Rundbrief der GWPF vom 17. März 2017

G-20 entfernen Klimawandel aus Kommuniqué

Opposition aus den USA, Saudi Arabien und Anderen hat Deutschland gezwungen, vor dem G-20-Gipfel den Bezug zu einem Finanzierungsprogramm zum Kampf gegen Klimawandel aus dem Entwurf des Kommuniqués zu streichen. Ein an dem Treffen teilnehmender Funktionär von G20 sagte vor ein paar Tagen, dass die Bemühungen der deutschen G20-Präsidentschaft, den Klimawandel weiter anzusprechen, auf Widerstand gestoßen ist. „Klimawandel ist derzeit out“, sagte der Funktionär, der seinen Namen nicht genannt haben wollte. – Reuters, 17. März 2017

Trump-Haushaltsplan: USA vor Stopp der Finanzierung des UN-Klimaprozesses

In einem kürzlich veröffentlichten Haushaltsentwurf brachte US-Präsident Trump umfassende [sweeping] Kürzungen bei der finanziellen Unterstützung der USA für den Kampf gegen den Klimawandel ein. Die Haushaltsabteilung des Außenministeriums sagte, dass die Global Climate Change Initiative (GCCI) eliminiert werden würde. Mittels der GCCI ist das Außenministerium einer der Hauptfinanziers des UNFCCC mit 6 Millionen Dollar jedes Jahr – das sind etwa 20% des Gesamthaushaltes. Ein Funktionär sagte Climate Home, dass das Ministerium bislang im Finanzjahr 2017 keinerlei Zahlungen an das UNFCCC oder das IPCC ausgewiesen hat. – Karl Mathiesen, Climate Home, 16. März 2017

Committee On Climate Change: Kosten grüner Energie werden sich verdoppeln

Vor ein paar Tagen veröffentlichte die BBC die jüngste Abschätzung der Kosten grüner Energie, welche das Committee on Climate Change (CCC) vorgenommen hatte, und zwar mit einer doppeldeutigen Wortwahl, die an [den Roman] 1984 erinnert. Vor dem Hintergrund gerade erfolgter Preiserhöhungen um 7 bis 10% seitens fünf der sechs wichtigsten Energieversorger verkündete CCC, dass die Low-Carbon-Revolution in UK den Haushalten Einsparungen bringe. Nichts könnte weiter entfernt von der Wahrheit liegen als das. Versteckt am Ende eines technischen Anhangs war eine schockierende Enthüllung: Haushalte würden fast das Doppelte für die Klimapolitik bezahlen als das CCC in ihrem zuvor erschienenen Report zu Energierechnungen geschätzt hatte. Der Anhang des Reports enthielt eine Schätzung von 235 Pfund als Kosten der Low-Carbon-Politik, aufgeschlagen auf die Energierechnungen, bis zum Jahr 2030. Im Jahre 2015 hatte das CCC noch behauptet, die Kosten würden sich dann auf lediglich 125 Pfund belaufen. – Harry Wilkinson, Global Warming Policy Forum, 17. März

Einem neuen Bericht zufolge stiegen die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland im vergangenen Jahr. Das CO2-Niveau erhöhte sich im Jahre 2016 um 4 Millionen Tonnen (0,7 Prozent). Dies bedeutet, dass Berlin jenes Niveau während der nächsten drei Jahre um 40 Millionen Tonnen verringern müsste, um die selbst gesetzten Klimazielen bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Die oppositionelle Grüne Partei des Landes (welche die Studie gesponsert hatte) macht für den Anstieg eine Zunahme der von Fahrzeugen zurückgelegten Kilometer verantwortlich: „Die Grünen machten auch eine Zunahme des Ölverbrauchs verantwortlich, getrieben von einer wachsenden Ökonomie: Das deutsche BIP stieg im vorigen Jahr um 1,9%, das ist der stärkste Anstieg seit 5 Jahren. Auch höherer Dieselverbrauch sei ein Faktor gewesen“. Man stelle sich das vor: die Grünen schimpfen über ökonomisches Wachstum! Falls man eine Erinnerung braucht, wie potentiell toxisch und kontraproduktiv ein Umweltdogma sein kann, braucht man nicht weiter schauen als dieses Beispiel!

Wie die Financial Times berichtet, macht die oppositionelle Grüne Partei eine Zunahme der gefahrenen Kilometer für die Zunahme der Emissionen verantwortlich:


Ein Hauptgrund für diese Zunahme waren steigende Emissionen im Transportsektor, sagten die Grünen. Gestützt wurde dies durch Zahlen des Umweltbundesamtes, welche zeigten, dass die Kohlendioxid-Emissionen durch das Transportwesen im Jahre 2016 um 5,4 Millionen Tonnen oder 3,6 Prozent gestiegen waren – teilweise infolge einer Zunahme des Güterverkehrs um 2,8 Prozent. …

Die Grünen machten auch eine Zunahme des Ölverbrauchs verantwortlich, getrieben durch eine wachsende Wirtschaft: Das BIP in Deutschland stieg im vorigen Jahr um 1,9 Prozent, das war der stärkste Anstieg der letzten fünf Jahre. Sie sagten, dass auch höherer Dieselverbrauch ein Faktor gewesen sei.

Man stelle sich das vor: die Grünen schimpfen über ökonomisches Wachstum! Falls man eine Erinnerung braucht, wie potentiell toxisch und kontraproduktiv ein Umweltdogma sein kann, braucht man nicht weiter schauen als dieses Beispiel!

Natürlich gibt es noch einen weiteren Schuldigen für die steigenden Emissionen in Deutschland, unabhängig vom Wirtschaftswachstum, und zwar einen Faktor, von dem wir nicht überrascht sind, dass die Grüne Partei diesen einfach übergangen hat: Deutschlands Energiewende stützte Erneuerbare zu außerordentlich hohen Kosten für Verbraucher, aber auch Kernreaktoren des Landes wurden abgeschaltet. Dieser Beschluss, hauptsächlich gefasst nach der Fukushima-Katastrophe im Jahre 2011 [die eigentlich gar keine war, Anm. d. Übers.], hat eine ganze Reihe emissionsfreier Grundlastenergieversorger beseitigt. Und weil Solarpaneele und Windturbinen nur Energie liefern können, wenn die Sonne scheint und der Wind [mit der richtigen Geschwindigkeit] weht, mussten diese aufgegebenen Reaktoren durch fossile Treibstoffe ersetzt werden.

Und nicht einfach nur fossile Treibstoffe: Deutschland hat seinen Verbrauch von heimischer Braunkohle hochgefahren, einer besonders schmutzigen Art Kohle. So hat Berlin es fertiggebracht, gleichzeitig seine Energiepreise und seine Treibhausgas-Emissionen nach oben zu treiben. Dass es Deutschland mit der Energiewende besser geht, ist so kaum zu belegen.

Der Generaldirektor der Energiepolitik in Deutschland sagte der BBC vor Kurzem, dass Berlin plant, seine G20-Präsidentschaft dazu zu nutzen, eine Kohlenstoff-Steuer einzuführen. So wie es derzeit aussieht scheint dies fast masochistisch. The American Interest, 17. März 2017

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Lasten­fahrrad­chauffeur*, der neue Zukunfts­job

 Ein wichtiger Impuls zum Klimaschutz im Verkehrssektor

Und seitdem hat sich wirklich viel getan. Praktisch immer, wenn unsere Ministerien etwas starten, werden daraus Erfolgsgeschichten, wie es beispielhaft der Bericht von Frau Zypris über das EEG ausweisen konnte: Die Energiewende: Unsere Erfolgsgeschichte, und die Rede von Frau Hendricks zur Rolle beim Welt-Klimavertrag: In einer Zeit, die immer mehr von Unsicherheit und Ängsten geprägt ist, macht Klimaschutz Mut

Selbstverständlich ist das auch beim Umbau des Gütertransports zur CO2-Freiheit nicht anders. Während „mit letzter Duldung“ zwar noch „klimatödliche“ Diesellaster auf unseren Autobahnen fahren (dürfen), ist der Weg auf der letzten Meile diesen CO2-Schleudern immer mehr verbaut, Tendenz: rasant steigend.

So richtig begonnen hat es damit, dass ein leibhaftiger Staatssekretär des Umweltbundesamtes persönlich „unter anderem eine kurze Strecke auf einem Lastfahrrad zurücklegte[3] und damit bewies, wie viel eine oberste, politische Führungskraft alleine mit Muskelkraft bewegen kann und wie gut es dem Bürger und dem Klima bekommen würde, Gleiches zu tun.
Danach reduzierte er (J. Flashbart) sein „Strampelengagement“ zwar auf das, was man in der Politik immer noch am besten kann: „Sein“ Ministerium legte dazu Förderprogramme auf:
[2] Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) fördert das Bundesumweltministerium aktuell das dreijährige Projekt „Lastenrad-Test“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit 1,8 Millionen Euro. Das Mobilitätsprojekt soll nach Angaben des Ministeriums den Einsatz von Lastenrädern in der gewerblichen Nutzung stärken und so einen Beitrag zur Minderung der Treibhausgasemissionen leisten.
Ziel des am 1. Januar 2017 gestarteten Projektes sei es, das Lastenrad als ökologisch und ökonomisch sinnvolles Transportmittel für eine breite gewerbliche Nutzung bekannt zu machen. „Damit leisten wir einen wichtigen Impuls zum Klimaschutz im Verkehrssektor“, erklärte Staatssekretär Jochen Flasbarth am Mittwoch laut einer Pressemitteilung,
… doch ist die universelle Vorbildfunktion unserer politischen Elite wieder einmal sprichwörtlich hervorgetreten, worin Professor Ernst-Peter Fischer von der Universität Heidelberg mit seiner Forderung: [5] „Wir müssen insgesamt in der Lage sein, den Politikern, die wirklich nachhaltig denken und vorgehen wollen, zu glauben“ sicher eine Bestätigung seiner These erkennen wird.

Lastenfahrräder, die Erfolgsgeschichte

Und das neue, an-gepulste Projekt hat es in sich und ist bestimmt der Beginn zum Durchbruch der CO2-freien, letzten Meilen, was alleine schon die wissenschaftliche Begleitung sicherstellt:
[2] Das neue Projekt beinhaltet den Aufbau eines umfangreichen Lastenrad-Testangebots. Insgesamt sollen 150 unterschiedliche Lastenräder jeweils für bis zu drei Monate zum Test an Unternehmen ausgeliehen werden. Ab sofort werden dafür bundesweit bis zu 450 interessierte Betriebe gesucht.
Das DLR-Institut für Verkehrsforschung begleitet das Projekt wissenschaftlich. Hierzu führen die Verkehrsforscher während der gesamten Laufzeit Befragungen und Analysen zur Nutzerakzeptanz, Fahrzeugnutzung und zu den Klimaschutzeffekten durch.

Eines kann man schon aktuell deutlich erkennen: Die Technik ist in der extrem kurzen Zeit sozusagen „über Generationen gesprungen“. Es gibt bereits 150 Varianten, also wirklich für jeden und alles das genau passende Gefährt. Und man vergleiche nur die Ausführung des Lastenfahrrads im Bild 2 zu dem hochtechnologischen Gefährt von Bild 1. Die Ware ist viel besser gegen Umwelteinflüsse geschützt und das Fahrgestell ist auch erheblich stabiler, wodurch die Zuladung erkennbar vergrößert werden konnte. Wirklich nichts ist übrig geblieben, was noch vermeidbares CO2 ausstoßen könnte. Und der Strom für eine kleine, elektrische Tretunterstützung kommt auch ausschließlich aus CO2-freien Sonnenkollektoren.
Während die Vorgängertechnologie: Streetscooter: Mit diesem Elektroauto hebt die Post ab, noch verweichlichende Sitzheizung hat, wurde erkannt, dass wer sowieso im Freien sitzt, dies gar nicht benötigt (deshalb wurden Heizpilze ja auch verbannt). Einfach Fakt: Wertarbeit und Effektivität in Symbiose, wie man es in Deutschland gewohnt ist.
Damit lässt sich wirklich viel bewegen und bestimmt jeder möchte mal mit aufgesetztem Sturzhelm wie ein Gladiator im Streitwagen sitzen und möglichst viele Kilometer für den Klimaschutz und viele Pakete strampeln.
Schon in naher Zukunft werden sich solche Gefährte fast zwangsweise als ein zusätzlicher, deutscher Exportschlager herausstellen, wie es schon der EEG-Strom geworden ist, den wir zeitweise bereits im Überfluss produzieren können.

Bild 2 Lastenfahrrad. Quelle: [2]

… bestimmt auch bald im Nahverkehr

Man munkelt, aufgrund der sich abzeichnenden Erfolge wird auch der Nahverkehr bald so CO2-neutral umgebaut. In Berlin wurde inzwischen nämlich erkannt, dass der EEG-Strom nach dem Abschalten aller Kraftwerke weder für das Volk, geschweige denn für die geplanten Elektroautos reichen wird und Kraftstoff-getriebene sind dann ja verboten.
Mit diesem Hintergrundwissen erscheint die Maßnahme, möglichst viele junge, im besten „Strampelalter“ befindliche Neuankömmlinge zu beglückwünschen als geradezu genial geplanter Schachzug. GRÜNE und CDU streiten nur noch um die Urheberschafft, weshalb es noch nicht publiziert wurde.

Und auch dafür (CO2-neutraler Nahverkehr) gibt es bereits die richtigen Lösungen. Bild 3 zeigt die Innovation gegenüber den aus Asien bekannten Bildern von Personenbeförderungs-Treträdern, deren Fahrer man früher teils abschätzig Rikscha-Kuli nannte. Bei dieser Ausführung handelt es sich sogar um ein Multi-Öko-Muskelkraftrad, weil jeder Insasse zur Verringerung seines persönlichen CO2-Fußabdrucks selbst mitstrampeln kann. Wenn diese Ausführung noch um eine App mit persönlicher Footprint-Verbesserungs-Nachschau auf dem Mobile erweitert wird, ist die Perfektion gelungen, beziehungsweise der heutzutage erwartete Stand der Technik erreicht. Leider wird gerade diese Nobelmarke nicht in Deutschland produziert.


Bild 3 CO2-freies Nahverkehrsfahrzeug der Zukunft mit höchster Umweltklasse. Quelle: Produktbild Fa. Surred Company

Kooperation mit den Know-how Trägern über Grenzen wird der Schlüssel

Nachdem die USA als Klimawandel-(Ver)Treiber ernsthaft auszufallen drohen, will Deutschland nicht mehr alleine so weitermachen, wie es Herr Altmaier bereits im kleinerem Kreis verkündete:
WELT N24: [4] Bundesregierung gibt Alleingänge im Klimaschutz auf
Deutschland hat im Klimaschutz stets den Vorreiter und Musterschüler gespielt. Doch damit ist jetzt offenbar Schluss … Mit den teuren klimapolitischen Alleingängen Deutschlands könnte es nach seinen Worten bald vorbei sein.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass der Weg nationaler Ziele falsch ist“, erklärte Altmaier vor den Teilnehmern der exklusiven „Klausurtagung Energie- und Umweltpolitik“ …

Bei der Einführung und dem impulsivem Anstoß des Tretrad-gebundenen Lasten- und Nahverkehrs wird es sich also wohl um eine Kooperation mit asiatischem preiswert-Know-how zum Klimaschutz handeln, um das Wunschziel: billiges, gemeinsames Vorgehen, zu erreichen.
Aufhören geht ja (noch) nicht, teuer aber auch nicht mehr und „alleine“ hat sich aus Gründen – welche bestimmt noch nicht einmal Frau Hendricks kennt – erledigt. Nur asiatische Länder können leibhaftig zeigen, wie Transportwesen mit nachhaltiger Muskelenergie billig und reibungslos – beispielhaft sogar ohne Ampeln und minimalen Straßenverkehrsregeln – funktioniert. Vorbilder, welche sogar in Songs: „Nine Million Bicycles in Beijing“ (Katie Melua), verewigt wurden.
Wäre das nicht ergreifend, wenn so ein Lied demnächst über Berlin gesungen würde? Bestimmt haben sich Herr Flashbart und Herr Altmaier so etwas auch schon gedacht.
Und man muss ehrlich sein:
Auch Schießpulver und Porzellan kamen aus dieser Gegend, wurden aber erst in Europa wirkliche Erfolgsmodelle.

*Hinweis: Selbstverständlich sind im Artikel damit alle gelisteten Geschlechter gleichermaßen angesprochen

Quellen

[1] Verkehrsrundschau, 01.03.2017: DHL testet Lastenfahrräder mit Containerboxen

[2] Verkehrsrundschau, 02.02.2017: Umweltministerium fördert Lastenrad-Test

[3] Bundesregierung gibt Alleingänge im Klimaschutz auf

[5] EIKE 08.03.2017: In einer Zeit, die immer mehr von Unsicherheit und Ängsten geprägt ist, macht Klimaschutz Mut




Erneuerbare Energie – wie hoch sind die Kosten?

Wie hoch sind die Kosten des Verbrauchs erneuerbarer Energie? Sonne und Wind gibt es umsonst, aber ist Energie aus Sonne und Wind auch umsonst? Biotreibstoffe erfordern Energie für die Pflanzenzucht, zur Herstellung und Ausbringung von Dünger, die Ernte, Herstellung und Transport von Äthanol. Sonne und Wind brauchen Energie, diese zu erzeugen, zu transportieren und die Ausrüstung zu installieren. Alle erneuerbaren Energiequellen verbrauchen sehr viel Land pro Megawatt erzeugten Stromes. Wir werden mit diesem Beitrag nicht in der Lage sein, die Kosten für erneuerbare Energie zu berechnen, aber wir können über die Komponenten diskutieren, die in diese Berechnung eingehen, und einige Zusammenhänge herstellen.

Energy return of investment (EROI)

[etwa: Eine Investitionen-Energieausbeute-Berechnung]

Die zur Herstellung eines Treibstoffes wie Biodiesel verbrauchte Energie muss wesentlich niedriger sein als die Energieausbeute aus dem hergestellten Treibstoff, damit dieser Treibstoff von Nutzen ist. Der allgemein gebräuchliche Terminus hierfür ist „energy return of investment“ oder EROI. Sie wird berechnet mittels Division der nutzbaren Energie in einem Treibstoff durch die zur Herstellung des Treibstoffes verbrauchte Energie. Folglich bedeutet ein EROI von eins, dass genauso viel Energie aufgewendet werde musste wie man danach aus diesem Treibstoff wieder herausholen kann. Diese Berechnung ist komplex, und als Folge davon können Schätzungen bzgl. irgendeines Treibstoffes erheblich variieren. Oftmals bestimmen lokale Faktoren die Berechnung, so dass der Vergleich zwischen verschiedenen Treibstoffen mittels dieses Verfahrens schwierig ist (Siehe die Abbildungen 1 und 2). Man beachte die Bandbreite der Werte für Öl und Gas, die Werte hängen stark ab von der Stelle, dem Typ von Rohöl oder Gas, dem herangezogenen Zeitraum, lokalen Vorschriften und Infrastruktur. Es ist sehr schwierig, einen Wert für einen Treibstoff festzumachen, weil die lokale Ökonomie, Qualität und Timing so große Auswirkungen haben.

Hall, et al., 2014 beschreiben vier verschiedene EROI-Berechnungen. Der Standard-EROI wird am Ursprungspunkt berechnet, dem Bohrkopf, dem Äthanol-Werk oder in der Fabrik, welche die Windmühlen oder Solarpaneele herstellt. Dabei kann aber viel Energie außen vor bleiben, die erforderlich ist, um den Treibstoff nutzbar zu machen, etwa für Wartung, Reibungsverluste usw., und schließlich beschreiben sie den gesellschaftlichen EROI, worunter der tatsächliche Gewinn aus einem Treibstoff für die Gesellschaft fällt. Letzteres ist aber wegen dessen Komplexität noch nicht erfasst. Keine der Berechnungen enthält die Kosten von fossilen Backup-Treibstoffen für Wind- und Solarerzeugung (außer vielleicht der zuletzt genannte Faktor). Oftmals enthalten die berechneten Werte nicht Kapazitäts-Korrekturen, um Ausfallzeiten Rechnung zu tragen.

Abbildung 1, Quelle Hall, et al., 2014

Abbildung 2, Quelle Hall, et al., 2014

EROI-Berechnungen sind also nicht Standard oder vollständig. Sie sind nur schwer untereinander zu vergleichen. Besonders schwierig ist es, Technologien untereinander zu vergleichen, beispielsweise Erdgas mit Solar oder Wind. Aber trotzdem zeigen die meisten Berechnungen, dass auf Mais basierendes Äthanol einen EROI von lediglich 1,25:1 aufweist (Kiefer, 2013). Wenn wir den Energieverlust berücksichtigen, wenn man Äthanol in einem Fahrzeug verbraucht, ist dies eine negative Ausbeute. Autos und Lastwagen sind nicht perfekt effizient, darum ist die von Hall, et al. (2009) geschätzte Kostendeckung etwa 3:1. Kiefer zufolge ist es selbst dem antiken Rom besser ergangen mit Getreide für Sklaven, Ochsen und Pferde. Deren Maximum-EROI betrug etwa 4,2:1. Beim Bau des Colosseums war der EROI 1,8:1. Kiefer schreibt auch, dass wenn der Gesamt-EROI unter 6:1 zurückgeht, die Wirtschaft wegen des hohen Energieverbrauchs der modernen Gesellschaft schrumpft und wir vor dem Risiko einer Rezession stehen.

Sehr viel später traten mit Kohle befeuerte Dampfmaschinen auf den Plan mit einem EROI von 10:1 oder mehr. Zu Anfang des Kohlebergbaus war die Ausbeutung von Kohle sehr einfach, lag sie doch an oder sehr nahe der Oberfläche. Das war eine gute Sache, weil frühe Dampfmaschinen sehr ineffizient waren. Allerdings wurde die Sklavenarbeit durch kohlebetriebene Dampfmaschinen ersetzt, als diese sich immer weiter verbesserten und sich ausgebreitet haben. Die sozialen und ökonomischen Vorteile waren also erheblich. Einige veröffentlichte historische EROI-Werte für Kohle sind in Abbildung 3 dargestellt (nach Hall et al. 2014).

Abbildung 3, Quelle Hall, et al., 2014

Unsere Zivilisation ist sehr stark abhängig von EROI, definiert doch der Energiegewinn unseren Wohlstand (Energiegewinn: Energie, die nicht zur Herstellung und dem Verbrauch von Treibstoffen aufgewendet wird). Weil wir uns gegenwärtig an einem großen Energiegewinn erfreuen, können wir unsere Zeit mit anderen Dingen zubringen als einfach nur Getreide anzubauen und Holz für Unterkünfte, zum Heizen oder Kochen wachsen zu lassen.

Energieverbrauch oder Energieeffizienz?

Gut dokumentiert ist, dass Wohlstand und Lebensstandard eng mit dem Energieverbrauch korreliert sind [eine Tatsache, die unsere werten Politiker, vor allem die Grünen, aber auch die „Süddeutsche Zeitung“, beharrlich leugnen! Anm. d. Übers.]. Dies muss immer wieder betont und unterstrichen werden: es ist der Energieverbrauch, mit dem unser Wohlstand und unser Lebensstandard sehr stark in Relation steht. Offensichtlich steht der Energieverbrauch in Relation zu dessen Preis: Je billiger Energie ist, umso mehr verbrauchen wir und umso besser geht es uns. Aber der Preis ist relativ zum Verbrauch sekundär. Timothy Garrett (2011) hat gezeigt, dass mit jeden zusätzlich verbrauchten 9,7 Milliwatt unser globaler Wohlstand um einen US-Dollar zunimmt (1990). Andere Dokumentationen der engen Beziehung zwischen Energieverbrauch und Wohlstand gibt es hier und hier . Der schnellste Weg, Menschen aus der Armut zu holen ist es, sie mit Energie zu versorgen, und der schnellste Weg, sie noch ärmer zu machen ist es, ihnen die Energie zu nehmen oder sie unbezahlbar zu machen. Siehe diesen Beitrag auf Spiegel Online mit weiteren Details [weiß jemand, ob dies auch auf der deutschen Site von Spiegel Online stand? Anm. d. Übers.]

Während Stephen Chu und die IEA glauben mögen, dass Energieeffizienz insgesamt Energie einsparen wird, sagt die Historie, dass dem nicht so ist. Der Energieverbrauch ist Gegenstand von „Jevons Paradox ”, welches besagt, dass bessere Energieeffizienz zu niedrigeren Energiekosten und damit zu höherem Energieverbrauch führt. Dies wiegt die meisten Effizienz-Verbesserungen auf, verbessert die Wirtschaft, unseren Lebensstandard und führt zu einem sogar noch höheren Energieverbrauch. Heute werden wegen des Energieverbrauchs weniger Menschen gebraucht, um Nahrungsmittel anzubauen und unsere Häuser zu bauen. Man könnte denken, dass in einem Land mit Überfluss wie etwa die USA ein Markt irgendwann gesättigt ist mit Energie verbrauchenden Gütern wie Autos, Air Conditions und Kühlschränken. Dies ist auf längere Sicht unwahrscheinlich, da neue Produkte, die allesamt Energie verbrauchen, erfunden, gekauft und gebraucht werden, falls sie attraktiv sind. Als ich ein kleines Kind war, gab es bei uns keinen Fernseher. Heute sind meine Frau und ich empty-nesters*, und wir haben drei Fernseher, vier Computer, zwei Tablets und zwei Smartphones. Sie alle verbrauchen Energie. Es ist wirklich ziemlich einfach: der Verbrauch wächst schneller als die Effizienz zunimmt.

[*Diesen Begriff fand ich so ansprechend, dass ich ihn ungern übersetzen möchte. Anm. d. Übers.].

Während der EROI ideal ist für den Vergleich der Qualität von Treibstoffen und Energiequellen, ist die Berechnung komplex und mit Problemen befrachtet. Ein anderer Weg der Betrachtung von Energiequellen sind die durchschnittlichen Stromkosten. Sowohl die US EIA als auch die International IEA haben sich an diesen Berechnungen versucht, und obgleich sie mit verschiedenen Zahlen aufwarten, stimmen sie qualitativ doch weitgehend überein. Die EIA berechnet die Kosten für die USA und die IEA die Kosten für die Welt. Dies ist einer der Gründe für die Unterschiede. Die Ergebnisse zeigt zusammengefasst Tabelle 1 in US-Dollar pro MWh. Beide Zahlenreihen sind korrigiert nach Ausfallzeiten. Das heißt bei Wind für Zeiten der Windstille, für Sonne nachts und an wolkigen Tagen, und Kohle und Erdgas für Wartungszeiten. Allerdings sind die Ausfallzeiten für Sonne und Wind anders als bei der regulären Wartung nicht planbar oder korrigierbar, und diese Zahlen reflektieren nicht die Kosten des erforderlichen (fast) 100%, ansonsten im Leerlauf stehenden Backups fossiler Treibstoffe in windstillen Nächten. Folglich sind die Schätzungen für Solar und Wind niedriger als in Wirklichkeit. Angesichts des Umstandes, wie stark Wind und Solar vom Wetter abhängig sind, können wir uns den Boom in der Meteorologie nur imaginär vorstellen, zu dem es kommen müsste!

Zum größten Teil sind die Erneuerbaren-Technologien in allen Ländern etwa die Gleichen. Die Unterschiede hinsichtlich der Kosten reflektieren unterschiedliche Preise (z. B. Preise für Kohle oder Erdgas), die Qualität der Treibstoffe oder die Kosten unterschiedlicher Vorschriften. Moderne Kohlekraftwerke in den USA und Europa haben allesamt seit Jahrzehnten Verschmutzungs-Kontrollsysteme installiert, und wie die Tabelle zeigt, erzeugen diese Kraftwerke Strom zu einem Preis von 80 bis 100 Dollar pro MWh. Aber „CCS“ (Kohlenstoff-Abscheidung), um ungiftiges Kohlendioxid aus einem Kohlekraftwerk zu sequestrieren, ist sehr teuer. Kohlendioxid ist inert und kein giftiges Gas wie Schwefeldioxid oder Quecksilber, und das Verfahren ist sehr schwierig und teuer. Dies lässt die Kosten für Kohlestrom in den USA auf 140 Dollar pro MWh steigen.

Tabelle 1, Quelle EIA und IEA

Kosten erneuerbarer Energiequellen

Erneuerbare Energiequellen mögen Vorteile haben, aber sie neigen zu niedrigen EROI-Werten, und ihr Verbrauch lässt die Strompreise steigen. Aus Tabelle 1 wird ersichtlich, dass erneuerbare Energie im Mittel doppelt so teuer ist wie die billigste Alternative. Diese Schätzungen enthalten nicht die Backup-Kosten fossiler Treibstoffe für Wind und Solar. Kernkraft ist die billigste Energiequelle in Europa und Erdgas die billigste Energiequelle in den USA infolge der Erzeugung von Schiefergas.

Das Wall Street Journal hat berichtet, das die Stromkosten in Deutschland um 60% gestiegen seien, und zwar aufgrund der Subventionen des Landes für erneuerbare Energie. Dies hat das BIP, den Lebensstandard und die Wettbewerbsfähigkeit verringert [was man offiziell hierzulande natürlich nie wahrhaben will. Anm. d. Übers.]. Die Firmen BASF, SGL Carbon, Basi Schöberl GmbH und Siemens haben allesamt Operationen aus Deutschland ausgelagert oder planen, dies zu tun infolge der hohen Energiekosten [dabei müssen diese Firmen noch nicht einmal die EEG-Umlage berappen. Anm. d. Übers.]

Wind- und Solarenergie

Wind und Solar sind nur zeitweilig verfügbare Quellen, weil der Wind nicht immer mit der richtigen Geschwindigkeit weht und die Sonne nicht immer scheint. Hall et al. 2014 zufolge sind gute EROI-Berechnungen für Solar und Wind zu diesen Zeiten nicht verfügbar. Dies liegt zum allergrößten Teil daran, dass Wind und Solar hoch abhängig sind vom Backup fossiler Treibstoffe und im Grunde „subventioniert“ werden durch höhere EROI-Werte fossiler Treibstoffe. Wie genau dies in Betracht zu ziehen ist, ist unbekannt. Hall et al. 2014 schreiben:

Alternativen wie Photovoltaik und Windturbinen sind nicht einmal ansatzweise energetisch oder ökonomisch so billig wie Öl und Gas in der Vergangenheit, wenn man die Backup-Kosten mit einbezieht. … Jedweder Übergang zu Solarenergie würde massive Investitionen in fossile Treibstoffe erfordern. Trotz zahlreicher Behauptungen des Gegenteils – von Öl- und Gas-Befürwortern einerseits und Solar-Befürwortern andererseits – sehen wir keine einfache Lösung dieser Probleme, wenn man den EROI betrachtet.

Ein klares Beispiel des Problems kann in Deutschland beobachtet werden, wo etwa 32% der installierten Energie-Kapazität Wind und Solar ausmachen. Nur weil Wind und Solar installiert sind und 32% des erforderlichen Stromes erzeugen können, heißt das noch lange nicht, dass sie das auch tun. Die Nachfrage schwankt ebenso wie die Windgeschwindigkeit und die einfallende Solarstrahlung. Im Jahre 2016 kostete der Strom in Deutschland 39 Cents pro KWh im Vergleich zu 27 Cent im übrigen Europa und etwa 11 Cent für Amerikaner. Dies hat in Deutschland zu Verlusten von Arbeitsplätzen und zur Abwanderung von Industrien geführt. Weil aufgrund der Gesetzeslage die gesamte erneuerbare Energie gekauft werden muss, gibt es Zeiten, in denen die Strompreise negativ sind (d. h. man gibt den Leuten noch Geld dazu, damit sie den Strom abnehmen). Weil ein Backup aus fossilen Treibstoffen zu 100% erforderlich ist, müssen die Regierungen Deutschlands und von UK für brach liegende Kapazitäten fossiler Treibstoffe zahlen, weil Backup im Notfall unabdingbar ist für die Netzstabilität. Diese Zahlungen nennt man „Kapazitäts-Zahlungen, und man kann sie getrost als Subventionen für Kohlekraftwerke betrachten. Diese Zahlungen liegen über und jenseits der normalen Überschusserzeugungs-Kapazität, die erforderlich ist beim Fehlen von Vorschriften zum Kauf erneuerbarer Energien.

Ein Faktor, der bei der Energieerzeugung durch Wind oft übersehen wird, ist der erforderliche Landverbrauch. In Tabelle 1 sieht man, dass die Offshore-Winderzeugung 2 bis 3 mal so teuer ist wie die Erzeugung an Land. Und doch erzeugen Windmühlen an Land weniger als 2 W/m². Das bedeutet, dass eine riesige Landfläche herhalten muss, wenn ein signifikanter Beitrag in das Stromnetz gespeist werden soll. Zum Vergleich, Mais-Äthanol erzeugt 0,315 W/m² pro Einheit Landfläche, was sogar noch schlechter ist. Ein modernes Ölfeld erzeugt 90 W/m² pro Landfläche*. In seinem E-Buch mit dem Titel „Sustainable Energyschätzt David Mackay, dass selbst bei einem Landverbrauch von 10% der Gesamtfläche von UK die Windmühlen nicht genug Energie für das Land erzeugen können.

[*Original: For comparison, corn-based ethanol produces 0.315 W/m2 of land, which is even worse. A modern oil field, on average, produces 90 W/m2 of land. Weiß jemand, wie man das besser übersetzen kann? Ich habe es mit „pro Einheit Landfläche“ versucht. Anm. d. Übers.]

Kommerzielle Solarstrom-Erzeugung hat ein ähnliches Raumproblem (6 W/m²), jedoch nicht bei Solarpaneelen auf Dächern. Aber Solar hat ein sehr ernstes Kapazitäts-Nutzungs-Problem. Im Jahre 2012 war in Deutschland eine Solarerzeugungs-Kapazität von 254 TWh installiert, jedoch wurden lediglich 19,3 TWh Strom erzeugt, das sind 11% der Kapazität. In anderen Teilen der Welt ist der nutzbare Strom aus Solar höher, geht aber niemals über 30% [der installierten Kapazität] hinaus. Die nutzbare Windenergie in Deutschland macht etwa 17% der Kapazität aus. Zum Vergleich, die meisten fossil betriebenen Kraftwerke erreichen Kapazitäts-Faktoren über 80% und Kernkraft über 94%. Es sind die unkontrollierte und nicht planbare Unberechenbarkeit sowie die verschwenderische Energieerzeugung, die zu den hohen Kosten führen. Außerdem ist es eine Tatsache, dass die CO2-Emissionen in Deutschland gestiegen sind, obwohl es doch das festgelegte Ziel der Nutzung von Erneuerbaren ist, diese Emissionen zu senken. Das Backup des Landes beruht auf Kohle, weil die Kernkraftwerke vom Netz genommen worden sind.

Biotreibstoffe

Die US-Vorschriften zum Gebrauch von Biotreibstoffen, hauptsächlich aus Mais und Zellulose-Äthanol, waren eine einzige Katastrophe. Als der Renewable Fuel Standard (RFS) im Jahre 2005 in Kraft gesetzt worden war, wurde dies als ein Schritt in Richtung Energie-Unabhängigkeit gepriesen. Aber schon bald zeigte sich eine Fülle unbeabsichtigter Konsequenzen. Äthanol hat eine geringere Energiedichte als Benzin, und wenn es beigemischt wird, kann man weniger Kilometer weit mit einer Gallone Benzin fahren als mit reinem Benzin. Die Verarbeitung von Mais zu Treibstoff lässt die Preise für Nahrungsmittel weltweit steigen, was besonders die Armen zu spüren bekommen. Und weil Mais auch Dünger braucht, kann der verstärkte Maisanbau zu einem Umweltdesaster führen. Außerdem verbraucht die Herstellung von Äthanol, egal ob aus Mais, Zuckerrohr oder Zellulose, so viel Energie, dass der EROI höchstens erreicht wird oder negativ ist; das heißt, die Herstellung von Äthanol verbraucht mehr Energie als das Äthanol später liefern kann.

Captain Ike Kiefer schreibt in „Twenty-First Century Snake Oil:

Einige prominente Individuen und Experten argumentieren, dass Biotreibstoffe unsere heimische Versorgung mit Treibstoff für Transporte verbessern und unsere Abhängigkeit von Ölimporten beenden, die militärische Verwundbarkeit abnehmen lassen und allgemein die nationale Sicherheit verbessern. Außerdem verspricht man sich von Biotreibstoffen eine Reduktion der Preisschwankungen, von Verschmutzungs-Emissionen, von Treibhausgasen – und dass sie sogar unsere Wirtschaft beflügeln. All diese Argumente zerfallen jedoch bei näherem Hinsehen … unbegrenzte Biomasse erzeugt Biotreibstoff-Mengen, die viel zu gering, diffus oder knapp sind, um jedwedem Anteil an den Primärbedürfnissen an Energie der USA zu genügen. Die Erhöhung der Vorräte durch Kultivierung verbraucht mehr zusätzliche Energie als der Biomasse hinzugefügt wird. Außerdem erfordert die geerntete Biomasse große Mengen Energie, um sie in die kompakte, energiereiche, flüssige Form von Kohlenwasserstoff zu bringen, die notwendig ist, um mit der Treibstoff-Infrastruktur der Nation, dem Transportwesen und besonders des Militärs kompatibel zu sein. Vergleicht man den Energiegehalt des Endproduktes Biotreibstoff mit der verbrauchten Gesamtmenge an Energie zu dessen Herstellung, verspricht dies ein sehr schlechter Deal zu sein hinsichtlich Investitionen, besonders hinsichtlich anderer Alternativen. In vielen Fällen kommt es insgesamt zu einem Energieverlust.

Äthanol ist corrosiv, es enthält Sauerstoff, ist hygroskopisch und kann Stahl brechen. Dies bedeutet, dass man es nicht einfach durch normale Pipelines pumpen kann, sondern dass es sich nur mit Lastwagen transportieren lässt. Maschinen, Pipelines und Speichertanks müssen für Äthanol besonders präpariert werden, was zu weiteren Kostensteigerungen und einem geringeren EROI führt.

Einige sagen, dass die Verbrennung von Holz „gutes“ CO2 erzeugt, weil die zur Treibstoffgewinnung gefällten Bäume durch neue Bäume ersetzt werden, die dann das CO2 absorbieren. Das kann so sein oder auch nicht, aber in jedem Falle sind die Kosten der Fällung der Bäume und neue zu pflanzen, des Präparierens und Transportes des Holzes zu einem Kraftwerk so hoch, das der EROI der Holzverbrennung sehr klein wird – und zwar viel kleiner als der EROI der Verbrennung von Kohle, auch dann noch, wenn ein kompletter Filtersatz auf dem Kohlekraftwerk installiert ist.

Senator Roger Wicker sagte im vorigen Jahr:

Ein Ende des RFS würde den Verbrauchern Geld sparen. Beispiel: Biotreibstoffe wie Äthanol bei der Treibstoffversorgung bedeuten, dass Fahrer pro Gallone Benzin mehr bezahlen für weniger Meilen. Das Institute for Energy Research sagt, dass der RFS die Verbraucher seit dem Jahr 2007 zusätzlich mir 83 Milliarden Dollar belastet hat.

Im vorigen Kongress habe ich eine Gesetzesvorlage eingebracht, der zufolge es verboten wird, Benzin mit 15 Prozent Äthanol anzureichern, hat sich dies doch als sehr schädlich für Motoren herausgestellt.

Nicolas Loris von der Heritage Foundation schrieb :

In Kraft getreten 2005 und erweitert 2007 schreibt der RFS – die ,Äthanol-Verordnung‘ – vor, dass die amerikanischen Öl-Raffinierer jedes Jahr ein Minimum an Biotreibstoff verarbeiten müssen, was sich bis zum Jahr 2022 auf 36 Gallonen summiert [1 Gallone = ca. 4 Liter]. 15 Milliarden Gallonen davon können aus Mais-Äthanol kommen, das Übrige muss von anderen Biotreibstoffen kommen“.

Bis Juli 2014 wurden lediglich 15.000 Gallonen Zellulose-Äthanol für das Jahr erzeugt, obwohl das Ziel der EPA 17 Millionen war. Die EPA hat wiederholt die Verpflichtung zur Äthanol-Anreicherung gekürzt, aber die tatsächliche Produktion blieb sehr gering. Die Verbraucher (also die Raffinierer und die Öffentlichkeit) können nicht etwas kaufen, das gar nicht existiert, werden aber dafür bestraft, wenn sie es nicht kaufen. Dazu hat Nicolas Loris gesagt:

Bis zum Jahr 2012 wurde kein Zellulose-Äthanol erzeugt, weil es sich kommerziell nicht gerechnet hat. Im Jahre 2012 wurden lediglich 20.000 Gallonen erzeugt – weit weniger als das anvisierte Ziel von 8,65 Millionen Gallonen. Als Konsequenz mussten die Raffinierer Millionen Dollar waiver credits oder Abgaben zahlen, um den Minimum-Vorschriften der EPA zu genügen. Die Raffinierer haben diese Kosten an die Verbraucher durchgereicht. Dies führte zu weiteren ökonomischen Schäden durch den RFS. Im Januar 2013 hat ein Berufungsgericht in Washington D. C. geurteilt, dass das von der EPA gesetzte Ziel „eine unvernünftige Ausführung amtlicher Befugnisse war“, und die Vorschrift bzgl. des RFS annulliert.

Nicht nur, dass die Herstellung von Zellulose-Äthanol weit hinter der Verordnung der Regierung zurückgeblieben war, hat dies außerdem fruchtbaren Boden bereitet für Abzocker und Profitgeier aller Art. [Die Firma] KiOR sollte Zellulose-Äthanol in Mississippi herstellen und wurde mit Millionen Dollar an Subventionen versorgt, damit die Firma in die Gänge kommt. Im November 2014 meldete sie dann Bankrott an und schloss ihre Türen, nachdem man eine sehr geringe Menge Äthanol hergestellt hatte. Der Generalstaatsanwalt von Mississippi Jim Hood sagte damals:

KiOR war einer der größten Betrugsfälle, mit denen es der Staat Mississippi je zu tun hatte“.

Die Gründe hinter dem Scheitern von KiOR waren einfach: sie konnten ihr Verfahren lange nicht zum Einsatz bringen, und als das dann doch der Fall war, war die Ausbeute weitaus geringer al KiOR behauptet hatte. Das Werk sollte 13 Millionen Gallonen Biotreibstoffe jedes Jahr erzeugen. Tatsächlich waren es im Jahr 2013 133.000; Anfang 2014 nochmals 97.000 Gallonen, dann kam der Bankrott.

Ein anderes Zellulose-Äthanol-Werk wurde jüngst von Ineos Bio an Alliance BioEnergy verkauft. Man hatte den Prozess einfach nicht in den Griff bekommen. Alliance BioEnergy hat gerade sein neues CTS-Verfahren getestet, Zellulose in Äthanol umzuwandeln. Mit der Zeit wird sich zeigen, ob sich das als kommerziell möglich herausstellt. Andere Unternehmen, welche Zellulose in Äthanol umzuwandeln versucht haben, sind ebenfalls dem Pleitegeier zum Opfer gefallen, darunter KL-Energy, Range Fuels und Codexis biofuels. Codexis stellt immer noch Enzyme für die Pharmaindustrie her, hat aber seine Zellulose-Äthanol-Fabrik geschlossen.

Im März 2014 schrieb Mark Peplow einen Artikel über Zellulose-Äthanol im Magazin Nature. Darin zeigte er eine Karte mit Anlagen in Nordamerika. Diese Karte zeigt Abbildung 4, aktualisiert vom Autor:

Abbildung 4 (Quelle Nature, modifiziert und aktualisiert vom Autor)

Während der Nature-Artikel 2014 sehr euphorisch und optimistisch war, wurde Abengoa geschlossen, welche „mit der kommerziellen Produktion während der nächsten paar Monate beginnen“ sollte. Abengoa hat nach Artikel 15 Bankrott gemeldet. Im Mai 2016 veröffentlichte der Scientific American einen aktuelleren Artikel zum Thema Zellulose-Äthanol mit der Schlagzeile „Whatever Happened to Advanced Biofuels?” Darin wurde die Lage so zusammengefasst:

Das Haupthindernis für „Zellulose-Treibstoffe‘ scheint ökonomischer Natur zu sein. Im April 2012 stellte die Firma Blue Sugars Corp. Of South Dakota die erste Marge brauchbaren Zellulose-Äthanols her, etwas mehr als 75.500 Liter – um gleich danach den Betrieb einzustellen. Im Jahre 2013 wurde kein Zellulose-Äthanol hergestellt, aber im vorigen Jahr – nachdem viele vom Energieministerium unterstützte Werke errichtet wurden – erzeugten alle fünf Bioraffinerien insgesamt 8,3 Millionen Liter Zellulose-Äthanol. Schon jetzt steht das Zellulose-Werk des spanischen multinationalen Unternehmens Abengoa – welches 2014 in Hugoton in Kansas eröffnet worden war – nutzlos in der Gegend herum, und zwar weil man es wegen Schwierigkeiten mit der Technologie nicht nutzen konnte und wegen des Bankrotts von Abengoa. Jenes Werk verbrannte eine Kreditbürgschaft in Höhe von 132 Millionen Dollar ebenso wie eine Zuwendung in Höhe von 97 Millionen Dollar vom Energieministerium, bevor es stillgelegt wurde.

Die EPA fordert jetzt 1,2 Milliarden Liter Zellulose-Äthanol für das Jahr 2017, was niemals geschehen wird. Im Jahre 2015 wurden lediglich 8,3 Millionen Liter verkauft, im vorigen Jahr waren es wohl weniger als 10 Millionen Liter. Die Äthanol-Vorschrift ist jetzt 12 Jahre alt, und immer noch befindet sich auch nur ein einziges kommerzielles Werk für Zellulose-Äthanol nicht in der Produktionsphase. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dies bald doch gesehen wird.

Captain Ike Kiefer fasste die Lage ziemlich gut in diesem Kommentar vom 1. März 2017 bei WUWT zusammen:

Die technologische Machbarkeit von Zellulose-Äthanol ist leicht erkennbar für alle, die willens sind zu sehen und zu denken. Es ist im Wesentlichen die gleiche Herausforderung wie bei einer Papierfabrik, die aus Bäumen Papier herstellt, außer dass man nach der Extraktion der Zellulose versucht, eine sehr kostspielige zusätzliche Konversion von fest zu flüssig durchzuführen, was die Schritte Besiedelung und Düngung, Fermentierung, Destillation und Dehydrierung erfordert. Und das flüssige Endprodukt (Äthanol) hat einen geringeren Marktwert als das feste Endprodukt (Papier). Das ist ein ziemlich übles Geschäftsmodell, vor allem, wenn bekannt ist, dass Papierwerke kaum vor Pleiten stehen. Außerdem, wenn der EROI von Mais-Äthanol weniger als 2:1 ist … und es ist 5 mal schwieriger, Zellulose zu verflüssigen als Maisstärke, dann kann es gut sein, dass der EROI für Zellulose-Äthanol auf dem Kopf steht.

Und schließlich müssen wir die Ergebnisse zahlreicher Studien berücksichtigen, die zeigen, dass über 70% der Preissteigerungen für Nahrungsmittel weltweit der Herstellung von Biotreibstoffen geschuldet sind, wie aus der Studie von Kiefer hervorgeht. Sowohl das World Food Program als auch die Food and Agriculture Organization der UN haben alle G20-Nationen aufgefordert, ihre Subventionen für Biotreibstoffe zu senken. Getreidepreise sind für die ärmsten Verbraucher um bis zu 50% gestiegen, was unter den Armen der Welt zu Hunger und Unterernährung zunehmen lassen.

Schlussfolgerungen

Während eindeutig fossile Treibstoffe und Kernenergie billiger sind und außerdem flexibler und zuverlässiger als Erneuerbare, ist es nicht so eindeutig, um wie viel sie billiger sind. Kiefer berichtet, dass seit 2007 das Militär 68 Millionen Dollar für 1,35 Millionen Gallonen Biotreibstoff ausgegeben hat, das sind über 50 Dollar pro Gallone. Darin sind nicht enthalten die Kosten der Subventionen, welche Staaten und die [US-]Bundesregierung aufgebracht haben. Konventioneller Treibstoff hätte das Militär nur 8 Millionen Dollar gekostet. Hall, et al. (2014) folgerten daraus, dass Solar und Wind nicht verbraucht werden können ohne fossile Treibstoffe oder Kernkraft mit niedrigerem EROI als Backup; sie sind nicht die „Grundlast“-Technologien. Mais-Äthanol erfordert eine große Menge fossiler Energie, um den Mais wachsen zu lassen, ihn zu transportieren und zu Äthanol zu machen. Zellulose-Äthanol ist gegenwärtig nicht ökonomisch und wird es auch niemals sein. Wie in der Studie von Kiefer und anderen Studien diskutiert, ersetzen Erneuerbare keine fossilen Treibstoffe, sondern steigern stattdessen deren Verbrauch. Der einzige Weg, fossile Treibstoffe und Kernkraft zu ersetzen ist es, Erneuerbare herzustellen mit einem höheren EROI als entweder fossile Treibstoffe oder Kernenergie. Dies kann geschehen, wenn entweder der EROI der Fossilen sinkt oder der EROI Erneuerbarer steigt, aber das muss geschehen! Anderenfalls sind Erneuerbare einfach nur Parasiten konventioneller Energie, und wenn der Verbrauch Erneuerbarer zunimmt, ist dies auch bei Fossilen und Kernenergie der Fall, genau wie es heute in Deutschland und Dänemark beobachtet wird.

Gegenwärtig sind die wahren Kosten und der EROI von Erneuerbaren unbekannt. Der einzige Weg, diese Kosten genauer zu berechnen wäre es, einen erneuerbaren Treibstoff zu finden, dessen Energie allein als Energiequelle dienen kann. Dies würde zum Beispiel bedeuten, dass ein mit Solarenergie versorgtes Werk für Solarzellen und -paneele, Solarfahrzeuge und Ausrüstung für Transport und Konstruktion diese ausschließlich mit Energie aus einem Solarkraftwerk herstellt. Wäre eine solche Einrichtung ökonomisch? Was ist mit den analogen Einrichtungen für Äthanol und Wind? Aber derartige Einrichtungen existieren nicht, also wissen wir es nicht. Nur wenn die Abhängigkeit Erneuerbarer von fossilen Treibstoffen und Kernkraft vollständig erforscht ist, wird eine Berechnung möglich sein. Um die wirklichen EROI von Solar, Biotreibstoffen und Wind inkl. Backup zu berechnen, ist es erforderlich zu entscheiden, wo man die Linie zieht zwischen Kosten, die in die EROI-Berechnung fossiler Treibstoffe eingehen sollen, und Kosten, welche in die EROI-Berechnung Erneuerbarer eingehen. Das ist kein triviales Problem. Aber der finale EROI für Erneuerbare, ist er einmal berechnet, dürfte wahrscheinlich weniger als 3:1 betragen, was in der Praxis die Untergrenze ist und eindeutig im Bereich einer Rezession liegt.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/03/13/renewable-energy-what-is-the-cost/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Europa in der Dunkelflaute : Vorgeschmack auf die künftigen Verhältnisse in Europa.

Nach dem knappen Ja der FDP hat 
die Energiestrategie des Bundes gute Chancen, das Referendum im nächsten Mai zu überstehen. Die Promotoren der Energiewende machen dem Volk weis, der Strom aus Atomkraftwerken könne nach deren Betriebsende mit Strom aus Wind- und Solaranlagen sowie mittels Sparen kompensiert werden. Vor einer Stromlücke zu warnen, sei Angst­macherei. Allerdings kann sich die Schweiz bereits heute im Winter nicht selber versorgen und ist auf Importe angewiesen. Weil mit den AKW Beznau 1 und Leibstadt gleich zwei Werke wegen technischer Probleme ausgefallen sind, war die Auslandabhängigkeit dieses Jahr besonders gross.

Realistisch gesehen, setzt die Schweiz mit der Energiestrategie auf eine Importstrategie.

Denn sind erst einmal ­alle fünf Kernkraftwerke stillgelegt, fällt im Winter zum Teil über die Hälfte des Stroms weg. Bei Inversionslagen – wenn über Tage und Wochen weder die Sonne scheint noch der Wind geht – leisten Alternativstrom-Anlagen keinen nennenswerten Beitrag zur Versorgung. Kann man sich darauf verlassen, dass das angrenzende Ausland dann über Stromreserven verfügt und damit die Schweiz bedient?

Winter in Deutschland

Einen Vorgeschmack auf die künftigen Verhältnisse in Europa lieferte der Januar. In Deutschland gibt es dank milliardenschwerer Förderung mittlerweile 26 000 Windräder und 1,2 Millionen Solaranlagen. Die Alternativ­energie-Lobby streicht stolz hervor, dass Wind und Sonne mittlerweile gegen ein Fünftel des gesamten Stroms liefern.

Doch Gesamtmengen sind bei der Elektrizitätsversorgung von untergeordneter Bedeutung. Da sich Strom nicht speichern lässt, nützt es wenig, wenn ­Solar- und Windanlagen im Sommer auf Hochtouren produzieren, ihr Beitrag aber im Winter, wenn am meisten Energie gefragt ist, gegen null tendiert. Der Januar war in Deutschland besonders geprägt von dieser Dunkelflaute: Während der Strombedarf täglich auf bis zu 70 oder gar 
80 Gigawatt (GW) stieg, lieferten der Wind und die Sonne an fast allen Tagen nur marginale Beiträge von kaum je über 10 GW. Es gab lediglich kurze Zeitspannen wie um den 4. und den 12. Januar, in denen die Stromquellen die 30-GW-Grenze schafften (siehe Grafik).

Über den ganzen Januar gesehen, trugen Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke fast immer die Hauptlast, während die Alternativ-Quellen nur wenige Prozente beitrugen.

Zehn Kraftwerke fielen aus

Ein typischer Dunkelflauten-Tag in Deutschland war der 24. Januar.

Wie die Zeitung Die Welt vorrechnete, verharrte die Windstromproduktion an diesem Tag fast immer unter 1 GW. Die vielen Solaranlagen schafften über Mittag kurzzeitig gerade mal 2,3 GW, fielen am Morgen und am Abend aber jahreszeitlich bedingt ganz aus. Be­nötigt wurden an diesem Tag jedoch bis zu 
75 GW Strom.

Gewährleistet werden konnte die Versorgung an solchen Januartagen nur darum, weil fossile Reservekraftwerke einsprangen. «Jetzt kann Deutschland wieder froh sein, dass es noch Kohlekraftwerke hat», sagte Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Energiegewerkschaft, zur Sächsischen Zeitung.

Zudem war das Land auf Importstrom angewiesen. So mussten etwa Reserven in Italien angefordert werden.

Die Aussichten sind düster. In den letzten fünf Jahren sind konventionelle Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von über 12 GW zur Stilllegung angemeldet worden. Bis 2022 will Deutschland die letzten Atomkraftwerke abstellen und – im Rahmen des Pariser Klimaabkommens – irgendwann aus dem Kohlestrom aussteigen. Entsprechend wies der deutsche Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft auf die Gefahr von Versorgungslücken in den kommenden Jahren hin.

Die Schweiz kann also nicht darauf zählen, dass Deutschland Strom liefert, wenn Dunkelflaute herrscht.

Doch auch Frankreich, das der Schweiz bisher zuverlässig ausgeholfen hat, fällt wohl aus.

Das Land, das zu 70 Prozent von AKW-Strom abhängig ist, hat in den letzten Jahren zu wenig in die Erneuerung seines Kraftwerkparks investiert und kämpft darum ebenfalls mit Engpässen. In diesem Winter ­waren zehn der 58 französischen Atomkraftwerke wegen technischer Mängel nicht am Netz. Wegen eines drohenden Zusammenbruchs der Versorgung schoben die Stromunternehmen Krisensitzungen. Die Regierung legte der Bevölkerung nahe, Treppen zu steigen statt Lifte zu benutzen, das Licht wenn möglich auszuschalten und in Gebäuden nicht über 19 Grad zu heizen. Schliesslich konnte das Land den Engpass bewältigen – dank Importstrom. Dabei ist Frankreich immer ein stolzes Exportland gewesen.

Negativbeispiel Grossbritannien

Wird der Strom knapp, muss das nicht schlimmste Folgen wie ein Blackout haben. Um Zusammenbrüche zu verhindern, müssen sich dann aber Bevölkerung und Industrie einschränken. Wie sich das anfühlt, weiss man in Grossbritannien. Das Vereinigte Königreich hat sich in den letzten Jahren zunehmend von Winden­ergie abhängig gemacht. Zudem ist das Stromnetz im Land hoffnungslos veraltet. Im Winter häufen sich darum sogenannte ­Triads. Das sind Phasen, in denen der Strom wegen Knappheit enorm viel teurer ist als ­normal – unter Umständen das Hundertfache kostet. Strom­intensive Betriebe sind dann faktisch gezwungen, ihre Produktion auszusetzen. Laut der deutschen Wirtschaftswoche musste ein Stahlunternehmen in der Grafschaft Lincolnshire für eine 30-minütige Phase eine Million Pfund bezahlen. Die Firma hatte eine Warnung übersehen. Und die Triads nehmen zu. Im vergangenen Winter gab es schon mehrere Dutzend von ihnen.

Ungeachtet dessen will Grossbritannien in den nächsten Jahren weitere Kohle- und Kernkraftwerke vom Netz nehmen.

Kritiker warnen vor einem «Dritte-Welt-Szenario».

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :  Europa in der Dunkelflaute | Die Weltwoche, Ausgabe 11/2017 | Sonntag, 19. März 2017  ;    http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Reichmuth für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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Er sieht ein bisschen aus wie ein Agent! – aber sie wissen nicht was sie tun !

Am Sonnabend dem 18.3.17 erhielt ich von einer guten Bekannten eine Mail folgenden Inhaltes:

Lieber Herr Limburg, ich habe soeben eine Denunziation über Sie als Klimaskeptiker im Spiegel gelesen. Ein glänzendes Muster der linksliberalen Arroganz und Ignoranz. Man kann nicht einmal wütend sein.

Doch man wird den Gedanken nicht los, dieses Land arbeite eifrig an seiner Selbstzerstörung. Immer öfter, wenn ich diese „Öffentlichkeit“ bellen und denunzieren höre, muss ich daran denken, was wohl diese Leute in der Nazizeit gemacht hätten. Und wissen Sie, ich glaube, heutige Gesinnungsethiker und humanistische Speichellecker würden genau das tun, wofür sie ihre Vorfahren gegeißelt hatten.

Ich möchte Sie nur meiner Unterstützung  versichern. Lassen Sie sich nicht unterkriegen.

Anmerkung: Die Schreiberin hat noch die Sowjetunion im Original erleben dürfen.

Ich war zunächst nicht sicher welchen Beitrag sie meinte, vermutete aber sofort, dass dies die geplante Veröffentlichung eine Gruppe von 3 Studenten der Münchener Journalistenschule sein müsse, die 14 Tage zuvor mit mir ein Fernseh-Interview zum Thema Klimawandel gedreht hatten. Mit im Mittel vielleicht 25 Jahren kamen sie mir zwar als Studenten schon etwas alt vor, aber in der Generation Praktikum findet eben mancher etwas später seine wahre Berufung.

So war dann abgesprochen, dass sie daraus auch einen Artikel erstellen und verschiedenen Medien anbieten wollten. Bei Bento waren sie dann gelandet. Also suchte ich den Beitrag und fand ihn dann bei eben dieser „studentische Schülerzeitung „ von Spiegel Online, wie sie Peter Heller von Science-Sceptical ein wenig unsicher, was sie nun wirklich ist, nannte. Unter der Überschrift

„Grün: Herr Limburgs Kampf gegen die Windräder“.

Das falsche Deutsch in der Überschrift fiel den Machern wohl bald auf, denn kurze Zeit später wurde der Titel geändert in:

„Grün: Dieser Mann zweifelt am Klimawandel – und hat damit viel Erfolg“.

Bento´s Chefredakteur Ole Reißmann der beim Erstellen des Artikels wohl seine Finger mit im Spiel hatte (siehe weiter unten) rühmt sich damit, dass Bento zu den 20 meistgelesensten deutschsprachigen Nachrichtenseiten gehört. Immerhin steht es im Webranking Portal Alexa auf dem achtbaren Platz 437 (je niedriger desto besser) aber zum Mutterblatt Spiegel Online, mit Rang 16, ist immer noch ein beträchtlicher Abstand. Vielleicht – so dachten wohl die Macher von Bento- hilft es ja das Ranking zu verbessern, wenn man kräftig auf Abweichler von der Regierungslinie eindrischt. Und da kam Rentner Limburg gerade recht. Und deshalb war der Artikel alles andere als neutral, von positiv gar nicht erst zu reden.

Denn, auch nach mehrmaligen Durchlesen, musste ich leider feststellen: Meine gute Bekannte – und auch einige weitere, die sich kurze Zeit später meldeten, hatten leider recht. Der Beitrag – im Duktus etwas angestrengt frisch, bemüht fröhlich, jugendlich gehalten, war in erster Linie- und das sollte so ein- diffamierend. Und enthielt zudem kräftige sachliche Fehler.

Doch statt die „Klimaleugner“: O-Ton „Das Leugnen des menschgemachten Klimawandels hat er sich selbst beigebracht.“ damit – wie deutlich beabsichtigt- nur in die Spinnerecke zu stellen, passierte auch etwas weniger Beabsichtigtes. Meine Bekanntheit und damit die von EIKE wurde kräftig angehoben. Bis heute haben über 430 Leser den Artikel geteilt, und die darin eingeblendete Videosequenz des Böhmermann Interviews (ja, der Böhmermann, damals noch ein fast unbekannter Gaglieferant des großen Harald Schmidt) schnellte von rd. 5000 Views (am Sonnabend nachmittag) auf bis jetzt über 7000 hoch.

Video Ausschnitt der Harald Schmidt Show mit dem  Interview durch Jan Böhmermann mit dem Autor. 

Man glaube ja nicht, dass das alles nur Anhänger der Klimakirche waren, sondern es sind sicher auch viele darunter, die endlich Fakten für ihren schon lange gehegten Verdacht bekommen, dass irgendetwas mit der Story vom Klimaschutz wohl nicht stimmen würde. Zustimmende Mails und Kommentare bestätigen das. Nicht von ungefähr wird der Klimaschwindel von immer weniger Deutschen geglaubt, wie der Deutschlandfunk vor kurzem etwas jammernd berichtete.

Warum fällt mir dazu nur der schöne Spruch von Mark Twain ein, dem Meister der Spruchwahrheiten: „Als ich 14 war, fand ich meinen Vater unerträglich dumm, als 21 wurde musste ich erstaunt feststellen wieviel dieser alte Mann in den vergangenen 7 Jahren hinzugelernt hatte.“

Darum erlaubte ich mir den drei Studenten-Autoren die folgende Mail zu schicken:

Liebe Frau Vu,

gerade lese ich Ihren und Ihrer Kollegen Beitrag über mich in Bento. Herzlichen Dank für die kostenlose, wenn auch diffamierend gedachte, Reklame. Hatte ich doch genau so etwas von Anfang an vermutet und Sie haben brav und peinlich genau nach Drehbuch geliefert. Übrigens: Warum haben Sie den schönen Titel mit ein wenig „falscher“ Deutsch so schnell wieder geändert? War er Ihnen doch etwas zu peinlich? 

Nur zur Klärung, bitte gestatten Sie mir eine Frage:

Sagten Sie nicht, Sie und Ihre beiden anderen Kollegen würden TV Journalistik studieren?  

Was ich aber da lese, hat, jedenfalls nach meinem (Rentner-) Verständnis vom Journalismus und dem z.B. von Hajo Friedrichs, kaum etwas zu tun. Neben gelegentlich falschem Deutsch (nun korrigiert), enthält er kaum Fakten, fast nur Propaganda, vorgetragen mit viel herablassender Häme gegenüber Menschen, die anders ticken und dummerweise wesentlich älter sind als Sie, gewürzt mit lustig gedachten Sätzen, garniert von manch sachlichem Fehler. Klar, dass Sie mir vorab nur einen Zitateauszug zur Überprüfung zusandten. Hätten Sie mir den ganzen Beitrag vorab zugeschickt, hätte ich wenigstens die gröbsten Fehler korrigieren können, aber dann hätten Sie mutig vorab Farbe bekennen müssen. Nun ja, Tapferkeit ist nicht jedem gegeben.

Noch´ne Frage:

Wie haben Sie es eigentlich geschafft jede Verlinkung auf unsere Webseite als Primärquelle zu vermeiden? Stattdessen ausschließlich auf die zu verlinken, die (negativ) über uns schreiben, und wo einer vom anderen abschreibt, statt ihren Lesern die Chance zu geben sich direkt an der Quelle zu informieren. Ist das Ihr  Verständnis von Recherche? Genau das nennt man übrigens Propaganda. „Eine Lüge hundertmal wiederholt, wird zur Wahrheit“, wusste schon der alte Goebbels, unseligen Andenkens.

Fazit: Dieser Beitrag sagt mehr über Sie und Ihre Kollegen aus, bzw. das was man Ihnen beibringt, als über mich. 

Sie liefern mir – vermutlich ungewollt- eine Steilvorlage über dieses denkwürdige Ereignis und die dazugehörige Vorgeschichte zu berichten. Den Anfang haben Sie gemacht.

Ich danke nochmals und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Kurz danach passierte etwas Merkwürdiges. Fünf Minuten nach meiner Mail erhielt ich eine Irrläufer Mail von Caroline Wiemann Ko-Autorin des Artikels:

…Ja war klar, dass er das so empfinden wird. Mit der Primärquelle hat er allerdings recht, ich dachte wir hatten auch seine webseite verlinkt oder hat ole[1] das wieder weggemacht?

Noch eine anmerkung meinerseits: mein name ist falsch geschrieben. Wäre lieb wenn du das ole noch sagen könntest, wenn eh noch mit ihm in kontakt bist.

Ansonsten können wir jetzt also gespannt auf limburgs konter sein…

Frau Wiemann wusste also wie ich reagieren würde, und hatte es bewusst provoziert, oder billigend in Kauf genommen.

Doch, noch merkwürdiger- kurze Zeit später meldete sich Frau Vu telefonisch bei mir, äußerte ihre Verwunderung darüber, dass ich den Artikel als diffamierend empfände, beteuerte, dass das niemals ihre Absicht gewesen wäre, und -wenn auch etwas verdruckst- entschuldigte sich schließlich. Als ich ihr sagte, wenigstens die gröbsten Schnitzer hätte sie vermeiden können, wenn sie mir den Artikel vorher gezeigt hätte, meinte sie, dass sie niemals Artikel vorab zur Kenntnisnahme gäbe, um eben unbeeinflusst zu bleiben. Das sah man dann ja auch.

Auf die verschiedenen Fehler, die durchgängig tendenziösen Secondhand-Weblinks und besonders auf die unsägliche, allen Fakten widersprechende Diffamierung Fred Singers angesprochen, glaubte ich ihre Äußerungen so zu verstehen, dass nicht allein sie die Urheberin war, sondern wohl noch jemand anders Hand (siehe Fußnote zu Ole Reißmann) an den Artikel gelegt hatte. Sie sagte mehrmals resignierend – nun ja, jetzt steht ja mein Name unter dem Artikel.

Außerdem, so Frau Vu weiter, hätten sie auch versucht direkt die Gegenseite zum Mitmachen zu gewinnen, sie hätten das PIK und einige Universitäten angesprochen, aber als die erfuhren wer ihr Gegenüber sein würde, hätten alle abgesagt. Das wiederum so sagte ich ihr, zeigt klar, dass diese Leute unter dem Vorwand uns nicht aufwerten zu wollen, kneifen. Und das nur deshalb, weil sie unseren Argumenten nichts entgegen setzen können. Sie wollen vermeiden den Kürzeren zu ziehe.

Die Crux insgesamt sei, so sagte ich weiter, dass Journalisten selten überhaupt eine Ahnung davon haben, worüber sie berichten wollen/müssen, aber dennoch Stellung beziehen wollen/müssen.

Im Nachgang empfand ich diesen Anruf als mutig. Anderseits aber auch als erschreckend, zeigte er mir doch glasklar auf, dass Journalistenstudenten heute nicht mehr zwischen Propaganda und faktenbasierter Berichterstattung unterscheiden lernen. Jedenfalls dann nicht, wenn es gilt über politisch incorrecte Mainstreamabweichler zu schreiben. Dann ist nicht nur jede Propaganda, egal ob subtil oder grob vorgebracht, nicht nur erlaubt, sondern sogar zwingend erforderlich. Sie ist Voraussetzung, um überhaupt in einem der Medien veröffentlicht zu werden. Und die armen Studenten – wie viele ihrer Berufskollegen auch-  merken noch nicht einmal den Unterschied.

Denn sie wissen offensichtlich nicht, was sie tun.

Hinweis: Eine nette Glosse zu diesem Glanzstück von Gesinnungsjournalismus unserer tapferen drei Schreiberlein mit freundlicher Unterstützung der Bento Chefredaktion findet sich schon bei ACHGUT hier

Anhang

Eine kurze Geschichte darüber wie ein Bento-Beitrag und ein Fernsehinterview zustande kommt, die ich meinen Lesern nicht vorenthalten will.

Mitte Februar erhielt ich über EIKE eine Mail von einer mir bis dahin unbekannten Vanessa Vu,

für den Münchner Fernsehsender AFK TV plane ich gerade eine Sendung zu „Alternativen Fakten“. Es geht dabei um Gegendarstellungen. Gerade zum Thema Klimawandel gibt es ja sehr unterschiedliche Positionen. Würden Sie grundsätzlich für ein Interview bereitstehen, um uns Ihre Sicht der Dinge zu erläutern? Wir würden uns sehr freuen…

Ich fragte ironisch nach, wie sie bez. EIKE und Klimawandel auf „Alternative Fakten“ käme, sagte aber gleichzeitig unsere grundsätzliche Bereitschaft zur Teilnahme zu. Nach einigem Hin und Her, wurde dann der Drehtermin für den 2. März am Münchner Flughafen festgelegt. Man wollte mich aus der Ausgangstür kommend filmen und dann das Interview führen und aufzeichnen. So geschah es auch. Mich erwarteten, so mein Eindruck, drei nette junge Leute,– die späteren Autoren des Bento-Beitrages- die mich dann mehrfach aus der Gatetür kommend filmten und mich später auf der Terrasse und im Flughafen Café interviewten.

Soweit wie abgesprochen.

Um die Reisekosten für die Journalistenschule zu senken, wollten sie dazu noch einen Artikel schreiben und den verkaufen. Kurze Zeit später bekam ich per Mail von Frau Vu die Bitte, des Inhalts der Artikel würde bei Bento erscheinen und wörtliche Zitate, die sie im Artikel bringen wollten, möge ich überprüfen und ggf. zu korrigieren. Ich wundere mich zwar ein wenig warum sie mir nicht gleich den ganzen Artikel vorab zusenden wollte, tat es aber – am selben Tag- wie erbeten.

Im Folgenden ihre vorgeschlagenen Zitat, in Kursiv meine Ergänzungen:

  1. “Warum sollte ich kein modernes Transportmittel benutzen, wenn es mir zur Verfügung steht” (…) CO2-Emissionen solle man nicht mit einer Strafe belegen, sondern belohnen, CO2 sei immerhin ein sehr guter Dünger für Pflanzen. Und damit ein Segen für die Sicherung der Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung “Deswegen sollte jeder, der CO2 emitiert, nicht malifiziert sondern bonifiziert werden, also noch Geld dazu bekommen.”
  1. “Ich saß allein in diesem „schrecklichen“ jugoslawischen Restaurant”, dass ich so mochte, weil es dort so schmackhafte Cevapcici gab erinnert er sich. Seine Frau war zu einer Antiquitätenmesse gereist. “Beim Warten auf mein Essen ist mir eine Zeitschrift namens PM aufgefallen. Auf dem Titelbild mittig das Brandenburger Tor, links Wüste, rechts Eiszapfen. Und der sinngemäßen Überschrift: Was denn nun? Beides zusammen geht nicht. Da begann ich nachzudenken.”
  1. “Singer hat eine glänzende Karriere als Atmosphärenforscher hingelegt. Er ist der Vater des amerikanischen WettersatellitenprgrammesIm übrigen ist er lebenslang Nichtraucher und warnt vorm Rauchen. Allerdings erlaubte er sich darauf hinzuweisen, dass es für die Krebsgefahr beim passiven Mitrauchen, keine wissenschaftlichen Belege gibt. was völlig stimmt. Seitdem wird er als Knecht der Tabakindustrie diffamiert.
  1. Von da an lädt ihn einmal das ÖR-Fernsehen ein. Die Mainstream-Medien, halten ihn für einen komischen Vogel. “Wissen Sie, ich habe ein Selbstbewusstsein, das mich darüber erhaben lachen lässt.”
  1. “Ich bin noch nie von einer der Ölfirmen bezahlt worden. Ich warte immer auf den großen Scheck, aber leider ist der bis heute nicht gekommen.”
  1. Limburg handelt aus Überzeugung. Das ist doch alles so ein Schwindel, aber mit extrem ernsten und für alle so desaströsen Folgen. Und die dafür Verantwortlichen sind in den knapp 100 jähren von denen sie behaupten, dass dann ihre Prophezeiungen eintreffen, längst alle tot. Da musst du doch heute was dagegen tun.”
  1. (Ironisch) “Meine Frau ist froh, dass ich aus dem Haus komme”

und ergänzend

Und zum Thema, warum ich nicht häufiger eingeladen wurde, noch das hier, weil es wichtig ist. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich das Ihnen auch so sagte.

Video: Kein prima Klima – Ist die Welt noch zu retten? Phoenix Runde am 9.12.2010

Die PHOENIX Redaktion wollte mich (wie das bei Talkshows so üblich ist) von Anfang an vorführen. Meinen Wunsch nach Parität – zwei Klimalamisten – zwei  Klimarealisten- wurde nicht weiter beachtet. Man wollte drei Klimalarmisten + Moderator, der sich aber fair verhielt, gegen mich setzen. Deren Problem: Sie hatten sehr große Mühe Leute zu finden, die sich trauten gegen mich anzutreten. Von insgesamt 25 Angefragten (so erklärte man mir das) sagten 22 – z.T. in allerletzter Minute ab.  

Wer dann zusagte – so mein Endruck- war dann auch nicht erste Wahl. Der Meteorologie-Professor Andreas Bott (1) wurde in allerletzter Minute als Notnagel gefragt, weil er Nachbar des Moderators in Bonn war.

……..

(1) Wes Geistes Kind dieser Herr Bott ist, offenbarte er mir in einer Mail vom 14.12.10 im Nachgang zur Sendung, als ich ihn bat beim Faktencheck mitzuhelfen. In dieser Mail bezichtigte er mich zuvor der Lüge und fuhr dann fort: 

„..ich finde es erschreckend, wie leichtfertig sie mit den mitmenschen und insbesondere der nachfolgegeneration umgehen. und das alles nur, um in einem gnadenlosen verschwendertum weiterzuleben. das ist sehr sehr unchristlich und unmoralisch. ich verabscheue es. aber vielleicht wird man sie irgendwann einmal dafuer bestrafen. ich wuerde mich freuen. „ 

Seitdem bin ich bei ihm gesperrt.

Was davon in den Bento Artikel Eingang fand möge der Leser selber überprüfen.

Ergänzend sei mitgeteilt, dass ich zum Zeitpunkt des Interviews bereits 77 Jahre alt war, und meine Vorruhestandsbezüge ab dem 61 Jahr genießen durfte. Ich habe auch nie jahrzehntelang Fernsehgeräte in Westberlin gebaut, sondern kurzzeitig an der Entwicklung von Fernsehsendern bei Telefunken in Berlin mitgewirkt. An der Entwicklung von Farbfernsehern durfte ich später kurzzeitig Dr. Walter Bruch dem Erfinder des PAL Farbfernsehens in Hannover zu Hand gehen. Ein Umstand auf den ich noch heute stolz bin. Walter Bruch wurde übrigens damals in Bezug auf die Honorierung seiner Schlüsselpatente von der Telefunken übel mitgespielt.

[1] Ich vermute, dass es dieser Ole war, der da seine Finger im Spiel hatte: Ole Reißmann, 1983, leitet die bento-Redaktion. Kommt aus dem Netzwelt-Ressort von SPIEGEL ONLINE und hat über kino.to, Hacker und die Snowden-Enthüllungen berichtet. @oler auf Twitter ole.reissmann@bento.de