Woche der grünen Energie-Armut

[Der Beitrag stammt vom 24. April. Die seinerzeit gemachte Vorhersage von Driessen kann man wohl inzwischen als ,voll eingetreten‘ bezeichnen. Anm. d. Übers.]

Auf der Website des „Klima-Marsches“ heißt es, dass diese Kräfte des „Widerstands“ darauf abzielen, Präsident Trump zu zeigen, dass sie seine verhasste Energie-Agenda Schritt für Schritt bekämpfen werden. Die Organisatoren des Marsches sagen, sie würden niemanden tolerieren, der versucht, „Wissenschaft zu verzerren, zu ignorieren, zu missbrauchen oder sich in diese einzumischen“.

Nach acht Jahren einer Regierungspolitik, die zu massiven Arbeitsplatzverlusten und zu einem Stopp des wirtschaftlichen Wachstums führte, und in welcher Wissenschaft und Wissenschaftler, die sich von alarmistischen Standpunkten distanzierten, verzerrt dargestellt, missbraucht, behindert, verunglimpft und verfolgt worden sind, ist diese Frömmigkeit nichts als arrogante Scheinheiligkeit.

Aber deren Theater des Absurden wird noch schlimmer. Einige Führer des Marsches der Wissenschaften waren empört, dass die jüngste, auf den IS abgeworfene MOAB-Bombe zeige, „wie Wissenschaft als Waffe eingesetzt wird gegen Kleine Leute“.

Die Rhetorik erwähnt auch die jährliche Earth Hour, wenn Menschen in reichen Ländern ihr Licht 60 Minuten lang ausschalten sollen, um für die Sünde des Verbrauches fossiler Treibstoffe, von Kern- und Wasserkraft Buße zu tun, mit der wir unsere Wohnungen, Geschäfte, Schulen und Krankenhäuser elektrifizieren. Ich persönlich folge und befürworte die Human Achievement Hour [etwa: Stunde menschlicher Errungenschaften], indem ich zusätzlich Licht einschalte, um die unglaublichen Innovationen und Fortschritte der Menschheit während der letzten 150 Jahre zu feiern, unseren modernen Lebensstandard und womit ich für das Recht aller Menschen eintrete, ihr Leben zu verbessern und ihre Lebensspanne zu verlängern.

Ich war ein Organisator vor Ort beim ersten Earth Day im Jahre 1970, als wir ein ernstes Verschmutzungs-Problem hatten. Aber seitdem haben wir unsere Handlungen, unsere Luft und unser Wasser gesäubert. Umweltgruppen, Modellierer und Obamas Gesetzgeber ignorierten diese Fortschritte, die reale Klimawissenschaft und das Klima der realen Welt vor ihren Fenstern.

Was noch weitaus schlimmer ist, während sie behaupten, sich mit aller Kraft um die Ärmsten unter uns zu kümmern, ignorieren sie den Schaden, welche ihre Politik gerade diesen Menschen zufügt: stark steigende Strompreise, weniger Arbeitsplätze, niedrigerer Lebensstandard im Westen – und ewig fortdauernde Armut, Krankheiten Unterernährung und Säugkingssterblichkeit in Entwicklungsländern. Jedes Jahr zahlen wir mehr für vermeintliche Verbesserungen der Umweltgüte in Kombination mit immer weiter ausufernder Kontrolle von Regierung und Aktivisten auf unser Leben – und unerschütterlichem Widerstand gegen zuverlässige und bezahlbare Energie in der Dritten Welt.

Darum haben einige Leute, die sich tatsächlich um Arme, Minderheiten, Ältere, die Arbeiterklasse und Familien in Entwicklungsländern kümmern, die Woche vom 17. bis zum 23. April als Woche grüner Energie-Armut proklamiert.

In Industrieländern bezieht sich der Terminus „grüne Energiearmut“ auf Haushalte, die 10% oder mehr des Familieneinkommens ausgeben müssen für Gas und Strom – infolge einer Politik, welche die Versorgungseinrichtungen dazu zwingt, immer größere Mengen teurer, unzuverlässiger und politisch bevorzugter „grüner“ Energie zu liefern. Es ist eine regressive Steuer, welche unverhältnismäßig Familien mit geringem Einkommen belastet, die kaum Geld für andere Dinge übrig haben wie Nahrung, Kleidung, Miete und andere Grundbedürfnisse. Jeder weitere Preisanstieg drückt sie weiter nieder.

Jenseits unserer Grenzen unterstreicht das Konzept, dass viele Familien sich nicht der Lebensstandards erfreuen können, welche wir als garantiert hinnehmen. Sie haben keinen Strom oder haben ihn nur wenige Stunden pro Woche zu zufälligen Zeiten; sie müssen Holz und Dung verbrennen für Kochen und Heizen, und sie müssen jeden Tag stundenlang Treibstoff und schmutziges Wasser von weither holen. Korrupte, inkompetente Regierungen und unablässiger Druck seitens skrupelloser Umweltbanden in reichen Ländern sorgen dafür, dass sich Elend, Arbeitslosigkeit, Krankheiten, Hunger und früher Tod unendlich fortsetzen.

In den USA betrifft grüne Energiepolitik die ärmsten Haushalte dreimal stärker als die reichsten Haushalte. Tatsächlich betreffen steigende Strompreise alle Güter und Dienstleistungen und alle Stromverbraucher: Wohnungen, Büros, Krankenhäuser, Schulen, Einkaufszentren, Bauernhöfe und Fabriken. Angesichts von 37 Millionen amerikanischer Familien, welche weniger als 24.000 Dollar pro Jahr verdienen, und von 22 Millionen Haushalten, denen weniger als 16.000 Dollar nach Steuern verbleiben, ist es ziemlich offensichtlich, warum Vorschriften bzgl. Wind und Solar unfair, nicht nachhaltig und unmenschlich sind.

Es ist unglaublich, aber einem Bericht des Manhattan Institutes zufolge leben eine Million Haushalte in Kalifornien trotz des dort immer milden Wetters in Energiearmut. Tatsächlich weist der einstige Golden State die höchste Armutsrate der USA auf, zu wesentlichen Teilen dank der Forderungen seitens der Regierung, dass ein Drittel des Stromes in dem US-Staat bis zum Jahr 2020 aus „erneuerbaren“ Quellen stammen muss; bis zum Jahr 2030 sogar zur Hälfte. Kein Wunder, dass die Preissteigerungsrate in Kalifornien fast doppelt so hoch liegt wie in Kentucky und anderen Staaten, die zur Stromerzeugung Kohle und Erdgas nutzen.

Elektroautos von Tesla belohnen ebenfalls nur wohlhabende Käufer: mit Gratis-Ladestationen, Zugang zu HOV-Spuren [High-occupancy vehicle lane: in den USA und Kanada besondere Fahrstreifen von Straßen nur für Kraftfahrzeuge mit mehreren Insassen] und 10.000 Dollar an Steuernachlässen. Für deren Betrieb sind Batterien erforderlich, hergestellt aus Lithium, welches unter furchtbaren oder nicht existierenden umweltlichen und gesundheitlichen Bedingungen ausgegraben wird, wobei Sicherheit ignoriert und Kinderarbeit in Afrika eingesetzt wird. Die Batterien kosten 325 Dollar pro Kilowattstunde – das ist gleich 350 Dollar pro Barrel Öl (das ist sieben mal mehr als der Pro-Barrel-Preis von 50,40 Dollar im April 2017).

Würde man die Politik in Kalifornien auf die gesamten USA ausweiten, würden die Kosten für Heizung, Licht, Strom, Internet und alle Güter und Dienstleistungen in den Himmel schießen. Arbeitsplätze würden verschwinden, der Lebensstandard würde abnehmen, Fälle von Depression sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch würden zunehmen, und mehr Menschen würden an sich verschlechternder Gesundheit, an Drogen und durch Selbstmord sterben.

Schauen wir nach Europa: Dort sind die Strompreise derzeit doppelt so hoch wie in Kalifornien: 30 bis 45 Cent pro kWh! Grüne-Energie-Politik vernichtet Arbeitsplätze, Industrien, Gesundheitsvorsorge, Familien-Budgets und Zukunftsprojekte.

Britische Familien zahlen derzeit „atemberaubende 54% mehr“ für Strom als der durchschnittliche Amerikaner. Nahezu 40% aller Haushalte in UK schränken ihre Nahrungseinkäufe und andere Bedürfnisse ein, um Strom bezahlen zu können. Eine von drei Familien in UK hat Mühe, die Energierechnungen zu zahlen. Bis zu 24.000 ältere Briten sterben in jedem Winter an Krankheiten und Unterkühlung, weil sie sich angemessene Heizung nicht leisten können. Viele sind gezwungen, sich zu entscheiden zwischen Heizung und Nahrung.

In Deutschland wurde 330.000 Familien im Jahre 2015 der Strom abgedreht, weil sie die immens steigenden Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten. 50% des mittleren Haushaltseinkommens werden für Energie ausgegeben. Die Griechen fällen Bäume in geschützten Wäldern, weil sie sich kein Heizöl leisten können; hunderttausende Acres Land werden in ganz Europa aus dem gleichen Grund zerstört. Ein Zehntel aller EU-Familien leben derzeit in grüner Energiearmut.

Unendlich viel schlimmer ist es für Eltern und Kinder in den ärmsten Regionen Europas. In Afrika, Indien und anderen verarmten Regionen verbrennen über zwei Milliarden Menschen immer noch Holz, Holzkohle und Dung zum Kochen. Millionen sterben an Lungenkrankheiten verursacht durch die Verschmutzung dieser offenen Feuer, Millionen weitere an Darmkrankheiten durch mit Bakterien verseuchte Nahrung und Wasser, weitere Millionen an verdorbenen Medikamenten. Die Gesundheitsfürsorge in Kliniken ohne Strom und Kühlmöglichkeiten ist primitiv.

In Uganda haben „Unternehmer“ ein Dorf niedergebrannt, wobei ein krankes Kind zu hause starb, um das Gebiet in neues Waldland zu verwandeln, damit das Land dann Kohlenstoff-Zertifikate fordern kann, um den Klimawandel zu verhindern. Die Regierung des Tschad ächtete Holzkohle, den Hauptbrennstoff zum Kochen in jener Nation, mit der absurden Begründung von Bedenken über Klimawandel.

Die verzweifelten Familien in Afrika jagen und kochen alles, was läuft, kriecht, fliegt oder schwimmt, ob nun vom Aussterben bedroht oder nicht. Viele Kilometer im Umkreis ihrer Städte und Dörfer haben sie Wald- und Buschland gerodet – und damit die Habitate von Geparden und Schimpansen in Feuerholz und Holzkohle verwandelt. Armut ist unleugbar der schlimmste Umweltzerstörer.

Für die wohlhabende und immer mächtigere radikale Umweltbewegung geht es nicht mehr darum, wirkliche Verschmutzungsprobleme anzusprechen, die Umwelt zu schützen oder die menschliche Gesundheit zu verbessern. Wie UN-Funktionäre stolz verkündet haben, geht es in Wirklichkeit um das Ende des Verbrauches fossiler Treibstoffe und Kapitalismus, die Umverteilung des Reichtums der Welt und um die Kontrolle über die Lebensweise, den Lebensstandard und die Freiheiten der Menschen.

Natürlich ist alles nur gut gemeint und soll der Rettung der Menschen und des Planeten dienen – von übertriebenen oder fabrizierten Klima-Kataklysmen bis zu Ressourcen-Erschöpfung. Aber man denke während der Woche der grünen Energiearmut über die Konsequenzen in der realen Welt nach.

Umweltaktivisten beteuern unablässig, sich mit ganzer Kraft um die Armen in Amerika und der Welt kümmern zu wollen. Aber ihre Politik und Maßnahmen sind viel zu oft viel lauter als ihre Worte. Man verzeihe mir die Frage, aber mit Freunden und Beschützern dieser Art – brauchen die Armen der Welt dann wirklich noch Feinde?

Link: http://www.thegwpf.com/paul-driessen-green-energy-poverty-week/
Übersetzt von Chris Frey EIKE