Latif und Rahmstorf oder wie Satire als (vermeint­liche) Wissen­schaft verpackt wird, Teil 2

Abb.13 links, Quelle: Wilhelm Breuckers Erinnerungsbuch „Die Tragik Ludendorffs“ (erschienen 1953), Mitte Hamburger Satireblatt (man beachte die Ähnlichkeit und damit Wesensverwandtschaft zu links) und rechts weiteres Hamburger Satireblatt.

Nun ist Satire alles andere als anspruchslos, wie bereits die Klassiker dazu zeigen. Nur, sie muss gut sein. Weder die Hamburger Ludendorff Presse mit ihrer Satire über den Diesel und die deutsche Automobilindustrie, die die Ludendorff-Presse selbst als Kartell- und Wirtschaftsskandal hoch stilisiert (dazu kommt der Autor noch in einem separaten Artikel), so als würde sich ein Fünftklässler selbst die Note 1 vergeben, noch die BILD-Akrobaten können mit ihrer Satire überzeugen, wie Sie im Teil 2 erfahren werden.

Aber es ist Wahlkampf! Den Ludendorff-Parteien von heute geht es derzeit nicht so gut. Liegen sie doch in den Umfragen weit abgeschlagen. Was liegt da näher? Sie habe es sicher bereits erraten. Die Ludendorff-Presse im Land betreibt wieder – wir kennen dies aus den USA in deren Wahlkampf, und jede Partei in Deutschland hat noch vor Monaten davor gewarnt: So eine Wahlkampfbeeinflussung wie in den USA muss in Deutschland unbedingt verhindert werden. Wie es aussieht, hat die Realität die Vorsätze überrannt. Was wiederrum den Autor nicht verwundert, sind doch die Ludendorff-Parteien und die Ludendorff-Presse damals wie heute im Grunde genommen gleich.

Wie sehr die solare Aktivität selbst auf kleinen Zeitskalen mit der ganzen antarktischen Eisbedeckung korreliert, zeigt Abb.14.

Abb.14 im Hintergrund (Quelle: NSIDC) zeigt die gesamte antarktische Eisentwicklung von 1979 – 2006 und dazu im Vordergrund, den solar radioflux (Sonnenaktivität, Quelle: NOAA/SEC) im Zeitraum von 1994 – 2007. Die starke 2. Spitze des 23. Schwabe-Sonnenzyklus ist wie ein unverwechselbarer Fingerabdruck in die antarktische Eisentwicklung eingeprägt. Dies ist übrigens genau der Zeitpunkt, an dem das große westantarktische Eisfeld Larsen B zusammenbrach und schon vor über 10 Jahren die Herren Latif und Co. den Weltuntergang ausriefen, wenn nicht sofort Maßnahmen gegen den vermeintlichen, anthropogenen Klimawandel eingeleitet würden.

Zur solaren Aktivität möchte derAutor an die etwas in Vergessenheit geratene Aussage der Max Planck Gesellschaft von 2004 erinnern:“Sonne seit über 8.000 Jahren nicht mehr so aktiv wie heute“.Schauen wir uns daher die Vergangenheit etwas genauer an.

Abb.15, Quelle (http://www.c3headlines.com/temperature-charts-historical-proxies.html):Die Datenreihe zeigt deutlich die Warmperioden der mittelalterlichen Warmzeit, des römischen Klimaoptimums und dem Holozänoptimum. Das gegenwärtige Temperaturniveau ist als mäßig einzustufen. Allein in 13 Zeitabschnitten war es in den letzten 5.000 Jahren wärmer als heute. Seit Beginn des Jahrhunderts ist wieder ein deutlicher Temperaturrückgang zu verzeichnen.

Die Untersuchung zeigt, dass kein Raum für Panikmache oder gar Horrorszenarien besteht. Die medienwirksam zur Geltung gebrachten Eisabbrüche auf der antarktischen Halbinsel Peninsula stellen nichts Dramatisches dar und die Geschehnisse, wie das Temperaturniveau liegen im Rahmen der natürlichen Schwankungsbreite, bzw. sind auf das natürliche Abbrechen von Eismassen aufgrund von Gewichtszunahme und Fließprozessen zurück zu führen. Die derzeitigen Temperaturen sind als moderat einzustufen. Der Langfristtrend ist negativ (türkisfarbener Pfeil). Der Kurzfristtrend ist, aufgrund der solaren Aktivität im Hauptsonnenzyklus, positiv.

Ein weiterer natürlicher Faktor wird in der Betrachtung, warum die Schelfeisgebiete vor der Südpolar-Halbinsel Peninsula anscheinend gerade jetzt kollabieren und die Schar der sog. Klimaforscher um Latif und Co den Weltenuntergang nahen sehen, wurde bisher noch gar nicht betrachtet: Dies sind die Milanković-Zyklen. Weder die Erdbahn (Form ihrer Ellipse) ist konstant, noch die Lage der Erdachse und damit die Lage der Kontinente zur Sonne, noch der jeweilige Frühlingspunkt auf der Erdbahnist konstant. Derzeit ist auf der Nordhalbkugel Sommer, wenn die Erde am weitesten von der Sonne entfernt ist. Dies wird sich ändern und Sommer ist dann, wenn die Erde ihren sonnennächsten Punkt erreicht.

Die Exzentrizität, die die Form des elliptischen Orbits um die Sonne wieder gibt, variiert dabei ganz erheblich. So findet eine Verschiebung der Sonneneinstrahlung zwischen den Erdhalbkugeln statt. Die Halbachsen können dabei zwischen 0,005 und 0,058 variieren. Der Unterschied in der Sonneneinstrahlung variiert dabei zwischen 27 W/m2 und 314 W/m2 (Prof. Werner Weber, TU Dortmund). Bei 0,0 sind beide elliptischen Halbachsen gleich (Kreisbahn). Mit zunehmender Exzentrizität wird die Erdbahn zunehmend zur Ellipse und die Sonne wandert in einen der beiden Brennpunkte der Ellipse, wodurch sich im Laufe einer Umlaufbahn (Jahr) ständig der Abstand Erde zur Sonne und damit der Leistungseintrag ändert, was zu Temperaturschwankungen führen kann, aber nicht zwangsläufig führen muss, da Obligität und Präzession den Effekt entweder abschwächen, aber auch verstärken können. Es findet also eine Überlagerung statt.

Gegenwärtig beträgt die Exzentrizität 0,0174, was z.B. 6,7% mehr Einstrahlung auf der Südhalbkugel bedeutet. Bei 0,058 beträgt der Unterschied ca. 28%. Die Periodendauer schwankt aus Gründen des Gravitationseinflusses der großen Planeten von 90.000 – 100.000 Jahre.

Meine Herren Latif und Co. 6,7% mehr Sonneneinstrahlung auf der Südhalbkugel. Bei einer Solarkonstante von ca. 1360 W/m2am Oberrand der Atmosphäre bedeutet dies ein mehr an Einstrahlung von gut 90 W/m2. Nach den diversen Klimamodellen kommen davon auf der Erdoberfläche ca. 170 W/m2 an. Dies wäre dann ein mehr von über 11 W/m2 Strahlungsenergie, Dies ist ein Vielfaches von dem, was Sie in Ihren albernen Klimamodellen als angeblichen Strahlungsantrieb durch CO2 postulieren.

Weiter hat sich in den letzten Jahrhunderten die Erdachse weiter verschoben.

Abb.16 zeigt, dass sich die Lage Grönland seit dem Ende des 14. Jahrhunderts um ca. 400km nach Norden „verschoben“ hat. Da sich Grönland nicht völlig losgelöst von der Erde (Anmerkung: Im Gegensatz zu den Herren Latif und Co.) auf den Weg Richtung Norden machte, bedeutet dies, dass sich die Nordspitze des Südpols, also die Halbinsel Peninsula (mitsamt dem Südpol) mehr zur Sonne ausgerichtet hat. Die Obligität, also die Neigung der Erdachse schwankt zwischen 21,30° – 24,36°. Die Strahlungsdifferenz schwankt dabei nach Prof. Weber um 30 W/m2.

Herr Latif hat in Bild noch weitere Blödeleien parat: „Fakt ist, dass die Antarktis nun insgesamt abschmilzt.“ Aha, der Südpol schmilzt also vollständig ab. Das wollen wir uns nun genauer ansehen.

Der Autor findet hoffentlich bei den Herren Latif und Co. die Übereinkunft, dass Eis üblicherweise bei Plustemperaturen schmilzt. Daher wollen wir uns zuerst die Temperaturen ansehen, die auf Peninsula vorliegen. Da es ganz in der Nähe des Eisabbruches die Messstation Rothera Point gibt, wollen wir uns die dort gemessenen Temperaturen ansehen. Sie weist eine der längsten Datenreihe des Südpols auf, die bis in die 1940-Jahre zurückreicht.

Abb.17 links zeigt die Satellitenaufnahme vom Beginn des Eisabbruchs und die Abbildung rechts die Temperatur (Quelle: http://www.appinsys.com/GlobalWarming/AntarcticWilkinsIceShelf.html) der Station Rotheria (Monatswerte, blau). Die oberen Schwankungen zeigt die rote Kurve. Die Temperaturen der letzten Jahre zeigen nichts Außergewöhnliches und ähneln denen aus den 1940-Jahren, so dass erhöhte Temperaturen für das Abbrechen der Eisberge auszuschließen sind.

Herr Latif redet davon, dass der gesamte Südpol abschmilzt, was nun bewiesen wäre, so Latif. Dazu muss es ja dann überall über 0°C sein. Zumindest lang genug, damit der tlw. über 3000m dicke Eispanzer abschmelzen kann. Werfen wir doch mal einen Blick auf die Temperaturentwicklung auf dem Südpol.

Abb.18, Quelle, siehe Bild, aus (https://wattsupwiththat.com/2013/03/29/antarctic-summer-effect-confined-to-peninsula/) zeigt die Temperaturabweichungen des Südpols. Weitgehend (gelbe Flächen) hat es keine Abweichungen vom langfristigen Mittel (50 Jahre) gegeben – es ist dort genauso kalt wie vor Jahren/Jahrzehnten. -60°C sind keine Seltenheit. Dass bei diesen Temperaturen Eis schmilzt, hat der Autor bisher noch nicht gehört. Aber vielleicht haben die Herren Latif und Co. ja eine eigene Physik, die ganz anders funktioniert als die Physik, die wir kennen?

In großen Gebieten auf dem Südpol ist es kälter geworden (blaue Flächen) und in dem Gebiet und nur in dem Gebiet der Südpol-Halbinsel Peninsula ist es wärmer geworden. Wobei die Abb.16 zeigt, dass nicht die Plusgrade (im Sommer) zugenommen haben, bei denen Eis also schmelzen kann, sondern die Minusgrade im Winter mit ca. -15°C nicht mehr ganz so kalt sind, wie früher, mit ca. -18°C, was auf das wärmere, die Halbinsel umgebene, Meerwasser zurück zu führen ist.

Laut Herrn Latif sollte es ja dann auch insgesamt wärmer geworden sein. Zur Antwort will der Autor sich die Temperaturentwicklung ansehen, ob hier ein Anhaltspunkt für den jüngsten großen Eisabbruch zu winden ist?

Abb.19, Quelle (http://www.climatedepot.com/2017/07/09/the-pause-returns-as-global-temperatures-plummet-warming-hiatus-to-extend-to-20-years/), zeigt die jüngste Temperaturentwicklung des Südpols seit Anfang 2016. Von einer Erwärmung keine Spur. Im Gegenteil ist es dort deutlich kälter geworden!

Ebenfalls fallen die Temperaturen in dem Gebiet, in dem sich der Eisabbruch ereignete:

Abb.20, Quelle (https://www.carbonbrief.org/natural-forces-overpowering-antarctic-peninsula-warming), zeigt deutlich den fallenden Temperaturtrend sei nunmehr 20 Jahren.

Anmerkung: Wird Abb.20 mit Abb.18 verglichen, wird sehr schön ersichtlich, was man mitStatistiken so alles machen kann: Während in Wahrheit die Temperaturen fallen, zeig das statistische Mittel zum Bezugszeitraum1957 bis 2006 dort seigende Temperaturen.

Zur weiteren Beantwortung soll die Temperaturentwicklung unmittelbar vor dem Ereignis betrachtet werden, ob sich hier Anhaltspunkte für Herrn Latifs schwadronieren, Entschuldigung, für Herrn Latifs wissenschaftlichen Weitblick finden lassen?

Abb.21, Quelle (http://www.climatedepot.com/2017/07/09/the-pause-returns-as-global-temperatures-plummet-warming-hiatus-to-extend-to-20-years/) zeigt die Temperaturabweichung in der Fläche im Monat Juni. Donnerwetter: Ist deutlich kälter geworden im Juni am gesamten (!) Südpol. Sogar in dem Gebiet von Larsen C, wo der Eisabbruch stattfand.

Noch ein abschließender Blick auf die südpolare Eisentwicklung. Nach Herrn Latif schmilzt der Südpol. Anmerkung: Er hat aber nicht gesagt, welcher, vielleicht meint er ja den auf dem Mars? Der Mond hat ja keinen, zumindest keinen eisbedeckten. Oder hat er vielleicht doch den Mond gemeint? Bei dem Geschwafel der Latif und Co-Fraktion könnte der Betrachter sehr wohl zu der Ansicht gelangen, dass diese „hinter dem Mond“ zu Hause sind.

Abb.22, Quelle: Comiso et al. 2017, zeigt die südpolare Eisentwicklung seit 1980. Die Wissenschaftler zeigen, dass, auch in unseren Tagen, die Eisentwicklung sich nicht verringert, sondern deutlich vergrößert hat.

Ergebnis:

Bei dem Eisabbruch handelt es sich um ein Naturschauspiel, welches einzig auf natürliche Ursachen zurück zu führen ist, daher Naturschauspiel.

Von einem Abschmelzen des Südpols kann keine Rede sein. Im Gegenteil, die Eisentwicklung ist zunehmend.

Die Herren Latif und Co haben sich einmal mehr auf dem Gebiet betätigt, was sie offensichtlich am besten beherrschen: Blödeleien und dummes Zeug reden.

Ein Kontinent zerbricht“ (wegen des Klimawandels). Angesichts solch eines Unsinns, würde sich Alfred Wegener im Grabe drehen. Waren zu seinen Zeiten Blödeleien als solche gekennzeichnet und der Zuschauer wusste bei Dick & Doof in welchem Kontext die Geschichten zu sehen sind. Heute ist Dick und Doof offensichtlich überall, wo der Mainstream das Heft in der Hand hält und „Nützliche Idioten“ diesen verbreiten.

Angesichts der gezeigten Blödeleien und in Anbetracht, wie diese in früheren Zeiten für den Betrachter als solche gekennzeichnet waren, empfiehlt der Autor der BILD-Redaktion, ihre Klima-Artikel am Beispiel des Südpols wie folgt zu kennzeichnen, damit der Betrachter immer sofort weiß, woran er ist. Anmerkung: Das hier gezeigte Beispiel gilt auch für die übrigen Qualitätsmedien

Abb.23: Welcher der aufgezeigten Helden dann der Dick und wer der Doof ist, überlässt der Autor den Akteuren im Spiel.

Eingangs war von den Pinguinen, den eigentlichen Bewohnern des Südpols, die Rede. Diejenigen also, die von den vermeintlichen Schreckensszenarien am stärksten betroffen wären. Schauen wir doch mal, ob sich hier Panik breit macht.

Abb.24, Quelle (https://www.carbonbrief.org/natural-forces-overpowering-antarctic-peninsula-warming) zeigt ein sehr zufriedenes Pinguinpärchen auf der Südpol-Halbinsel. Da beide nichts von dem Unsinn der Herren Latif und Co. wissen, ist für beide die Welt in Ordnung. Machen wir´s ihnen nach und lassen uns von den Blödeleien der Herren Latif und Co. nicht aus der Ruhe bringen und betrachten wir diese in dem Kontext, in dem sie zu sehen sind, als:

Dick&Doof der Herren Latif und Co.

Raimund Leistenschneider – EIKE