Seit dieser Zeit greife der Mensch „stark in das Sedimentationsgeschehen“ der Natur ein. Als Beispiel nannte Reinhold Leinfelder die „Teufelsberg-Gesteine“ durch vergrabenen „Kriegsschutt“ und die „Plastikartikel“ in den Sedimenten der Havel und des Wannsees. Der Mensch wurde von einem „biologischen Faktor“ zu einem „geologischen Faktor“. Oder wurde der Mensch nur zu einem „Schmutzfink“, der einfach allen Unrat wegwarf, statt ihn sorgfältig zu entsorgen? Sind die „Müllhalden“ ein geologischer Faktor, der die Ausrufung eines neuen geologischen Zeitalters rechtfertigt?

Doch nach dieser Einleitung kommt Reinhold Leinfelder zu des „Pudels Kern“. Er macht eine sehr tiefe Verbeugung vor dem allmächtigen „Zeitgeist“ mitsamt einem kuriosen  wissenschaftlichen ‚Salto mortale’. Er wird konkret: „Seit einem Vierteljahrhundert weiß die Welt, was mit dem Klima geschieht. Seither gibt es eine Verantwortung der gesamten Menschheit.“ Er argumentiert: „Im Holozän war das Klima außerordentlich stabil. Aber wir können wenigstens dafür sorgen, dass die künftigen Klimaschwankungen so gemäßigt ausfallen, dass wir damit klarkommen können.“ Als „Lösung“ empfiehlt Leinfelder: „So könnte die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid zumindest eine Weile lang in einem gewissen Umfang eine Rolle spielen. Noch besser wäre es, wenn wir den Kohlenstoff gleich in neue relevante Produkte verwandeln könnten.“ Was würden die grünen Pflanzen sagen, wenn man ihnen das CO2 der Luft entzieht? 

Wenn Professor Dr. Reinhold Leinfelder meint, „wir brauchen neue wissenschaftliche Ansätze“, „wir müssen experimentieren“ und „einen neuen Zugang zu dieser Welt finden“, dann entpuppt er sich als theoretischer Ideologe und nicht als pragmatischer Wissenschaftler, auch wenn er pathetisch warnt: „Machen wir es hingegen falsch, dann rutschen wir in eine Treibhauszeit hinein.“ Wenn Leinfelder zu Beginn von „künftigen“ Klimaschwankungen sprach, dann gibt er zu, dass es „vergangene“ gegeben hat, auch und während des gesamten Holozäns. 

Die beiden letzten vorindustriellen „Treibhauszeiten“ waren das „Klimaoptimum zur Römerzeit“ und das „Klimaoptimum zur Wikingerzeit“. Vor letzterem gab es das „Pessimum zur Völkerwanderungszeit“ und danach die „Kleine Eiszeit“. Alle diese Klimaschwankungen gab es trotz eines konstanten CO2-Gehaltes der Luft von 270 ppm, wie das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg schon 1995 nachwies. Was also löste die „Treibhauszeiten“ aus und was beendete sie wieder, wenn es der CO2-Gehalt der Luft nicht gewesen sein kann? Eine wissenschaftlich ehrliche Antwort ist: Wir wissen es nicht! Doch diese wahrheitsgemäße Aussage erregt keine Aufmerksamkeit, erzeugt keine Schlagzeilen, bringt keinen Applaus des „Zeitgeistes“.

Das Wetter und nicht das Klima beeinflusst das Sedimentationsgeschehen

Von jedem denkenden Menschen und erst recht von Naturwissenschaftlern kann man verlangen, dass sie die Definition von „Klima“ kennen und diese richtig interpretieren. Wenn man zu einem „Klimawert“ erst kommt, wenn man vorher 30 Jahre lang sorgfältig das Wetter beobachtet und dessen Messdaten registriert und statistisch bearbeitet hat, dann gibt es nur einen logischen Schluss: „Klima“ ist ein Konstrukt und wird vom Wetter her definiert und bestimmt. „Klima“ hat keine eigene Existenz, ist kein physikalischer Naturvorgang. „Klimaschwankungen“ sind Folge von Temperaturschwankungen, sind gleitende arithmetische Mittel von Wetterschwankungen! 

Verfolgt man das Wetter über Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte oder Jahrtausende, dann muss man die Ursache aller Wetterfluktuationen bei den Drehbewegungen der Erde und den Vorgängen auf der Sonne als die Energiequelle für alles Wettergeschehen suchen. Ganz augenfällig für die Natur wie den Menschen ist der Wechsel des Wettercharakters mit den Jahreszeiten wie Herbst, Winter, Frühling und Sommer. Der Tagesgang der Lufttemperatur wie der Jahresgang ist ganz eindeutig von der Sonne her bestimmt, dem steten Wechsel von Tag und Nacht wie dem sich übers Jahr ändernden Neigungswinkel der einfallenden Sonnenstrahlen. Der von der Fotosynthese verursachte Tages- und Jahresgang des CO2-Gehaltes ändert sich nicht parallel zur Temperatur, sondern verläuft invers. Die Sonne verursacht zwar beide Verläufe, aber beide sind gegenläufig! 

Dies ist allgemeines Menschheitswissen, war es zumindest in der Biologie und der Meteorologie, bevor nach 1950 die „Treibhausideologie“ ihren Siegeszug antrat und die „Klimakatastrophe“ als Drohgespenst erfunden wurde. Wer vorgibt, die „Schöpfung“ schützen zu wollen, muss wissen, dass nach Einschalten des „Lichts“ als erstes Tag und Nacht getrennt und damit die Erdkugel in Rotation versetzt wurde. Diesem Tag-Nacht-Rhythmus haben sich alle Lebewesen angepasst, die grünen Pflanzen, die Tiere und die Menschen. Mit dem „Aufgang“ der Sonne werden nicht nur der Erdboden und dann die bodennahe Atmosphäre erwärmt, mit ihm wird auch die Fotosynthese in Gang gesetzt, beginnen die grünen Pflanzen als „chemische Fabriken“ zu arbeiten. Am Tage bis zum Untergang der Sonne entnehmen sie der Luft CO2, um „Pflanzenmasse“ als Nahrung zu erzeugen und Sauerstoff freizusetzen. Wer die Axt gegen das CO2 schwingt, gefährdet die Wurzel allen Lebens.

Allein die grünen Pflanzen wissen es zu schätzen, ob ihr Nahrungsreservoir an CO2 in der Luft 200, 300, 400 oder mehr Teile pro Million (ppm) beträgt. Tomaten gedeihen in Gewächs- oder Treibhäusern am besten bei einem CO2-Gehalt von 1000 ppm oder 0,1 Vol.%. Weder im Tages- noch im Jahresgang gibt es auch nur eine ungefähre Parallelität oder Kausalität zwischen dem CO2-Gehalt und der Temperatur der Luft in Bodennähe. Alle Echtzeit-Korrelationen sind gegenläufig!

Jenaer Klimaforscher lösen „kniffliges Klima-Rätsel“

Am 21. Januar 2016 wartete die Max-Planck-Gesellschaft auf mit der Schlagzeile „Florierende Vegetation verstärkt Kohlendioxid-Schwankungen“. Forscher vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena zusammen mit Kollegen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und aus den USA schreiben in „Science“: „Durch die höheren Temperaturen breiten sich mehr Wälder aus, die Fotosynthese verstärkt sich. So nimmt die Vegetation im Sommer mehr Kohlendioxid auf.“ 

Diese bekannte und banale „Erkenntnis“ feiern die Forscher als Lösung eines „kniffligen Klima-Rätsels“. Sie beziehen sich auf die „gängigen Klimamodelle“, die bislang diesen Trend „nicht reproduzieren und somit auch nicht erklären“ konnten. Die Klimamodelle können gar nichts erklären. Sie sind völlig ungeeignet, weder um vergangene Abläufe des Wetters zu erklären noch zukünftige vorherzusagen. Wenn den „Forschern“ jetzt erst auffällt, dass die seit 1958 dokumentierte „berühmte Mauna-Loa-Kurve“ nicht gleichförmig ansteigt, sondern „im Verlauf des Jahres auf und ab“ schwingt, dann ist das keine wissenschaftliche Glanzleistung, sondern ein Armutszeugnis. Was entdeckt wurde, ist seit über 100 Jahren Stand des biologischen Wissens. 

Sie verkünden stolz: „Jeweils am Ende des Frühjahrs klettert der Wert auf einen neuen Höchststand. Das liegt daran, dass im Winter auf der Nordhemisphäre nur wenig Photosynthese stattfindet. Die Vegetation saugt somit monatelang kaum CO2 aus der Luft, die menschlichen Emissionen reichern sich an. Zusätzlich geben Pflanzen und Böden einen Teil des zuvor aufgenommenen Kohlendioxids durch die Atmung, bei der Kohlehydrate abgebaut werden, wieder an die Atmosphäre ab.“ Es geht dann weiter: „Im September fällt der CO2-Gehalt dann auf ein Minimum, weil die Vegetation auf der Nordhalbkugel den ganzen Sommer gegenüber Kohlendioxid aus der Luft aufnimmt“, erläutert Matthias Forkel, der kürzlich vom Jenaer Max-Planck-Institut zur Technischen Universität Wien gewechselt ist.“ Nach der Meinung des IPCC müssen mit steigendem CO2-Gehalt im Winter die Temperaturen steigen, mit abnehmendem im Sommer fallen. 

Was soll dieser ganze Lärm um Nichts? In der Quintessenz heißt das nichts anderes, als dass von Beginn der nordhemisphärischen Vegetationsperiode mit dem Ergrünen der Natur der CO2-Gehalt der Luft abnimmt bis zum September, wenn die Ernte eingebracht ist und die Bäume in die Winterruhe übergehen. Doch warum tun sie dieses? Weil bei Frost die Bäume „austrocknen“ würden, weil sie H2O nur in Form von flüssigem und nicht gefrorenen Wasser über die Wurzeln aufsaugen können. Eine Assimilation von CO2 durch die Spaltöffnungen der Blätter ist möglich. Warum sagen die Forscher nicht klipp und klar, dass der Jahresgang der Temperatur von der Sonne gesteuert wird und nicht vom CO2-Gehalt der Luft? Warum sagen sie nicht deutlich, dass der Jahresgang von Temperatur und Kohlendioxid gegenläufig sind? Wenn ab September der CO2-Gehalt der Luft stetig bis zum März steigt, sinken die Temperaturen auf der Nordhalbkugel, und wenn er von April bis September sinkt, steigen die Temperaturen. 

Warum sagen die „Forscher“ nicht, dass die Annahme einer Kausalbeziehung zwischen Lufttemperatur und Kohlendioxid falsch, ja unsinnig ist und daher alle Klimamodelle falsch programmiert sind? Dies würde die „Treibhaushypothese“ als Lüge offenlegen, der Klimaforschung jegliche Existenzberechtigung entziehen. Schlimmer, sie würden sich selbst überflüssig machen und könnten keine üppigen Forschungsgelder mehr beanspruchen, zumindest nicht reinen Gewissens. Das herrliche Luxusleben als allseits geschätzter „Klimaexperte“ hätte ein jähes Ende. So bringen die Forscher das Wunder zustande, den „Treibhauseffekt“ ad absurdum zu führen, ohne es explizit zu sagen. Dies fiel selbst nicht den Redakteuren und Kontrolleuren von „Science“ auf. Hochachtung! 

Wo ist auf politischer Ebene der „gesunde Menschenverstand“, der dieses Spiel mit der Angst beendet? Wenn die Forscher den „Klimawandel für die größere CO2-Amplitude“ verantwortlich machen, dann widerlegen sie sich selbst, dann kann nicht der CO2-Gehalt die Ursache für die „Erderwärmung“ sein. Ihre Zusammenfassung: „Die höheren Temperaturen lassen die Pflanzen nördlich des 45. Breitengrades stärker sprießen als früher. Die borealen Wälder breiten sich immer weiter aus. Büsche und Sträucher besiedeln die einstmals karge Tundra, und die Vegetationsperiode beginnt insgesamt früher im Jahr. All das führt dazu, dass im Sommer mehr CO2 aus der Atmosphäre verschwindet als noch vor 50 Jahren“. Damit aber beschreiben die Forscher nichts als eine Situation, die sich vor 1000 Jahren im Süden Grönlands abspielte, bevor sich die Wikinger 982 dort ansiedelten. Sie fanden „Grünland“ vor und betrieben Ackerbau und Viehzucht, bis Anfang des 14. Jahrhunderts das Wetter die „Kleine Eiszeit“ bescherte und die Wikinger spurlos verschwanden.

„Festival der Zukunft“ mittels „Umweltpolitik 3.0“

Am 5. September 2016 lud über den BMUB-Pressedienst die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zu einem „Festival der Zukunft“ ein. Mehr als 110 Initiativen und Verbände würden sich in Berlin am Gasometer Schöneberg ein „Stelldichein“ geben. Stolz wurde verkündet: „Mit dabei sind nicht nur die Spitzenverbände der Umweltszene wie NABU, WWF, und BUND, sondern auch kirchliche Gruppen“ wie das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor, die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) und die Geschäftsstelle des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages, der 2017 in Berlin stattfinden wird. Das Festival zeigt einmal mehr den „Primat der Politik“ und deren Suggestionsmacht! Jeglichem kritischen Bewusstsein wird das Leben schwer gemacht. 

Die KLJB stellte in einem Workshop die Frage: „Mit kritischem Konsum die Welt verändern?“. Mit dabei war auch die „Klima-Kollekte“, der „CO2-Kompensationsfonds christlicher Kirchen in Deutschland“. Jede Privatperson könne ihre „unvermeidbaren Treibhausgasemissionen über die gemeinnützige Gesellschaft kompensieren und damit klimaneutral stellen“. Ein grandioses Geschäftsmodell! Und warum nicht gleich ohne Umweg „wetterneutral“? Über den Erfolg der „Klima-Kollekte“ ist leider nichts bekannt geworden. Aber selbst wenn der Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble aus dem Bundeshaushalt hundert Milliarden €uro zweckentfremden und in die Disziplinierung des Wetters stecken würde, der Erfolg wäre Null. Jede Spende für das „Klima“ ist erst recht „für die Katz“!

Diplom-Meteorologe Dr. phil. Wolfgang Thüne

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