Die Ermittlung der EEG-Umlage offenbart die katastrophale Unwirtschaftlichkeit gerade der Windkraft
Besonders negativ hebt sich hier die Subventionierung der unwirtschaftlichen und landschaftszerstörerischen Windkraft hervor:
Die Betreiber der Windkraftanlagen an Land erhalten 2016 über 5 Milliarden (Mrd.) Euro (5.064.181.821 Euro) Vergütungen für ihren EEG-Strom. Der erlöste Wert dieses nicht bedarfsgerecht *) produzierten Stroms an der Strombörse beträgt jedoch lediglich 225 Millionen (!) (225.092.124 Euro), also nur 4,4% dessen, was der EEG- Einspeiser (Windkraft-Industrie bzw. -Betreiber) erhält. Die restlichen 95,6% zahlt der Strombezieher, bzw.Verbraucher über die Stromrechnung. Ein wirtschaftlich katastrophales Ergebnis, das sich auch 2017 in ähnlichen Relationen bewegen wird.
Würde zum Beispiel ein Landwirt gleich der Windkraft „subventioniert“, erhielte er für den Liter Milch 7 Euro (!), für den die milchverarbeitende Molkerei lediglich
30 Cent bezahlt, den Rest (6,70 Euro) zahlte der Steuerzahler.
*) Strom aus Windkraft wird nicht bedarfsgerecht produziert, bei Flaute wird gar kein Windstrom produziert und bei Sturm kann der überschüssige Windstrom, aufgrund fehlender Speicher, nicht gespeichert werden. Eine bedarfsgerechte Versorgung ist damit nicht möglich. Kohlekraftwerke laufen deshalb immer im Hintergrund als Schattenkraftwerke mit.
Näheres zur offiziellen Ermittlung EEG-Umlage finden Sie unter:
http://www.netztransparenz.de/de/file/20151015_Veroeffentlichung-EEG-Umlage-2016.pdf
Professor Hans-Werner Sinn, der ehemalige Präsident des ifo Instituts, einer der wenigen, der sich nicht scheut auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen, könnte sicher zu diesem volkswirtschaftlichen Irrweg noch einiges hierzu beitragen.
EEG-Umlage neuer Höchststand
Die EEG-Umlage stieg 2016 auf einen neuen Höchststand, und sie wird, wie dem Bericht auf der Titelseite der Allgäuer Zeitung vom 01.10.2016 zu entnehmen war, auch 2017 weiter kräftig steigen.
Geschönter Nettowert – Bruttowerte aussagekräftiger
Berichtet wird in den Medien in diesem Zusammenhang jedoch leider immer wieder nur, dass die EEG-Umlage von 6,35 Cent auf dann z.B. 7,3 Cent pro Kilowattstunde ansteigen würde. Selbst dieser Wert ist ein geschönter Nettowert, denn zusätzlich müssen hierauf auch noch 19% Umsatzsteuer entrichtet werden, was zutreffend dann zu 7,55 Cent b.z.w. 8,69 Cent pro Kilowattstunde führt. Beim Tanken interessiert den Verbraucher ja auch was er je Liter zu bezahlen hat, nicht irgendwelche Nettowerte ohne die anfallenden Steuern.
Die Allgäuer Kraftwerke beispielsweise haben deshalb für 2015 auch die Bruttowerte ausgewiesen.
https://www.allgaeukraft.de/index.php?plink=informationen-zum-strompreis
Ernüchternd und aufhellend wäre ein Blick darauf wie die Zahl zustande kommt:
Zur Umverteilung auf die Verbraucher standen für heuer 22,87 Milliarden € an.
Die Betreiber der verschiedenen EEG-Anlagen erhalten 24,7 Mrd.€ Vergütungen für ihren EEG-Strom.
Der erzielbare Wert dieses nicht bedarfsgerecht produzierten Stroms an der Strombörse beträgt insgesamt jedoch lediglich 1,5 Mrd.€ , also nur ca. 6% dessen, was der EEG-Einspeiser erhält. Beim Windstrom, wie Eingangs dargestellt, sind es sogar nur 4,4%. Bei der Photovoltaik sind es, wohl wegen der Bedienung der Stromspitzen um die Mittagszeit, immerhin 8,19%.
Die 22,87 Mrd. des Jahres 2016 zuzüglich 19% Umsatzsteuer, auf die ca. 40 Mio Haushalte der BRD umgelegt, machen 680 € je Haushalt aus; denn auch der von Handel, Industrie und Handwerk zu tragende Anteil belastet über höhere Preise letzlich wieder den Verbraucher. Und die Tendenz ist weiter steigend.
Zur Erinnerung: im Jahr 2007 waren es noch 4,3 Mrd. EEG-Umlage + 19%, was damals noch 130 € je Haushalt ausgemacht hat.
In vorstehenden Beträgen noch gar nicht enthalten sind folgende Kosten:
Kraft-Wärme-Kopplung-Umlage, Offshore-Haftungsumlage, Umlage für Netzentgeld- befreiung stromintensiver Betriebe, und der Umlage für abschaltbare Lasten.
EEG abschaffen
Es grenzt an eine ökonomische Geisterfahrt Milliarden in unwirtschaftliche Stromerzeugung, vorbei am tatsächlichen Bedarf, zu stecken. Die derzeit noch gute Konjunktur übertüncht bisher die sich auftürmenden Probleme, wobei die Anfänge einer schleichenden Deindustrialisierung bereits zu erkennen sind.
Das Milliarden-Umverteilungsprogramm des EEG hilft nur den Lobbyisten, nicht den Stromkunden, und schon gar nicht dem Klima
Informativ hierzu ist auch: http://www.vernunftkraft.de/mythos-1/
Gegebenenfalls Quotenmodell statt EEG
Sollte der politische Mehrheitswille den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE) anstreben, böte sich hierfür das von Schweden praktizierte Quotenmodell an. Dabei gibt, vereinfacht dargestellt, die Politik lediglich den Energieversorgungs- unternehmen den zu erreichenden Anteil an EE-Strom vor. Es bleibt aber deren wirtschaftlichem Geschick überlassen, diesen möglichst günstig bereit zu stellen. So werden sich effiziente Erzeugungsstandorte, Technologien und Anlagengrößen durchsetzen, und nicht wie bisher diejenigen, deren Gewinnspannen aufgrund der Vorgaben des EEG am größten sind.
Das Quotenmodell wird von verschiedenen Seiten befürwortet, u.a.:
Monopolkommission im Sondergutachten 59: Energie 2011,
dem Sachverständigenrat zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im
Jahresgutachten 2011/2012,
dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) 2012, sowie acatech, der deutschen Akademie der Technikwissenschaften 2012.
Eine gute Darstellung der Funktionsweise des Qutenmodells findet sich unter:
http://www.et-energie-online.de/Zukunftsfragen/tabid/63/NewsId/466/Zeit-fur-eine-grundlegende-Refor – m-der-EEGForderung–das-Quotenmodell.aspx
Eine straffe Gegenüberstellung von EEG und Quotenmodell bietet:
http://www.vernunftkraft.de/eeg-versus-quotenmodell/
Für weitere Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung. Telefon 08304 733. Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Faulhaber
Vorsitzender
ILKA – Initiative Landschaftsschutz Kempter Wald und Allgäu e.V.
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