Jede uns von Politi­kern auferlegte Klima-Initiative endete in einer Katas­trophe

Was war der Diesel-Skandal für eine Parabel unserer Zeit! Gremien wetteifern darum, wer fast die Hälfte aller Autos in UK mit den höchsten Steuern belegen kann, nur weil sie mit hässlichem, schmutzigem Diesel fahren.

Kürzlich wurde angekündigt, dass viele Diesel-Fahrer demnächst ganze 24 Pfund pro Tag werden zahlen müssen, um in der Innenstadt von London fahren zu dürfen, während 25 Städte im ganzen Land darüber nachdenken, dem Beispiel zu folgen. Schon jetzt stellen einige Rathäuser 90 weitere Pfund in Rechnung für eine Erlaubnis, ein Diesel-Fahrzeug zu parken.

Die Wurzeln dieses Debakels reichen zurück bis zur Glanzzeit der Regierung von Tony Blair, als sein Leitender Wissenschaftsberater, Sir David King, besessen geworden ist von der Notwendigkeit, die globale Erwärmung zu bekämpfen. Obwohl er ein Experte im Fach ,Oberflächenchemie‘ [surface chemistry] war – das ist, grob gesagt, jemand, der studiert, was passiert, wenn beispielsweise eine Flüssigkeit auf ein Gas trifft – hatte King keinerlei Qualifikation in Klimawissenschaft.

Bei der erstbesten Gelegenheit erklärte er einem Umweltkomitee von Abgeordneten weithin vernehmbar, dass sich die Erde so gefährlich schnell erwärmt, dass es bis zum Ende dieses Jahrhunderts nur noch einen einzigen bewohnbaren Kontinent auf dieser Erde geben würde, nämlich die Antarktis.

Sein Gedankenblitz kam, als er erfuhr, dass Diesel weniger CO2 emittiert als Benzin. Was wäre es für ein brillanter Weg, um den Planeten zu retten, so dachte er, das Steuersystem so umzuformen, dass Autofahrer zum Wechsel ermutigt werden – was Millionen dann auch getan haben.

Und hier stehen wir heute, 15 Jahre später – und man sagt uns, dass als eine unerwartete Nebenwirkung mehr als zehn Millionen Dieselfahrzeuge auf den Straßen in UK so viel Stickoxide und andere giftige Verschmutzer ausstoßen, dass es zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen pro Jahr kommt.

Dies ist lediglich das jüngste Beispiel in einer scheinbar endlosen Folge von Beispielen vermeintlich ,grüner‘ Regierungsprogramme, welche eines nach dem anderen den gesunden Menschenverstand auf den Kopf stellte, und zwar zu Kosten, die sich mittlerweile auf Milliarden Pfund pro Jahr belaufen.

Es mag andere Wettbewerber für den Titel ,größter Skandal unserer Zeit‘ in UK geben, aber dies ist so verrückt, dass es an der Zeit für uns alle ist, aufzuwachen und zu erkennen, wie schädlich und verrückt das Ganze geworden ist.

Vor neun Jahren votierten die Abgeordneten [des Parlaments] fast einstimmig für den Climate Change Act [Klimawandel-Gesetz] des damaligen Labour-Ministers Ed Milliband. Damit machten sie UK zum einzigen Land in der ganzen Welt, dass sich gesetzlich verpflichtete, seine ,Kohlenstoff-Emissionen‘ innerhalb von nur 40 Jahren um 80% zu senken.

Kein einziger jener Politiker machte sich die Mühe, sich zu fragen, wie man in der Praxis ein so absurd ambitioniertes Ziel jemals erreichen kann: Das ist der Grund, warum wir aufeinander folgende, sich gegenseitig mit derartigem Unsinn überbietende Regierungen erlebt haben, ein schrulliges ,grünes‘ Programm nach dem anderen zu übernehmen.

Vorige Woche frage mich jemand in einer Unterhaltung: „Wie kommt es, dass fast alle diese grünen Programme in einem Fiasko enden?“ Darauf erwiderte ich: „In der Frage ist nur ein Wort falsch. Sie können das Wort ,fast‘ weglassen!“

Die Wahrheit ist, dass sich jedes einzelne Grün-Programm, dem die Politiker verfallen waren, als ein totales Fiasko herausgestellt hat: Kein einziges der anvisierten Ziele wurde erreicht – aber wir müssen mit jedem Jahr, das vorübergeht, Milliarden auf Milliarden zahlen!

Man betrachte den Skandal um Drax in Yorkshire, welches bis vor Kurzem das größte, sauberste und effizienteste Kohlekraftwerk Europas war. Jetzt musste Drax dank jährlicher Subventionen von einer halben Milliarde Pfund an Subventionen von der Verbrennung von Kohle zur Verbrennung von Holz-Pellets wechseln – Millionen Tonnen pro Jahr.

 

Noch absurder: Diese Pellets werden über 3500 Meilen hinweg aus den USA nach UK verschifft. Dort werden riesige Gebiete jungfräulicher Wälder abgeholzt und vermeintlich durch neue Bäume ersetzt, die eventuell all das CO2 aufnehmen, das durch die Verbrennung der Bäume freigesetzt wird.

Unglücklicherweise ist in einem Report für eine angesehene Denkfabrik jüngst ein grelles Schlaglicht auf dieses Vorhaben gefallen: Es könnte nämlich dreihundert Jahre dauern, bis ein neuer Wald ähnlichen Kalibers herangewachsen ist – was viel zu lang wäre, um irgendeine vermeintliche Auswirkung auf irgendeinen Klimawandel zu haben. (Man sollte dabei nicht übersehen, dass der ehemalige Energieminister der Koalition Chris Huhne aus dem Gefängnis entlassen wurde, weil er den Lauf der Justiz bzgl. Geschwindigkeitsüberschreitung pervertiert hatte, nur um dann der europäische Vorsitzende eine Firma namens Zilkha Biomass zu werden, welche ihr Geld mit der Lieferung von Holz-Pellets aus Nordamerika nach Europa verdient).

Unter dem Strich steht, dass ein neuer Report das gerade bestätigt hat, dass nämlich, weit entfernt von jedweder Reduktion seines CO2-Fußabdrucks, Drax jetzt mehr CO2 emittiert als jemals während der Zeit, als ausschließlich Kohle verbrannt worden ist.

Und es geht weiter. Warum durchläuft Nordirland inzwischen seine schlimmste politische Krise seit dem Ende der Troubles? Wegen des Kollaps‘ der Koalitionsregierung, die über ein anderes grünes Programm zerbrach, nämlich der Renewable Heat Incentive [Incentive = Anreiz].

Als die Unternehmen entdeckten, dass ihnen jedes Mal, wenn sie 100 Pfund für Holzchips zahlen, um damit ihre Büros, Warenhäuser oder Fabriken zu beheizen, der UK-Steuerzahler 160 Pfund an Subventionen zahlte, hielten sie wenig überraschend ihre Heizungen rund um die Uhr am Laufen, als ob es kein Morgen mehr gäbe.

Als publik wurde, dass wir bis zum Jahr 2020 jenen Unternehmen 1 Milliarde Pfund hätten zahlen müssen – selbst um seit Jahren leer stehende Gebäude zu beheizen – gab es einen solchen Skandal, dass die Regierung zerbrach.

Dieses Beispiel machte Schlagzeilen, aber das Gleiche passiert heimlich, still und leise auch im restlichen Land. Eigentümer großer Häuser brüsten sich offen damit, dass sie ihre Heizungen mit voller Kraft laufen lassen, sogar im Sommer, um sich die Taschen vollzustopfen mit 60% Profit für jedes Pfund, das sie für Holzchips ausgeben.

Einiges von jenem Holz stammt jetzt aus der Bereinigung unschätzbarer Waldgebiete wie dem National Trust Estate in Cheshire, welches in offenes Heideland zurückzuverwandeln geplant ist.

Ein weiterer Skandal, zu dem es mit dem gleichen Programm gekommen war, ist die Art und Weise, wie umsichtige Entwickler große Industrie-Installationen mitten in der englischen Landschaft aus dem Boden stampfen, ,anaerobische Faulbehälter‘ genannt, um riesige Mengen von Ernteerträgen in kleine Mengen Methan für das nationale Gasnetz zu verwandeln.

Amtliche Zahlen zeigen, dass dank uns 200 Millionen Pfund pro Jahr kostenden Subventionen auf einer Fläche von 131.000 Acres [ca. 52400 Hektar] Mais angebaut wird, um diese anaerobischen Faulbehälter zu füllen – auf Ackerland, das zuvor der Nahrungsmittelproduktion diente.

Giftige Ausflüsse des Ammoniaks, welches in dem Prozess zur Anwendung kommt, hat wiederholt Äcker und Fische in nahe gelegenen Feldern und Flüssen vergiftet.

Dann gab es da den Traum von ,carbon capture and storage’, für das die Regierung von Gordon Brown Unternehmen 4 Milliarden Pfund angeboten hat für die Aufdeckung eines Weges, das CO2 aus Kohle und Gas zur Stromerzeugung zu entfernen und dieses CO2 dann in Höhlungen unter der Nordsee zu speichern.

Nur ein schottisches Kraftwerk nahm das Angebot an und gab 1 Milliarde Pfund dafür aus, bevor man dort entdeckte, dass das Ganze gar nicht funktionierte.

Aber obwohl Geologen sagen, dass das niemals funktionieren kann, redet die Regierung immer noch davon als dem einzigen Weg, Kohle- und Gaskraftwerke zu genehmigen – welche immer noch über die Hälfte unseres Strombedarfs decken – und diese am Laufen zu halten.

Man betrachte auch den nicht so brillanten Gedanken, Autofahrer zu bestechen, damit sie zu vermeintlich ,grünen‘ Elektroautos wechseln. Bisher hat uns dies über 50 Millionen Pfund gekostet – für die bloßen 50.000 verkauften Autos zu 25.000 Pfund oder mehr. Dies ist nur ein Bruchteil der 26 Millionen Autos auf den Straßen in UK.

Und was die Oberen zynisch verschweigen ist, dass der größte Teil des Stromes zur Aufladung der Autobatterien natürlich aus fossilen Treibstoffen stammt. Fügt man die Emissionen aus dem Erzeugungsprozess hinzu, ergibt sich wenig überraschend, dass diese Fahrzeuge mehr CO2 freisetzen als einzusparen sie in Anspruch nehmen.

Und doch stellen sich die Verantwortlichen unter dem jüngsten ,Kohlenstoff-Budget‘, einem fünf-Jahres-Umweltplan, welcher von den Abgeordneten abgenickt worden ist, um den Verpflichtungen von Millibands fehlgeleitetem Climate Change Act zu genügen, immer noch vor, dass innerhalb der nächsten 13 Jahre 60 Prozent aller Autos in UK mit Strom fahren. …

Wenn wir uns diese kolossale Summe vor Augen führen, können viele von uns sehr gut zu dem Schluss kommen, dass unsere Politiker komplett den Verstand verloren haben müssen.

Außer dass – oh weh! – unsere Abgeordneten in einer solchen Blase der Unwirklichkeit leben, dass nur Wenige diese erschreckenden Zahlen angeschaut haben, geschweige denn sich überlegt haben, für was sie unser Geld auszugeben zu genehmigen gedenken.

Es war genau vor einem Jahr, dass der Stabschef [joint chief of staff] von Theresa May Nick Timothy den Climate Change Act als ein ,monströses Gesetz nationaler Selbstbeschädigung‘ beschrieben hat. Es ist höchste Zeit, dass seine Chefin erkennt, wie furchtbar recht er hatte!

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Link: http://www.thegwpf.com/every-climate-initiative-imposed-on-us-by-politicians-has-ended-in-disaster/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Strom zu Wärme: Oder wie man mit dem Schinken nach der Wurst wirft

Gemeint sind die Umwandlung von Elektrizität in Wärme, Gas oder flüssige Treib- oder Kraftstoffe. Diese als Zukunftstechnologien bezeichneten und mit großen Erwartungen belasteten Verfahren haben allesamt zur Grundlage, dass eines Tages billiger Strom im Überfluss vorhanden sein würde, den man in dieser Art dann nutzen kann.
Technologisch gesehen ist P2H (Power-to-Heat) die einfachste Form, Strom in eine andere Energieform zu wandeln. Vermutlich finden sich in jedem Haushalt Tauchsieder oder ähnliche Geräte, die mit einem einfachen ohmschen Widerstand den Strom zu Wärme werden lassen. Der Umwandlungswirkungsgrad ist mit 100 Prozent ideal.

P2G (Power-to-Gas) ist wesentlich komplizierter und vor allem hinsichtlich des niedrigen Wirkungsgrades problematisch. Die besten Elektrolyseure erreichen einen Wirkungsgrad von 72 Prozent wie in der jüngst in Hamburg eingeweihten 1,5-Megawatt-Anlage. Wie bei Versuchsanlagen üblich, stehen Investitionen und Ertrag nicht in einem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis, welches sich bei eventueller Rückverstromung des Wasserstoffs nochmals drastisch verschlechtert und damit jegliche Überlegungen zu großindustriellem Einsatz obsolet werden lässt.

Mehr als ein Dutzend Versuchs- und Pilotanlagen gasen inzwischen im Land vor sich hin. Es fehlen Renditeaussichten und Rahmenbedingungen, die die Stromspeicherung im Vergleich zum Direktverbrauch anreizen. Mithin mangelt es an einer weiteren umfangreichen Subventionierung.

Auch beim Power-to-Liquid (P2L) dürfte die Kostenkalkulation die großtechnische Anwendung verhindern, zumindest solange die Öl- und Gaspreise weltweit nicht einen großen Höhenflug antreten.

Grundsätzlich ist elektrischer Strom die wertvollste Energieform.

Der Aufwand, ihn zu gewinnen, zu transformieren, zu transportieren und zu verteilen, ist aufwändig und teuer. Die Wandlung von Wärme in Strom (Wärmekraftwerke) oder von Gas in Strom (Gaskraftwerk oder Brennstoffzelle) ist ungleich komplizierter.

Ihn in Wärme niedriger Temperatur wie Heizwärme, in Gas oder Kraftstoff zu verwandeln, kommt einer Abwertung oder Degradierung gleich.

Die unabdingbare Voraussetzung wäre ohnehin, dass hohe wetterbedingte Stromeinspeisung tatsächlich zu sehr niedrigen Preisen führen. Wir erinnern uns an die oft wiederholte These, dass bei weiterem „mutigen“ und „entschlossenem“ Ausbau der Erneuerbaren der Strom dann ganz billig werden würde. Hier habe ich dazu überschlägig berechnet, dass großes Stromaufkommen aus Erneuerbaren den Strom auf Grund der festen Einspeisevergütungen teurer statt billiger macht und geschrieben:

„Auf welcher wirtschaftlichen Grundlage soll ein Versorgungsunternehmen den Kunden zu Zeiten hohen wetterbedingten Stromangebots ein preislich vorteilhaftes Angebot machen? Ursache dieser marktfernen Konstellation ist das EEG mit festen Vergütungen. Nur mit weiteren Subventionen wäre ein „smartes“ Strompreismodell machbar.“

Naturgemäß freut sich jeder Autor, wenn seine Thesen durch die Praxis bestätigt werden. Aber freuen kann sich niemand, wenn Ressourcen durch eine gestümperte Energiewende verschwendet werden. Die Auswirkung dieser politischen Fehlsteuerung zeigt sich aktuell hier (3:12, sehr sehenswert). Kurz zusammengefasst:

 

Nicht nur heute bleibt der Boiler kalt.

Die vor drei Jahren eingeweihte und von den Stadtwerken Neumünster betreute P2H-Anlage wird nicht betrieben. Grund dafür ist, dass der umzuwandelnde Strom voll bezahlt werden muss, um den Windmüllern ihre gesetzlich verbriefte Einspeisevergütung zu sichern. Diese denken natürlich nicht daran, den Strom billiger abzugeben und wirtschaften besser, wenn sie sich bei Überangebot die Anlagen abschalten lassen und dennoch die fast volle Vergütung kassieren. „Strom zu Wärme“ (und damit könnte erst die beabsichtigte Sektorkopplung auf den Weg gebracht werden), würde erfordern, dass Fernwärmeversorger entsprechend hohe Umlagen zahlen. Dadurch wären sie aber nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber den Verbrennungsprozessen anderer Energieträger, die oft den Vorteil der Kraft-Wärme-Kopplung mitbringen.

Wenn selbst eine verhinderte grüne Lichtgestalt in Person des nordischen „Energiewendeministers“ Robert Habeck den Auswirkungen des EEG nahezu hilflos ausgeliefert ist, hält sich das Mitleid in Grenzen. Alle Zukunftsversprechen zu einem Smartgrid, das dazu führt, bei hohem Windaufkommen billigen Strom zu erhalten, scheitern sichtbar an der Marktferne des EEG. Es kann auf seiner Basis keinen Markt geben und damit auch keine Perspektive für eine Sektorkopplung. Dabei haben wir von erforderlichen Stromspeicherkapazitäten und -kosten noch gar nicht gesprochen.

Geht man davon aus, dass das EEG das Kernstück unserer Energiewende ist, dann ist diese nicht nur mit Naturgesetzen, sondern auch mit wirtschaftlicher Logik nicht kompatibel. Ein rigoroser Umbau oder eine Abschaffung des EEG würde aber auch bedeuten, dass generell die Energiewende in dieser Form gescheitert ist.

Die Windstromerzeugung hat strukturell inhärent ein Problem mit Marktbedingungen: Die große Anzahl von Anlagen führt zu geballter Produktion bei entsprechendem Wetter. In logischer Marktreaktion fallen bei hohem Angebot die Preise. Deshalb werden sich Windkraftanlagen auch künftig nicht unter Marktbedingungen rentabel betreiben lassen, da ihre laufenden Kosten durch die dann niedrigen Einnahmen nicht gedeckt werden können. Das EEG ist keine Brücke auf dem Weg in den Markt, sondern der Prellbock, auf den die Energiewende in der vorhandenen Form auflaufen wird.

 

Wind und Sonne sind unschuldig.

Da keine der jetzigen und künftigen Regierungsparteien den Mut haben wird, dem überlebten EEG den Gnadenstoß zu versetzen, steigt die Dramatik ab dem Jahr 2021, wenn erste Anlagen in großer Zahl aus der Förderung fallen. Wir erinnern uns an das neu geschaffene EEG im Jahr 2000, das die 20-jährige Förderdauer festschrieb und ausdehnte auf Anlagen, die schon in den Neunzigern gebaut wurden und somit für 20 plus X Jahre in den Genuss der garantierten Einspeisevergütung kamen. Dies führt im Jahr 2021 dazu, dass schlagartig etwa 6.000 Anlagen aus der Förderung fallen. Dann müssten sie vom Börsenspotpreis leben, Langfristverträge fallen auf Grund der volatilen Einspeisung aus. Sie stehen dann in ungeschützter Konkurrenz zu noch geförderten neueren Anlagen – wie alle anderen Erzeuger auch.

Dann platzt auch das Märchen von der wirtschaftlichen Windenergie als die mit den niedrigsten Gestehungskosten.

Dass der Einspeisevorrang vermutlich erhalten bleiben wird, ist nur ein schwacher Trost. Wartung und Instandhaltung der gealterten Anlagen, Versicherung und Pachten führen zu laufenden Kosten, die erwirtschaftet werden müssen. Wenn dies nicht gelingt, ist die dauerhafte Abschaltung absehbar. Rückbau- und Entsorgungskosten kommen hinzu. Grüne Realisten befürchten Stagnation beim Windenergieausbau oder sogar sinkende installierte Gesamtleistung, wenn mehr abgeschaltet als zugebaut wird.

Nach wie vor hält sich regierungsamtlich und in der politischen Wissenschaft (DIW) die Einschätzung von „Experten“, man könne durch den bloßen Zubau an Windkraftanlagen die Energiewende zum Erfolg führen. Man berauscht sich nach wie vor an den Steigerungsraten installierter Leistung, aber Zeitpunkt und Menge der tatsächlichen Produktion werden nicht auf ihre Sinnhaftigkeit bewertet. Das sieht dann so aus: 

Windeinspeisung von 2011-2016; Daten EEX, Grafik: Rolf Schuster

Es ist zu erkennen, dass auch die knappe Verdoppelung der installierten Windleistung in den vergangenen fast fünf Jahren zu keiner Sockelbildung (also Grundlastsicherung) geführt hat. Ist die Windgeschwindigkeit gleich oder nahe Null, ist die Anzahl der WKA irrelevant. Das zweite, konventionelle Energiesystem muss in voller Leistungsfähigkeit erhalten bleiben, so dass ein Ende der Dynamik der Kostensteigerung nicht abzusehen ist.

Andere Länder handeln, wenn die Verwerfungen zu groß werden. Im derzeit für die Investitionen in die Regenerativen gefeierten China wird in sechs windreichen Provinzen auf die Bremse getreten. Zu oft müssen die Anlagen abgeregelt werden auf Grund von Netzengpässen. Die Ballungszentren sind weit entfernt und das Netz ist bei weitem nicht so dicht wie in Mitteleuropa.

Die selbsternannten Denkfabriken der Branche in Deutschland arbeiten mit voller Kraft daran, den Einbruch der Windstromproduktion ab 2021 zu verhindern und alle Überlegungen haben ein Hauptziel, den Profiterhalt der Ökoindustrie. Um eine Wirtschaftlichkeit der regenerativen Anlagen darstellen zu können, müssen die Fossilen verteuert werden. Kohlecent, CO2-Steuern, Umweltabgaben sind angedacht sowie die Verteilung der Kosten auf andere Energieträger wie Benzin, Öl, Gas und Kohle zur Wärmegewinnung. Denkbar wäre auch ein Gebührenmodell in festgelegter Höhe analog der GEZ oder ein EE-Soli, der den „Vorteil“ brächte, dass Geringverdiener entsprechend ihrer Steuerlast weniger oder nichts zahlen.

Aber wirklich zukunftsfähig ist auch das nicht. Wie schon die Brennelementesteuer mangels verfügbarer Kernkraftwerke nicht mehr helfen kann, schmilzt auch die belastbare Basis der Fossilen. Sollten sich die ehrgeizigen Wünsche der Energiewender erfüllen, geht es ziemlich schnell bergab in Richtung der gewünschten Dekarbonisierung. Dann fehlt besteuerbares CO2 als Geldquelle und stofflich für die angedachte Methanisierung des aus P2G gewonnenen Wasserstoffs. Die bis jetzt die Verbraucherpreise dämpfenden niedrigen Börsenstrompreise wären dann Geschichte, da die Preise nur noch aus den zugesagten Einspeisevergütungen und anderweitig festgelegten Abgaben wie den Netzgebühren und Steuern resultieren würden.

Vielleicht könnte man mit all den Unwägbarkeiten noch leben, wenn sich andere Heilsversprechen endlich erfüllen würden, beispielsweise der ständig beschworene Boom an Jobs im Bereich der Erneuerbaren. Aber auch hier meist schlechte Nachrichten. Im aktuellen Energiewende-Report von McKinsey findet sich viel Ungemach: Im vierten Jahr in Folge sinkt Anzahl der Beschäftigten in der Ökobranche, erstmals ist Jobabbau in der energieintensiven Industrie zu verzeichnen, der Netzausbau liegt deutlich hinter dem Plan, der Primärenergieverbrauch steigt, der Stromverbrauch sinkt nur minimal, der Strompreis steigt weiter (gegen den europäischen Trend) ebenso wie die CO2-Emissionen.

 

Die Energiewende im jetzigen Stand ist das Gegenteil einer Win-Win-Situation.

Sie mutiert zum Verliererthema, bei dem die meisten Beteiligten als Loser vom Platz gehen. Windkraftanlagen-Hersteller Senvion streicht in Deutschland 730 Stellen. Eon vermeldet 7 Milliarden Euro Verlust und kündigt 1.300 Stellenstreichungen an, bei RWE entfallen 1.600 Stellen. Selbst Konzerntochter Innogy verzeichnet trotz hoher Windkraft-Einnahmen ein flaues Ergebnis, weil der Netzausbau viel Geld erfordert. Nach Schätzungen der Gewerkschaft IG BCE sind bisher 20.000 bis 25.000 tarifgebundene und mitbestimmte Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft verloren gegangen. „Gute Arbeit geht verloren, weil schlechte Politik gemacht wird“ sagt ihr Vorsitzender Vassiliades dazu und fordert „Alternativen für die Alternativen“. Die Energiewende habe bereits mehr Geld gekostet als 60 Jahre Steinkohlesubventionen. Das kann man natürlich nicht vergleichen, denn die Steinkohlesubventionen haben ein Ende, welches bei den Subventionen für die Erneuerbaren nicht absehbar ist.

Wer sich diese Energiewende in Form eines ökoesoterischen Großversuchs noch schönredet, erkennt die Realitäten nicht oder ist befristete Wirtschaftsministerin i.PE (in Pensionserwartung). Eine Kursänderung ist nicht in Sicht.

Wenn wir abschließend noch einige der Autoren des EEG würdigen, muss unsere Kritik auch den nachfolgenden Regierungen gelten, die nicht die Kraft und den Mut hatten, das EEG rechtzeitig anzupassen. Erwähnung finden sollten also die ErfinderInnen JürgenTrittin, Hans-Josef Fell, Rainer Baake, Michaele Hustedt als ParteifreundInnen von Robert Habeck sowie Solarpapst Hermann Scheer von der SPD. Die Geister, die sie riefen, lassen sich jetzt nicht mehr einfangen. In den Tiefen des Webs sinniert ein User über die Grünen: „Sie suchten den Sinn und fanden den Wahn . . .“.

 

Die Grünen werden für unser Land generell nicht hilfreich sein, denn sie haben in ihrem politischen Werkzeugkasten nur genau zwei Instrumente: Subventionierung und Verbot. Und Power-to-heiße-Luft. Das reicht nicht für Deutschlands Energiezukunft.

 




Gemeinsames Bekenntnis der G7 Energieminister zum Klimaschutz scheitert an den USA

Umweltaktivisten fürchten, dass US-Präsident Donald Trump Barack Obamas Clean Power Plan zerlegt, der auf die Verringerung der CO2-Verschmutzung durch Kraftwerke abzielte.

Greenpeace organisierte eine Sitzblockade außerhalb des Montag-Treffens und forderte die Minister auf, ihre Verpflichtungen zur Verringerung der Treibhausgase im Rahmen des Pariser Abkommens von 2015 aufrechtzuerhalten.

Allerdings haben die USA ihre Haltung  zum den Text über die Verpflichtungen der G7-Länder gegenüber der Pariser Vereinbarung nicht revidiert, sagte Carlo Calenda, der italienische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, der das Treffen in Rom leitete.

Auf der Agenda der Minister standen die Diskussion über die Energiesicherheit, die Politik zur Abkehr von Kohle, Erdgas und -lieferungen, die nachhaltige Entwicklung von Energiequellen, alternativen Brennstoffszenarien und der Energiezugang und die Investitionen in Afrika.

Da die Einstimmigkeit fehlte, entschied Italien, das derzeit die Gruppe der Sieben leitet, gegen die Vorlage einer gemeinsamen Erklärung, so Calenda.

http://video.dailymail.co.uk/video/mol/2017/04/10/4193855538875681624/1024x576_MP4_4193855538875681624.mp4

Das Pariser Abkommen, das von Mitgliedern des UN Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) gebilligt wurde, ist ein Fundament internationaler Maßnahmen gegen die von Menschen verursachte globale Erwärmung.

Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag im DailyMail.uk

Hier auch ein Beitrag der Rheinischen Post

Erschienen am 10.04.2017 auf The Global Warming Policy Foundation

Übersetzt durch Andreas Demmig

No Consensus: G7 Energy Ministers Fail To Agree On Climate Change




Fake News als Mittel im Kampf gegen die Kernenergie

Die Maße der Konstruktion 105m hoch, 150m lang, 257m Spannweite, das Gewicht 29 000 t ( = dreifaches Gewicht vom Eiffelturm). Natürlich waren dort sehr viele Menschen beschäftigt. Die Kosten für diesen zweiten Sarkophag betragen schon über 2 Mrd. EURO.

„Sarkophag“ KKW Tschernobyl Juni 2013, Bild Niemann

„Sarkophag“ KKW Tschernobyl September 2014, Bild Niemann

Schon während des Baues gab es Berichte dazu in den Medien, in meiner Tageszeitung DIE WELT am 25.4.2016 mit der Überschrift „Der Tod ist etwas sehr Persönliches“, dabei das Wort Tod hervorgehoben durch Fettdruck und vergrößert. Wie in Berichterstattung zu Tschernobyl üblich, mit den üblichen Schreckenswörtern „verstrahlt, Tod, Todeszone, Gefahr, Krebs“ garniert. Vermutlich wurde auch in vielen anderen Medien in ähnlicher Weise berichtet.

 

Ende November 2016 wurde nun der zweite Sarkophag über den ersten geschoben. Wieder gab es Meldungen in den Medien, in DIE WELT am 28.11.2016 mit der Überschrift „Neuer Sarkophag für Tschernobyl“. Mein Leserbrief dazu wurde nicht abgedruckt, daher möchte ich für interessierte Leser hier einen Teil meiner Zuschrift wieder geben:

„Wieder einmal wird eine Gelegenheit genutzt, um die Strahlenangst zu pflegen und Deutschland auf dem eingeschlagenen Weg zurück ins Mittelalter zu halten. Nur zwei Punkte möchte ich sagen:

1) Der Strahlenpegel liegt auf dem Gelände der Ruine von Tschernobyl bei ca. 0,12 Mikro-Sievert pro Stunde, zulässig sind 0,25 Mikro-Sievert pro Stunde. Das wird nun „TODESZONE“ genannt, aber nicht begründet. Im Flugzeug haben wir auf unserer Breite in Reiseflughöhe etwa 6 Mikro-Sievert pro Stunde (noch abhängig von der Aktivität der Sonne), also mehr als das 20-fache vom erlaubten Wert in Tschernobyl. Frage: Warum handelt es sich bei Tschernobyl um eine TODESZONE, wenn täglich weltweit mehr als eine Million Menschen sich dieser Strahlung ohne den geringsten Schaden aussetzen, und das fliegende Personal etwa 1000 Stunden im Jahr?

2) Mit zaghaften Worten wird hingewiesen auf die Opfer der Evakuierung in Fukushima, das sollte deutlicher geschehen, damit es die Leser auch verstehen: Es sind in Japan infolge der drei Kernschmelzen und Freisetzung von Radioaktivität NULL Menschen gestorben, niemand wurde in seiner Gesundheit auch nur geschädigt (nachzulesen bei UNSCEAR). Aber es gibt etwa 150 StrahlenSCHUTZopfer, weil die Intensivpatienten evakuiert und so deren ärztliche Versorgung abgebrochen wurde. DER SPIEGEL berichtet von 150 bis 600 Evakuierungsopfern, (meines Wissens das einzige Medium in Deutschland bisher mit deutlichen und richtigen Worten zum Sachverhalt) siehe DER SPIEGEL „Schön verstrahlt“ 17/2016 Seite 106 ff.“

Zu Punkt 1: Die Strahlung in der evakuierten Zone (das ist der helle Bereich auf dem Bild) rund um Tschernobyl kann sich jedermann täglich am Computer abrufen (hier) [2], hier ein Beispiel:

Strahlungspegel an verschiedenen Orten

Die Zahlen bedeuten den Strahlenpegel gemessen in Nano-Sievert pro Stunde. Das ist im Vergleich zu sehen mit den in meinem Leserbrief genannten 6000 Nano-Sievert pro Stunde auf Reiseflughöhe auf unseren Breiten.

Wer sich bei uns ins Flugzeug setzt, begibt sich in eine Zone mit viel höherer Strahlung als diejenige um Tschernobyl, die Benutzung des Wortes TODESZONE im Falle von Tschernobyl durch die Medien ist als eine politisch motivierte Falschmeldung zu sehen.

Zu Punkt 2: Die in Fukushima evakuierten Intensivpatienten, befanden sich in Krankenhäusern, dadurch waren sie geschützt vor den mit dem Wind vorbei ziehenden radioaktiven Atomen. Viele der nicht mehr versorgten Patienten starben. Nachmessungen zeigten bei ihnen keine erhöhte Strahlung, was verständlich ist.

Wir kommen damit zu der eigenartigen Erkenntnis, daß der Strahlenschutz viel mehr Todesopfer gefordert hat als die Strahlung. Es ist SCHUTZ vor Strahlenschutzmaßnahmen erforderlich, also ein Strahlenschutz-SCHUTZ.

Offenbar politisch motivierte Unterdrückung der Wahrheit wird heutzutage gern als fake news bezeichnet.

 

Internet-Adressen:

[1] http://chnpp.gov.ua/ru/?option=com_content&view=article&id=230&Itemid=101&lang=ru

[2] http://www.srp.ecocentre.kiev.ua/MEDO-PS/index.php?online=1




Weil Al Gore die Klima­zukunft so über­zeugend vorhersagt, macht es nichts, dass sie oft falsch ist, danach wird eben über eine neue berichtet

Ein unverwüstlicher Pedant ist Al Gore. Er reduziert sich zwar auf weniger Themen, doch sind seine Vorhersagen dabei ähnlich oft falsch. Die Reputation unter seinen Anhängern leidet darunter aber genau so wenig:
KLIMARETTER.INFO: Neue unbequeme Wahrheit
Zehn Jahre nach seinem Erfolg mit dem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ hat der Klimaschützer Al Gore unter dem Hashtag #BeInconvenient einen neuen Dokumentarfilm angekündigt. Die Fortsetzung seiner im Jahr 2007 Oskar-prämierten Dokumentation soll im Juli in die US-amerikanischen Kinos kommen.
… darauf folgen Filmsequenzen von Überschwemmungen, Eisschollen, einem gefluteten World Trade Center und Wirbelstürmen. Während der erste Film von Al Gore sich um die Ursachen der globalen Erwärmung drehte, geht es jetzt um die katastrophalen Folgen und darum, welche Rolle die Politik dabei spielt.

Es ist sicher, dass die wärmeren Ozeane die durchschnittlichen Hurrikane stärker machen

Neben seinem allseits bekannten Vorhersagefehler mit dem Arktiseis ist der über Hurrikans weit weniger bekannt, wegen der tiefer gehenden, damaligen Begründung aber viel interessanter. Kürzlich wurde es auf WUWT thematisiert.
WUWT: [5] CommonDreams.org quoted Al Gore back in 2005
Al Gore: … the science is extremely clear now, that warmer oceans make the average hurricane stronger, not only makes the winds stronger, but dramatically increases the moisture from the oceans evaporating into the storm – thus magnifying its destructive power – makes the duration, as well as the intensity of the hurricane, stronger.
Last year we had a lot of hurricanes. Last year, Japan set an all-time record for typhoons: ten, the previous record was seven. Last year the science textbooks had to be re-written. They said, “It’s impossible to have a hurricane in the south Atlantic.” We had the first one last year, in Brazil. We had an all-time record last year for tornadoes in the United States, 1,717 – largely because hurricanes spawned tornadoes.

Anbei die etwas spröde google-Übersetzung (leicht korrigiert):
Al Gore: … die wissenschaftlichen Theorien sind sicher und belegen eindeutig, dass die wärmeren Ozeane die durchschnittlichen Hurrikans stärker machen, nicht nur die Winde stärker machen, sondern die Feuchtigkeit von den Ozeanen die verdunstet und die Stürme verstärkt und damit die Dauer und Intensität erhöht.
Letztes Jahr hatten wir viele Hurrikane. Im vergangenen Jahr setzte Japan einen Allt-time-Rekord für Taifune: zehn, der bisherige Rekord war sieben. Im vergangenen Jahr mussten die wissenschaftlichen Lehrbücher neu geschrieben werden. Sie sagten: „Es ist unmöglich, einen Hurrikan im Südatlantik zu haben.“ Wir hatten den ersten letztes Jahr in Brasilien. Wir hatten im vergangenen Jahr einen Allzeitrekord für Tornados in den USA, 1.717 – vor allem weil Hurrikane Tornados hervorgebracht haben.

Wie immer, basieren Vorhersagen auch moderner Propheten auf gute Verbindungen zu Kennern der reinen Wahrheit. Und das sind heute solche, die immer genauere Computerprogramme zur Vorhersage der Zukunft schreiben können, zumindest es versuchen.
scinexx.de, 10.07.2008: Erwärmung macht Stürme gefährlicher
… Ein neues mathematisches Modell belegt erneut, dass atmosphärische Turbulenzen und Stürme aller Art mit fortschreitendem Klimawandel heftiger werden. Die neuen Berechnungen bestätigen damit andere Untersuchungen, die für Hurrikans bereits in den letzten 50 Jahren einen Trend hin zu höheren Intensitäten festgestellt haben.

Leider ignoriert zumindest das Klima häufig solche „Experten“ mit ihren immer neu anzupassenden Modellen und geht ignorant eigene Wege.

Was ist aus dieser „extrem sicheren“ Vorhersage von Al Gore diesmal geworden?

Die Welt-größte Ereignis- und Schadensdatenbank hat die Münchner Rück. Bei dieser sehen die Daten wie folgt aus:

Bild 1 Anzahl tropischer Zyklone in Nord-Amerika: Quelle Munich Re [1]

Bild 2 Anzahl tropischer Zyklone weltweit: Quelle Munich Re [1]

Bei den Amerikanern findet man die folgenden Angaben:

Bild 3 [3] USA: Jährliche Tornadozahl EF-1 und stärker seit 1970

Bild 3 [3] USA: Jährliche Tornadozahl EF-1 und stärker seit 1970

Bild 5 [3] USA: Todesopfer durch Tornados ca. 1880

Und die Australier geben Bild 5 an, dann folgt der Raum Philippinen.

Bild 6 [4] Australien: Trends in cyclone activity. Graph showing the number of severe and non-severe tropical cyclones from 1970–2011 which have occurred in the Australian region.

Bild 7 [7] Anzahl tropischer Zyklone im Pazifikraum um die Philippinen

Fazit

Nirgendwo ist auch nur entfernt ein Eintreffen der „extrem sicheren“, angeblich wissenschaftlich fundierten Vorhersage zu erkennen. Überall verhält sich die wahre Natur dagegen „ablehnend“ und ignorant [7].
Das lässt nur einen Schluss zu: Die AGW-Theorien stimmen auch zu diesem wichtigen Themenbereich nicht! Diese Wissenshaft hat sich wieder, trotz des vollmundigen Anspruchs: „the science is extremely clear now”, einfach geirrt.

Klimawissenschaftler, wie Herrn Schellnhuber lässt so etwas kalt und er stellt dagegen, der Papst hätte in seiner Enzyklika ruhig etwas apokalyptischer darüber schreiben sollen:
[8] „Einige Kräfte im Vatikan hätten dennoch versucht, die alte klimaskeptische Haltung zu bewahren und in die Enzyklika einzubauen“ … „Die Folgen des Klimawandels sind in der Enzyklika etwas unterbelichtet. Stürme, Dürren und so weiter werden eher kursorisch behandelt, als sei das alles jedem längst bekannt“,
Ein Wunsch, den zumindest deutsche Bischöfe dankend aufgenommen haben, weil sich damit mehr Spendengelder loseisen lassen:
Bistum Augsburg: [9] Misereor-Fastenaktion Der Klimawandel verändert spürbar die Lebensbedingungen auf der Erde. In vielen Regionen nehmen Taifune und Stürme in ihrer Häufigkeit und Stärke immer mehr zu.

Man lernt daraus, wie eine falsche Theorie, wenn sie den Protagonisten genügend Vorteile bringt, sich jederzeit von ihrem Fundament lösend kann und ab dann problemlos ohne Faktenbezug weiter existiert. Eine Erscheinung, die es nicht nur in der Ökokirche gibt.

Als Abschluss wieder einmal die IPCC-Aussagen zu Extremereignissen, damit auch neue EIKE-Leser sehen, dass sogar der IPCC nicht mehr an seine ursprünglichen (apokalyptischen) Vorhersagen glaubt, bzw. sie nicht belegen kann.

IPCC Aussagen Zusammenfassung

Tropische Stürme und Hurrikane
IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216: “No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin.”
Übersetzung: “Keine robusten Trends bei den jährlichen Zahlen von tropischen Stürmen, Hurrikans und Stark-Hurrikans konnten in den letzten 100 Jahren im Nordatlantischen Becken ausgemacht werden.

Tropische Zyklone
IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216: “Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century and it remains uncertain whether any reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust, after accounting for past changes in observing capabilities.”
Übersetzung: “Aktuelle Datensätze zeigen keine signifikanten beobachteten Trends bei der weltweiten tropischen Wirbelsturmfrequenz während des letzten Jahrhunderts und es ist ungewiss, ob ein berichteter langfristiger Anstieg der tropischen Wirbelsturm-Frequenz robust ist, nach Berücksichtigung der letzten Änderungen in den Beobachtungs-Möglichkeiten.“

Außertropische Zyklonen
IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 220: “In summary, confidence in large scale changes in the intensity of extreme extratropical cyclones since 1900 is low. There is also low confidence for a clear trend in storminess proxies over the last century due to inconsistencies between studies or lack of long-term data in some parts of the world (particularly in the SH). Likewise, confidence in trends in extreme winds is low, owing to quality and consistency issues with analysed data.”
Übersetzung: “Zusammenfassend ist das Vertrauen in große Änderungen in der Intensität extremer aussertropischer Zyklone seit 1900 gering. Es gibt auch [nur] ein geringes Vertrauen für einen klaren Trend bei Sturm-Proxies wegen Inkonsistenzen zwischen den Studien oder wegen dem Fehlen von Langzeitdaten des letzten Jahrhunderts in einigen Teilen der Welt (vor allem auf der Südhemisphäre). Ebenso ist das Vertrauen in Trends in extreme Winde niedrig, wegen der Qualität und wegen Konsistenz-Problemen mit den analysierten Daten.“

Dürren
IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50: ”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends.”
Übersetzung: “Es besteht ein geringes Vertrauen im globalen Maßstab beobachteten Trend an Dürre oder Trockenheit (Mangel an Niederschlag), aus Mangel an direkten Beobachtungen, Abhängigkeiten von abgeleiteten Trends auf der Indexauswahl und wegen geographischer Unstimmigkeiten in den Trends.“
sowie
IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 215: “In summary, the current assessment concludes that there is not enough evidence at present to suggest more than low confidence in a global scale observed trend in drought ordryness (lack of rainfall) since the middle of the 20th century, owing to lack of direct observations, geographical inconsistencies in the trends, and dependencies of inferred trends on the index choice. Based on updated studies, AR4 conclusions regarding global increasing trends in drought since the 1970s were probably overstated. However, it is likely that the frequency and intensity of drought has increased in the Mediterranean and West Africa and decreased in central North America and north-west Australia since 1950.”
Übersetzung: „Zusammenfassend kommt die aktuelle Bewertung zu dem Schluss, dass es zur Zeit nicht genug Hinweise und [nur] ein geringes Vertrauen in einen beobachteten globalen Trend an Dürre oder Trockenheit (Mangel an Niederschlägen) gibt, aus Mangel an direkten Beobachtungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts, geographischen Inkonsistenzen in den Trends und Abhängigkeiten der abgeleiteten Trends auf der Indexauswahl. Auf Basis aktualisierter Studien waren die AR4-Schlußfolgerungen bezüglich global zunehmender Trends an Dürre seit den 1970er Jahren wahrscheinlich übertrieben. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Häufigkeit und Intensität von Dürre im Mittelmeerraum und Westafrika sich erhöhen könnte und im Zentrum von Nordamerika und Nordwest-Australien seit 1950 abnehmen könnte.“

Überflutungen
IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 112: ”There continues to be a lack of evidence and thus low confidence regarding the sign of trend in the magnitude and/or frequency of floods on a global scale over the instrumental record.”
Übersetzung: “Es besteht weiterhin ein Mangel an Beweisen und deshalb ein geringes Vertrauen in Bezug auf Trend-Anzeichen in Bezug auf Größe und / oder Häufigkeit von Überschwemmungen auf globaler Ebene der Instrumenten-Aufzeichnungen.“

Hagel und Gewitter
IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216: “In summary, there is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.”
Übersetzung: „Zusammenfassend gibt es [nur] ein geringes Vertrauen in beobachtete Trends bei den Unwetter-Erscheinungen wie Hagel und Gewitter wegen historischen Daten-Inhomogenitäten und Unzulänglichkeiten bei der Systemüberwachung.“

IPCC Zusammenfassung
IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 219: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”
Übersetzung: “Es gibt [nur] begrenzte Anhaltspunkte zu Änderungen bei Extremereignissen, die mit anderen Klimavariablen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts verbunden sind.“

Nachtrag
Es ist bemerkenswert, dass alle diese Zitate und Aussagen in der 28-seitigen deutschen Fassung des Summary for policymakers (hier) fehlen!

Quellen

[1] Munich Re NatCatSERVICE

[2] Munich Re, Publikation: Naturkatastrophen 2016 Analysen, Bewertungen, Positionen Ausgabe 2017 TOPICS

[3] WUWT, March 17, 2016 : In the ‘warmest year ever’, U.S. tornado deaths were near lowest ever

[4] Commonwealth of Australia 2017, Bureau of Meteorology

[5] WUWT, April 6, 2017 : Hey @Algore ! Explain this! Bottom drops out of US hurricanes in past decade

[6] KLIMARELEVANT: 20 Jahre Diplomatie um den Klimawandel: Prominente Intellektuelle sprechen vom Klimaverbrechen
http://www.klimarelevant.de/2015/08/28/20-jahre-diplomatie-um-den-klimawandel-prominente-intellektuelle-sprechen-vom-klimaverbrechen/

[7] EIKE, https://eike.institute/2015/03/29/ueber-aktuelle-stuerme-tornados-hurrikane-cie-kein-zusammenhang-mit-klimawandel-feststellbar/

[8] Frankfurter Allgemeine, 18.06.2015: „Diese Papst-Schrift ist eine Regierungserklärung“

[9] Bistum Augsburg: Misereor-Fastenaktion „Eine moralische Pflicht, die Schöpfung zu bewahren