Merkel tadelt Trump bzgl. Klima und Energie, aber Deutschland wird von seiner Politik profitieren
Deutschland hat den Ruf, eine Supermacht bzgl. grüner Energie zu sein, aber in vielfacher Hinsicht ist diese Etikettierung übertrieben. Es stimmt zwar, dass Deutschland im Jahre 2016 29 Prozent seines Stromes mittels Erneuerbarer erzeugt hat, aber Wind und Solar machen nur einen sehr kleinen Anteil am Gesamtenergieverbrauch aus.
Im Jahre 2016 wurden 34 Prozent der in Deutschland verbrauchten Energie durch Öl erzeugt, 23,6 Prozent durch Kohle, 22,7 Prozent durch Erdgas, 7,3 Prozent durch Biomasse, 6,9 Prozent aus Kernkraft, 2,1 Prozent durch Wind und 1,2 Prozent durch Solar. Abfall, Geothermie und Wasserkraft rundeten das Bild auf 100 Prozent ab.
Alles in Allem erzeugte Deutschland 80,3 Prozent seiner verbrauchten Energie durch fossile Treibstoffe. Das sind schlechte Nachrichten für ein Land, das zu 97,2 Prozent von Öl-, zu 88 Prozent von Erdgas- und zu 87 Prozent von Kohle-Importen abhängig ist (hier).
Die gute Nachricht für die Deutschen lautet, dass sie gewaltig von einem US-Präsidenten profitieren werden, welcher die heimische Energieerzeugung fördert ebenso wie den Export amerikanischer Energie-Ressourcen nach Übersee.
Mit seiner Bevorzugung von Öl, Erdgas und Kohle in den USA, mit der Aufhebung von Vorschriften, die von seinem Vorgänger erlassen worden sind, und der Beschleunigung des Genehmigungsverfahren für Flüssiggas-Terminals beschleunigt, unternimmt Trump bedeutende Schritte um sicherzustellen, dass diese Energiequellen billig bleiben und auch in Zukunft verfügbar sind. Weil Deutschland so schwer von Energieimporten abhängig ist, werden niedrigere Preise eine Wohltat für die deutschen Bürger sein.
Beispielsweise gaben die Deutschen im Jahre 2013 73,5 Milliarden Dollar für Ölimporte aus, als der Preis für die Sorte Brent im Mittel bei 108 Dollar pro Barrel lag. Seitdem hat hydraulisches Brechen in den USA eine Flutwelle amerikanischen Rohöls in den Markt gespült, was die globalen Ölpreise auf 47 Dollar pro Barrel abstürzen ließ. Ein wenig Bierdeckel-Mathematik zeigt, dass die Deutschen jetzt 29,3 Milliarden Dollar pro Jahr für ihre Ölimporte zahlen müssen, was im Mittel Einsparungen von rund 1958 Dollar für jeden der 37,5 Millionen deutschen Haushalte bedeutet.
Im Gegensatz dazu hat die Klima- und Energiepolitik von Merkel dazu geführt, dass die Strompreise in Deutschland seit dem Jahr 2006 um etwa 47 Prozent gestiegen sind. Das macht pro Jahr für einen normalen deutschen Haushalt etwa 380 Dollar pro Jahr zusätzlich aus. Die höheren Preise sind weitgehend einer Zunahme der Abgaben für erneuerbare Energie um das Zehnfache geschuldet, damit den Garantien für die Profite der Wind- und Solarindustrie genügt werden kann. Diese Aufschläge machen inzwischen 22 Prozent der Stromrechnungen für deutsche Familien aus.
Obwohl die Deutschen zusätzlich zehner Milliarden Dollar durch höhere Strompreise gezahlt haben, haben sie kaum etwas dafür bekommen, weil die an sich beabsichtigte Reduktion von CO2-Emissionen praktisch Null ist (hier).
Inzwischen kam es in den USA während der Jahre 2015 und 2016 zu einen stetigen Rückgang der CO2-Emissionen, und zwar um 14 Prozent seit 2005. Ermöglicht wurde dies durch das hydraulische Brechen, allgemein „Fracking“ genannt – ein Verfahren, welches in Deutschland unter Merkel verboten worden ist. Fracking hat es der Erdgas-Industrie ermöglicht, wettbewerbsmäßig auf eine Art und Weise mit Kohle mitzuhalten, die früher nicht möglich war, was die Kosten für alle sinken ließ.
Merkel mag politisch punkten, wenn sie Trump schilt, weil dieser bei den Deutschen extrem unpopulär ist, aber Deutschlands Haushalte werden weit mehr von seiner Politik der amerikanischen Energieerzeugung und Exporte profitieren als von der teuren und ineffizienten Politik, die Merkel in Kraft gesetzt hat.
[Originally Published at the Wall Street Journal]
Übersetzt von Chris Frey EIKE