Wie viel CO2 dürfen wir noch emittieren bis zur Klimakatastrophe? Oder, ist die Atmosphäre das Endlager für alles emittierte CO2?

Täglich können wir in unseren Zeitungen lesen: „ Es bleibt uns nur wenig Zeit. Die Wissenschaftler haben berechnet, dass wir nur noch 700 Gigatonnen CO2 emittieren dürfen bis zum Überschreiten des 2 Grad Ziels. Dies wird schon 2030 erreicht sein. Darüber erfolgt bekanntlich die Klimakatastrophe. Also müssen wir den allergrößten Teil, 80% der Vorräte an Kohle, Gas, Öl in der Erde lassen. Wir können nicht so weiter machen wie bisher!“

Das kann so nicht stimmen. Kein Wissenschaftler kann so dumm sein so etwas zu „berechnen“. Es gibt bekanntlich „Quellen“ und „Senken“ von CO2, z. B. natürliche und industrielle Emission von CO2 als Quellen und z. B. die Lösung von CO2 im Meer mit letztendlicher Verwandlung von CO2 in Kalkstein durch Mikroorganismen im Meer als Senken. Die AufnahmeRATE der Senken ist proportional dem Angebot aus den Quellen – RATE bedeutet Gigatonnen pro Jahr. Die Differenz bestimmt den CO2 Gehalt der Atmosphäre. Der CO2 Gehalt der Atmosphäre wird also nicht durch die Emissionsmenge, also Gigatonnen, bestimmt, wie behauptet, sondern durch die EmissionsRATE, also Gigatonnen pro Jahr.

Was heißt das? Zu jeder EmissionRATE ergibt sich eine bestimmte atmosphärische CO2 Konzentration. Also : wenn wir mit konstanter RATE emittieren, bleibt die atmosphärische CO2 Konzentration konstant. Bei konstanter Emission ändert sich der CO2 Gehalt der Atmosphäre ÜBERHAUPT NICHT, selbst wenn wir im Laufe der Zeit beliebig große Mengen emittieren.

Also ist die Aussage „Wir können nicht so weitermachen wie bisher“ schlichter Unsinn. Wir können selbstverständlich so weitermachen wie bisher und unseren Lebensstandard halten, ohne dass der CO2 Gehalt der Atmosphäre steigt. Sogar unendlich lange. Und kein Wissenschaftler würde das Gegenteil berechnen.

Fazit: Der Quatsch von der Dekarbonisierung „is just that“ Quatsch. Wir können beliebig CO2 emittieren und damit unseren Lebensstandard beibehalten, wenn wir konstant emittieren.

Dass im Übrigen die CO2 Konzentration mit der Erdtemperatur nichts zu tun hat, und dass eine Erhöhung des CO2 Gehalts der Atmosphäre für die Welternährung ungeheuer wichtig ist, ist in über 1000 wissenschaftlichen Arbeiten immer wieder belegt worden, wohingegen es für einen wesentlichen Einfluss von CO2 auf die Erdtemperatur bis heute keinerlei wissenschaftliche Belege gibt. Letzteres bestätigt selbst der Weltklimarat IPCC.

Diese Fakten sind den Fachleuten der Klimaforschung natürlich bekannt und unserer Regierung natürlich auch. Deswegen wehrt sich die „offizielle“ Klimaforschung so heftig in allen Medien in den USA gegen die in USA jetzt geplante öffentliche Diskussion der Argumente zum Klimawandel: Darüber herrscht in deutschen Medien selbstverständlich Schweigen. Eine öffentliche Diskussion würde ja die Medien umgehen und den Bürger direkt die Fakten wissen lassen…

Die hier geschilderten Zusammenhänge sind der Fachpublikation „H.-J. Lüdecke and C. O. Weiss: Simple model for the anthropogenically forced CO2 cycle tested on measured quantities, Journal of Geography, Environment and Earth science international, 8(4), p. 1-12, 2016 zu entnehmen (hier).




Meerespegel­anstieg: Europa kann nicht alle (vor Klima­wandel-Desinfor­mation) schützen T1 (2)

Im britischen Medmerry hat nun erstmals eine Kommune aufgehört, die Deiche zu verstärken – und Land dem Meer zurückgegeben. Ein Schicksal, das vielen Küsten bevorsteht

So berichtet es Klimaretter.Info mit einem Artikel des Rechercheinstitutes Correctiv Org.
[1] Teil 24 der klimaretter.info-Serie: Strategien gegen den Anstieg des Meeresspiegels.
… Auch an Europas Küsten lässt der Klimawandel den Meeresspiegel ansteigen, allerdings höchst unterschiedlich. Im britischen Medmerry hat nun erstmals eine Kommune aufgehört, die Deiche zu verstärken – und Land dem Meer zurückgegeben. Ein Schicksal, das vielen Küsten bevorsteht …
Aber Klimaforscher sind sich einig: All dies ist zu wenig, um die 200 Millionen Menschen zu schützen, die laut EU-Statistik in Küstennähe leben.

So erschütternd liest sich das Schicksal der ersten Küstengemeinde in Europa, welche wohl bald im Atlantik versinkt. Und es kommt noch schlimmer:
Klimaretter.Info: [1] … Gerade an den Binnenmeeren wird Europa Land verlieren. „Das sind Regionen, die am wenigsten auf einen schwankenden Meeresspiegel ausgerichtet sind“Medmerry am Ärmelkanal südwestlich von London, das seine ständig zerstörten Deiche aufgegeben und stattdessen dem Meerwasser inlandig 500 Hektar zum Überschwemmen überlassen hat.

Nicht nur die Nordsee-, auch die Ostseeanlieger sind betroffen:
Ein Herr Dr. Hans-Martin Füssel, Leiter der Klimaprojekte bei der Europäischen Umweltagentur EEA (Dr. F. erhielt einen Teil seiner Ausbildung beim PIK, Potsdam) kommt zu Wort: Und das Mittelmeer dazu:
Klimaretter.Info: [1] Nizza oder das griechische Lefkada, verzeichnen sogar schon rund 20 bis 30 Zentimeter gestiegene Pegel. Mit dem Klimawandel wird das Meer in Zukunft noch viel schneller ansteigen. Nach Daten des Weltklimarates IPCC zwischen 20 und 80 Zentimetern bis zum Jahr 2100 – die Prognosen variieren stark.

Es muss zwei Meere geben: Ein alarmistisch steigendes (in Computern) und ein ganz normales

Eben wurde vom Autor in mehreren Artikeln berichtet, dass der Meerespegel nirgendwo unnatürlich ansteigt [3] – schon gar nicht in der Nordsee [2] – und nun berichtet die (Des-)Informationsseite der Politikberaterin fürs Klima das Gegenteil. Natürlich ein Muss, diese neue Information nachzuprüfen. Es könnte ja sein, dass vollkommen neue, bisher unbekannte Daten vorliegen.

Bereits vorab zum Schlussstatement am Ende sei erwähnt, dass dieser erschütternde Bericht des „Rechercheinstituts“ auf „Klimaretter“ eines der ganz schlimmen – aber lehrreichen – Beispiele ist, wie Daten bewusst und konsequent missbräuchlich dargestellt und beschrieben werden. Und damit ein Musterbeispiel der Klimawandel-Desinformation durch unsere „Eliten“.

Zur Erinnerung. Der anhand von Tidenpegeln berechnete, globale – und als natürlich geltende – Pegelanstieg verläuft abhängig von Autor / Methode mit 1,3 … 1,93 mm / pa.
Anmerkung: Ganz am Schluss des Artikels sind die Daten detailliert dargestellt und erklärt.

Bild 1 Globaler Pegelverlauf (Varianten) seit 1880, ermittelt aus Tidenpegeln. Quelle: Energie Matters, November 9, 2015, Roger Andrews: How much have sea levels really risen?

Kopenhagen, wird es untergehen?

Was sollen dem Leser solche Sätze und das (verlinkte) Pegelbild (Bild 2) sagen:
Klimaretter.Info: [1] … Derzeit steht der Pegel vor der Hauptstadt rund zehn Zentimeter höher als vor 30 Jahren..

Bild 2 [1] Pegel Kopenhagen 1889 – 2012. Quelle: Searise corretive.org

Doch sicher, dass Kopenhagen durch einen vom unerbittlichen Klimawandel erzeugten Pegelanstieg bedroht ist – und sich dagegen nicht einmal wehren kann.

Manche erinnern sich vielleicht, dass die Ostseeanlieger praktisch keinen Pegelanstieg kennen (dürfen), da sich das Land, seit es mit dem Ende der letzten Eiszeit von einer tausende Meter dicken Eisdecke „befreit wurde“, immer noch hebt (wie es, allerdings erst später, im Klimaretter-Artikel dann auch erwähnt wird).
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde: … Als während der Eiszeiten einige tausend Meter mächtiges Inlandeis auf der skandinavischen Landmasse lag, bewirkte diese Masse ein Einsinken der Erdkruste in die darunter befindlichen quasiflüssigen Bereiche des Erdmantels. Das Abschmelzen der Eiskappen setzte dann einen Wiederaufstieg der entlasteten Erdkruste in Gang. Gegenwärtig sind solche isostatische Hebungsvorgänge vor allem in Skandinavien zu beobachten. Am intensivsten sind sie mit 8 mm pro Jahr an der Westküste des Bottnischen Meerbusens im Zentrum des ehemaligen Eisschildes.

Bild 3 Pegelverlauf Kopenhagen 1889 – 2012 in Monatsauflösung. Quelle: PSMSL Viewer

NOAA berechnete dazu die lineare Regression und kommt auf einen Pegelanstieg von 0,67 mm / pa.

Bild 4 Kopenhagen, Pegeldarstellung 1889 – 2012 mit Regressionsgerade. Quelle: NOAA Tides and Currents

Nach der vollständigen Pegeldarstellung steigt die Ostsee bei Kopenhagen also um 0,67 mm / pa und nicht um die bewusst selektiv angegebenen 3,3 mm / pa. Das ist definitiv nichts, beziehungsweise deutlich unter dem natürlichen Restanstieg seit der letzten Eiszeit, da der natürliche, weltweite Tiden-Pegeltrend-Mittelwert irgendwo zwischen 1,4 … 1,6 mm / pa beträgt.

Noch deutlicher wird es, wenn man etwas genauer nachsieht. Komischer Weise endet der Pegel von Kopenhagen mit dem Jahr 2012, kurz nachdem er am höchsten war! Der Pegel gegenüber auf der schwedischen Seite reicht aber bis ins Jahr 2016. Und darin sieht man, dass diese Pegelspitze längst in der Pegelvariabilität verschwunden ist und der Zeitbereich zwischen 1985 und 2012 vor allem keinen Trend anzeigt. Zur Zeit liegt der Pegel beim Wert von 1930! Der „Klimafachmann“, Dr. Füssel bezieht sich in seinem Statement somit genau auf die Jahre, als der Pegel (wahrscheinlich durch einen Zyklus bedingt) stärker anstieg. Ein Effekt, welcher sich bei fast jedem längerfristigen Pegelverlauf finden lässt.

Bild 5 Pegelverlauf Klagsham 1929 – 2016 auf der Kopenhagen gegenüberliegenden, schwedischen Seite. Vom Autor aus den PSLM-Daten gezeichnet. Datenquelle: PSMSL Viewer

NOAA gibt für den Pegelanstieg von Klagsham 0,64 mm / pa an, reicht aber nur bis zum Jahr 2012. Nimmt man die weiteren vier Jahre dazu, zeigt die Regressionsgerade 0,4 mm / pa.

Bild 5.1 Pegelverlauf von Kopenhagen seit 1889 (schwarz) und Klagsham ab 1929 – 2016 (gelb) auf den gleichen Endwert normiert und übereinander gelegt. Jahresmittelwert Kopenhagen (rot). Fehlender Pegel Kopenhagen ab 2013 durch den (dazu normierten) Pegel von Klagsham ergänzt Datenquelle: PSMSL Viewer

Übereinandergelegt, zeigen beide Pegel eine gute Übereinstimmung und die Regressionsgeraden laufen absolut parallel (in Bild 5.1 nicht eingezeichnet). Ende 2016 hatte der Jahresmittelwert von Kopenhagen genau den Wert von 1890- Dass der von correcti.org angegebene, steile Anstieg vollkommen im Pegelrauschen verschwindet und keinen Trend markiert, sieht man dadurch noch viel deutlicher. Kopenhagens Pegelanstieg nach Bild 5.1 beträgt seit dem Jahr 1889 gerade einmal 60 mm und somit 0,473 mm / pa.

Und damit lässt sich der Pegelanstieg vor der Küste von Kopenhagen gut begründet zwischen 0,40 … 0,67 mm / pa festlegen – und genau so begründet feststellen, dass der „Klimafachmann“ Dr. Füssel eine ganz bewusste Desinformation verbreitet, welche weder Correctiv Org, noch das große Redakteursteam von Klimaretter erkennen (wollten).
Jedenfalls können die Bürger von Kopenhagen, welche nicht am Frühstück teilgenommen haben, unbesorgt (vom Meeerespegelanstieg) weiter die restlichen Probleme der Stadt lösen.

Ein Bild sagt mehr als viele Worte

Im Klimaretter-Artikel ist zum Text über den steigenden Meerespegel von Kopenhagen das folgende Bild eingefügt:

Bild 6 [1]

Jeder wird anhand des Kapitelinhalts und des Bildtextes von Bild 6 wohl sofort an das Foto einer Überschwemmung durch das nahe Meer denken und es als eine Bestätigung für den dort so schlimm berichteten Meerespegelanstieg finden. Betrachtet man jedoch die Zeitangabe „ … vor sechs Jahren … „ und zählt zurück, kommt man auf das Jahr 2011. Und dann findet sich eine ganz andere Erklärung dafür:
Institut für Landschaftsplanung und Ökologie Universität Stuttgart, INTERNATIONALE ANSÄTZE UND REFERENZPROJEKTE ZU KLIMAANPASSUNGSSTRATEGIEN: … Als Antwort auf die verheerenden Regenfälle am 2. Juli 2011, die in Kopenhagen Schäden von ca. 1 Milliarde Euro verursachten, wurde ein Wolkenbruch-Masterplan entwickelt.
Stadt + Grün, 24.08.2013: „Skybrud“ – Wolkenbruch. So bezeichnet man in Dänemark sintflutartige Regenfälle wie die vom 2. Juli 2011, als der Himmel seine Schleusen öffnete und die Stadt Kopenhagen in den Fluten versank. In der Stadtmitte stieg das Hochwasser bis zu einem Meter

Der Autor nimm an, dass nicht viele Leser eine solche, unverfrorene Falschdarstellung wie mit diesem Bild in einer von einem angeblichen „Rechercheinstitut“ erstellten und über die Plattform der Regierungsberaterin für Klima und Energie verbreiteten „Klimawandel-Information“ erwartet hätten. Aber es vervollständigt das Bild:
Nicht nur der befragte Dr. Hans-Martin Füssel vom EEA versucht ganz bewusst, die Leser in die Irre zu führen. Das (klimaalarmistische) Correctiv.org zeigt ebenfalls in seiner Verlinkung dazu nur den veralteten Pegeltrend von Kopenhagen, daneben vorhandene mit aktuellen Werten, die den Verlaufstrend richtig darstellen, wurden weggelassen. Das Bild 6 soll die Leser dann noch vollkommen desinformieren, indem es falsche Tatsachen andeutet.

Wie ist es im Mittelmeer?

Nizza

Im Artikel [1] werden weitere Pegeldarstellungen genannt.
Klimaretter.Info: [1] … Städte am Mittelmeer, wie das französische Nizza … verzeichnen sogar schon rund 20 bis 30 Zentimeter gestiegene Pegel…

Bild 7 [1] Pegel Nizza. Quelle: Searise corretive.org

Wieder die Meldung eines steigenden Pegels, noch schlimmer und diesmal am Mittelmeer. Und wieder ist man etwas überrascht, denn ausgerechnet am Mittelmeer – dem der Atlantik Wasser zuführen muss – sollen die Pegel (Klimawandel-bedingt) stark steigen.

Man stellt fest. Der Pegel von Nizza beginnt mit dem Jahr 1985. Wenige Kilometer von Nizza entfernt in Monaco findet sich jedoch ebenfalls ein Pegel (Bild 9) und der beginnt mit dem Jahr 1956. Wie so oft bei Pegeln – selbst in „Technologieländern“ – ist dieser Pegel zwar unglaublich lückenhaft, es zeigt sich aber, das er zur Ergänzung gut verwendet werden kann.

Bild 8 Pegelverlauf Monaco 1956 – 2016 (direkt neben Nizza gelegen) in Monatsauflösung. Quelle: PSMSL Viewer

Normiert man den von Monaco auf den Endwert dessen von Nizza und legt beide übereinander, stellt man fest, dass Pegel von Monaco (wo solche vorhanden sind), mit den Werten von Nizza gut übereintimmn – also als Referenz verwendbar sind. Und der Pegelverlauf, erweitert um die „Monaco-Reihe“, ergibt einen Wert von 0,45 mm / pa, liegt also wieder weit unter dem“ natürlichen“ Anstieg.

Bild 9 Pegelverlauf von Nizza (orange) und Monaco (schwarz) auf den gleichen Endwert normiert und übereinander gelegt. Datenquelle: PSMSL Viewer

Verblüfft stellt man fest, dass Correctiv.org genau den Trick angewendet hat, den man schon von WIKIPEDIA kennt:
EIKE 17.07.2016: [9] Wie man den Meerespegel-Verlauf in die richtige Richtung dreht Aus dem Lehrbuch für (Klima-)Statistikbetrug

Bild 10 [9] Pegelverlauf von Booby Island (Bild 3). Monatswerte blau, Jahres-Mittelwert grün und Werte von Bild 1, Mittelwert rot, übereinander gelegt

Die Aussage:
Klimaretter.Info: [1] … Städte am Mittelmeer, wie das französische Nizza … verzeichnen sogar schon rund 20 bis 30 Zentimeter gestiegene Pegel…
zeigt sich jedenfalls wieder als eine bewusste – und gekonnte – Falschdarstellung. Jedenfalls war der Pegel auch in Nizza mit ziemlicher Sicherheit im Jahr 2016 nicht höher, als zu Beginn der Messreihe von Monaco in den 1956er Jahren. Das Pegelbild vom auch nicht allzu weit entfernten Toulon (Bild 11) bestätigt es.

Bild 11 Pegelverlauf Toulon 1961 – 2016 in Monatsauflösung. Quelle: PSMSL Viewer

Will man den Pegelverlauf dieser Mittelmeerküste wirklich recherchieren, muss man sich geeignetere Verläufe suchen. Der nächst-gelegene dafür findet sich mit Marseille (der leider den Abstieg der letzten Jahre nicht mehr zeigt).

Bild 12 Pegelverlauf Marseille 1885 – 2016 in Monatsauflösung. Quelle: NOAA Tides and Currents

Deren langfristiger Pegeltrend weist einen Wert von 1,25 mm / pa aus, wieder unter dem globalen, natürlichen Trendwert und mit keinerlei Beschleunigung. Somit dürfte der Pegeltrend dieses Küstenbereiches irgendwo zwischen 0,5 … 1,25 mm / pa liegen und die Bewohner dieser Mittelmeerküste dürfen sich ebenfalls beglückwünschen, dass „ihr“ Pegel nicht einmal mit dem natürlichen Wert ansteigt.

Griechenland

Levkas

Klimaretter.Info: [1] … Städte am Mittelmeer, wie … das griechische Lefkada, verzeichnen sogar schon rund 20 bis 30 Zentimeter gestiegene Pegel.

Bild 13 [1] Pegel Levkas, Griechenland Westküste. Quelle: Searise corretive.org

Was von Lekas berichtet wird, ist noch viel mehr Klimawandel als bei den vorherigen Pegelmeldungen: Eine Anstiegsgeschwindigkeit von bis zu 6,4 mm / pa soll es dort sein, also so viel, wie an den schlimmsten Stellen des Süd-Pazifik (vorkommen soll).

Es beginnt somit wieder das gleiche Spiel: Pegelverläufe in der Umgebung, wie Preveza, wenige Kilometer von Levkas entfernt ansehen.
In Preveza relativiert sich der vermeintliche Anstieg von Lefkas.

Bild 14 Pegelverlauf Preveza 1968 – 2016 in Monatsauflösung. Quelle: PSMSL Viewer

Das Mittelwert- Pegelbild von Preveza aus dem corrective.org-Viewer (Bild 15) zeigt gerade hier, wie unterschiedlich bei Pegelbildern die optische Wahrnehmung zwischen Bildern mit verdichtetem Mittelwert und solchen in Monatsauflösung (Bild 14) ist.

Bild 15 Pegelverlauf Preveza. Quelle: Searise corretive.org

Wieder legt der Autor die zwei Pegelverläufe auf den Endwert normiert übereinander:

Bild 16 Pegel von Levkas (ocker) und Preveza (schwarz) auf den gleichen Endwert normiert und übereinander gelegt. Datenquelle: PSMSL Viewer

Und stellt (wieder) fest, dass wenige Kilometer Abstand darüber entscheiden, ob „die Welt“ im Meer mit 6,44 mm / pa untergeht, oder ob die Küstenbewohner seit 1969 mit einer Pegel-Änderungshorizontalen beruhigt weiter leben können.

Vielleicht werden solche „unnatürlich“ verlaufenden Pegeldaten demnächst als „erwiesenermaßen fehlerhaft“ aus dem WEB verschwinden, oder zumindest zum „klimaalarmistisch richtigen“ Verlauf korrigiert, wie es bei den Temperaturdaten regelmäßig geschieht.?

Um zu entschieden, was davon richtig sein könnte, muss man wieder weitere Pegelverläufe ansehen. Hier ist es nicht einfach, da in diesem Mittelmeerbereich Stationen mit brauchbaren Pegeldaten nur sehr weit auseinander liegend zu finden sind. Wie schon oft festgestellt: Gerade bei (angeblich) schlimm vom Klimawandel betroffenen Weltgegenden ein häufiger Fall.

Bild 17 Pegelverlauf Katakolon 1969 – 2015 (Peloponnes, nahe Olympia, nächstgelegene NOAA-Pegelangabe). Quelle: NOAA Tides and Currents

Bild 18 Pegelverlauf Piräus (Athen) 1969 – 2015 in Monatsauflösung. Quelle: PSMSL Viewer

Man ist nicht mehr überrascht: Der schlimm aussehende, extrem ansteigende Trend von Lefkas findet sich in den anderen Stationen nicht, weder direkt daneben, noch bei dem von Athen (der für die Westseite des Peloponnes natürlich nicht repräsentativ ist). Vielleicht ist es der von Katakolon (Bild 17) mit 1,81 mm / pa – also im Bereich des natürlichen Anstiegs und 28 % des alarmistischen Wertes von Lefkas.

Der SPIEGEL wusste im Jahr 2000 dazu sogar etwas ganz seltsames:
SPIEGEL ONLINE, 27.06.2000: Geoforschung: Das Mittelmeer trocknet langsam aus
… Während die Wasserstände der Weltmeere jährlich steigen, sinken die Pegel im Mittelmeer…. Um drei bis fünf Zentimeter ist der Wasserstand in den Küstenregionen des Mittelmeeres in den letzten 40 Jahren gefallen, sagt der griechische Meeresforscher Michalis Tsiblis. In einer Studie, die in der griechischen Presse veröffentlicht wurde, macht Tsiblis die schnellere Verdampfung und den erhöhte Salzgehalt des Mittelmeeres dafür verantwortlich. Am stärksten wird das Phänomen der Studie zufolge entlang der dalmatinischen Küste registriert. Dort ist das Wasser im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts um fünf Zentimeter gesunken, hieß es.

Pegelverläufe in der Ägäis könnten darauf hindeuten. Es muss aber gesagt werden, dass der von Siros der einzige bei PSMSL hinterlegte der Ägäis ist, welcher es so ausgeprägt zeigt.

Bild 19 Pegelverlauf Insel Siros (zwischen Athen und Kreta) 1969 – 2015 in Monatsauflösung. Quelle: PSMSL Viewer

Allerdings gehen im Mittelmeerraum viele Küsten wirklich unter – während sich andere heben und das seit historischen Zeiten: Aber natürlich nicht wegen eines Klimawandels. Das als mögliche Ursache zu berichten, wäre aber nicht zeitgemäß:

Bild 20 Textauszug zu Senkungen und Hebungen im Mittelmeer. Quelle: Hans-Günter, Gierloff-Emden: Geographie des Meeres – Ozeane und Küsten, Teil 2

Fazit
Der bei Levkas gemessene – und berichtete – Pegelanstieg von 6,4 mm / pa kann auch für diesen Mittelmeerbereich – nicht einmal für die nähere Umgebung – repräsentativ sein. Der Anstieg dürfte unter Betrachtung der anderen Pegelverläufe irgendwo zwischen 0 … 1,8 mm / pa liegen. Bewusst wurden andere Information zu den besonderen – nicht Klimawandel-basierenden – Pegelverhalten des Mittelmeeres weggelassen.

Damit ist Teil 1 zu ende. Im Teil 2 geht es um die Südküste von England, an der der Ort Medmerry wohl gerade untergeht.

Zusatzinfo: Wann ist ein Pegelanstieg un-natürlich?

Nachdem die Bewertung der Pegeldaten davon abhängt, ob es natürlich verlaufende, oder Klimawandel-bedingt abweichende sein könnten, eine kurze, informelle Darstellung.

Seit der letzten Eiszeit erhöhte sich der Meerespegel um ca. 130 m.

Bild 21 Meerespegelanstieg seit der letzten Eiszeit

Wie man im folgenden Bild sehen kann, verläuft dieser Anstieg in der Nordsee seit der Bronzezeit mit ca. 20 cm in 100 Jahren und ist auch noch nicht beendet. Jeder „Klimafachmann“, der von einem stabilen Meerespegel faselt und mm / pa Pegeländerung als vom Menschen verursachten Weltuntergang darstellt, betreibt reine Propaganda. Dies führt zu der Feststellung:
Meerespegel steigen weiter, weil sie es seit der letzten Eiszeit so gemacht haben. Dieser Anstieg ist nicht zu Ende. Es wird also auch Küsten geben, die unter diesem vollkommen natürlichen Anstieg irgendwann leiden. Aber eine CO2-Verhinderung hilft dagegen überhaupt nichts.

Bild 22 Meerespegelverlauf der südlichen Nordsee in den letzten 7500 Jahren. Aus Behre (2004)

Der reduzierte Anstieg seit ca. 4.000 Jahren erfolg nicht als „Gerade“, sondern es gibt dazwischen Wellenbewegungen der Pegel, welche selbst in historischer Zeit einen Meter erreichen konnten und abrupt kamen und gingen. Es ist vollkommen unrealistisch, anzunehmen, dass es solche Änderungen in Zukunft nicht mehr geben kann.

Bild 23 Pegeländerungen bei den Malediven innerhalb der letzten 5000 Jahre. Quelle: Mörner, Sea level curve for the last 5000 years for the Maldives.

Seit ca. 1850 verläuft der Tidenpegelanstieg relativ konstant steigend und zum Glück ohne die historisch oft aufgetretene Varianz. Alleine anhand dieser Daten wird ein Tiden-Pegelanstieg bis ca. 2 mm / pa als „natürlich“ angenommen.

Bild 24 [6] Verlauf Tidenpegel global seit 1800

Bild 25 [6] Tidenpegel global, Pegel-Änderungsrate seit 1800

Eine Aussage wie:
Klimaretter.Info: [1] … Das britische Forschungsinstitut CSIR hat Messgeräte an 180 europäischen Häfen aufgestellt, so viele gibt es auf keinem anderen Kontinent. Das Recherchezentrum Correctiv hat die Daten ausgewertet. Das Fazit: An den meisten Messpunkten steigt der Meeresspiegel.
-ist damit zwar richtig, aber – gewollter – Unsinn, da man das Ergebnis ohne alle Maßnahmen vom Schreibtisch aus hätte vorhersagen können. Der Pegel „muss“ an den Messpunkten ansteigen, sonst wäre das Meer nicht in Ordnung, oder die Pegelstationen defekt. Ohne die Zusatzanalyse, ob es eine unnatürlich starke Pegeländerung ist, kann man keine informative Aussage treffen.

Anmerkung: Der Autor konnte kein „britisches Forschungsinstitut CSIR“ googeln.

Was den Autor wundert ist, dass es neuer Messstationen bedarf, um Tidenpegel auswerten zu können. Das Problem sind nicht zu wenige Stationen, sondern grottenschlechte Daten (wie es in diesem Artikel gezeigt wurde) mit teils extremen Datenlücken selbst in „Industrieländern“. Man müsste die Datenqualität verbessern und nicht die Stationsanzahl. Noch mehr so schlechte Daten (wie bisher) bringen keinen Gewinn. Bis neue Stationen erste Erkenntnisse bringen (können), vergehen mindestens 30 … 60 Jahre, wie es Bild 17 zeigt. Zudem müssten erst einmal die gravierenden Differenzen zwischen Tidenpegel und von Satelliten gemessenen Pegeln klären und bereinigen [8].

Noch nicht geklärt ist damit jedoch, wie Anstiegsänderungen zuzuordnen sind. Wie Bild 23 zeigt, können solche ziemlich regellos, aber mit erheblichen Pegeldifferenzen und Geschwindigkeiten ablaufen.

Die Klimawandler mache es sich deshalb einfacher und simulieren fehlendes Wissen (weg)

Der behauptete Einfluss des Klimawandels auf die Meerespegel erfolgt durch die Erwärmung des Meerwassers, vor allem aber dem (simulierten) und auch hier wieder – mehr als natürlich erfolgendem Schmelzen – des Grönland- und Antarktiseises.
Ausschließlich aufgrund dieser Klimasimulationen wird ein unnatürlicher, beschleunigter Meerespegel-Anstieg vorhergesagt.

Bild 26 [7] Pegel-Zukunfts-Vermutungen zweier deutscher PIK Klimawissenschaftler und vom Rest der Welt

Quellen

[1] Klimaretter.Info, 29. Juli 2017: Europa kann nicht alle schützen

[2] EIKE 01.06.2017: Der Meerespegel steigt drei Mal so stark an – ohne dass sich an dessen Verlauf etwas verändert hat

[3] EIKE 27. Juli 2017: G20 Klimafakten ohne Hysterie betrachtet Teil 2 (4): Die Meerespegel steigen und steigen …(aber keinesfalls unnatürlich)

[4] WWF Klimaanpassung an weichen Küsten Fallbeispiele aus Europa und den USA für das schleswig-holsteinische Wattenmeer

[5] Zong, Y. and Tooley, M. J. (2003): A historical record of coastal floods in Britain : frequencies and associated storm tracks.‘, Natural hazards., 29 (1). pp. 13-36

[6] WUWT, David Middleton, July 20, 2017: More Fun With Sea Level

[7] EIKE 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren

[8] EIKE 27. Juli 2017: G20 Klimafakten ohne Hysterie betrachtet Teil 2 (4): Die Meerespegel steigen und steigen …(aber keinesfalls unnatürlich)

[9] EIKE 17.07.2016: Wie man den Meerespegel-Verlauf in die richtige Richtung dreht Aus dem Lehrbuch für (Klima-)Statistikbetrug




Das ABC von Energiewende und Grünsprech! Hier: Die Glättung

Täglich werden wir mit Begriffen konfrontiert, die im Ergebnis einer als alternativlos gepriesenen Energiewende verwendet werden oder durch sie erst entstanden sind. Wir greifen auch Bezeichnungen auf, die in der allgemeinen Vergrünung in den Alltagsgebrauch überzugehen drohen – in nichtalphabetischer Reihenfolge.

G wie

Glättung, die

Die „Glättung“ ist ein von der Erneuerbaren-Branche gern benutztes Zauberwort. Es soll den Eindruck erwecken, dass durch weiteren, möglichst umfangreichen Zubau von Windkraftanlagen die unvermeidbar volatile Stromeinspeisung vergleichmäßigt werden kann. Über die Jahre gelang es der Lobby, politischen Entscheidungsträgern einzuflüstern, dass man nur den Ausbau weiter treiben müsste, um eine Verstetigung der Lieferungen zu erreichen. Fürs Volk gibt es die Sprüche: „Irgendwo ist immer Wind“ oder dass sich Wind und Sonne ergänzen würden.

Der Bundesrat ging der Lobby offenbar ungeprüft auf den Leim und formuliert:

„Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass der nationale Ausbau der Windenergie an Land auch weiterhin angemessen in ganz Deutschland regional verteilt fortschreiten kann. Eine solche angemessene Verteilung dient der Netzstabilität wie auch der Versorgungssicherheit insgesamt und bietet allen Ländern die Chance, von der Energiewende zu profitieren und ihren unverzichtbaren Beitrag dazu zu leisten, dass das volle Potenzial der Erneuerbaren Energien erschlossen und die damit einhergehenden Nutzen und Lasten der Energiewende angemessen verteilt werden können.“

Gewinne zu steigern und Lasten zu verteilen ist das eigentliche Ziel der Sage von der Verstetigung. Der Gesetzgeber entsprach der Forderung des Bunderates und beschloss im EEG 2017 im Paragrafen 36h und der zugehörigen Anlage das „Referenzertragsmodell“ (siehe auch „Dunkelflaute“, S. 134). Neue, vom Windaufkommen her uninteressante Flächen sollen für Investitionen in Windkraftanlagen reif gemacht werden, um der Branche den Absatz zu sichern. Im Norden sind die Flächen knapp, der Strom kann immer schlechter abtransportiert werden und das Volk wird mürrisch im Schatten der Rotoren. So geht man mit erhöhter Vergütung weiter in den Süden und lässt dort Geld drucken. Folge dieser Politik: Immer weniger Stromertrag pro installierter Leistung und damit volkswirtschaftlicher Schaden, indem weniger effektiv erzeugter Strom von der Kundengemeinschaft bezahlt  werden muss.

Das Mäntelchen der dadurch erreichten angeblichen Glättung des Windstroms über die ganze Republik ist zu dünn, um nicht die Realitäten durchblicken zu lassen.

Frische Brise

Die Offshore-Windenergie ist im Kommen. Als Vattenfall und andere 2011 den ersten Offshore-Windpark Alpha-Ventus (60 Megawatt) in die Nordsee pflanzten, ging das Unternehmen von einer „grundlastnahen“ Stromerzeugung aus. Gut, damals gab es noch keine Betriebserfahrungen und gesicherte Messreihen.

Sechs Jahre später ist man klüger, aber kaum jemand spricht darüber. Auch der Seewind glättet nicht, wie wir hier sehen:

Er weht sogar ziemlich exakt in der gleichen Weise wie der Wind an Land. Der Unterschied besteht darin, dass der Seewind kräftiger weht und daher die Volllaststunden der Anlagen auf See höher sind (ca. 3.800 Stunden pro Jahr) gegenüber Anlagen an Land (ca. 2.200 Stunden pro Jahr in Schleswig-Holstein, 1.000 in Bayern). Stunden und Tage mit Schwachwind und Flaute gibt es aber auch hier. Trotz einer Fast-Verdopplung der installierten Windleistung seit 2010 auf 50.019 Megawatt im Jahr 2016 liegen die Leistungsminima unverändert im sehr niedrigen Bereich:

2010: 117 MW
2011:   86 MW
2012: 115 MW
2013: 118 MW
2014:   24 MW
2015: 105 MW
2016: 141 MW

Wenn die Maxima auf Grund des Zubaus steigen, die Minima aber nicht, ist dies das Gegenteil einer Glättung. Eine Steigerung der volatilen Einspeisung verringert nicht die Schwankungsbreite. Dies ist auch durch die mathematische Statistik nachweisbar, wie Interessenten hier nachlesen können.

Im folgenden Bild ist gut zu erkennen, dass eine stark steigende installierte Leistung von Windkraftanlagen nicht die entsprechenden Anstiege der Maximal-, weniger noch der Durchschnittsleistung nach sich zieht. Und eben keinen Anstieg der Minimallast.

Wissenschaft und Politik

Die Thinktanks der Erneuerbaren wie Agora oder das IWES (Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik) ignorieren nach Möglichkeit die gemessenen Realitäten, denn sie haben ein politisches Ziel ihrer Auftraggeber umzusetzen. Worin dieses besteht, beschrieb Frank Drieschner in der ZEIT: „Rund um die Erneuerbaren-Energien-Branche ist ein regelrechter politisch-ökonomischer Komplex herangewachsen  . . .  Alle Akteure in diesem Komplex verbindet ein Interesse: Probleme der Energiewende müssen lösbar erscheinen, damit die Wind- und die Sonnenbranche weiter subventioniert werden.“

Dennoch kommt IWES sie nicht umhin, einzugestehen,  „ . . . dass es generell eine große Korrelation der Windstromeinspeisung in ganz Deutschland gibt. Tendenziell lässt sich sagen, dass es Wochen gibt, in denen in allen Teilen Deutschlands viel Wind weht, wie auch Wochen, in denen die Einspeisung in allen Teilen Deutschlands gering ist.“

Aber nicht nur das. Das folgende Bild zeigt die Windstromproduktion in 14 europäischen Ländern, auch hier gehen die Schwankungen weitgehend synchron.

Verläufe, die zu einer Sockelbildung – und damit zu einer Grundlastabsicherung – führen würden, sind beim besten Willen nicht zu erkennen.

Auch die angeführte Glättung der gesamten Windeinspeisung durch den vermehrten Einsatz von Schwachwindanlagen tritt nicht ein. Statistisch laufen fast alle Windkraftanlagen zeitanteilig am häufigsten im Schwachlastbereich, hier als Beispiel der Monat Mai 2017:

[Quelle: Rolf Schuster]

Knapp 88 Prozent der Betriebsstunden verbrachten Windkraftanlagen in Deutschland in diesem Monat im Leistungsbereich unterhalb 30 Prozent. Dabei unterscheiden sich die Kennlinien von Schwach- und Starkwindanlagen kaum.

Die sicher zur Verfügung stehende elektrische Leistung aus Windkraftanlagen ist unwesentlich größer als null. Dass eine Glättung selbst über Jahreszeiträume nicht eintritt, zeigt die Windstromproduktion des Jahres 2016, die trotz eines Zubaus an installierter Leistung von 4.970 Megawatt deutlich unter der von 2015 lag (77,4 zu 79,2 Terawattstunden). Der Wettergott ist kein Grüner.

Öko-Grundlast nicht in Sicht

Fazit: Da die Minima auch bei weiterem Ausbau von Wind- und Sonnenkraft nur kurz über null bleiben, die Maxima jedoch steigen, wird die durch Konventionelle als Backup vorzuhaltende Leistung mit weiterem Zubau an Windkraftanlagen größer, nicht kleiner. Die Regelkapazität könnte reduziert werden durch afrikanische Windparks (DESERTEC lässt grüßen,  siehe „Dunkelflaute“, S.53) und ein europäisch dicht ausgebautes Supergrid bis hinter den Ural, dessen Kosten astronomische Höhen erreichen würde. Die Bürgerinitiativen der Trassengegner wären noch vor dem ersten Spatenstich gegründet, von regionalpolitischen Widerständen ganz zu schweigen.

Da die Wind- wie die Sonnenenergie zu einem stark fluktuierenden Einspeiseprofil führen, dessen Prognosen immer mit Unsicherheiten behaftet bleiben werden, sind sie nicht in der Lage, Versorgungsaufgaben zu erfüllen. Sollten sie durch ausreichend große Speicherkapazitäten dazu in die Lage versetzt werden, würden die Speicherkosten natürlich bilanziell diesen Erzeugungstechnologien zuzuschlagen sein.

Nennenswert große Stromspeicher existieren kaum und auch in den nächsten Jahren können absehbar keine eingesetzt werden. Damit stellen die konventionellen Erzeuger die nötige und immer stärker schwankende Residuallast bereit, die ergänzend für das Gleichgewicht von Erzeugung und Verbrauch nötig ist. Nur sie können den Wind- und Sonnenstrom noch glätten.

Der Beitrag erschien zuerst auf Tichys Einblick hier




Earth Overshoot Day: ein anthro­pogenes Märchen

Bis zum 2. August 2017 werden wir mehr von der Natur verbraucht haben als unser Planet im gesamten Jahr erneuern kann.

Wir verbrauchen mehr ökologische Reserven, als die Natur regenerieren kann. Dazu gehören Überfischung, Roden von Wäldern und Emissionen von mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre als die Wälder verkraften können.

http://www.overshootday.org/

„An irgendeinem Punkt riskieren wir, nicht mehr nur wenige Ressourcen zu haben, sondern Ressourcen-Verknappung“

AEUHHH????

Mein persönlicher Overshoot-Day liegt möglicherweise Anfang Januar … Also werde ich mal deren Rechner benutzen … und das Ergebnis ist:

Verdammt! Mein Earth Overshoot Day liegt Ende Januar! Ich muss mehr fahren!

Auf der Sonnenseite steht, dass der größte Anteil meines Overshoots ein GEWALTIGER Kohlenstoff-Fußabdruck ist:

Ich frage mich, ob ich bzgl. Overshoot Ausnahmen bekomme wegen der Tatsache, dass ich Anteil hatte an der Entdeckung von sehr viel mehr Öl und Gas als ich persönlich verbraucht habe.

Nun hatte ich meinen Spaß und über dieses einzelne Anthropozän-Märchen gelacht. Hier aber möchte ich auf Björn Lomborg verweisen, der das Märchen höchst exzellent widerlegt hat:

Ein Planet reicht!

Veröffentlicht am 2. August 2017 in Green Business

Bjorn Lomborg, Präsident am Copenhagen Consensus Center

Oftmals hören wir die Story, dass die Menschen die Ressourcen der Welt unersättlich ausbeuten und weit über ihre Verhältnisse bzgl. des Planeten Erde leben. Am „Earth Overshoot Day“ behaupten Campaigner wie das Global Footprint Network, dass wir bis zum 2. August bereits die natürlichen Ressourcen für dieses ganze Jahr aufgebraucht haben und dass die Erde über den Rest dieses Jahres in „ökologische Schulden“ treibt.

Weit mehr als ein Jahrzehnt lang haben der World Wildlife Fund und andere Organisationen komplizierte Berechnungen durchgeführt, um unseren „ökologischen Gesamt-Fußabdruck“ auf dem Planeten zu bestimmen. In ihrem Narrativ bräuchte das Bevölkerungswachstum und der höhere Lebensstandard von heute 1,7 Planeten. Außerdem beuten wir die Ressourcen so schnell aus, dass wir bis zum Jahr 2030 zwei Planeten bräuchten für unser Fortbestehen. Falls jedermann plötzlich auf den amerikanischen Lebensstandard gehoben werden würde, würden wir fast fünf Planeten brauchen. Die Botschaft ist eindeutig – der WWF sagt uns, dass wir vor einem drohenden „ecological credit crunch” stehen und einen Kollaps des Ökosystem in größtem Umfang riskieren.

Aber diese Angstmache ist fast vollständig betrügerisch. Der ökologische Fußabdruck versucht, all unseren Verbrauch zu erfassen und diesen mit dem zu vergleichen, was verfügbar ist. Im Grunde ist das etwas Vernünftiges, und wie jedwede Messung, welche versucht, viele unterschiedliche Aspekte des menschlichen Verhaltens abzuschätzen, werden die Inputs vereinfacht.

Insgesamt belaufen sich die irgendwie als problematisch definierten Felder auf 67% des biologisch produktiven Feldes der Erde. Hier scheint es kaum ein Problem zu geben – eine Erde reicht eindeutig aus.

Was aber den ökologischen Fußabdruck so exorbitant steigen lässt sind CO2-Emissionen. Eindeutig ist es nicht so einfach, wie man CO2 in Güterverbrauch umrechnet. Also entschloss sich der ökologische Fußabdruck, dieses Problem zu umgehen, indem der Bereich der Emissionen umgerechnet wird auf den Bereich der Wälder, der benötigt wird, um dieses zusätzliche CO2 aufzunehmen.. Dieser Einzelfaktor macht 101% der zur Verfügung stehenden planetarischen Ressourcen aus und ist der einzige Grund, warum wir auf einmal mehr als einen Planeten brauchen.

Unter dem Strich: Man macht uns weis, dass wir den CO2-Ausstoß auf Null bringen und Bäume pflanzen müssen, um dies zu erreichen. Das bedeutet, dass wir heute auf allen verfügbaren Bereichen des Planeten Wälder pflanzen müssen. Da wir bereits 67% verbrauchen ist der Grund, warum sie uns sagen dürfen, dass uns der Planet ausgeht. Aber die Botschaft ist eindeutig unvernünftig.

Eindeutig verbrauchen wir weniger als einen Planeten, und wenn man in die Zukunft blickt auf noch bessere landwirtschaftliche und erneuerbare Technologie, wird sich der Verbrauch wahrscheinlich verringern. Anstatt in Panik zu geraten ob der Prophezeiungen nicht nachhaltiger Fußabdrücke sollten wir uns auf die derzeit bestehenden Probleme konzentrieren: Millionen Menschen aus der Armut zu befreien, während man die Art von Innovation fördert, welche zukünftige Risiken hinsichtlich Verschmutzung eliminiert und unser Land produktiver macht. Auf diese Weise werden wir sicherstellen, dass eine Erde für uns alle ausreicht.

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Dr. Lomborgs Logik hinsichtlich Umweltangelegenheiten ist immer wohltuend. Ich habe immer eine Ausgabe von The Skeptical Environmentalist bei mir.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/08/03/earth-overshoot-day-an-anthropocene-fable/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Stromnetz-Experte: Warum es unmög­lich ist, zu 100% „grüne Energie“ zu kommen

Christopher Clack, ein Mathematiker bei der NOAA, führte in einem Interview Folgendes aus:

„Nehmen wir mal hypothetisch an, wir hätten ein Erneuerbaren-System von 100%. Da muss man zunächst an Vorhersagen des Lastganges und des Wetters denken, weil dies jetzt unsere Energiequelle ist, an Jahreszeiten oder für Jahre im Voraus mit wirklich großer Genauigkeit, so dass man weiß, wie viel Energie man speichern muss, wie viel man entsorgen muss, wie viel man übertragen muss, wie viel verbraucht wird – und das fortwährend ohne Unterbrechung; Vorhersagen weit genug in die Zukunft, dass niemals die Energie ausgeht, weil man nichts mehr hat als Backup“.

Clack thematisierte eine jüngst veröffentlichte Studie, welche einer weit verbreiteten Studie aus dem Jahr 2015 widerpsrach, der zufolge die USA mit 100% grüner Energie versorgt werden können. Clack und 20 seiner Kollegen argumentierten, dass die Forschung aus dem Jahr 2015 „ungültige Modellierungs-Verfahren verwendete, welche erhebliche Modellierungsfehler enthielten und welche implausible und unangemessene Hypothesen aufstellte“.

„Politische Entscheidungsträger sollten sehr sorgfältig irgendwelche Visionen einer rapiden und zuverlässigen Transition zu niedrigen Kosten zu Energiesystemen, die fast ausschließlich von Wind, Solar und Wasserkraft abhängen, in Betracht ziehen“, schrieben die 21 Experten unter Führung von Clack. Dieser war besorgt, weil die Politiker die Studie aus dem Jahr 2015 viel zu ernst genommen haben, und der demokratische Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders posaunte seinen Glauben an diese Studie hinaus und versprach, aufgrund dieser die USA von den fossilen Treibstoffen wegzubringen.

Die Verwendung von 100% grüner Energie würde eine komplette Restrukturierung der Weltwirtschaft erfordern, welche „unnötig abschreckend“ ist im Vergleich, sich einfach an die globale Erwärmung anzupassen oder Emissionen auf andere Weise zu reduzieren.

Clack sagte weiter, Niedrig-Emissionen-Technologien wie Kernkraft und Erdgas wären weit kosteneffektiver hinsichtlich der Reduktion von CO2-Emissionen.

Um zu funktionieren, muss die Nachfrage exakt genau dem Angebot entsprechen, was für die variable Wind- und Solarenergie ein gewaltiges Problem ist.

Wind und Solar können zu einem Zusammenbruch des Netzes führen, falls sie zu viel bzw. zu wenig Energie erzeugen, was zu Blackouts führt. Derartige Schäden hat es bereits in Netzen gegeben, die sich zu stark auf Solar und Wind stützten – zum Beispiel in Kalifornien und in Deutschland [?].

Al man auf den Inseln Tasmanien und El Hierro versuchte, ihre jeweiligen Ökonomien mit 100% grüner Energie zu versorgen, hatte man auf beiden Inseln nichts Eiligeres zu tun als sofort zu Diesel-Generatoren zurückzukehren, nachdem es zu Versorgungsproblemen und exorbitant steigenden Kosten gekommen war. Die Analyse ergab, dass es 84 Jahre gedauert hätte, bis die Wind- und Wasserkraft-Systeme auf El Hierro einfach nur die Kapitalkosten eingespielt hätten.

Link: http://www.cfact.org/2017/08/01/electric-grid-expert-lays-out-why-its-basically-impossible-to-use-100-green-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hinweis: Dieser Beitrag sollte als Ergänzung und Unterstreichung des Grundlagen-Beitrages von Dr. Ing. Günter Keil hier gesehen werden! Er steht nämlich keineswegs allein da!