George Soros zahlte Millionen an Al Gore, damit dieser bzgl. der globalen Erwärmung lügt

Den Dokumenten zufolge überwies George Soros der Umweltgruppe des ehemaligen Vizepräsidenten Al Gore im Verlauf von drei Jahren viele Millionen Dollar. Damit sollte Gore eine „politische Sphäre schaffen für aggressive US-Maßnahmen“ bzgl. der globalen Erwärmung.

YNW berichtet: „US-Programme bzgl. globaler Erwärmung sind seit etwa vier Jahren im Bereich globale Erwärmung engagiert*, und zwar auf Initiative von George Soros“, heißt es in einem der durchgesickerten OSI-Dokumente. „Es gab ein Budget in Höhe von 11 Millionen Dollar für Zuwendungen im Bereich globale Erwärmung während der letzten Jahre. Dieser Posten im Budget umfasst die Verpflichtung von George Soros, drei Jahre lang 10 Millionen Dollar pro Jahr an Al Gore zu zahlen, und zwar für seine Alliance for Climate Protection. Diese Institution führt Bildungsprogramme für die Öffentlichkeit bzgl. globaler Erwärmung durch, um politischen Spielraum für aggressive US-Maßnahmen zu schaffen. Dies liegt auf einer Linie mit dem, was Wissenschaftler für notwendig halten, um unsere Nation auf einen Weg zur Reduktion seiner CO2-Emissionen zu bringen“.

[*Original: U.S. Programs Global Warming Grants U.S. Programs became engaged on the global warming issue about four years ago. Ich weiß nicht, wie man das korrekt übersetzen kann. Anm. d. Übers.]

Es bleibt unklar, aus welchem Jahr dieses Memo stammt, aber die von Gore mitgegründete Alliance for Climate Protection ACP wurde 2006 ins Leben gerufen und wurde im Juli 2011 zum Climate Reality Project. Im Jahre 2008 trat die Alliance eine 300-Millionen-Dollar-Kampagne los, um Amerikaner zu ermutigen, „für aggressive Reduktionen von Treibhausgas-Emissionen einzutreten“. Dies berichtete die Washington Post.

ACP erhielt im Jahre 2008 10 Millionen Dollar vom OSI, wie aus den Steuerunterlagen hervorgeht [welche in den USA bei nicht kommerziellen Institutionen veröffentlicht werden müssen. Anm. d. Übers.] OSI übergab der ACP weitere 5 Millionen Dollar im Jahre 2009. Die Gruppe investigativer Reporter ProPublica betreibt eine Datengrundlage, die die Steuernachlässe für das OSI von 2000 bis 2013 enthält (hier). Das DCNF konnte keine anderen Jahre finden, in denen OSI Geld an das ACP überwiesen hatte.

Das OSI ist primär eine nichtkommerzielle Stiftung, die jedes Jahr Millionen Dollar vergibt aus zumeist den Linken zugeordneten Gründen. Inzwischen mit der Bezeichnung Open Society Foundations versehen hat Soros‘ gemeinnütziger Verein während der letzten drei Jahrzehnte über 13 Milliarden Dollar ausgegeben.

OSI hat nicht nur geplant, Gores Klimaverein zum Vorantreiben politischer Maßnahmen bzgl. globaler Erwärmung zu finanzieren, sondern auch weitere Millionen an die „Jugend-Klimabewegung“ zu geben.

„Dieser Posten im Budget ermöglicht auch die Erneuerung der vieljährigen Unterstützung der Energy Action Coalition durch US-Programme. Diese Organisation ist der führende Organisator der Jugend-Klimabewegung in den USA.

Und weiter: „Wir fügen auch einen Platzhalter für zusätzliche 2 Millionen Dollar ein, welche die Diskussion über die Agenda der globalen Erwärmung vom OSI am Leben halten soll. Es gibt ein Memo von Nancy Youman im Ordner mit den strategischen Plänen, welche Wege nach vorn für das OSI zum Thema Klima bahnen sollen – in den USA ebenso wie in anderen Bereichen des Open Society Network“.

Link: http://www.neonnettle.com/news/1722-george-soros-bribed-al-gore-millions-to-lie-about-global-warming

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ökostrom verschieben zur Lösung der EEG-Blockade Ein lokaler Versorger ist innovativ und löst das Speicherproblem – Koste es was es wolle

4Die Stadtwerke Haßfurth als kleiner Versorger (Vorsitzender des Aufsichtsrats: Der Bürgermeister von Haßfurth; städtischer Anteil: 82,1 %) hat sich enorm in EEG-Investitionen gestürzt:

Bild 1 Stadtwerke Haßfurth, eigener Ökostromanteil

Wie man anhand von Bild 1 sieht, entspricht das Strom-Einspeisevolumen an eigener Ökoenergie ziemlich genau dem Bundes-Mittelwert. Nun haben die Stadtwerke Haßfurt einen weiteren Schritt in die EEG-Zukunft vollzogen und einen Strom zu Gas-Konverter errichtet:

Stadtwerke Haßfurth, Pressemitteilung: Ein Meilenstein der Energiewende
Sie soll überflüssigen Windstrom „speichern“: Haßfurter Power-to-Gas-Anlage im Mainhafen geht in Betrieb.
Pro Jahr werde der containergroße Elektrolyseur eine Million Kilowattstunden des Öko-Gases für 14 000 Pro-Windgas-Kunden von Greenpeace Energy“ liefern, … Geschäftspartner Zösch erklärte, dass sich durch den im Geldbeutel kaum spürbaren Mehrbetrag die Investition in die zwei Millionen Euro teure Anlage refinanzieren soll.
Die Weiterführung von Zukunftsvisionen und wie ein Hochschulinstitut darüber für Jahre mit Forschungsmitteln versorgt wird, bitte direkt in der Pressemitteilung lesen.

Fortschritt ist selten umsonst und was dieser kostet, soll einmal ganz grob anhand der spärlich recherchierbaren Zahlen abgeschätzt werden (die Stadtwerke Haßfurt haben auf die Nachfrage des Autors zu Kosten nicht geantwortet).

Abschätzung Investkosten-Umlage
Investkosten PEM-Anlage: 1,25 MW Leistung, Investitionskosten 2 Mio. EUR. Nach ca. 15 Jahren ist sie zu erneuern. Anm.: Eine PEM-Zelle hält lt. [1] ca. 6 Jahre, dazu kämen noch hier nicht berücksichtigte Wartungskosten und Betriebskosten. Die folgende Abschätzung liefert also diesbezüglich einen sehr geschönten Wert, während eine höhere Auslastung im Gegenzug zu Verbilligungen führen würde.


Bild 2 PEM-Anlage Investkosten-Umlage-Abschätzung

Abschätzung der Kosten pro kWh
Dazu werden nur die reinen Umwandlungsverluste – berechnet aus dem Wirkungsgrad – berücksichtigt. Zudem wurden zur Vereinfachung die aktuellen Startwerte der EEG-Umlage und nicht der höhere Mittelwert eingesetzt. Die wahren Kosten dürften deshalb höher sein.


Bild 3 PEM-Anlage Umwandlungskosten-Abschätzung

Die Summe der auf kWh umgerechneten Investkosten und der Wandlungsverlust-Kosten betragen somit:
Gesamtkosten Wasserstoffwandlung über die Anlagen-Laufzeit: 18 ct / kWh
Eine Äquivalenz-Ökostrom kWh aus der PEM-Anlage als Wasserstoff kostet damit:
Mittlere Ökostrom-Mix EEG-Vergütung 15,6 ct / kWh + PEM-Wasserstoff-Umwandlungskosten 18 ct / kWh =
33,6 ct / kWh zuzüglich die Steuer- und Umlagen-Kostentreppe

Der (vereinfachte) Marktwert des Wasserstoffgases inclusive der Umlagen-Kostentreppe beträgt dagegen:
Stadtwerke Haßfurth, Gastarif haGas fix24: Arbeitspreis: 5,46 ct/kWh (4,59 ct/kWh netto)

Anmerkung: Im Klimaschutzplan 2050 unserer Umweltministerin soll Erdgas verboten werden. Man kann nun ahnen, warum dies (auch) erforderlich ist: Der Kostenunterschied der Energieträger ist einfach zu ärgerlich und würde irgendwann zu argumentativen Problemen führen.

Selbst wenn die Abschätzung viele Annahmefehler enthält (z.B. dass eine Teil der PEM-Anlage länger als 15 Jahre hält und fehlende Berücksichtigung von Steuern, höhere Auslastung als die aktuelle, es speisen zusätzlich noch private Solaranlagen ein, der kWh-Wert des Wasserstoffgases ist nicht direkt vergleichbar) zeigen alleine die Kostendimensionen trotzdem deutlich die Problematik.
Dabei handelt es sich jedoch um die billigst mögliche Wandlungsform. Bei größeren Einspeisevolumen in das Gasnetz muss man den Wasserstoff zusätzlich methanisieren (wird in der Meldung erklärt), bei einer Strom-Rückgewinnung entständen nochmals hohe Kosten und der Gesamtwirkungsgrad sinkt auf 20 … 40 % [5].

Ist damit eine Lösung erzielt?

Nein, weder für das Abregel-Problem bei Überlast, noch für eine ausreichende Zwischenspeicherung.
Die aktuelle Verstromungsleistung kann gerade einmal 1 % der Anschlussleistung (125 MW) der werkseigenen Ökoenergie umsetzen:
– PEM-Verstromungsleistung: 1,25 MW
– Ökostrom-Anschlussleistung Stadtwerke Haßfurth:
Windparks: 30 MW; Solaranlagen: 95 MW; Summe: 125 MW
Für eine Lösung (seltenere Abregelung) würde man realistisch 40 … 60 % Umsetzleistung, für eine Lösung ganz ohne Abregelung würde man 100 % ! benötigen. Für eine Lösung, die wirklich ausreichend „Speicherstrom“ für längere Flaute- und sonnenarme Zeiten bevorratet, reicht die Ökostrom-Anschlussleistung der Stadtwerke sowieso hinten und vorne nicht:
EIKE: EIKE 08.01.2016: Die neuen Energien im Jahr 2015 und im Jahr 2050 nochmals erklärt für Dummies Teil 1+
Die Kosten kann man sich damit ausmalen.

Trotzdem hält es „Fachpostillen“ nicht davon ab, (wohl in Abstimmung mit den Stadtwerken) größten fachlichen Unsinn zu berichten:
Erneuerbare Energien: [3] Stadtwerke Haßfurt verschieben Ökostrom ins Gasnetz
Power-to-Gas bietet Versorgungssicherheit

Auf diese Weise kann der zu viel produzierte Ökostrom langfristig gespeichert werden. Der Vorteil: Die Windkraft- und Solaranlagen müssen nicht abgeregelt werden, wenn der Strom zum Zeitpunkt der Produktion keinen Abnehmer findet. Die Projektpartner verweisen auf Studien, die belegen, dass im Zuge der Energiewende die Stromüberschüsse aus solchen volatilen Erzeugungsanlagen stark anwachsen werden.

Auch sonst scheint der Leiter der Stadtwerke sehr GREEN eingestellt zu sein. In einem Foliensatz von ihm wurden direkt Werte von Greenpeace Energie übernommen (mit denen man ja kooperiert). Mit solchen Werten kann man seinen Kunden alles schönrechnen.

Bild 4 [2] Vortrags-Foliensatzbild mit den Elektro-Energiekosten verschiedener Energieerzeuger

Bild 5 WIKIPEDIA Stromgestehungskosten verschiedener Energieerzeuger in Eurocent je Kilowattstunde (vom Autor gekürzt)

Bestimmt fangen die Versorger nun an zu sparen

Bei solchen Kostenrelationen und dem Wissen, dass der Strom inzwischen schon sehr teuer ist (weshalb sich die Kunden ja bei Frau Merkel beschweren sollen) denkt man, das Beispiel wäre vielleicht ein Einzelfall. Das ist es aber beileibe nicht, sondern erst der Beginn einer selbst verursachten Kostenlawine.

Am 22. Nov. brachte eine Lokalausgabe der nordbayerischen Nachrichten einen Bericht: „Gasleitungen statt Stromtrassen“, mit Aussagen des N-Ergie Vorstandsvorsitzenden und Politikern zur Speicherthematik.
Erinnerung: N-Ergie ist ein Versorger, dessen Vorstandsversitzender keine Gelegenheit auslässt, am EEG auf Kosten seiner Stromkunden zu verdienen und dies mit dem (selbst auferlegten) Zwang zu strengster, politisch korrekter Loyalität begründet, siehe den folgenden Auszug der zurückgemailten Begründung auf eine entsprechende Anfrage des Autors:
Artikel: „Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten

(Auszug der Begründung) Die N-ERGIE betrachtet es als ihre Aufgabe, die politischen Vorgaben entsprechend des geltenden gesetzlichen Handlungsrahmens möglichst effizient umzusetzen. Dies ist die Vorgabe des EnWG.
Gesellschaftliches und politisches Ziel in Deutschland ist die Entwicklung einer vieldimensional nachhaltigen Energiewirtschaft auf der Grundlage der Zieltrias aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit. Der notwendige Beitrag regenerativer Energiequellen zur Stromerzeugung steigt nach dem deutschen Energiekonzept sukzessive auf bis zu 80 % im Jahr 2050; fossile Energieträger werden nur mehr ergänzende Funktion im zukünftigen Energiesystem einnehmen. Dies ist die aktuelle Vorgabe der Politik.

Die Einbindung von 45.000 EEG-Anlagen in unserem Netzgebiet ist z.B. eine solche politische Vorgabe. Die N-ERGIE sucht nun Lösungen, um diese Anlagen auch nach dem Auslaufen ihrer gesetzlich zugesicherten Einspeisevergütung effizient in das Energiesystem zu integrieren. Denn unsere Aufgabe als Energieversorgungsunternehmen ist es, bei der Herausforderung zur Transformation der Infrastruktur angemessene Gestaltungsoptionen zu finden.

Anmerkung: Eine solche „Ergebenheitsadresse“ an die Politik würde man eher in Nordkorea, als bei einem Deutschen Versorger erwarten.

Gasleitungen statt Stromtrassen

Nun zum Bericht der Zeitung über die Ratssitzung der Metropolregion Nürnberg: [6] „Gasleitungen statt Stromtrassen“.
Darin erklärt der N-Ergie Vorstandsvorsitzende J. Hasler (Diplom-Betriebswirt, früher bei CONTIGAS AG und Ruhrgas AG) gleich zu Anfang: „ … sieht die Umwandlung von Windstrom in Gas als Alternative zu Stromtrassen“ und weiter: „Es sei zudem sehr wichtig, die regenerativen Energien weiter auszubauen“.
Dann bemerkt er noch: „ Doch mangels Speichermöglichkeiten bringe das alles nicht viel ...“ und verweist konkret auf die Rückverstromung von Gas: „Gas hilft uns in Notzeiten, wenn Großbetriebe gerade dringend Strom brauchen ...“, dabei dem Redakteur gegenüber vergessend zu erwähnen, dass der Wirkungsgrad der Verfahren P2H2, wahlweise P2H (Erklärungen siehe [5]) physikalisch bedingt zwischen 21 … 42 % beträgt und die reinen Verfahrens- und Betriebskosten einer rückverstromten kWh Strom damit zwischen 33 … 46 ct netto, ohne die weiteren, erheblichen Zuschläge betragen. Es also viel billiger ist, den Strom abzuregeln (also die mittlere EEG-Vergütung von 6 … 18 ct / kWh „wegzuschmeißen“) oder zu verschenken (selbst gegen eine „Strafgebühr“ des ausländischen Abnehmers).
Gegen solche Entscheidungen ist allerdings die Politik, der wirklich jegliche Minimalkenntnis zum Thema fehlt, wie deren Vertreter auf dieser Ratssitzung leibhaftig bewiesen (Zitate aus [6]):
Stefan Müller (Bankfachwirt, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium): „ … glaubt, dass sein Ressort einen wichtigen Beitrag leisten kann: Wir müssen viel Geld in die Energieforschung und in die Entwicklung von Speichern stecken ….“
Armin Kroder, (Jurist, Landrat im Nürnberger Land, Beirat N-ENERGIE AG, Beirat EON Wasserkraft): „ … In der Energiewendedebatte hört man oft nur was nicht geht. Mir fehlt da der Glaube an unsere Ingenieurskunst. Wir sollten Vertrauen haben, dass sich bei den Speichertechnologien in den nächsten Jahren viel weiterentwickeln wird.
Diese Aussage legen offen, dass „die Politik“ immer noch keinerlei Ahnung von den physikalischen Gegebenheiten der Stromspeicherung und deren Kosten hat und somit jedem Energiescharlatan seine Heilsversprechungen bedingungslos abnimmt und bezahlt. Wer, vielleicht aufgrund von Wissen, widerspricht, ist eben nicht der richtige Ingenieur für unsere Politiker. VW lässt grüßen, deren Vorstände hatten auch bis zuletzt „volles Vertrauen“ in die versprochene Lösung und der Nürnberger Landrat zeigt, dass dieses „Glauben, nur nicht nachfragen oder überlegen wie es gegen die Physik funktionieren soll“ Prinzip ganz offiziell weiter gepflegt und sogar verkündet wird.
Erkennbar auch, dass auf der Veranstaltung „Ratssitzung der Metropolregion Nürnberg“ wohl kein Energiefachmann zu im Podium war oder zu Wort gekommen ist.

Wie man belegen kann, ist dieses politische Unwissen nicht neu, weshalb man kaum auf eine Änderung hoffen darf:
EIKE: Das Positionspapier des CSU Arbeitskreises Energiewende, Keine Vernunft mehr, nirgendwo
EIKE: Wie Politiker ihre Kuh schlachten und sich danach beklagen, dass diese keine Milch mehr gibt

Fazit
Schon dieses Beispiel eines kleinen Versorgers zeigt, wie und wo Kosten der EEG-Versorgung entstehen. Dabei sind die Kosten für Netze und wirklichen Speicherausbau noch nicht einmal angesprochen. Es zeigt aber auch die Unverfrorenheit der Versorger, zu behaupten, sie könnten überhaupt nichts für die hohen Stromkosten, der Kunde solle sich deshalb bitte unbedingt direkt (mit ihrem Beschwerdeformular [4]) bei Frau Merkel beklagen.

Quellen

[1] Studie: Entwicklungskonzept Energiespeicher Niedersachsen

[2] Norbert Zösch Geschäftsführer Stadtwerk Haßfurt GmbH, Foliensatz: EE-Ausbaustrategien in Haßfurt

[3] Erneuerbare Energien: Stadtwerke Haßfurt verschieben Ökostrom ins Gasnetz
http://www.erneuerbareenergien.de/stadtwerke-hassfurt-verschieben-oekostrom-ins-gasnetz/150/436/97774/

[4] EIKE 22.11.2016: Energieversorger helfen ihren Kunden gegen teuren EEG-Strom! Aktion lokaler Versorger in Bayern: Energiewende bezahlbar
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/energieversorger-helfen-ihren-kunden-gegen-teuren-eeg-strom-aktion-lokaler-versorger-in-bayern-energiewende-bezahlbar/

[5] EIKE: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)
http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/elektro-energiespeicherung-notwendigkeit-status-und-kosten-teil-3-abschluss/

[6] nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe am 22.11.2016: Artikel „Gasleitungen statt Stromtrassen“




Die UN-Umfrage-Wiederbelebung

Bessere Arbeitsplatz-Chancen

Keine Diskriminierung und Verfolgung

Maßnahmen bzgl. des Klimawandels

Unterstützung für Menschen, die nicht arbeitsfähig sind

Zugang zu sauberem Wasser und sanitäre Anlagen

Schutz von Wäldern, Flüssen und Ozeanen

Zuverlässige Energieversorgung zu Hause

Bezahlbare und gesunde Nahrungsmittel

Eine ehrliche und offene Regierung

Gute Bildung

Gleichheit zwischen Männern und Frauen

Telefon und Internet-Zugang

Politische Freiheiten

Bessere Transportbedingungen und gute Straßen

Schutz vor Kriminalität und Gewalt

Bessere Gesundheitsfürsorge

Zum Zeitpunkt meines letzten Beitrages rangierte der Klimawandel abgeschlagen an letzter Stelle. Vor ein paar Tagen habe ich noch einmal nachgeschaut. Die Umfrage ist immer noch im Gange, man kann dort klicken und abstimmen, falls man will. Inzwischen gibt es über neun Millionen Antworten … und jawohl, Klimawandel rangiert immer noch unter ,ferner liefen‘, selbst noch gegenüber dem Themenbereich auf dem vorletzten Platz:

Abbildung 1: Ergebnisse der UN-Umfrage, alle gesellschaftlichen Gruppen.

Da habe ich mich entschlossen, ein wenig tiefer in diese Daten einzutauchen. Ich begann mit einem Blick auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bzgl. der oben gelisteten Themenbereiche:

Abbildung 2: Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die Werte zeigen die Prozentzahl der Antwortenden, die das jeweilige Thema als ihre Wahl unter den sechs Auswahlmöglichkeiten nannten. Die Linien verbinden die Prozentzahlen von Männern bzw. Frauen zum gleichen Thema und sind nur am oberen Ende beschriftet. Blaue Beschriftungen und Linien zeigen Themen, die Frauen wichtiger fanden als Männer, während rote Dinge von den Männern als wichtiger erachtet wurden. Die Enden der farbigen Linien zeigen die Prozentwerte für Frauen (linke Enden) und Männer (rechte Enden).

Die oberen drei Ergebnisse sind interessant, weil sie beiden Gruppen gemeinsam sind. Man erkennt, dass Männer mehr Gewicht auf Arbeitsplätze legen und Frauen mehr Gewicht auf Gesundheitsfürsorge und Bildung. Wie jedoch Abbildung 1 zeigt, stehen diese drei weit vor allen anderen Themen.

Frauen legen auch viel mehr Gewicht auf bezahlbare gute Nahrungsmittel und auf Schutz vor Gewalt und sexuelle Gleichheit (steile blaue Linien) als Männer. Männer andererseits legen mehr Gewicht als Frauen auf politische Freiheit, bessere Straßen und Telefon-Möglichkeiten (steile rote Linien).

Und Maßnahmen gegen die Klimawandel rangieren bei Frauen und Männern gleichermaßen ganz weit unten.

Während das schon ziemlich interessant war, wollte ich jetzt noch wissen, ob und welche Unterschiede es gibt zwischen den armen und den reichen Ländern zu diesen Themen. Die UN unterteilen die Länder in vier Niveaus, von arm bis reich, oder in UN-Termini von „niedrigem HDI (Human Development Index) bis zu „sehr hohem HDI“. Um die Änderungen zu vereinfachen und klarer herauszustellen, habe ich nur die erste und letzte Kategorie betrachtet, also die ärmsten und die reichsten Länder. Die Ergebnisse sehen so aus:

Abbildung 3: Wie in Abbildung 2, aber mit dem Unterschied der Prioritäten zwischen den Armen und den Reichen.

Hier zeigen sich einige interessante Dinge. Erstens, Bildung steht an oberster Stelle für Männer, für Frauen, für die reichsten und die ärmsten Länder. Meiner Ansicht nach zeigt dies das gute Urteilsvermögen der Menschen weltweit. Oder es bedeutet einfach, dass ich mit dem Rest der Welt übereinstimme … Bildung ist wichtig.

Weiter, die starke Neigung aller Linien zeigt, dass die Unterschiede zwischen dem, was für die Menschen in reichen bzw. armen Ländern wichtig ist, viel, viel größer sind als die Unterschiede zwischen Männern und Frauen zum gleichen Thema.

Weiter, die wichtigsten drei Themen aller Gruppen zusammen (Abbildung 1) ebenso wie für Männer und Frauen separat (Abbildung 2) sind Bildung, Gesundheitsfürsorge und Arbeitsplätze. Alle drei sind für die Reichen weitaus weniger wichtig als für die Armen. Auch sind viele andere Dinge wie Telefone, zuverlässige Energie, gute Straße und politische Freiheiten für die Reichen nicht besonders wichtig. Dass die Menschen in reichen Ländern jene Dinge nicht so wichtig finden, hat einen einfachen Grund – im Allgemeinen verfügen sie über all diese Dinge, so dass sie sich den Luxus leisten können, sich um andere Themen Gedanken zu machen.

Weiter, es zeigt sich eindeutig, dass Umweltbedenken etwas sind, dass sich nur die Reichen leisten können. Der „Schutz von Wäldern, Flüssen und Ozeanen“ rangiert in reichen Ländern ziemlich weit oben, noch deutlich vor Gelegenheiten bzgl. Arbeitsplätzen … aber in armen Ländern rangiert dies an vorletzter Stelle, noch vor Klima und deutlich unter dem darüber liegenden Thema.

Und schließlich, Klimawandel. Die Menschen, die Maßnahmen gegen Klimawandel favorisieren, egal ob Männer oder Frauen, behaupten, dass sie das für die Armen tun … aber es scheint, als ob die Armen das gar nicht mitbekommen. Für sie rangiert der Klimawandel ebenso wie für die ganze Welt allgemein abgeschlagen an letzter Stelle. Und in den armen Ländern haben nur 13% aller Menschen das überhaupt erwähnt, ein sehr geringer Prozentsatz. Soweit es die Armen betrifft, sollten die Menschen lieber Spenden abliefern für jedes der vielfachen Probleme, die es bei den Armen gibt, als es dem Klimawandel in den Rachen zu schmeißen.

Betrachten wir jetzt die behaupteten Überzeugungen der reichen Länder. Hier folgen Stichproben dessen, was seit einiger Zeit das Narrativ ist; zunächst für die USA:

Unter Verweis darauf, dass der Klimawandel unter den ernstesten Problemen ist, vor denen die Welt derzeit steht – wie Epidemien, Armut, Terrorismus und die Ausbreitung von Massenvernichtungswaffen – appellierte US-Außenminister John Kerry an alle Nationen, auf „diese größte Herausforderung unserer Generation“ zu reagieren.

Von unseren Vettern jenseits des Großen Teiches [= des Atlantiks] beglückte uns der als „Prinz“ bekannte Künstler mit seinen Ansichten hierzu:

Der Kampf gegen die globale Erwärmung ist die größte Herausforderung, vor der die Welt heute steht, sagte Prinz Charles, und drängte die Regierungen, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, bevor es zu spät sei.

Und schließlich kam von Obamas Pressesprecher Josh Earnest Folgendes:

1. „Was der Präsident hier meint ist, dass es viel mehr Menschen gibt, die jährlich mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind, den direkten Auswirkungen auf ihre Leben oder die Ausbreitung von Krankheiten als mit Terrorismus“.

2. „Was der Präsident hier meint ist, dass wenn man über die täglichen direkten Auswirkungen dieser Art von Herausforderung auf das tägliche Leben der Amerikaner spricht, besonders der in diesem Land lebenden Amerikaner, dann sind davon mehr Menschen stärker betroffen als von Terrorismus“.

3. „Ich denke, dass sogar das Verteidigungsministerium die signifikante Bedrohung angesprochen hat, die der Klimawandel für unsere nationale Sicherheit darstellt. Hauptsächlich wegen der Auswirkungen, den er auf Länder haben kann, in denen die Infrastruktur weit weniger entwickelt ist als bei uns“.

Die Leute in reichen Ländern glauben also vermeintlich, dass Klimawandel eine größere Gefahr ist als Terrorismus. Allerdings geht aus den Antworten von neun Millionen Menschen hervor, dass die Leute in reichen Ländern diese Botschaft nicht vernommen haben. Anstatt zu glauben, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel wichtiger sind als gegen Terrorismus und dass es die größte Herausforderung für die Welt ist, sind in Wirklichkeit Maßnahmen gegen Klimawandel für die Menschen in reichen Ländern weniger wichtig als sexuelle Gleichheit oder bezahlbare Nahrungsmittel. Und Maßnahmen gegen Klimawandel sind in den wohlhabendsten Ländern weit weniger wichtig als sauberes Wasser und sanitäre Anlagen … das sind gute Nachrichten. Sie zeigen, dass es immer noch einigen gesunden Menschenverstand auf dem Planeten gibt. Nicht jeder heult mit dem alarmistischen Mantra „Der Himmel fällt herab! Ein paar Grad Erwärmung werden uns alle töten!“

Kurzversion gefällig? Falls jemand glaubt, den Armen zu helfen mit dem Kampf gegen das furchtbare CO2, würden die Armen den UN zufolge darauf wetten, dass sie anderer Ansicht sind. Die Menschen in den armen Ländern haben eindeutig gezeigt, dass sie es viel lieber sähen, dass falls Menschen helfen wollen, diese ihr Geld und ihre wertvolle Zeit für irgendeines der anderen 15 Themen auf der UN-Liste ausgeben würden, bevor man gegen den Klimawandel vorgeht. Klima ist nicht nur Nummer 16 am Ende ihrer Liste, sondern liegt der Meinung der Armen nach auch weit unter allen übrigen Themen. Der einzige Grund, warum das Thema Klima nicht den 17. Rang einnimmt, ist die Tatsache, dass sich auf der Liste nur 16 Themen finden. …

Und selbst die Menschen in den reichsten aller Länder nehmen nicht die Behauptung ab, dass der Klimawandel das größte Problem ist, vor dem wir stehen, nicht einmal ansatzweise. Zum Kuckuck, der Klimawandel schafft es nicht einmal in die obere Hälfte der Themen, die die Menschen in den reichsten Ländern für wichtig halten.

Aha! Während man von den USA oft behauptet, dass sie einen Ausreißer darstellen, weil so viele Menschen dort (einschließlich des neu gewählten Präsidenten) nicht glauben, dass der Klimawandel ein wichtiges Thema ist, stellt sich heraus, dass die meisten Menschen auf dem Planeten mit dem gewählten Präsidenten darin übereinstimmen, dass das Thema Klima am Ende aller Themen liegt, die von Belang sind. Das Bestehen irgendeiner sagenhaften großen Wählerschaft, die für Maßnahmen gegen Klimawandel sind, scheint eine Erfindung der Medien zu sein … Oha, eine sagenhaft große Wählerschaft, die in Wirklichkeit nur eine Erfindung der Medien ist – wo habe ich das kürzlich noch gehört? Aber ich schweife ab…

Angesichts des Umstandes, dass uns nur begrenzt Zeit zur Verfügung steht, mit Geld und Ressourcen gegen diese Dinge vorzugehen, scheint es mir, dass wir unsere Bemühungen konzentrieren sollten auf die realen Probleme, die die Menschen als wirkliches Problem für ihr Leben ansehen. Die obersten zehn Themen sind – in dieser Reihenfolge – Bildung, Arbeitsplätze, Gesundheitsfürsorge, eine gute Regierung, Nahrung, Schutz vor Gewalt, sauberes Wasser, Versicherung gegen Arbeitslosigkeit, Straßen und sexuelle Gleichheit. Falls sich Menschen wirklich um die Armen kümmern wollen, sollten sie sich eines dieser Themen aussuchen und an die Arbeit gehen. Genau das habe ich lange Zeit während meines Lebens getan.

Wenn wir diese Herausforderungen erst einmal gemeistert haben, könnten wir in Erwägung ziehen, Milliarden für CO2-Abschwächung auszugeben … oder nicht.

Aber bis dahin – sollten wir das nicht tun.

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/11/22/the-un-poll-redux/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Was ist eigentlich Atommüll?

 Alles entsteht im Reaktor

Im Reaktor eines Kernkraftwerks werden Atomkerne gespalten. Dies ist sein Sinn. Um Wärme-Leistungen von mehreren Gigawatt (GWth) in einem so kleinen Behälter zu erzeugen, sind gewaltige Flüsse von Neutronen notwendig. Die Neutronen entstehen überwiegend bei den Spaltungen und lösen weitere Spaltungen aus. Eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion. Sie läuft solange weiter, bis zu viel “Spaltstoff” verbraucht wurde. Der Brennstoff muß erneuert werden, d. h. die “abgebrannten Brennelemente” (spent fuel) müssen durch frische ersetzt werden. 

Auf ihrem Weg von einer Spaltung zu einem weiteren spaltbaren Kern, treffen die meisten Neutronen auch auf andere Atomkerne. Das sind all die anderen Materialien, aus denen der Reaktor besteht: Brennstabhüllen, Wasser, Regelstäbe, Einbauten im Reaktor, das Reaktorgefäß selbst etc. Nun kann es passieren, daß sie nicht nur mit einem Atomkern zusammenstoßen und wieder abprallen – gestreut werden – sondern von diesem dauerhaft eingefangen werden. Es entsteht ein neues chemischen Element oder ein Isotop. Man nennt das Aktivierung, da diese neu erschaffene Elemente radioaktiv sind. 

Bewegen sich solche radioaktiven Stoffe durch das Kernkraftwerk, können sie Bauteile, Werkzeuge etc. kontaminieren. Kontaminierung und Aktivierung werden oft miteinander verwechselt: Kontaminierte Gegenstände bleiben unverändert, sie werden nur mit radioaktiven Stoffen verunreinigt. Sie können auch wieder gereinigt werde. Die Reinigung kann aber so aufwendig und damit kostenintensiv sein, daß es billiger ist, das Teil als “Atommüll” zu deklarieren und einfach komplett wegzuwerfen.

Unterschiedliche Formen der Strahlung

Man unterscheidet γ-Strahlung, β-Strahlung (Elektronen) und α-Strahlung (Helium-Kern). Die beiden letzten können kaum Materie durchdringen. Für γ-Strahlung gilt: Eine Abschirmung aus möglichst dichtem Material (z. B. Blei) und schlichtweg Abstand einhalten. Jedenfalls reicht in einem Brennelemente-Lagerbecken die Wassertiefe als Abschirmung vollkommen aus. Es wäre gefahrlos möglich, in einem solchen Becken zu schwimmen.

Aus vorgenannten Gründen reicht meist ganz normale Schutzkleidung – bestehend aus Atemschutz, Schutzanzug, Handschuhen und Brille – beim Umgang mit Atommüll aus. Solange man radioaktive Stoffe nicht in seinen Körper aufnimmt, ist Atommüll relativ harmlos. Umgekehrt gilt, wenn man Atommüll sicher einschließt, ist der Umgang ohne Schutzkleidung möglich. Typisches Beispiel ist der Castor-Behälter: Seine dicken Stahlwände, spezielle Neutronenabsorber und sein gasdichter Verschluß machen auch die Handhabung stark strahlender Brennelemente gefahrlos möglich.

Die Dosis macht das Gift

Wie bei allen anderen Stoffen auch, ist die biologische Wirkung von Strahlung immer von der Dosis abhängig. Schon die Erfahrung mit dem Sonnenlicht macht diesen Zusammenhang deutlich: Ein wenig Sonne ist belebend (z. B. Bildung von Vitamin D), zu viel davon, erzeugt einen Sonnenbrand mit der Zerstörung von Hautschichten. Zuviel und häufige Strahlung kann sogar Hautkrebs erzeugen. 

Der menschliche Körper verfügt über zahlreiche Reparaturmechanismen. Wäre das nicht so, hätte es überhaupt kein Leben auf der Erde geben können, denn die Strahlung war vor Millionen von Jahren noch wesentlich höher als heute. Jedenfalls ist die Vorstellung, schon ein einziges Plutonium-Atom könnte Krebs auslösen oder gar vererbbare Genveränderungen, ein Hirngespinst, das nur zur Erzeugung von Angst dienen soll. Wäre Radioaktivität tatsächlich so gefährlich, dürften wir nichts essen und trinken. Es gibt Mineralwässer, die enthalten mehr radioaktive Stoffe, als das Wasser in einem Brennelemente-Lagerbecken oder gar das Kondensat in einem Kernkraftwerk. Wir dürften keine Bananen oder Tomatenmark essen, denn die enthalten radioaktives Kalium. Unsere Bauern dürften vor allem keinen mineralischen Dünger aufs Land streuen, denn der enthält beträchtliche Mengen Uran, der ihre Felder im Laufe der Zeit zu “Atommüll-Deponien” macht. 

Es gibt heute umfangreiche Tabellen, die angeben, wieviel man von einem Stoff ohne Krankheitsrisiko zu sich nehmen kann. In diesen Tabellen ist noch ein weiterer Zusammenhang berücksichtigt, die sog. biologische Halbwertszeit. Es ist z. B. ein Unterschied, ob man radioaktives Wasser trinkt, welches ständig aus dem Körper ausgeschieden wird und durch frisches Wasser ersetzt wird oder radioaktives Strontium, welches gern in Knochen eingelagert wird und dort für Jahrzehnte verbleiben kann.

Konzentration oder Verdünnung

Beim Umgang mit “Atommüll” spielen die Begriffe Verdünnung und Konzentration eine große Rolle. Im Sinne einer biologischen Wirksamkeit ist eine Verdünnung – wie bei jedem anderen Gift auch – eine bedeutende Schutzmaßnahme. Im Prinzip kann man jeden Stoff soweit verdünnen und damit unschädlich machen, daß er Trinkwasser oder Nahrungsmittelqualität besitzt. Deshalb besitzt z. B. jedes Kernkraftwerk einen hohen Abluftkamin. Radioaktive Abgase werden ordentlich verdünnt, bevor sie aus großer Höhe wieder auf den Boden gelangen oder von Menschen eingeatmet werden können. 

Das Prinzip der Verdünnung, war bis in die 1960er Jahre der bestimmende Gedanke bei der Abgabe radioaktiver Stoffe ins Meer. Allerdings war von Anfang an klar, daß man durch die beständige Abgabe ins Meer, die Konzentration radioaktiver Stoffe dort erhöhen würde. Man vollzog deshalb eine 180-Grad-Wende: Von nun an war die Aufkonzentrierung das Mittel der Wahl. Bis aktuell in Fukushima. Dort dampft man radioaktives Wasser ein, welches nahezu Trinkwasserqualität hat, um auch geringste Mengen radioaktiver Stoffe vom Meer fern zu halten. Vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, schlicht Irrsinn. Aber zugegeben ein Irrsinn, mit dem sich trefflich Geld verdienen läßt und man am Ende auch noch behaupten kann, Kernenergie sei schlicht zu teuer. 

Allerdings muß man an dieser Stelle festhalten, daß die Kerntechnik der erste Industriezweig ist, der versucht, Schadstoffe konsequent aus der Umwelt fern zu halten. Gleiches, kann man von der Chemie oder den fossilen Energieverwendern (international) noch lange nicht behaupten.

Spent fuel

Nach einiger Zeit im Reaktor, ist jedes Brennelement “abgebrannt”. Es muß deshalb entfernt werden und durch ein neues ersetzt werden. Die frisch entnommenen Brennelemente strahlen so stark, daß man sie nur unter Wasser handhaben kann. Würde man sie nicht kühlen, könnten sie sogar schmelzen oder zumindest glühen. Dies hat zwei Ursachen:

•   Alle Spaltprodukte sind radioaktiv. Die Strahlung wandelt sich beim Kontakt mit Materie in Wärmeenergie um. Letztendlich wandeln sich die Spaltprodukte in stabile (nicht radioaktive) Kerne um. Dies geschieht jedoch meist nicht in einem Schritt, sondern in mehreren Schritten. Dabei können sogar chemisch unterschiedliche Elemente entstehen. Jede Stufe sendet die ihr eigene Strahlung mit ihrer charakteristischen Energie aus.

•   Der radioaktive Zerfall ist im Einzelfall rein zufällig und durch nichts zu beeinflussen. Betrachtet man aber eine sehr große Anzahl von Atomen eines bestimmten Stoffes, kann man sehr wohl eine sog. Zerfallskonstante ermitteln. Für den praktischen Gebrauch hat sich die sog. Halbwertszeit eingebürgert: Das ist die Zeitdauer, nach der genau die Hälfte der ursprünglichen Menge zerfallen ist. Für den Umgang mit Atommüll ergibt das eine wichtige Konsequenz: Stoffe, die eine geringe Halbwertszeit haben, sind schnell zerfallen. Wegen ihrer hohen Zerfallsrate senden sie aber auch sehr viel Strahlung pro Zeiteinheit aus.

Für abgebrannte Brennelemente ergibt sich daraus der übliche Zyklus: Erst werden sie in ein tiefes Becken mit Wasser gestellt. Das Wasser dient dabei zur Abschirmung der Strahlung und als Kühlmittel. Nach ein paar Jahren ist bereits so viel radioaktives Material zerfallen, daß man die Brennelemente in trockene Behälter (z. B. Castoren) umlagern kann. Es beginnt die beliebig ausdehnbare Phase der “Zwischenlagerung”.

Wiederaufbereitung

Ein abgebranntes – und damit nicht mehr nutzbares – Brennelement eines Leichtwasserreaktors, besteht nur zu rund 4% aus Spaltprodukten – quasi der nuklearen Asche – aber immer noch aus dem Uran und einigem neu gebildeten Plutonium. Uran und Plutonium können weiterhin zur Energieerzeugung genutzt werden. 

Vom Standpunkt der Abfallbehandlung ergibt eine Wiederaufbereitung deshalb eine Verringerung des hochaktiven Abfalls (gemeint ist damit das abgebrannte Brennelement) um den Faktor Zwanzig, wenn man die Spaltprodukte abtrennt. 

Man dreht aber damit auch gleichzeitig an der Stellschraube “Zeitdauer der Gefahr”. Der radioaktive Zerfall verläuft nach einer e-Funktion. D. h. zu Anfang nimmt die Menge stark ab, schleicht sich aber nur sehr langsam dem Grenzwert “alles-ist-weg” an. In diesem Sinne tritt die Halbwertszeit wieder hervor. Plutonium–239 z. B., hat eine Halbwertszeit von über 24.000 Jahren. Man muß also mehr als 250.000 Jahre warten, bis nur noch ein Tausendstel der ursprünglichen Menge vorhanden wäre. Geht man von einem Anfangsgehalt von 1% Plutonium in den Brennstäben aus, sind das immer noch 10 Gramm pro Tonne. Nach den berühmten eine Million Jahren, beträgt die Konzentration etwa zwei Nanogramm pro Tonne. Auch nicht die Welt. Gleichwohl senkt das Abscheiden von Uran und Plutonium den Gefährdungszeitraum ganz beträchtlich. 

Die Spaltprodukte sind im Wesentlichen nach maximal 300 Jahren zerfallen. Das “radioaktive Glas” für die Endlagerung strahlt dann nur wenig mehr als ein gehaltvolles Uranerz wie z. B. Pechblende, aus dem Madame Curie einst das Radium chemisch extrahiert hat. 

Eine Wiederaufbereitung erzeugt keinen zusätzlichen Atommüll, sondern ist ein rein chemisches Verfahren. Atommüll wird nur in Reaktoren “erzeugt”. Richtig ist allerdings, daß die Anlage und alle verwendeten Hilfsstoffe mit Spaltprodukten etc. verschmutzt werden. Heute wirft man solche kontaminierten Teile nicht mehr einfach weg, sondern reinigt bzw. verbrennt sie.

Die minoren Aktinoide

Heute werden die minoren Aktinoide (Neptunium, Americium, Curium, Berkelium, Californium) ebenfalls noch als Abfall betrachtet und in der Spaltproduktlösung belassen. Sie sind für die Strahlung nach 300 Jahren wesentlich verantwortlich. Dies ist eine Kostenfrage, da sie sich nur sehr aufwendig aus einer Spaltproduktlösung abtrennen lassen. 

Sie bilden sich im Reaktor, weil nicht jedes eingefangene Neutron auch zu einer Spaltung führt. Je länger der Brennstoff im Reaktor verbleibt, um so weiter kann der Aufbau fortschreiten: aus Uran–235 wird Uran–236 und daraus Uran–237 gebildet bzw. aus Plutonium–239, Plutonium–240 usw. 

Setzt man Uran und Plutonium aus der Wiederaufbereitung erneut in Leichtwasserreaktoren ein, verlängert sich quasi die Verweilzeit und die Menge der minoren Aktinoide im Abfall nimmt entsprechend zu. So geht man heute davon aus, Mischoxide aus Uran und Plutonium nur einmal in Leichtwasserreaktoren zu verwenden. 

Grundlegend Abhilfe können hier nur Reaktoren mit schnellem Neutronenspektrum leisten. Will man ganz bewußt Plutonium “verbrennen”, um den ständig wachsenden Bestand auf der Welt zu verringern, bleibt nur der Einsatz solcher Reaktoren (z. B. der Typ PRISM) übrig. Reaktoren mit Wasser als Moderator sind viel zu gute “Brüter”. Handelsübliche Leichtwasserreaktoren haben eine sog. Konversionsrate von 0,6. Mit anderen Worten: Wenn man zehn Kerne spaltet, erzeugt man dabei automatisch sechs neue spaltbare Kerne – hauptsächlich durch Umwandlung von Uran–238 in Plutonium–239. Wenn man also reines Mischoxid einsetzt, hat man immer noch 0,6 x 0,6 = 36% der ursprünglichen Plutonium-Menge. Zum Überdruss auch noch in einer unangenehmeren Isotopenzusammensetzung. Keine besonders wirksame Methode, wenn man die Plutoniumvorräte auf der Welt drastisch verringern will. Völlig absurd in diesem Sinne, ist die Endlagerung kompletter Brennelemente, wie das in Deutschland geschehen soll. Bei dieser Methode sind die Anforderungen an ein Endlager am höchsten. 

An dieser Stelle soll Thorium nicht unerwähnt bleiben. Thorium erzeugt den kurzlebigsten Abfall, da der Weg ausgehend von Uran–233 sehr viel länger als von Uran–238 ist und über das gut spaltbare Uran–235 führt. Ein Thorium-Reaktor erzeugt kaum minore Aktinoide, sondern hauptsächlich kurzlebige Spaltprodukte.

Der deutsche Sonderweg

Ursprünglich sind wir in Deutschland auch von einer Wiederaufbereitung der Brennelemente ausgegangen. Wir haben sogar rund 7.000. to in Frankreich und England aufbereiten lassen. Der hochaktive Müll – bestehend aus in Glas gelösten Spaltprodukten und minoren Aktinoiden – wird und wurde bereits nach Deutschland zurückgeliefert. Es werden etwa 3.600 solcher Kokillen in Deutschland in ungefähr 130 Castoren (28 Kokillen pro Castor ) “zwischengelagert”. Bis zum geplanten Ausstieg im Jahre 2022 werden noch etwa 10.000 to Brennelemente hinzugekommen sein. 

Die Umstellung von Wiederaufbereitung zu direkter Endlagerung ist ein politischer Geniestreich Rot/Grüner-Ideologen gewesen: Deutschland hat nun das künstlich erschaffene Problem, ein – oder gar zwei – Endlager für zwei verschiedene hochaktive Abfallsorten zu erfinden. Beide von (wirtschaftlich) geringer Menge. Die verglasten Abfälle aus der Wiederaufbereitung, sind ziemlich unempfindlich gegenüber Wasser (lediglich Auslaugung) und erfordern einen sicheren Einschluß für lediglich ca. 10.000 Jahre. Direkt eingelagerte Brennelemente müssen wegen ihres Gehalts an Spaltstoff (Uran und Plutonium) sicher vor Wassereinbrüchen geschützt sein, um einen Kritikalitätsunfall zu verhindern. Die schwedische Methode der Kupferbehälter mag ein Hinweis in diese Richtung sein. Teuerer geht nimmer, aber das ist ja auch Programm, damit die Behauptung der “teueren Kernenergie” erfüllt werden kann. Zu allem Überdruss muß der sichere Einschluß auf diesem Weg für mindestens 200.000 Jahre erfolgen (Faktor 20!), um auf eine gleiche Gefährdung zu kommen. Aber auch das ist ja ausdrücklich gewollt, um die Angstindustrie kräftig anzuheizen.

Zuerst erschienen auf der Website des Autors hier




Atomausstieg – Nein, danke Die Schweizer Bürger stimmten überdeutlich gegen die sofortige Abschaltung ihrer Kernkraftwerke

Um das wirklich prüfen zu können, muss man allerdings in ein Land sehen, in dem die Bürger überhaupt die Wahl haben, sich entsprechend zu artikulieren – wie die Schweiz. Nachdem die Schweizer Bürger jüngst schon „der Welt“ gezeigt hatten, dass mit ihnen nicht jeder Klimaunsinn zu machen ist:
EIKE: Auch die Schweizer Bürger wählen falsch: Volksbegehren für eine „Grüne Wirtschaft“ in der Schweiz gescheitert,
haben sie das wiederholt und ihren Grünen gezeigt, dass sie diesen Protest auch zu Ende denken:

Schweizer Zeitung, 28.11.2016: Die Schweiz stimmt gegen das rasche Ende der AKW – klar und landesweit. Das Nein ist so deutlich, weil sich Gegner und Befürworter der Energiestrategie 2050 kumulierten.
Das Resultat zur Atomausstiegsinitiative lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Obwohl die Umfragen bis kurz vor dem Urnengang von einer Pattsituation ausgingen, ergab sich am Ende eine satte Mehrheit dagegen: 54,2 Prozent der Stimmberechtigten und 20 Kantone sagen Nein zum sofortigen Ende der Atomkraft. Zum Teil war die Ablehnung wuchtig, am stärksten in Schwyz mit 68,1 und in Appenzell Innerrhoden mit 65,8 Prozent. Am knappsten Nein sagte Freiburg mit 51,5 Prozent.

Auffällig ist, dass die AKW-Hysterie in der Schweiz scheinbar vollkommen „versagt“ haben muss. Was in Deutschland – sofern man den NGOs, Grünen und Umweltverbänden glauben könnte – „unvorstellbar“ wäre: Neben einem Kernkraftwerk zu wohnen und keine Angst davor zu haben, scheint in der Schweiz recht normal zu sein.
Schweizer Zeitung: Auffällig, aber nicht überraschend ist, dass in den Atomkantonen Aargau und Solothurn satte Mehrheiten für den Weiterbetrieb stimmten. Hinzu kommt, dass auch Kantone mit viel Wasserkraft wie Graubünden, das Tessin, Glarus, Uri, Bern und das Wallis durchwegs der Atomenergie die Stange halten.

Auffällig ist, dass zwischen der Demoskopie (Umfragewerten) und der wirklichen Wahlentscheidung auch hier deutliche Unterschiede bestehen.
Doch auch Kommentare zeigen zu dem, was unsere Medien in solchen Fällen bieten, einen Unterschied:
Schweizer Zeitung,27.11.2016 Kommentar (Auszüge): Vertrauen, aber kein Freipass
Ein Vertrauensbeweis erster Güte ist das deutliche Nein zur Atomausstiegsinitiative.
Nach Fukushima standen die Chancen der Atomgegner so gut wie nie zuvor, das Aus der Atomkraft rasch herbeizuführen. Und doch bereiteten die Stimmberechtigten der Initiative eine klare Abfuhr. Offensichtlich vertrauen sie der Atomtechnik und den Betreibern weiterhin, auch wenn die Werke ein stattliches Alter haben. Sie vertrauen der Aufsichtsbehörde, dass diese auch dann ihre Sicherheitsdoktrin hochhält, wenn die AKW-Betreiber unter wirtschaftlichem Druck stehen. Das Volk vertraut auch dem Bundesrat und dem Parlament, die mit der Energiestrategie 2050 versprochen haben, dass der Rückzug aus der Atomkraft geordnet vonstattengeht. Mit dem Nein hat das Volk verhindert, dass die Schweiz ohne Not in einen Umbau der Stromversorgung hineingetrieben wird, auf den sie nicht vorbereitet ist.
Ein solcher Kommentar in der SZ oder von der dpa – fast nicht vorstellbar.