Keine Zeit für oder keine Lust auf unbequeme Fragen: Karsten Schwanke trifft Hartmut Graßl

Am 26. März 2017 traute man den bildungshungrigen Zusehern einen 43-minütigen Interviewmarathon mit Hartmut Graßl zu, dem bayerischen Altmeister des Klimaalarms. Sein ehemaliger Student Karsten Schwanke freute sich, mit seinem ehemaligen Prof zu fachsimpeln. Der heutige Fernsehmeterologe fertigte damals sogar seine Diplomarbeit in Meteorologie bei Graßl an. Nun wird plötzlich klar, weshalb Schwanke im Fernsehen El-Niño-getränkte Temperaturkurven von Stefan Rahmstorf präsentierte, lange nachdem der El Niño wieder abgeflaut war. Das Video gibt es bis zum 26. März 2018 online in der ARD-Mediathek anzuschauen.  Danach auch auf Youtube. In der Programmankündigung heißt es:

Karsten Schwanke trifft Prof. Dr. Hartmut Graßl, Klimaforscher
Karsten Schwanke trifft führende Wissenschaftler zum Gedankenaustausch auf seinem Hausboot. Woran arbeiten die Forscher, was sind ihre größten Herausforderungen, was treibt sie an? In einem sehr persönlichen Gespräch lernen wir faszinierende Forschungswelten, aber auch den Menschen hinter der Wissenschaft kennen.

Graßl beginnt etwas hölzern, geht nicht auf Schwankes Eingangsfrage ein, sondern denkt sich lieber selber ein Thema aus. Er brauchte etwas Aufwärmzeit. Wie kam er mit dem Klimawandel in Kontakt? Es war 1960, als er im 1. Semester von seinem ehemaligen Professor an der Uni München, Fritz Möller, angefixt wurde. Der kam gerade von einem Sabbatical aus den USA, wo er den Amerikanern erklärt hatte, dass eine Verdopplung des CO2-Gehalts eine Klimaerwärmung von 3-5°C bewirken würde. An dieser Stelle hätte Schwanke unbedingt eingreifen müssen, denn diese Spanne ist deutlich höher, als vom IPCC genannt. Offiziell geht man heute von 1,5-4,5°C Erwärmung pro CO2-Verdopplung aus. Der beste Schätzwert dürfte heute deutlich unter 3°C liegen. Das haben übrigens Kollegen des Max-Planck-Instituts herausgefunden, an dem er früher selber Direktor war. Graßl nutzt die Chance zum unwidersprochenen Alarmismus. Sein ehemaliger Diplomand hat offenbar nicht den Mumm, ihn mit unbequemen Fragen zu konfrontieren.

Dann geht es um das berühmte Spiegel-Titelbild mit dem überfluteten Kölner Dom von 1986. Graßl räumt ein, dass die Story natürlich Schrott war. Immerhin. Wir lernen, dass Graßl selber die Gründung des PIK vorgeschlagen hatte, Deutschlands Klimaalarmschmiede Nummer 1. Wir lernen, dass Alarmist Graßl 1988 der einzige deutsche Vertreter beim IPCC war. Im Interview freut er sich diebisch, dass er schon damals “drakonische Maßnahmen” gefordert hatte, als noch kaum etwas wissenschaftlich klar war. Schwanke verzieht das Gesicht, dies ist ihm dann doch etwas unheimlich. Graßl´s Spezialgebiet der atmosphärischen Physik war ihm schon immer zu klein. Stets wollte er große Politik machen und hat die drastische Klimalinie der deutschen Politik über Jahrzehnte hinweg geprägt. Einen ausgleichenden Gegenspieler scheint es nie gegeben zu haben, geeignete Kandidaten wurden weggebissen, was höchst bedauerlich ist.

Hartmut Graßl zeigt sich grundweg zufrieden mit dem Pariser Klimabkommen. Dabei unterläuft ihm bei 17:45 min ein echter Klopper. Er behauptet, das Paris Agreement würde anstreben, die Erwärmung im 21. Jahrhundert um maximal 1,5°C zu begrenzen. Das ist Quatsch, denn die 1,5 Grad beziehen sich auf das vorindustrielle Niveau, also 1850-1900. Die Hälfte der erlaubten Erwärmung haben wir schon erlebt. Ein nicht unbedeutender Teil davon ist natürlichen Ursprungs, denn das Basisniveau stellt das Ende der Kleinen Eiszeit dar. Schwanke schweigt zu Graßl’s unsauberer Formulierung und auch zum natürlichen Anteil an der Erwärmung des 20. Jahrhunderts. Ein unbequemes Thema. Durch Graßl´s Auslassungen sieht die Lage viel dramatischer aus, als sie in Wirklichkeit ist. Er will die Schaffung von CO2-Senken, und das sofort!

Bei Minute 19:00 spricht Schwanke das Thema Temperaturprognosen an. Vermutlich hatte er gelesen, dass Graßl´s Prognose aus dem  Jahr 1990 meilenweit über das Ziel hinausschoß. Wieder findet Schwanke nicht den Mut, Graßl mit dem Fehlschlag zu konfrontieren. Oder wurde der Teil später rausgeschnitten? Graßl mag das Thema nicht. Er behauptet schnell, die Langzeitprognosen wären gar nicht so wichtig. Vielleicht weil er selber so schlimm daneben lag? Er vergisst dabei, dass die Temperaturlangzeitprognosen das Herzstück der IPCC-Berichte ausmachen. Nicht so wichtig? Viel wichtiger wäre laut Graßl, das kommende Jahrzehnt korrekt in den Griff zu bekommen, herauszufinden ob es sich abkühlen oder erwärmen wird. Der Erwärmungshiatus hat Graßl offenbar kalt erwischt. Er erläutert, dass große Forschungsinstitute üppige Förderung bekommen hätten, um dies nun endgültig zu erforschen. Ist diese vorsichtige Antwort vielleicht sogar eine Folge der Kalten-Sonne-Diskussion? Graßl gibt zu, dass es eine bedeutende natürliche Variabilität gibt, räumt ein, dass es in der Klimawandelforschung noch große Fragezeichen gibt. Keine Spur von “The science is settled”.

Graßl erläutert: “Alles was wir bei den Modellen bisher gemacht haben, ist reine Physik – und die ist in Ordnung”. Der Nachsatz klingt wie ein Stoßgebet: Bitte, bitte, laß die Physik in Ordnung sein. Er hat Grund dazu, denn keines der zuvor so hochgelobten physikalischen Modelle hatte den Hiatus kommen sehen, kläglich haben sie alle versagt. Hierzu kein Wort. Schwanke fragt, ob es schon gute regionale Klimamodelle gäbe, die verlässlich die Klimaentwicklung für Deutschland vorhersehen könnten. Eine gute Frage, denn es ist allseits bekannt, dass die Regionalmodelle noch überhaupt nicht gut funktionieren. Graßl wittert die Falle und antwortet geschickt: Die Regionalmodelle wären gut, wenn es gute globale Modelle gäbe. Und hier müssen die Forscher erst die schlechten Modelle eliminieren, um die guten dann gezielt weiterzuverfolgen. Oder anders ausgedrückt: Es gibt weder gute globale, noch gute regionale Modelle. Für Graßl ist es viel zu gefährlich, dies offen einzuräumen, deshalb das komplizierte Konstrukt.

Bei Minute 22:20 flunkert Graßl dann endgültig. Er behauptet, die Modelle würden angeblich mit der Beobachtung übereinstimmen. Dies ist falsch. Der IPCC hat dies selber im 5. Bericht eingeräumt. Die Modelle können die Mittelalterliche Wärmeperiode nicht nachvollziehen. Die Natur hält sich nicht an die physikalischen Modellvorgaben. Graßl umgeht das Problem, indem er nur über das 20. Jahrhundert spricht. Das ist natürlich viel zu kurz, um Modelle zu validieren. Das weiß auch Schwanke, der dazu jedoch schweigt. Ein Buddy-Interview. Anstatt mit Fakten, versucht Graßl mit klimareligiösen Methoden für seine Klimamodelle zu werben. Man müsse einfach Vertrauen in sie haben. Naja, weder haben sie den Hiatus des frühen 21. Jahrhunderts hinbekommen, noch die Wärme vor 1000 Jahren simulieren können. Wieviele Fehlschläge braucht es noch, um die Modelle systematisch von unabhängiger Seite auf Herz und Nieren prüfen zu lassen? Stichwort: Red Team.

Bei Minute 30:00 geht es um die natürliche Klimavariabilität der letzten 3 Milliarden Jahre, die sich in der engen Spanne von 20-10°C globaler Mitteltemperatur abspielte. Schwanke fragt, wie das Klimasystem der Erde dies schaffen konnte, gibt es vielleicht einen dämpfenden Mechanismus, der Extreme verhindert? Graßl ist das Thema unangenehm. Da könnte man ja fast auf die Idee kommen, dass es auch heute solch einen Schutzmechanismus geben könnte. Er spielt den Joker und verweist auf aktuelle Forschungsanstrengungen. Graßl fährt seine harte Linie unbeirrt von den Fakten einfach weiter. Weshalb traut sich niemand, ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren?

Übernommen von die kalte Sonne




Klimawandel im Deutschlandradio am 17. April 2017 : Investigativer Journalismus? Nicht wirklich!

Die Sendung ist noch 6 Monate im Archiv des DR (hier und Klimawandel als Suchbegriff eingeben) zu hören. Sie dauert nur 10 Minuten. Konnten wir etwas aus ihr lernen? Nachfolgend eine Kurzkritik, warum die Antwort leider ein klares Nein ist:

Überraschend formulierte die Interviewerin Frau Becker zu Beginn des Interviews korrekt, dass Klimaskeptiker den „menschgemachten“ Klimawandel bezweifeln. Infolgedessen bezweifeln daher „Klimaskeptiker“ wohl kaum den Klimawandel schlechthin. Dies explizit zu sagen brachte Sie dann aber doch nicht zuwege. Vielleicht haben die vielen Proteste gegen einschlägige Sendungen von ARD, ZDF, DR etc. Wirkung gezeigt. Immer wieder wird nämlich in den Medien fälschlich von „Leugnern des Klimawandels“ gesprochen und dabei ganz nebenbei das entscheidende „menschgemacht“ unterschlagen. Die Freude über den scheinbaren journalistischen Fortschritt von Frau Becker wich aber schnell der Ernüchterung. Sie ließ nämlich kurz darauf die Hörer der Sendung nicht im Zweifel über ihre Auffassung, die Fachwissenschaft sei sich über das „menschgemacht“ einig.

Darüber nachzudenken, ob ihr kühn unterstellter „Konsens“ zuträfe, kam sie nicht oder wollte/durfte sie nicht. Als amüsanter Höhepunkt wurde in der Sendung W. Krauß auch noch als Klimaforscher vorgestellt. Von ihm sind freilich keine begutachtete Fachpublikationen zur Klimaphysik bekannt. Er hat lediglich zusammen mit dem Klimaforscher H. von Storch Ethnologisches verfasst. So für den Landesschulgeographentag 2013 den Aufsatz „Die Klimafalle – die gefährliche Nähe von Politik und Klimaforschung“ (hier). Im GKSS 2007/9 erschien von ihm ferner der Aufsatz „Küstenforschung: Ethnologie einer Wissenslandschaft“ (hier). Krauß ist Ethnologe, aber kein Klimaforscher.

Das Hauptinteresse von Frau Becker bestand unüberhörbar darin, von W. Krauß die gewünschte Antwort auf die von ihr gestellte Frage zu erhalten, ob man Klimaskeptikern in öffentlichen Diskussionen zulassen solle. Damit sprach sie das uralte „Roma locuta, causa finita“ seitens der jeweiligen herrschenden politischen Klasse an, das hierzulande in konsequentem Gegensatz steht zu einer demokratisch offenen Diskussion über „Klimawandel“ und Schaden/Nutzen der zugehörigen Politik. Die Methode des Mainstreams ist denkbar einfach und wirkungsvoll. Man gibt einen wissenschaftlichen Konsens vor  – basta. Irgendein Zweifel an einer ideologisierten Gruppe von Forschern, die Frau Becker als wahre Klimawissenschaftler verortete, waren entsprechend in ihrem Interview auch nicht zu entdecken.

Was hatte auf der anderen Seite Herr Krauß zu bieten? Außer Diffamierungsversuchen von angeblichen Populisten leider kaum Substantielles. Er versuchte Frau Becker zumindest klarzumachen, dass ihre Fragen doch eigentlich tiefer reichten und einfache Antworten schwer seien. Zweifellos nicht ganz verkehrt, aber für ein 10 Minuten Interview unbrauchbar. Ferner war er nicht zu der von Frau Becker gewünschten Antwort zu bewegen, „Klimaskeptiker“ ins öffentliche Nirwana zu verbannen. Damit ist die Liste seiner positiven Beiträge in der DR Sendung bereits erschöpft.

Als Mitarbeiter der Klimazwiebel seines Mentors H. von Storch sind ihm zumindest die Umfragen von v. Storch und D. Bray des GKSS (hier) sowie von H.M. Kepplinger und Senja Post der Uni Mainz (hier) bekannt, die keinen Konsens über das „menschgemacht“ ausweisen. Es ist ferner unvorstellbar, dass ihm die unzähligen Manifeste und Petitionen von Klimaforschern gegen das IPCC unbekannt sind (hier, hier, hier, hier, hier, hier), ferner die jüngste Petition des renommierten Klimaphysikers Richard Lindzen an den US Präsidenten D. Trump, unterschrieben von 300 Fachkollegen (hier) und schlussendlich die unzähligen begutachteten Fachpublikationen mit anderen als den IPCC Ergebnissen (hier). Es ist dann fast überflüssig, auch noch die öffentlichen Aussagen der beiden Physiknobelpreisträger Ivar Giaever und Robert Laughin zu erwähnen, die die CO2-Klimafrage als „Nonproblem“ bezeichnen.

Warum verschwieg Krauß diese Belege gegen einen „Klimakonsens“ gegenüber Frau Becker? Vielleicht war es ja eine Vorgabe der DR Redaktion. Schaut man sich die Intendantenliste der „Öffentlich-Rechtlichen“ an, liegt diese Vermutung nahe. Wir haben bei bestimmten Themen inzwischen definitiv die gleichen Zensur-Verhältnisse wie in den ehemaligen DDR-Medien. Für das Interview war mit der Verweigerung von W. Krauss, die Fragwürdigkeit eines angeblichen Klimakonsens in der Fachwissenschaft zumindest kurz zu erwähnen, keine brauchbare Basis mehr für weitergehende Erörterungen vorhanden. Es ging dementsprechend nur noch nebulös um „Populismus“.

Dass es aus physikalischen Gründen einen menschgemachten Klima-Einfluss geben muss, bezweifelt kaum ein ernst zu nehmender Forscher. Die Stärke dieses Einflusses ist aber bis heute eine offene Frage. Hier ist sich die Fachwissenschaft eben nicht einig. Noch nie hat eine Fachpublikation das „anthropogen“ beweiskräftig belegen können – so weit in der Naturwissenschaft überhaupt von Beweis geredet werden kann. Über die entscheidenden Größe, die sog. Klimasensitivität des CO2, räumt sogar das wohl unverdächtige IPCC – verschämt unauffällig, aber doch immerhin – ein, dass sie unbekannt sei. Dies nachzulesen im jüngsten IPCC Bericht für Politiker auf S. 16, Fußnote 16 (hier). Für Leser, die es noch nicht wissen: Die Klimasensitivität ist populär definiert als diejenige globale Erwärmung in °C, die bei jeder(!)  Verdoppelung der jeweils aktuellen CO2 – Konzentration erfolgt. Man nimmt aus theoretischen physikalischen Gründen ein logarithmisches Gesetz an.

Der Klimaforscher F. Gervais hat in einer interessanten Fachpublikation alle begutachteten Paper zum Wert der Klimasensitivität zusammengetragen. Das Ergebnis: Sie nahm mit der Zeit ständig ab. Aktuell liegt ihr Wert bei etwa 0,6 °C (siehe Fig. 1 in seiner Arbeit hier), also harmlos-unbedeutend. Die segensreiche Vergrößerung der globalen Pflanzenmasse infolge des anthropogenen CO2 und damit die Verbesserung der Ernährung der Weltbevölkerung (hier und Bild 1), fiel vermutlich nicht nur der zu kurzen Sendezeit des DR zum Opfer.

Bild 1 (CSIRO): Ergrünen der Erde infolge des anthropogenen CO2 Anstiegs in den Jahren 1982 – 2010

Das von Krauß formulierte „unter den Skeptikern sind wahrscheinlich anständige Menschen“ ist natürlich nicht akzeptabel – sogar für „ethnologische“ Maßstäbe nicht. Es impliziert nämlich, dass der Rest unanständig ist. Vielleicht hätte Frau Becker vorher den FAZ-Artikel „Der Klimawandel als verbindliches Höllenfeuer der Moderne“ lesen sollen (hier). Ob Sie nachdenklich geworden wäre? Vermutlich nicht. Die Zuschreibung der AfD als Trittbrettfahrer auf den Zug der Klimawandel- und Energiewendekritiker seitens W. Krauß ist im besten Fall ahnungslos und im schlimmsten Fall diffamierend. Für seriöse Wissenschaftler sollte derart sachlicher Unsinn No Go Bereich bleiben.

Das gleiche trifft für den Begriff Populismus (besser noch Rechtspopulismus) zu, der bar jeder inhaltlicher Begründung hierzulande ausschließlich der Diskriminierung von Zeitgenossen anderer politischer Auffassung dient. Dass Herr Krauß das frei zugängliche Parteiprogramm der AfD anscheinend nicht kennt, in welchem die kritische Haltung einer demokratischen Partei zu „Klimawandel“ und „Energiewende“ begründet wird, ist keine Entschuldigung für Diffamierung. Von Bemühen seine Behauptungen über Populismus, Trittbrettfahrer etc.  zu belegen findet sich jedenfalls keine Spur im Interview. Seine Aussage „Der Klimawandel ist ein wissenschaftlicher Fakt“ ist dann schlussendlich nur noch trivial-albern. Kein vernünftiger Mensch bezweifelt, dass sich das Klima permanent wandelt – seit die Erde besteht.

Frau Becker hatte mit ihrem „menschgemacht“ zumindest eingangs den Weg zu einer vernünftigen Diskussion eingeschlagen, diesen dann aber nicht weiterverfolgt.  Nach 10 Minuten blieb daher der Zuhörer enttäuscht und ratlos zurück. Wozu 10 Minuten Sendezeit um eine Redakteurin anzuhören, welche die Bestätigung ihrer Meinung, Klimaskeptiker nicht zu Wort kommen zu lassen, von ihrem Interview-Partner partout nicht erhielt? Und wozu 10 Minuten für ihren Interview-Partner W. Krauß, der ebenfalls nicht mit Qualität glänzte. Er beschränkte sich auf billiges Bashing vorgeblicher Populisten und brachte es außer seiner anerkennenswerten Weigerung, Klimaskeptiker von jeder Diskussion auszuschließen, nicht fertig, dem Interview mehr Sachlichkeit zu geben.




Diskussion: Fünf Gründe, warum Blog­beiträge von höherer wissen­schaft­licher Qualität sind als Artikel in Zeit­schriften

Fünf Gründe, warum Blogbeiträge von höherer wissenschaftlicher Qualität sind als Artikel in Journalen

Der holländische Toilettenreiniger „WC-Ente“ warb für sich in einem berühmten Werbespot im Jahre 1989 mit dem Slogan „Wir von WC-Ente raten Ihnen… WC-Ente!“. Inzwischen ist es in den Niederlanden sprichwörtlich geworden, und zwar immer dann, wenn irgendjemand eine Meinung äußert, welche eindeutig seinem Eigeninteresse entspringt. In diesem Blog werde ich der Hypothese nachgehen, dass Blogbeiträge im Mittel von höherer Qualität sind als Artikel in Journalen. Hier präsentiere ich 5 Argumente, die für diese Hypothese sprechen:

1. Blogbeiträge verwenden offene Daten, Verschlüsselungen und Materialien (wenn technische Artikel veröffentlicht werden, ja, wann immer möglich)

2. Blogs haben offene Begutachtung (oh, wenn Sie es nicht wissen, außer dass kaum noch jemand bei RealClimate reinschaut)

3. Blogs filtern nicht nach Wichtigkeit (dazu betrachte man einfach die Themenvielfalt der Beiträge auf Climate etc., Climate Audit, WUWT [und auf Deutsch EIKE]).

4. In Blogs werden viel besser Fehler korrigiert (absolut, wrden doch fehler normalerweise innerhalb von Minuten erkannt).

5. Blogs sind offen zugänglich (und werden vielleicht auch öfter gelesen).

Man lese diesen gesamten Artikel um mehr über die Hintergründe dieser fünf Gründe zu erfahren. Meine Kommentare sind (in Klammern) oben enthalten. Punkt 5 ist besonders wichtig. Einige Leute haben mir bereits gesagt, dass WUWT die Welt verändert hat. Das ist wohl so, aber ich betrachte es als kollektive Bemühungen mit anderen Klimablogs. Würden Klimablogs nicht existieren, hätte niemand etwas von Klimagate oder dem horrenden Durcheinander in den IPCC-Berichten 4 und 5 erfahren – neben vielen anderen Dingen.

Es mag weitere Vorteile geben. Ich bin mir sicher, dass so Mancher weitere, oben nicht erwähnte Punkte beisteuern könnte.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/04/15/discussion-five-reasons-blog-posts-are-of-higher-scientific-quality-than-journal-articles/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Leidet Simbabwe nur unter dem Klimawandel? Teil 2

Was steht zum Klimawandel-Einfluss in Afrika in den IPCC Reports?

Es ist eine Qual zu versuchen, aus den Angaben der IPCC-Berichte Daten abzuleiten. Wie es die bei den vielen Klimagipfeln Politiker und die zig-tausenden, mit vertieftem „Klima-Wissen“ vollgepackten, angeblich über Klima diskutierenden Aktivisten schaffen, bleibt dem Autor nach wie vor ein Rätsel.

Vieles vom Einfluss des Klimawandels basiert auf Vermutungen

IPCC-Report 2007: Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger
Klimaänderung 2007: Auswirkungen, Anpassung, Verwundbarkeiten:
Durch Klimaschwankungen und -änderungen werden für viele Länder und Regionen Afrikas schwerwiegende Beeinträchtigungen der landwirtschaftlichen Produktion – ein schließlich des Zugangs zu Nahrungsmitteln –
projiziert.
Vor allem am Rande arider und semi-arider Gebiete wird die für die Landwirtschaft geeignete Fläche, ebenso wie Vegetationszeiten und das Ertragspotenzial,
voraussichtlich zurückgehen. Dies würde die Nahrungsmittelsicherheit beeinträchtigen und die Unterernährung auf dem Kontinent verstärken. In einigen Ländern könnten sich die Erträge aus der vom Regen abhängigen Landwirtschaft bis 2020 um bis zu 50 % reduzieren.

AR5 ar5/wg2/WGIIAR5-Chap22_FINAL:
Modest (mäßig, bescheiden) downward trends in rainfall are found in Botswana, Zimbabwe, and western South Africa.
For example, all countries within the Zambezi River Basin could contend with increasing water shortages (A2 scenario)
although non-climate drivers (e.g., population and economic growth, expansion of irrigated agriculture, and water transfers) are expected to have a strong influence on future water availability in this basin.
Crops (Ernteerträge)
Estimated yield losses at mid-century range from 18% for southern Africa (Zinyengere et al., 2013) to 22% aggregated across sub-Saharan Africa, with yield losses for South Africa and
Zimbabwe in excess of 30% (Schlenker and Lobell, 2010).
Droughts (Dürren)
However, only regions in Russia and the USA indicate signifiant changes and there is a lack of information for this index over large regions, especially Africa.
winter rainfall zone of southern Africa, the frequency of large flods decreased during warmer conditions (e.g., from 1425 to 1600 and after 1925) and increased during wetter, colder conditions

Grob gesagt, bedeutet dies:
Im Wesentlichen basieren die angegebenen Klimaeinflüsse bei den Erträgen auf Vermutungen, vor allem Zukunftssimulationen. In Ländern, in denen die Erträge stark vom Regen abhängen, können diese bis zu 50 % abnehmen, sofern der Regen dort entsprechend ab- und die Temperatur nach Maximalszenario zu nehmen würde.
Abnehmende Niederschläge wurden jedoch nur in geringem Umfang beobachtet.
Jedoch haben andere – nicht klimatische Einflüsse – einen wirklichen, hohen Einfluss auf die Wasser-Verfügbarkeit. Eine Änderung von Dürre-Ereignissen kann für Afrika nicht angegeben werden, da Daten darüber fehlen.
Hinweis: Die -50 % gelten in einer simulierten Zukunft für die Extremannahme von +6 Grad Temperaturerhöhung und mindestens -20 % Regenmenge für wenige Länder. Simulierte Annahme ist zusätzlich der Weizen-„Temperaturkipppunkt“.

… oder weist nur einen geringfügigen Klimawandel-Beitrag aus

IPCC Report AR5_WGII-SPM: [13] KLIMAÄNDERUNG 2014
Schlüsselrisiken Afrika
… Multifaktorieller Stress für Wasserressourcen, die gegenwärtig einer signifikanten Belastung durch Überbeanspruchung und Abbau ausgesetzt sind sowie zukünftig einer gestiegenen Nachfrage, wobei sich der Trockenstress in Regionen von Afrika, welche zu Dürre neigen, noch weiter verschärft (hohes Vertrauen)
Verringerter Abfluss in Westafrikanischen Flüssen (geringes Vertrauen, wesentlicher Beitrag des Klimawandels)

Dazu im Synthesebericht:
[18] Klimaänderung 2014 Synthesebericht Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger
Der Synthesebericht bringt zu Afrika nur wenige, kleinen Textbeiträge, ansonsten Bilder. Das Hauptbild (Bild 8) zeigt die Einflüsse für Afrika.
Die Grafik für die Gegen von Simbabwe (im vom Autor zugefügtem, braunem Kreis) sagt aus:
Ungefülltes Traktor-Symbol: Geringfügiger Beitrag des Klimawandels,
Zwei ungefüllte Balken: Geringfügiger Beitrag des Klimawandels, Vertrauen in die Zuordnung zur Klimaändern gering.

Beim Wasser sieht es anders aus, dazu sei der Beitrag hoch (wobei man zur wirklichen Visualisierung Bild 4 vom Teil 1 anziehen kann).
Interessant ist, dass Wald- und Flächenbrände (mit geringem Vertrauen) dem Klimawandel zugeordnet werden, obwohl die teils drastischen Waldreduzierungen nach allen Meldungen durch die Bevölkerung verursacht sind.
Um sich die Dimensionen zu vergegenwärtigen: Simbabwe hatte alleine von 1990 – 2010 einen Waldverlust durch Rodung von -38 % (Quelle: WWF: Die Wälder der Welt Ein Zustandsbericht)

Bild 9 [18] Klimawandeleinfluss in Afrika (Auszug: Darstellung für Afrika) mit Legende. Vom Autor ergänzt.

Bei den Projektionen zeigen die Temperaturverläufe bereits aktuell, dass die Messwerte am untersten Rand aller (selbst moderaten) Simulationsergebnisse liegen. Beim Niederschlag zeigen die Simulationen sowohl für RCP2.6 (moderat) wie auch RCP8.5 (maximal) nur an, dass sie die Zukunft nicht wissen.

Bild 10 Projektionen Temperatur und Niederschlag für Zentral- und Süd- Afrika. Quelle: IPCC WGII AR5 Chapter 22 draft Version

Ertragsprojektionen zeigen teils extrem große Ergebnisstreuungen. Egal wie es kommen wird, eine Projektion trifft irgendwann das Zukunftsergebnis immer. Eine Studie hat dazu 257 Projektionen für Afrika und Asien ausgewertet (Bild 11). Ergebnis-Streuungen von -100 … +100 % sind üblich. Schätzungen von Agrarfachleuten(anstelle der Computer durch fachfremde Klimawissenschaftler) hätten bestimmt Vertrauenerweckenderes ergeben.

Bild 11 [20] Ergebnis von 257 Ertragsprojektionen Afrika und Asien mit Streubereichen.

Praktisch alle Meldungen von NGOs und Medien beziehen sich auf diese Quelle im IPCC AR 4

Wie man beim Nachsehen also feststellt, basieren praktisch alle Meldungen zum schlimmen Klimawandel-Ertragseinfluss in Afrika (siehe dazu auch im Teil 1) auf der folgenden Textpassage in der AR4 Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger:
Für Afrika wird projiziertVor allem am Rande arider und semi-arider Gebiete wird die für die Landwirtschaft geeignete Fläche, ebenso wie Vegetationszeiten und das Ertragspotenzial, voraussichtlich zurückgehen. Dies würde die Nahrungsmittelsicherheit beeinträchtigen und die Unterernährung auf dem Kontinent verstärken. In einigen Ländern könnten sich die Erträge aus der vom Regen abhängigen Landwirtschaft bis 2020 um bis zu 50 % reduzieren (Wiederholung des Hinweises: die -50 % gelten in einer simulierten Zukunft für die Extremannahme von +6 Grad Temperaturerhöhung und mindestens -20 % Regen für wenige Länder):
EIKE 26.11.2016: [22] Forscher des Weltklimarates IPCC rechnen, dass die globale Erwärmung 10 bis 50 % der jährlichen Ernte bedroht – Was steckt dahinter?
Die vielen Vermutungsangaben, Unsicherheiten und massiven Einschränkungen werden weggelassen, um den Bürger nicht zu verunsichern und das auch von vermeintlich seriösen Institutionen:
E+Z Entwicklung und Zusammenarbeit: Landwirtschaft in Gefahr
Der Klimawandel macht ganze Landstriche unfruchtbar und könnte die Ernteerträge bis 2020 halbieren
Konrad Adenauer Stiftung, Klimareport 2014: [3] Der Klimawandel macht zukünftig wohl ganze Landstriche unfruchtbar und könnte die Ernteerträge bis 2020 halbieren.
Es dürfte viele EIKE-Leser damit überraschen, dass die vielen Meldungen und Wiederholungen über die schlimmen Auswirkungen des Klimawandels auf den Ernteertrag eine einzige Fundstelle haben und von den „Fachmedien“ und NGO-„Fachpersonen“ ungeprüft nur laufend wiederholt werden.

Über die von dieser Quelle berichteten Daten sagt eine Studie: To date, simulation studies have been limited by a lack of reliable data on soil properties and management practices, and have provided only ‘best-guess’ estimates with little to no information

Es ist auch eine Qual, sich durch in den IPCC-Berichten zitierten „Ernteertrags-Vulnerabilitäts- und Simulationsstudien“ zu arbeiten und zu versuchen, eine wenigstens im Ansatz einheitliche Aussage oder Vorhersage abzuleiten; es gelingt nicht. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass scheinbar wenige Studienautor*innen Wert darauf legt, die vielen Tabellen und Grafiken einheitlich zu gestalten, oder alternativ ausreichend zu beschreiben.
Das geht nicht nur dem Autor so, sondern ist selbst wieder Anlass vieler Studien. Deshalb beschränkt sich dieser Absatz im Wesentlichen darauf, zu listen, was über die Aussagesicherheiten berichtet wird.

Die im AR4 angezogene Studie sagt:
Wolfram Schlenker and David B Lobell, 2009: [12] Robust negative impacts of climate change on African agriculture Summary
… By mid-century, the mean estimates of aggregate production changes in SSA under our preferred model specification are −22, −17, −17, −18, and −8% for maize, sorghum, millet, groundnut, and cassava, respectively. In all cases except cassava, there is a 95% probability that damages exceed 7%, and a 5% probability that they exceed 27%.
Moreover, countries with the highest average yields have the largest projected yield losses, suggesting that well-fertilized modern seed varieties are more susceptible to heat related losses.

Fazit

Bis zur Mitte des Jahrhunderts werden pflanzenspezifisch Ertragsminderungen zwischen -8 … -22 % projiziert, mehr als -27 % Minderung haben eine Wahrscheinlichkeit von unter 5 %. Modernes Saatgut und hohe Düngerate soll zu besonderer Gefährdung führen, sofern dort der Ertrag bereits hoch ist.

Eine weitere Studie sagt deutlicher, warum die Angaben so stark streuen.

Studie
[12]… Yet widely reported statements such as ‘reductions in yield in some countries could be as much as 50% by 2020’ [7] are often based on little or no empirical evidence, and do not provide any meaningful measures of uncertainty.
Past studies … To date, simulation studies have been limited by a lack of reliable data on soil properties and management practices, and have provided only ‘best-guess’ estimates with little to no information on uncertainties that result from choices in model structure, parameter values and scaling techniques [13]. Statistical analyses have been limited by the poor quantity and quality of historical agricultural data relative to other regions, resulting in model estimates with wide confidence intervals [11].

Fazit

Die wichtigste Aussage ist: Die -50 % Angaben werden als unseriös verworfen, weil die Daten es nicht hergeben, schlimmer, die Datenlage katastrophal ist.

Trotz im Wesentlichen nur auf Vermutungen basierender Datenlage …

… werden die Billiarden an Klimahilfsgeldern nun freudig von westlichen Regierungen, optimal unterstützt durch NGOs, Thinktanks und internationalen Organisationen, in „geschädigte“ Länder verschoben – mit voller Unterstützung unserer Regierung (diesmal ausnahmsweise nicht Frau Hendricks, um zu zeigen, dass selbst die CSU an Klimahysterie keine Abstriche gegenüber der SPD oder den GRÜNEN macht).

… kann ein CSU-Minister die Auswirkungen ganz genau und sogar monetär beziffern

Bild 11.1 Entwicklungsminister Gerd Müller und Umweltministerin Frau Hendricks. Quelle: ZEI ONLINE: Entwicklungsminister entschuldigt sich für Afrikaner-Beleidigung

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Bundesentwicklungsminister Müller (CSU), ein wirklicher Allrounder: Studium der Pädagogik, Psychologie sowie der Politik- und Wirtschaftswissenschaften. Sein Studienzusatz „Wirtschaft“ hat es ihm wohl ermöglicht, ökoreligiöse Maßnahmen monetär umzurechnen:
Klimaschutz ist Überlebensfrage der Menschheit
Minister Müller: „Klimaschutz in der Entwicklungspolitik zahlt sich aus. Mit jedem Euro, den wir hier investieren, sparen wir vier Euro, die wir in Zukunft für Umweltschäden ausgeben müssten. Schon heute steht fest, dass Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern die Hauptleidtragenden des Klimawandels sein werden.“
Als Beispiel nannte der Minister am Rande seiner Rede die durch den Klimawandel beschleunigte Zerstörung der Böden in vielen Teilen Afrikas. Die Ernteerträge werden dort bis 2030 voraussichtlich um ein Drittel zurückgehen. Allein in Afrika könnten 90 Prozent der Produktionsflächen von Mais und Hirse verloren gehen und große Hungersnöte entstehen. Experten warnen davor, dass 200 Millionen Menschen weltweit ihre Heimatländer wegen des Klimawandels verlassen werden, wenn die Erderwärmung nicht gestoppt wird.
Es lässt sich dazu leider nur anmerken, dass der Herr CSU-Minister Müller im Nachplappern gängiger, aber unbelegter – teils inzwischen schon widerlegter – Klimaalarm-Behauptungen der Frau Hendricks in nichts nachsteht:
EIKE: Auftaktpanik für UN Klimakonferenz in New York – 50 oder 200 Millionen Klimaflüchtlinge? Wer bietet mehr? ,

und ebenfalls ein Verfechter des „Geldtransfers an jammernde Länder für ökoreligiöse Zwecke“ zu sein scheint:
WIKIPEDIA: Vor der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 forderte Müller einen neu zu schaffenden Nachhaltigkeitsrat der Vereinten Nationen, der jährlich über die Umsetzung nationaler Klimaschutz-Pläne berichtet. Er mahnte die verbindliche Umsetzung der Beschlüsse an.
Dabei vermeidet er tunlichst – oder will es gar nicht wissen – ein wirkliches Problem: Die Geburtenrate (siehe dazu Teil 1), obwohl er sich einer Problematik scheinbar annimmt (aber mit aus Gründen der parteiinternen Linientreue nicht löst):
Die Handlungen der Bundesregierung und der Europäischen Union zur Bewältigung der Flüchtlingskrise wurden von Müller als unzureichend kritisiert. „Wenn ich mir die europäische Ratssitzung gestern in Luxemburg anschaue, wo wir über Gender-Probleme diskutieren und das Flüchtlingsthema fast keine Rolle spielt, dann frag ich mich schon, was ist jetzt auf der europäischen Agenda?“ sagte Müller dem Bayerischen Rundfunk. „Wir müssen handeln, und zwar auf kommunaler, Landes-, Bundes- und europäischer Ebene.

Allerdings scheint Minister Müller etwas vorsichtiger, oder politisch geschulter zu sein – vielleicht um nicht doch einmal zu früh mit seinen Aussagen konfrontiert zu werden – und übernahm das ständige „könnte“, „voraussichtlich“ und unverbindliche mit aus dem IPCC Vokabular.

Das Klima in Ostafrika in historischer Zeit und davor

Dürren und regenreichere Zeiten wechselten sich seit der letzten Eiszeit schon immer ab

In einigen der Meldungen über die Dürre in Ostafrika wird immerhin noch erwähnt, dass es „die schlimmste Dürre seit 50 Jahren ist“, ein deutlicher Hinweis, dass es solche bereits früher gab. Ostafrika – wozu auch Kenia gehört – hat seit dem Ende der letzten Eiszeit immer Klimaschwankungen durchlitten. Aber nicht bedingt durch CO2-Änderungen in der Atmosphäre, sondern bedingt durch andere Klimatreiber. Jedem ist inzwischen geläufig, dass die Sahara bis zum Ende der Römerzeit wesentlich feuchter war. Auf „kaltesonne“ sind einige Informationen dazu im Archiv nachlesbar.
kaltesonne, 27. Januar 2014 : [2] Neue Studie der Universität Potsdam und des Senckenberginstituts: Sonne verursachte in Kenia während der letzten 15.000 Jahre starke Schwankungen in den Niederschlägen
kaltesonne, 9. Februar 2014: [3] Während der Mittelalterlichen Wärmephase gab es in Ostafrika ähnlich viele Dürren wie heute: Feuchtphase während der Kleinen Eiszeit brachte zwischenzeitliche Entspannung
kaltesonne: Längere Zeitreihen helfen die Auslöser der Dürren in Ostafrika besser zu verstehen. Im Oktober 2013 publizierte eine Forschergruppe um Gijs De Cort von der belgischen Ghent University im Fachjournal Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology die Dürrehistorie des zentralen kenianischen Rift-Valley. Anhand von Seensedimentuntersuchungen konnten die Wissenschaftler zeigen, dass es in den letzten 1700 Jahren immer wieder dürrereiche und dürrearme Phasen gab, die sich abwechselten. Zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode vor 1000 Jahren gab es längere Trockenphasen. Die feuchteste Phase des gesamten Untersuchungszeitraums ereignete sich während der Kleinen Eiszeit. Offensichtlich wirken sich hier die bekannten tausendjährigen Klimazyklen signifikant auf das Dürregeschehen aus. Momentan sind die globalen Temperaturen wieder auf dem Niveau der Mittelalterlichen Wärmeperiode angelangt, so dass aktuelle, vereinzelte Dürrejahre gut ins Bild passen und keine Überraschung darstellen

Ein Einfluss des Klimawandels ist nicht wahrscheinlich

[29] Rainfall near Monze in Zambia, 1921-2000
The results show there is no evidence of any change in rainfall patterns over the last 79 years, no evidence of el Nino effects and no evidence of global warming. The rainfall near Monze is the same now as it has been for the last 79 years, and it is expected to remain the same for the next 79 years. Therefore there must be some other reason for diminishing farm yields …]
Conclusions:
1. There are no trends in monthly rainfall data.
2. There is no trend in the annual data.
3. Rainfall forecast models of rainfall are correct within their 95 per cent confidence intervals, so rainfall has not deviated from its historic record.

CO2-Kampf gegen die Klimazyklen der Erde ist Klima-Theologie

In der Rezension zur Sternsinger-Aktion [23] ist ein Kapitel zur Klimahistorie in Kenia (ebenfalls Ostafrika) eingefügt. Daraus Auszüge.

Bild 12 zeigt den rekonstruierten Pegelverlauf des Lake Turkana (roter Pfeil) und anderer Seen in Ostafrika. Alle Seen zeigen seit ca. 5000 Jahren einen stetigen Pegelabfall, obwohl sich in diesem Zeitraum der CO2-Anteil der Atmosphäre (angeblich) nur um wenige ppm verändert hat. Ost-Afrika befindet sich demnach in einer vor über 5.000 Jahren begonnenen, natürlichen „Austrocknungsphase“, welche seit ca. 1000 Jahren stetig verläuft (Bild 14). Das ist eindeutig sich wandelndes Klima, aber ohne dem „AGW“ (vom Menschen emittiertes CO2) als Ursache.

Bild 12.1 [24] Figure 13. Water level chronologies and constraining ages for lakes adjacent to Lake Turkana. (A) Lake ZiwayShala (Gillespie et al., 1983). (B) Lake Turkana water levels for comparison. Note solid black arrow, which reflects possible spillover from Lake Chew Bahir, with 14C age from Etheria elliptica shells. (C) Lake Suguta water levels, with 14C ages corrected for a ~1.9 ka carbon reservoir effect (Garcin et al., 2009; Junginger et al., 2013). (D) Radiocarbon ages on shells from Lake Baringo (Williams and Johnson, 1976). (E) Lake Nakuru water level chronology based on diatom assemblages (Richardson and Dussinger, 1987). Blue shaded areas reflect periods of spillover. All ages calibrated by Fairbanks et al. (2005).

Das folgende Bild zeigt es anhand des Nilabflusses mit der aktuell extrem niedrigen Wassermenge,

Bild 12.2 [32] Abbildung 1: Dürrephasen im Nileinzugsgebiet markiert durch grau hinterlegte Zonen. Die Wassermenge des Nil war zu diesen Zeiten reduziert (Ausschläge der Kurve nach links), basierend auf Pollen-Analysen. Abbildung aus Bernhardt et al. (2012).

… was sich seit ca. 1000 Jahren „verstetigt“ hat.

Bild 13 [26] Niederschlagsverlauf seit ca. 1000 Jahren an der Südgrenze von Simbabwe. Seit dem Jahr 1000 nimmt der Niederschlag stetig ab.

Dazu anbei die im historischen Kontext aktuell eher niedrigen Temperaturen.

Bild 14 [27] Temperaturrekonstruktion an der Grenze von Südafrika zu Simbabwe (0 = aktuelles Jahrhundert)

CO2-Bekämpfung ist damit für Ostafrika ein Weg zu noch mehr Trockenheit

Ost-Afrika wird bereits seit dem Ende der letzten Eiszeit in wellenförmigen Zyklen immer trockener und es wurde immer kälter. Würde es wieder wirklich wieder wärmer, so würde es sich nur an vergangene Zeiten „anpassen“ und eventuell sogar feuchter werden! wie es im Sahel bereits der Fall ist und von der Sahara aus dem Wärmeoptimum der Römerzeit bekannt. Wenn CO2 also wirklich einen signifikanten Einfluss auf das Klima hätte, wäre dessen Vermeidung genau das Gegenteil einer Lösung!

Weder können dies die Simulationen zurück-berechnen, noch ist anzunehmen, dass der Mensch daran mit CO2-Maßnahmen etwas verändern kann. Er kann sich nur anpassen.

Ob das Vorgehen, wie es der Staat Simbabwe durchführt (Quelle: factfish):
-Bevölkerungszunahmen: 23. Platz weltweit
-CO2-Emission pro Kopf: Rang 149 (von NGOs sehr positiv bewertet, da Simbabwe nach AGW-Lehre das CO2-Klima nicht verändert)
-Landwirtschaftliche Wertschöpfung pro Arbeiter: Rang 167

-Getreide-Ertrag: Rang 178 (Simbabwe war einmal eine Kornkammer Ost-Afrikas)
als sinnvolle Anpassmaßnahme bezeichnet werden kann, soll jeder selbst entscheiden. Den NGOs gefällt es, weil wenig CO2 emittiert wird.

Bis das einmal erkannt wird, werden die Daten lieber der Ideologie angepasst

Wie es Herr Prof. Lesch beim Klimawandelvortrag vor den Grünen sagte: Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Daten. Für die Klimawandel-Wissenschaft scheint diese Einschränkung nicht zu gelten, sondern nur für deren Kritiker.

Um beispielhaft aufzuzeigen, wie Temperaturverläufe angepasst werden, anbei eine wichtige (weil längere) Messkurve aus Afrika (Bild 15). Es zeigt die Temperaturdaten von Kapstadt (eine der wenigen, leidlich zuverlässigen Langzeit-Messreihen dieser Gegend). Die Original-Messwerte „konnten nicht stimmen“ und wurden deshalb rückwirkend als fehlerhaft erklärt. Durch „Datenausgleich“ mit anderen Stationen wurden die „wirklichen“ Daten rückwirkend berechnet. Auch diese „gefielen“ nicht allen Klimainstituten, so dass es inzwischen für Kapstadt drei Temperaturverläufe gibt: Zwei mit fallenden Werten und eine sicher „noch wahrere“ mit steigendem Verlauf vom PIK-CRU.

Bild 15 Temperaturdaten von Kapstadt. Quelle: Joachim Rathmann, Dissertation: Klima- und Zirkulationsvariabilität im südhemisphärischen Afrika seit Beginn des 20. Jahrhunderts

Aber für die SZ hat der Klimawandel die gleichen Folgen wie der Krieg im Jemen

Trotz einer solchen Datenlage ist für ideologisch gefestigte Medien wie der Süddeutschen Zeitung der Klimawandel schon aktuell genau so schlimm wie ein realer Krieg:
SZ 18./19.März 2017: Am Horn von Afrika ist es der Klimawandel, der das Leben zur Hölle macht, Im nahen Jemen, auf der Arabischen Halbinsel, ist es der Krieg. Die Folgen aber sind gleich: Millionen Menschen müssen hungern.
Bei so viel ideologischer Verbohrtheit ist klar, dass weder Anpassungen an das sich fortwährend ändernde Klima, noch das Verhindern von Kriegen funktionieren.

Quellen

[1] EIKE 30.06.2015: Ernteerträge und Klimawandel
http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/ernteertraege-und-klimawandel/

[2] E+Z Entwicklung und Zusammenarbeit: Treibhauseffekt Landwirtschaft in Gefahr
https://www.dandc.eu/de/article/der-treibhauseffekt-bereitet-der-landwirtschaft-simbabwes-schwierigkeiten
[3] Konrad Adenauer Stiftung: Klimareport 2014

[4] terre des hommes und GERMANWATCH: Sonnige Zukunftsaussichten? Klimawandel, Wasser und die Rechte
von Kindern und zukünftigen Generationen

[5] adelphi: Unterstützung der Regierung von Simbabwe bei der Entwicklung nationaler Klimaschutz-Zusagen
https://www.adelphi.de/de/projekt/unterst%C3%BCtzung-der-regierung-von-simbabwe-bei-der-entwicklung-nationaler-klimaschutz-zusagen

[6] Friedrich Naumann Stiftung: Landwirtschaftsmisere in Simbabwe: Klimawandel oder Politikversagen?
https://liberalesinstitut.wordpress.com/2011/01/13/landwirtschaftsmisere-in-simbabwe-klimawandel-oder-politikversagen/

[7] proplanta: Afrikaner uneins: Schrille Töne aus Sudan und Simbabwe
http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Umwelt/Afrikaner-uneins-Schrille-Toene-aus-Sudan-und-Simbabwe_article1261345798.html

[8] kaltesonne: Simbabwes Diktator beantragt 1,5 Milliarden Dollar an UNO-Klimaschutzgeldern – und lässt sich gleichzeitig seine Geburtstagsparty mit 800.000 Dollar sponsorn

[9] kaltesonne, 5. Mai 2016: Feuerbauern im südlichen Afrika schneiden sich selber den Regen ab
http://www.kaltesonne.de/feuerbauern-im-sudlichen-afrika-schneiden-sich-selber-den-regen-ab/

[10] DER TAGESSPIEGEL, 02.10.2015: Stumme Zeugen des Klimawandels
http://www.tagesspiegel.de/themen/freie-universitaet-berlin/freie-universitaet-berlin-stumme-zeugen-des-klimawandels/12370018.html

[11] DER TAGESSPIEGEL, 13.05.2007: Simbabwes Klimamodell
http://www.tagesspiegel.de/politik/un-kommission-fuer-nachhaltige-entwicklung-simbabwes-klimamodell/848468.html

[12] Wolfram Schlenker and David B Lobell, 2009: Robust negative impacts of climate change on African agriculture

[13]
IPCC IPCC-AR5_WGII-SPM: KLIMAÄNDERUNG 2014 Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit, Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger

[14] IPCC-AR5_SYR-SPM_Dez2015: Klimaänderung 2014 Synthesebericht Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger

[15] B. Sultan et al., 2013: Assessing climate change impacts on sorghum and millet yields in the Sudanian and Sahelian savannas of West Africa

[16] Jemma Gornall at all, 2010: Implications of climate change for agricultural productivity in the early twenty-first century

[18] IPCC, BEITRAG DER ARBEITSGRUPPE II ZUM FÜNFTEN SACHSTANDSBERICHT: KLIMAÄNDERUNG 2014 Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger

[19] Leonard S. Unganai, 1996: Historic and future climatic change in Zimbabwe

[20] Jerry Knox at al., Jun 2012: Climate change impacts on crop productivity in Africa and South Asia
[21] Kindie Tesfaye at al., 6 September 2016: Climate change impacts and potential benefits of heat-tolerant maize in South Asia

[22] EIKE 26.11.2016: Forscher des Weltklimarates IPCC rechnen, dass die globale Erwärmung 10 bis 50 % der jährlichen Ernte bedroht – Was steckt dahinter?

[23] EIKE 07.01.2017: Drei-Königs Sternsinger Aktion 2017 gegen Klimawandel-Auswirkungen in Kenia

[24] B.A. University of Chicago, 2008, CHRISTOPHER ANDREW BLOSZIES: Water level history of Lake Turkana, Kenya and hydroclimate variability during the African Humid Period

[25] Enno Schefuß at al., 2011: Forcing of wet phases in southeast Africa over the past 17,000 years
[26] Woodborne et al 2015: Pafuri area, northern South Africa

[27] Holmgren, K. at al., 2001: A preliminary 3000-year regional temperature reconstruction for South Africa : research letter

[28] kaltesonne: Neue Studie in Nature: Ostafrikanischer Dürretrend Teil eines natürlichen Zyklus

[29] kaltesonne: Klartext am 3. September 2014 auf afrika.info. Her mit der Kohle!
Sambia: Bargeldprogramme gegen den Klimawandel Staatliche Unterstützungen sollen Anpassungsmaßnahmen finanzieren

[30] kaltesonne: Der Klimawandel bringt der Sahelzone mehr Niederschlag

[31] kaltesonne: Neue Arbeit in Nature Climate Change: Regenmengen im Sahel nehmen seit den 1980er Jahren wieder zu

[32] kaltesonne: Alle tausend Jahre eine neue Saheldürre – lange vor dem industriellen CO2

[33] EIKE 11.04.2017: Sind fallende Meerespegel eine wesentliche Ursache der Korallenbleiche im „Korallendreieck“ mit dem Great Barrier Reef?

[34] EIKE: Im Klimawandel-Unterricht bitte üben, wie man unsere Regierung zum Bezahlen von Schutzgeldern auffordert

[35] EIKE 19.09.2016: Biobauern sind die größten Lebensmittel-Vernichter Ohne Klimawandel überlebt die Biolandwirtschaft ihre Ernteverluste nicht




Leidet Simbabwe nur unter dem Klimawandel? Teil 1

Eine besondere Aktualität bekam das Thema, nachdem eine unserer Amts-Kirchen die diesjährigen Sternsinger für Klimawandel-Opfer instrumentalisiert hat:
EIKE: Drei-Königs Sternsinger Aktion 2017 gegen Klimawandel-Auswirkungen in Kenia,
und leider auch die aktuelle, schlimme Dürre in Ostafrika, über welche inzwischen in den Medien laufend als Klimawandel-Menetekel berichtet wird. Diese Dürre wird nicht in Abrede gestellt oder verharmlost. Es wird aber die Frage gestellt, ob die Maßnahmen gegen den „Klimawandel“ an den sich dort regelmäßig wiederholenden, zyklischen Dürren (die letzte, vergleichbare war vor ca. 50 Jahren, also vor dem „verstärkten Klimawandel“), und vor allem deren Folgen wirklich etwas verändern können.

Dieser Teil 1 bringt eine Darstellungen zum Themenkomplex, im Teil 2 wird die AGW-Datenbasis recherchiert. Soviel dazu vorab: Die von den Medien und NGOs berichteten (negativen) Klimawandel-Einflüsse entstammen alle einer einzigen – „unendlich“ oft abgeschriebenen – Quelle. Und gerade diese Quelle „ermittelte“ die Einflüsse vorwiegend auf Vermutungen und mangelhafter, bis fehlender Datenbasis.
Mit diesem „Wissen“ kann man sich das Weiterlesen durch die zwei Teile ersparen, oder doch anhand einer detaillierteren Recherche (wieder einmal) nachverfolgen, wie unsere Klimawandelmärchen entstehen und konsequent zur Abschöpfung westlicher Schutzgelder verwendet werden – mit Unterstützung westlicher NGOs und unserer Politiker.

Der Kampf gegen den Klimawandel führt zu noch mehr Trockenheit

Klimahistorisch befindet sich Ostafrika seit mehreren Tausend Jahren in einer Abkühlphase mit zunehmender Trockenheit. Der Kampf gegen das Klima mit CO2-Reduzierung zur Verringerung der Temperatur führt für diese Region demnach zu einer zusätzlichen – dann wirklich vom Menschen verursachten – Verstärkung der Austrocknung! Das zeigt sich auch am Beispiel Sudan, der wieder – wie zur Römerzeit – feuchter wird [30][31][33]. Die „Rettung“ Ostafrikas vor den zusätzlichen, menschengemachten Dürren wird also nur sein, dass die CO2-Theorie nicht stimmt.
Bis dies einmal auch von den Geberländern des Klima-Rettungsfonds erkannt, oder akzeptiert wird, dürften aber viele Billiarden an Klimaschutzgeldern vollkommen nutzlos in die Taschen korrupter Regierungen und NGOs (und nicht nur dorthin) geflossen sein.

Wie weit die AGW-Klimatheorien von der Wirklichkeit entfernt sind, wurde gerade beim Thema der angeblich sicher zunehmenden, in Wirklichkeit jedoch abnehmenden Hurricanereignisse rund um die Welt gezeigt:
EIKE 12.04.2017: Weil Al Gore die Klimazukunft so überzeugend vorhersagt, macht es nichts, dass sie oft falsch ist, danach wird eben über eine neue berichtet,
und bei den Darstellungen zum aktuellen Stand der Meerespegel [33] [34].

Ernteerträge weltweit

Bei den Ernteerträgen ist ein negativer Klimawandel-Einfluss weltweit nicht feststellbar ist (Bilder 1; 2), umgekehrt, die Ernteerträge seit dem Klimawandel (natürlich nicht nur durch das wärmer werdende Klima und mehr CO2 –Pflanzennahrung in der Atmosphäre, sondern auch moderne Anbaumethoden) extreme Ertragssteigerungen erfahren, wie in EIKE: [1] Ernteerträge und Klimawandel, anhand vieler Beispiele und Daten gezeigt wurde.
Praktisch alle Meldungen über klimawandel-bedingt sinkende Ernteerträge basieren auf reinen Zukunftssimulationen unter verschiedenen Szenarien. Nicht vernachlässigt werden darf dabei auch, dass der Ertrag teilweise schon reduziert werden muss, weil er zu hoch ist und die Pflanzen gegen Unwetter zu anfällig werden.
Der wirkliche Anlass zu einer signifikanten Ertragsreduzierung ist also nicht der Klimawandel, sondern eher die Idee, der Welt die ertragsvernichtende Biolandwirtschaft aufzuzwingen [35].

Bild 1 Weltweite produktionen von Kornprodukten seit 1961. Quelle: kaltesonne: Weshalb steigt die globale Weizenernte immer weiter an, obwohl der Weizen doch angeblich vom Klimawandel bedroht ist?

Bild 2 USA Erträge Kornprodukte von 1865 – 2010

Trotzdem gibt es jedoch Länder, an denen dieser Zuwachs vollkommen vorbei läuft, schlimmer, die eine deutlich gegenteilige Entwicklung aufweisen:

oneworld.at: Simbabwe war einst als „Brotkorb Afrikas“ bekannt und exportierte seinen Überschuss an Getreide in die Nachbarländer. Heute kann der Staat seine eigene Bevölkerung nur noch schwer ernähren. Getreide und die meisten Früchte werden größtenteils aus dem angrenzenden Sambia eingeführt, dessen Landwirtschaft blüht.

(Nicht nur) Simbabwe leidet unter dem Klimawandel

Gerade die ärmsten Länder trifft der Klimawandel nach vielen Berichten am schlimmsten. Erschütternde Informationen von Organisationen und auch amtlichen Stellen darüber gibt es zuhauf:
terre des hommes und GERMANWATCH: [4] Sonnige Zukunftsaussichten? Die verschlechterten Bedingungen für die Landwirtschaft, nach Ansicht von Experten eine Folge des Klimawandels im südlichen Afrika
E+Z Entwicklung und Zusammenarbeit: Landwirtschaft in Gefahr
In Simbabwe haben die Menschen nicht nur mit der schwierigen politischen Situation zu kämpfen, im Alltag stehen sie noch anderen Problemen gegenüber: Der Klimawandel macht ganze Landstriche unfruchtbar und könnte die Ernteerträge bis 2020 halbieren
Konrad Adenauer Stiftung, Klimareport 2014: [3] Der Klimawandel macht zukünftig wohl ganze Landstriche unfruchtbar und könnte die Ernteerträge bis 2020 halbieren.
tagesschau.de, Hintergrund, 18.11.2009: UN-Klimabericht (Teil 2):
Die Folgen des Klimawandels für die Kontinente
Afrika kann die Folgen am schlechtesten bewältigen
Wie hier südwestlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi wird es in vielen afrikanischen Regionen mehr Überschwemmungen geben. Afrika wird dem Bericht zufolge am meisten vom Klimawandel geschädigt. Bis 2020 werden zwischen 75 und 250 Millionen Menschen von wachsendem Wassermangel betroffen sein, zudem gehen die Ernten zurück. In einigen Regionen könnten die auf Regen basierenden Erträge bis 2020 bis zur Hälfte zurückgehen. Der Klimawandel verringert zudem die landwirtschaftlich nutzbare Fläche.

Wie eigentlich immer, wenn Schlimmes über den Klimawandel zu berichten ist, fehlt die (Des)Informationsseite unserer Klimaberaterin nicht:
Klimaretter.info: Mit altem Saatgut gegen den Klimawandel
Simbabwe gehört zu den Ländern Afrikas, die besonders stark von Klimaveränderungen betroffen sind.
Klimaforschern zufolge ist ein breiter Gürtel im westlichen Teil Afrikas – von Sudan und Äthiopien bis nach Simbabwe und Südafrika – vom Klimawandel besonders stark betroffen. Nach früheren Berechnungen für den Weltklimabericht könnten die Ernteerträge bis 2020 in einigen Regionen sogar bis zur Hälfte sinken.
Klimaretter.info: Schwerer Start für Warschau-Mechanismus
Klimaschäden und -verluste sind längst Teil der Lebensrealität vieler Menschen…
Der Klimawandel zeigt auch zu Beginn des Jahres 2017 seine Macht. Vielerorts verursacht er wirtschaftliche Schäden und großes menschliches Leid…

Bereits an diesen Meldungen ist auffallend, dass auch angebliche Fachstellen wie unsere Medien eine Meldung lediglich ungeprüft kopieren.

Beispiel Simbabwe

Grafisch zeigt sich das Berichtete am Beispiel Simbabwe wie folgt (Bilder 3; 5).
Während rund um die Welt die landwirtschaftlichen Erträge stetig zunehmen, kippen diese in einzelnen Ländern Afrikas auf einmal weg, wie das Beispiel Simbabwe zeigt, welches sich aktuell beim relativen Getreideertrag auf der Welt-Rangliste an Stelle 178 befindet (Quelle: factfish). Und nach den Ergebnissen von Simulationen soll das noch viel schlimmer werden.

Bild 3 Simbabwe Ertrag Getreide gesamt (blau) und Bevölkerungsentwicklung (violette Linie), dazu der weltweite Weizenertrag. Beachten: Vertikalachsen-Maßstäbe sind unterschiedlich. Quellen: fact fish

Dabei zeigt das gemessene Klima wenig und der Ertrag in wichtigen Nachbarländern keinen Wandel

In Simbabwe ist der überall als Ursache beschriebene, schlimme Klimawandel-Einfluss anhand der Klimadaten nicht erkennbar (Bild 4): Gerade der wichtige Niederschlag zeigt keinen Trend, sondern nur die schon immer vorhandenen Schwankungen – wobei derzeit eine Dürrephase herrscht.
Hinweis: In Ostafrika gibt es für die Landwirtschaft schlimme Dürren und auch Überschwemmungen. Diese gab es aber bereits vor dem Klimawandel und sind eine klimatypische, zyklische Erscheinung:
kaltesonne: Während der Mittelalterlichen Wärmephase gab es in Ostafrika ähnlich viele Dürren wie heute: Feuchtphase während der Kleinen Eiszeit brachte zwischenzeitliche Entspannung

Bild 4 Simbabwe Temperatur (braun) und Niederschlag (blau) von 1901 – 2012 Quelle: THE WORLD BANK GROUP Climate Change Knowledge Porta. Zugefügt ist schematisch der Ernte-Ertragsverlauf von Bild 3 und 5

Die Bilder 4.1; 4.2; 4.3 zeigen andere Temperatur-Langfristverläufe, einmal der Hauptstadt Harare und dann Simbabwe global. Sie zeigen sogar abnehmende Temperaturen und lassen die Aussage zu: Unabhängig welcher Verlauf wirklich stimmen sollte, stark kann ein AGW-Klimawandeleinfluss durch Temperaturerhöhung nicht sein. Zudem zeigt sich auch hierzu wieder eine der (vom Autor) oft beobachteten Daten-Ungenauigkeit, egal ob Temperaturen, Niederschlag oder Meerespegel: Gerade in angeblich besonders „Klimawandel-belasteten“ Ländern ist die historische Datenlage schlecht, bis oft nicht vorhanden, mindestens – vorsichtig gesagt – sehr widersprüchlich.

Bild 4.1 Simbabwe Harare Temperaturverlauf 1897 – 2016. Quelle: Rimfrost

Die Darstellung bei der NASA:

Bild 4.2 Temperaturverlauf Harare (Simbabwe) seit ca. 1900. Quelle: NASA

Bild 4.3 Simbabwe Land global Temperaturverlauf 1897 – 2016. Quelle: Rimfrost

Wäre die in Simbabwe auf jeden Fall weit weniger als im Rest der Welt angestiegene, vielleicht aber sogar fallende, Mitteltemperatur Ursache der seit 1985 zu beobachtenden Ertragsminderung, müssten direkt angrenzende Länder ähnliche Verläufe mit Ertragsminderungen wie in Simbabwe aufweisen, was aber nicht der Fall ist, wie die Beispiele Sambia und Südafrika zeigen (Bildfolge 6.x).

Bild 5 Getreideertrag Simbabwe. Quelle: fact fish

Bild 6.1 Getreideertrag Sambia. Quelle: fact fish

Bild 6.2 Getreideertrag Südafrika. Quelle: fact fish

Beim Nachsehen der „Informationen“ zu den zukünftigen Klimawandel-Auswirkungen stellt man dann auch fest, dass es sich bei den Ertragsminderungsvorhersagen durchgängig um Ergebnisse von Simulationen handelt. Und diese basieren auf dem Vorhersage-Prinzip: Beim Weizen führt höhere Temperatur (angeblich) zu zwingend weniger Ertrag. Ein Thema, dessen Hintergrund und Auswirkungen im Artikel:

EIKE 26.11.2016: Forscher des Weltklimarates IPCC rechnen, dass die globale Erwärmung 10 bis 50 % der jährlichen Ernte bedrohtWas steckt dahinter?
erklärt wurden.

Allerdings hilft auch eine Ertragssteigerung wenig

Die Geburtenraten, und damit das Bevölkerungswachstum in afrikanischen Ländern sind mehr als enorm und nehmen (positiv formuliert) überhaupt keine Rücksicht auf vorhandene Ressourcen. Im Bild 7 dazu die Daten aktuell stark von Dürre betroffener Länder. Wenn man bedenkt, dass die Dürre vor ca. 50 Jahren ähnlich war, kann man sich vorstellen, warum die Auswirkungen auf die vorwiegend von der Landwirtschaft lebende Bevölkerung heute so schlimm sind – aber mit einem Klimawandel wenig zu tun haben.

Bild 7 Bevölkerungs-Wachstumsraten in ausgewählten Ländern. Quelle: factfish

Bild 8 Bevölkerungsentwicklungen im Vergleich. Quelle: Konrad Adenauer Stiftung: Vorprogrammierte Explosion? Welche Folgen das rasante Bevölkerungswachstum in Afrika südlich der Sahara haben könnte. Von Serge Michailof 31. Dez. 2016

Nur wenige berichten (teilweise) etwas von der Wirklichkeit

DER TAGESSPIEGEL, 13.05.2007: Simbabwes Klimamodell
Es nicht so, dass Simbabwe gar nichts gegen die Klimaerwärmung getan hätte. Genau genommen hat Diktator Robert Mugabe das Modell Ostdeutschland – wenn die Fabriken dicht machen, nützt das dem Klima – ein wenig überinterpretriert. Er hat Simbabwes Wirtschaft so gründlich ruiniert, dass sich die Mehrheit der Simbabwer weder Petroleum noch Benzin leisten können, die Traktoren auf den meisten Farmen stillstehen und die Stromversorgung für Haushalte auf vier Stunden am Tag beschränkt bleibt. Simbabwes Modell ist also Klimaschutz durch Verelendung bei einer Inflation von aktuell 2200 Prozent – genau das Gegenteil von dem, was die UN wollen. Nachhaltig ist nur, wie Mugabe sein einst reiches und vorbildhaftes Land zu Grunde gerichtet hat.
Dennoch ist es erstaunlich, dass die Europäer der UN nun krachend die Türe zuschlagen. Erstaunlich, weil den Europäern offenbar erst jetzt bewusst wird, dass die UN zuweilen ein reichlich dysfunktionaler Haufen sind und das vor allem Entwicklungsländer mit ihrer hohen Zahl von Stimmen in der UN-Generalversammlung selten davor zurückschrecken, die schlimmsten Böcke zu Gärtnern zu machen. Europa muss sich also Fragen lassen, warum es nicht viel früher „Skandal“ geschrien hat.

Friedrich Naumann Stiftung: Landwirtschaftsmisere in Simbabwe: Klimawandel oder Politikversagen?
In der aktuellen Ausgabe des Magazins Entwicklung + Zusammenarbeit wird über den Einfluss des Klimawandels auf die Landwirtschaft in Simbabwe spekuliert. Dabei werden die Ernterückgänge der vergangenen Jahre auf den Temperaturanstieg und die Trockenheit zurückgeführt. Der Anstieg der Temperatur im vergangenen Jahrhundert läge mit 0,4 Grad Celsius zwar unter dem globalen Durchschnitt von 0,74 Grad Celsius hätte jedoch schon jetzt verheerende Schäden angerichtet.
Problematisch an dieser Ursachenanalyse ist nicht allein die Tatsache, dass der Temperaturanstieg in Simbabwe zu Problemen für die Landwirtschaft führte, weltweit dagegen die Agrarwirtschaft nicht daran hinderte die landwirtschaftliche Produktion erheblich zu steigern. Nahezu ignoriert werden vielmehr die agrarpolitischen Defizite in dem afrikanischen Land.
Es erscheint daher zweifelhaft, die Probleme der Landwirtschaft in Simbabwe,
wie im E+Z-Beitrag vorgeschlagen, durch eine Stärkung der Agrarbehörden beseitigen zu wollen. Angesichts der unrühmlichen Rolle, die staatliche Institutionen im dort Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung spielen, könnte dieser Ansatz sogar das Gegenteil bewirken. Gegen den Wandel des Klimas hilft vor allem ein Wandel der Politik, endlich Rahmenbedingungen zu schaffen, die wie in anderen Ländern auch eine Anpassung an Umweltveränderungen zulassen.

… zum Beispiel der massiven Abholzung und Brandrodung der Wälder

Der Deutschlandfunk bemängelte bereits in einem Beitrag vom 30. November 2013 die umweltzerstörerischen Feuer-Methoden im südlichen Afrika, wie es auch für Simbabwe gilt, wo laut dem WWF der Waldbestand alleine von 1990 – 2010 um 38 % abgenommen hat:
Deutschlandfunk: So, wie sie bis heute arbeiten, können die Kleinbauern Sambias und Mosambiks von ihrer Landwirtschaft nicht leben. Deshalb nutzen sie ihren Lebensraum, die Waldsavanne, auch in anderer Weise: Sie sammeln Früchte, Kräuter, medizinische Pflanzen und Brennholz; sie jagen … und sie fällen Bäume, um Holzkohle zu produzieren. Entlang der Straße zwischen Lusaka und Mumbwa reiht sich Kilometer an Kilometer verwüsteten Landes voller Baumstümpfe; Ziegelöfen rauchen; Hunderte hoch mit Holzkohle beladene Fahrräder und Lastwagen fahren vorbei. “Holzkohle kostet in der Stadt hier 50 bis 60 Dollar pro Tonne. Sie ist damit die bei weitem billigste Energiequelle im Sambia. Eine Folge davon ist aber, dass Sambia heute die höchste Entwaldungsrate pro Kopf weltweit aufweist. Eine Menge Holzkohle wird ja auch exportiert: aus der Nordprovinz nach Tansania, aus der Ostprovinz nach Malawi. – Sehen Sie dort die Baumstümpfe; da stand bis vor Kurzem ein schöner Wald, den die Bauern hier in Holzkohle verwandelt haben.”
Auch Mosambik verliert Jahr für Jahr mehrere Hunderttausend Hektar Wald an die Flammen. In Mosambik ist, neben der Holzkohleproduktion, die Jagd mithilfe von Feuer verbreitet. Eine Fahrt ins Städtchen Gurúe im Norden des Landes führt über Dutzende Kilometer durch dichten Rauch; an den Hügeln ringsum sind zahlreiche, meist ringförmige Feuer zu sehen.

Trotzdem, für die dem Klimawandel zugeschriebenen Schäden muss der Westen bezahlen

Die Konsequenzen sind klar: Wenn es alle sagen, dass die Ernten wegen dem Verursacher Klimawandel sinken und sich das in der Zukunft noch beschleunigt, der Verursacher aber (nach Aussagen westlicher NGOs und Regierungen) fast alleine der Westen mit seiner CO2-Emission ist, hat er dafür zu bezahlen, wie es mit dem Klimavertrag auch erstmals in ein Vertragswerk gegossen wurde.

Wofür die Empfängerländer natürlich auch etwas tun müssen: Wer Klimageld haben möchte, muss auch selbst mithelfen, dass der schlimme Klimawandel nicht weiter zunimmt. Und das bedeutet, sie haben vor allem auf das ideologisch wichtige: ihr emittiertes CO2 zu achten.
adelphi: [5] Unterstützung der Regierung von Simbabwe bei der Entwicklung nationaler Klimaschutz-Zusagen
Ziel dieser Einrichtung war es, die am wenigsten entwickelten Ländern der Welt (LDC) oder Kleine Inselentwicklungsländer (SIDS) bei der Entwicklung eigener nationaler Klimaschutz-Zusagen (INDC) zu unterstützen. INDC sind die individuellen Verpflichtungen der Vertragsstaaten zur Minderung von Treibhausgasen im Sinne des Pariser Klimavertrags
.

Dafür darf man dann auch fordernd gegenüber dem Westen auftreten und selbst als eines der ärmsten Länder der Welt mit einer 59-köpfigen Delegation zum Klimagipfel reisen:
proplanta, 2009: [7] Afrikaner uneins: Schrille Töne aus Sudan und Simbabwe
Besonders lautstark und schrill formulierten allerdings Politiker jener Staaten, die wegen Menschenrechtsverletzungen am internationalen Pranger stehen. Der Chef-Unterhändler des Sudans, Lumumba Stanislaus Di-Aping, sprach von einer drohenden «Auslöschung von Afrika» und verstieg sich sogar zu einem Vergleich mit dem Holocaust.
Der international weitgehend geächtete Präsident Simbabwes, Robert Mugabe, schimpfte auf die «kapitalistischen Götter», deren «Karbon-Rülpser» die Menschen in Afrika töteten.
Mugabe war laut der südafrikanischen «Cape Times» mit einer 59-köpfigen Delegation aus dem Hunger leidendend Simbabwe nach Dänemark geflogen.
Vor Beginn hatten die 52 Mitglieder der Afrikanischen Union in seltener Einstimmigkeit von den Industriestaaten eine Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes um 40 Prozent bis 2020 gefordert. Zudem wurden massive Finanzhilfen verlangt: 0,5 Prozent des Bruttosozialprodukts der reichen Staaten sollten in die Dritte Welt für Maßnahmen gegen den Klimawandel fließen.

Die fürsorglichen Regierungen in „betroffenen“ Ländern begrüßen es, dass die Überweisungen aus dem reichen Westen künftig nicht mehr, wie öfters bei der Entwicklungshilfe, an ein minimales „Wohlverhalten“, schlimmer noch, Erfolge gebunden werden. Endlich kann man weitermachen, was man schon immer gemacht hat, bekommt die benötigten Gelder (zur Bereicherung der regierenden Kaste) vom Westen aber wie eine Rente.
kaltesonne: [8] Simbabwes Diktator beantragt 1,5 Milliarden Dollar an UNO-Klimaschutzgeldern – und lässt sich gleichzeitig seine Geburtstagsparty mit 800.000 Dollar sponsorn
Wieder so eine Nachricht, die es nicht in die deutschsprachige Presse geschafft hat. Der Präsident Simbabwes, Diktator Robert Mugabe, hat jetzt bei der UNO die
jährliche Auszahlung von 1,5 Milliarden Dollar an Klimaschutzszahlungen aus dem Green Climate Fund beantragt. Der Klimawandel hätte Hunger über das Land gebracht, der mit dem Geld bekämpft werden soll. In Wahrheit ist der Hunger jedoch wohl eher die Folge einer missglückten Landreform, Missmanagement und der persönlichen Bereicherung der Präsidentenfamilie.
Schönes Beispiel die kürzliche Geburtstagsparty des 92-jährigen Autokraten.
Spiegel Online meldete am 27. Februar 2016:
Simbabwe: Mugabe feiert Luxus-Geburtstag trotz Hungerkrise
Simbabwes Präsident Robert Mugabe feiert seinen 92. Geburtstag trotz der schweren Hungerkrise seines Landes mit einer luxuriösen Party. Mugabe lud am Samstag 50.000 Gäste in die historische Ruinenstadt Great Zimbabwe im Süden des Landes. Die Feier soll laut Berichten staatlicher Medien mehr als 700.000 Euro kosten. Mugabes Geburtstag wird seit 1986 öffentlich gefeiert. In den vergangenen Jahren hatte die Staatsführung dafür jeweils rund eine Million Dollar ausgegeben. Vor der jetzigen Feier verkündete die staatliche Zeitung “Sunday Mail”,
Mugabes Geburtstag sei “wie der von Jesus Christus”.
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kaltesonne-Kommentar dazu: Was glauben Sie? Wird er die Klimaschutzgelder bekommen? Die Zeichen stehen jedenfalls gut. Der Begriff ‘Klima’ tauchte jedoch im Spiegel-Artikel mit keiner Silber auf, auch nicht in einem Beitrag in der Welt über den Vorfall. Ganz offensichtlich will man der Öffentlichkeit die große Korruptions-Anfälligkeit des mit 100 Milliarden Dollar pro Jahr gefüllten Green Climate Fund verheimlichen. Geld her und am besten keine Fragen. Ihr habt Klimaschuld auf Euch geladen, da solltet Ihr am besten nervige Nachforschungen unterlassen. Hurra, wir schaffen das!

… weshalb die Empfängerländer in den wichtigen Gremium auch überproportional vertreten sind

Um diese „Ausschüttungen“ auch langfristig sicher zu stellen, werden die entsprechenden Organisationen konsequent mit Gefolgsleuten „bestückt“. Dies gelingt problemlos, da die westlichen Anti-Diskriminierungsbedingungen in vielen internationalen Gremien vorschreiben, dass nicht nach Wissen, sondern nach Paritäten zu besetzen ist, was oft bedeutet, dass jedes Land eine Stimme bekommt. Zum Beispiel ist auch die Verwaltung des Green-Climate-Found mit 24 Mitgliedern paritätisch besetzt.

Was bedeuten die Forderungen für Deutschland

Daten: Bruttoinlandsprodukt Deutschland 2015: 3.365,3 Milliarden US$.
Die geforderten 0,5 % für den Klimawandelschaden wären davon: 16,8 Milliarden US$ jährlich.
Im Haushalt sind für 2017 als Entwicklungshilfe 8,54 Milliarden EUR geplant.
Erkennbar vergrößern sich die Zahlungen an „Entwicklungsländer“ nach diesen Forderungen wesentlich. Und im Gegensatz zur Entwicklungshilfe sind die Nehmerländer überzeugt, darauf einen bedingungslosen Anspruch zu haben.

Doch ist das nur der Anfang der beginnenden Vermögensverschenkung aufgrund der erklärten, westlichen Klimasünde.
Wie das Geschacher um die Klimamilliarden vor sich geht, ist bei Klimaretter beschrieben. Darin wird (für „Klimaretter“ natürlich nicht) auch der Irrsinn deutlich, den nur Ideologie und Hysterie gemeinsam zustande bringen. Das meiste Geld (ca. 80 %) soll in CO2-Vermeidung fließen, die restlichen 20 % in Anpassmaßnahmen (von denen zu hoffen ist, dass sie auch ohne Klimawandel noch einen kleinen Sinn ergeben).
Klimaretter.Info: Wo 100 Milliarden nur zwei Prozent sind
Bei den Klimaverhandlungen in Marrakesch fordern die Entwicklungsländer mehr öffentliche Gelder der Industriestaaten für die Anpassung an den Klimawandel. Der Streit um den dafür eingerichteten Fonds ist noch nicht ausgestanden. Entscheidend sind aber die Billionen für die Infrastruktur.
Am meisten zu reden gibt aber die fehlende „Balance“ zwischen Geldern für die Senkung von Treibhausgasemissionen und Geldern für die Anpassung an den Klimawandel. Laut OECD werden letztere bis zum Jahr 2020 auf rund 20 Milliarden von den 100 Milliarden anwachsen. Als im Paris-Abkommen die „Balance“ vereinbart wurde, hatten die Entwicklungsländer aber eher 50 zu 50 im Sinn als 80 zu 20. Aus diesem Grund fordern sie nun statt der Verdopplung auf 20 Milliarden eine Vervierfachung auf 40 Milliarden Dollar für Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels wie häufigere Wetterextreme.
… Eine Kommission des britischen Ökonomen Nicholas Stern und des mexikanischen Expräsidenten Felipe Calderón
bezifferte den Finanzbedarf für die nächsten 15 Jahre: 90 Billionen Dollar oder sechs Billionen pro Jahr. Die 100-Milliarden-Dollar-Frage beantwortet davon noch nicht mal zwei Prozent.

Damit endet der Teil 1. Im Teil 2 geht es um die Quellen und Daten zum „Klimawandeleinfluss“ in Ostafrika.

Quellen

[1] EIKE 30.06.2015: Ernteerträge und Klimawandel
http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/ernteertraege-und-klimawandel/

[2] E+Z Entwicklung und Zusammenarbeit: Treibhauseffekt Landwirtschaft in Gefahr
https://www.dandc.eu/de/article/der-treibhauseffekt-bereitet-der-landwirtschaft-simbabwes-schwierigkeiten
[3] Konrad Adenauer Stiftung: Klimareport 2014

[4] terre des hommes und GERMANWATCH: Sonnige Zukunftsaussichten? Klimawandel, Wasser und die Rechte
von Kindern und zukünftigen Generationen

[5] adelphi: Unterstützung der Regierung von Simbabwe bei der Entwicklung nationaler Klimaschutz-Zusagen
https://www.adelphi.de/de/projekt/unterst%C3%BCtzung-der-regierung-von-simbabwe-bei-der-entwicklung-nationaler-klimaschutz-zusagen

[6] Friedrich Naumann Stiftung: Landwirtschaftsmisere in Simbabwe: Klimawandel oder Politikversagen?
https://liberalesinstitut.wordpress.com/2011/01/13/landwirtschaftsmisere-in-simbabwe-klimawandel-oder-politikversagen/

[7] proplanta: Afrikaner uneins: Schrille Töne aus Sudan und Simbabwe
http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Umwelt/Afrikaner-uneins-Schrille-Toene-aus-Sudan-und-Simbabwe_article1261345798.html

[8] kaltesonne: Simbabwes Diktator beantragt 1,5 Milliarden Dollar an UNO-Klimaschutzgeldern – und lässt sich gleichzeitig seine Geburtstagsparty mit 800.000 Dollar sponsorn

[9] kaltesonne, 5. Mai 2016: Feuerbauern im südlichen Afrika schneiden sich selber den Regen ab
http://www.kaltesonne.de/feuerbauern-im-sudlichen-afrika-schneiden-sich-selber-den-regen-ab/

[10] DER TAGESSPIEGEL, 02.10.2015: Stumme Zeugen des Klimawandels
http://www.tagesspiegel.de/themen/freie-universitaet-berlin/freie-universitaet-berlin-stumme-zeugen-des-klimawandels/12370018.html

[11] DER TAGESSPIEGEL, 13.05.2007: Simbabwes Klimamodell
http://www.tagesspiegel.de/politik/un-kommission-fuer-nachhaltige-entwicklung-simbabwes-klimamodell/848468.html

[12] Wolfram Schlenker and David B Lobell, 2009: Robust negative impacts of climate change on African agriculture

[13] IPCC IPCC-AR5_WGII-SPM: KLIMAÄNDERUNG 2014 Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit, Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger

[14] IPCC-AR5_SYR-SPM_Dez2015: Klimaänderung 2014 Synthesebericht Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger

[15] B. Sultan et al., 2013: Assessing climate change impacts on sorghum and millet yields in the Sudanian and Sahelian savannas of West Africa

[16] Jemma Gornall at all, 2010: Implications of climate change for agricultural productivity in the early twenty-first century

[18] IPCC, BEITRAG DER ARBEITSGRUPPE II ZUM FÜNFTEN SACHSTANDSBERICHT: KLIMAÄNDERUNG 2014 Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger

[19] Leonard S. Unganai, 1996: Historic and future climatic change in Zimbabwe

[20] Jerry Knox at al., Jun 2012: Climate change impacts on crop productivity in Africa and South Asia
[21] Kindie Tesfaye at al., 6 September 2016: Climate change impacts and potential benefits of heat-tolerant maize in South Asia

[22] EIKE 26.11.2016: Forscher des Weltklimarates IPCC rechnen, dass die globale Erwärmung 10 bis 50 % der jährlichen Ernte bedroht – Was steckt dahinter?

[23] EIKE 07.01.2017: Drei-Königs Sternsinger Aktion 2017 gegen Klimawandel-Auswirkungen in Kenia

[24] B.A. University of Chicago, 2008, CHRISTOPHER ANDREW BLOSZIES: Water level history of Lake Turkana, Kenya and hydroclimate variability during the African Humid Period

[25] Enno Schefuß at al., 2011: Forcing of wet phases in southeast Africa over the past 17,000 years
[26] Woodborne et al 2015: Pafuri area, northern South Africa

[27] Holmgren, K. at al., 2001: A preliminary 3000-year regional temperature reconstruction for South Africa : research letter

[28] kaltesonne: Neue Studie in Nature: Ostafrikanischer Dürretrend Teil eines natürlichen Zyklus

[29] kaltesonne: Klartext am 3. September 2014 auf afrika.info. Her mit der Kohle!
Sambia: Bargeldprogramme gegen den Klimawandel Staatliche Unterstützungen sollen Anpassungsmaßnahmen finanzieren

[30] kaltesonne: Der Klimawandel bringt der Sahelzone mehr Niederschlag

[31] kaltesonne: Neue Arbeit in Nature Climate Change: Regenmengen im Sahel nehmen seit den 1980er Jahren wieder zu

[32] kaltesonne: Alle tausend Jahre eine neue Saheldürre – lange vor dem industriellen CO2

[33] EIKE 11.04.2017: Sind fallende Meerespegel eine wesentliche Ursache der Korallenbleiche im „Korallendreieck“ mit dem Great Barrier Reef?

[34] EIKE: Im Klimawandel-Unterricht bitte üben, wie man unsere Regierung zum Bezahlen von Schutzgeldern auffordert

[35] EIKE 19.09.2016: Biobauern sind die größten Lebensmittel-Vernichter Ohne Klimawandel überlebt die Biolandwirtschaft ihre Ernteverluste nicht