Die erste, ausschließ­lich auf Beobach­tungen beruhende Zustands­beschreibung des Klimas

Allgemeine Übersicht 2016

Das Jahr 2016 war überschattet von dem El Nino-Phänomen im Pazifik. Wahrscheinlich war 2016 eines der wärmsten Jahre in den längsten Temperaturreihen (HadCRUT), welche bis zum Jahr 1850 zurückreicht. Allerdings waren die Temperaturen Ende 2016 wieder auf das Niveau der Jahre vor dem jüngsten El Nino-Ereignis gesunken. Dies zeigt, dass die Temperaturspitze der Jahre 2015-16 hauptsächlich diesem ozeanischen Phänomen geschuldet war. Viele Diagramme in diesem Report konzentrieren sich auf die Periode ab dem Jahr 1979. Jenes Jahr repräsentiert den Beginn der Satelliten-Ära, in der der Zugang zu einer großen Vielfalt von Beobachtungen möglich wurde mit nahezu globaler Erfassung, einschließlich der Temperatur. Diese Daten bieten eine detaillierte Übersicht über Temperaturänderungen mit der Zeit in verschiedenen Höhen der Atmosphäre. Neben Anderem zeigen diese Beobachtungen: während der gut belegte Temperatur-Stillstand in der unteren Troposphäre etwa um das Jahr 2002 einsetzte, begann ein ähnliches Temperatur-Plateau in der Stratosphäre bereits im Jahre 1995, also viele Jahre vor Erreichen dieses Plateaus an der Erdoberfläche. Bis jetzt wurde diesem Aspekt der globalen Klimaänderung kaum Beachtung zuteil.

Die Lufttemperaturen an der Erdoberfläche stehen naturgemäß im Zentrum der Klimadebatte, aber die Bedeutung irgendwelcher kurzfristigen Erwärmungen oder Abkühlungen sollte nicht überbewertet werden. Immer wenn es auf der Erde zu einem warmen El-Nino- oder einem kalten La Nina-Ereignis gekommen war, erfolgte in großem Umfang Wärmeaustausch zwischen dem Pazifik und der darüber liegenden Atmosphäre, was sich als Signal in den Schätzungen der globalen Lufttemperatur niederschlagen kann. Allerdings reflektiert dies nicht eine ähnliche Änderung des Gesamt-Wärmegehaltes im System Ozean-Atmosphäre. Tatsächlich können globale Gesamt-Änderungen gering sein, und ein derartiger Wärmeaustausch kann hauptsächlich eine Umverteilung der Energie zwischen Ozean und Atmosphäre spiegeln. Die Evaluierung der Dynamik der Ozeantemperaturen ist daher genauso wichtig wie die Evaluierung der Änderungen der Lufttemperatur.

Seit dem Jahr 2004 haben ARGO-Bojen einen einheitlichen Datensatz mit Wassertemperaturen bis in eine Tiefe von 1900 m geliefert. Obwohl die Ozeane viel tiefer sind als 1900 m und die ARGO-Reihe noch ziemlich kurz ist, kann man trotzdem schon verschiedene interessante Dinge daraus ersehen. Global seit 2004 haben sich die oberen 1900 m im Mittel erwärmt. Die maximale Erwärmung erfolgte in den obersten 100 m, vor allem nahe dem Äquator.

In einer Tiefe von etwa 200 m gab es dagegen im Mittel eine Abkühlung. In noch größeren Tiefen gab es seit 2004 insgesamt wieder eine gewisse Erwärmung. Diese globale mittlere ozeanische Änderung seit dem Jahr 2004 spiegelt sich in den äquatorialen Ozeanen zwischen 30°N und 30°S. Das ist eine riesige Fläche. Gleichzeitig gab es in den nördlichen Ozeanen (55 bis 65°N) eine markante Abkühlung bis in Tiefen von 1300 m und eine gewisse Erwärmung in noch tieferen Schichten. In den südlichen Ozeanen (55 bis 65°S) gab es dagegen seit 2004 in allen Tiefen eine leichte Erwärmung. Wie jedoch allgemein bekannt ist, können Mittelwerte irreführend sein, und sehr oft erhält man bei eingehender Betrachtung der Details eine viel bessere Einsicht.

Ein faszinierender Unterschied entwickelt zwischen den von Temperaturstationen an der Erdoberfläche gemessenen Temperaturen (HadCRUT, NCDC und GISS) einerseits sowie den Satellitenbeobachtungen (UAH, RSS) andererseits.

Zu Beginn der Temperaturaufzeichnungen ab dem Jahr 1979 lagen die von Satelliten gemessenen Temperaturen oftmals – aber nicht immer – höher als die aus Bodenbeobachtungen abgeleiteten Temperaturen. Seit dem Jahr 2003 jedoch haben sich die Temperaturwerte von Bodenstationen fortlaufend von den Werten der Satellitenmessungen zum Warmen hin entfernt. Sie sind jetzt im Mittel um etwa 0,1°C höher. Ende 2016 erreichte die globale Ausdehnung des Meereises ein markantes Minimum. Zumindest teilweise war die Ursache hierfür durch das Wirken von zwei verschiedenen natürlichen Zyklen des Meereises in der nördlichen und der südlichen Hemisphäre zu finden. Im Jahre 2016 erreichten beide Zyklen gleichzeitig ihr Minimum mit unvermeidlichen Konsequenzen für die globale Meereis-Ausdehnung. Daher wird es wahrscheinlich während der kommenden Jahre zu entgegengesetzten Änderungen der globalen Eisausdehnung kommen.

Variationen der global mit Schnee bedeckten Gebiete sind hauptsächlich bestimmt durch Änderungen auf der Nordhemisphäre, wo sich die größten Landmassen konzentrieren. Die Schneebedeckung der Südhemisphäre wird im Wesentlichen durch den antarktischen Eisschild bestimmt und ist daher relativ stabil. Die Ausdehnung der Schneebedeckung auf der Nordhemisphäre war seit Beginn von Satellitenbeobachtungen ebenfalls ziemlich stabil, obwohl lokale und regionale Änderungen von Jahr zu Jahr sehr groß sein können. Betrachtet man jahreszeitliche Änderungen, nimmt herbstliche Schneebedeckung auf der Nordhemisphäre leicht zu, im Mittwinter ist sie ziemlich stabil, und die Frühjahrs-Ausdehnung nimmt ein wenig ab.

Der globale Meeresspiegel wird durch Satelliten-Altimeter-Messungen und durch direkte Messungen an Tidenmesspunkten überwacht. Während die aus Satelliten abgeleiteten Werte einen globalen Anstieg des Meeresspiegels um etwa 3 mm pro Jahr zeigen, zeigen die Werte von Tidenmesspunkten auf der ganzen Welt einen stabilen Anstieg um weniger als 1,5 mm pro Jahr. Eine Erklärung der markanten Differenz zwischen den beiden Datensätzen steht noch aus. Was aber bedeutsam bleibt, ist jedoch, dass für die Planung in küstennahen Gebieten die Tidenmessungen wichtiger sind, wie in den detaillierten Ausführungen erläutert wird.

Executive summary

2. Es scheint sich eine systematische Differenz zu entwickeln zwischen den von Stationen und von Satelliten gemessenen Temperaturen. Vor allem seit dem Jahr 2003 hat sich die aus Stationsmessungen ergebende Temperatur konsistent von den Satelliten-basierten Messungen entfernt und liegt jetzt um etwa 0,1°C höher.

4. Das jüngste El Nino-Ereignis 2015-16 war eines der Stärksten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1950. Betrachtet man jedoch die gesamte Reihe, scheinen jüngste Variationen von El Nino und La Nina nicht von der zuvor beobachteten Verteilung abweichen.

5. Ein großer Teil der durch den El Nino 2015-16 freigewordenen Wärme scheint in die Polargebiete transportiert worden zu sein, besonders in die Arktis, was zu Extremwetterereignissen und ungewöhnlich hohen Lufttemperaturen führte. In der Folge dürfte die Wärme in den Weltraum abgestrahlt worden sein, waren doch Breiten nördlich von 70°N charakterisiert durch eine über dem Normalen liegende langwellige Strahlung während des Herbstes und dem Beginn des Winters 2016 von der Nordhemisphäre.

6. Seit dem Jahr 2004, als die ARGO-Bojen ihren Betrieb aufnahmen, haben sich die globalen Ozeane in Schichten oberhalb einer Tiefe von 1900 m im Mittel in irgendeiner Form erwärmt. Die maximale Erwärmung (von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von etwa 120 m) beeinflusst die Ozeane nahe dem Äquator. Eine Erwärmung der Oberfläche ist in höheren Breiten beider Hemisphären nur sehr gering oder fehlt ganz. Die maximale Erwärmung der Ozeanoberfläche erfolgte in den Breiten, wo die einfallende Solarstrahlung ihr jährliches Maximum erreicht. Eine insgesamte Abkühlung seit dem Jahr 2004 ist im Nordatlantik ausgeprägt.

7. Daten von Tidenmesspunkten auf der ganzen Welt zeigen einen mittleren globalen Anstieg des Meeresspiegels um 1 bis 1,5 mm pro Jahr, während aus Satelliten abgeleitete Beobachtungen einen solchen von über 3 mm pro Jahr zeigen. Eine allgemein akzeptierte Erklärung für die merkliche Differenz zwischen den beiden Datensätzen steht noch aus.

8. Die Meereis-Ausdehnung in Arktis und Antarktis verläuft gegensätzlich und nimmt jeweils ab bzw. zu. Diesen Gesamttrends sind kürzere Variationen überlagert, welche ebenfalls wichtig sind, um die Variationen von Jahr zu Jahr zu verstehen. In der Arktis ist eine 5,3-Jahre-Periode von Bedeutung, in der Antarktis ist es ein Zyklus von etwa 4,5 Jahren. Beide diese Variationen erreichten ihr Maximum gleichzeitig im Jahre 2016, was das jüngste Minimum der globalen Meereis-Ausdehnung erklärt.

9. Die Ausdehnung mit Schnee bedeckter Flächen auf der Nordhemisphäre zeigt bedeutende lokale und regionale Variationen von Jahr zu Jahr. Die Gesamt-Tendenz jedoch (seit dem Jahr 1972) ist eine stabile Gesamtausdehnung schneebedeckter Flächen.

Link: http://www.thegwpf.com/the-worlds-first-state-of-the-climate-survey-based-on-observations-only/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hinweis: Beim Anklicken des Links zum Original findet sich auch der Link zum gesamten PDF (43 Seiten)




Energie und Gerechtigkeit

von Frank Hennig

Gerecht ist, wenn gleiche Chancen bestehen, sagen die einen. Gerecht ist, wenn die Reichen viel mehr zahlen, sagen die anderen. Sind ungleiche Strompreise gerecht?

Gibt es eine Energiegerechtigkeit und – wenn ja – was ist das?

Im Wortsinn gemeint ist eine insofern gerechte Energieversorgung, dass weltweit alle Menschen stets Zugang zu einer die Lebensbedürfnisse absichernden Energiemenge haben sollten. Damit ist zunächst jener Teil der Weltbevölkerung gemeint, der auch heute noch keinen oder völlig unzureichenden Zugang zu Energie hat, vor allem in Form der Modernisierungsenergie Elektrizität. Die Weltkarte des Energie-Pro-Kopf-Verbrauchs zeigt eindrucksvoll, was gemeint ist.

Unter den acht Milleniumszielen der UN ist zwar die Energieversorgung nicht als eigener Schwerpunkt aufgeführt, aber Energie ist der Schlüssel zur Erreichung aller Ziele wie der Bekämpfung von Armut, Voraussetzung für Bildung, für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung und weiterer.

 

Die Versorgung mit elektrischem Strom ist die Schlüsselfrage

auf dem Weg zu Wohlfahrt und Wohlstand. In der Dritten Welt führt der Weg oftmals über Inselnetze, die derzeit meist mit stationären dieselgetriebenen Generatoren versorgt werden. Zunehmend gibt es technische Lösungen durch Fotovoltaik im Verbund mit Akkumulatoren und teilweise kleinen Windkraftanlagen. Das reicht, um die bescheidenen Haushaltsbedarfe hinsichtlich Beleuchtung, elektronischen Medien und Telekommunikation unterbrechungsfrei zu erfüllen – ein großer zivilisatorischer Fortschritt. Dies ermöglicht bescheidenen Komfort und planvolles kleinteiliges Wirtschaften ohne Zwangspausen.

Die völlig berechtigte Forderung nach Energiegerechtigkeit wird oft mit der nach Umweltgerechtigkeit verbunden bis hin zu einer konstruierten „Klimagerechtigkeit“. Dies führt dazu, dass ideologisch verbrämt die Elektrifizierung in der dritten Welt nur emissionsfrei und vorzugsweise dezentral erfolgen soll. Die Entwicklung größerer wirtschaftlicher Einheiten würde damit schon im Ansatz verhindert. In einer Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung gibt es dazu die ganze Breitseite von Energie-, Umwelt- und Klimagerechtigkeit bis hin zu Energiedemokratie und –justiz. Die Verknüpfung von Energiegerechtigkeit mit der Auflage „100-Prozent-Erneuerbar“ dürfte den Menschen in der dritten Welt wenig helfen. Die Nutzung von Biomasse und billiger Kohle stand bisher immer am Anfang erfolgreicher Entwicklung in Schwellenländern.

Die weltweiten Ressourcen würden es ermöglichen, dass alle Menschen Zugang zu ausreichend Energie haben. Gern wird ein Verteilungskampf konstruiert und unterstellt, wir Reichen würden den Armen dieser Welt die Energie vorenthalten. Abgesehen davon, dass wir in unserer westlichen Welt viel Energie nutzen und sie leider auch verschwenden, tun wir mit der Verbindung von Energiegerechtigkeit und der Auflage ökologisch reiner Versorgung der dritten Welt wirklich keinen Gefallen.

 

Natürlich wenden auch Länder der dritten Welt regenerative Technologien an.

Vorzeigeprojekt ist der solarthermische Kraftwerkskomplex im marokkanischen Ouarzazate. Allerdings liegen die Stromgestehungskosten mit 12 Cent pro Kilowattstunde höher als die konventioneller Kraftwerke, so dass der Strompreis staatlich gestützt werden muss. Der ursprüngliche Gedanke, dieser Standort würde das Zentrum einer raumgreifenden Wüstenstromentwicklung werden, ist inzwischen in harter Realität versandet. Für den Aufbau einer stabilen Infrastruktur stellen afrikanische Länder die Weichen zumeist anders. Südafrika setzt auf Steinkohle, in Ägypten entsteht das größte Gaskraftwerk der Welt und der Sudan vereinbarte mit China den Bau eines Kernkraftwerks. Natürlich wird man in Afrika vermehrt die Solarenergie nutzen. Für die Wärmegewinnung oder in Inselnetzen batteriegepuffert und sinnvoll in größere Netze integriert macht sie Sinn. Aber die Belastbarkeit der Stromkunden in Form einer wie in Deutschland ungedämpft auf die Verbraucher durchgereichten versteuerten Umlage funktioniert in Afrika nicht. Schon aus weniger bedeutenden Anlässen wurden hier Regierungen weggeputscht.

 

Und wie sieht die Energiegerechtigkeit bei uns aus?

Schauen wir zunächst nach den Bedürftigen. Hartz-4-Empfänger erhalten Heizkosten pauschal ersetzt, nicht aber die Stromkosten. Unter der Position „Energie und Wohninstandhaltung“ wird bei einem Regelsatz von 409 Euro (Einzelperson) ein Betrag von 34,50 Euro veranschlagt – mit Ausnahmen bei dezentraler Warmwasserversorgung (Elektroboiler). Diese Summe reicht nach Erhebungen verschiedener Wohlfahrtsorganisationen und Recherchen von Verbraucherorganisationen und Journalisten nicht aus. Für „Wohninstandhaltung“ bleibt ohnehin nichts übrig. 39,42 Euro müssen Single-Haushalte im Durchschnitt für ihren Strom aufwenden, ermittelte ein Vergleichsportal, Check24 kommt auf 42,74. In den östlichen Bundesländern ist die Schere noch größer, da hier die Stromkosten auf Grund der Netzentgelte höher sind, dazu später mehr. Dafür ist – wenn schon, denn schon – der Anteil an Hartz-4-Empfängern im Osten auch höher.

Auch bei den Heizkosten kann die Gerechtigkeitsfrage kompliziert sein. Wer noch mit Kohle seinen Kachelofen oder ein gusseisernes Gerät beheizt, ist dem Ermessen des Amtes ausgeliefert. Dieses legt die günstigste Heizungsart zu Grunde. Ein Bürger im Spree-Neisse-Kreis beantragte zwei Tonnen Briketts, genehmigt wurde eine. Für das Holz zum Anzünden gab es die Kontaktdaten zum Revierförster. Aber Vorsicht, das kann zur Falle werden. „Deckt jemand den Bedarf zusätzlich mit kostenlosem Heizmaterial, mindert dies den Bedarf“. Zuviel Holz sollte der Bürger also nicht sammeln, sonst werden die Briketts neu abgezählt.

Die Tendenz der Stromsperren in unserem reichen armen Land zeigt einen stabilen Aufwärtstrend, die Arbeitsplätze der Nach- und Sperrkassierer bei den Versorgern werden sicherer. 2011 schalteten sie 312.000 mal ab, 2015 waren es dann schon 360.000 Fälle. Die Anzahl der unwürdigen Vorgeschichten von Mahnverfahren und Einigungsversuchen ist weitaus höher.

Linke fordern verlässlich eine Erhöhung des Hartz-4-Satzes oder extra Stromgeld für Bedürftige. Alternativ auch einen Sozialtarif, zu dem die Versorger zu verpflichten wären. Ob der dann auch auf den Bäcker ausgeweitet werden soll, wurde noch nicht geäußert, denn auch bei diesem gehen die Preise auf Grund steigender Energiekosten nach oben. Aber wie der Bäcker wollen auch die Versorgungsunternehmen nicht auf einem Teil ihrer Kosten sitzen bleiben.

Von grüner Seite folgt mantramäßig der Ratschlag, den Stromanbieter zu wechseln. Das ist besonders nachhaltig und funktioniert etwa so gut wie beim Sprit, wo der ADAC seit Jahrzehnten empfiehlt, den Ölmultis ein Schnäppchen zu schlagen und zur Billigtanke um die Ecke zu fahren.

 

Über allem thront ein hartherziger Staat.

Trotz Rekordeinnahmen und einem Staatsanteil am Strom von inzwischen 55 Prozent denken die Regierung und am wenigsten Kassenwart Schäuble daran, den zwangsabgebenden Bürgern die Bürde zu erleichtern. Die mit Mehrwertsteuer belegte Stromsteuer mutierte schweigend zur unveränderlichen Säule staatlicher Bereicherung, auch wenn sie numerisch der Rentenkasse dient. Wie die Sektsteuer und der Soli ein Ausweis staatlicher Gier, in deren Folge zu den Rekordeinnahmen die Steuerverschwendung in Form vieler nutzloser Projekte proportional ansteigt, während auf der kommunalen Ebene Schmalhans der Küchenmeister ist.

Nicht nur den Hartz-4-Empfängern, auch dem großen Teil der anderen Bürger bleibt der Energiekostendruck alternativlos erhalten. Wer es sich leisten kann, steigt in den Ökokomplex und damit in die Gewinnerseite ein, belegt sich das Dach mit Fotovoltaik oder zeichnet Anteile an einem Windpark. Der schwankende Wind bringt zwar schwankenden Ertrag und auch Investitionsrisiken, aber wenn der Rubel rollt, bleibt die Gewissheit, dass der draufzahlende Teil der Bevölkerung dies zwar widerwillig aber völlig alternativlos tut.

Einen erheblichen Teil der Stromkosten, bis zu 30 Prozent, machen in Haushalten die Netzentgelte aus. Sie werden durch die Bundesnetzagentur staatlich reguliert und richten sich auch nach dem Aufwand der Netzbetreiber. Dieser ist in ländlichen, dünnbesiedelten Gegenden und solchen, in denen viel regenerativer Strom eingesammelt wird, logischerweise am höchsten. Durch geringere Auslastung der Höchstspannungsnetze, ansteigende volatile Einspeisung in untere Spannungsebenen, nötigen Netzausbau mit entsprechenden Kapital-Abschreibungen, höheren Redispatch-Aufwand der Kraftwerke und die so genannten „vermiedenen Netzentgelte“ ist dieser Preisbestandteil in den Ost-Flächenländern am höchsten. Die Differenz zu Ballungsgebieten und westdeutschen Flächenländern nimmt zu.

Ein Vierpersonenhaushalt zahlt in Bremen durchschnittlich 305 Euro für den Stromtransport, in Brandenburg macht das 614 Euro. Die sündhaft teuren Offshore-Netzanbindungen dagegen werden bundesweit umgelegt. Gerecht ist das nicht.

Brandenburg erhielt mehrfach so genannten „Leitstern für den Ausbau Erneuerbarer Energien“, zugleich sind dort wie auch in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen die höchsten Netzgebühren fällig.

 

Es ist einigermaßen perfide, dem Land vorn einen Papporden anzuheften

und zum Dank für ausufernde Verspiegelung und Verspargelung der Landschaft den Menschen von hinten umso tiefer in die Tasche zu greifen.

Schon im „Grünbuch Strommarktdesign“ des BMWi von 2014 wird auf die Schieflage hingewiesen, die mit den Zielen der Energiewende nicht kompatibel sei. Die bundeseinheitliche Wälzung der Netzkosten schien abgemacht. Auch Agora als „Denkfabrik“ untermauerte die Forderung:

„Die Antwort darauf ist, dass man die Netzentgelte bundesweit vereinheitlicht. Dadurch würden die Netzentgelte auf dem Land und im Osten deutlich sinken, in der Stadt und im Westen aber nur leicht steigen. Alles andere ist nicht gerecht, denn es bedeutet, dass die Menschen dort,  wo die Erneuerbaren Energien zugebaut werden, die Netzausbaukosten zu tragen haben, aber diejenigen die den Erneuerbaren-Strom anderswo bekommen, nichts zu diesen Kosten beitragen“, so der Chef Dr. Graichen.

Trotz des Drängens selbst der Ministerpräsidenten der betroffenen Länder bewegte sich bis heute allerdings nichts.

Stattdessen bastelt man in einer Novelle des „Netzentgeltmodernisierungsgesetzes“ daran, die „vermiedenen Netzentgelte“ zu senken. Von diesen profitieren zum Beispiel Stadtwerke mit Eigenerzeugung, die regional auf den unteren Spannungsebenen versorgen und damit die Höchstspannungsnetze nicht belasten. Für die dadurch vermiedene Netznutzung im Höchstspannungsbereich erhalten sie sozusagen einen Bonus. Um die Verbraucherkosten zu dämpfen, soll damit nun Schluss sein. Die Erfurter Stadtwerke befürchten dadurch bis zu sieben Millionen Euro Verlust, in Halle an der Saale schätzt man einen zweistelligen Millionenbetrag. Die bisher schon geschrumpfte Quersubventionierung von ÖPNV oder Freibädern dürfte dann der Vergangenheit angehören. Der Bundesrat arbeitet inzwischen dagegen an, indem er die Unterscheidung „volatil“ und „dezentral“ in den Gesetzentwurf einbringt. Dies würde konstanten oder regelbaren Einspeisern wie zum Beispiel den KWK-Anlagen der Stadtwerke das Privileg „vermiedener Netzentgelte“ erhalten, nicht aber Solar- und Windanlagen. Diese fallen allerdings sehr weich: Bis 2027 soll diesen der Rabatt abgeschmolzen werden . . .

 

In Deutschland betrat unlängst eine Lichtgestalt in Form eines Kanzlerkandidaten der SPD die politische Bühne.

Niemand kann Herrn Schulz übelnehmen, dass er zu Beginn des Wahlkampfes wenig Konkretes zu seinen politischen Absichten sagt. Ein Thema stellt er aber schon deutlich heraus und trägt es wie eine Monstranz vor sich her: Die Gerechtigkeit.

Nun ist Gerechtigkeit kein Wert an sich und kann allein nicht existieren. Wenn viele Menschen gleich arm sind, ist das gerecht, aber nicht erstrebenswert. Der Gini-Index dürfte in Nordkorea deutlich geringer sein als in den Industriestaaten, aber Gerechtigkeit ohne Wohlstand kann wohl kein Ziel sein. Gerechtigkeit in Verbindung mit den Strompreisen in unserem Land zu nennen, ist ein Wagnis. Das EEG steht wie kein anderes Gesetz für staatlich verbriefte Umverteilung von unten nach oben.

Niemand kann sich ihm und den anderen Abgaben, Umlagen und Steuern entziehen, abgesehen von der EEG-Befreiung und Netzkostenermäßigungen für die Großindustrie, die sonst im internationalen Wettbewerb chancenlos wäre. Unstrittig belasten die Energiekosten die Haushalte der Geringverdiener am meisten.

Obwohl die soziale Schieflage der Energiewende immer deutlicher zu Tage tritt, sind die Entscheider untätig. Dass Schulz das EEG sozial und gerecht machen wird (was de facto nur durch seine Abschaffung zu erreichen sein dürfte), ist nicht zu vermuten.

Dass die Netzkosten künftig gerechter verteilt werden, hat sich nunmehr der Bundesrat auf die Fahne geschrieben und fordert die bundesweite Umlegung der Netzentgelte ab 2018. Die Länderkammer sieht im Gegensatz zur Regierung offenbar dringenden Handlungsbedarf und verweist offiziell auf „Fehlentwicklungen im Stromsektor“.

Was sagen Parteien zu ihren Vorhaben bezüglich der Energieversorgung nach der Bundestagswahl? Die meisten Wahlkampfprogramme sind noch nicht veröffentlicht, es kann aber davon ausgegangen werden, dass schon der Begriff „Energieversorgung“ nur sparsam auftreten, dafür aber umso mehr vom Klima gesprochen werden wird.

Zu befürchten ist ein versteinertes „Weiter so – wo wir sind ist vorn“. Ausnahmen bilden FDP und AfD, die den Mut haben, schon jetzt mehr oder weniger drastische Korrekturen am Kurs zu fordern. Der Wirtschaftsflügel der CDU zuckt noch, dass er nach der Wahl stärker wird ohne den alten Fuchs Fuchs, ist unwahrscheinlich. Parteidisziplin und bedingungslose Unterordnung unter die von energiepolitischen Realitäten unbeeinflussten machtpolitischen Erwägungen der Kanzlerin gehören zum Selbstverständnis einer von kritischen Geistern weitgehend befreiten CDU. Das Kalkül gibt vor, die schwarzgrüne Option offen zu lassen.

Es wird eine der Nagelproben des SPD-Wahlkampfes im Osten, ob Schulz das Gesicht auch der Energiegerechtigkeit wird oder ob er später als Kanzler oder Vizekanzler die Maske fallen lässt. Bis jetzt fasste die Regierung das Problem ungleicher Netzgebühren trotz Zusage nicht an. Sigmar Gabriel trat kurz vor dem Bäumchen-wechsel-dich an der SPD-Spitze in dieser Frage auf die Bremse. Nun ja, im Mai wird in NRW gewählt. Bundesweit gewälzte Netzentgelte würden dort zu höheren Strompreisen führen. Das wollte die SPD der Hannelore nicht antun. NRW hat etwa genau so viel Einwohner und Wähler wie ganz Ostdeutschland. Passiert dann etwas nach den dortigen Landtagswahlen und vor den Bundestagswahlen?

Um den Windstrom von der Nordsee nach Süddeutschland zu bringen, müssen noch viele Kabelrollen abgewickelt und die Stränge teils kostentreibend unter die Erde gelegt werden. Die Trassenführung, kürzlich von den Netzbetreibern vorgestellt, führt zu Länderkonflikten. Da „Suedlink“ auch teilweise Westthüringen anstelle Hessen durchschneiden soll, fordert Ministerpräsident Ramelow „föderale Gerechtigkeit“. „Thüringen sagt ja zur Energiewende, sagt aber nein zu den neuen Trassenplanungen“, so seine grüne Umweltministerin. Nach diesem konsequent rotrotgrünen „Wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass“ entsteht der leise Verdacht, dass Suedlink vielleicht doch noch nicht 2025 zugeschalten werden könnte.

 

In jedem Fall kostet diese Verbindung viel Geld.

Die Kosten tragen zunächst TenneT und TransnetBW und legen das auf die Kunden in ihren Versorgungsgebieten um. Folge werden höhere Netzentgelte im Westen und Süden sein. Eine eigene, durch Engpässe bedingte teurere Südzone wird verschiedentlich auch diskutiert. Eine bundesweite Umlage könnte dann allerdings zum Bumerang für die heutigen Mehrzahler werden.

Denn dann zahlen alle mehr, was Ausdruck einer speziell deutschen Kategorie „Energiegerechtigkeit“ wäre.

 

 




Wie geil ist das denn, wir können Energie erzeugen, ohne die Landschaft kaputt zu machen

Wahlspot „Windkraft voraus“ der Grünen Kandidatin

Interviewer:
Wichtiges Thema für die Grünen ist ja auch regenerative Energien und viele Bürgerinitiativen und einige Parteien im Saarland sind ganz klar gegen Windkrafträder: Wie bringst du jemand in dessen Nähe zu Hause so ein Windkraftrad entstehen soll, bei dass das wichtig ist?
Barbara Meyer:
Ja wir müssen die Klimakatastrophe verhindern. Und das geht nur durch den Ausstieg aus den fossilen Energien. Und dazu brauchen wir die Energiewende. Und dazu brauchen wir ganz dringend die Windkraft und das dezentral. Und das müssen wir den Leuten sagen. Wir können nicht sagen: Atomausstieg ja, Klimakatastrophe verhindern ja, aber Windkraft, nein danke. Das funktioniert einfach nicht.
Interviewer:
Wenn so ein Ding vor deiner Haustüre gebaut werden sollte?
Barbara Meyer:
Dann freue ich mich. Weil wenn ich durch die Landschaft fahre und die Windräder sehe, dann freue ich mich jedes Mal, weil ich sag: Wie geil ist das denn, wir können Energie erzeugen, ohne die Landschaft kaputt zu machen

Link zum Video: Windkraft voraus

Quelle

Saarländischer Rundfunk Mediathek, 14.03.2017: Barbara Meyer-Gluche (Die Grünen) – Windkraft voraus




Zurück in die Zukunft: Windstrom in Südaustralien setzt auf Dieselpower

Jetzt, nachdem er das erschwingliche und zuverlässige Stromsystem zerstört hat, dass einmal von Sir Tom Playford, dem einfallslosen* (vapid)  australischen Premier, erstellt wurde, nimmt Jay Weatherill seinen Staat wieder in die Zukunft.

[Einschub vom Link: *vapid – Wortspiel – ‚er hat an nichts anderes denken können‘,  Sir Payford war genau das Gegenteil (von Jay Weatherill], er machte Südaustralien groß und zum wohlhabenden Industrieland, mit zuverlässiger und billiger Energie]

Es wurde schnell offensichtlich, dass Jay Weatherills ‚Energieplan‘ darin besteht, rund 150 Millionen Dollar für eine 100 MW Tesla Batterie mit Infrastruktur hinaus zu werfen – Das würde Südaustralien für vier Minuten versorgen – nur wenig mehr als eine Gedankenblase, wie Bobby McGee es nannte. Weatherill ist entschlossen, den ‚Daumen drauf zu halten‘, für Diesel-Notstromversorgung.

 

Energieplan mit Dieselgeneratoren: schnell, nicht sauber und teuer

The Australian, Michael Owen 16. März 2017

Steuerzahler in Südaustralien sehen sich konfrontiert, zehntausend Dollar für schmutzige, Kohlendioxid-emittierende Dieselgeneratoren zu verschleudern, die die Weatherill-Regierung bis Dezember 2017 einführen will, um Stromausfälle in der Zeit vor den nächsten Wahlen zu verhindern.

Premier Jay Weatherill hat die privatisierte SA Power Networks beauftragt, 200 Megawatt Notstrom-Generatoren über den gesamten Bundesstaat zu installieren.

Zum Vergleich kostet es die Tasmanische Regierung [Benachbarter-Inselstaat] mehr als $ 11 Millionen pro Monat, um 100MW Diesel-Stromerzeuger seit Anfang des vergangenen Jahres in Betrieb zu halten, als die Stromverbindung mit dem Festland unterbrochen war und niedrige Wasserstände in den Stauseespeichern die Stromerzeugung aus Wasserkraft beeinflusste.

Der Schachzug der südaustralischen Regierung zielt darauf ab, sicherzustellen, dass es keinen peinlichen Blackout mehr gibt, damit die Labor-Regierung eine historische fünfte Wiederwahl am 17. März des nächsten Jahres gewinnt.

Herr Weatherill, ein ideologischer Gegner von verschmutzten Treibstoffen wie Kohle, veröffentlichte am Dienstag einen $ 55o Millionen Sechs-Punkte-Energieplan, der ein Gas-Kraftwerk zu $ 360 Millionen und 150 Millionen Euro für erneuerbare Energien umfasste. Aber die Schlüsselelemente dürften bis zum nächsten Sommer nicht fertig sein.

Um Chancen auf weitere Blackouts zu vermeiden, die seine Aussicht auf Wiederwahl auf grausame Art verhindern könnten, bestand der Premier darauf, dass der Staat es sich nicht leisten könnte, auf die Energiesicherheit zu warten und er daher mit „Dringlichkeit“ handeln muss.

Energie-Experten sagen 200MW Diesel-Generatoren, würden etwa 0,745 kg Co2 pro kWh produzieren. Dies ist verglichen mit Braunkohle bei 0,98 kg Co2 / kWh und Erdgas bei 0,555 kg Co2 / kWh. Allerdings hängt die genaue Emissionsmenge davon ab, wie effizient einzelne Generatoren arbeiten.

Herr Weatherill sagte gestern, dass die Landesregierung „lieber sauberere Formen der Energieerzeugung haben würde“, aber gab keine Entschuldigungen für die Wende zu schmutzigen Diesel-Generatoren als vorübergehende Lösung.

Der südaustralische Energieversorger Power Network SAPN gab gestern in einer kurzen Erklärung an The Australian bekannt, dass vorläufige Gespräche mit der Regierung über den Plan des Premierministers stattgefunden hatten, bis zum 1.Dezember eine „temporäre Stromerzeugung“ zu installieren, um die öffentliche Energieversorgung im nächsten Sommer zu stützen.

Sprecher Paul Roberts sagte, dass SAPN die Regierung dabei unterstützen wird, 200MW Notstromaggregate an noch festzulegenden Standorten zu installieren und eine sichere Verbindung zum Stromnetz zu gewährleisten“.

Der Termin 1. Dezember ist herausfordernd und erfordert eine frühzeitige Klärung für ausreichende Stromerzeugung, geeignete Standorte und beschleunigte Genehmigungen von Regierungs- und Regulierungsdienststellen und Energieversorger.

Herr Weatherill sagte, der nächste Sommer wird für den Staat herausfordernd sein, durch die Schließung von Victoria’s Kohlekraftwerk in Hazelwood am Ende dieses Monats, denn South Australia benötigt eine zwischenstaatliche Stromverbindung für eine stabile Grundlastversorgung.

Die Schließung von Hazelwood wird viel Druck auf Victoria’s Kapazitäten aufbauen, uns [in Südaustralien] zu unterstützen“, sagte er. „Wir wollen weniger auf Victoria und New South Wales angewiesen sein und wir müssen sofort handeln. Der Sommer wird schwierig werden. Wir wollen die Batteriespeicher bis dahin installiert haben. Wenn ich den (gasbefeuerten) Stromgenerator vor dem Sommer bekommen kann, wäre das toll, aber es wird knapp werden.“

Herr Weatherill räumte gestern ein, dass die vorübergehende Stromerzeugung wahrscheinlich Diesel betriebene Generatoren einschließen würde, aber er versuchte, dafür SAPN zu belasten. Wir werden SA Power Networks bitten, das im Wesentlichen so zu realisieren, wie wir es haben wollen, aber wie sie es dann schaffen, ist ihre Sache“.

Herr Weatherill sagte, dass die $ 550 Millionen Kosten seines Energieplans durch die geplanten Haushaltsüberschüsse des Landes abgedeckt würden.

Gestern gefragt, ob sein Plan das Geld beinhaltete, das für die Back-up-Dieselgeneratoren erforderlich ist, sagte der Premier: „Sicher, das ist im Budget enthalten. Sie werden sehen, wie wir das im Staatshaushalt einschließen.“

Es waren bereits Schritte unternommen worden, um die Stromaggregate zu beschaffen, sagte er. „Wir müssen sicherstellen, dass es keine Lücke zwischen der Beschaffung einiger temporärer Generatoren und deren Anschluss [an das Netz] gibt. Wir wollen Stromgeneratoren, die Südaustraliens Bedürfnisse erfüllen können, aber wir haben keine Präferenzen.“

Oppositionsführer Steven Marshall sagte, er sei verblüfft, dass das Verbrennen von schmutzigem Dieselkraftstoff Teil des Energieplanes des Premierministers ist.

„Zuerst zwang Jay Weatherill einzelne Konsumenten, sich Notstrom-Diesel-Generatoren zu kaufen, jetzt zwingt er den ganzen Staat, sich darauf zu verlassen“, sagte Mr Marshall.

„Seit Jay Weatherill das (Kohle-befeuerte) nördliche Kraftwerk gezwungen hat, zu schließen, haben die Südaustralier Blackouts erlitten, zusätzlich Preiserhöhungen und jetzt müssen sie auch noch Steuererhöhungen für diese törichte Entscheidung zahlen.“

Tom Koutsantonis, Minister für Energie und Finanzen zog gestern am Flughafen von Adelaide eine Schutzweste an, um eine Dach-Photovoltaik Anlage näher anzusehen, da sie ein zweiwöchiges Fenster für lokale und internationale Unternehmen angekündigt haben, um das Interesse an Australiens größtem Akkuspeicher zu wecken, mit etwa $ 120 Millionen vom Geld der Steuerzahlern.

Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk hat bereits Interesse an dem Projekt bekundet, zusammen mit lokalen Unternehmen wie South Australia Zen Energy.

The Australian

Grafik Download von stt.

Jay Weatherills Wende, die Stromversorgung in SA mit Dutzenden von Diesel-Generatoren zu halten, ist ein erstaunliches Zugeständnis, dass sein staatliches Windkraft-Experiment versagt hat.

Fast ebenso so atemberaubend sind die Kosten für den Betrieb eines Diesel-Generators, verglichen mit einem effizienten Kohlekraftwerk auf $ / MWh Basis. Moderne Diesel-Anlagen erzeugen bei nahezu optimaler Belastung mit 65-70% [ihrer Nennlast] rund 3 KWh pro Liter Diesel.

Mit Diesel zu $ 1.30 pro Liter bedeutet das, dass ein MWh (in Bezug auf Treibstoffkosten allein) die Südaustralier $ 433 kostet (333 Liter benötigt für 1 MWh @ $ 1.30 pro Liter), im Vergleich zur Kohlekraft, die ein MWh für weniger als 50 Dollar  liefern kann – und das Tag für Tag. Mit diesen Zahlen, bedingt Mr. Weatherills Energieplan erstaunliche Kosten, die weit über die $ 550 Millionen hinausgehen, nur um ihn einzurichten.

Die Ironie in all dem ist, dass das so genannte „Windenergiekapital“ sich noch stärker auf die Kohlekraftwerke, über Zwischenverbindungen aus Victoria und 200 MW aus Diesel-Generation abstützen werden, bei den zahlreichen Gelegenheiten, wenn die Windenergieleistung total und völlig unvorhersehbar kollabiert.

Anmerkung für Mr. Jay Weatherill: Kohle, Gas und Diesel kommen alle aus der gleichen Familie – sie werden alle als „fossile Brennstoffe“ bezeichnet – und das ist die Familie, die die Lichter in Südaustralien für die kommenden Jahre erhalten wird. Willkommen in Ihrer Diesel-Zukunft!

 

Jay Weatherill’s Windstromfimmel schickt Südaustralien zurück in die Zukunft.
Download von stt, Quelle gefunden: Cummins Inc Stromversorgungen;

Erschienen auf stopthesethings am 22.03. 2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2017/03/22/back-to-the-future-wind-powered-south-australia-to-run-on-diesel-generators/

 




Ist das der Anfang vom Ende des Klima­irrsinns und der Energie­verteufelung?

Das Motto der 12. Heartland Climate Conference in Washington DC, die gestern zu Ende ging, war anspruchsvoll:

Resetting US Climate Policy.

(Rücksetzen der US Klimapolitik),

Doch darum ging es.

Über 300 Wissenschaftler, sowie manche Politiker, und viele Gäste aus dem Ausland, verfolgten über gut 1 ½ Tage, prall mit Vorträgen und anspruchsvollen Diskussionen gefüllt, die neuen Möglichkeiten und Notwendigkeiten, die sich mit der, für viele doch überraschenden Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA, ergeben.

Rund 30 Redner informierten die Versammelten in tlw. separaten, parallel geführten Vorträgen und Diskussionsrunden über die neuesten Erkenntnisse der Klimawissenschaften, aber auch bisher Bekanntes wurde wiederholt, in neuen Zusammenhang und damit erneut zur Diskussion gestellt.

US Senator James Inhofe, bei seiner Begrüßungsrede anlässlich der 12. Heartland Klimakonferenz in Washington DC. Bild EIKE

Den Auftakt machte ein Video-Grußwort des politischen Anführers der Klimarealisten im US Kongress, Senator James Inhofe, der ausführte, dass nun die Zeit gekommen sei, die gesetzlichen Vorgaben, sei es durch die Umweltbehörde EPA verfügte, oder durch präsidiale Erlasse von Präsident Obama aufzuheben, weil die überaus teuren, für das Klima aber völlig wirkungslosen, mithin für die Bevölkerung und das Land nutzlosen Gesetze und Verordnungen, das Vertrauen zwischen Regierung und Regierten völlig zerstört hätten. Diese Vertrauen wieder herzustellen, sei die große Aufgabe der Regierung Trump.



Video Stream der 12. Heartland Konferenz zum Klimawandel

Im Anschluss sprach Dr. Jay Lehr, vielfach erprobter Wissenschaftler, Polit-Veteran in Umweltfragen darunter Mitbegründer der EPA, und aktuell Wissenschafts-Direktor des Heartland Institutes. Er wurde vom Heartland Institut dafür ausgewählt, dem neuen Präsidenten in einem 20 minütigen Vortrag überzeugend darzulegen, was es mit dem anthropogenen Einfluss auf das Klima auf sich hat, bzw. nicht auf sich hat. Dieser Vortrag wird hoffentlich bald gehalten werden,

In seiner schwungvollen Rede, legte er für viele sehr überzeugend dar, dass es sich beim herrschende Paradigma vom menschlichen Einfluss auf das Weltklima mittels der fossil erzeugten Kohlendioxid um mindestens einen Irrtum, genauer, wahrscheinlich jedoch um wissenschaftlichen Betrug handele, der schnellstens abgestellt gehört. Das Mittel dazu könnte u.a. sein Plan sein, die Bundes-Umweltbehörde EPA innerhalb von 5 Jahren total abzuwickeln und ihre Aufgaben an die 50 Bundesstaaten zu übertragen. Sein Votum war: die Klimarealisten  haben die wissenschaftliche Debatte gewonnen, nun müssen deren Erkenntnisse in praktische Politik umgesetzt werden.

Das ist, nicht nur nach meiner Meinung, ein durchaus realistisches Vorbild für die Behandlung des UBA hierzulande.

Des weiteren zog sich wie ein roter Faden die Forderungen nach sofortiger Aufkündigung aus der Paris Vereinbarung und dem Rückzug aus der UN Rahmenkonvention zum Klimawandel (UNFCCC) von 1992 durch die Forderungen der Teilnehmer.

Mit der von der Trump Regierung bereits beschlossenen drastischen Kürzung von Mitteln für die verschiedensten Umweltbehörden, vor allem aber von UN Aktivitäten, scheint ein erster Anfang gemacht.

Danach ging es in verschiedenen Panels zu den verschiedenen Themen entsprechend der Agenda weiter.

Für viele war der nächste Höhepunkt die Rede von Dr. Pat Michaels derzeit Wissenschaftsdirektor des Cato Instituts. (ca. 5:14:00) Er ging besonders auf die Festlegung der Umweltbehörde EPA von 2009 ein, welche damals CO2 als gefährlichen Luftverschmutzer, einstuften. Dies wiederum erlaubte es Präsident Obama den sog. Clean Power Action Plan – auch bekannt geworden als War on Coal (Krieg gegen die Kohle)- in Kraft zu setzen. Dieser Clean Power Action Plan wurde als erste Maßnahme von Präsident Trump außer Kraft gesetzt.

Pat Michaels nutzte die Gelegenheit um nochmals herauszustellen, dass die vom IPCC eingesetzte Klimasensitivität von 3 ° C per CO2 Verdopplung, die alldem oben genannten zugrunde liegt und allein zur Festlegung des CO2 als Schadstoff der EPA geführt hatte, zwar in Modellen zur gewünschten Erwärmung führt, diese wiederum aber erheblich von den zuverlässigsten Messungen (Ballons und Satelliten) nach oben abweichen. Im Klartext: sie haben nichts miteinander zu tun.

Die Modelle taugen nichts.

Nach heutigem Stand des Wissens ist dieser Wert sehr viel kleiner (wenn man überhaupt daran glaubt) und strebt defacto mit jeder weiteren Veröffentlichung gegen Null.

Es würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen, wenn hier auf alle klugen und umfangreich dokumentierten Vorträge eingegangen würde.

Wer mehr wissen möchte, sei auf die ausführliche Livestream Doumentation von Heartland hier hingewiesen. Hier nur noch so viel. Die jeweiligen Keynote-Vorträge zu den Mahlzeiten, insbesondere die von Roger Helmer, EU Parlamentarier der UKIP Partei,  Lord Christopher Monckton und Steve Milloy hier (ca. 2:54:00) sind nach meiner unmaßgeblichen Meinung besonders interessant deshalb sei auf sie hier hingewiesen. Während Lord Monckton auf eklatante Fehler bei der Berechnung der Klimasensitivität hinwies, die – wenn korrigiert- zeigen, dass kein Erwärmungsproblem gibt, konzentrierte sich Milloy darauf zu ziegen, wie weit sich die Klimawissenschaft, vertreten durch IPCC nahe Wissenschaft, von wirklicher Wissenschaft entfernt hat. Vieles davon sei Junk Science und so heißt auch sein sehr bekannter Blog. Milloy war Mitglied des von Trump vor Antritt seines Amtes eingesetzten EPA Transition Teams, dass – angeführt von Myron Ebel (CEI)-  die Aufgaben definierte, nach denen die EPA umstrukturiert werden soll.

Prof. Will Happer, Princeton auf der 12. Heartland Klimakonferenz, Bild EIKE

Das Schlusswort hatte der Physiker Prof. Will Happer von Princeton. Er ist voraussichtlich der künftige Wissenschaftsberater von Präsident Trump

  1. Klimamodelle funktionieren nicht.
  2. Klimawandel ist unabhängig vom CO2
  3. Mehr CO2 führt zu mehr Nutzen für die Menschheit.
  4. Es ist unmoralisch, die Welt der fossilen Brennstoffe zu berauben.
  5. Die sozialen Kosten von Kohlenstoff sind negativ.

Sein Votum war daher klar:

Schluss mit allem Klimaschutz, denn es gibt keinen gefährlichen Einfluss des CO2 auf das Weltklima, im Gegenteil, es ist gut für den Pflanzenwuchs und damit von Vorteil für alle. Damit werden die viel beschworenen Sozialen Kosten von CO2 negativ

Folie aus dem Vortrag von Will Happer, Bild EIKE

Was bleibt von dieser Konferenz?

Unzweifelhaft ging von ihr eine ganz klare Aufbruchsstimmung aus.

Das Signal war: Die Klimarealisten gewinnen wieder die Oberhand, und die US Regierung –u.a. beraten von Mitgliedern dieser Konferenz- bereitet die nötigen Schritte zur Umsetzung der seit langem bekannten Forderungen vor.

Die Weigerung des US Finanzministers das Klimathema bei der kommenden G 20 Konferenz auch nur zu erwähnen, die Aussage des Budget – Direktors des weißen Hauses Mick Mulvaney, dass für den „Klimaschutz“ kein Geld mehr zur Verfügung stünde und die vielfältigen Vorschläge für unmittelbare Maßnahmen zur Umsetzung, die nicht nur auf dieser Konferenz gemacht wurden, sondern auch bei den anwesenden Beratern und Politikern auf ganz offene Ohren stießen, belegen diese Einschätzung mehr als genug.

Trotzdem darf der anschwellende Widerstand all jener, die dadurch viel zu verlieren haben, nicht unterschätzt werden. Trump Tochter Ivanka – eng mit der Obergrünen Chelsea Clinton befreundet, Ivankas Ehemann Kouchner – ein Obere Zehntausend Manhattan Gewächs- und deshalb mit allen Attributen der grün linken Oberschicht ausgestattet, werden nichts unversucht lassen, Trump in ihrer Richtung zu beeinflussen. Er wird sich entscheiden müssen, zwischen den Vorlieben der Ostküsten-Oberschicht und denen der einfachen Leuten, die ihn gewählt haben.

Und nicht zu vergessen, Außenminister Rex Tillerson, der gegen den Paris Ausstieg ist, weil ihm dadurch eine Arbeitsplattform zum Treffen mit seinen internationalen Kollegen genommen würde.

Sie alle werden unterstützt von den Demokraten und vielen NGO´s, die ihren Reichtum und Einfluss überwiegend dem ständigen Mittelzufluss aus den verschiedenen Staatsprogrammen zur Klimarettung verdanken. Sie werden mit allen Mitteln dagegen kämpfen.

Also wird Präsident Trump vermutlich Kompromisse machen müssen, z.B. dergestalt, ohne viel Aufhebens den Geldhahn für viele Programme der UN oder der EPA und der NGO´s zuzudrehen, ohne den Pariser Vertrag zu verlassen.

Was er wirklich tun wird, werden wir sehen, Es werden auf jeden Fall spannenden Zeiten werden. Auch im Hinblick auf den immer einsamer werdenden Vorreiter Deutschland. Doch das Trump die Richtung grundlegend ändern wird, das ist sicher.

Hier ein weiterer Stimmungsbericht von Andy May