Update – Gemeinsame Erklärung der G7 durch Präsident Trump versenkt

Gastbeitrag von Eric Worrall auf WUWT

Trumps Klimaforderung verärgert U.S. Alliierte

Unterlagen aus dem Weißen Haus zeigen, dass die US-Regierung andere G-7-Länder drängte, dass Kernkraft und fossile Brennstoffe bei der zukünftigen Energieversorgung stärker berücksichtigt werden. Sie weigerten sich.

ANDREW RESTUCCIA

Präsident Donald Trumps abrupte Wende der US-amerikanischen Klimapolitik sorgt für Spannung mit einigen der engsten Verbündeten Amerikas, die den Forderungen der Regierung widerstehen, dass sie die Rolle der Kernenergie und fossiler Brennstoffe in der weltweiten Energieversorgung unterstützen.

Der Streit brach auf der diesjährigen Sitzung der G-7-Energieminister aus, bei der die Trump-Regierungsangestellten für die geplante gemeinsame Erklärung zur Energiepolitik eine stärkere Betonung auf pro-kohle, pro-nukleare vorschlugen. Der Kampf kochte bereits seit Wochen hinter den Kulissen, als das Weiße Haus, die Energieabteilung und das Außenministerium mit Verhandlungsführern aus anderen G-7-Ländern über diese Aussage kollidierten, nach einem internen Dokument von POLITICO und Interviews mit Diplomaten.

Die Fehde wurde durch Trump verursacht, der oft sein „America First“ -Ansatz für die Außenpolitik anspricht, beabsichtigt, die Vereinigten Staaten aus den Klimavereinbarungen von Paris im Jahr 2015 austreten zu lassen. Wie bekannt, hat Obama dem ohne Zustimmung des Kongresses zugestimmt. Einige Trump-Berater haben vorgeschlagen, dass er im Deal bleiben sollte – aber im Gegenzug, sollte er Konzessionen verlangen, um den fossilen Brennstoffsektor zu unterstützen.

Die von den Europäern geführten G-7 Minister und Regierungsangestellte, weigerten sich, der stärkeren Betonung fossiler Brennstoffe zuzustimmen, ohne dass sie Zusicherungen aus den Vereinigten Staaten bekommen, dass diese im Pariser Klimawandel-Vertrag bleiben würden.

Die Betonung der USA für Kohle „wurde als ein Thema für uns alle angesehen“, sagte ein G-7-Verhandlungsführer und stellte fest, dass Kanada, Europa und Japan ihren Frust über die Position der Trump-Regierung ausdrückten. Die Weigerung der Vereinigten Staaten, das Pariser Abkommen in der gemeinsamen Erklärung zu erörtern oder zu erwähnen, war die „größte“ rote Linie der EU während des Treffens, fügte der Verhandlungsführer hinzu.

Nach seinem Kommentar gefragt, sagte ein Beamter des Weißen Hauses, dass Trump „den Wert des US-Energiesektors als strategisches Instrument in der US-Außenpolitik betont hat.“ Der Beamte fügte hinzu: „Alle US-Energieressourcen und Technologien, einschließlich Kohle und Nuklear, sollten eine wichtige Rolle bei der Erreichung des universellen Zugangs zu erschwinglicher und zuverlässiger Energie spielen.“

Lesen Sie mehr: http://www.politico.com/story/2017/04/trump-fossil-fuels-g7-tension-237129

 

Viele Menschen beschreiben die Politik von Präsident Trump fälschlicherweise als Angriff auf erneuerbare Energien. Das Ziel von Präsident Trump ist es, die Energiekosten zu senken und die US-Energiesicherheit zu gewährleisten. Wenn erneuerbare Energien mit Kohle und Gas preislich konkurrieren können, wie die Befürworter häufig behaupten, bleiben sie eine willkommene Komponente des US-Energiemixes.

Gefunden auf WUWT vom 11.04.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

G7 Joint Climate Statement “Scuttled” Because President Trump




Russland schenkt der Welt die ungefährliche Kernkraft

Die Früchte dieser langfristigen Strategie, die Nutzung der Kernkraft zu einem Schwerpunktbereich der russischen Industrie zu machen, führten letztlich auch zu Exporterfolgen, da ihre Kernkraftwerke zu den modernsten und sichersten im weltweiten Angebot gehören – und nicht zuletzt weil diese Exportoffensive auch durch attraktive Finanzierungsangebote begleitet wird.

Außer diesem Gesamteindruck hätte man gerne etwas Genaueres über diese Strategie gehört, weil der Blick auf die Vielfalt der Entwicklungen dazu keine Erkenntnisse brachte. Dass man dort schlicht alles, was irgendwie eine nutzbare Anwendung der Kerntechnik zu versprechen scheint, auch fördert, konnte eigentlich nicht stimmen.

So war es auch nicht.

Der wohl größte Unterschied in der Bewertung der Kerntechnik zwischen Russland – und inzwischen auch China – gegenüber den westlichen Industrieländern zeigte sich bereits nach dem schweren Unfall von Tschernobyl. In den westlichen Ländern und besonders in Deutschland, wo die Anti-Kernkraft-Bewegung mächtigen Auftrieb erfuhr, reagierte die Elektrizitätswirtschaft fast schuldbewusst und weinerlich. Man hoffte wohl in den Vorstandsetagen, dass die unbestreitbaren Vorteile ihrer Kernkraftwerke der Politik wohl bewusst waren und man nach einer gewissen Zeit der Kritik und der Angstmacherei wieder zum ruhigen Tagesgeschäft zurückkehren würde. Diese Haltung hatte sich bereits vor dem Unfall in Fukushima als völlige Fehleinschätzung herausgestellt – und das Ergebnis ist heute ein Absturz der größten Energiekonzerne mit realer Aussicht auf den vollständigen Bankrott.

Auch in den anderen westlichen Industrieländern – insbesondere in Japan – hat Fukushima zu einer Zurückhaltung beim weiteren Ausbau der Kernkraft geführt. In den Ländern Osteuropas hingegen überhaupt nicht: Dort hofft man mit Hilfe neuer Kernkraftwerke weniger vom russischen Erdgas abhängig zu werden – aber diese neuen Reaktoren kommen auch aus Russland…

Betrachtet man die russische Energiepolitik, so gibt es offenbar eine doppelte Strategie:

  • – Mit dem Erdgas werden harte Devisen in Europa verdient. Besonders die Deutschen mit ihrem Atomausstieg brauchen immer mehr davon. Sie sind Putins beste Verbündete – und daran ändern auch gelegentliche, für die Medien gedachte Mahnungen in Bezug auf die Menschenrechte nichts.
  • – Russlands Energiezukunft ist die Kernenergie. Dafür will man technologisch führend sein und investiert massiv in Forschung und Entwicklung. Die fortschrittliche Kerntechnik deckt den eigenen Energiebedarf und erobert zugleich einen beachtlichen Teil des Weltmarktes für den Neubau von Kernreaktoren.

Russlands Einstieg in die Suche nach der besten Lösung

Russland hat die Unglücke von Tschernobyl und Fukushima keineswegs als weniger wichtige Episoden betrachtet. Im Gegenteil: Man hat dort sofort diese Vorkommnisse in allen Aspekten analysiert und daraus seine Schlüsse gezogen. Im Gegensatz zu der linken Anti-Atom-Hysterie und der von der CDU als letztes Fünkchen Widerstand gegen den totalen Ausstieg erfundenen Nonsens-Begriff der „Brückentechnologie“ hat man sich in Russland auf die Frage konzentriert:

„Wie muss eine zivil nutzbare neue Kerntechnologie konzipiert sein, die kein einziges hohes und unakzeptables Risiko mehr aufweist – und damit unstrittig als sicher und ungefährlich gelten darf, was dann ihre Akzeptanz in der Gesellschaft ermöglicht und rechtfertigt ?“

Russische Ingenieure haben auf diese Frage eine präzise Antwort gefunden. In einem Artikel in der Zeitschrift ATW Nr.4 / 2017; S.237-243 mit dem Titel „Development of Innovative Technological Base for Large-Scale Nuclear Power“ („Eine innovative technologische Basis für leistungsstarke zukünftige Kernkraftwerke“) lieferten E. O. Adamow, A.V. Dedul, W. W. Orlow, V.I. Rachkow und I.S. Slessarew den beeindruckenden Beweis.

Die Reaktion der russischen Regierung auf den Unfall in Fukushima unterschied sich erheblich von der deutschen. Die Planung war, 26 neue Kernkraftwerke bis zum Jahre 2030 zu bauen. Präsident Putin erklärte: „Wir werden unsere Pläne nicht ändern, aber natürlich unsere Schlüsse daraus ziehen.“ Ferner stellte er fest: „Zu Öl und Gas gibt es nur eine starke Alternative. Das ist die Atomenergie.“ Alles andere seien „Spielereien“.

Deutschlands panischer Ausstieg

In Deutschland hatte dagegen folgendes stattgefunden:

Die seit 1998 regierende Rot-Grün-Koalition vereinbarte mit den Energieunternehmen im Atomgesetz von 2002 den Ausstieg aus der Kernenergie; der Reaktorneubau wurde verboten und der Ausstieg auf die Wiederaufbereitung der benutzten Brennelemente eingeleitet. Aber auch die mit diesem Gesetz noch zugestandene Restlaufzeit der Reaktoren war keine Garantie: Der Regierung Merkel genügte dann ein weiterer Unfall in Fukushima im März 2011, um im Erdbeben- und Tsunami-freien Deutschland der friedlichen Nutzung der Kernkraft mit noch nie dagewesener Eile den Rest zu geben: Nur 4 Tage nach dem Unfall verhängte sie ein 3-monatliches Atom-Moratorium und ordnete die Abschaltung der 8 ältesten Kernkraftwerke an – als ob diese besonders gefährlich wären, und die übrigen (noch) nicht. Weil die Reaktorsicherheitskommission – ein äußerst kritisches und wachsames Gremium, das mit Atom-Lobbyismus nicht das Geringste zu tun hatte – den deutschen Kernkraftwerken eine sehr hohe Sicherheit bescheinigte, setzte Frau Merkel eine merkwürdige „Ethik-Kommission“ ein, der kein Energiewirtschaftler oder Kerntechnikexperte angehörte, dafür aber mehrere Kirchenvertreter , die auftragsgemäß den Atomausstieg befürworteten.

Dass sich das Parlament diese dreiste Überrumpelung gefallen ließ, sagt vieles über die Courage und die Unabhängigkeit der angeblich nur ihrem Gewissen verpflichteten Abgeordneten aus.
Ende Juni 2011 folgte der Beschluss, die übrigen, noch nicht stillgelegten Kernkraftwerke schrittweise abzuschalten.

Der Ausstieg hat Folgen

Inzwischen ist die Abschaltung der Kernkraftwerke der Grund für die Jahr für Jahr steigenden CO2-Emissionen Deutschlands, denn den Grundlaststrom müssen nun Braunkohlekraftwerke liefern. Damit geht das Hauptargument der ganzen Energiewende – der sogenannte Klimaschutz – verloren. Deutschland ist nun kein Vorreiter mehr, sondern selbst „Klimakiller“, wie die Klimaangst-Fraktion das nennt. Alle Selbstverpflichtungen Deutschlands, die immer die Zahlen der EU übertrafen, waren also Angeberei, der nun das Scheitern folgt. Dafür nimmt jetzt die Gefahr eines großen Netzzusammenbruchs (Blackout) weiter zu, weil die für dessen Stabilität notwendigen Kraftwerke fehlen und die extremen und unberechenbaren Schwankungen der „erneuerbaren“ Stromerzeuger mit deren teurem Ausbau immer stärker werden.
Mit anderen Worten: die Bundesregierung hat die deutsche Energiewirtschaft ruiniert, die Stromversorgung gefährdet, die Stromverbraucher ausgeplündert und ihre realitätsfernen „Klimaschutz“-Ziele verfehlt. Sie ist mit der Demonstration dieses Desasters, der Präsentation eines wirtschaftlichen Selbstmordes, in der Tat ein Vorreiter. Alle sind nun gewarnt.

Bevor auf die Arbeit der russischen Experten eingegangen wird, noch ein Wort zum Stand der Kerntechnik im Vergleich zu alternativen Technologien.
Sie ist eine sehr junge Technik, die heute vor einer außerordentlichen Auffächerung in immer neue Systemtypen steht. Ein gutes Beispiel stellt die von 14 Nationen getragene internationale Arbeitsgemeinschaft für die Entwicklung der Kernreaktoren der IV. Generation (GIF) dar, die 6 Hauptlinien der Reaktorsysteme in ihrer Entwicklung bis zur Marktreife verfolgt. EURATOM ist zwar Mitglied; Deutschland (zwar EURATOM-Mitglied) beteiligt sich jedoch als einziges Industrieland der Welt nicht an der GIF.

Zu den 6 Hauptlinien der GIF-Arbeitsgemeinschaft gehört auch der in Russland in der Entwicklung befindliche Bleigekühlte Schnelle Reaktor (LFR), von dem noch die Rede sein wird.

Die Erneuerbaren Energien – eine Scheinlösung

Deutschland hat sich aus der Kerntechnik verabschiedet und setzt stattdessen auf Wind- und Solarstrom als Schwerpunkte der zukünftigen Stromversorgung.
Die immer weiter ausgebaute Windkraft ist eine Technik aus dem Mittelalter, die ihre prinzipiell schwankende Leistungsabgabe der Physik verdankt, was auch ideologischer Eifer nicht ändern kann. Sie ist für die Stromerzeugung in einem Industrieland ungeeignet. Die für einen Ausgleich ihrer Schwankungen erforderlichen weit über 1000 Pumpspeicher-Kraftwerke sind eine Illusion.
Die Photovoltaik ist von der Sonneneinstrahlung und somit auch vom Wetter abhängig – und fällt nachts aus. Und sie ist teuer. Neu ist diese Technik keineswegs und ihre Entwicklungschancen sind bescheiden. Für ein Industrieland, das außerdem eher sonnenarm ist, vollkommen ungeeignet.

Die Verstromung von Biogas führt zu hohen Kosten. Und der Flächenverbrauch ist enorm. Für die Artenvielfalt katastrophal und durch Überdüngung eine Umweltgefahr.
Die Bundesregierung weiß das selbstverständlich; es fehlt aber am Mut, diese desaströsen Fehler einzugestehen und zu einer rationalen Energiepolitik zurückzukehren. Offenbar wartet man darauf, dass die unweigerlich kommenden Probleme das Parlament – nach Sturz der Regierung – zu einer Kehrtwende zwingen:

  • – Längere, totale Blackouts mit zahlreichen Toten.
  • – Unerträglich gewordener Exodus von großen Industrieunternehmen wegen der untragbar gewordenen Strompreise.
  • – Aufstand der privaten Stromverbraucher gegen die „große Abzocke“ über die Strompreise und die jährlich 25 Milliarden betragende Umverteilung von unten nach oben – mit Blick auf die Propaganda der Parteien über ihr Bestreben nach Gerechtigkeit.

Brückentechnologie oder Zukunftstechnik ?

Angesichts der unbrauchbaren „erneuerbaren“ Stromerzeuger ist die im Atomgesetz von 2009 nachzulesende Abwertung der Kerntechnik als „Brückentechnologie“ durch die damals regierende christlich-liberale Regierung ein Beleg für vollständige Ahnungslosigkeit. Die Beendigung der zivilen Nutzung der Kerntechnik war auch bei dieser schwarz-gelben Bundesregierung das Ziel. Das erklärt das heute noch andauernde Schweigen der CDU/CSU-Fraktion angesichts der überbordenden Probleme, die die Energiewende verursacht. Den anderen Parteien im Bundestag geht der Atomausstieg nicht schnell genug.

Der Artikel der 5 russischen Autoren vermittelt eine bislang unbekannte Erklärung über ihre systematische und rationale Herangehensweise an die bisherigen Probleme der zivilen Nutzung der Kernenergie – und sie formulieren die zwingend erforderlichen Eigenschaften einer Kerntechnik, die eine künftige Chance auf eine breite und nicht mehr umstrittene Anwendung haben will. Und sie präsentieren die von Russland gefundene und bereits weit entwickelte Lösung.
In Russland ist die Kerntechnik jedenfalls keine Brückentechnologie.
Wie dort die Fachleute auf den schrecklichen Unfall im Kraftwerk Tschernobyl im April 1986 reagiert haben, erklärt den gewaltigen Unterschied zwischen ihren Schlussfolgerungen und der ausschließlich auf Angst beruhenden Reaktion in Deutschland, wo man nicht einmal die Ursachen dieses Vorfalls benannte oder gar diskutierte.

Der russische Weg zu einer risikoarmen Nukleartechnologie

Die folgenden Ausführungen stammen wörtlich – und gelegentlich sinngemäß – aus dem Artikel der 5 russischen Experten.
Bereits kurz nach der Tschernobyl-Katastrophe stellten die Professoren A. Weinberg und W. Orlow (Mitautor des hier besprochenen Artikels) ihre Kernidee über die Zweckmäßigkeit des Erreichens der Inhärenten Sicherheit vor und behandelten dabei die technisch möglichen Verursacher schwerer Unfälle.
Bei den Reaktortypen der vorausgegangenen Generationen wurde Wert auf eine einfache Kernenergieproduktion gelegt; das Risiko von Unfällen wurde durch evolutionäre Verbesserungs-Maßnahmen auf Kosten vielfacher und komplizierter Ingenieurarbeit so weit wie möglich verringert, was allerdings die Kosten der Energieerzeugung beträchtlich in die Höhe trieb. Dennoch blieben wesentliche, grundlegende Risiken auf dem Niveau von Ungewissheit, wodurch manchmal die Notwendigkeit der Kernkraft aufhörte, einleuchtend zu sein.
Diese nicht grundsätzlich weiterentwickelte Energieerzeugung führt zu einer Verschwendung von Mitteln und wissenschaftlich-technischer Anstrengungen bei der Schaffung einer unnötigen Vielfalt von Reaktortypen, die jedoch nahezu die gleiche „Nuklearenergie-Effizienz“ besitzen und auch immer noch von den wesentlichen Risiken und Bedrohungen begleitet werden.

Es ging somit darum, ein strategisches Szenario zu entwickeln, das auf einer innovativen wissenschaftlichen und technologischen Grundlage gründet. Dieses Szenario wird dadurch realisiert, dass mindestens ein Basiselement künftiger Kerntechnik gesucht wird, das in erster Linie ein hohes Maß an Selbstschutz besitzt sowie ein ausreichendes Potenzial von dessen Verstärkung. Dadurch kann das entscheidende Niveau an Selbstschutzfähigkeit erreicht werden, das ausreichend ist, um diese Kerntechnik gegen alle wesentlichen Bedrohungen und Risiken zu sichern.

Risiken und Bedrohungen der bisherigen Kerntechnologien

Eine Eliminierung aller wesentlichen Risiken und Bedrohungen (oder ihre Umwandlung in die Kategorie gewöhnlicher Risiken und Bedrohungen) bedeutet, dass diese Aufgabe eine Fokussierung auf folgende Punkte verlangt:

  1. Garantierte Verhinderung schwerer Unfälle, die durch mögliche Anlagen-interne „Initiatoren“ bzw. Urheber verursacht werden.
  2. Unterdrückung potenzieller Bedrohungen durch eine Abschirmung der gefährlichsten nuklearen Spaltmaterialien und radioaktiven Materialien gegen Proliferation (Ausbreitung).
  3. Eliminierung der Notwendigkeit zu einem Vergraben und/oder einer teuren, langen Überwachung der gefährlichsten langlebigen Abfälle, um die sogenannte „radiologische Balance“ auf dem Planeten zu unterstützen.
  4. Deutliche Verringerung der Drohung einer raschen Erschöpfung der natürlichen Ressourcen von Kernbrennstoff.…und alle Lösungen zu diesen Punkten haben die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit der Kerntechnik sicherzustellen – oder sie sogar zu erhöhen. Der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit kann als eine besondere Bedrohung für die ökonomische Akzeptanz der Kerntechnik angesehen werden, weshalb das in die Liste der wesentlichen Risiken gehört.

Näheres zu den o.g. Risiken und Bedrohungen:
Die in der Vergangenheit entwickelten Nukleartechnologien enthalten Risiken, die vermutlich niemals eliminiert werden können, offenbar weil sie anfänglich, jedoch nicht absichtlich, in die wissenschaftliche und technische Grundlage der heutigen Reaktoren eingefügt worden sind. Es ist einfach, eine Vielfalt von wesentlichen Risiko-Quellen aufzufinden, wenn man das Sicherheitsproblem in Bezug zu schweren eingetretenen Unfällen analysiert.
Eine Liste von Bedrohungen, deren Herkunft auf ihrer „nuklearen Natur“ beruht, enthält den Spielraum der sog. „gespeicherte Reaktivität“ (die z.B. die Reaktionsgeschwindigkeit enthält) in Bezug auf verzögerte (thermische) Neutronen; langzeitig und recht intensiv auftretende Restwärme; gefährliche Isotopenumwandlungen und Neutronen-„Poisoning“ (Überflutung) eines Reaktors; mehrfache Rückkopplungen, die die Dynamik des Reaktors beeinflussen und die imstande sind, einen nahezu augenblicklichen und unkontrollierbaren Anstieg der Leistung zu verursachen. In einigen Reaktortypen können solche Reaktivitätseffekte zu sofortigem und gefährlichen Reaktivitätsanstieg führen.
(Anm.: Hiermit ist offenbar der Druckröhren-Reaktortyp gemeint, der in Tschernobyl den Unfall verursachte. Dieser ursprünglich für die Kernwaffenproduktion gebaute Reaktor – der nur im Bereich der ehemaligen Sowjetunion und dort nur in wenigen Anlagen existierte – war durch einen geradezu „kriminellen“ Reaktivitätsverlauf gekennzeichnet, denn seine Leistung stieg mit steigender Kerntemperatur weiter an. Schwere Bedienungsfehler der Betreibermannschaft führten dadurch zur Katastrophe. Die Leichtwasserreaktoren in den westlichen Ländern weisen hingegen eine fallende Reaktivität bei steigender Kerntemperatur auf. G.K.)

Unter den nichtnuklearen potenziellen Bedrohungen gibt es die Möglichkeit multipler chemischer Reaktionen (zumeist exothermisch, also Wärme erzeugend), die in einem Reaktor während eines Notfall-Betriebsmodus auftreten können. Ferner hoher innerer Druck; Veränderung des Phasenzustands des Kühlmittels (z.B. Sieden), etc.
Ein offener Brennstoffkreislauf kann zur Ansammlung des benutzten Brennstoffs, toxischer Spaltprodukte und der Notwendigkeit zu extrem langen Lagerungs- und Überwachungszeiten führen, was als ein weiteres wesentliches Risiko betrachtet werden kann – ebenso wie die Verbreitung gefährlichen radioaktiven Materials mit den damit zusammenhängenden Möglichkeiten des Terrorismus. Dies betrifft alle Technologien, die reale konzentrierte Freilassung von Spaltprodukt-Isotopen bei irgendeiner Phase der Brennstoffmanipulation erlauben.
Berücksichtigt man auch die große Kapitalbindung der Kernkraft-Technologien, dann ist das ökonomische Risiko einer raschen Erschöpfung relativ billiger Brennstoffressourcen sehr bedeutsam, falls das Potenzial der Brennstoff-Erbrütung nicht realisiert wird. Dieses Risiko ist für thermische Reaktoren (mit einem thermischen, langsamen Neutronenspektrum) nicht zu überwinden, weil ihre Brennstoff-Verbrennung unzureichend ist. (Anm.: So bleibt in den „abgebrannten“ Brennstäben der üblichen Leichtwasserreaktoren (LWR) der weitaus größte Teil des eingesetzten Natururans U-235 im „Abfall“, der tatsächlich ein wertvoller Brennstoff ist – allerdings nicht für die LWR. G.K.). Selbst für den heutigen relativ bescheidenen Gesamtbestand an thermischen Reaktoren rechnet man damit, dass die Reserven des billigen U-235 nur ca. 50 Jahre reichen. Dieses Risiko der Erschöpfung der Brennstoffressourcen kann nur durch den raschen Übergang zu schnellen Reaktoren mit geschlossenem Brennstoffkreislauf überwunden werden.
Schließlich besteht ein weiteres ökonomisches Risiko durch zu erwartende Versicherungskosten wegen realer aber recht ungewisser Bedrohungen durch schwere und katastrophale Unfälle.
Um diese Risiken zu eliminieren (im Sinne von „ausreichend unterdrücken“) reicht es nicht, mit Wahrscheinlichkeits-Analysen zu arbeiten – und zwar aus zwei Gründen:
Wegen des katastrophalen Ausmaßes der Schäden für den Fall, dass der Unfall eintritt; und wegen der beträchtlichen Unsicherheiten, die durch eine sehr karge Statistik derartiger Ereignisse bestehen. Deshalb schafft allein eine wissenschaftliche und technische Bestimmung im Sinne des Determinismus, die für eine gerechtfertigte Beschreibung und Eliminierung der Gründe für die Risiken und Bedrohungen benutzt wird, eine notwendige Garantie, „um uns aus diesem Schlamassel herauszuholen“.
Es gilt daher, eine „Inhärente Sicherheit für Kernenergie“ (NP-IS) zu erreichen, wobei man die direkte Anwendung der Naturgesetze, eine von Anfang an zweckmäßige Wahl spezieller Technologien und Strukturmaterialien, Gestaltung der Reaktorstruktur und des Fabrik-Designs für den Reaktor sowie für den Brennstoffkreislauf. Das NP-IS-Prinzip schließt „Selbstschutz“-Eigenschaften der Reaktoren wie auch passive Sicherheits-Hilfsmittel ein, wie sie schon jetzt teilweise eingesetzt werden.

Bei einigen Kernreaktortypen kann NP-IS derart auf Effizienz „designed“ werden, dass alle oder der Hauptteil der technisch möglichen Unfallauslöser – einschließlich des menschlichen Faktors – durch einen Selbstschutz blockiert werden kann, und das ohne die Aktionen von
aktiven Sicherheitsmaßnahmen und ohne das Eingreifen des Personals.

Das Ergebnis der Arbeiten: Ein sicherer Reaktortyp

Diese Bewertungen der bisherigen nuklearen Technologien und die daraus abgeleiteten Anforderungen an eine inhärent sichere Technologie – in dem Artikel der 5 Autoren als Basiselement bezeichnet – haben in Russland direkt nach dem Tschernobyl-Unfall begonnen und zu einem konkreten Ergebnis geführt, an dessen Realisierung intensiv gearbeitet wird. Die Forderung nach einem Selbstschutz-Verhalten führte zur Wahl eines schnellen Reaktors mit einem besonders harten Neutronenspektrum und einem geschlossenen, im Gleichgewicht befindlichen Brennstoffkreislauf als das o.g. „Basiselement“. Die „klassischen“ schnellen Reaktor-Brüter vom französischen Superphenix-Typ (Anm.: …und ebenso der deutsche schnelle Brüter in Kalkar) kamen nicht in Frage, weil sie nur für die Eliminierung einer der besonderen Bedrohungen – die rasche Erschöpfung der Brennstoffressourcen – konzipiert wurden und kein ausreichendes Selbstschutz-Potenzial besitzen.
Wenn der Reaktor mit hartem Neutronenspektrum als das strategische Basiselement gewählt wird, kann dessen Selbstschutzfähigkeit durch folgende Maßnahmen erreicht werden:
– Ersatz der Natriumkühlung durch das chemisch inerte Blei mit hoher Siedetemperatur und reduzierter volumetrischer spezifischer Leistung.
– Das Wachstum der Neutronen-Erzeugungsrate (durch Kernspaltung) wird begünstigt durch einen dichten Brennstoff mit hoher Wärmeleitung.
– Eine Reduzierung des Levels der Brennstoff-Erbrütung mit dem Ergebnis einer Stabilisierung der Reaktivität.
– Die Verwirklichung eines im Gleichgewichtszustand befindlichen geschlossenen Brennstoffkreislaufs mit dem Wegfall von Anreicherung bzw. erneuter Anreicherung der Brennstoffzufuhr.
– Positive Reaktivitätseffekte werden radikal verringert, was den Selbstschutz-Eigenschaften zugutekommt – dies ist nur bei dem Kühlmittel Blei der Fall.
Die Realisierung

Somit wurde der schnelle, bleigekühlte Reaktor als die beste Lösung gewählt.
Im Jahre 2010 startete die russische Regierung ihr Forschungsprogramm „Entwicklungsstrategie der Kernkraft in Russland in der ersten Hälfte des 21-ten Jahrhunderts“ als innovative Plattform. Es enthielt das Zielprogramm „Nukleartechnologien der neuen Generation von 2010-2015-2020“. Es wurde weiterhin unterstützt im Projekt der Präsidenten-Kommission für die Modernisierung und die technische Entwicklung der russischen Wirtschaft – „Neue technologische Plattform: Geschlossener Brennstoffkreislauf und schnelle Reaktoren“.

Die Realisierung:

In der 1. Stufe (2010-2014):
– Technische Designs von bleigekühlten schnellen Reaktoren wurden entwickelt.
– Der Technik-Plan für den Forschungsreaktor MBIR wurde entwickelt.

In der 2. Stufe (2015-2020):
– Weiterentwicklung der Dokumentation des Designs für das Forschungs-Demonstrationskraftwerk mit bleigekühltem schnellen Reaktor (BREST-300) und dessen Konstruktion;
– Entwurf einer Fabrik zur Produktion dichten Brennstoffs für schnelle Reaktoren.
– Abschluss von F&E zur Technologie für eine Industrieanlage zum Recycling von gebrauchtem Kernbrennstoff.
– Abschluss von F&E zur Technologie für die Fabrik zum Recycling von gebrauchtem Kernbrennstoff von schnellen Reaktoren.

Das Projekt zielt insbesondere auf die Konstruktion des bleigekühlten Demonstrationsreaktors BREST-300 und die Unternehmung für die Schließung des Gleichgewichts-Brennstoffkreislaufs.
(Ende der Zitate aus dem o.g. Artikel).

 

Zusätzliche Anmerkungen:

Russland ist Mitglied beim Internationalen Forum IV. Generation (s.o.) und der bleigekühlte schnelle Reaktor ist einer der 6 technologischen Schwerpunkte dieser Arbeitsgemeinschaft, den selbstverständlich Russland mit seiner Entwicklung des BREST-300 weitgehend ausfüllt. Dieser Prototyp-Reaktor, der 300 MW elektrische Leistung besitzt, soll bis 2020 fertiggestellt sein. Damit steht das Land m.E. an der Spitze der kerntechnischen Entwicklungen in der Welt,
denn mit seiner eindrucksvollen und konsequenten Sicherheitsphilosophie kann die zivile Nutzung der Kernkraft eine sehr viel größere gesellschaftliche Akzeptanz erhalten.
Eben das war von vornherein das Ziel der russischen Ingenieure und ihre gründliche Problemanalyse, ihr sich daraus ergebender Anforderungskatalog und schließlich die Auswahl der geeignetsten Technologie mit anschließender Entwicklung und dem Bau eines Demonstrationskraftwerks lässt alle westlichen, durchweg auf einzelne Verbesserungen abzielenden Aktivitäten nicht gerade im besten Licht dastehen.
Ein Grund für diesen Vorsprung könnte sein, dass schon seit vielen Jahren in allen russischen – und früher sowjetischen – Regierungen der technische Sachverstand auf der höchsten politischen Ebene auffallend stark war. Das war eine gute Voraussetzung dafür, dass vorausschauende Planwirtschaft bestens funktionierte.

In Deutschland haben wir inzwischen auch eine Planwirtschaft im Energiesektor; nur ist sie leider eine Katastrophe, weil niemand in der Regierung auch nur eine schwache Ahnung von Wirtschaft und Technik hat.

Ist das Votum der Ethik-Kommission am Ende eine Zustimmung zur Kernkraft ?

Zufällig erschien in der gleichen Ausgabe der ATW ein Artikel von Dr. Dieter Herrmann über die historische Einordnung der Kernenergie. Er behandelt darin eingangs die merkwürdige Rolle, die die „Ethik-Kommission“ 2011 mit ihrer Empfehlung zum Ausstieg aus der Kernenergie zu spielen hatte. Dieses Energieexperten-lose aber dafür mit Kirchenvertretern stark besetzte Gremium (das diese Zumutung nicht etwa ablehnte, sondern sich wichtig vorkam) hat immerhin einige Sätze zum Risiko verfasst, die im Lichte der oben beschriebenen russischen „Wende“ in der nuklearen Entwicklung sehr interessant werden.
Aus dem Artikel von Dr. Herrmann:

„Besagte Ethikkommission berief sich mit ihren Empfehlungen vor allem auf ein „absolutes und nicht abwägbares Risiko“, das mit der Kernenergienutzung verbunden ist, und das nicht zu verantworten sei, wenn es zugleich risikoärmere (und gesellschaftlich weniger umstrittene) Methoden der Energieerzeugung gibt. Für Viele – Gegner wie Befürworter der Kernenergie – galt diese Empfehlung als das perspektivisch endgültige Aus für jede Art nuklearer Energieerzeugung in Deutschland. Und selbst das eine oder andere Mitglied der Ethikkommission könnte sie so verstanden haben. Dabei kann diese Empfehlung im Umkehrschluss auch heißen, dass Kernenergie dann grundsätzlich zu verantworten ist, wenn sich dieses Risiko durch technische Weiterentwicklung unter jene Schwelle des „Absoluten“ und „Nicht-Abwägbaren“ senken lässt. Sobald dies (mit oder ohne deutsche Beteiligung) gelungen ist, aber auch wirklich erst dann, hängt die Zukunft der Kernenergie weltweit ausschließlich von ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit bei der Deckung des künftigen weltweiten Energiebedarfs ab. Darauf zu setzen, dass dies nie geschehen wird, hieße wesentliche Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten solcher hochkomplexen und langwierigen Entwicklungsprozesse zu verkennen.“

(Ende des Zitats).

Das trifft den Nagel auf den Kopf. Spätestens wenn BREST-300 am Netz ist, hat sich das Verdikt der Ethikkommission in ein Votum für die Kernenergie verwandelt. So führen russische Ingenieure die Mitglieder der Ethikkommission vor. Deren Gesichter – und auch das der Kanzlerin – möchte man sehen, wenn sie diese Botschaft erhalten – und sie verstehen.

Günter Keil; Dr.-Ing.

 

 

 

 




Jede uns von Politi­kern auferlegte Klima-Initiative endete in einer Katas­trophe

Was war der Diesel-Skandal für eine Parabel unserer Zeit! Gremien wetteifern darum, wer fast die Hälfte aller Autos in UK mit den höchsten Steuern belegen kann, nur weil sie mit hässlichem, schmutzigem Diesel fahren.

Kürzlich wurde angekündigt, dass viele Diesel-Fahrer demnächst ganze 24 Pfund pro Tag werden zahlen müssen, um in der Innenstadt von London fahren zu dürfen, während 25 Städte im ganzen Land darüber nachdenken, dem Beispiel zu folgen. Schon jetzt stellen einige Rathäuser 90 weitere Pfund in Rechnung für eine Erlaubnis, ein Diesel-Fahrzeug zu parken.

Die Wurzeln dieses Debakels reichen zurück bis zur Glanzzeit der Regierung von Tony Blair, als sein Leitender Wissenschaftsberater, Sir David King, besessen geworden ist von der Notwendigkeit, die globale Erwärmung zu bekämpfen. Obwohl er ein Experte im Fach ,Oberflächenchemie‘ [surface chemistry] war – das ist, grob gesagt, jemand, der studiert, was passiert, wenn beispielsweise eine Flüssigkeit auf ein Gas trifft – hatte King keinerlei Qualifikation in Klimawissenschaft.

Bei der erstbesten Gelegenheit erklärte er einem Umweltkomitee von Abgeordneten weithin vernehmbar, dass sich die Erde so gefährlich schnell erwärmt, dass es bis zum Ende dieses Jahrhunderts nur noch einen einzigen bewohnbaren Kontinent auf dieser Erde geben würde, nämlich die Antarktis.

Sein Gedankenblitz kam, als er erfuhr, dass Diesel weniger CO2 emittiert als Benzin. Was wäre es für ein brillanter Weg, um den Planeten zu retten, so dachte er, das Steuersystem so umzuformen, dass Autofahrer zum Wechsel ermutigt werden – was Millionen dann auch getan haben.

Und hier stehen wir heute, 15 Jahre später – und man sagt uns, dass als eine unerwartete Nebenwirkung mehr als zehn Millionen Dieselfahrzeuge auf den Straßen in UK so viel Stickoxide und andere giftige Verschmutzer ausstoßen, dass es zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen pro Jahr kommt.

Dies ist lediglich das jüngste Beispiel in einer scheinbar endlosen Folge von Beispielen vermeintlich ,grüner‘ Regierungsprogramme, welche eines nach dem anderen den gesunden Menschenverstand auf den Kopf stellte, und zwar zu Kosten, die sich mittlerweile auf Milliarden Pfund pro Jahr belaufen.

Es mag andere Wettbewerber für den Titel ,größter Skandal unserer Zeit‘ in UK geben, aber dies ist so verrückt, dass es an der Zeit für uns alle ist, aufzuwachen und zu erkennen, wie schädlich und verrückt das Ganze geworden ist.

Vor neun Jahren votierten die Abgeordneten [des Parlaments] fast einstimmig für den Climate Change Act [Klimawandel-Gesetz] des damaligen Labour-Ministers Ed Milliband. Damit machten sie UK zum einzigen Land in der ganzen Welt, dass sich gesetzlich verpflichtete, seine ,Kohlenstoff-Emissionen‘ innerhalb von nur 40 Jahren um 80% zu senken.

Kein einziger jener Politiker machte sich die Mühe, sich zu fragen, wie man in der Praxis ein so absurd ambitioniertes Ziel jemals erreichen kann: Das ist der Grund, warum wir aufeinander folgende, sich gegenseitig mit derartigem Unsinn überbietende Regierungen erlebt haben, ein schrulliges ,grünes‘ Programm nach dem anderen zu übernehmen.

Vorige Woche frage mich jemand in einer Unterhaltung: „Wie kommt es, dass fast alle diese grünen Programme in einem Fiasko enden?“ Darauf erwiderte ich: „In der Frage ist nur ein Wort falsch. Sie können das Wort ,fast‘ weglassen!“

Die Wahrheit ist, dass sich jedes einzelne Grün-Programm, dem die Politiker verfallen waren, als ein totales Fiasko herausgestellt hat: Kein einziges der anvisierten Ziele wurde erreicht – aber wir müssen mit jedem Jahr, das vorübergeht, Milliarden auf Milliarden zahlen!

Man betrachte den Skandal um Drax in Yorkshire, welches bis vor Kurzem das größte, sauberste und effizienteste Kohlekraftwerk Europas war. Jetzt musste Drax dank jährlicher Subventionen von einer halben Milliarde Pfund an Subventionen von der Verbrennung von Kohle zur Verbrennung von Holz-Pellets wechseln – Millionen Tonnen pro Jahr.

 

Noch absurder: Diese Pellets werden über 3500 Meilen hinweg aus den USA nach UK verschifft. Dort werden riesige Gebiete jungfräulicher Wälder abgeholzt und vermeintlich durch neue Bäume ersetzt, die eventuell all das CO2 aufnehmen, das durch die Verbrennung der Bäume freigesetzt wird.

Unglücklicherweise ist in einem Report für eine angesehene Denkfabrik jüngst ein grelles Schlaglicht auf dieses Vorhaben gefallen: Es könnte nämlich dreihundert Jahre dauern, bis ein neuer Wald ähnlichen Kalibers herangewachsen ist – was viel zu lang wäre, um irgendeine vermeintliche Auswirkung auf irgendeinen Klimawandel zu haben. (Man sollte dabei nicht übersehen, dass der ehemalige Energieminister der Koalition Chris Huhne aus dem Gefängnis entlassen wurde, weil er den Lauf der Justiz bzgl. Geschwindigkeitsüberschreitung pervertiert hatte, nur um dann der europäische Vorsitzende eine Firma namens Zilkha Biomass zu werden, welche ihr Geld mit der Lieferung von Holz-Pellets aus Nordamerika nach Europa verdient).

Unter dem Strich steht, dass ein neuer Report das gerade bestätigt hat, dass nämlich, weit entfernt von jedweder Reduktion seines CO2-Fußabdrucks, Drax jetzt mehr CO2 emittiert als jemals während der Zeit, als ausschließlich Kohle verbrannt worden ist.

Und es geht weiter. Warum durchläuft Nordirland inzwischen seine schlimmste politische Krise seit dem Ende der Troubles? Wegen des Kollaps‘ der Koalitionsregierung, die über ein anderes grünes Programm zerbrach, nämlich der Renewable Heat Incentive [Incentive = Anreiz].

Als die Unternehmen entdeckten, dass ihnen jedes Mal, wenn sie 100 Pfund für Holzchips zahlen, um damit ihre Büros, Warenhäuser oder Fabriken zu beheizen, der UK-Steuerzahler 160 Pfund an Subventionen zahlte, hielten sie wenig überraschend ihre Heizungen rund um die Uhr am Laufen, als ob es kein Morgen mehr gäbe.

Als publik wurde, dass wir bis zum Jahr 2020 jenen Unternehmen 1 Milliarde Pfund hätten zahlen müssen – selbst um seit Jahren leer stehende Gebäude zu beheizen – gab es einen solchen Skandal, dass die Regierung zerbrach.

Dieses Beispiel machte Schlagzeilen, aber das Gleiche passiert heimlich, still und leise auch im restlichen Land. Eigentümer großer Häuser brüsten sich offen damit, dass sie ihre Heizungen mit voller Kraft laufen lassen, sogar im Sommer, um sich die Taschen vollzustopfen mit 60% Profit für jedes Pfund, das sie für Holzchips ausgeben.

Einiges von jenem Holz stammt jetzt aus der Bereinigung unschätzbarer Waldgebiete wie dem National Trust Estate in Cheshire, welches in offenes Heideland zurückzuverwandeln geplant ist.

Ein weiterer Skandal, zu dem es mit dem gleichen Programm gekommen war, ist die Art und Weise, wie umsichtige Entwickler große Industrie-Installationen mitten in der englischen Landschaft aus dem Boden stampfen, ,anaerobische Faulbehälter‘ genannt, um riesige Mengen von Ernteerträgen in kleine Mengen Methan für das nationale Gasnetz zu verwandeln.

Amtliche Zahlen zeigen, dass dank uns 200 Millionen Pfund pro Jahr kostenden Subventionen auf einer Fläche von 131.000 Acres [ca. 52400 Hektar] Mais angebaut wird, um diese anaerobischen Faulbehälter zu füllen – auf Ackerland, das zuvor der Nahrungsmittelproduktion diente.

Giftige Ausflüsse des Ammoniaks, welches in dem Prozess zur Anwendung kommt, hat wiederholt Äcker und Fische in nahe gelegenen Feldern und Flüssen vergiftet.

Dann gab es da den Traum von ,carbon capture and storage’, für das die Regierung von Gordon Brown Unternehmen 4 Milliarden Pfund angeboten hat für die Aufdeckung eines Weges, das CO2 aus Kohle und Gas zur Stromerzeugung zu entfernen und dieses CO2 dann in Höhlungen unter der Nordsee zu speichern.

Nur ein schottisches Kraftwerk nahm das Angebot an und gab 1 Milliarde Pfund dafür aus, bevor man dort entdeckte, dass das Ganze gar nicht funktionierte.

Aber obwohl Geologen sagen, dass das niemals funktionieren kann, redet die Regierung immer noch davon als dem einzigen Weg, Kohle- und Gaskraftwerke zu genehmigen – welche immer noch über die Hälfte unseres Strombedarfs decken – und diese am Laufen zu halten.

Man betrachte auch den nicht so brillanten Gedanken, Autofahrer zu bestechen, damit sie zu vermeintlich ,grünen‘ Elektroautos wechseln. Bisher hat uns dies über 50 Millionen Pfund gekostet – für die bloßen 50.000 verkauften Autos zu 25.000 Pfund oder mehr. Dies ist nur ein Bruchteil der 26 Millionen Autos auf den Straßen in UK.

Und was die Oberen zynisch verschweigen ist, dass der größte Teil des Stromes zur Aufladung der Autobatterien natürlich aus fossilen Treibstoffen stammt. Fügt man die Emissionen aus dem Erzeugungsprozess hinzu, ergibt sich wenig überraschend, dass diese Fahrzeuge mehr CO2 freisetzen als einzusparen sie in Anspruch nehmen.

Und doch stellen sich die Verantwortlichen unter dem jüngsten ,Kohlenstoff-Budget‘, einem fünf-Jahres-Umweltplan, welcher von den Abgeordneten abgenickt worden ist, um den Verpflichtungen von Millibands fehlgeleitetem Climate Change Act zu genügen, immer noch vor, dass innerhalb der nächsten 13 Jahre 60 Prozent aller Autos in UK mit Strom fahren. …

Wenn wir uns diese kolossale Summe vor Augen führen, können viele von uns sehr gut zu dem Schluss kommen, dass unsere Politiker komplett den Verstand verloren haben müssen.

Außer dass – oh weh! – unsere Abgeordneten in einer solchen Blase der Unwirklichkeit leben, dass nur Wenige diese erschreckenden Zahlen angeschaut haben, geschweige denn sich überlegt haben, für was sie unser Geld auszugeben zu genehmigen gedenken.

Es war genau vor einem Jahr, dass der Stabschef [joint chief of staff] von Theresa May Nick Timothy den Climate Change Act als ein ,monströses Gesetz nationaler Selbstbeschädigung‘ beschrieben hat. Es ist höchste Zeit, dass seine Chefin erkennt, wie furchtbar recht er hatte!

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Link: http://www.thegwpf.com/every-climate-initiative-imposed-on-us-by-politicians-has-ended-in-disaster/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Strom zu Wärme: Oder wie man mit dem Schinken nach der Wurst wirft

Gemeint sind die Umwandlung von Elektrizität in Wärme, Gas oder flüssige Treib- oder Kraftstoffe. Diese als Zukunftstechnologien bezeichneten und mit großen Erwartungen belasteten Verfahren haben allesamt zur Grundlage, dass eines Tages billiger Strom im Überfluss vorhanden sein würde, den man in dieser Art dann nutzen kann.
Technologisch gesehen ist P2H (Power-to-Heat) die einfachste Form, Strom in eine andere Energieform zu wandeln. Vermutlich finden sich in jedem Haushalt Tauchsieder oder ähnliche Geräte, die mit einem einfachen ohmschen Widerstand den Strom zu Wärme werden lassen. Der Umwandlungswirkungsgrad ist mit 100 Prozent ideal.

P2G (Power-to-Gas) ist wesentlich komplizierter und vor allem hinsichtlich des niedrigen Wirkungsgrades problematisch. Die besten Elektrolyseure erreichen einen Wirkungsgrad von 72 Prozent wie in der jüngst in Hamburg eingeweihten 1,5-Megawatt-Anlage. Wie bei Versuchsanlagen üblich, stehen Investitionen und Ertrag nicht in einem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis, welches sich bei eventueller Rückverstromung des Wasserstoffs nochmals drastisch verschlechtert und damit jegliche Überlegungen zu großindustriellem Einsatz obsolet werden lässt.

Mehr als ein Dutzend Versuchs- und Pilotanlagen gasen inzwischen im Land vor sich hin. Es fehlen Renditeaussichten und Rahmenbedingungen, die die Stromspeicherung im Vergleich zum Direktverbrauch anreizen. Mithin mangelt es an einer weiteren umfangreichen Subventionierung.

Auch beim Power-to-Liquid (P2L) dürfte die Kostenkalkulation die großtechnische Anwendung verhindern, zumindest solange die Öl- und Gaspreise weltweit nicht einen großen Höhenflug antreten.

Grundsätzlich ist elektrischer Strom die wertvollste Energieform.

Der Aufwand, ihn zu gewinnen, zu transformieren, zu transportieren und zu verteilen, ist aufwändig und teuer. Die Wandlung von Wärme in Strom (Wärmekraftwerke) oder von Gas in Strom (Gaskraftwerk oder Brennstoffzelle) ist ungleich komplizierter.

Ihn in Wärme niedriger Temperatur wie Heizwärme, in Gas oder Kraftstoff zu verwandeln, kommt einer Abwertung oder Degradierung gleich.

Die unabdingbare Voraussetzung wäre ohnehin, dass hohe wetterbedingte Stromeinspeisung tatsächlich zu sehr niedrigen Preisen führen. Wir erinnern uns an die oft wiederholte These, dass bei weiterem „mutigen“ und „entschlossenem“ Ausbau der Erneuerbaren der Strom dann ganz billig werden würde. Hier habe ich dazu überschlägig berechnet, dass großes Stromaufkommen aus Erneuerbaren den Strom auf Grund der festen Einspeisevergütungen teurer statt billiger macht und geschrieben:

„Auf welcher wirtschaftlichen Grundlage soll ein Versorgungsunternehmen den Kunden zu Zeiten hohen wetterbedingten Stromangebots ein preislich vorteilhaftes Angebot machen? Ursache dieser marktfernen Konstellation ist das EEG mit festen Vergütungen. Nur mit weiteren Subventionen wäre ein „smartes“ Strompreismodell machbar.“

Naturgemäß freut sich jeder Autor, wenn seine Thesen durch die Praxis bestätigt werden. Aber freuen kann sich niemand, wenn Ressourcen durch eine gestümperte Energiewende verschwendet werden. Die Auswirkung dieser politischen Fehlsteuerung zeigt sich aktuell hier (3:12, sehr sehenswert). Kurz zusammengefasst:

 

Nicht nur heute bleibt der Boiler kalt.

Die vor drei Jahren eingeweihte und von den Stadtwerken Neumünster betreute P2H-Anlage wird nicht betrieben. Grund dafür ist, dass der umzuwandelnde Strom voll bezahlt werden muss, um den Windmüllern ihre gesetzlich verbriefte Einspeisevergütung zu sichern. Diese denken natürlich nicht daran, den Strom billiger abzugeben und wirtschaften besser, wenn sie sich bei Überangebot die Anlagen abschalten lassen und dennoch die fast volle Vergütung kassieren. „Strom zu Wärme“ (und damit könnte erst die beabsichtigte Sektorkopplung auf den Weg gebracht werden), würde erfordern, dass Fernwärmeversorger entsprechend hohe Umlagen zahlen. Dadurch wären sie aber nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber den Verbrennungsprozessen anderer Energieträger, die oft den Vorteil der Kraft-Wärme-Kopplung mitbringen.

Wenn selbst eine verhinderte grüne Lichtgestalt in Person des nordischen „Energiewendeministers“ Robert Habeck den Auswirkungen des EEG nahezu hilflos ausgeliefert ist, hält sich das Mitleid in Grenzen. Alle Zukunftsversprechen zu einem Smartgrid, das dazu führt, bei hohem Windaufkommen billigen Strom zu erhalten, scheitern sichtbar an der Marktferne des EEG. Es kann auf seiner Basis keinen Markt geben und damit auch keine Perspektive für eine Sektorkopplung. Dabei haben wir von erforderlichen Stromspeicherkapazitäten und -kosten noch gar nicht gesprochen.

Geht man davon aus, dass das EEG das Kernstück unserer Energiewende ist, dann ist diese nicht nur mit Naturgesetzen, sondern auch mit wirtschaftlicher Logik nicht kompatibel. Ein rigoroser Umbau oder eine Abschaffung des EEG würde aber auch bedeuten, dass generell die Energiewende in dieser Form gescheitert ist.

Die Windstromerzeugung hat strukturell inhärent ein Problem mit Marktbedingungen: Die große Anzahl von Anlagen führt zu geballter Produktion bei entsprechendem Wetter. In logischer Marktreaktion fallen bei hohem Angebot die Preise. Deshalb werden sich Windkraftanlagen auch künftig nicht unter Marktbedingungen rentabel betreiben lassen, da ihre laufenden Kosten durch die dann niedrigen Einnahmen nicht gedeckt werden können. Das EEG ist keine Brücke auf dem Weg in den Markt, sondern der Prellbock, auf den die Energiewende in der vorhandenen Form auflaufen wird.

 

Wind und Sonne sind unschuldig.

Da keine der jetzigen und künftigen Regierungsparteien den Mut haben wird, dem überlebten EEG den Gnadenstoß zu versetzen, steigt die Dramatik ab dem Jahr 2021, wenn erste Anlagen in großer Zahl aus der Förderung fallen. Wir erinnern uns an das neu geschaffene EEG im Jahr 2000, das die 20-jährige Förderdauer festschrieb und ausdehnte auf Anlagen, die schon in den Neunzigern gebaut wurden und somit für 20 plus X Jahre in den Genuss der garantierten Einspeisevergütung kamen. Dies führt im Jahr 2021 dazu, dass schlagartig etwa 6.000 Anlagen aus der Förderung fallen. Dann müssten sie vom Börsenspotpreis leben, Langfristverträge fallen auf Grund der volatilen Einspeisung aus. Sie stehen dann in ungeschützter Konkurrenz zu noch geförderten neueren Anlagen – wie alle anderen Erzeuger auch.

Dann platzt auch das Märchen von der wirtschaftlichen Windenergie als die mit den niedrigsten Gestehungskosten.

Dass der Einspeisevorrang vermutlich erhalten bleiben wird, ist nur ein schwacher Trost. Wartung und Instandhaltung der gealterten Anlagen, Versicherung und Pachten führen zu laufenden Kosten, die erwirtschaftet werden müssen. Wenn dies nicht gelingt, ist die dauerhafte Abschaltung absehbar. Rückbau- und Entsorgungskosten kommen hinzu. Grüne Realisten befürchten Stagnation beim Windenergieausbau oder sogar sinkende installierte Gesamtleistung, wenn mehr abgeschaltet als zugebaut wird.

Nach wie vor hält sich regierungsamtlich und in der politischen Wissenschaft (DIW) die Einschätzung von „Experten“, man könne durch den bloßen Zubau an Windkraftanlagen die Energiewende zum Erfolg führen. Man berauscht sich nach wie vor an den Steigerungsraten installierter Leistung, aber Zeitpunkt und Menge der tatsächlichen Produktion werden nicht auf ihre Sinnhaftigkeit bewertet. Das sieht dann so aus: 

Windeinspeisung von 2011-2016; Daten EEX, Grafik: Rolf Schuster

Es ist zu erkennen, dass auch die knappe Verdoppelung der installierten Windleistung in den vergangenen fast fünf Jahren zu keiner Sockelbildung (also Grundlastsicherung) geführt hat. Ist die Windgeschwindigkeit gleich oder nahe Null, ist die Anzahl der WKA irrelevant. Das zweite, konventionelle Energiesystem muss in voller Leistungsfähigkeit erhalten bleiben, so dass ein Ende der Dynamik der Kostensteigerung nicht abzusehen ist.

Andere Länder handeln, wenn die Verwerfungen zu groß werden. Im derzeit für die Investitionen in die Regenerativen gefeierten China wird in sechs windreichen Provinzen auf die Bremse getreten. Zu oft müssen die Anlagen abgeregelt werden auf Grund von Netzengpässen. Die Ballungszentren sind weit entfernt und das Netz ist bei weitem nicht so dicht wie in Mitteleuropa.

Die selbsternannten Denkfabriken der Branche in Deutschland arbeiten mit voller Kraft daran, den Einbruch der Windstromproduktion ab 2021 zu verhindern und alle Überlegungen haben ein Hauptziel, den Profiterhalt der Ökoindustrie. Um eine Wirtschaftlichkeit der regenerativen Anlagen darstellen zu können, müssen die Fossilen verteuert werden. Kohlecent, CO2-Steuern, Umweltabgaben sind angedacht sowie die Verteilung der Kosten auf andere Energieträger wie Benzin, Öl, Gas und Kohle zur Wärmegewinnung. Denkbar wäre auch ein Gebührenmodell in festgelegter Höhe analog der GEZ oder ein EE-Soli, der den „Vorteil“ brächte, dass Geringverdiener entsprechend ihrer Steuerlast weniger oder nichts zahlen.

Aber wirklich zukunftsfähig ist auch das nicht. Wie schon die Brennelementesteuer mangels verfügbarer Kernkraftwerke nicht mehr helfen kann, schmilzt auch die belastbare Basis der Fossilen. Sollten sich die ehrgeizigen Wünsche der Energiewender erfüllen, geht es ziemlich schnell bergab in Richtung der gewünschten Dekarbonisierung. Dann fehlt besteuerbares CO2 als Geldquelle und stofflich für die angedachte Methanisierung des aus P2G gewonnenen Wasserstoffs. Die bis jetzt die Verbraucherpreise dämpfenden niedrigen Börsenstrompreise wären dann Geschichte, da die Preise nur noch aus den zugesagten Einspeisevergütungen und anderweitig festgelegten Abgaben wie den Netzgebühren und Steuern resultieren würden.

Vielleicht könnte man mit all den Unwägbarkeiten noch leben, wenn sich andere Heilsversprechen endlich erfüllen würden, beispielsweise der ständig beschworene Boom an Jobs im Bereich der Erneuerbaren. Aber auch hier meist schlechte Nachrichten. Im aktuellen Energiewende-Report von McKinsey findet sich viel Ungemach: Im vierten Jahr in Folge sinkt Anzahl der Beschäftigten in der Ökobranche, erstmals ist Jobabbau in der energieintensiven Industrie zu verzeichnen, der Netzausbau liegt deutlich hinter dem Plan, der Primärenergieverbrauch steigt, der Stromverbrauch sinkt nur minimal, der Strompreis steigt weiter (gegen den europäischen Trend) ebenso wie die CO2-Emissionen.

 

Die Energiewende im jetzigen Stand ist das Gegenteil einer Win-Win-Situation.

Sie mutiert zum Verliererthema, bei dem die meisten Beteiligten als Loser vom Platz gehen. Windkraftanlagen-Hersteller Senvion streicht in Deutschland 730 Stellen. Eon vermeldet 7 Milliarden Euro Verlust und kündigt 1.300 Stellenstreichungen an, bei RWE entfallen 1.600 Stellen. Selbst Konzerntochter Innogy verzeichnet trotz hoher Windkraft-Einnahmen ein flaues Ergebnis, weil der Netzausbau viel Geld erfordert. Nach Schätzungen der Gewerkschaft IG BCE sind bisher 20.000 bis 25.000 tarifgebundene und mitbestimmte Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft verloren gegangen. „Gute Arbeit geht verloren, weil schlechte Politik gemacht wird“ sagt ihr Vorsitzender Vassiliades dazu und fordert „Alternativen für die Alternativen“. Die Energiewende habe bereits mehr Geld gekostet als 60 Jahre Steinkohlesubventionen. Das kann man natürlich nicht vergleichen, denn die Steinkohlesubventionen haben ein Ende, welches bei den Subventionen für die Erneuerbaren nicht absehbar ist.

Wer sich diese Energiewende in Form eines ökoesoterischen Großversuchs noch schönredet, erkennt die Realitäten nicht oder ist befristete Wirtschaftsministerin i.PE (in Pensionserwartung). Eine Kursänderung ist nicht in Sicht.

Wenn wir abschließend noch einige der Autoren des EEG würdigen, muss unsere Kritik auch den nachfolgenden Regierungen gelten, die nicht die Kraft und den Mut hatten, das EEG rechtzeitig anzupassen. Erwähnung finden sollten also die ErfinderInnen JürgenTrittin, Hans-Josef Fell, Rainer Baake, Michaele Hustedt als ParteifreundInnen von Robert Habeck sowie Solarpapst Hermann Scheer von der SPD. Die Geister, die sie riefen, lassen sich jetzt nicht mehr einfangen. In den Tiefen des Webs sinniert ein User über die Grünen: „Sie suchten den Sinn und fanden den Wahn . . .“.

 

Die Grünen werden für unser Land generell nicht hilfreich sein, denn sie haben in ihrem politischen Werkzeugkasten nur genau zwei Instrumente: Subventionierung und Verbot. Und Power-to-heiße-Luft. Das reicht nicht für Deutschlands Energiezukunft.

 




Gemeinsames Bekenntnis der G7 Energieminister zum Klimaschutz scheitert an den USA

Umweltaktivisten fürchten, dass US-Präsident Donald Trump Barack Obamas Clean Power Plan zerlegt, der auf die Verringerung der CO2-Verschmutzung durch Kraftwerke abzielte.

Greenpeace organisierte eine Sitzblockade außerhalb des Montag-Treffens und forderte die Minister auf, ihre Verpflichtungen zur Verringerung der Treibhausgase im Rahmen des Pariser Abkommens von 2015 aufrechtzuerhalten.

Allerdings haben die USA ihre Haltung  zum den Text über die Verpflichtungen der G7-Länder gegenüber der Pariser Vereinbarung nicht revidiert, sagte Carlo Calenda, der italienische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, der das Treffen in Rom leitete.

Auf der Agenda der Minister standen die Diskussion über die Energiesicherheit, die Politik zur Abkehr von Kohle, Erdgas und -lieferungen, die nachhaltige Entwicklung von Energiequellen, alternativen Brennstoffszenarien und der Energiezugang und die Investitionen in Afrika.

Da die Einstimmigkeit fehlte, entschied Italien, das derzeit die Gruppe der Sieben leitet, gegen die Vorlage einer gemeinsamen Erklärung, so Calenda.

http://video.dailymail.co.uk/video/mol/2017/04/10/4193855538875681624/1024x576_MP4_4193855538875681624.mp4

Das Pariser Abkommen, das von Mitgliedern des UN Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) gebilligt wurde, ist ein Fundament internationaler Maßnahmen gegen die von Menschen verursachte globale Erwärmung.

Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag im DailyMail.uk

Hier auch ein Beitrag der Rheinischen Post

Erschienen am 10.04.2017 auf The Global Warming Policy Foundation

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://www.thegwpf.com/no-consensus-g7-energy-ministers-fail-to-agree-on-climate-change/