Da stellt sich die Frage, wie die sich nicht signifikant verändernden Sommer-Tagestemperaturen einen signifikanten Einfluss haben sollen.
Fazit
Es mag gelungen sein, mit viel Akribie, Statistik und ergänzenden Simulationen irgendwelche, kurzen Korrelationen zu finden. Solche finden sich irgendwo immer und lassen sich mit beliebigen Parametern – hier dem „Klimawandel“ verknüpfen.
Doch positiv gesehen: Alle Daten und das „Ergebnis“ der Studie zeigen, dass ein Klimawandeleinfluss – wenn überhaupt – so gering ist, dass er vernachlässigt werden kann und wieder belegt wurde, dass der teure Kampf gegen CO2 den unsinnigsten Versuch darstellt, Probleme des Planeten lösen zu wollen.
Die folgenden Ausführungen in den Fundstellen zeigen vor allem, wie komplex scheinbar einfache Probleme und Wirkungsmechanismen oft sind. Wie viel einfacher ist es da, solches bequem auf die drei Buchstaben CO2 zu beschränken und über Zertifikatepreise und Gewichtstonnen angeblichen Schaden und Nutzen auszuweisen und dafür von jeder Tageszeitung, Kommunen und Vereinen Lob und Preise zu erhalten, weil man mithilft, den Globus zu erretten.
Für interessierte Leser etwas Information zu den Problemen der Bauern in Indien
Bei Recherchen „fällt“ immer teils recht interessantes Material an, welches dann im Datenarchiv verschwindet. Solches einfach informativ anbei. Wer sich „durchliest“, wird feststellen, dass nirgens ein Klimawandel verantwortlich gemacht wird. Diese Zuweisung blieb einer Studienverfasserin und der sofort darüber informierenden (Des-)Informationsseite [1] der Politikberaterin für Klima und Energie vorbehalten.
Umfangreich ist jedoch der Einfluss von NGOs, welche wie bei uns überall auf der Welt zu finden sind und meinen, Regierungen vorschreiben zu dürfen, wie sie sich zu verhalten haben.
Das Preisschild des Neoliberalismus.
.. Diese Selbsttötungen werden häufig mit der Krise in der Landwirtschaft in Verbindung gebracht, wobei Pestizide für den Bauern das naheliegendste Mittel zum Suizid sind …
… Die Daten über Selbsttötungen sind komplex und mitunter irreführend. Dies liegt nicht nur an der fehlerhaften Weise, in der sie zusammengestellt werden oder daran, wer sie zusammengestellt hat … Es ist schwierig, die Selbsttötungen von Bauern als prozentualen Anteil der Bauern insgesamt auf jährlicher Basis auszurechnen. Eine unzweideutige landesweite Suizidrate von Bauern läßt sich nur für das Jahr 2001 errechnen. Das liegt daran, daß in jenem Jahr eine Volkszählung stattfand, aus der hervorgeht, wieviele Landwirte es in jenem Jahr im ganzen Land gab. Für alle anderen Jahre muß diese Zahl eine Hochrechnung sein – wie plausibel auch immer.
Es ist wichtig, daß die Zahl von 150.000 Selbstmorden von Landwirten nur eine grobe konservative Schätzung ist. Sie ist keinesfalls akkurat oder abschließend. Da die Zahlen der Nationalen Behörde zur Dokumentation von Verbrechen (NCRB) auf örtlichen Daten basieren, bei denen große Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen sind, gibt es ernsthafte inhärente Ungenauigkeiten. Wie Professor Nagaraj es ausdrückt: „… Das größte Problem liegt in der Definition, was ein Landwirt ist: jemand, der einen Eigentumsanspruch auf sein Land hat. Nach dieser Definition werden etwa Pächter oder ganz besonders auch die Bäuerinnen nicht erfaßt.“
… „Insgesamt,“ sagt Professor Nagaraj, „gibt es seit Mitte der 90er Jahre eine akute Krise in der Landwirtschaft. Das gilt für ganz Indien. In den ‚Großen Vier‘ und einigen anderen Staaten, kommen spezifische Faktoren hinzu. Es handelt sich um Gebiete mit hochgradig diversifizierter und kommerzialisierter Landwirtschaft. Überwiegend werden finanziell einträgliche Pflanzen angebaut. (Und in geringerem Maße grobkörnige Getreidesorten). Wassermangel ist ein allgemeines Problem – und die Schwierigkeiten im Hinblick auf Anbauflächen und Wasser haben sich in dem Maße verschlimmert, in dem staatliche Investitionen in die Landwirtschaft verschwinden. Die Anbaukosten sind in diesen Gebieten mit intensivem Anbau in die Höhe geschossen, bei einigen Kulturen um mehrere hundert Prozent. Die fehlende Regulierung dieser und anderer Aspekte der Landwirtschaft haben die Probleme verschärft. Gleichzeitig sind die Preise für die Erzeugnisse stark gefallen …
„Von Mitte der 90er Jahre an,“ so betont Professor Nagaraj, „sind die Preise und die Erträge in der Landwirtschaft dramatisch zurückgegangen. In dem Maße, in dem die Kosten stiegen – auch als die Banken keine Kredite mehr gaben – stieg auch die Verschuldung. Sogar als die Subventionen für die von Konzernen beherrschte Landwirtschaft im Westen stiegen, strichen wir die wenigen und geringfügigen Lebenshilfen und Subventionen für unsere eigenen Bauern. Das nahezu vollständige Ausbleiben von Investitionen in die Landwirtschaft bedeutet auch, daß es äußerst schwierig ist, aus dieser Falle wieder herauszukommen.“
Nun ein Hinweis zu einem Bericht der Firma Monsanto.
Monsanto: Selbstmorde bei Landwirten in Indien – Gibt es eine Verbindung zu Bt-Baumwolle? Tragische Selbstmorde haben komplexe soziökonomische Gründe
Dazu die Anmerkung: Im Bild 12 kann man sehen, wie die Hektarerträge in Indien zugenommen haben, nachdem ab dem Jahr 2002 „Monsanto“-Baumwolle angebaut wird.
Bild 12 Indien, Erträge Baumwollsamen seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT
DONNER+Doria, Ulli Kulke, 1. August 2012 (sollte man im Original vollständig lesen): [3]: Langzeitstudie: Gentechnik hilft Indiens Kleinbauern
Lange Jahre behauptete ein internationaler Umweltstar, dass die grüne Gentechnik indische Baumwollfarmer in den Ruin und in den Selbstmord treibe. Was sich längst abzeichnete, bestätigt jetzt eine Langzeitstudie: Die Behauptung ist zynischer Unfug. Das Gegenteil ist wahr
Man darf hoffen, dass Matin Qaim, renommierter Agrarökonom an der Göttinger Universität, ein Exemplar seiner jüngsten Studie an die indische Ökofeministin Vandana Shiva geschickt hat, mit besonderer Widmung. Bei allen Umweltkonferenzen, zu denen Shiva, lange Jahre einer der großen internationalen Stars der Szene, geladen war, wurde sie nicht müde, von den indischen Baumwollfarmern zu berichten, die – so behauptete sie – durch den Anbau genveränderter Pflanzen (GVO) in den Selbstmord getrieben worden seien. Die angeblich immer größere Abhängigkeit der Bauern von den Saatgutkonzernen und Banken würde sie wirtschaftlich strangulieren.
Ein gegenüber ihren Landsleuten äußerst zynisches Vorgehen, denn Shiva nutzte die seit vielen Jahrzehnten tatsächlich bestehende hohe Suizidrate der Kleinbauern in Indien kaltschnäuzig für ihre haltlose Argumentation. In den letzten Jahren hat sie ihre These nicht mehr so lautstark wie einst vertreten, denn aus Indien selbst kamen immer lautere Stimmen, die auf die Vorteile der genveränderten Baumwollsorten gerade für die ärmeren Bauern hinwiesen. Mitnichten hat ihr Gebrauch die Selbstmordrate erhöht. Die Abhängigkeit der Bauern von Kredithaien sorgt allerdings dafür, dass immer noch viele von ihnen keinen anderen Ausweg als den Freitod sehen.
Qaim und seine Kollegen haben nun in ihrer Studie eine große Lücke geschlossen …
Bleibt abzuwarten, ob Vandana Shiva und ihre nach wie vor (besonders in den satten Industrieländern) große Verehrerschaft nun wenigstens etwas vorsichtiger umgehen mit ihren unanständigen Argumenten. Es steht zu befürchten, dass die Mär von den Bauern, die durch die GVO-Pflanzen in den Tod getrieben werden, trotz allem nicht aus der Welt zu schaffen ist. Sie passt einfach zu gut ins Weltbild.
Ein umfangreicher Artikel mit vielen interessanten Details. Sollte man vollständig im Original lesen, da durch das Kürzen wichtige Information verloren geht:
WELT SICHTEN, Malcolm Harper, 25. November 2013 (Auszüge): Tödliche Mischung Die zahlreichen Bauernselbstmorde in Indien haben vielfältige Ursachen
… Selbstmorde kommen bedauerlicherweise auf der ganzen Welt häufig vor, sind aber laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in manchen Ländern stärker verbreitet als in anderen. … Für 2005 waren es in Mexiko und Brasilien 4, in Japan dagegen 22 und in Russland 32. In Deutschland, Indien und den USA waren es um die zwölf.
Innerhalb Indiens gehen die Zahlen ebenso weit auseinander. In Bihar, dem ärmsten Bundesstaat mit etwa 90 Millionen Einwohnern, gab es rund 2 Selbstmordfälle auf 100.000 Menschen, in den wohlhabenderen südindischen Staaten Andhra Pradesh und Maharashtra 14 und in Kerala mehr als 30. Bauern sind zudem stärker suizidgefährdet als andere Gruppen. So begingen in Großbritannien zwischen 1993 und 2004 stets mehr Landwirte Selbstmord als Landarbeiter oder andere abhängig Beschäftigte.
Kurz: Indirekt mag die Gen-Baumwolle zu der Notlage und den Selbstmorden der Bauern beigetragen haben, aber die direkteren Ursachen sind geringe Bildung, der unverantwortliche Vertrieb der Saaten und unzureichende Kreditgewährung. Vielleicht ist die Gen-Baumwolle nicht für alle indischen Kleinbauern das Richtige, aber das Saatgut kann nicht allein für den Missbrauch verantwortlich gemacht werden, der mit ihm getrieben wird. Schlagworte wie „GM-Genozid“, das vom kalifornischen Forschungsinstitut Center for Research on Globalization geprägt wurde, täuschen über die eigentlichen Probleme hinweg.
… Die indischen Stützpreise liegen seit einigen Jahren deutlich über den Weltmarktpreisen. Indien und China haben seit 2005 ihre gesamte Jahresproduktion an Baumwolle um jeweils etwa 13 Millionen Ballen gesteigert, während die Produktion in Pakistan, den Vereinigten Staaten, Burkina Faso, Mali, Niger und Tschad etwa in demselben Umfang zurückgegangen ist. Die ausländischen Einflüsse, denen am häufigsten die Schuld an den Bauernselbstmorden in Indien gegeben wird, müssen also etwas differenzierter gesehen werden.
Fest steht, dass die Bauern, die Selbstmord begingen, überwiegend hoch verschuldet waren. In den meisten Fällen schuldeten sie das Geld zu mehr als 75 Prozent nicht offiziellen Geldinstituten, sondern privaten Geldverleihern …
… Leider besteht zudem ein direkter Zusammenhang zwischen den Selbstmorden und manchen Formen der finanziellen Unterstützung. Die indische Zentralregierung und die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten vergeben üblicherweise sogenannte ex gratia-Zahlungen von umgerechnet etwa 2000 US-Dollar an Familien, deren Angehörige auf tragische Weise und unter öffentlicher Anteilnahme zu Tode gekommen sind. Solche Zuwendungen gehen auch an die Witwen der Selbstmörder und werden ebenfalls publik. Das spielt wohl manchmal eine gewisse Rolle, wenn sich ein Bauer schließlich für den Selbstmord entscheidet. Das geht so weit, dass Angehörige einen Suizid vortäuschen, nachdem ein Bauer eines natürlichen Todes gestorben ist. Mir wurde von einem Fall berichtet, in dem eine Witwe vergeblich versucht hatte, eine Beihilfe zu bekommen, indem sie ihrem toten Ehemann eine leere Pestizidflasche in den Mund schob.
Ende 2007 stellte die indische Landwirtschaftsbank NABARD auf Wunsch des Landwirtschaftsministers erneut ein kleines Expertengremium zusammen, das Vorschläge erarbeiten sollte, um die Zahl der Bauernselbstmorde zu verringern. Gemeinsam mit vier weiteren Fachleuten untersuchte ich bereits vorliegende Gutachten und sprach sowohl mit Frauen, deren Männer sich das Leben genommen hatten, als auch mit Vertretern der Banken, denen sie Geld schuldeten. Wir entwickelten Empfehlungen zu Finanzierung, Versicherung, Sozialfonds und Anbaumethoden.
Quellen
[1] KLIMARETTER.INFO, 11. August 2017: Klimawandel erhöht Selbstmord-Rate
University of California, Tamma A. Carleton: Crop-damaging temperatures increase suicide rates in India
[3] DONNER+Doria, 1. August 2012: Langzeitstudie: Gentechnik hilft Indiens Kleinbauern
[4] CH Tages Anzeiger: Druck soll Schweizer Bauern in den Suizid treiben
[5] CH Blick: Bauern sehen keinen Ausweg mehr Selbstmord aus Verzweiflung
[6] EIKE 30.06.2015: Ernteerträge und Klimawandel
[7] Tamma A. Carleton: Crop-damaging temperatures increase suicide rates in India, Supporting Information
Das Preisschild des Neoliberalismus
[9] Süddeutsche Zeitung, 16. / 17. September, Seite Politik 9, Artikel : 2017: 815 000 000
[10] EIKE 09.09.2017: Immer wieder muss der Tschad-See unter dem Klimawandel leiden, oder: Warum steht in Studien der GRÜNEN häufig so viel Falsches drin?
EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen
EIKE 31.07.2017: G20 Klimafakten ohne Hysterie betrachtet Teil 4 (4)
EIKE, 11.07.2017: Der dürregebeutelte Sahel wird grün – ein schlimmes Anzeichen des Klimawandels