als die auf der Südhalbkugel hat und unsere Situation realistischer abbildet. Zum besseren Verständnis des Ergebnisses werden hier einige Zahlen zusammen gestellt, die jeder jedoch auf der Basis der genannten Tabellenwerte für seine eigene Klimaszenarien selbst variieren oder aber auch manipulieren kann.

Zum Beginn des Holozäns bestand eine lange Warmzeit. Die Durchschnittstemperatur lag damals bis ca. 2000 v. Chr. zwischen 4,7 und 4,4 Grad mit Schwankungen zwischen 6 und 3 Grad. Ab 1000 v. Chr. fällt die Durchschnittstemperatur von 4 Grad bis zur Zeitwende auf 3,7 Grad mit Maxima zur Minoer-Zeit von ca. 5,6 Grad. In dem Zeitabschnitt der Römer sowie in dem des Mittelalters fällt der Wert auf durchschnittlich 4 Grad. Zum Tiefpunkt der kleinen Eiszeit zum Ende des 17. Jahrhunderts lag die Durchschnittstemperatur bei ca. 2,5 Grad. Danach stieg sie wieder bis zum Ende der vorindustriellen Zeit auf ca. 3 Grad und bis heute weiter auf ca. 3,1 Grad an!

Abb. 4 The world should now fear the real and detrimental effects of cooling ,Ed Hoskins, 2017

Man kann nun über diese ermittelten Werte streiten, nicht aber gegen die deutlichen Schwankungen der Temperaturen im Holozän während dieses Abschnitts der Evolution der Erde. Dies ist ein nicht zu widerlegender Beweise, dass eine globale Erwärmung weder von uns Menschlein – trotz anderer Behauptungen – beeinflusst werden kann noch uns eine durchschnittliche Erwärmung von einem halben oder ganzen Grad schaden wird – wie es den Römern und den Menschen im Mittelalter nicht geschadet hat!

Leider werden in dem von der F.A.Z. veröffentlichten Bericht der Rückblick auf die vergangene Temperaturentwicklung nur bis 1850 genannt, der kältesten Zeit des Holozäns, obwohl wir heute diese bis ins 16. Jahrhundert besonders gut kennen. Dadurch wird – für jeden erkenntlich – der bewusst falsche Eindruck erweckt, dass sich die Temperaturen nur seit dieser Zeit erhöht haben und

weitere Wärmesteigerungen hauptsächlich durch anthropogene Ursachen bewirkt würden. Hätte der Berichterstatter dagegen die durchschnittliche Temperatur aus der Zeit der Römer als Referenz genannt, dann bliebe noch genügend Raum für eine weitere natürlich verursachte Erwärmung, unabhängig davon, ob diese durch Menschen erzeugtes CO2 – was aus physikalisch-chemischen Gründen jedoch unwahrscheinlich ist – oder eine Folge der natürlichen Evolution der Erde (Wechselspiel aller Sphären der Erde, siehe oben) darstellt. Angesichts dieser Tatsache könnte man sogar dazu übergehen, eine weitere Erhöhung der Temperaturen zu wünschen und die derzeitige weltweite Hysterie über einen Temperaturanstieg um 1 Grad oder 1,5 Grad mit vielen Billionen von Dollar oder Euro (da sowieso erfolglos) zu verhindern.

Trotz dieser Erkenntnisse betitelt M. Weber, 2003 *) seine Veröffentlichung zur Prognose zur Klimageschichte des Gletschers: “Gletscherschwund und Klimawandel an der Zugspitze und am Vernagtferner (Ötztaler Alpen)“. Dabei beruft er sich auf den heutigen opportunistischen Begriff ‚Klimawandel‘ insbesondere, wenn er für die Bewertung des Verhaltens der durchschnittlichen Temperaturen wiederum nur die Zeitspanne seit 1850 also nur über 150 Jahre bis heute betrachtet, wie sein Diagramm zeigt. Würde man jedoch beispielhaft als Referenzzeitpunkt die durchschnittliche Temperaturen von vor 2000 Jahren oder früher angeben, wie dem Diagramm von Ed Hoskin, 2017 zu entnehmen ist, verbietet sich die Aussage über eine angebliche anthropogene Beeinflussung des Klimas. Wissenschaftlich korrekt wäre der Begriff natürliche Temperaturschwankungen, da die vielen weiteren klimarelevanten Faktoren – siehe Definition weiter oben – nicht berücksichtigt wurden. Seine Prognosetabelle zeigt jedoch auch einen weiteren aufklärenden, wohl politisch gewünschten Befund. Die Prognose zur weiteren Erwärmung nach Roeckner (2001) ist eine lineare und aus der Vergangenheit eher erklärbare realistischere Einschätzung als die Prognose des IPCC. Mit dieser soll wohl gezeigt werden, dass die zukünftige nicht auszuschließende Erwärmung von angeblich anthropologisch beeinflussenden Faktoren abhängt. Und dazu sind komplexe statistische Modelle notwendig, die je nach Eingabe der verschiedensten ‚klimarelevanten Annahmen‘ „ … das Klima wird jedoch nicht nur von Prozessen innerhalb der Atmosphäre geprägt, sondern vielmehr durch das Wechselspiel aller Sphären der Erde …“ jede Aussage erlauben, die sich mit oder ohne Berücksichtigung der Daten aus der Vergangenheit konstruieren und auch manipulieren lassen. Auch die zunehmend gespreizte rote Darstellung des Anstiegs der Erwärmung deutet in die politisch gewünschte Richtung.

Abb. 5. Prognosen des weiteren Verlaufs der Massenabnahme des Vernagtferners auf der Basis verschiedener Szenarien der weiteren Entwicklung der globalen Mitteltemperatur und einer regressiven Analyse (M.Weber, 2003 *)


Nach Durchsicht von mehreren wissenschaftlichen Berichten aus den seit etwa zwanzig Jahren veröffentlichten Gletscherberichten ist eine klare dem heutigen Zeitgeist entsprechende Strömung zu erkennen: Wissenschaftliche Ergebnisse werden mit Hilfe neuester Techniken immer genauer und immer interessanter. Zusammenfassende Aussagen zu dem ‚Klimawandel‘ enden jedoch fast immer politisch korrekt mit Hinweisen auf eine kommende Erwärmung-Katastrophe. Zum einen weil dort wiederum konkrete Daten zur Temperatur meist nur zu den heutigen Verhältnissen das Referenzdatum bis 1850, d. h. bis zum Ende der kleinen Eiszeit genannt werden, also bis zu dem kältesten Zeitpunkt der vergangenen 2000 Jahren reichen, zum anderen weil die Komplexität der Natur bzw. die durch die Evolution der Erde bedingten Veränderungen noch nicht bzw. möglicherweise auch in Zukunft nicht verstanden werden. Beispielhaft für diesen Trend wird der Bericht von J. Fritschle (2006) genannt, der unter Fazit als Ausblick nennt: „Obwohl die Alpengletscher in der Vergangenheit schon mehrfach zurückgegangen sind, sogar weiter als heute, bleibt die Sorge um unsere ‚Eisriesen‘ berechtigt. Das extreme Abschmelzen der Gletscher scheint nicht alleine natürlichen Ursprungs zu sein, sondern durch die Menschen begünstigt zu werden“.
Eine wissenschaftliche Begründung für diese politische Aussage ist in dem gesamten Text jedoch nicht zu finden.
An Hand der Informationen des Diagramms von Ed Hoskins ist abzuleiten, dass es keine begutachteten Fachpublikationen geben kann, die stringent nachweisen, dass – wenn überhaupt – anthropogenes CO2 zu einer Klimakatastrophe der Erde führen wird und dass der heute beschworener Temperaturanstieg bzw. die globale Erderwärmung bzw. auch die einer Erdabkühlung mit oder ohne CO2 von 1Grad bis 1,5 Grad zu keiner Katastrophe der Menschen führen kann. Und somit ist auch ein wesentlicher anthropogener Einfluss auf Extremwetter-Ereignisse nur schwer erklärbar.
UN-Klimakonferenz in Paris 2015
Am 12. Dezember 2016 haben mehr als 170 Länder dem Übereinkommen von Paris zugestimmt. Sie verpflichten sich, weltweit die Treibhausgasemissionen zwischen 2045 und 2060 auf Null zu senken, um die Erwärmung auf bedeutend weniger als 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen
Niveau zu begrenzen und wenn möglich unter 1,5 Grad zu halten. Deutschland strebt an, seine internationale ‚Klimafinanzierung‘ bis 2020 zu verdoppeln. Zudem sprach sich Deutschland für eine CO2-Bepreisung aus, um mittels einer vollständigen Dekarbonisierung der Weltwirtschaft zum Ende des 21. Jahrhunderts eine Überschreitung des 2 Grad Zieles zu verhindern. Zur Erinnerung: Zum Tiefpunkt der kleinen Eiszeit zum Ende des 18. Jahrhunderts lag die Durchschnittstemperatur bei ca. 2,5 Grad. Danach stieg sie bis heute wieder auf ca. 3,1 Grad also um ca. 0,6 Grad an. Zur Zeit der Römer lag sie bei ca. 4 Grad, lag also um mehr als ca.0,9 Grad höher als heute. Wer war für diese Schwankungen verantwortlich. Der Mensch oder die Natur bzw. die komplexe Evolution der Erde?

Abb. 6 Der weitsichtige Blick unserer Politikerkaste in die Zukunft unserer Republik Wilhelm Busch 1924*)


Kosten
Es gibt viele Zahlen zu den Kosten, die zur Vermeidung des ‚Klimawandels‘ in Deutschland notwendig sein dürften – ohne allerdings ernsthaft zu hinterfragen, ob nach dem Gesagten in Deutschland das Ziel einer CO2-Minderung von 80 Prozent im Jahr 2050 gegenüber 1990 überhaupt zu erreichen ist. Dafür werden beispielhaft zusätzliche Investitionen in Höhe von 1,4 Billionen Euro notwendig werden, die allerdings nach einem Gutachten von den Beratungsgesellschaften Boston Consulting Group und Prognos im Auftrag der Bundesregierung für die gesamtwirtschaftliche Effekte gering sein sollen und positiv sind. („1,4 Billionen für Klimaschutz“, F.A.Z. vom 4. August 2017). Zusätzlich wird gerade nach dem Bericht ‚Vorzüge einer Klimasteuer‘ der F.A.Z vom 30.09.17 vom französischen Staatspräsident Macron – einem Land, das einen hohen Teil aus fast CO2 freien Strom aus Kernkraftwerken erzeugt – ein Mindestpreis von 25 bis 30 Euro für jede Tonne CO2 ins Gespräch gebracht. Ob er bei dem Betrag nur an das industriell erzeugte CO2 denkt oder auch an die ‚Produktion‘ von CO2, das durch das Atmen von Menschen und Tieren frei wird, bleibt zumindest vorläufig noch offen.
Fazit
Nach dem Gesagten wäre es viel effektiver, wenn die Politik weltweit derartig große Summen für Infrastrukturprojekte ideologiefrei effizient planen und verantwortlich ausgegeben würde, die uns vor den gewaltigen Naturereignissen – im Volksmund Naturkatastrophen genannt – möglichst sicher schützen würden. So wie es uns die Bürger von Vent vor 200 Jahren mit Hacke und Schaufel vorgemacht haben. Denn an der stetigen, nach physikalischen und chemischen Gesetzten ablaufenden Evolution der Erde, die durch Plattenverschiebungen, Vulkanausbrüche, Erdbeben, Überflutungen und Tsunamis, Bergstürze, Klimaschwankungen usw. gekennzeichnet sind, können wir Menschlein auch in Zukunft nur wenig ändern. Dazu nenne ich beispielhaft zwei von vielen nachahmenswerten Beispielen aus der Schweiz und den Niederlanden. Im südbündnerischen Land donnerten schätzungsweise vier Millionen Kubikmeter Gesteinsmaterial bei Bondo ins Tal. Es ist einer der gewaltigsten Bergstürze in der Schweiz seit deutlich über 100 Jahren, ohne dass Menschen verletzt wurden. Grund war die weise Voraussicht der Verantwortlich rechtzeitig mit sehr teuren Maßnahmen eventuelle Felsabgänge – natürliche Erosion – umzuleiten und halbwegs zu beherrschen. In den Niederlanden werden schon seit vielen Jahrzehnten sehr teure Bauwerke wie Dämme und Kanäle gebaut und erhalten, um das Land vor natürlichen Naturereignissen wie vor Hochwasser zu schützen. Ein sehr schlechtes Beispiel dagegen liefert Texas. Obwohl für dieses gesamte Gebiet schon seit Jahrhunderten häufige und meist gewaltige Hurrikane bekannt sind. Einer davon zerstörte 1900 die ganze Stadt Galveston mit geschätzten 8.000 Menschenopfern. Trotzdem wurden und werden dort seit dieser und weiteren Katastrophen nur begrenzt neue Kanäle und Staudämme gebaut, um die dortigen Küstengebiete einschließlich Houston vor weiteren Zerstörungen und Überflutungen wie in 2017 zu schützten. Billionen werden dagegen seit Jahren für den angeblichen Schutz vor einer ‚Klimakatastrophe‘ verprasst, weil man den Menschen mit dem Erzeugen von Ängsten glaubhaft macht, die Welt mit einer Verringerung von CO2 Emissionen zu retten anstatt Menschen mit notwendigen Investitionen vor Naturereignissen zu schützen, die wir kaum beherrschen können.
Leider wiederholt sich in der Politik immer wieder, mit ideologisch gesteuerten Bewegungen wie Sozialismus, Kommunismus, Faschismus sowie Ökologismus die Menschen betäuben zu können wie ich schon vor Jahren beispielhaft in unserem spannenden Politthriller „Die German Angst“, 2013 *) über das Berufsleben eines Geologen in der heutigen Zeit thematisiert habe.

Abb. 7 Rückkehr des Autors vom Vernagtferner 1964


Literaturhinweise
H. Fuchs et al.1969 *): Faltung und Kristallisation im Vernagt-Marzell-Gebiet der Öztaler Alpen
http://www.zobodat.at/pdf/JbGeolReichsanst_112_0031-0080.pdf
Prof. Dr. Finsterwalder am 31 Juni 1911 aufgenommen von Rudolf Reschreiter http://polarbloggen.blogspot.com/2011_12_01_archive.html
Kurt Nicolussi, 2013 pdf´s, Geographie Innsbruck – uibk.ac.at
Ed Hoskins, 2017 *), The world should now fear the real and detrimental effects of cooling

https://www.iceagenow.info/world-should-now-fear-cooling/

M. Weber, 2003 *), Gletscherschwund und Klimawandel an der Zugspitze und am Vernagtferner (Ötztaler Alpen)

http://docplayer.org/44472724-Gletscherschwund-und-klimawandel-an-der-zugspitze-und-am-vernagtferner-oetztaler-alpen.html

J. Fritschle, 2006 *), Gletscherrückgänge in den Alpen in der jüngsten Zeit

docplayer.org/10311108-Gletscherrueckgaengein-den-alpen-in.

W. Busch,1924 *), Plisch und Plum, Friedr. Bassermann’sche Verlagsbuchhandlung, München

H. Fuchs und R. Kamradek *): Die German Angst, 2013im bookshouse Verlag, ISBN 978-9963-727-78-0 oder im Internet unter ‚Helmut Fuchs Geologe‘