Wintervorschau 2016/17- widersprüchliche Prognosesignale

Bild rechts: Herrliche Winterpracht aus Eis und Schnee in Tambach-Dietharz/Thüringen: Trotz aller wissenschaftlich-technischen Fortschritte ist so ein Eiswinter langfristig nicht vorherzusagen. Foto: Stefan Kämpfe

1. Die Bauernregeln und die „Zwei- Kelvin- Septemberregel“

Der sehr warme September 2016 ruft die Regel „Ist der September sehr gelind, wird der Winter ein Kind“ auf den Plan. Freilich bleibt dabei offen, was mit „gelind“ gemeint ist. Und der Zusammenhang zwischen Septembertemperaturen und denen des Folgewinters ist in Deutschland zwar positiv, aber mit einem Bestimmtheitsmaß von nur etwa 3% kaum tauglich für Vorhersagen. Betrachtet man nur die sehr warmen September (Temperaturdaten liegen für das Deutschland-Mittel seit 1761 vor; seitdem betrug das Septembermittel bis 2015 13,1°C, das für den „Folgewinter“ 1761/62 bis 2015/16 minus 0,2°C.), so soll der Winter gemäß der „zwei- Kelvin-Regel“ immer dann zu mild ausfallen, wenn der vorangehende September um mindestens 2 Kelvin (entspricht 2°C) zu warm war. Die folgende Tabelle zeigt die entsprechenden Fälle:

In 255 Jahren gab es also nur 13 Fälle (das sind gerade mal 5% aller Jahre) mit einem derart milden September, von denen der folgende Winter in 10 Fällen (76%) deutlich zu mild ausfiel. Nimmt man noch die nur etwas zu milden Winter 1961/62 und 1975/76 hinzu, steigt die Wahrscheinlichkeit auf stolze 92%. Auf den ersten Blick eine berauschend sichere Quote – wenn da nicht die geringe Zahl der Gesamtfälle von nur 13 wäre. Der letzte und einzige Fall, wo die Regel nicht zutraf, war 1895/96; allerdings folgte da auch „nur“ ein fast normaler und keinesfalls ein deutlich zu kalter Winter. Es ist also nicht völlig ausgeschlossen, dass einem warmen September auch mal ein zu kalter Winter folgen könnte – irgendwann ist immer das erste Mal. Daher sollte diese Regel nie alleine für Prognosen genutzt werden!

Auch die meisten anderen Bauernregeln auf einen sehr milden bis milden Winter hin.

2. El-Nino weicht La Nina – was bedeutet das?

„El-Nino“ bezeichnet im Wesentlichen eine positive Wassertemperaturanomalie des östlichen tropischen Pazifiks. Normalerweise ist das Wasser vor der südamerikanischen Pazifikküste deutlich kälter, als nahe am Äquator zu erwarten, weil dort eine aus der Antarktis kommende Meeresströmung verläuft und der Südostpassat das warme Wasser westwärts verfrachtet. Mitunter setzen Kaltwasserströmung und Passat jedoch ganz oder teilweise aus. Warmes Wasser schwappt dann vom westlichen bis zentralen Pazifik bis vor die Südamerikanische Küste (obere Abbildung). Das Gegenteil, nämlich übernormal starke Kaltwasserzufuhr, kommt genauso oft vor und wird als „La Nina“ bezeichnet. Dem sehr starken El Nino von 2015, welcher weltweit erwärmend wirkte, aber keine direkten Auswirkungen auf die Witterung in Mitteleuropa hatte, scheint nun ein mehr oder weniger kräftiges La Nina-Ereignis zu folgen. Direkte Auswirkungen auf die Winterwitterung in Deutschland lassen sich daraus aber kaum ableiten.

3. Nachlassende Sonnenaktivität – Menetekel der Abkühlung

Direkte Sonnen- und Infrarotstrahlung schwanken nur wenig, umso mehr aber das solare Magnetfeld, die Teilchenstrahlung („Solarwind“, verantwortlich u.a. für Polarlichter), die Radiostrahlung und die von der oberen Erdatmosphäre weitgehend absorbierte kurzwellige Strahlung (Röntgen, kurzwelliges UV). Sie beeinflussen Wetter und Klima wesentlich; allerdings besteht noch Forschungsbedarf. Die Sonnenfleckenanzahl bildet die Sonnenaktivität grob ab; je mehr Sonnenflecken, desto höher die Sonnenaktivität. Die Sonnenaktivität wirkt auf verschiedenen Zeitskalen; hierzu wird intensiv geforscht. Im Jahr 2016 nahm die Fleckenzahl tendenziell weiter ab; zeitweise war die Sonne schon fleckenlos, was Kältewellen in den kommenden Monaten begünstigen könnte (Quelle http://sdo.gsfc.nasa.gov/data/ ):

Dem noch intensiven 23. folgte der schwache 24. SCHWABE- Zyklus. Dieser ist mit maximal nur gut 100 Flecken einer der schwächsten Sonnenfleckenzyklen seit 200 Jahren:

Nach dem absoluten Zyklus-Maximum (Februar 2014) sank die Fleckenzahl. Der Winter 2016/17 ist der dritte nach dem Maximum des SCHWABE- Zyklus. Von den bisher 23 mitteleuropäischen Wintern an etwa der gleichen Zyklus-Position, deren Temperaturen sich ermitteln ließen, waren 14 mehr oder weniger deutlich zu mild (doch nie extrem mild), 8 mehr oder weniger deutlich zu kalt (markant zu kalt aber nur der von 1940/41), und einer annähernd temperaturnormal. Es deutet sich also eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen normalen bis zu milden Winter 2016/17 an, wenn man nur die Phase nach dem solaren Aktivitätsmaximum betrachtet. Eine bessere Aussagefähigkeit hat der solare Ap- Index, welcher die magnetische Wirkung der solaren Teilchenstrahlung beschreibt. Er hatte sein Minimum zwischen 2008 und 2010, was die damaligen Kälte- Winter mit erklären könnte. Gegenwärtig ist der Ap-Index, im Gegensatz zur Anzahl der Sonnenflecken, noch relativ hoch, was für einen eher milden Winter spricht:

In den kommenden Jahrzehnten sinkt die Sonnenaktivität aber vermutlich weiter (neues Dalton- oder Maunder-Minimum), was weltweit abkühlend wirkt und in Mitteleuropa Meridionallagen (im Winter oft kalt) begünstigt. Das träge Klimasystem reagiert nur mit Verzögerungen von etwa 10 bis 30 Jahren auf die schon nach 1990 beginnende tendenzielle Abschwächung der Sonnenaktivität, so dass sich negative Auswirkungen erst weit nach 2015 deutlicher zeigen werden. Vermutlich gab es deswegen bereits in den letzten 19 Jahren kaum noch Erwärmung in Deutschland; in Zentralengland kühlte es sich gar leicht ab:

Bei globaler Betrachtungsweise (die „Erdmitteltemperatur“ ist strenggenommen ein wertloses Kunstgebilde) fehlt, trotz des starken El Ninos2015/16, nun schon seit gut 19 Jahren eine signifikante „globale“ Erwärmung. Insgesamt lässt die geringe Sonnenaktivität einen eher normalen bis etwas zu kalten Winter erwarten.

4. Die Zirkulationsverhältnisse

Westliche Luftströmungen (Zonale Großwetterlagen) bringen milde Atlantikluft nach Deutschland, nördliche und vor allem östliche Kaltluft. Bei Süd- und Zentralhochlagen muss ein starker Wind die bodennah aus Ost einsickernde oder vor Ort immer wieder neu entstehende Kaltluftschicht vertreiben, ansonsten können auch sie im Tiefland bitterkalt sein, während es auf den Berggipfeln sehr mild ist. Der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Luftströmungen mit Westanteil (Großwettertypen W, SW und NW) sowie den Wintertemperaturen in Deutschland ist sehr eng (folgende Grafik):

Für längerfristige Vorhersagen muss man die Zirkulationsverhältnisse vorhersehen können, was kaum möglich ist. Im Herbst 2016 war die Zonalzirkulation meist sehr schwach. Besonders im Oktober fallen die markanten Trogvorstöße nach Deutschland auf, die (vielleicht!) auf Winterkälte hinweisen könnten. Wegen der sich aktuell vermutlich abschwächenden Ostwind-Phase der QBO (Erklärung siehe Punkt 7) liegt eine verstärkte Zonalisierung im Laufe des Frühwinters jedoch im Bereich des Möglichen. Einhergehend mit der schwachen Zonalzirkulation fehlten schwere Herbststürme. Die Zirkulationsverhältnisse weisen überwiegend auf einen eher kalten Winter hin.

5. Die mittelfristigen Modelle

Die verbesserte Kurzfrist- Vorhersagegüte (etwa 1 bis 4 Tage im Voraus) resultierte aus der Entwicklung und Verfeinerung numerischer Modelle, basierend auf Gleichungen der Thermodynamik, in Verbindung mit immer schnelleren Computern sowie mehr und besseren Mess- oder Beobachtungsdaten per Satelliten und Automaten. Für längerfristige Vorhersagen dienen sogenannte Ensemble- Modelle, bei denen man die Ergebnisse mehrerer Modell- Läufe (gerechnet mit leicht variierten Anfangsparametern) mittelt. Sie liefern keine detaillierten Vorhersagen, doch gute Abschätzungen des Temperaturniveaus für etwa eine Woche im Voraus und vage für bis zu 15 Tagen. Die Ensemble- Vorhersagekarte des NOAA (USA- Wetterdienst) vom 25.11. für den 10.12.2016 zeigte eine glatte Westströmung über West- und Mitteleuropa zwischen einer Hochdruckzone im Mittelmeergebiet und tiefem Luftdruck südlich von Island und blieb, trotz üblicher Variationen, auch bis zum 30.11. ähnlich (Quelle NOAA). Sollte das so eintreten (noch sehr unsicher), so wäre es zumindest im Flachland für Winterwetter zu mild:

Bei den Modellen entstehen bei derart langen Vorhersagezeiträumen aber oft Differenzen der einzelnen, gerechneten Läufe, ganz links das amerikanische GFS von 22.11., 12 UTC, Mitte genau 2, rechts genau 3 Tage später, jeweils für den 05. Dezember 2016, 12 UTC, berechnet (Quelle: http://www.wetterzentrale.de/topkarten/ ). Man erkennt ein „Modellchaos“:

Die linke Karte ähnelte einer kalten Nordost-, die mittlere einer milden Südwestlage, die rechte einer relativ kühlen Nordwestlage. Aktuell deutet sich nur das Fehlen extrem kalter oder extrem milder Lagen bis etwa 10. Dezember an; es dominiert zu hoher Luftdruck von Nordwest- bis Mitteleuropa mit anfangs zeitweise nördlicher Strömung und dann ruhigem Hochdruckwetter; am wahrscheinlichsten ist daher eine fast normale erste Dezemberdekade mit häufigeren, teils mäßigen, vereinzelt strengen Nachtfrösten, danach herrscht Richtung Monatsmitte größte Unsicherheit.

6. Die aktuelle Tendenz der Wintertemperaturen in Deutschland

Trends erlauben nie Rückschlüsse auf den Einzelfall und keine Extrapolation in die Zukunft. Die Wintertemperaturen entwickelten sich in den letzten 30 Jahren folgendermaßen:

Trotz der sehr milden Winters 2013/14 und 2015/16 und kontinuierlich steigender CO2- Konzentration (obere, grüne Linie) stagniert das Wintermittel seit 30 Jahren, weil die schon erwähnte nachlassende Sonnenaktivität und schwächere Zonalzirkulation bereits Wirkung zeigen. Und die Deutschland- Werte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind nicht wärmeinselbereinigt, sonst hätte es nämlich sogar einen leicht fallenden Trend der Wintertemperaturen gegeben. Das Beispiel einer der wenigen, fast ungestörten Messstationen zeigt Folgendes:

Aber die „richtige“ Kälte dürfte indes wegen der Trägheit des Klimasystems erst in wenigen Jahren bis Jahrzehnten zuschlagen („Kleine Eiszeit“). Die seit einigen Jahren wieder leicht steigende Zahl von Nebeltagen weist gleichfalls auf eine langsam beginnende Abkühlung hin.

7. Die Nordatlantische Oszillation (NAO), die AMO, die QBO, der Polarwirbel und eine markante Kaltwasserinsel im zentralen Nordatlantik

Der NAO- Index ist ein Maß für die Intensität der Westströmung über dem Ostatlantik im Vergleich zum Langjährigen Mittel. Positive NAO- Werte bedeuten häufigere und intensivere, im Winter eher milde Westwetterlagen. Bei negativen NAO- Werten schwächt sich die Intensität der Zonalströmung ab, bei stark negativen Werten kann sie gar in eine Ostströmung umschlagen oder meridional verlaufen. Die NAO war bis Ende September 2016 überwiegend negativ; danach bei ständigen Schwankungen oft meist leicht positiv (Quelle http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/precip/CWlink/pna/nao.mrf.obs.gif ):

Mitunter verändert sich die NAO sprunghaft (schwere Vorhersagbarkeit). Die AMO (ein Maß für die Wassertemperaturschwankungen im zentralen Nordatlantik) wies im Sommer/Herbst Rekordwerte auf („Warmphase“). Ein kompletter AMO- Zyklus dauerte seit Beginn regelmäßiger Messungen immer etwa 50 bis 80 Jahre, somit ist in naher Zukunft ein Wechsel in die Kaltphase wahrscheinlich. Mehr zum Zusammenhang von AMO, NAO und den Temperaturverhältnissen in Deutschland unter anderem hier http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/im-takt-der-amo-und-der-nao-3-das-haeufigkeitsverhalten-der-grosswetterlagen-und-dessen-auswirkungen-auf-die-deutschland-temperaturen/ . Die AMO verhält sich fast spiegelbildlich zu NAO, der Westwetterlagenhäufigkeit und den Wintertemperaturen in Deutschland. AMO- Warmphasen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen kalten Winter leicht, weil diese Konstellation kalte, nordöstliche Strömungen („Wintermonsun“) begünstigen könnte. Und die QBO (Windverhältnisse in der unteren Stratosphäre der Tropen, die etwa alle 2,2 Jahre zwischen West und Ost wechseln) befindet sich momentan in der unteren Stratosphäre noch in der Ostwindphase, welche häufiger eher kalte Winter in Mitteleuropa zur Folge hatte, weil stratosphärische Westwinde in den Tropen den Polarwirbel stärken und stabilisieren. Die Bildung von Kälte begünstigenden Troglagen wird in QBO- Ostwindphasen erleichtert. Allerdings scheint diese Ost- Phase zu enden; immerhin könnte sie eine Erklärung für die Seltenheit von Westlagen im Herbst 2016 sein. Ein ungestörter, sehr kalter Polarwirbel im 10- hPa- Niveau (gut 25 Km Höhe, Stratosphäre) ist fast kreisrund und in der Arktis extrem kalt, was Westwetterlagen begünstigt, welche in Deutschland mild sind. Für den 10. Dezember sagt der französische Wetterdienst einen nur leicht gestörten, über Grönland/Nordmeer besonders kalten Polarwirbel vorher, was Westlagen über Europa stabilisieren könnte; auch diese Vorhersage muss aber mit Vorsicht betrachtet werden:

Seit vielen Monaten existiert eine auffällig beständige „Kaltwasserinsel“ im zentralen Nordatlantik zwischen Großbritannien/Westeuropa und den USA. Sie war auch Anfang November 2015 und 2016 gut erkennbar (auf den dunkelblauen Flächen war die Meeresoberflächentemperatur etwa 2°C kälter, als im Langjährigen Mittel, Quelle http://weather.unisys.com/surface/sst_anom.gif , hier nur der Nordatlantik- Ausschnitt):

Sie schwächt möglicherweise die Zonalzirkulation; eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für Kälte in Deutschland. Seit 1996 waren vor den Wintern 2015/16, 2014/15, 2009/10, 2002/03 und 2001/02 ähnliche Phänomene zu beobachten; 2 dieser Winter waren zu kalt, 3 zu mild. Und 2016 nahmen Größe und Intensität der „Kaltwasserinsel“ deutlich ab (rechtes Bild). Die Mehrzahl der genannten Faktoren deutet einen normalen Winter an.

8. Verursacht das angeblich verschwindende Arktische Meereis kältere Winter? Für die relativ kalten Winter 2009/10 und 2012/13 wurde das schwindende arktische Meereis, speziell im September, verantwortlich gemacht. Mit etwa 4,7 Millionen Km² gab es im Septembermittel 2016 eine etwas größere Eisfläche, als im September 2015, und deutlich mehr zum bisherigen Negativ- Rekordmittel von 3,6 Millionen Km² (Sept. 2012) (Daten: NSIDC, National Snow and Ice Data Center der USA). Bei AMO- Warmphasen wird mehr Wärme in die Arktis eingetragen. Die minimale Eisausdehnung und die geringere Westlagenhäufigkeit der 2000er Jahre „passen“ gut zum AMO- Maximum. Genaueres Zahlenmaterial zur Eisausdehnung liegt leider erst seit 1979 vor (Einführung der flächendeckenden, satellitengestützten Überwachung). Zumindest in diesem relativ kurzen Zeitraum von mehr als 35 Jahren bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen der AMO und der Fläche des winterlichen Arktis- Meereises:

Ähnlich wie in den 1930er Jahren, als während der damaligen AMO- Warmphase ebenfalls ein Meereisrückgang sowie vor allem ein starkes Abschmelzen der Grönland- Gletscher herrschte. Näheres dazu unter http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/fotos-aus-den-dreissiger-jahren-groenland-gletscher-haben-sich-damals-schneller-zurueck-gezogen-als-heute/ . Die These „weniger Arktiseis- mehr Winterkälte in Deutschland“ ist unhaltbar; tatsächlich fehlt jeglicher Zusammenhang:

Auch bei Betrachtung anderer Bezugszeiträume besteht keine Korrelation. Die aktuelle Meereisbedeckung im Vergleich zu den Vorjahren auf der Nordhalbkugel kann man hier abrufen: http://ocean.dmi.dk/arctic/icecover.uk.php . Laut einer Fehlprognose von Al Gore sollte der Nordpol schon im Spätsommer 2013 eisfrei sein. Näheres bei http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/alex-newman/al-gore-sagte-voraus-2-13-sei-die-arktis-voellig-eisfrei-stattdessen-ist-die-eisschicht-um-die-ha.html . Trotzdem hat das komplizierte, wenig erforschte Zusammenspiel zwischen Meeresströmungen, AMO, Meereis und Großwetterlagen wahrscheinlich großen Einfluss auf die Witterungsverhältnisse. Bei mehr Eis könnte ein höheres Temperaturgefälle zwischen niederen und höheren Breiten entstehen, was tendenziell Westlagen begünstigt.

Die Ausdehnung der Schneebedeckung im Spätherbst (Okt/Nov) in Eurasien hat ebenfalls keine wesentlichen Auswirkungen auf die deutsche Winterwitterung. So bedeckte der Schnee in den 9 Spätherbsten 1968, 70, 72, 76, 93, 2002, 09, 14 und 2015 auf der größten zusammenhängenden Landmasse der Erde eine deutlich überdurchschnittliche Fläche, doch nur die 3 Winter 1968/69, 2002/03 und 2009/10 waren danach zu kalt, während die anderen 6 zu mild ausfielen; letztmalig der von 2015/16.

9. Analogfälle (ähnliche Witterung wie 2016)

Bei dieser Methode werden die dem Winter vorangehenden Monate hinsichtlich ihres Witterungsverlaufs betrachtet. Das Witterungsverhalten im September/Oktober 2016 (September viel zu warm, Oktober eher kühl und gebietsweise feucht) ähnelte, freilich nur sehr grob, dem der Jahre 1895, 1917, 19, 26, 32, 47, 75, 81, 91, 99 und 2009, alles Jahre, denen häufiger milde Winter folgten; nur die von 1981/82 und 2009/10 waren deutlich zu kalt. Die wahrscheinliche (trotzdem sehr unsichere) Luftdruckverteilung über Europa (Quelle: langfristwetter.com) sieht für die ersten 2 Wintermonate so aus:

Im Dezember 2016 (oberes Bild) leicht geschwächte Westwind- Zirkulation (positive Luftdruck-Anomalien in hpa auf Meeresspiegelniveau, gelbe und rötliche Linien über Nordosteuropa und zu tiefer Luftdruck blau- violett auf dem zentralen Nordatlantik). Das kann zumindest gelegentlich Kälte in Mitteleuropa begünstigen. Im Januar 2017 ähnliche Verhältnisse wie im Dezember, doch etwas abgeschwächt. Die Vergleichs- Winter mit ähnlicher Vorwitterung, aus der sich die berechnete Druckverteilung ergab, waren 1908/09, 1914/15, 1916/17, 1919/20, 1924/25, 1928/29, 1937/38, 1970/71, 1987/88, 1991/92, 2000/01, 2007/08, 2009/10. Es finden sich 8 zu milde (am deutlichsten 2007/08), 1 fast temperaturnormaler und 4 zu kalte Winter; am markantesten 1928/29. Damit deutet sich eine schwache Tendenz zu einem eher milden Winter an. Mittelt man einfach, ergibt sich aus diesen Vergleichsfällen ein fast normaler Winter- die Streuung ist jedoch enorm! Zu warmen Sommern (auch der Sommer 2016 war trotz seiner sehr wechselhaften Witterung deutlich zu warm!) folgen meist milde Winter.

Zwischen den Herbst- und Wintertemperaturen findet sich sogar ein etwas deutlicherer positiver Zusammenhang. Der Herbst 2016 war aber nur auf Kosten des Septembers etwas zu mild. Der November 2016 wies kalte und sehr milde Abschnitte auf, was keine Rückschlüsse auf die Winterwitterung erlaubt. Zu hoher Luftdruck über Mittel- und Nordwesteuropa Ende November/Anfang Dezember mit etwas kühlerer Frühwinterwitterung, wie in diesem Jahr, hatte meist milde Hochwinter zur Folge. Insgesamt deuten die Analog- Fälle einen etwas zu milden Winter an.

10. Die Hurrikan-Aktivität (Nordatlantik) und Zyklonen-Aktivität (nördlicher Indik)

Mit gewissen Abstrichen (mangelnde Beobachtungsmöglichkeiten vor Einführung der Satellitentechnik) ist die jährliche Anzahl der Tropischen Wirbelstürme im Nordatlantik (Hurrikane) und der Zyklone (nördlicher Indischer Ozean) etwa bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Die verheerenden, meist wenige Tage bis selten länger als zwei Wochen existierenden Hurrikane gelangen nie nach Mitteleuropa. Aber sie beeinflussen unsere Witterung. Sie schwächen das Azorenhoch oder kommen bei Einbeziehung in die Westdrift als normale Tiefs nach Europa, wo sie im Spätsommer/Frühherbst mitunter einen Witterungsumschwung einleiten. Auch die Anzahl der im nördlichen Indischen Ozean jährlich vorkommenden Wirbelstürme (Zyklone) könnte einen gewissen Einfluss auf unsere Winterwitterung haben; es gibt von 1890 bis 2014 eine leicht negative Korrelation (tendenziell kältere Winter, wenn dort viele Zyklone auftraten). Im Mittel von 1851 bis 2014 sind gut 5 Hurrikane pro Jahr (die Saison beginnt meist erst zwischen Mai und Juli, doch 2016 gab es schon im Januar einen Hurrikan, und endet spätestens im Dezember) aufgetreten. Erreichte ihre Zahl mindestens 10 (1870, 1878, 1886, 1887, 1893, 1916, 1933, 1950, 1969, 1995, 1998, 2005, 2012), so waren von den 13 Folgewintern 11 zu kalt, nur 2 (1998/99 und 1950/51) zu mild. Bei fast all diesen Fällen brachte schon der Spätherbst markante Kältewellen; selbst vor den beiden dann milden Wintern waren sie zu beobachten; besonders markant 1998. In diesem Jahr gab es bislang 7 Hurrikane und damit etwas zu viele, was sowohl vor extrem kalten als auch vor extrem milden Wintern vorkam. Im Indischen Ozean blieb die Zyklonen- Aktivität 2016 unterdurchschnittlich. Die Wirbelsturm- Aktivität liefert also auch diesmal keine wesentlichen Hinweise auf die kommende Winterwitterung.

11. Die Langfrist-Vorhersagen einiger Institute, Wetterdienste und Privatpersonen:

UKMO (Großbritannien): Stand 14.11.2016 Winter (D, J, F) mit undeutlicher Wahrscheinlichkeit nur in Norddeutschland zu mild (folgende Karte):

Anmerkung: Hier wird nur die erste UKMO- Karte gezeigt. Es gibt zwei weitere, eine mit der Probability (Wahrscheinlichkeit) für einen normalen Winter und eine für einen zu kalten; beide weisen diesmal ebenfalls keine eindeutigen Wahrscheinlichkeiten auf. Die aktuellen Karten jederzeit unter http://www.metoffice.gov.uk/research/climate/seasonal-to-decadal/gpc-outlooks/glob-seas-prob

Meteo Schweiz Stand Nov. 2016: Leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zu kalten Winter. Zu milder Winter fast so wahrscheinlich wie der Zufall (33,3%); normaler etwas weniger wahrscheinlich. Die „doppelten T“ sind die Fehlerbalken:

LARS THIEME (langfristwetter.com) Vorhersage von Anfang November 2016: Dezember normal, Januar sehr mild, Februar zu kalt. Winter insgesamt normal bis etwas zu mild und eher niederschlagsreich.

Kaltwetter.com Prognose vom 28.11.2016: Winter insgesamt normal, wobei Dezember und Februar etwas zu mild werden sollen, der Januar aber deutlich zu kalt ausfällt.

IRI (folgende Abbildung), Vorhersage vom Nov. 2016: Mit leicht erhöhter Wahrscheinlichkeit zu mild.

DWD (Offenbach): Leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen kalten oder normalen Winter (Stand Nov. 2016):

NASA (US- Weltraumbehörde) Karte vom November 2015: Winter in Mitteleuropa etwa 1,5 bis 2,5 K zu mild. Bei dieser Karte liegt Mitteleuropa am linken Kartenrand, weit oben:

CFSv2- Modell des NOAA (Wetterdienst der USA, folgende 2 Abbildungen, Eingabezeitraum 15. bis 24.11.2016): Dezember (links) nur im Alpenraum und Januar (rechts) in den meisten Gebieten etwas zu mild; Februar (unten) überall viel zu mild. Winter insgesamt eher mild. Die vorhergesagten Temperaturabweichungen beziehen sich auf die Mittelwerte der Periode 1981 bis 2010. Die fast täglich aktualisierten, aber leider oft falschen Prognosen unter http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/people/wwang/cfsv2fcst/ (Europe T2m, ganz unten in der Menütabelle; E3 ist der aktuellste Eingabezeitraum):

Die Mehrzahl dieser Langfristprognosen deutet einen etwas zu milden Winter an.

Fazit: Die Prognosesignale sowie die Vorhersagen der Wetterdienste und Institute sind nicht eindeutig und sehr widersprüchlich. Es kündigen sich aber zumindest einige kältere Phasen im Frühwinter an; auch Perioden mit häufigen Frösten im Flachland sind im Dezember deutlich wahrscheinlicher, als in den Vorjahren. Insgesamt fällt der Winter nach momentanem Stand aber erneut zu mild aus, wenngleich vermutlich weniger deutlich, als in den Vorjahren, und wird im Deutschland- Mittel auf +1,0 bis +3,0°C geschätzt (LJM 1981 bis 2010 +0,9°C); bei den sehr widersprüchlichen Prognosesignalen muss die weitere Entwicklung aber noch abgewartet werden. In den Mittelgebirgen bestehen zumindest zeit- und stellenweise Wintersportmöglichkeiten, und Schneekanonen können gut eingesetzt werden. Geschätzte Dezember- Monatsmitteltemperatur für Erfurt- Bindersleben (Mittel 1981- 2010 +0,5°C) -1,5 bis +1,5°C (zu kalt bis etwas zu mild). Für Jan/Feb. 2016 lässt sich noch kein Temperaturbereich schätzen! Das Schneeaufkommen ist kaum vorhersehbar (langfristige Niederschlagsprognosen sind besonders unsicher). Zur Winterlänge fehlen bisher ebenfalls noch Hinweise. Die Hochwinterwitterung (Jan/Feb.) kann erst anhand des Witterungstrends zum Jahreswechsel etwas genauer abgeschätzt werden; momentan muss noch ein Übergang zu sehr milder Witterung ernsthaft mit hoher Wahrscheinlichkeit in Betracht gezogen werden. Dank der bisherigen Zirkulationsverhältnisse (viele Trog- und Meridionallagen) bleiben aber winterliche Phasen oder wenigstens einen einzelner, kalter bis sehr kalter Wintermonat noch möglich. Sollte allerdings der Dezember tatsächlich zu mild ausfallen oder ein Umschwung zu milder Witterung mit Westwetter nach Mitte Dezember erfolgen, so erhöht das die Wahrscheinlichkeit für einen milden Hochwinter 2017 noch weiter.

Dieses Fazit wurde aus 30% der Tendenz der 2- K- September- Regel, 10% Sonnenaktivität, 20% Zirkulationsverhältnisse, 10% Mittelfrist- Modelle, 10% NAO, AMO,QBO, Polarwirbel, 10% Analogfälle und 10% der vorwiegenden Tendenz der Langfristprognosen gewichtet.

Aktualisierung voraussichtlich Ende Dezember.

Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, unabhängiger Klimaforscher, am 30.11. 2016




U.S. Geologisches Gutachten: ‚das größte Öl-und Gas-Lager das jemals in Amerika entdeckt wurde‘

Bildquelle rechts: wattsupwiththat.files.wordpress.com/2016/11/wolfcamp-oil-find.jpg

[Die USGS, die 1879 durch einen Beschluss des Kongresses geschaffen wurde, hat sich in den darauffolgenden 125 Jahren weiterentwickelt, indem sie ihr Talent und ihr Wissen auf den Fortschritt der Wissenschaft und Technologie abgestimmt hat. Die USGS ist die einzige Wissenschaftsagentur für das Innenministerium. Es wird von Tausenden von Partnern und Kunden für seine naturwissenschaftliche Kompetenz und seiner große Datenbestände der Erde und der Biologie geschätzt.]


Grafik wattsupwiththat.files.wordpress.com/2016/11/ia_energy_shaleoil.gif

Wie National Public Radio (NPR) Jeff Brady berichtet, entspricht die Menge an Öl, allein in der Wolfcamp Schieferformation, fast dem dreifachen der in ganz Amerika [USA] genutzten Menge von Erdölprodukten in einem Jahr.

[In 2015 verbrauchten die United States eine Gesamtmenge von 7,08 Milliarden Barrels von Erdölprodukten, im Mittel 19,4 Millionen Barrels pro Tag; Quelle EIA]

Nach USGS sind alle 20 Milliarden Barrel Öl „technisch erzielbar“, d.h. sie können mit den derzeit verfügbaren Technologien und Praktiken der Industrie an die Oberfläche gebracht werden – siehe Glossar.

„Dieses Öl wurde an einem Ort in Texas entdeckt, an dem vorher bereits mit herkömmlichen Verfahren gebohrt wurde“, berichtet Jeff für die Nachrichtensendung Unit NPR. „Aber jetzt, wo Ölfirmen Horizontalbohrungen und Hydraulic Fracking verwenden, können sie auf Reserven zugreifen, die vorher nicht bekannt oder außer Reichweite waren.“

Grafik: www.usgs.gov/media/images/midland-basin-map

“Fortschritte in Technologie und Änderungen der Industriepraktiken können erhebliche Auswirkungen darauf haben, welche Ressourcen technisch nutzbar sind und deshalb führen wir weiterhin Ressourcenschätzungen in den Vereinigten Staaten und der ganzen Welt durch“, erklärte Walter Guidroz, ein Programmkoordinator für das USGS Energie Ressourcen Programm. „Auch in Gebieten, die denen bereits Milliarden von Barrel Öl gefördert wurden, gibt es das Potenzial, noch Milliarden mehr zu finden“.

Die komplette Bewertung der Öl- und Gasreserven sind hier veröffentlicht. Die Karte zeigt die sechs getrennt beurteilten Regionen, nach der durch die Erdölindustrie bestimmten Tiefe und die den Wolfcampschiefer bilden.

Ganzer Artikel – Rebecca Hersher, NPR, 16. November 2016

Bild: Ilana Panich-Linsman für NPR ; Ölpumpen außerhalb von Midland, einer Ölstadt in West Texas

– wie angenehm der Anblick, verglichen mit einem Windenergieanlage – der Übersetzer 


Für diejenigen, die erstaunt sind, die Schätzung für das Wolfcamp Shale ist fast 19-mal größer als die USGS Schätzung der beständigen Ölmenge für das Eagle Ford Shale, veröffentlicht im Jahr 2012. Um das Ausmaß dieser Schätzung für das Wolfcamp Shale Field in weiteren Kontext zu setzen, die Prudhoe Bay-Formation an der nördlichen Flanke von Alaska, welches bis heute das größte produzierende Ölfeld in Nordamerika ist, das bislang entdeckt wurde, hat in den vergangenen 43 Jahren knapp über 12 Milliarden Barrel Öl gefördert. Das größte produzierende Ölfeld, das jemals in den unteren 48 Staaten der U.S., dem East Texas Field, entdeckt wurde, fördert bis heute über 7 Milliarden Barrel seit den frühen 1930er Jahren.

-David Blackmon,  Forbes, 15. November 2016


Das Überangebot von flüssigem Erdgas (LNG), ergänzt durch neue Produktion in den USA, Australien, Kanada und Ostafrika, „wird der Katalysator für eine zweite Erdgasrevolution mit weitreichenden Auswirkungen auf Gaspreise und Verträge schaffen“, so die Internationale Energieagentur (IEA) in seinem neuesten World Energy Outlook, vorgestellt auf einer Pressekonferenz in Westminster, Central London heute Morgen. – Arthur Fields, Highbury Clock, 17 November 2016

Danke für den Hinweis von Dr. Benny Peiser , The GWPF

Gefunden auf WUWT vom 17. 11.2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2016/11/17/newsbytes-u-s-geological-survey-discovers-largest-oil-gas-deposit-ever-discovered-in-america/




Trump hat die Mainstream-Medien gebrochen: …

Während der letzten 40 Jahre sind die Mainstream-Medien verkommen zu reinen und schamlosen politischen Propaganda-Organen. Dennoch fühlten sich konservative Führer ihnen verbunden – aus Furcht, von ihnen noch übler behandelt zu werden, wenn sie die Medien als das bezeichneten, was sie längst waren. Nicht so Donald Trump. Gab es jemals einen mächtigeren US-Präsidenten? Sie belegten ihn mit allen Schimpfwörtern unter der Sonne. Er nahm sie auf und nutze sie zum Gewinnen.

Welcher andere US-Präsident musste nicht vor der Medienhoheit kuschen oder auch nur höflich sein? Nur ein Milliardär, der trotz der Alten Medien gewählt worden ist, konnte es sich leisten, so gegen sie vorzugehen. Zum ersten Mal in der Historie der USA wurden die obersten Torwächter nationaler Diskussionen benannt und beschämt [unübersetzbares Wortspiel: named and shamed]… Die Könige und Königinnen der Medien haben sich bis zu einem Punkt manövriert, an dem die Menschen jemanden gewählt haben, der so mächtig ist, so reich und so unabhängig, dass er keinerlei Angst vor keinem dieser Medien hat. Dies ist die außerordentliche Versprechung der Wahl von Trump. Ist er der erste Präsident, der augenscheinlich niemandes Knecht ist – nicht von Geldgebern oder einer Partei-Maschinerie, von Industrien oder Zeitungsherausgebern.

Welcher andere US-Präsident brauchte nicht vor den Medien zu kriechen oder auch nur höflich zu ihnen zu sein?

Trump braucht sie nicht. Man unterschätze nicht, welche gewaltige Verschiebung der Medienmacht dieser Vorgang ist.

Donald Trumps Mediengipfel war eine ,f−−−ing firing squad’

NY Post, 21. November 2016

„Das Treffen war eine totale Katastrophe. Die TV-Oberbosse und Moderatoren gingen hin in der Erwartung, über den Zugang zu diskutieren, den sie zu einer Trump-Regierung bekommen würden, aber stattdessen erfuhren sie eine kalte Dusche im Stil von Trump“, fügte die Quelle hinzu.

Die Medien haben den Vertrag mit ihren Lesern gebrochen. Sie fütterten sie mit einer einseitigen kriecherischen Werbung, die Clinton als „Nachrichten“ verkaufte. Im Gegenzug wählten die Menschen Trump, möglicherweise einer der sehr Wenigen, die das degenerierte System aufbrechen können.

Die Quelle weiter: „Trump fährt fort zu sagen: ;Wir befinden uns in einem Raum der Lügner, der hinterlistigen und unehrlichen Medien, die über alles falsch berichten‘. Er sprach jeden Einzelnen in dem Raum an und nannte die Medien unehrliche, hinterhältige Lügner. Namentlich sprach er Jeff Zucker an und sagte, dass jedermann bei CNN ein Lügner sei und das CNN ein Netzwerk von Lügnern sei.

Trump erwähnte die NBC-Reporterin Katy Tur nicht namentlich, sprach aber von einer weiblichen Korrespondentin bei NBC, die falsch berichtet hatte. Dann erwähnte er eine Korrespondentin eines schrecklichen Netzwerkes, die aufgeschrien hatte, als Clinton verloren hatte – womit er Martha Raddatz meinte, die ebenfalls anwesend war.

Die Medienhoheit hat verstanden, was da kommt:

Es gab all die Fallen einer Wiederannäherung auf hohem Niveau: der gewählte Präsident Donald J. Trump, jetzt der leitende Pressekritiker der Nation, lud die Star-Moderatoren der Fernseh-Nachrichten für Montag zu einem privaten Gedankenaustausch.

Fernsehstars wie Lester Holt, Charlie Rose, George Stephanopoulos und Wolf Blitzer [teils Namen, die mir noch aus meiner Zeit in den USA Ende der siebziger Jahre in Erinnerung sind! Anm. d. Übers.] eilten zum Trump-Tower für das außerordentliche Treffen, normalerweise die Art von Ereignis, bei dem zwischen Journalisten und Politikern nach einem harten Kampf der Kampagnen die Luft gereinigt werden soll.

– NYpost

Nachdem er sie so angegriffen hatte, gab ihnen Trump am nächsten Tag wieder Hoffnung: Falls sie ihre Berichterstattung verbessern würden, würde er seine Meinung ändern:

„Für mich“, sagte Trump an einer Stelle, „wäre es eine großartige Errungenschaft, falls Sie in einem Jahr oder zwei noch einmal hierher zurückkehren und eine Menge Leute dabei haben, die sagen ,Sie haben einen großartigen Job gemacht’“. – New York Times

Die NY Times war das Hauptziel, zusammen mit CNN. [Ist es da Zufall, dass die NY Times so eng mit der „Süddeutschen Zeitung“ verbandelt ist, dass einmal pro Woche der SZ eine Original-Beilage der NYT beigefügt ist? Anm. d. Übers.] Am nächsten Tag verkaufte die Times das Ganze als ein „weniger trotzigen Trump“ und nannte ihn ein „Chamäleon“. Aber weder machte er Abstriche an seiner Kritik, noch entschuldigte er sich dafür (hier). Er agierte wie ein Trainer, der sein Team anbrüllte, ihm dann aber die Chance bot, sich zu rehabilitieren:

„Ich glaube, dass ich sehr hart angegangen worden bin“, sagte Mr. Trump während der ersten Minuten seiner Sitzung, auf der er die Times-Berichterstattung kritisierte. „Ich wurde extrem unfair behandelt, im wirklichen Sinne des Wortes.

Ich möchte sagen, dass sich die Times da mit am schlimmsten hervorgetan hat“. Dann fügte er mit Blick auf seine Beziehung zu der Zeitung hinzu: „Ich möchte das gerne umkehren. Ich glaube, dass es meine Arbeit sehr viel einfacher machen würde“.

Link: http://joannenova.com.au/2016/11/trump-has-broken-the-mainstream-media-a-president-so-powerful-he-tells-them-off-to-their-faces/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Überraschung zum Winterauftakt: Die Schneebedeckung Eurasiens trotzt dem „Klimawandel“- eine Ursachenforschung

Bild rechts: Riesen-Kontinent: Weite Teile des nördlichen und östlichen Eurasiens von Skandinavien über Russland, die Ukraine und Zentralasien bis hin nach Nordchina und Nordjapan sind im Winter schneebedeckt. Bildquelle: images.google.de

Seit vielen Jahren verhält sich die von Schnee bedeckte Fläche Eurasiens widersprüchlich. Im Spätherbst jagt ein Rekord den nächsten; auch 2016 war die Schneebedeckung sehr ausgedehnt und hatte mit 13,48 Millionen Km² im Oktober einen der höchsten Werte seit Aufzeichnungsbeginn erreicht. Die folgende Abbildung veranschaulicht die schon sehr massive Ausdehnung der Schneeflächen am 1. November:

Abbildung 1: Schneebedeckung (weiß) der Nordhalbkugel am 1. November 2016. Gelb ist das Meereis dargestellt. Quelle: USA- Wetterdienst (NOAA)

Dieser Trend zeigt sich schon seit dem Erfassungsbeginn der Schneebedeckung im Winter 1966/67; ebenso der zur deutlichen Abnahme der Schneebedeckung im Frühjahr. Die folgende Ursachenforschung beginnt aber erst mit dem Jahr 1978, weil fast alle hierfür benötigten Datensätze erst seit dieser Zeit einigermaßen lückenlos verfügbar sind. Zunächst soll daher die Entwicklung seit dem Winter 1977/78 gezeigt werden (Abbildung 2):

Abbildung 2: Seit 1978 wuchs die Schneefläche Eurasiens im Spätherbst (braun) tendenziell um etwa 3,25 Millionen Km², das entspricht der gut 9- fachen Fläche Deutschlands. Im Winter vergrößerte sie sich um gut 1 Million Km², während sie im März/April (hellgrün) um mehr als 2 Millionen Km² abnahm (im gesamten Frühling um knapp 2,5 Mio. Km²).

Doch welche Faktoren lösten dieses unterschiedliche jahreszeitliche Verhalten aus?

Der jahreszeitliche Trend der Lufttemperaturen im nördlichen Eurasien

Der Einfachheit halber wurde auf die aerologischen Daten des NOAA zurückgegriffen und das Flächenmittel der Lufttemperatur für die 1000 hPa- Fläche berechnet, welches grob nur etwa 100 Meter über dem Meeresspiegelniveau liegt und gute Rückschlüsse auf die in 2 Metern Höhe herrschenden Temperaturverhältnisse erlaubt. Die Berechnung erfolgte für den Sektor 40°N 0°E bis 70°N 180°E, welcher bis auf wenige Ausnahmen die im Spätherbst und Frühling vom Schnee bedeckten Gebiete erfasst (im Winter kann die Schneebedeckung durchaus zeitweise auch viel weiter südwärts reichen, und im hohen Norden setzt sie schon Ende September ein und verschwindet erst Ende Mai/Anfang Juni, während die höheren Berge Zentralasiens ganzjährig schneebedeckt bleiben). Die folgende Kartenskizze zeigt den Sektor:

Abbildung 3: Sektor für die Temperaturmittelberechnung des nördlichen Eurasiens.

Einem leichten, nahezu gleich verlaufenden Temperaturanstieg im Spätherbst und zeitigen Frühling von je etwa 1,8 K steht ein kaum merklicher, nicht signifikanter Anstieg der Wintertemperaturen von 0,4 K gegenüber:

Abbildung 4: Kaum winterliche Erwärmung des nördlichen Eurasiens, aber leichte Erwärmung im zeitigen Frühjahr und im Spätherbst.

Bei monatsweiser Betrachtung ergeben sich enorme Unterschiede zwischen September, Oktober sowie April einerseits (+1,9 und je + 1,8 K) und Dezember sowie Februar andererseits (+0,5 und +0,3 K). Warum es diese sehr unterschiedlichen Erwärmungsraten gab, ist unklar; allerdings könnten sie ein weiterer Hinweis auf die fehlende oder unbedeutende Erwärmungswirkung des CO2 sein, zumal dessen Konzentration auf der Nordhalbkugel gerade im September/Oktober ja am geringsten ist. Die leicht steigenden Temperaturen des Frühlings können die Abnahme der Schneebedeckung im Lenz nicht vollständig erklären, denn in dieser Zeit, speziell im März/April, ist es etwas kälter als im Spätherbst, und da nahm ja die Schneebedeckung trotz ebenso steigender Temperaturen massiv zu.

Die Niederschlagsverhältnisse

Leider war für die Niederschläge kein Flächenmittel verfügbar. Es wurde daher ein Mittel aus 22 halbwegs vollständigen Datensätzen berechnet, das natürlich für einen derartigen Riesenkontinent nicht repräsentativ sein kann, aber zumindest grobe Anhaltspunkte darüber vermittelt, wie sich die Niederschlagsverhältnisse entwickelt haben könnten. Die Liste der verwendeten Stations- Datensätze ist dem Anhang zu entnehmen. In 17 Fällen zeigte sich eine mehr oder weniger deutliche spätherbstliche Niederschlagszunahme, nur in 4 Fällen eine geringe Abnahme, in einem Fall Stagnation. Und im Vorfrühling (Februar/März), in welchem die Niederschläge in den meisten Gebieten noch ganz oder zumindest überwiegend als Schnee fallen, ergab sich bei 15 Fällen eine Zunahme. Die 4 Stationen mit geringer spätherbstlicher Niederschlagsabnahme lagen allesamt nördlich des 59. Breitengrades in Russland und damit in sehr kalten Regionen, in denen ab Ende September meist schon überwiegend bis ins Flachland Schnee fällt und sich nahezu immer schon im Oktober eine geschlossene Schneedecke bildet, selbst bei etwas weniger Niederschlag. Weiter südwärts, wohin sich ja die Schneebedeckung im fortschreitenden Spätherbst ausdehnt, zeigten alle Stationen eine spätherbstliche Zunahme der Niederschlagsmengen. Diese Zunahme kann also eine wesentliche Ursache der ausgedehnteren Schneebedeckung sein; während sich die Abnahme der Schneebedeckung im Frühjahr wohl nicht aus den Niederschlagsverhältnissen erklären lässt. Die Niederschlagstrends des Stationsmittels sind der folgenden Grafik zu entnehmen:

Abbildung 5: Die nicht repräsentative Mittelung aus 22 Stationen deutet auf eine überwiegende Niederschlagszunahme im Spätherbst, Winter und Vorfrühling hin.

Die Sonnenscheindauer

Daten der Sonnenscheindauer sind noch viel rarer und noch weniger zuverlässig, als die für den Niederschlag. Trotz intensiver Suche fanden sich nur 9 brauchbare Datensätze (Liste im Anhang). Deren Mittelung ergab eine geringe Abnahme der Sonnenscheindauer im Spätherbst; im Winter blieb sie nahezu unverändert, während sie in allen Frühlingsmonaten merklich zunahm. Von den 9 Datensätzen zeigten 7 eine meist deutliche Zunahme im Frühling, lediglich in Bor/Russland und in Sapporo/Japan gab es eine merkliche Abnahme, die nur in Sapporo auch in allen übrigen Jahreszeiten zu beobachten war. Und 5 Datensätze zeigten eine spätherbstliche Abnahme der Sonnenscheindauer; nur in Deutschland sowie in Busan/Korea nahm sie um je 16 Stunden zu; in Omsk und in Bor blieb sie mit +/- 1 Stunde nahezu unverändert. Auch hier gilt also: Keine Repräsentanz, keine Signifikanz, aber immerhin ein erster Hinweis, dass weniger Besonnung im Spätherbst und vor allem mehr Besonnung im Frühling die Schneeverhältnisse beeinflusst haben könnte:

Abbildung 6: Die nicht repräsentative Mittelung aus 9 Stationen weist auf eine geringe Abnahme der Sonnenscheindauer im Spätherbst um etwa 10 Stunden, aber auf eine merkliche Zunahme im Frühling um etwa 37 Stunden, hin. Alle 3 Frühlingsmonate wurden sonniger, besonders der März und der Mai.

Die hier gefundenen Hinweise werden durch andere wissenschaftliche Studien erhärtet. Folgende Abbildung zeigt die Entwicklung der gemittelten jährlichen Sonnenscheindauer mehrerer eurasischer Stationen in Stunden pro Tag:

Abbildung 7: Mittel der täglichen Sonnenscheindauer (Stunden) pro Jahr mit Beobachtungswerten aus Odessa, Moskau, Tartu (Estland), der Schweiz und Tateno/Japan. (Quelle http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2008JD011290/full#footer-citing ).

Weltweit nahm außerdem die kurzwellige solare Einstrahlung, welche ein wesentlich genaueres Maß als die Sonnenscheindauer ist, seit den frühen 1980er Jahren merklich zu:

Abbildung 8: Weltweit mehr Sonneneinstrahlung. Das erklärt, warum es insgesamt- auch in Eurasien- etwas wärmer wurde. Quelle http://static.skepticalscience.com/pics/Surface_Solar_Radiation.gif

Es versteht sich von selbst, dass zunehmende Sonnenscheindauer und Globalstrahlung im Frühling mit seinen langen Tagen einen viel größeren Einfluss auf die Temperaturverhältnisse und die Schneebedeckung ausüben als im Spätherbst mit seinen kurzen Tagen und der nur noch tief stehenden Sonne.

Ein Blick über den großen Teich

In Nordamerika zeigt die Schneebedeckung ein dem eurasischen Kontinent ähnelndes Verhalten. Stellvertretend und ohne näher darauf einzugehen, seien hier nur die Trends für November und April seit 1966 gezeigt:

Abbildungen 9a und 9b: Wie in Eurasien, so nahm auch in Nordamerika die von Schnee bedeckte Fläche im Spätherbst (November, oben) zu und im Frühling ab (April, unten). Quelle: NOAA

Beeinflusst die spätherbstliche Schneebedeckung Eurasiens die Wintertemperaturen in Deutschland?

Anlässlich des Winterbeginns soll abschließend noch diese Grafik gezeigt werden:

Abbildung 10: Trotz der wachsenden eurasischen Schneebedeckung im Spätherbst (rotbraun) stiegen die Temperaturen (DWD- Mittel) der Folgemonate Dezember (dunkelblau) und Januar (hellblau) seit 1972 geringfügig an; zum Dezember besteht keinerlei Zusammenhang; während zum folgenden Januar gar ein (nicht signifikanter) positiver Zusammenhang ermittelt wurde; eine umfangreiche spätherbstliche Schneebedeckung deutet sehr vage auf einen eher milden Januar hin- doch für eine brauchbare Prognose ist der Zusammenhang viel zu schwach.

Zusammenfassung

Der angebliche „Klimawandel“ führte bislang nicht zu einer generellen Abnahme der von Schnee bedeckten Flächen in Eurasien und Nordamerika. Einer merklichen Zunahme besonders im Spätherbst, doch auch im Winter, steht eine Abnahme im Frühling gegenüber. Als Hauptursachen deuten sich Kombinationswirkungen aus steigenden Niederschlagsmengen bei geringerer Sonnenscheindauer im Spätherbst sowie eine stark zunehmende Sonnenscheindauer in allen Frühlingsmonaten an; wobei diese Zusammenhänge noch intensiver erforscht werden müssen. Möglicherweise unterliegt die Ausdehnung der Schneebedeckung periodischen, natürlichen Schwankungen; welche sich aber nicht ermitteln lassen, weil erst seit den späten 1960er Jahren Daten vorliegen.

Anhang

Stationsliste (Niederschlag)

DWD- Flächenmittel für Deutschland

Vardo/Norwegen WMO- ID-Nr. 01098

Sodankyla/Finnland WMO- ID-Nr. 02836

Vytegra/Russland WMO- ID-Nr. 22837

Nar’Jan-Mar/Russland WMO- ID-Nr. 23205

Bor/Russland WMO- ID-Nr. 23884

Viljujsk/Russland WMO- ID-Nr. 24641

Ojmjakon/Russland WMO- ID-Nr. 24688

Jakutsk/Russland WMO- ID-Nr. 24959

Leningrad-St. Petersburg/Russland WMO- ID-Nr. 26063

Omsk/Russland WMO- ID-Nr. 28698

Chita/Russland WMO- ID-Nr. 30758

Kiev/Ukraine WMO- ID-Nr. 33345

Semipalatinsk/Kasachstan WMO- ID-Nr. 36177

Tashkent/Usbekistan WMO- ID-Nr. 38457

Busan/Korea WMO- ID-Nr. 47159

Sapporo/Japan WMO- ID-Nr. 47412

Hailar/China WMO- ID-Nr. 50527

Qiqihar/China WMO- ID- Nr. 50745

Kashi/China WMO- ID- Nr. 51709

Shenyang/China WMO- ID- Nr. 54342

Beijing/China WMO- ID- Nr. 54511

Stationsliste (Sonnenscheindauer)

DWD- Flächenmittel für Deutschland

Vytegra/Russland WMO- ID-Nr. 22837

Nar’Jan-Mar/Russland WMO- ID-Nr. 23205

Bor/Russland WMO- ID-Nr. 23884

Leningrad-St. Petersburg/Russland WMO- ID-Nr. 26063

Omsk/Russland WMO- ID-Nr. 28698

Tashkent/Usbekistan WMO- ID-Nr. 38457

Busan/Korea WMO- ID-Nr. 47159

Sapporo/Japan WMO- ID-Nr. 47412

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Verwundert, weil ihr Stadtteil dank EEG zeitweise keinen Strom bekommt? Auf unserer Homepage wurde doch darüber informiert!

Aber schon damals erkannten „gut informierte Kreise“, dass es sich dabei eher um die Bedrohung durch die angeordnete, in die Katastrophe mündende Öko-Energieversorgung handeln könnte und publizierten dazu diverse, eigene Erkenntnisse:
EIKE: Radio Eriwan: Ist die Versorgung mit EEG-Strom möglich? Im Prinzip ja, sofern sie auf den Strom verzichten
EIKE: Kann man bald per App Deutschland „den Saft“ abdrehen
EIKE: Bereiten sich Gemeinden schon auf künftige Black-Outs im Stromnetz vor?

Dass diese damaligen Analysen unabhängiger Fachpersonen wohl eher den wahren Grund erkannt haben, zeigt sich nun in den ersten auftauchenden Informationen von Versorgern, dass sie aufgrund gesetzlicher Vorgaben verpflichtet sind, dem Bürger den Strom abzuschalten, wenn der Leitungsbetreiber die Gefahr einer Netz-Instabilität kommen sieht. Und eine solche Instabilität wird immer wahrscheinlicher, je höher der Ökostromausbau wird.

Ein Versorger, der diese Information nun mit drastischen Worten an seine Strombezieher gibt, sind die Stadtwerke Bielefeld.
Stadtwerke Bielefeld 26.10.2016 : [1] Stadtwerke Bielefeld bereiten sich auf Netzabschaltung vor
Erneuerbare Energien sollen bald den Hauptanteil der deutschen Energieversorgung bereitstellen. Unser Strom soll klimaverträglicher werden und uns gleichzeitig unabhängiger von knapper werdenden, fossilen Brennstoffen machen. Die Energiewende birgt aber auch Risiken. Erneuerbare Energien bieten heute noch keine so stabile Versorgung wie konventionelle Kraftwerke. Außerdem sind die Transportwege für die erzeugte Energie noch nicht ausreichend ausgebaut. Deswegen kann es dazu kommen, dass in bestimmten Regionen nicht genug Strom zur Verfügung steht. Sollte so ein Fall eintreten, muss der Übertragungsnetzbetreiber (für Bielefeld ist das die Tennet TSO GmbH) sogenannte „systemstabilisierende Maßnahmen“ ergreifen. Das kann bedeuten, dass die SWB Netz GmbH verpflichtet wird, Teile von Bielefeld vom Stromnetz abzuschalten. Aktuell bereiten sich die Stadtwerke, gemeinsam mit der Stadt Bielefeld, nach den verbindlichen Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes darauf vor.

Nun erklären die Stadtwerke Bielefeld darin als Begründungen so ziemlich das Gegenteil von dem, was die Fachleute für Ökostrom immer verkünden: [1] „Die Energiewende birgt aber auch Risiken“,.Erneuerbare Energien bieten heute noch keine so stabile Versorgung wie konventionelle Kraftwerke“, nicht ohne im gleichen Atemzug vorsichtshalber die Notwendigkeit der Energiewende zu betonen, was zeigt, dass eine tiefer gehende Diskussion bewusst vermieden werden soll.

Interessant ist, dass „fehlende Transportwege“ als Begründung erscheinen, die nach den Gutachten der EEG-Fachleute und (davon profitierender Versorger) doch gar nicht erforderlich sein sollen:
Klimaretter.Info: "Keine Eile beim Netzausbau"
N-ERGIE Pressemitteilung: Energiewende mit weniger HGÜ-Trassen möglich
Wie so oft bei „Expertisen“ der Öko-Lobby, klaffen sobald es zum Schwur kommt, Vorhersagen und Wirklichkeit dann doch deutlich auseinander. Selbst der Präsident der Bundesnetzagentur sah sich jüngst genötigt, schon einmal darauf hinzuweisen:

vernunftkraft.de: Aus Westen nichts Neues: … Die Netzbetreiber müssen immer öfter eingreifen. Damit steigen sowohl die Kosten zur Systemstabilisierung als auch die operativen Risiken für einen sicheren Netzbetrieb“ ...
Doch unabhängig davon, wer „rechter“ hat; auf jeden Fall sind die Auswirkungen drastisch.

Das kann bedeuten, dass die SWB Netz GmbH verpflichtet wird, Teile von Bielefeld vom Stromnetz abzuschalten.

Geplantes Leid ist halbes Leid: Aufgrund von bereits vorhandenen Gesetzen für künftige Blackouts der Stromversorgung ist festgelegt, wie die Versorger dann vorzugehen haben. Das ist wichtig, weil damit ein großer Teil der Verursacher und Unterstützer (die Versorger, welche den EEG-Ausbau selbst massiv fördern und durchführen) sich selbst nicht nennen müssen: Stadtwerke Bielefeld:… Sie hat diesbezüglich keinen Ermessensspielraum.

Es steht zu befürchten, dass eine Vorwarnung zur Abschaltung dann nicht möglich ist

Stadtwerke Bielefeld: … Wenn eine solche Netzabschaltung nötig wird, steht zu befürchten, dass der zeitliche Vorlauf sehr kurz sein wird. Deswegen wird es wahrscheinlich nicht möglich sein die Betroffenen im Voraus zu informieren. Die Dauer dieser Unterbrechung soll für die einzelnen Gebiete so gering wie möglich gehalten werden. Die Information über die Abschaltung wird über die Medien, wie zum Beispiel das Radio, verbreitet. Außerdem wird es auf den Internetseiten der SWB Netz, der Stadtwerke und der Stadt Informationen geben. Zudem wird ein Info-Telefon geschaltet.

Aber so schlimm ist das ja nicht: Die Abschaltung erfolgt diskriminierungsfrei und dauert (derzeit) wohl nur jeweils 90 Minuten

Stadtwerke Bielefeld: Abschaltkaskade für Bielefeld
Welche Teile Bielefelds im Ernstfall von der Stromversorgung getrennt werden ist davon abhängig, wie groß die von der Tennet angeforderte Abschaltleistung ist. Das Umspannwerk, das zu diesem Zeitpunkt am nächsten an diese Leistung heranreicht, wird abgeschaltet. Nach ca. 90 Minuten soll die Versorgung dann wieder aufgenommen werden und der nächste Stadtteil, bzw. der nächste Umspannwerkbezirk ist an der Reihe. Die Abschaltung muss diskriminierungsfrei erfolgen. Das bedeutet, dass alle Stadtteile in gleicher Weise in die Abschaltkaskade einbezogen werden. Der Stadtteil, der als erstes betroffen ist, wird also erst dann wieder abgeschaltet, wenn alle anderen Bezirke einmal an der Reihe waren.

Ein Jobwunder bahnt sich an

Es wird also wieder eines der „GREEN Jobwunder“ auf monetäre Kosten der Bürger geben um ein Problem zu lösen, das man selbst geschaffen hat. Wer gesichert Strom braucht, muss sich eine USV für 90 Minuten anschaffen und installieren und das bald bundesweit. Ob diese „Startinvestition“ beim weiteren Ökostromausbau dann ausreicht, steht wohl in den Sternen. Aber die EEG-Fachleute geben dann bestimmt im Rahmen einer migrativen Ökostrom-Ausfall-Bedarfsplanung die erforderliche Information und Fördermittel zur Ankurbelung der EEG-vulnerabilitäts-Bedarfs-Ausbauinitiative „Versorgungssicherstellung durch batteriegestützte Eigenaggregate“ sollte es auch bald geben.

Anmerkung: Dank an den EIKE-Blogleser, der den Hinweis dazu gab.

Quellen

[1] Stadtwerke Bielefeld 26.10.2016 : Stadtwerke Bielefeld bereiten sich auf Netzabschaltung vor
https://www.stadtwerke-bielefeld.de/das-unternehmen/die-unternehmensgruppe/presse/detail/artikel/2/stadtwerke-bielefeld-bereiten-sich-auf-netzabschaltung-vor.html?L=0&cHash=87444e617cf4666acc03f03b3df50afa