Markus Lanz trifft Dirk Steffens – Postfaktiker unter sich

Bei Markus Lanz, dem beliebten Seicht- und Dauertalker des ZDF- darf man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Schon gar nicht, wenn er– was er immer tut- beim Talken sorgsam im politisch korrekten Mainstream bleibt. Und man kann von ihm eigentlich auch nicht verlangen, dass er bei jeder Hochzeit, auf der er tanzt, alle Gäste und die Brautpaare kennt. Denn fast jeden Tag tanzt er auf einer anderen Hochzeit. Doch leider tut er so, als ob er alle kennte und will dazu noch seinen Gästen und Zuschauern immer aufs Neue weismachen, dass man mit ihm – egal bei welchem Thema- auf Augenhöhe fachsimpeln könne.

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Videoausschnitt aus der ZDF Sendung vom 21.2.17 Markus Lanz im Gespräch mit Dirk Steffens über Klimawandel, Trump und AfD. Mit Dank an FMDsTVChannel Falls gesperrt: Nur oben den Videotitel (weiße Buchstaben), oder das unterstrichene ‚Auf YouTube ansehen‘ im Videofenster, anklicken und dann kann man sich das Video bei YouTube ansehen.

Anmerkung 21.4.17 9:10 Uhr: Gestern gegen 13:00 Uhr hatte ich Dirk Steffens auf seiner FB-Seite den folgenden Kommentar hinterlassen:

Michael Limburg Hallo Herr Steffens. ich hatte mir gestern Ihren lustigen Beitrag zu Klimawandel, Trump und AfD bei Markus Lanz am 21.2.17 angeschaut. Da ich Sie und ihre Arbeit eigentlich schätze und mir selten eine Ihrer Terra X Sendungen am Sonntag entgehen lasse, war ich umso überraschter wie wenig Sie von dem verstehen, über das Sie in der Sendung herzogen. Ich konnte daher nicht anders, als das in einer Glosse zu verarbeiten: https://eike.institute/…/markus-lanz-trifft…/ Was mir Sorgen macht ist, ob Sie bei den Themen, bei denen ich nicht so viel oder gar nichts von verstehe und die Sie in Ihren Sendungen behandeln, genau so daneben liegen. Kann ich mir eigentlich und hoffe das sehr, nicht vorstellen. Trotzdem Nichts für Ungut Ihr M.L.

Wenige Stunden später war dieses Video von unser Website nicht mehr zugänglich. Eine andere Reaktion gab es nicht.

Das macht er mit treu wissendem, manchmal zwinkernden Augenaufschlag auf sehr sympathische (oder müsste ich schreiben „empathische“?) Weise.

So auch beim Kollegengespräch am 21.Februar 2017. Gast und Gesprächspartner war diesmal Dirk Steffens, ebenso wie Markus Lanz ein bekannter Fernsehjournalist und ebenso voll auf der Mainstreamwelle schwimmend.

Übrigens fällt trainierten Fernsehguckern schon des längeren auf, dass Journalisten, wenn sie denn schon keine kompetenten Gesprächspartner für ihre Show gewinnen können, sie sich eben selber interviewen. Nach dem alten Motto, ich kenne jemanden der jemanden kennt, der evtl. Ahnung von etwas hat. Und darüber lässt sich nicht nur wundervoll palavern, sondern man kann sogar ganze Sendezeiten füllen.

So auch hier. Dieses Glanzstück journalistischer Naivität bei gleichzeitig schon lustig anzusehender Selbstüberschätzung ist noch bis zum 22.05.17 in der ZDF Mediathek zu sehen. Und natürlich hier. Diese Sendung ist zudem vom ZDF passgenau schon für Kinder ab 6 Jahren freigeben. Wobei ich mich als besorgter – aber wohl aus Zeit gefallene – Großvater frage, welche Eltern ihre Kinder ab 6 Jahren noch um 23:00 Uhr vor dem Fernseher hocken lassen. Aber das ist ein anderes Thema.

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Video Ausschnitt mit Kommentaren des Gespräches zwischen Markus Lanz und Dirk Steffens der Sendung vom 21.2.17 . Mit Dank an FMDsTVChannel. Falls gesperrt: Nur oben den Videotitel (weiße Buchstaben), oder das unterstrichene ‚Auf YouTube ansehen‘ im Videofenster, anklicken und dann kann man sich das Video bei YouTube ansehen. 

Anmerkung 21.4.17 9:10 Uhr: Gestern gegen 13:00 Uhr hatte ich Dirk Steffens auf seiner FB-Seite den folgenden Kommentar hinterlassen:

Michael Limburg Hallo Herr Steffens. ich hatte mir gestern Ihren lustigen Beitrag zu Klimawandel, Trump und AfD bei Markus Lanz am 21.2.17 angeschaut. Da ich Sie und ihre Arbeit eigentlich schätze und mir selten eine Ihrer Terra X Sendungen am Sonntag entgehen lasse, war ich umso überraschter wie wenig Sie von dem verstehen, über das Sie in der Sendung herzogen. Ich konnte daher nicht anders, als das in einer Glosse zu verarbeiten: https://eike.institute/…/markus-lanz-trifft…/ Was mir Sorgen macht ist, ob Sie bei den Themen, bei denen ich nicht so viel oder gar nichts von verstehe und die Sie in Ihren Sendungen behandeln, genau so daneben liegen. Kann ich mir eigentlich und hoffe das sehr, nicht vorstellen. Trotzdem Nichts für Ungut Ihr M.L.

Wenige Stunden später war dieses Video von unser Website nicht mehr zugänglich. Eine andere Reaktion gab es nicht.

Donald Trump wagt es den menschgemachten Klimawandel anzuzweifeln

Mit diesem Dirk Steffens – gelernter Journalist für Rundfunk und Fernsehen- unterhielt sich Lanz über die Ungeheuerlichkeiten des Donald Trump, der es nicht nur gewagt hatte, völlig gegen alle journalistischen Erwartungen Präsident der USA zu werden, sondern – vielleicht noch viel schlimmer- gar am menschgemachten Klimawandel zweifelt. Denn, so Lanz, das sei doch „..die große Herausforderung….das können wir noch gar nicht richtig einschätzen“ . Das fand Steffens auch, und wunderte sich außerdem, dass sich bei Trump trotz Ausübung der journalistischen Hauptaufgabe Steffens:

Wenn man jemandem eine Lüge nachweist, dann hat man einen publizistischen Erfolg errungen.. und kann dem Menschen dem man diese Lüge nachweist dadurch schaden..“

so gar kein Erfolg einstellen wolle. Und schaut bei dieser Feststellung Beifall heischend in die Runde. Leider hat der Journalist Steffens und seine Kollegen dem Trump bisher nun leider nicht geschadet! Worauf Lanz, sich der Ironie dieser Klage gar nicht bewusste werdend, zustimmend nickt und sagt:

Das gilt nicht mehr!

Denn Trump – so Steffens weiter- machte ja den Ex-Exxon Chef Rex Tillerson zu seinem Außenminister, obwohl die (von EXXON)„ja schon 1977 wussten“ dass die Verbrennung fossiler Brennstoffe das Klima erwärmen würde. Weil, so seine m.M.n. für einen Wissenschaftsjournalisten schon recht einfältige Begründung …weil ein Forscher von denen – ein Mr. Jack Black dies ja schon 1977 behauptet hatte.[2] Und – man glaubt es nicht- Mr. Tillersons Exxon hätte danach Millionen für Studien ausgegeben, um das Gegenteil zu beweisen.

Schon an dieser Stelle hätte man sich gewünscht, dass ein Wissenschaftsjournalist[1] der Dirk Steffens vorgibt zu sein, wenigstens etwas vom das Wesen der Wissenschaft kennen würde, nämlich immer bereit zu sein alle vermeintlichen Fakten immer und immer wieder in Frage zu stellen. Nicht so bei Dirk Steffens, der gab nur den Wissenschaftsjournalist-Darsteller. Weil diese Studien, so Steffens, dass wüsste er ganz genau, wären (natürlich) allesamt falsch gewesen.

Und – oh Schreck – Exxon wagt es doch tatsächlich trotzdem zu überlegen, ob und wo in der schmelzenden Eiswüste der Arktis sich ggf. die Suche nach fossilen Brennstoffen lohne. Um damit nach Steffens, ihr einziges Ziel zu erreichen, nämlich auch dort die heilige Umwelt zu zerstören, wie im Lanz beflissen soufflierte. Steffens folgerte daraus, dass Exxon somit die Umweltzerstörung zu ihrem Geschäftsmodell gemacht hätte…

Da kriege ich natürlich Horrorvisionen, klar!

Die kriegte ein erheblicher Teil des Publikums auch, viele klatschten aber trotzdem.

Leider war ihm bei aller verständlichen Entrüstung entgangen, dass Tillerson, Geschäftsmann der er ist, und der die Rieseninvestitionen die EXXON in „Erneuerbare“ Energien getätigt hat, schützen will– neben Tochter Ivanka und Schwiegersohn Kouchner- der Hauptgegner einer konsistenten Klimaschutzausstiegspolitik der Trump Regierung ist. Er ist nämlich dagegen, dass die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen.

Doch Steffens wäre nicht Steffens, wenn er nicht flugs seine Entrüstung darüber vermarkten würde, gründete er doch sofort das „Team Weltrettung“: Darunter macht es Dirk Steffens eben nicht.

Werbevideo für Dirk Steffens Team Weltrettung

Danach freute sich Steffens noch darauf mit Lanz im Schlauchboot über den Nordpol fahren zu können, weil der ja bald (irgendwann, genaues weiß man ja nicht) im Sommer eisfrei sein würde. Worüber es dann sicher eine spannende Reportage von Dirk Steffens im ZDF geben wird, mit ausführlicher Vor- und Nachbereitung von und mit Markus Lanz. Vielleicht würde dann auch das Team Weltrettung immer noch vonnöten sein. Fast möchte man es ihm wünschen. Es gibt doch noch soviel zu tun

Stichwort „postfaktischer Unsinn “

Dann leitete Buchautor Dirk Steffens unter dem Stichwort „postfaktischer Unsinn“ von Trump auf die AfD über und zog deren Aussagen im Grundsatzprogramm zur Klimathematik aus seiner Jackentasche. Die hätte er eigens mitgebracht, erzählt er amüsiert. Und darin, so Steffens .. „sei jeder zweite Satz genauso falsch wie das, was Trump erzählt“.

Dann legte mit seinem ganzen breiten Wissen über das AfD Programm los, beflissen assistiert von seinem Gastgeber Markus Lanz.

Es sei eben fast alles falsch, was in diesem Programm übers Klima stünde, z.B. auch die Aussage, dass die Klimapolitik auf hypothetischen Klimamodellen beruhe! Die beruhe nämlich auf Messdaten, wie Steffens ebenso wichtigtuerisch klar, wie falsch hinzufügte.

Anmerkung: Wenn sie auf Messdaten beruhen würden, dann wäre die gesamte Klimahype schon längst verdunstet und die wenigen Klimaforscher, die sich noch vom winzig klein gewordenen Kuchen der Klimaforschungsfinanzierung ernähren könnten, wären wieder in ihrem Elfenbeinturm verschwunden. Siehe auch Hinweis 2, weiter unten

Und, dass die Klimamodelle, wie im Programm behauptet, vom IPCC erstellt würden, monierte er auch noch. Vermutlich hatte er sich zuvor bei Harald Lesch -seinem Bruder im Geiste und in der gleichen Anstalt tätig- schlau gemacht. Der sagt das nämlich auch. Und hat recht damit. Die Aussage ist zwar sachlich korrekt, allerdings der Kürze des zur Verfügung stehenden Platzes im Programm geschuldet, ändert aber an den falschen Ergebnissen der Modelle überhaupt nichts. Doch das merkte Steffens nicht einmal, ebensowenig wie sein Stichwortgeber Lanz. Denn, dass diese Modelle grottenfalsche Ergebnisse liefern, egal ob vom IPCC nur in Auftrag gegeben oder selber gemacht, war für ihn keine Erwähnung wert.

So ist das eben wenn man – ohne es selber zu merken- über die Dinge schwadroniert, von denen man nichts versteht.

Der nächste Satz im Programm, dass CO2 ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebens sei, so Steffens weiter, stimme hingegen nur so halb. Denn, so erläuterte er dem begierig lauschenden Lanz, ein bisschen davon sei tödlich und zu viel sei auch tödlich.

Dabei fiel dem guten Mann vor lauter Selbstüberhöhung nicht mal auf, dass das wohl für jede lebenswichtige Substanz gilt, z.B. auch für Wasser.

Aber da diese Aussage im AfD Programm steht– die, wenn man auch nur etwas Ahnung vom Thema hat- eindeutig richtig ist, muss sie aber, weil sie ja von der AfD komme, apriori erst mal falsch sein. Das ist Steffen´sche Logik vom Feinsten.

 

Der Kaiser hatte mal wieder keine Kleider an

Und „hanebüchener Unsinn“ sei auch, dass im Programm stünde …durch mehr CO2 wüchsen die Pflanzen besser. Das stimme zwar – wie er später einräumte- aber nur innerhalb eines gewissen Korridors, den er leider zu nennen vergaß.

Aber jenseits davon sei es einfach GaGa.

Da nickten und lachten ringsum alle Gäste selbstgefällig (siehe Bild unten) über den Unsinn, den die AfD da verzapft hatte.

Anmerkung: Der von Steffens erwähnte breite Korridor sei hier vorgestellt.

Unsere Leser wissen, dass Pflanzen unterhalb von 200 ppm CO2 Konzentration den Hungertod sterben, (und mit ihnen alles Leben auf dieser Welt) erst bei ca. 1000 ppm das Optimum für viele wichtige Getreidepflanzen erreicht wird. Und erst oberhalb von 6000 oder mehr ppm für Mensch und Tier eine Gefahr ausgeht.

Der Apollo Astronaut Walt Cunningham berichtete bspw. auf der jüngsten Heartland Climate Conference in Washington DC, dass die Atemluftüberwachung der Apollo Kapseln zunächst auf einen Alarmwert für CO2 von 3000 ppm  eingestellt gewesen seien, der später dann auf über 6000 erhöht worden sei. 6000 ppm, da ist noch viel Luft nach oben. Die NASA ist jedenfalls nicht dafür bekannt leichtfertig mit dem Leben und Gesundheit ihre Astronauten umgegangen zu sein.

Und auch dass wusste „Wissenschaftsjournalist“ Steffens nicht,  dass, selbst wenn man alle bekannten und auch nur vermuteten Brennstoffe dieser Erde verbrennen würde, deren Emissionen nicht ausreichen würden, um die CO2 Konzentration der Atmosphäre auch nur in die Nähe von 800 ppm zu bringen.

Also bleibt nur als Feststellung über diesen „Experten“: Der Kaiser hatte mal wieder keine Kleider an. Und die Hofschranzen merkten es nicht einmal!

Aus der Sendung Gast Norbert Rosing, Fotograf; Hier beim beifälligen Lachen über die Aussage im AfD Programm, dass CO2 wertvoll für alle Pflanzen sei. 1992 machte er seine Leidenschaft zum Beruf und wurde Natur- und Tierfotograf. Er erzählt, weshalb ihn Eisbären als Fotomotiv besonders reizen. 

Nun, damit soll es zunächst mal der Exegese der Lanzschen Sendung und des AFD Klimaprogrammes genug sein. Soviel selbstgefällige Dummheit innerhalb nur weniger Minuten sollte man niemanden, auch nicht kleinen Kindern – trotz Freigabe ab 6 Jahren- zumuten, auch weil die Sendung nicht mal als Klamauk für den Kinderkanal KiKA herhalten kann. Dazu war sie zwar einfältig, aber nicht lustig genug.

Wer trotzdem Lust und Zeit hat, mag sich diese Sendung, für Kinder ab 6 Jahren und alle, die deren Wissensniveau und Naivität, vielleicht unbemerkt, nie verlassen haben, selber anschauen. Sie ist noch bis zum 22.05.17 online abrufbar. Der Blogger FMDsTVChannel hat die vergnüglichsten Fakennews daraus herauskopiert, kommentiert und bei Youtube eingestellt. Sie finden diesen Mitschnitt unter dem Titel „Dirk Steffens‘ Klima-Irrsinn ENTLARVT !!!“ hier. Und natürlich oben in diesem Beitrag.

Was ist die Moral von der G´schicht?

Glaub keinem Unterschichtenfernsehen nicht, auch wenn es als unterhaltsames Bildungsfernsehen daherkommt.

und … Es waren mal wieder zwei Experten für Fakenews bei der Arbeit.

Hinweise

[1] 9. Preis Journalist des Jahres 2015 der Zeitschrift medium magazin, Kategorie „Wissenschaft“

[2] Wie wenig „Wissenschaftsjournalist“ Dirk Steffens von Wissenschaft – und insbesondere Klimawissenschaft versteht, dafür umso mehr von Agitation und Propaganda zeigt dieses Zitat (hier entnommen Punkt 8) zum geringen Kenntnisstand der Klimawissenschaft vor gut 20 Jahren – also Mitte der 90 Jahre des vorigen Jhh.

Vor 20 Jahren hat das IPCC vorhergesagt, dass wir eine Erwärmung um 0,3°C pro Dekade bekommen werden. Der bisherige Erwärmungstrend lag deutlich noch unterhalb ihrer niedrigstmöglichen Abschätzung egal welchen wesentlichen Datensatz man heranzieht. Damals wussten die Wissenschaftler noch nicht, dass es in Eisbohrkernen eine Verzögerung von 800 Jahren gab (wobei die Temperatur Jahrhunderte vor einem Anstieg des Kohlendioxids gestiegen ist). Im Jahr 1992 haben die Wissenschaftler noch nicht mitbekommen, dass die Erwärmung schon bald achtzehn Jahre lang zum Stillstand kommen würde. Sie wussten nicht, dass 28 Millionen Radiosonden zeigen würden, dass ihre Modelle auf falschen Hypothesen über Wasserdampf beruhen. Sie wussten nicht, dass 3000 ARGO-Bojen schließlich zum ersten Mal adäquat die Ozeane vermessen würden (seit 2003) – und herausfinden würden, dass die Ozeane nicht wie in ihren Modellen simuliert die fehlende Energie speichern oder sich auch nur annähernd so schnell aufheizen wie die Modelle vorhergesagt hatten. Mit anderen Worten, selbst wenn es 1992 einen Konsens gegeben hat, ist das irrelevant.

Dirk Steffens hingegen will uns glauben machen, und glaubt es offenbar selber, und mit ihm sein gutgläubiger Kollege Markus Lanz, dass ein Forscher wie Jack Black, damals Exxon Angestellter, schon vor 40 Jahren alles wesentliche zum anthropogenen Einfluss auf das Klima mittels des Verbrennens fossiler Brennstoffe wusste. The Science is settled! Wie Arnie Schwarzenegger schon vor Jahren tönte. Warum schickt man dann nicht alle Klimaforscher nach Hause, um was Nützlicheres zu tun? Fragen über Fragen!

 




Probleme mit Erneuerbaren: China stoppt neue Windkraftprojekte in sechs Regionen

In Wahrheit jedoch, anstatt Milliarden für eine Technologie zu verschwenden, die etwa um die Zeit aufgegeben wurde, in der die Qing-Dynastie im 19. Jahrhundert ihren Niedergang erlebte, hat China eine phänomenale Kapazität in der Wasserkraft erreicht. Und es baut sowohl nukleare als auch hocheffiziente Kohlekraftwerke, um den Massen erschwingliche und zuverlässige Energie zu liefern: Zurzeit baut China alle zwei Tage ein Kohlekraftwerk, und es plant, ihre Elektrizität zu exportieren, für die an Energiemangel leidenden Deutschen.

So wie sonst überall auch, hat auch in China die Windindustrie übertrieben: Zu behaupten, das ihre Kosten weit niedriger wären als die tatsächlich realisierten; Und umgekehrt zu behaupten, dass die Kapazitätsfaktoren (dh. die durchschnittliche Zeitspanne, in der eine Windkraftanlage tatsächlich Strom erzeugt) viel mehr wäre, als es die Realität dann ergibt.

Dann gibt es die Art von Netzversagen, dessen die Südaustralier sich akut bewusst wurden, wenn die Stromversorgung eines ganzen Staates von den Launen des Wetters diktiert wird. Und es scheint, dass es die Unfähigkeit der Windkrafterzeuger ist, ihre wettergetriebene Produktion an die Notwendigkeiten der Verbraucher anzupassen, die die chinesische Regierung dazu veranlasst hat, ein Verbot neuer Windkraftprojekte in sechs ihrer Provinzen zu verhängen.

 

Neue Windprojekte in sechs Regionen gebannt

China Daily

Song Weixing, 23 February 2017

Die Nationale Energieverwaltung (NEA) hat in sechs Provinzregionen, in denen neue Windenergieprojekte ab diesem Jahr verboten sind, rote Warnungen oder die höchste Warnstufe erteilt, berichtet Securities Daily.

Die sechs Regionen mit Windkraftbeschränkung gehören die Provinzen Heilongjiang, Jilin und Gansu, sowie die Innere Mongolei, Ningxia Hui und die autonomen Regionen Xinjiang Uygur.

In diesen Regionen werden neue Baugenehmigungen und der Zugang zu Netzanschlüssen gemäß einer offiziellen Erklärung auf der Website der NEA geregelt. Das dreistufige Warnsystem unterscheidet die Risikoebenen grün, orange und rot und die NEA veröffentlicht die Ergebnisse jährlich.

In diesen Regionen wurden im vergangenen Jahr große Mengen an Windenergie nutzlos abgeregelt, erklärte ein Branchenanalytiker der Zeitung und fügte hinzu, dass die NEA hoffe, die lokalen Regierungen dazu zu zwingen, das Problem durch Verwaltungsmaßnahmen, die für die gesunde Entwicklung der Industrie von entscheidender Bedeutung sind, aktiver zu lösen .

Nach offiziellen Daten waren im vergangenen Jahr der nutzlose Anteil [an Windenergie] in den Regionen Gansu (43 Prozent), Xinjiang (38 Prozent), Jilin (30 Prozent), Innere Mongolei (21 Prozent), Heilongjiang (19 Prozent). China hatte Ende 2016 eine installierte Windkraftkapazität von 149 GW, mit 19,3 GW Zubau im vergangenen Jahr, so die Nationale Energieverwaltung (NEA).

Die Windenergieanlagen erzeugten im Jahr 2016    241 TWh Strom, 4 Prozent der gesamten Stromproduktion des Landes, verglichen mit 3,3 Prozent im Jahr 2015.

Allerdings wurden nahezu 50 TWh Windenergie verschwendet, gegenüber 33,9 TWh im Vorjahr, aufgrund der Verteilung der Windressourcen und eines unvollkommenen Netzes.

***

Demmig, In China sind die Züge pünktlich – mit zuverlässiger Energieversorgung

Während China bereit ist, Windkraftanlagen und Sonnenkollektoren an Sie zu liefern, damit Sie Ihre Landschaft und die Industrie selbst zerstören können, verspürt es offensichtlichen keinen Wunsch, seine eigenen zu zerstören. Chinesische Unergründlichkeit vielleicht?

Erschienen am 14. April 2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2017/04/14/renewables-retreat-china-slaps-ban-on-new-wind-power-projects/

 

Weitere Links zu diesem Thema

http://bizzenergytoday.com/chinas_windboom_erreicht_grenzen

Der Bundesverband Windenergie sieht das natürlich ganz anders

https://www.wind-energie.de/themen/weltweit




Keine Zeit für oder keine Lust auf unbequeme Fragen: Karsten Schwanke trifft Hartmut Graßl

Am 26. März 2017 traute man den bildungshungrigen Zusehern einen 43-minütigen Interviewmarathon mit Hartmut Graßl zu, dem bayerischen Altmeister des Klimaalarms. Sein ehemaliger Student Karsten Schwanke freute sich, mit seinem ehemaligen Prof zu fachsimpeln. Der heutige Fernsehmeterologe fertigte damals sogar seine Diplomarbeit in Meteorologie bei Graßl an. Nun wird plötzlich klar, weshalb Schwanke im Fernsehen El-Niño-getränkte Temperaturkurven von Stefan Rahmstorf präsentierte, lange nachdem der El Niño wieder abgeflaut war. Das Video gibt es bis zum 26. März 2018 online in der ARD-Mediathek anzuschauen.  Danach auch auf Youtube. In der Programmankündigung heißt es:

Karsten Schwanke trifft Prof. Dr. Hartmut Graßl, Klimaforscher
Karsten Schwanke trifft führende Wissenschaftler zum Gedankenaustausch auf seinem Hausboot. Woran arbeiten die Forscher, was sind ihre größten Herausforderungen, was treibt sie an? In einem sehr persönlichen Gespräch lernen wir faszinierende Forschungswelten, aber auch den Menschen hinter der Wissenschaft kennen.

Graßl beginnt etwas hölzern, geht nicht auf Schwankes Eingangsfrage ein, sondern denkt sich lieber selber ein Thema aus. Er brauchte etwas Aufwärmzeit. Wie kam er mit dem Klimawandel in Kontakt? Es war 1960, als er im 1. Semester von seinem ehemaligen Professor an der Uni München, Fritz Möller, angefixt wurde. Der kam gerade von einem Sabbatical aus den USA, wo er den Amerikanern erklärt hatte, dass eine Verdopplung des CO2-Gehalts eine Klimaerwärmung von 3-5°C bewirken würde. An dieser Stelle hätte Schwanke unbedingt eingreifen müssen, denn diese Spanne ist deutlich höher, als vom IPCC genannt. Offiziell geht man heute von 1,5-4,5°C Erwärmung pro CO2-Verdopplung aus. Der beste Schätzwert dürfte heute deutlich unter 3°C liegen. Das haben übrigens Kollegen des Max-Planck-Instituts herausgefunden, an dem er früher selber Direktor war. Graßl nutzt die Chance zum unwidersprochenen Alarmismus. Sein ehemaliger Diplomand hat offenbar nicht den Mumm, ihn mit unbequemen Fragen zu konfrontieren.

Dann geht es um das berühmte Spiegel-Titelbild mit dem überfluteten Kölner Dom von 1986. Graßl räumt ein, dass die Story natürlich Schrott war. Immerhin. Wir lernen, dass Graßl selber die Gründung des PIK vorgeschlagen hatte, Deutschlands Klimaalarmschmiede Nummer 1. Wir lernen, dass Alarmist Graßl 1988 der einzige deutsche Vertreter beim IPCC war. Im Interview freut er sich diebisch, dass er schon damals “drakonische Maßnahmen” gefordert hatte, als noch kaum etwas wissenschaftlich klar war. Schwanke verzieht das Gesicht, dies ist ihm dann doch etwas unheimlich. Graßl´s Spezialgebiet der atmosphärischen Physik war ihm schon immer zu klein. Stets wollte er große Politik machen und hat die drastische Klimalinie der deutschen Politik über Jahrzehnte hinweg geprägt. Einen ausgleichenden Gegenspieler scheint es nie gegeben zu haben, geeignete Kandidaten wurden weggebissen, was höchst bedauerlich ist.

Hartmut Graßl zeigt sich grundweg zufrieden mit dem Pariser Klimabkommen. Dabei unterläuft ihm bei 17:45 min ein echter Klopper. Er behauptet, das Paris Agreement würde anstreben, die Erwärmung im 21. Jahrhundert um maximal 1,5°C zu begrenzen. Das ist Quatsch, denn die 1,5 Grad beziehen sich auf das vorindustrielle Niveau, also 1850-1900. Die Hälfte der erlaubten Erwärmung haben wir schon erlebt. Ein nicht unbedeutender Teil davon ist natürlichen Ursprungs, denn das Basisniveau stellt das Ende der Kleinen Eiszeit dar. Schwanke schweigt zu Graßl’s unsauberer Formulierung und auch zum natürlichen Anteil an der Erwärmung des 20. Jahrhunderts. Ein unbequemes Thema. Durch Graßl´s Auslassungen sieht die Lage viel dramatischer aus, als sie in Wirklichkeit ist. Er will die Schaffung von CO2-Senken, und das sofort!

Bei Minute 19:00 spricht Schwanke das Thema Temperaturprognosen an. Vermutlich hatte er gelesen, dass Graßl´s Prognose aus dem  Jahr 1990 meilenweit über das Ziel hinausschoß. Wieder findet Schwanke nicht den Mut, Graßl mit dem Fehlschlag zu konfrontieren. Oder wurde der Teil später rausgeschnitten? Graßl mag das Thema nicht. Er behauptet schnell, die Langzeitprognosen wären gar nicht so wichtig. Vielleicht weil er selber so schlimm daneben lag? Er vergisst dabei, dass die Temperaturlangzeitprognosen das Herzstück der IPCC-Berichte ausmachen. Nicht so wichtig? Viel wichtiger wäre laut Graßl, das kommende Jahrzehnt korrekt in den Griff zu bekommen, herauszufinden ob es sich abkühlen oder erwärmen wird. Der Erwärmungshiatus hat Graßl offenbar kalt erwischt. Er erläutert, dass große Forschungsinstitute üppige Förderung bekommen hätten, um dies nun endgültig zu erforschen. Ist diese vorsichtige Antwort vielleicht sogar eine Folge der Kalten-Sonne-Diskussion? Graßl gibt zu, dass es eine bedeutende natürliche Variabilität gibt, räumt ein, dass es in der Klimawandelforschung noch große Fragezeichen gibt. Keine Spur von “The science is settled”.

Graßl erläutert: “Alles was wir bei den Modellen bisher gemacht haben, ist reine Physik – und die ist in Ordnung”. Der Nachsatz klingt wie ein Stoßgebet: Bitte, bitte, laß die Physik in Ordnung sein. Er hat Grund dazu, denn keines der zuvor so hochgelobten physikalischen Modelle hatte den Hiatus kommen sehen, kläglich haben sie alle versagt. Hierzu kein Wort. Schwanke fragt, ob es schon gute regionale Klimamodelle gäbe, die verlässlich die Klimaentwicklung für Deutschland vorhersehen könnten. Eine gute Frage, denn es ist allseits bekannt, dass die Regionalmodelle noch überhaupt nicht gut funktionieren. Graßl wittert die Falle und antwortet geschickt: Die Regionalmodelle wären gut, wenn es gute globale Modelle gäbe. Und hier müssen die Forscher erst die schlechten Modelle eliminieren, um die guten dann gezielt weiterzuverfolgen. Oder anders ausgedrückt: Es gibt weder gute globale, noch gute regionale Modelle. Für Graßl ist es viel zu gefährlich, dies offen einzuräumen, deshalb das komplizierte Konstrukt.

Bei Minute 22:20 flunkert Graßl dann endgültig. Er behauptet, die Modelle würden angeblich mit der Beobachtung übereinstimmen. Dies ist falsch. Der IPCC hat dies selber im 5. Bericht eingeräumt. Die Modelle können die Mittelalterliche Wärmeperiode nicht nachvollziehen. Die Natur hält sich nicht an die physikalischen Modellvorgaben. Graßl umgeht das Problem, indem er nur über das 20. Jahrhundert spricht. Das ist natürlich viel zu kurz, um Modelle zu validieren. Das weiß auch Schwanke, der dazu jedoch schweigt. Ein Buddy-Interview. Anstatt mit Fakten, versucht Graßl mit klimareligiösen Methoden für seine Klimamodelle zu werben. Man müsse einfach Vertrauen in sie haben. Naja, weder haben sie den Hiatus des frühen 21. Jahrhunderts hinbekommen, noch die Wärme vor 1000 Jahren simulieren können. Wieviele Fehlschläge braucht es noch, um die Modelle systematisch von unabhängiger Seite auf Herz und Nieren prüfen zu lassen? Stichwort: Red Team.

Bei Minute 30:00 geht es um die natürliche Klimavariabilität der letzten 3 Milliarden Jahre, die sich in der engen Spanne von 20-10°C globaler Mitteltemperatur abspielte. Schwanke fragt, wie das Klimasystem der Erde dies schaffen konnte, gibt es vielleicht einen dämpfenden Mechanismus, der Extreme verhindert? Graßl ist das Thema unangenehm. Da könnte man ja fast auf die Idee kommen, dass es auch heute solch einen Schutzmechanismus geben könnte. Er spielt den Joker und verweist auf aktuelle Forschungsanstrengungen. Graßl fährt seine harte Linie unbeirrt von den Fakten einfach weiter. Weshalb traut sich niemand, ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren?

Übernommen von die kalte Sonne




Klimawandel im Deutschlandradio am 17. April 2017 : Investigativer Journalismus? Nicht wirklich!

Die Sendung ist noch 6 Monate im Archiv des DR (hier und Klimawandel als Suchbegriff eingeben) zu hören. Sie dauert nur 10 Minuten. Konnten wir etwas aus ihr lernen? Nachfolgend eine Kurzkritik, warum die Antwort leider ein klares Nein ist:

Überraschend formulierte die Interviewerin Frau Becker zu Beginn des Interviews korrekt, dass Klimaskeptiker den „menschgemachten“ Klimawandel bezweifeln. Infolgedessen bezweifeln daher „Klimaskeptiker“ wohl kaum den Klimawandel schlechthin. Dies explizit zu sagen brachte Sie dann aber doch nicht zuwege. Vielleicht haben die vielen Proteste gegen einschlägige Sendungen von ARD, ZDF, DR etc. Wirkung gezeigt. Immer wieder wird nämlich in den Medien fälschlich von „Leugnern des Klimawandels“ gesprochen und dabei ganz nebenbei das entscheidende „menschgemacht“ unterschlagen. Die Freude über den scheinbaren journalistischen Fortschritt von Frau Becker wich aber schnell der Ernüchterung. Sie ließ nämlich kurz darauf die Hörer der Sendung nicht im Zweifel über ihre Auffassung, die Fachwissenschaft sei sich über das „menschgemacht“ einig.

Darüber nachzudenken, ob ihr kühn unterstellter „Konsens“ zuträfe, kam sie nicht oder wollte/durfte sie nicht. Als amüsanter Höhepunkt wurde in der Sendung W. Krauß auch noch als Klimaforscher vorgestellt. Von ihm sind freilich keine begutachtete Fachpublikationen zur Klimaphysik bekannt. Er hat lediglich zusammen mit dem Klimaforscher H. von Storch Ethnologisches verfasst. So für den Landesschulgeographentag 2013 den Aufsatz „Die Klimafalle – die gefährliche Nähe von Politik und Klimaforschung“ (hier). Im GKSS 2007/9 erschien von ihm ferner der Aufsatz „Küstenforschung: Ethnologie einer Wissenslandschaft“ (hier). Krauß ist Ethnologe, aber kein Klimaforscher.

Das Hauptinteresse von Frau Becker bestand unüberhörbar darin, von W. Krauß die gewünschte Antwort auf die von ihr gestellte Frage zu erhalten, ob man Klimaskeptikern in öffentlichen Diskussionen zulassen solle. Damit sprach sie das uralte „Roma locuta, causa finita“ seitens der jeweiligen herrschenden politischen Klasse an, das hierzulande in konsequentem Gegensatz steht zu einer demokratisch offenen Diskussion über „Klimawandel“ und Schaden/Nutzen der zugehörigen Politik. Die Methode des Mainstreams ist denkbar einfach und wirkungsvoll. Man gibt einen wissenschaftlichen Konsens vor  – basta. Irgendein Zweifel an einer ideologisierten Gruppe von Forschern, die Frau Becker als wahre Klimawissenschaftler verortete, waren entsprechend in ihrem Interview auch nicht zu entdecken.

Was hatte auf der anderen Seite Herr Krauß zu bieten? Außer Diffamierungsversuchen von angeblichen Populisten leider kaum Substantielles. Er versuchte Frau Becker zumindest klarzumachen, dass ihre Fragen doch eigentlich tiefer reichten und einfache Antworten schwer seien. Zweifellos nicht ganz verkehrt, aber für ein 10 Minuten Interview unbrauchbar. Ferner war er nicht zu der von Frau Becker gewünschten Antwort zu bewegen, „Klimaskeptiker“ ins öffentliche Nirwana zu verbannen. Damit ist die Liste seiner positiven Beiträge in der DR Sendung bereits erschöpft.

Als Mitarbeiter der Klimazwiebel seines Mentors H. von Storch sind ihm zumindest die Umfragen von v. Storch und D. Bray des GKSS (hier) sowie von H.M. Kepplinger und Senja Post der Uni Mainz (hier) bekannt, die keinen Konsens über das „menschgemacht“ ausweisen. Es ist ferner unvorstellbar, dass ihm die unzähligen Manifeste und Petitionen von Klimaforschern gegen das IPCC unbekannt sind (hier, hier, hier, hier, hier, hier), ferner die jüngste Petition des renommierten Klimaphysikers Richard Lindzen an den US Präsidenten D. Trump, unterschrieben von 300 Fachkollegen (hier) und schlussendlich die unzähligen begutachteten Fachpublikationen mit anderen als den IPCC Ergebnissen (hier). Es ist dann fast überflüssig, auch noch die öffentlichen Aussagen der beiden Physiknobelpreisträger Ivar Giaever und Robert Laughin zu erwähnen, die die CO2-Klimafrage als „Nonproblem“ bezeichnen.

Warum verschwieg Krauß diese Belege gegen einen „Klimakonsens“ gegenüber Frau Becker? Vielleicht war es ja eine Vorgabe der DR Redaktion. Schaut man sich die Intendantenliste der „Öffentlich-Rechtlichen“ an, liegt diese Vermutung nahe. Wir haben bei bestimmten Themen inzwischen definitiv die gleichen Zensur-Verhältnisse wie in den ehemaligen DDR-Medien. Für das Interview war mit der Verweigerung von W. Krauss, die Fragwürdigkeit eines angeblichen Klimakonsens in der Fachwissenschaft zumindest kurz zu erwähnen, keine brauchbare Basis mehr für weitergehende Erörterungen vorhanden. Es ging dementsprechend nur noch nebulös um „Populismus“.

Dass es aus physikalischen Gründen einen menschgemachten Klima-Einfluss geben muss, bezweifelt kaum ein ernst zu nehmender Forscher. Die Stärke dieses Einflusses ist aber bis heute eine offene Frage. Hier ist sich die Fachwissenschaft eben nicht einig. Noch nie hat eine Fachpublikation das „anthropogen“ beweiskräftig belegen können – so weit in der Naturwissenschaft überhaupt von Beweis geredet werden kann. Über die entscheidenden Größe, die sog. Klimasensitivität des CO2, räumt sogar das wohl unverdächtige IPCC – verschämt unauffällig, aber doch immerhin – ein, dass sie unbekannt sei. Dies nachzulesen im jüngsten IPCC Bericht für Politiker auf S. 16, Fußnote 16 (hier). Für Leser, die es noch nicht wissen: Die Klimasensitivität ist populär definiert als diejenige globale Erwärmung in °C, die bei jeder(!)  Verdoppelung der jeweils aktuellen CO2 – Konzentration erfolgt. Man nimmt aus theoretischen physikalischen Gründen ein logarithmisches Gesetz an.

Der Klimaforscher F. Gervais hat in einer interessanten Fachpublikation alle begutachteten Paper zum Wert der Klimasensitivität zusammengetragen. Das Ergebnis: Sie nahm mit der Zeit ständig ab. Aktuell liegt ihr Wert bei etwa 0,6 °C (siehe Fig. 1 in seiner Arbeit hier), also harmlos-unbedeutend. Die segensreiche Vergrößerung der globalen Pflanzenmasse infolge des anthropogenen CO2 und damit die Verbesserung der Ernährung der Weltbevölkerung (hier und Bild 1), fiel vermutlich nicht nur der zu kurzen Sendezeit des DR zum Opfer.

Bild 1 (CSIRO): Ergrünen der Erde infolge des anthropogenen CO2 Anstiegs in den Jahren 1982 – 2010

Das von Krauß formulierte „unter den Skeptikern sind wahrscheinlich anständige Menschen“ ist natürlich nicht akzeptabel – sogar für „ethnologische“ Maßstäbe nicht. Es impliziert nämlich, dass der Rest unanständig ist. Vielleicht hätte Frau Becker vorher den FAZ-Artikel „Der Klimawandel als verbindliches Höllenfeuer der Moderne“ lesen sollen (hier). Ob Sie nachdenklich geworden wäre? Vermutlich nicht. Die Zuschreibung der AfD als Trittbrettfahrer auf den Zug der Klimawandel- und Energiewendekritiker seitens W. Krauß ist im besten Fall ahnungslos und im schlimmsten Fall diffamierend. Für seriöse Wissenschaftler sollte derart sachlicher Unsinn No Go Bereich bleiben.

Das gleiche trifft für den Begriff Populismus (besser noch Rechtspopulismus) zu, der bar jeder inhaltlicher Begründung hierzulande ausschließlich der Diskriminierung von Zeitgenossen anderer politischer Auffassung dient. Dass Herr Krauß das frei zugängliche Parteiprogramm der AfD anscheinend nicht kennt, in welchem die kritische Haltung einer demokratischen Partei zu „Klimawandel“ und „Energiewende“ begründet wird, ist keine Entschuldigung für Diffamierung. Von Bemühen seine Behauptungen über Populismus, Trittbrettfahrer etc.  zu belegen findet sich jedenfalls keine Spur im Interview. Seine Aussage „Der Klimawandel ist ein wissenschaftlicher Fakt“ ist dann schlussendlich nur noch trivial-albern. Kein vernünftiger Mensch bezweifelt, dass sich das Klima permanent wandelt – seit die Erde besteht.

Frau Becker hatte mit ihrem „menschgemacht“ zumindest eingangs den Weg zu einer vernünftigen Diskussion eingeschlagen, diesen dann aber nicht weiterverfolgt.  Nach 10 Minuten blieb daher der Zuhörer enttäuscht und ratlos zurück. Wozu 10 Minuten Sendezeit um eine Redakteurin anzuhören, welche die Bestätigung ihrer Meinung, Klimaskeptiker nicht zu Wort kommen zu lassen, von ihrem Interview-Partner partout nicht erhielt? Und wozu 10 Minuten für ihren Interview-Partner W. Krauß, der ebenfalls nicht mit Qualität glänzte. Er beschränkte sich auf billiges Bashing vorgeblicher Populisten und brachte es außer seiner anerkennenswerten Weigerung, Klimaskeptiker von jeder Diskussion auszuschließen, nicht fertig, dem Interview mehr Sachlichkeit zu geben.




Diskussion: Fünf Gründe, warum Blog­beiträge von höherer wissen­schaft­licher Qualität sind als Artikel in Zeit­schriften

Fünf Gründe, warum Blogbeiträge von höherer wissenschaftlicher Qualität sind als Artikel in Journalen

Der holländische Toilettenreiniger „WC-Ente“ warb für sich in einem berühmten Werbespot im Jahre 1989 mit dem Slogan „Wir von WC-Ente raten Ihnen… WC-Ente!“. Inzwischen ist es in den Niederlanden sprichwörtlich geworden, und zwar immer dann, wenn irgendjemand eine Meinung äußert, welche eindeutig seinem Eigeninteresse entspringt. In diesem Blog werde ich der Hypothese nachgehen, dass Blogbeiträge im Mittel von höherer Qualität sind als Artikel in Journalen. Hier präsentiere ich 5 Argumente, die für diese Hypothese sprechen:

1. Blogbeiträge verwenden offene Daten, Verschlüsselungen und Materialien (wenn technische Artikel veröffentlicht werden, ja, wann immer möglich)

2. Blogs haben offene Begutachtung (oh, wenn Sie es nicht wissen, außer dass kaum noch jemand bei RealClimate reinschaut)

3. Blogs filtern nicht nach Wichtigkeit (dazu betrachte man einfach die Themenvielfalt der Beiträge auf Climate etc., Climate Audit, WUWT [und auf Deutsch EIKE]).

4. In Blogs werden viel besser Fehler korrigiert (absolut, wrden doch fehler normalerweise innerhalb von Minuten erkannt).

5. Blogs sind offen zugänglich (und werden vielleicht auch öfter gelesen).

Man lese diesen gesamten Artikel um mehr über die Hintergründe dieser fünf Gründe zu erfahren. Meine Kommentare sind (in Klammern) oben enthalten. Punkt 5 ist besonders wichtig. Einige Leute haben mir bereits gesagt, dass WUWT die Welt verändert hat. Das ist wohl so, aber ich betrachte es als kollektive Bemühungen mit anderen Klimablogs. Würden Klimablogs nicht existieren, hätte niemand etwas von Klimagate oder dem horrenden Durcheinander in den IPCC-Berichten 4 und 5 erfahren – neben vielen anderen Dingen.

Es mag weitere Vorteile geben. Ich bin mir sicher, dass so Mancher weitere, oben nicht erwähnte Punkte beisteuern könnte.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/04/15/discussion-five-reasons-blog-posts-are-of-higher-scientific-quality-than-journal-articles/

Übersetzt von Chris Frey EIKE