Wie man zum Skeptiker wird – an der Universität

Gastbeitrag von Clair Masters

Die Klasse war lustlos, die Meisten spielten mit ihren Smartphones oder surften bei Facebook auf ihren Laptops. Ich saß mit meinem geöffneten Notebook vor mir, welches leer war außer dem Titel der Vorlesung oben auf der Seite. Der Professor legte eine Folie auf mit einer Graphik, die den Verlauf von CO2 und Temperatur über ein paar Millionen Jahre im Vergleich zeigte und welche wir alle inzwischen gesehen haben. Die CO2-Kurve läuft der Temperaturkurve hinterher, und jeder, der diese Graphik zum ersten Mal sieht, würde vermutlich zu der Erkenntnis kommen, dass die Temperatur die CO2-Änderungen treibt und nicht umgekehrt, falls es überhaupt irgendeinen Trend gibt. Ich wurde etwas munterer, war es doch neu für einen Professor, alternative Daten zu zeigen, und sah mich erwartungsvoll um zu den anderen Studenten in der Erwartung irgendwelcher Reaktionen – Konfusion, gerunzelte Stirnen oder irgendetwas, das ihre Überraschung zeigt für etwas, das das Gegenteil von dem ist, was uns seit der Grundschule eingetrichtert worden ist. Ich sah ein paar gähnen, leere Blicke, Leute an ihren Handys, obwohl ein lautes Mädchen, die eine religiöse Fanatikerin bzgl. globaler Erwärmung war, auf die Folie starrte, krumm auf ihrem Sitz hockte, so dass ihre Hand ihren (zweifelhaft erzogenen) Schoßhund streicheln konnte.

Es war nicht das College, auf dem ich zum ersten Mal die „akzeptablen“ Ansichten zu Klimawandel in Frage stellte. Schon in der Mittelstufe der Schule war ich ein harter Brocken für Lehrer, welche die globale Erwärmung predigten. Es war damals im Jahre 2008 in Mode, fanatisch das Narrativ „Eisbären ertrinken!“ zu lehren nach jenen Photographien aus dem Jahr 2007, welche einen Eisbär auf einer kleinen einzelnen Scholle zeigten. Tragisch! Ein Bild wie dieses war alles, das es brauchte, um die meisten meiner Klassenkameraden feierlich nicken zu lassen, während unserer Lehrer uns etwas über unseren Kohlenstoff-Fußabdruck erzählten – darüber, wie wir zu der Misere der armen Eisbären betrugen mit unserem gefräßigen Stromverbrauch und durch unsere Eltern, welche mehr als ein Auto besitzen.

Als fanatische Tierschützerin habe ich danach Stunden damit zugebracht, alle meine zoologischen Bücher und Tier-Enzyklopädien durchzuackern und alles über Eisbären in Erfahrung zu bringen. Eine Zahl sprang mir ins Auge: 60 Meilen [ca. fast 100 km]. Eisbären schwimmen oft so weit, um von einem festen Boden zum nächsten zu gelangen. Stolz auf mich selbst wurde ich damit bei meiner Fachlehrerin vorstellig, aber statt warm empfangen zu werden, wie es öfter der Fall war, wenn ich über den Lehrstoff hinaus selbst Nachforschungen angestellt hatte, wurde ich beschimpft.

„Du hast unrecht“, sagte sie und sah überraschend ärgerlich aus, „Eisbären können nicht so weit schwimmen. Die globale Erwärmung schmilzt ihnen das Eis unter ihren Pfoten, und sie sterben aus“.

Zu jener Zeit dachte ich, ein Liebling meiner Lehrer zu sein, die gute Schülerin, und darum überraschte mich ihr Tonfall vollkommen. Ich versuchte nicht zu sagen, dass die globale Erwärmung nicht die Eisbären tötet, obwohl ich wusste, dass es so war. Meine Lehrer sagten mir das, also musste es stimmen. Ihr Leugnen hinsichtlich der Schwimmfähigkeiten der Bären war es, das mich wirklich umwarf, und zum ersten Mal sah ich mich damit konfrontiert, an einem Lehrer zu zweifeln. Wem soll ich trauen – den Büchern, die ich gelesen hatte, oder den Lehrern? Irgendetwas hat sich bei mir innerlich geändert damals, und diese Saat des Zweifels, welche die Lehrerin in mir geweckt hatte, machte mich zu dem, was ich heute bin – eine Skeptikerin. Nicht nur für Klimawandel und Co., sondern für alles! Ich habe abrupt aufgehört, alles zu glauben, was mir meine Lehrer sagten, und es war ein sehr harter Weckruf aus der realen Welt, als ich erkannte, dass Erwachsene Agenden folgen.

Dieser Gedanke wurde verstärkt, als in einer von Jugendlichen geliebten Serie von James Patterson der ursprüngliche Plot verworfen wurde und man stattdessen den Kampf gegen globale Erwärmung zum Gegenstand der Serie machte. Ich war entsetzt und angewidert, dass diese Charaktere viel eher jene (zu jenem Zeitpunkt verdammten) Eisbären schützten als gegen die verrückte wissenschaftliche Bedrohung vorzugehen. Ich erkannte das wirkliche Propaganda-Element dieser ganzen Globale-Erwärmung-Faselei. Ich begann, in kleinen Schritten zurückzuschlagen, zumeist dergestalt, dass ich Fragen stellte: „Atmen wir kein CO2 aus?“, „Wärmeres Wetter hilft einigen Tieren, oder?“. Ich war nicht beliebt bei meinen Lehrern der siebenten Klasse. Meine Freunde waren sich meiner kleinen Revolte nicht bewusst, war ich doch schon immer die Schülerin, die ihre Hand zu allem in der Klasse erhob.

Es dauerte bis zu meinem letzten Jahr auf der High School, bis ich endlich den wissenschaftlichen Hintergrund verstanden hatte, gegen die Gedanken vorzugehen, die mir aufoktroyiert wurden. Ich belegte eine hochrangige Vorlesung zum Thema Umweltwissenschaft, welche mich dazu brachte, tiefer zu schauen und in Frage zu stellen, was ich über die Art und Weise zu wissen glaubte, wie unser Klima funktioniert. Ich war gerne in dieser Vorlesung, hatte ich doch dabei eine Dozentin, welche nicht versuchte, mich zum Schweigen zu bringen. Sie erkannte mich an und ermutigte mich, wischte meine Fragen nicht einfach vom Tisch, und jedes Jahr seit meinem Abschluss der High School hielt ich via Skype einen kurzen Vortrag vor ihrem Kurs über Petroleum-Technologie, -Geologie, ein wenig Paläontologie und das Leben am College.

Ich erinnere mich deutlich an zwei besondere Momente bei jener Vorlesung, die für mich Aha-Erlebnisse waren. Da war einmal die vorgeschriebene Dokumentation Gasland. Einige darin aufgestellte Behauptungen waren jenseits des Absurden, und als die skeptische Närrin, die ich nun einmal war, unterzog ich diese Behauptungen noch während der Vorführung einem Faktencheck. Auf dem von der Schule betriebenen iPad googelte ich nach allem und jedem, das Josh Fox präsentierte und das mich kribbelig machte. Antilopen in Wyoming würden aussterben? Nicht einmal ansatzweise. Fracking-Flüssigkeit findet sich im Trinkwasser, so dass man es in Brand setzen konnte? Das war natürlich vorkommendes Methan. Zu diesem Zeitpunkt spielte ich bereits mit dem Gedanken, in einen Bereich der Geologie einzusteigen, und ich war fasziniert von der Fracking-Technologie. Wir führten in jener Vorlesung einen kurzen Versuch durch, in dem wir versuchten, Öl aus Sand zu gewinnen,, und ich hielt das für cool. Von allen Bereichen der Wissenschaft war dies mein Lieblingsfach, und nicht zu vergessen den Nervenkitzel, in solch eine schurkische Industrie involviert zu sein. Dies verhalf mir zu meinem Entschluss, mich mit der Petroleum-Technologie zu befassen.

Zum Anderen war da das Momentum, als wir uns auf alternative Energie konzentrierten einschließlich einer erschöpfenden Diskussion über mit Wasserstoff betriebene Autos. Rasch hob ich meine Hand.

„Falls wir uns Sorgen wegen des globale Erwärmung verursachenden CO2 machen, wäre es nicht viel schlimmer, wenn wir alle Autos fahren würden, bei denen Wasserdampf aus dem Auspuff kommt?“

Sie war einen Moment still und dachte nach. „Ich denke, dass du recht haben könntest, das ist eine sehr interessante Beobachtung“. Bevor sie der Zuhörerschaft erklärte, von was ich redete, wie Wasserdampf viel mehr Wärme einfängt als Kohlendioxid, hatte ich ein erhebendes Gefühl, mit dem, was ich über Klima und unsere Atmosphäre gelernt hatte, die populären „grünen“ Narrative herauszufordern. Am besten war, dass meine Lehrerin so unterstützend agierte und willens war einzuräumen, dass irgendetwas in unserem Lehrbuch nicht der vollen Wahrheit entsprach.

Im College ging es dann völlig anders zu. Es war mühsam, war ich doch jetzt umgeben von Professoren und Studenten, welche den anthropogen verursachten Klimawandel mit solcher Inbrunst vorantrieben, dass dagegen die eifrigsten Kult-Fanatiker ruhig und vernünftig schienen. Wieder und immer wieder bin ich überrascht, die Reaktionen meiner Fachkollegen auf meinen Skeptizismus zu erleben, manchmal sogar bis hin zu zornigen Reaktionen von so manchem. Ein Kerl aus der Geologie [a crunchy granola geology guy] verwickelte mich in eine Konversation über alternative Energie. Er versuchte mir klarzumachen, dass Hanf-Öl schon bald unseren Bedarf an fossilen Treibstoffen decken werde. Richtig. Irgendwie kamen wir dann auf den Landverbrauch zu sprechen, und ich äußerte eine Meinung, dass die [US-]Staaten möglicherweise mit ihren Umweltproblemen fertig werden und das Land besser nutzen als Regierungsagenturen – er zitierte irgendetwas von den Koch Brothers, und ich verabschiedete mich dann zur nächsten Vorlesung. Vielleicht eine Woche später übergab er mir einen Teil einer Notebook-Studie mit der Aufschrift „Forschung“ darauf – zumeist eine Reihe von Aufzählungen über das American Lands Council, welches er irgendwie in Verbindung brachte mit weißer Überlegenheit und Rechts-Fanatismus. Ich konnte nicht glauben, dass jemand, der ein „wissenschaftliches“ Individuum war, sich genötigt fühlte, die Schuld einer Extremistengruppe zu instrumentalisieren, und fragte mich, was das Unsinns-Geschrei der Linken „Rassisten! Sexisten! Homophobe!“ in einer Diskussion über Landverbrauch zu suchen hatte anstatt Argumente auszutauschen. Für so etwas habe ich keine Zeit – ich muss mich um mein Studium kümmern.

Immer wieder habe ich mich gefragt, ob vielleicht meine Perspektive die Falsche ist. Ich habe mich einer Selbstanalyse unterzogen betreffs der Themen, für die ich mich brennend interessiere. Das College hat meine Standpunkte herausgefordert, während es nur die Gedanken zu bestätigen scheint, welche die „Warmisten“ von sich geben. Einiges von dem, was ich früher dachte, hat sich verändert wie vieles von dem, was ich über Klima verstand (oder zu verstehen glaubte), aber mir fehlt immer noch ein solider Beweis für den primären anthropogenen Klimawandel, der nicht von einer anderen Studie widerlegt ist oder gestützt wird durch Anklagen wie jenes Geologie-Kerls, der meinen Weg kreuzte. Ich habe aufgehört, mich über die Art und Weise zu erschrecken, mit der meine Professoren gehorsam der Parteilinie folgen – hatte ich doch vor ein paar Jahren erfahren, dass zumindest hier die öffentliche Förderung abhängig ist von einem bestimmten Umfang der Akzeptanz der globalen Erwärmung. Ich bin dankbar für die Ingenieurs-Vorlesungen, weil: falls meine Geologie und Erdwissenschaften nicht ausgewogen sind durch die trockenen technischen Berechnungen des Ingenieurwesens, würde ich möglicherweise den Verstand verlieren. (Man stelle sich einfach mal vor, wie schlimm es wäre, falls ich Soziologie oder Frauen-Studien betreiben würde!). Ich bin enttäuscht über die Qualität, der an der Universität gelehrten „Wissenschaft“ – wo Theorien als Fakten präsentiert und Computermodelle als Evangelien betrachtet werden trotz ihrer infamen Unzuverlässigkeit – das ist keine wirkliche Wissenschaft.

Es ist Propaganda – genauso dogmatisch wie jede Religion.

Ich bin in meinem fünften Jahr des Ingenieur-Studiums. Dieses Jahr werde ich eine Handvoll großartiger kleiner Petroleum-Vorlesungen belegen und mein Nebenfach Geologie beenden. Natürlich ist es meine Geologie-Vorlesung, die mir Kopfschmerzen macht. Eine Vorlesung über Mineral-Ressourcen, das klingt erst einmal aufrichtig … außer natürlich, dass unser Professor es fertig brachte, diese Vorlesung zu verwandeln in eine Vorlesung zu Klimawandel/die Menschen töten alles/wir werden alle sterben. Zum Ende des Semesters war die Vorlesung sogar der sozialen Gerechtigkeit gewidmet, weil das der Grund ist, einen akademischen Grad zu erwerben. In der Rückschau hätte ich viel eher erkennen müssen, in was ich geraten war, als ich mich umschaute und viele Studenten sah entweder mit halb rasierten Köpfen oder mit Haarfarben, die in der Natur dem Aufschrei „Ich bin giftig“ gleichkamen.

Es wird ein lustiges Semester, und ich werde alle auf dem Laufenden halten.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/09/07/the-making-of-a-climate-skeptic-at-university/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die seltsame Liebe der Politiker zum Elektroauto Teil I

Wie es anfing

Die Geschichte des Elektroautos ist so alt wie das Auto selbst. Direkt nachdem man erkannt hatte, dass ein Vehikel mit einem von Pferden unabhängigen Antrieb ein faszinierendes Straßentransportmittel ist, begann der Wettstreit um die beste Antriebstechnik. Benzinmotoren, Dampfmaschinen und Elektromotoren wurden eingesetzt.
Auch das Dampfauto spielte in dieser Anfangszeit des Automobils eine bedeutende Rolle, was wohl vor allem am mächtigen Drehmoment lag, das Dampfmaschinen aufweisen und was ein zügiges Fahren ermöglichte.
Das Benzingefährt erwies sich schließlich in der Summe aller Eigenschaften als die beste Wahl, nachdem Charles Kettering den elektrischen Anlasser erfunden hatte, mit dem das lästige Ankurbeln vor dem Start wegfiel. Aber der Hauptgrund für dessen Erfolg war der enorme Energiegehalt der flüssigen Kohlenwasserstoffe im Tank – ein Vorteil, der auch noch heute, über 100 Jahre später, ausschlaggebend ist. Es war das Ende des Elektroauto-Booms. Seither sind E-Autos für sog. Nischenanwendungen eine gute Wahl, wie es Zustelldienste in Städten, Flurförderfahrzeuge in Betrieben oder Einsatz in Bergwerken darstellen, wo man keinerlei Abgase haben möchte.

 

Die Politiker-Liebe für E-Autos ist unerschütterlich

Es bleibt wohl ein Geheimnis, weshalb Politiker, die gemeinhin von Technik wenig verstehen, stets ein großes Faible für Elektroautos zeigten. Es waren wohl dessen positive Eigenschaften, die einen Laien überzeugten, wobei man die erheblichen Nachteile entweder ignorierte oder gar nicht kannte:

Soweit die bescheidenen Vorteile.
Zu den Nachteilen:.
die Reichweite ist fast so gering, wie vor 100 Jahren.

Erwartet irgendjemand, dass die Autofahrer auf das alles verzichten und in E-Autos auch noch fossile Zusatzheizungen (wie von Eberspächer,und Webasto für Yachten) auf Flüssigtreibstoffbasis akzeptieren müssen, um überhaupt im Winter fahren zu können ?
Die Batterien sind und bleiben der entscheidende Nachteil der E-Autos. Näheres weiter unten.


Es folgten die Renaissance-Versuche


Die Post hatte bereits in den 50er Jahren eine ganze Flotte mit Bleiakkus ausgerüsteter Elektrotransportern für die Paketauslieferung in Betrieb. Eine Anwendung, die schon immer sinnvoll war. Aber eine Gesetzesänderung des Verkehrsministers führte zur Verschrottung aller Fahrzeuge.

Dann war erst einmal Pause.
Aber nach etlichen Jahren ging es wieder los:
Es kam natürlich anders. Aber diese Pleite zerstörte keineswegs den offenbar unausrottbaren Wunderglauben an die Renaissance des Elektroautos. Die einzige spürbare politische Wirkung dieses unnötigen und chancenlosen Versuchs war eine Kürzung der Forschungsförderung, wie es Prof. Endres von der T.U. Clausthal beschrieb (s.u.). Das Gegenteil wäre eine vorausschauende Politik gewesen, die half, die grundsätzlichen Probleme elektrochemischer Speicher durch eine langfristig angelegte Grundlagenforschung anzugehen.

 

Und abermals das Elektroauto – diesmal für den Klimaschutz

Der nächste Versuch, das tote Pferd Elektromobilität wiederzubeleben, erfolgte durch das Kabinett Merkel I im August 2009, also gerade einmal zwei Monate vor dem Ende seiner Legislaturperiode. Wirtschafts- und Technologieminister war damals Karl-Theodor zu Guttenberg.
Verkündet wurde der „Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität“.
Dessen Schwerpunkte lasen sich wie folgt:

-„In Verbindung mit erneuerbaren Energien leistet die E-Mobilität einen bedeutenden
Beitrag zur Umsetzung der Klimaschutzziele der Bundesregierung.“
– „Intelligente (!?) Nutzung der Batterien von Elektrofahrzeugen als Stromspeicher.“

Dazu ein erstaunlich ehrlicher Satz:
Die damit verbundene Reduzierung der Batterielebensdauer ist dem
   gegenüberzustellen“.
Beklagt wird ausdrücklich „Der Mangel an Naturwissenschaftlern“. Gemeint ist die

Fachrichtung Elektrochemie.

Dazu hat Prof. Frank Endres 2014 geschrieben:
„Die politische Blamage in den 1990er Jahren hatte leider für die Forscher
fatale Folgen, denn in der Folge wurde die Elektrochemie an den deutschen
Batterien, höchstens vereinzelt, und in der Szene der physikalischen Chemie
wurden Elektrochemiker milde belächelt.
Dann kam ca. 2007/2008 das Thema wieder hoch, dieses Mal begründet mit der „Klimakatastrophe“ und der Endlichkeit der Ressourcen. Diesmal wurde das politische Ziel ausgegeben, gleich eine Million Elektroautos bis 2020 auf die Straßen zu bringen (Manfred Kanther lässt grüßen).
Aber nahezu niemand kauft diese Autos, weil sie nach wie vor für sehr viel Geld wenig Gegenwert bieten. Im April 2015 platzte auch diese Politblase, denn auf eine präzise parlamentarische Anfrage der Grünen vermied die wenig amüsierte Regierung die nochmalige Erwähnung oder gar Bestätigung dieses Ziels.
Zwar gibt es wieder einige Batterieforscher, aber diese sind wegen der geringen Forschungsmittel in gegenseitiger Konkurrenz. Der erhebliche technologische Rückstand zum Ausland konnte auch noch nicht aufgeholt werden. Erfahren die Politiker aber vom selbst verschuldeten und kaum aufzuholenden Rückstand, werden sie die Finanzierung vermutlich wieder einstellen, das könnte man auch Grundlagenforschung nach der Methode des politischen Schweinezyklus‘ nennen.
Die Musik der Batterieforschung spielt sowieso längst in Asien und jetzt auch vermehrt in den USA.“
(Ende vom Zitat Endres).

Von diesem Nationalen Entwicklungsplan hörte man anschließend nicht mehr viel.
vorgestellte gemeinsame „Förderinitiative Energiespeicher“.
Zwar war es das Hauptziel dieser Initiative, endlich große und wirtschaftliche Stromspeicher zur Abpufferung der oben erwähnten riesigen Stromerzeugungs-Schwankungen im Netz zu bekommen, deren Fehlen die gesamte Energiewende zu einer zwar extrem teuren, aber vollkommen chancenlosen Angelegenheit werden lässt. Aber in diesem Förderprogramm spielten selbstverständlich auch Batterien eine wichtige Rolle.

Bedeutende Fortschritte konnte man in diesem Punkte allerdings nicht erreichen und vorweisen.


Das Elektroauto wurde zum Retter der sog. Klimaschutzpolitik

Es war wohl unvermeidlich, dass in Folge der politischen Klimaerwärmungspanik auch das Elektroauto erneut entmottet wurde. Die unverbrüchliche Vorliebe der Politiker für diese Technik hat etwas mit Vorstellungen von Sauberkeit, lautlosem Dahingleiten, Sparsamkeit und vollkommener Umweltfreundlichkeit zu tun. E-Autos verbrauchen kein Benzin (außer den Hybrids), sondern nur ganz sauberen Strom, der immer von Sonnenkraftwerken und Windmühlen geliefert wird. Und Sonne und Tiefdruckgebiete schicken bekanntlich keine Rechnung. Es ist die heile Autowelt – man muss sie nur endlich verwirklichen.
Man kann folgende politische Gründe finden:
Mit dem sogenannten Klimaschutz glaubt man ein neues und stichhaltiges Argument für E-Mobilität zu haben. Dazu gehört der Glaube an große CO2-Einsparungen durch den Elektroantrieb – was sich als ein Irrglaube herausstellt (s.u.). Tatsächlich erfolgt nur eine Verlagerung der Emissionen in die Regionen, in denen die Kohle- und Gaskraftwerke stehen. Die CO2-freien Kernkraftwerke liefern in Deutschland bald keinen Strom mehr. Für Städte mit starkem Autoverkehr mag diese Verlagerung ein Vorteil sein. Nur hat das Klima nichts davon, nur die Stadtbewohner.
Die Nutzung der Batterien von Elektroautos für die Stabilisierung des Stromnetzes beruht auf der Vision, dass möglichst Millionen von E-Autos täglich an ihren häuslichen Ladestationen hängen und damit ihre Batterien für den Zugriff durch die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) bzw. ihre Stromversorger (EVU) zur Verfügung stehen – was erst einmal einen permanenten Datenaustausch über das Internet erforderlich macht. Dann könnten die ÜNB bzw. die EVU immer wenn die sog. „Erneuerbaren“ wegen Flaute, schlechten Wetters oder weil es Nacht wurde, wieder einmal fast keinen Strom liefern, die Millionen von E-Auto-Batterien als großen Stromspeicher anzapfen und sie zur Stabilisierung des Netzes wieder entladen.
Die Anforderungen an eine ausreichende Speicherkapazität im Netz sind jedoch enorm: Mindestens 50 TWh Kapazität (= 50.000 GWh = 50 Millionen MWh) müssten vorhanden sein, um eine vierwöchige Flaute im Winter überbrücken zu können. Derzeit haben wir 7.000 MW an Pumpspeicherleistung, die – bei vollen Speicherseen – das Netz gerade einmal für 6 Stunden unterstützen können.
Kaum einer der Besitzer wird allerdings bereit sein, es per Netzanschluss und
Datenleitung dem Stromversorger zum Ausgleich von dessen Einspeisungs-
Schwankungen zu überlassen – also die Autobatterie je nach Bedarf der Versorger zu laden oder zu entladen. Denn dem E-Auto-Besitzer wird vom Hersteller sehr deutlich klar gemacht, dass die Lebensdauer seiner teuren Batterie zwar durchaus auch durch ihr Alter, jedoch vor allem durch die Anzahl der Lade-Entlade-Vorgänge bestimmt wird.
Wer sich auf die Benutzung seiner Antriebsbatterie als beliebig auf- und
entladbarer Speicher für seinen Stromversorger einlässt, verkürzt also die
Batterielebensdauer. Das hat sogar die Regierung Merkel I eingeräumt: Im
Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität von 2009 steht der oben bereits zitierte klare Satz „Die damit verbundene Reduzierung der Batterielebensdauer ist dem gegenüberzustellen.“
Das müsste zu ganz erheblichen Nutzungszahlungen der Stromversorger

führen, zu denen sie wohl kaum bereit wären. Auch wäre die Aussicht,  
morgens eine weitgehend entladene Batterie vorzufinden, kaum ein Anreiz.
Politiker sind zunehmend beratungsresistent und empfinden Sachargumente als kleinkarierte Quengelei und lästige Ablenkung von ihren Plänen zur Beglückung der Wähler.
Die Ministerien, die eigentlich auch die Aufgabe haben, die Regierung von unsinnigen Plänen abzubringen, sind mittlerweile in allen mittleren und oberen Etagen mit Parteibuch-Karrieristen und Mitläufern besetzt, von denen nur Vorschläge für Gesetze und Verordnungen erzeugt werden, die eine Unterstützung der Ideen „derer da oben“ bewirken sollen.

Die Regierung will mit der massiven Einführung von E-Autos also etwas für den „Klimaschutz“ tun. Es wird fest angenommen, dass E-Autos weniger CO2 produzieren als Benzin- oder Diesel-PKW. Dass mit dieser Annahme etwas nicht stimmt, ergaben bereits einfache Vergleichsmessungen, aus denen hervorging, dass Otto- oder Dieselmotoren kleinerer Leistung schon jetzt nicht mehr CO2 emittieren als die E-Autos.
2-Emissionen
Deutschlands weiter zu erhöhen. Diese Bilanz wird mit jedem abgeschalteten Kernkraftwerk schlechter.

Und sie wird nochmals schlechter durch die von der EU beschlossene mehrfache Anrechenbarkeit von E-Auto-Verkäufen auf den für die Hersteller attraktiven und dann von Strafzahlungen befreiten Verkauf von mehr großen PKW und SUV’s.
im Teil II hier




An Martin Schulz, Klimaalarm: Die Branden­burgische Ministerin Diana Golze…

NAEB Vereinslogo. WEB

Im gerade verteilten Newsletter findet sich die Information zu einem offenen Brief an Martin Schulz. In diesem wird von einer langen Liste an NGOs, wohl unter Federführung eines Solarenergie Fördervereins [2], die Forderung an den Kanzlerkandidaten der SPD erhoben, die Klimaschutzziele dringend zu aktualisieren.

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV):[2] Offener Brief an Martin Schulz
Sehr geehrter Herr Schulz,
in den Antworten auf die von 21 Energiewende-Organisationen am 2. Juni 2017 vorgelegten Wahlprüfsteine hat Ihre Partei angegeben, dass
bis 2050 nur ein Anteil von 80 bis 95% der Energie aus Erneuerbaren Quellen angestrebt wird. Die bestehenden Ausbaudeckel für Erneuerbare Energien (EE) werden bekräftigt. Ein Termin für den Kohleausstieg, um damit einen entsprechenden Speicherausbau anzureizen, wird nicht genannt. Das sind Positionen, die das Wirtschaftsministerium, bzw. die schwarz-rote Regierungskoalition vor Jahren festgelegt hat und weiterhin aufrecht erhält. Inzwischen hat sich aber die Welt verändert.
Wir werden konfrontiert mit Nachrichten wie
Ungewöhnliche Hitze- und Trockenheit im gesamten Mittelmeerraum.
Trinkwassernotstand in Italien. Die Wasserentnahme aus dem Reservoir Roms wird um mehr als die Hälfte reduziert.
In Griechenland Einrichtung kühlbarer Hallen für Menschen, die es in ihren Wohnungen bei über 30 Grad Nachttemperatur nicht mehr aushalten.
Waldbrände nehmen überhand. Wieviel Wasser geht für das Löschen verloren?
Welche Auswirkungen auf die Ernte sind von all dem zu erwarten?
Und, und…?
Im Alpenbereich Unwetter mit Starkregen, Erdrutschen und Todesopfern. Ganze Täler sind tageweise von der Außenwelt abgeschlossen.
Die Brandenburgische Ministerin Diana Golze wurde in ihrem Norditalien-Urlaub von einem umstürzenden Baum schwer verletzt.
Bilder, wie man sie nur aus Asien kannte, kommen jetzt aus Deutschland: Schlammlawinen, Überflutungen, Unwetter mit Todesopfern sind an der Tagesordnung.
Quote der überflutungsgefährdeten Grundstücke in Sachsen-Anhalt von 1,83% im letzten Jahr auf 2,48% erhöht. Damit fallen 16 934 Grundstücke in die höchsten ZÜRS-Gefährdungsklassen 3 und 4 (ZÜRS = Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen). Elementarschadenversicherungen werden teurer – oder sind gar nicht mehr abzuschließen.
Hinzu kommen die Meldungen über einen riesigen Eisabbruch in der Antarktis, dessen Auswirkungen noch nicht abzusehen sind.
Wer sich nicht die Augen zuhält, muss feststellen: der Klimawandel hat ein neues Stadium erreicht! Die alten Zielsetzungen für Klimaschutz und Energiewende sind nicht mehr ausreichend! Wenn wir den Klimawandel noch beeinflussen wollen, bevor er ins Stadium rapider Selbstverstärkung eintritt, muss die Energiewende gravierend beschleunigt werden

Begründet werden die Sorgen – unter anderem:
[2] Bereits heute bringen die Auswirkungen des Klimawandels, zu denen auch die Migrationsströme – gerade auch aus Afrika – gehören, unser Gemeinwesen an den Rand dessen, was es verkraften kann. Wenn wir nicht erkennen, dass die Energiewende das Projekt Nr. 1 sein muss, wird es zu einem Chaos kommen, das weder technisch noch politisch in irgend einer Weise „beherrscht“ werden kann.

Auf diesen Schluss: Dass unsere Energiewende die Migrationsströme aus Afrika bestimmt, muss man kommen. Leider lässt sich nicht nachprüfen, ob die Vorstände der unterzeichnenden Verbände das Unterschriebene wirklich glauben. Sicher ist jedoch: Der wesentliche Teil profitiert direkt davon und ein erheblicher Teil dürfte das Thema gar nicht richtig verstanden haben.

Unterzeichnet ist dieser offene Brief von einer ganzen Liste an Interessensverbänden,
Unterzeichner: [2]
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.,
Bündnis Bürgerenergie e.V.,
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.,
Freunde von Prokon e.V.,
BürgerEnergieAltmark eG,
Sonnenkraft Freising e.V.,
Solarverein Goldene Meile e.V.,
VEE Sachsen e.V.,
terra-solar e.V.,
Mittelhessische Energiegenossenschaft,
Energiewende ER(H)langen e.V.,
Energiebündel Roth-Schwabach e.V.,
VERENA -Verein für erneuerbare Energien Aalen,
Sonnenernte e.V. Ketsch,
E-W-Nord, SolarLokal Kirchhorst,
IVaN e.V.,
Bürgerenergie Berlin e.G.,
Bendorfer Bürgerinitiative gegen das AKW Mülheim-Kärlich,
LaNEG e.V.,
Bürgerinitiative Hände weg vom Schwedeneck,
Bürgerinitiative Fracking freies Hessen,
Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse,
Bürgerinitiative Umweltschutz Uelzen,
SunOn Sonnenkraftwerke Lüneburg e.V.,
Bürgerinitiative CO2-Endlager stoppen ?
Umwelt schützen e.V.,
Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V.,
Bürgerinitiative Lebensraum Vorpommern

Quellen

[1] NAEB-Strom-Newsletter 2017/09

[2] Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV): SPD-Klimaschutzziele müssen aktualisiert werden Offener Brief an Martin Schulz


Nachtrag

Zu genau diesem Brief an Herrn Schulz hat Herr Lüdecke bereits die umfangreiche Darlegung: „EIKE gratuliert dem Solarenergie Förderverein SFV und 29 NGOs zu ihrem gemeinsamen Guinness-Rekord der Bescheuerten und Bekloppten“ geschrieben. Darin sind auch konkrete Darlegungen des umfangreichen Unsinns dieses Briefes enthalten.




Nach Brandenburg fordert auch die AfD NRW Dieselgarantie bis 2050

Während sich die Altparteien allesamt vom Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Nasenring durch die Politarena   führen lassen (hier einiges zum Hintergrund dieses Vereins) und wegen Überschreitung willkürlich gezogener Grenzwerte Dieselfahrverbote fordern oder heftigst daran arbeiten diese sowohl zu wollen, als auch nicht zu wollen, ohne das diese für die Dieselbesitzer sofort erkennbar wird, zwingt sie die AfD nun dazu Farbe zu bekennen.

feststellen möge:

  1. dass die auf dem Diesel-Gipfel beschlossenen Umrüstungen noch nicht in allen Fahrzeugen implementiert wurden und diese einen positiven Effekt auf die Stickstoffdioxid-Emissionen erwarten lassen

  2. dass sich die zukünftige Antriebstechnologie noch nicht antizipieren lässt

Der Landtag fordert die Landesregierung auf, sich konsequent gegen ein Fahrverbot von Diesel- und Benzinfahrzeugen bis mindestens 2050 einzusetzen.

In seiner Rede begründet Blex diese Forderung mit den rein ideologisch begründeten Grenzwerten in Städten von 40 µg/m3 (an max. 10 Tagen) gegenüber den in aufwendigen Tests ermittelten Grenzwerten der Arbeitsplatzsicherheit, die in Deutschland an 52 Wochen, mit je 40 Stunden max. 950 µg/m3 betragen dürfen. In der nicht weniger sicherheitsbewussten Schweiz sogar 6000 µg/m3.

Das Ergebnis der Abstimmung lautet: Abgelehnt.

Angenommen wurde hingegen der Antrag der CDU/FDP Fraktion

Der Landtag beauftragt die Landesregierung,

  • die Kommunen bei der Luftreinhalteplanung weiter unterstützen, u.a. auch bezüglich rechtsanhängiger Gerichtsverfahren und

 Wenn das keine klare Ansage ist!

 




EIKE gratuliert dem Solarenergie Förderverein SFV und 29 NGOs zu ihrem gemeinsamen Guinness-Rekord der Bescheuerten und Bekloppten.

Allgemeines

hier. Um seine Verteilung wird von der SVF ausdrücklich gebeten, was hiermit auch gerne geschieht. Wie haben es aber der SFV zusammen mit seinen 29 NGOs geschafft, die beneidenswerte Spitze der Bescheuerten und Bekloppten im Guinness-Buch zu erobern?

Die Pressemitteilung des SFV

24.08.2017, Gemeinsame Pressemitteilung von 29 NGOs: SPD-Klimaschutzziele müssen aktualisiert werden, Offener Brief an Martin Schulz

Sehr geehrter Herr Schulz,

in den Antworten auf die von 21 Energiewende-Organisationen am 2. Juni 2017 vorgelegten Wahlprüfsteine hat Ihre Partei angegeben, dass bis 2050 nur ein Anteil von 80 bis 95% der Energie aus Erneuerbaren Quellen angestrebt wird. Die bestehenden Ausbaudeckel für Erneuerbare Energien (EE) werden bekräftigt. Ein Termin für den Kohleausstieg, um damit einen entsprechenden Speicherausbau anzureizen, wird nicht genannt.

Das sind Positionen, die das Wirtschaftsministerium, bzw. die schwarz-rote Regierungskoalition vor Jahren festgelegt hat und weiterhin aufrecht erhält. Inzwischen hat sich aber die Welt verändert. Wir werden konfrontiert mit Nachrichten wie

  • Ungewöhnliche Hitze- und Trockenheit im gesamten Mittelmeerraum.
  • Trinkwassernotstand in Italien. Die Wasserentnahme aus dem Reservoir Roms wird um mehr als die Hälfte reduziert.
  • In Griechenland Einrichtung kühlbarer Hallen für Menschen, die es in ihren Wohnungen bei über 30 Grad Nachttemperatur nicht mehr aushalten.
  • Waldbrände nehmen überhand. Wieviel Wasser geht für das Löschen verloren?
  • Welche Auswirkungen auf die Ernte sind von all dem zu erwarten?
  • Und, und…?
  • Im Alpenbereich Unwetter mit Starkregen, Erdrutschen und Todesopfern. Ganze Täler sind tageweise von der Außenwelt abgeschlossen.
  • Die Brandenburgische Ministerin Diana Golze wurde in ihrem Norditalien-Urlaub von einem umstürzenden Baum schwer verletzt.
  • Bilder, wie man sie nur aus Asien kannte, kommen jetzt aus Deutschland: Schlammlawinen, Überflutungen, Unwetter mit Todesopfern sind an der Tagesordnung.
  • Quote der überflutungsgefährdeten Grundstücke in Sachsen-Anhalt von 1,83% im letzten Jahr auf 2,48% erhöht. Damit fallen 16 934 Grundstücke in die höchsten ZÜRS-Gefährdungsklassen 3 und 4 (ZÜRS = Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen). Elementarschadenversicherungen werden teurer – oder sind gar nicht mehr abzuschließen.
  • Hinzu kommen die Meldungen über einen riesigen Eisabbruch in der Antarktis, dessen Auswirkungen noch nicht abzusehen sind.

Wer sich nicht die Augen zuhält, muss feststellen: der Klimawandel hat ein neues Stadium erreicht! Die alten Zielsetzungen für Klimaschutz und Energiewende sind nicht mehr ausreichend! Wenn wir den Klimawandel noch beeinflussen wollen, bevor er ins Stadium rapider Selbstverstärkung eintritt, muss die Energiewende gravierend beschleunigt werden:

  • Statt Ausbaudeckelung müssen Mindestausbauziele festgelegt werden, die erheblich oberhalb der derzeitigen Deckel liegen!
  • Mieterstrom nicht in Feigenblattgröße, sondern als soziale Tat auf breiter Front, womit ein riesiges brach liegendes Dachflächenpotenzial in den Städten zur Energieerzeugung erschlossen würde.
  • Abschaffung der EEG-Umlage auf Eigenverbrauch und Mieterstrom! Die EEG-Umlage wurde geschaffen, um die EE zu fördern, nicht um den Ausbau zu bremsen! Auf der anderen Seite müssen die immer wieder ausgeweiteten Industrieprivilegien überprüft werden.
  • Beseitigung der massiven Chancenungleichheit auf dem Strommarkt durch Abbau der Subventionen für konventionelle Energien und Berücksichtigung der durch die jeweilige Art der Energieerzeugung verursachten externen Kosten im Strompreis, um Kostenwahrheit herzustellen.

Bereits heute bringen die Auswirkungen des Klimawandels, zu denen auch die Migrationsströme – gerade auch aus Afrika – gehören, unser Gemeinwesen an den Rand dessen, was es verkraften kann. Wenn wir nicht erkennen, dass die Energiewende das Projekt Nr. 1 sein muss, wird es zu einem Chaos kommen, das weder technisch noch politisch in irgend einer Weise „beherrscht“ werden kann.

Laut einer kürzlich durchgeführten EMNID-Umfrage haben 71% der Bevölkerung dies erkannt und nennen den Klimawandel als ihre Sorge Nr. 1.

Welchen potentiellen SPD-Wählern glauben Sie einen Gefallen zu tun, wenn Sie gemeinsam mit der CDU der konventionellen Energie eine unabsehbare Fortsetzung ihres Geschäftsmodells ermöglichen? Den Interessen der dort Beschäftigten entspricht das doch nur scheinbar, denn auch sie werden vom Klimawandel betroffen wie alle anderen!

Profilieren Sie sich doch als derjenige, der die Zeichen der Zeit erkennt!

Es ist gut, dass Sie die E-Mobilität verbindlich voran bringen wollen, aber diese nutzt wenig, wenn die E-Autos mit Kohlestrom geladen werden. Wir brauchen erheblich mehr EE! Möglichkeiten der Photovoltaik auf und an Straßen, Schienen, Lärmschutzwänden etc. müssen erschlossen werden! Die schikanösen Genehmigungshindernisse für Windenergie müssen beendet werden. Und vor allem: Wir brauchen eine Speicheroffensive! Fehlende Stromspeicher führen schon jetzt zur sinnlosen Abregelung von Solar- und Windstrom-Spitzen.

Das 100%-Votum als SPD-Vorsitzender und Kanzlerkandidat haben Sie bekommen, weil sich die SPD-Mitglieder erhoffen, dass Sie wieder sozialdemokratische Kernthemen zur Geltung bringen. Und ist denn nicht die ganze E-Wende ein Kind der SPD – von Hermann Scheer gemeinsam mit den Grünen (Hans-Josef Fell) zur Welt gebracht?!

Und erinnern Sie sich doch, wie Gerhard Schröder im Wahljahr 2002 das „Jahrhunderthochwasser“ der Elbe zum Anlass nahm, Klimawandel und E-Wende zum Wahlkampfthema zu machen, und damit die Fortsetzung der rot-grünen Koalition erreichte! Die Argumente, die Ihnen heute zur Verfügung stehen, sind noch viel drastischer!

Und sehen Sie doch auch das immense positive Potential, das mit dem Umbau der Energiewelt verbunden ist, wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch: Lösen Sie die bürokratistischen Bande, mit denen die Menschen daran gehindert werden, die EE kreativ und „autonom“ zu nutzen, wie Hermann Scheer es nannte. Ermöglichen Sie, dass Millionen von “Prosumern” Verantwortung für die Energieerzeugung übernehmen! Ermöglichen Sie die gesellschaftliche Emanzipation, die damit einher geht.

Wagen Sie das höhere Niveau der Demokratie, das damit erreicht wird!

Gerne würden wir all dies in einem persönlichen Gespräch vertiefen und würden uns über einen Terminvorschlag freuen.
Die Unterzeichner

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.,
Bündnis Bürgerenergie e.V.,
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.,
Freunde von Prokon e.V.,
BürgerEnergieAltmark eG,
Sonnenkraft Freising e.V.,
Solarverein Goldene Meile e.V.,
VEE Sachsen e.V.,
terra-solar e.V.,
Mittelhessische Energiegenossenschaft,
Energiewende ER(H)langen e.V.,
Energiebündel Roth-Schwabach e.V.,
VERENA -Verein für erneuerbare Energien Aalen,
Sonnenernte e.V. Ketsch,
E-W-Nord,
SolarLokal Kirchhorst,
DIVaN e.V.,
Bürgerenergie Berlin e.G.,
Bendorfer Bürgerinitiative gegen das AKW Mülheim-Kärlich,
LaNEG e.V.,
Bürgerinitiative „Hände weg vom Schwedeneck“,
Bürgerinitiative Fracking freies Hessen,
Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse,
Bürgerinitiative Umweltschutz Uelzen,
SunOn Sonnenkraftwerke Lüneburg e.V.,
Bürgerinitiative CO2-Endlager stoppen – Umwelt schützen e.V.,
Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V.,
Bürgerinitiative Lebensraum Vorpommern
BürgerEnergie Solingen eG

Unsere Überlegungen zum Klimateil der Pressemitteilung

Wer sich nicht die Augen zuhält, muss feststellen: der Klimawandel hat ein neues Stadium erreicht!„.

Aber auch der anrührend kindliche Stil des offenen Briefs hat wohl zur Rekordanerkennung beigetragen. Dagegen sind die nüchternen Aussagen des Weltklimarats (IPCC) zur Extremwetter-Problematik wenig schick. Sie sind im jüngsten Sachstandsbericht AR5 des IPCC vom Jahre 2013 (hier) aufzufinden. Relevant ist Chapter 2, es kann als pdf heruntergeladen werden. Hieraus im Folgenden die wichtigsten Auszüge, wobei wir hoffen, dass einige Englischkenntnisse aus Eurer Zwergschule, liebe NGOs,  hängengeblieben sind (wenn nicht, dann Euren Zwergschullehrer fragen):

Tropische Stürme und Hurrikane [IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 2.6, Seite 216]:No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin.”

TropischeZyklone [IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 2.6, Seite 216]: “Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century and it remains uncertain whether any reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust, after accounting for past changes in observing capabilities.”

Außer-tropischeZyklone [IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 2.6, Seite 220]: “In summary, confidence in large scale changes in the intensity of extreme extratropical cyclones since 1900 is low. There is also low confidence for a clear trend in storminess proxies over the last century due to inconsistencies between studies or lack of long-term data in some parts of the world (particularly in the SH). Likewise, confidence in trends in extreme winds is low, owing to quality and consistency issues with analysed data.”

Dürren [IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50]: ”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends.”

sowie in [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2.6, Seite 215]:In summary, the current assessment concludes that there is not enough evidence at present to suggest more than low confidence in a global scale observed trend in drought ordryness (lack of rainfall) since the middle of the 20th century, owing to lack of direct observations, geographical inconsistencies in the trends, and dependencies of inferred trends on the index choice. Based on updated studies, AR4 conclusions regarding global increasing trends in drought since the 1970s were probably overstated. However, it is likely that the frequency and intensity of drought has increased in the Mediterranean and West Africa and decreased in central North America and north-west Australia since 1950.”

Überflutungen [IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 112]: ”There continues to be a lack of evidence and thus low confidence regarding the sign of trend in the magnitude and/or frequency of floods on a global scale over the instrumental record.”

Hagel und Gewitter [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2.6, Seite 216]: “In summary, there is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.”

Und schließlich fasst IPCC zusammen [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2.6, Seite 219]: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

Liebe NGOs und lieber SFV, wir freuen uns, dass Ihr mit Eurem offenen Brief die Fakten endlich klargestellt und den hier zitierten entwarnenden Unsinn des IPCC widerlegt habt. Einfach durch Augenaufmachen, wir sind beeindruckt. Auch in die Tonne mit den ebenfalls entwarnenden Aussagen der meteorologischen Fachwissenschaft (das IPCC hat mit Fachwissenschaft nichts zu tun, weil seine Berichte nicht begutachtet sind). Hier ist insbesondere das Buch von Krauss und Ebel: Risiko Wetter zu nennen. Professor H. Kraus war Ordinarius für Meteorologie an der Universität Bonn. Besonders unverschämt, bestätigt das Buch auch noch die IPCC-Entwarnungen. Krauss hat also nicht wie Ihr die Augen aufgemacht. Wir empfehlen, das Buch von Euch einfach auf den Index der katholischen Kirche setzen zu lassen. Der aktuelle Papst glaubt schließlich auch an den Weltuntergang durch globale Erwärmung. Dann muss es ja stimmen.

Es ist natürlich zu befürchten, dass die IPCC-Aussagen Missverständnisse aufkommen lassen. Schließlich zeichnen sich NGO-Mitglieder gewöhnlich durch solide Bildungsferne aus, ersetzen dies aber glücklicherweise mit Engagement und festem Glauben. Es gibt neben dem IPCC nämlich auch noch eine Weltmeteorologieorganisation (WMO), die folgendes Unerhörte verlautbaren lässt:

  • Klima ist der statistische Wert von Wetter über mindestens 30 Jahre, und Klima ist lokal.
  • Es gibt daher kein globales Klima, nur Klimazonen von tropisch bis polar.
  • Jedes Klima in jeder Klimazone unserer Erde hat sich stets verändert, Klimastillstand ist naturgesetzlich unmöglich.

Bild 1: Zyklone um Australien von 1970 bis 2015, Erstellt aus den Daten der offiziellen autralischen Wetterbehörde (hier)

hier).

  • Tipp: Photoplatten auf Eurem Hausdach sind nicht so ohne, wenn die Bude brennt, löscht die Feuerwehr nicht mehr wegen Stromschlaggefahr.
  • Tipp: Wer in der Stadt wohnt, weiß nicht wovon er redet, wenn er Windräder propagiert. Die Leute auf dem Land wissen dagegen ein Lied davon zu singen. Vermeidet ein Haus zu kaufen, in dessen Nähe ein Windrad gebaut wird. Der Wiederverkaufswert der Bude nähert sich nämlich dem Wert Null. Vermeidet auch eine Wohnung dort zu mieten, Infraschall und Körperschall von den Dingern nerven ungemein und sind stark gesundheitsschädlich [1]. Aber verfolgt ruhig weiter Eurer Mission für Windräder, Ihr wohnt schließlich nicht in deren Nähe. Die Anrainer können Euch schließlich egal sein.
  • Tipp: bei Unwetter Bäume meiden. Die fallen einem bei Sturm doch tatsächlich vor die Füße oder gar auf den Kopf.
  • Unsere Überlegungen zu 100% Erneuerbaren

    hier, hier). Nebenbei: Der erzeugte (im Gegensatz zum verbrauchten) Windstrom macht etwas mehr aus, nämlich 2,1% und der erzeugte Sonnenstrom 1% der Gesamtenergie. Die Differenz erklärt sich, weil zur falschen Zeit erzeugter Wind- oder Sonnenstrom ans Ausland verschenkt werden muss, gegen Aufpreis natürlich. Die Zahlen werden ein wenig freundlicher, wenn man sie auf den deutschen Gesamtstromverbrauch bezieht, denn Strom macht etwa 1/6 der Gesamtenergie aus. Strom aus den Erneuerbaren Wind, Sonne und Energiemais macht dann (1,9+0,9+1,2) x 6 also 24% des deutschen Gesamtstromverbrauchs aus.

    100% Erneuerbare also, wie soll das gehen, fragen wieder die Krämerseelen. Schon jetzt gibt es mehr als 1000 Bürgerinitiativen gegen Windräder, und die werden Euch vermutlich mit der Forderung an M. Schulz (schikanöse Genehmigungshindernisse für Windräder) was husten. Zieht Euch mal schön warm an! Das deutsche Binnenland verträgt keine Erweiterung an Windturbinen. Aber klar, Ihr mögt keine Vögel und Fledermäuse. Es ist für Euch völlig sachgerecht, dass dieses Flugvieh von Windrädern zerschreddert werden muss, denn es stört nur die totale Energiewende.

    Noch ein Wort zur Strom-Eigenversorgung: Selbst die angeblich superharten Spanier auf Hierro haben auf dieser an permanenter Sonne- und permanentem Wind nicht mehr zu überbietenden kanarischen Insel die Strom-Selbstversorgung wohl praktisch aufgegeben (hier). Sind aber vielleicht doch nur Weicheier. Aber wir in Deutschland mit einer Sonneneinstrahlung wie in Alaska und lauen Lüftchen in deutschen Wäldern werden es mit Wind und Sonne sicher schaffen. Wir drücken Euch die Daumen, den festen Glauben habt Ihr ja.

    hier), dann die ZEIT als überdimensionales Blatt für Gesundheitssandalenträger, die so gerne Intellektuelle sein wollen, das Wort aber kaum schreiben können (hier, hier) und vor allem die Webseite des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) mit seiner finalen Bescheuertheit einer totalen Dekarbonisierung (hier) haben lange vor Euch den Guinness-Rekord der Bescheuerten und Bekloppten gehalten. Ihr habt sie jetzt abgelöst und müsst Euch weiter anstrengen.

    Unsere abschließenden Glückwünsche

    Liebe SFV und liebe 29 NGOs: Willkommen als neue Guinessrekordhalter der Bescheuerten und Bekloppten!  

    Ein Wermutstropfen: Die Anerkennung für den SFV wurde nach neuesten Meldungen von den Guinness-Gutachtern verweigert, weil der SFV geschäftliche Interessen mit seinem offenen Brief vertritt. Er ist schlicht ein Lobbyverein. Wir bedauern dies sehr. Vielleicht klappt es ja das nächste Mal mit dem Dämlichkeits-Rekord auch für den SFV.

    Quellen:

    hier zu lesen und auch als pdf herunterzuladen.

    Schlussbemerkung: Weil es Leute gibt, die Humor nicht vertragen: der Beitrag ist eine Satire und jeder Realitätsbezug rein zufällig