Winter 2016/17 in Deutschland mit Hochdruck und eiskalten Überraschungen- gute Aussichten für Frühjahr und Sommer?
Nur etwas überschätzt: Ein halbes bis ein Kelvin zu mild war der Winter diesmal in Mitteleuropa nicht, sondern fast temperaturnormal. Das ergab immerhin „Note 4“. Quelle: NOAA, Eingabezeitraum 21. bis 30.11.2016.
Hier zunächst die Daten für den abgelaufenen Winter 2016/17 (offizielles DWD- Deutschlandmittel):
Dezember 2016 +2,2°C Januar2017 -2,2°C Februar 2017 +2,9°C, Winter +1,0°C
Mittel 1981 bis 2010 Dez. +1,2°C Jan. +0,4°C, Feb. +0,9°C Winter 1980/81 bis 2009/10 +0,9°C
Abweichung Dez. +1 K, Jan. -2,6 K, Feb. +2,0 K, Winter +0,1 K
UKMO (Großbritannien): Stand 14.11.2016 Winter (D, J, F) mit undeutlicher Wahrscheinlichkeit nur in Norddeutschland zu mild (folgende Karte):
http://www.metoffice.gov.uk/research/climate/seasonal-to-decadal/gpc-outlooks/glob-seas-prob
Bewertung: Fast zutreffend, besonders im Dez/Jan. war es an den Küsten zu mild, aber sehr unkonkret, Note 4
Bewertung: In der Nordostschweiz waren der Dezember etwas und der Januar deutlich sowie der Winter insgesamt etwas zu kalt, daher fast zutreffend, aber sehr unkonkret, Note 4
Bewertung: Winter insgesamt fast getroffen, aber Dezember und Februar deutlich und Januar völlig verfehlt, Note 5
Kaltwetter.com Prognose vom 28.11.2016: Winter insgesamt normal, wobei Dezember und Februar etwas zu mild werden sollen, der Januar aber deutlich zu kalt ausfällt.
IRI (folgende Abbildung), Vorhersage vom Nov. 2016: Mit leicht erhöhter Wahrscheinlichkeit zu mild.
Bewertung: Fast zutreffend, aber sehr unkonkret, Note 4
DWD (Offenbach): Leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen kalten oder normalen Winter (Stand Nov. 2016):
Bewertung: Nur bedingt zutreffend, eine höhere Wahrscheinlichkeit für „mittel“ wäre richtiger gewesen, dazu sehr unkonkret, Note 5
NASA (US- Weltraumbehörde) Karte vom November 2016: Winter in Mitteleuropa etwa 1,5 bis 2,5 K zu mild. Bei dieser Karte liegt Mitteleuropa am linken Kartenrand, weit oben:
Bewertung: Winter deutlich um mehr als 2 Intervalle verfehlt, da bei weitem nicht so mild, Note 6. Die später veröffentlichten Prognosen, speziell die Vorhersage eines zu kalten Januars, waren dann deutlich zutreffender.
Stefan Kämpfe (hier bei EIKE am 03.12.2016 veröffentlicht):
Dieses Fazit wurde aus 30% der Tendenz der 2- K- September- Regel, 10% Sonnenaktivität, 20% Zirkulationsverhältnisse, 10% Mittelfrist- Modelle, 10% NAO, AMO,QBO, Polarwirbel, 10% Analogfälle und 10% der vorwiegenden Tendenz der Langfristprognosen gewichtet. Aktualisierung voraussichtlich Ende Dezember.
Ein lehrbuchreifes Beispiel für Inkonsistenz- die Schwierigkeiten einer Langfristprognose: Der Februar- Schlingerkurs des CFSv2- Modells (NOAA)
Wie schwer sich Modellrechnungen schon mit der Temperaturprognose des Folgemonats tun, zeigt das folgende Beispiel. Der Eingabezeitraum vom 21. bis zum 31. Januar 2017 ergab überall in Europa einen viel zu milden Februar. Gemessen am ohnehin schon hohen CLINO- Wert 1981- 2010 sollte es in Süd- und Mitteldeutschland um 3 bis 4 Kelvin (graubrauner Farbton) und in Norddeutschland um 1 bis 3 Kelvin (roter bis dunkelroter Farbton, Quelle: NOAA) zu warm sein:
Nur 9 Tage später, als die Kaltluft eines Skandinavien- Hochs längst in Nord- und Mitteldeutschland angekommen war, sah die Februarprognose ganz anders aus:
Versagte diesmal die „2 K- Septemberregel“?
Der Winter 2016/17 war, gemessen am Langfrist- Mittel seit 1761/62, also etwas zu mild.
Fazit: Obwohl die Langfristprognosen diesmal ein etwas besseres Ergebnis als in der Vorsaison lieferten, sind sie keine sicheren Vorhersagen und bleiben mit vielen Mängeln behaftet. Der chaotische Charakter der Abläufe in der Atmosphäre lässt trotz modernster Computer und fortschreitender Erkenntnisse in Meteorologie und Klimatologie keine sicheren Langfristprognosen zu. Vor diesem Hintergrund erscheint die politische Agenda des „Klimaschutzes“, welche sich ja auf noch viel langfristigere Vorhersagezeiträume von Jahrzehnten bis zu 100 Jahren bezieht, als ein aussichtsloses Vorhaben.
Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, unabhängiger Klimaforscher, am 02.03. 2017