Grüne Verkehrswende: Kein Strom, aber elektrisch
Nachdem die Energiewende weltweit als unerschrockener Ausdruck des deutschen Wesens bewundert wird, haben die Grünen einen weiteren Wahlschlager erfunden, der ihnen die absolute Mehrheit der Wählerstimmen sichern soll: die Verkehrswende. Das Feindbild, das die Atomkraftwerke für die Energiewende lieferten, sollen die Dieselmotoren für die Verkehrswende werden.
Ein schönes Beispiel, wie man die Wähler für sich gewinnt, lieferte Cem Özdemir, der offenbar zu viel von seinen Balkonpflanzen verheizt hat. In einem Interview mit dem Internetportal „Klimaretter-Info“ (sic) plapperte der Grünen-Vorsitzende über seine Vorstellungen zur grünen Volksumerziehung der nächsten Wahlperiode: SUV-Fahrer mit „Spritschlucker-Motoren“ und Diesel-Besitzer sollen für den Umstieg aufs Elektroauto zur Kasse gebeten werden. Es müsse ein „Bonus-Malus-System“ in der Kfz-Steuer geben. Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, will Özdemir in die Kfz-Steuer eine Art erzieherischer Wirkung einbauen: „Wir Grünen fordern, ein Bonus-Malus-System in die Kfz-Steuer zu integrieren. Das bedeutet, klimaschädliche Spritschlucker wie die SUVs zahlen eine höhere Kfz-Steuer, während emissionsfreie Elektrofahrzeuge eine Steuergutschrift erhalten, die den Kostennachteil gegenüber einem vergleichbaren Auto mit Verbrennungsmotor aufwiegt“, so Özdemir im Interview.
Da könnte man doch einfach mal ein paar Verbrauchswerte von SUV’s googeln und würde feststellen, dass sie nur halb so viel verbrauchen, wie der Dienstwagen des Bundestages. Interessant ist auch ein Blick auf die Laufleistung der geleasten Bundesregierungshybridautos und ein Vergleich mit der Laufleistung der dicken Bonzenschleudern.
Özdemir räumt ein, dass Autofahrer auch auf Empfehlung der Grünen „alle mit gutem Gewissen Dieselautos gekauft hätten, der Diesel galt ja lange als klimaschonende Alternative.“ Aber das ist schon ein Jahr her, da haben sich die Grünen halt mal geirrt und jetzt wünscht sich der Grünen-Vorsitzende parallel zur Strafsteuer für nichtelektrische Fahrzeuge eine Erhöhung des Dieselpreises.
Grüne Logik pur, Operation gelungen, Patient tot
Der Hofreiter Toni scheint mir auch nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag forderte ebenfalls, dass die geringere Besteuerung für Diesel-Kraftstoff schrittweise abgeschafft wird. Das käme einer Erhöhung des Diesel-Preises gleich. Hofreiter jubiliert: der Abgas-Skandal und die angekündigten Diesel-Verbote haben bereits Spuren auf dem Automarkt hinterlassen: Die Nachfrage nach Diesel-Neuwagen hat sich stark verringert. Hurra, die Nachfrage für Dieselautos hat sich halbiert! Nieder mit den Arbeitsplätzen, die daran hängen! Eine weitere Kerbe auf dem grünen Abschuss-Colt. Grüne Logik pur, Operation gelungen, Patient tot. Die Energieversorger gehen schon am Stock, der Aktienkurs von RWE ist in den vergangenen 10 Jahren von 95 Euro auf 15 Euro gefallen, das hätten wir geschafft. Jetzt ist die böse Autoindustrie dran. Das wäre doch gelacht, wenn es nicht gelänge, die auch zu ruinieren und zu Fahrradherstellern umzubauen.
Nun werden sich die Leser die bange Frage stellen: was hat denn die Verkehrswende mit der Energiewende zu tun? Ganz einfach: die Stromversorgung pfeift an stillen Wintertagen schon heute aus dem letzten Loch. Und nun hängen wir mal noch ein paar Millionen Fahrzeuge an die Steckdosen…
Das geht mit der vorhandenen Technik nicht? Eben, Grüne waren noch nie so richtig gut in Physik. Aber vielleicht wird ja bald was erfunden? Auch das grüne Logik pur: Wir sitzen im Rettungsboot und jetzt bohren wir ein Loch in den Boden, damit schneller Hilfe vom Himmel fällt.
Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT