TRANSATOMIC – schon wieder ein neuer Reaktortyp?

Gänzlich anders als in Deutschland, in dem man sich mehr denn je zurück ins Mittelalter träumt, setzt man in USA verstärkt auf die Ausbildung junger Ingenieure und Wissenschaftler und ermutigt sie, eigene Unternehmen zu gründen. Eines der Programme ist das Gateway for Accelerated Innovation in Nuclear (GAIN), des U.S. Department of Energy (DOE). Vereinfacht gesagt, gibt es dort Gutscheine, die die (sonst kostenpflichtige) Nutzung staatlicher Forschungseinrichtungen durch Unternehmensgründungen ermöglicht. Acht solcher “Gutscheine” im Gesamtwert von zwei Millionen Dollar gingen an sog. startups aus der Kerntechnik.

Eines dieser jungen Unternehmen der Kerntechnik ist Transatomic Power Corporation (TPC). Wie so oft in den USA, ist es eine Gründung von Absolventen des MIT. Glückliches Amerika, in dem noch immer tausende junger Menschen bereit sind, sich den Strapazen eines Kerntechnik-Studienganges aussetzen, während man hierzulande lieber “irgendwas mit Medien” studiert. Allerdings kennt man in den USA auch keine Zwangsgebühren zur Schaffung von hoch dotierten Nachrichtenvorlesern und Volksbelehrern. Jeder Staat setzt halt seine eigenen Prioritäten.

Noch etwas ist in den USA völlig anders. Das junge Unternehmen hat bereits mehrere Millionen Dollar privates Risikokapital eingesammelt. Es braucht noch mehr Kapital und hat deshalb ein Papier veröffentlicht, in dem das Konzept seines Reaktors näher beschrieben ist. Sicherlich ein erhebliches wirtschaftliches Risiko. Man vertraut offensichtlich darauf, mangelnde “Geldmacht” durch Schnelligkeit kompensieren zu können. Erklärtes Ziel ist es, möglichst schnell einen kleinen Versuchsreaktor mit 20 MWth zu bauen. Das erste kommerzielle Kraftwerk soll rund 500 MWel (1250 MWth) Leistung haben und rund zwei Milliarden Dollar kosten.

Abgebrannte Brennelemente als Brennstoff

Der Reaktor ist vom Typ “molten salt”. Der Brennstoff wird in geschmolzenem Salz gelöst, welches gleichzeitig dem Wärmetransport dient. Populär ist dieser Reaktortyp im Zusammenhang mit Thorium gemacht worden. Man beschränkt sich hier bewußt auf Uran als Brennstoff, um auf die dafür vorhandene Infrastruktur zurückgreifen zu können. Thorium wird eher als Option in ferner Zukunft gesehen.

Der besondere Charme dieses Konzeptes liegt in der Verwendung abgebrannter Brennelemente aus Leichtwasserreaktoren als Brennstoff. Solche abgebrannten Brennelemente bestehen zu rund 95% aus Uran–238 und etwa je einem Prozent Uran–235 und Plutonium. Der Rest sind Spaltprodukte als Abfall. Das klassische Modell, wie es z.B. in Frankreich praktiziert wird, ist die Wiederaufbereitung nach dem Purex-Verfahren: Man erhält sehr reines Uran, welches als Ersatz für Natururan wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird und reines Plutonium, welches als Mischoxid zu neuen Brennelementen verarbeitet wird. Die Spaltprodukte mit Spuren von Aktinoiden werden verglast und als Atommüll endgelagert. Für diese chemischen Prozeßschritte (Wiederaufbereitungsanlage) geht man von Kosten in Höhe von 1300 bis 3000 US-Dollar pro kg aus. Bei heutigen Preisen für Natururan eine unwirtschaftliche Angelegenheit. Deshalb füllen sich die Lager mit abgebrannten Brennelementen auch weiterhin. Allein in den USA lagern über 70.000 to ausgedienter Brennelemente. Für die “Zwischenlagerung” in Behältern (ähnlich den Castoren in Deutschland) geht man von etwa 100 Dollar pro kg aus. Für die “Entsorgung” haben sich bereits über 31 Milliarden US-Dollar Rücklagen angesammelt – was etwa 400 Dollar pro kg entspricht.

Wem es gelingt, einen Reaktor zu bauen, der die abgebrannten Brennelemente “frißt”, ist in der Rolle einer Müllverbrennungsanlage: Er wird für die Beseitigung des Mülls bezahlt und kann sich mit seinem Preis an den anderen Möglichkeiten (z. B. Müllkippe) orientieren. Die entstehende Wärme ist umsonst. Die elektrische Energie aus der “Müllbeseitigung” ist ein weiteres Zubrot. Es kommt lediglich darauf an, eine besonders günstige “Müllverbrennungsanlage” zu bauen. Genau an diesem Punkt, setzt TPC an.

Das Transatomic Konzept

Die Angst vor dem “Atommüll” wird mit seiner Langlebigkeit begründet. Es gibt wahrlich gefährlichere Stoffe, als abgebrannte Brennelemente. Solange man sie nicht aufisst, sind sie recht harmlos. Es ist aber die berechtigte Angst, ob man diese Stoffe für Jahrmillionen sicher von der Biosphäre fern halten kann, die viele Menschen umtreibt. Spaltprodukte sind in diesem Sinne kein Problem, da sie in wenigen hundert Jahren faktisch von selbst verschwunden sind. Jahrhunderte sind aber durch technische Bauwerke (Kathedralen, Pyramiden etc.) oder natürliche Barrieren (einige hundert Meter gewachsene Erdschichten) sicher beherrschbar.

Man kann aber alle langlebigen Aktinoide durch Spaltung in kurzlebige Spaltprodukte umwandeln und dabei noch riesige Mengen Energie erzeugen – am besten in einem Kernkraftwerk. Ein solcher Reaktor muß besonders sparsam mit den bei einer Spaltung freiwerdenden Neutronen umgehen, um möglichst viele andere Kerne umzuwandeln und letztendlich zu spalten.

Spaltprodukte haben teilweise sehr große Einfangquerschnitte. Mit anderen Worten, sie wirken parasitär indem sie wertvolle Neutronen “wegfangen”. Die Konsequenz ist eine integrierte Wiederaufbereitung. Dies läßt sich nur über eine Brennstofflösung erreichen.
Es dürfen nur möglichst wenig Neutronen das System verlassen. Dazu muß man den Reaktor mit einem Reflektor versehen, der die Neutronen wieder in den Reaktor zurück streut. Idealerweise verwendet man dafür ebenfalls Uran, damit nicht zurück streubare Neutronen bei ihrem Einfang wenigstens neuen Spaltstoff – hier Plutonium – erzeugen.
Bei Reaktoren mit festen Brennstoffen, kann man die Spaltstoffe nicht kontinuierlich ersetzen. Man benötigt deshalb zu Anfang eine Überschußreaktivität. So zu sagen, mehr Spaltstoff als eigentlich zuträglich ist. Diese Überschußreaktivität muß durch Regelstäbe und abbrennbare Gifte kompensiert werden: Wertvolle Neutronen werden unnütz weg gefangen.
Will man mit möglichst geringer Anreicherung auskommen – was einem bereits abgebrannten Brennelement entspricht – muß man zwingend auf ein thermisches Neutronenspektrum übergehen. Sogenannte “Schnelle Brüter” erfordern eine zweistellige Anreicherung. Also wesentlich höher, als sie in einem frischen Brennelement für einen Leichtwasserreaktor vorliegen. Man kann in einem thermischen Reaktor zwar nicht brüten – also mehr Spaltstoff erzeugen als beim Betrieb verbraucht wird – aber fast genau soviel erzeugen, wie verbraucht wird. Man muß es auch gar nicht, da ja der “Atommüll” noch Spaltstoff enthält.

Wieviel wird nun gespart?

Ein heutiger Leichtwasserreaktor produziert pro 1000 MWel etwa 20 to abgebrannter Brennelemente pro Jahr. Geht man von einer direkten Endlagerung aus, ist dies die Menge “Atommüll” die in ein Endlager muß. Erzeugt man die gleiche elektrische Energie aus eben solchem “Atommüll”, ist diese Menge schon mal komplett eingespart.

Gleichzeitig wird aber auch der ursprünglich vorhandene “Atommüll” in der Form abgebrannter Brennelemente weniger. Die Energie wird durch die Spaltung von Atomkernen erzeugt. Sie sind nach der Spaltung unwiederbringlich vernichtet. Wird Uran noch von vielen Menschen als natürlich und damit relativ harmlos angesehen, ist z. B. Plutonium für sie reines Teufelszeug. Genau diese Stoffgruppe dient aber bei diesem Reaktortyp als Brennstoff und wird beständig verbraucht.

Ein solcher Reaktor produziert rund 1 to Spaltprodukte pro 1000 MWel und Jahr. Die Spaltprodukte sind darüberhinaus in einigen Jahrhunderten – gegenüber 100.000den von Jahren bei Plutonium – verschwunden. In Bezug auf die Energieversorgung sind solche Reaktoren eine echte Alternative zu sog. “Schnellen Brütern”. Bereits die vorhandenen abgebrannten Brennelemente und die absehbar hinzukommenden, wären eine schier unerschöpfliche Energiequelle.

Was ist neu bei diesem Reaktortyp?

In den USA hat man über Jahrzehnte Erfahrungen mit Salzschmelzen in Versuchsreaktoren gesammelt. Hier strebt man bewußt die Verwendung von Uran und nicht von Thorium an. Dies hat bezüglich des Salzes Konsequenzen: Lithiumfluorid kann wesentlich höhere Konzentrationen Uran gelöst halten (LiF-(Actinoid)F4) als das bekanntere FLiBe-Salz. Erst dadurch ist der Einsatz abgebrannter Brennelemente (niedrige Anreicherung) möglich. Allerdings liegt die Schmelztemperatur dieses Brennstoffs bei etwa 500 °C. Ein wesentliches Sicherheitskriterium ist daher, Verstopfungen in Kanälen und Rohrleitungen durch Ablagerungen sicher zu vermeiden.

Als Moderator sollen Stäbe aus Zirconiumhydrid eingesetzt werden. Sie wirken wie “umgekehrte Regelstäbe”: Je tiefer sie in die Schmelze eingetaucht werden, um so mehr Neutronen werden abgebremst und die Spaltungsrate erhöht sich. Die Moderation solcher Stäbe ist gegenüber früher verwendetem Graphit so viel besser, daß fast der doppelte Raum für die Salzschmelze bei einem vorgegebenen Reaktorvolumen zur Verfügung steht. Ein weiterer wichtiger Schritt zu der Verwendung von “Atommüll” als Brennstoff.

Die integrierte Wiederaufbereitung

Die Spaltprodukte müssen kontinuierlich aus der Salzschmelze entfernt werden. Sie wirken nicht nur parasitär, sondern stellen auch das eigentliche Sicherheitsproblem dar. Je weniger Spaltprodukte gelöst sind, um so weniger Radioaktivität könnte bei einem Störfall freigesetzt werden.

Etwa 20% der Spaltprodukte sind Edelgase. Sie sollen mit Helium aus der Salzschmelze abgeschieden werden und anschließend in Druckgasflaschen gelagert werden.

Rund 40% der Spaltprodukte sind Metalle, die Kolloide in der Schmelze bilden. Sie sollen mit Geweben aus Nickel ausgefiltert werden.

Der Rest – hauptsächlich Lanthanoide – sind sehr gut in der Salzschmelze gelöst. Sie sollen mittels flüssigen Metallen extrahiert werden und anschließend in eine keramische Form zur Lagerung überführt werden.

In der Abscheidung, Behandlung und Lagerung der Spaltprodukte dürfte die größte Hemmschwelle bei der Einführung von Reaktoren mit Salzschmelzen liegen. Welcher Energieversorger will schon gern eine Chemiefabrik betreiben? Vielleicht werden deshalb erste Anwendungen dieses Reaktors gerade in der chemischen Industrie liegen.

Zusammenfassung

Der Gedanke, “Atommüll” möglichst direkt als Brennstoff einzusetzen, hat Charme. Wirtschaftlich kommt man damit in die Situation einer Müllverbrennungsanlage. Man kann sich an den Aufbereitungs- und Entsorgungspreisen des Marktes orientieren. Diese Einnahmen sind schon mal vorhanden. Die Stromproduktion ist ein Zubrot. Es wird noch sehr viel Entwicklungszeit nötig werden, bis ein genehmigungsfähiger Reaktor vorliegt. Auch die Kostenschätzung über zwei Milliarden Dollar für den ersten kommerziellen Reaktor, ist in diesem Sinne mit der gebotenen Vorsicht zu betrachten. Allerdings handelt es sich bei diesem Reaktor nicht um ein Produkt einer “Erfindermesse”. Man hat sehr sorgfältig den Stand der Technik analysiert und bewegt sich auf allen Ebenen auf dem machbaren und gangbaren Weg. Es ist nur zu hoffen, daß diesem jungen Unternehmen noch etwas Zeit verbleibt, bis es – wie so viele vor ihm – auf und weg gekauft wird.

Weltweit tut sich etwas in der Entsorgungsfrage: Salzbadreaktoren, Entwicklung metallischer Brennstoffe – sogar für Leichtwasserreaktoren – und abgespeckte chemische Wiederaufbereitungsverfahren in Rußland.

Übernommen von NUKEKLAUS hier

 




Möge Meinungsfreiheit unangefochten an erster Stelle stehen und wissenschaftliche Forschung die Oberhand gewinnen.

 In den vergangenen vier Jahren koordinierten die Klimawandel Aktivisten sich heimlich miteinander, in Bezug auf Möglichkeiten, Einzelpersonen, Organisationen und Unternehmen, die ihre ideologischen Feinde sind, zu verfolgen. Sie trafen sich eine Strategie zu entwickeln, um RICO (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act) zu verwenden. Dieses Gesetz sollte stärkere Waffen schaffen, um [eigentlich] organisierte Verbrechen zu verfolgen. Hier wird es gegen diejenigen genutzt, die sich gegen den Anti-fossile-Brennstoffe Krieg der Obama-Regierung stellen.

In jüngerer Zeit haben sich die Aktivisten, darunter Naomi Oreskes und Bill McKibben mit Staatsanwälten / Staatsministern (Attorneys General – AG) koordiniert, das gipfelte am 29. März in einer Pressekonferenz, geleitet von New Yorker AG Eric Schneiderman, unter Teilnahme des ehemaligen Vizepräsidenten Al Gore. Dort wird die "noch nie dagewesene Koalition" – so Schneiderman in der Pressemitteilung – bekannt gegeben: die neu gebildeten AGs für Clean Power. Obwohl "vage" in ihren spezifischen Plänen, wollen 17 AGs (16 Demokraten und 1 Unabhängiger), wie die Huffington Post berichtet: " einen Alle-Hebel-Ansatz nutzen", wie Gore sagte: "um diese kommerziellen Interessen aufzudecken, mit der besten verfügbaren Evidenz,  die das amerikanische Volk täuschen wollen und auf betrügerische Art und Weise kommuniziert werden".

[Evidenz [unmittelbare, mit besonderem Wahrheitsanspruch (unbezweifelbare) auftretende Einsicht; Quelle Wikipedia; Uff, ausgerechnet Al Gore reklamiert solche Ansprüche …; der Übersetzer]

Quelle CFACT, Grafik Mckibb – Kommission für Meinungsfreiheit: Nächster Fall
links: Ankläger, rechts: Verteidiger

ExxonMobil war das erste und offensichtlichste Ziel gewesen. Während der RICO Act [Gesetz] im Jahr 1970 durch die Bundesgesetzgebung verabschiedet wurde, haben mehr als zwei Dutzend Staaten "Baby RICO" Gesetze, nach InsideClimateNews.org "umfassender als die Bundes-Version."

Vier verschiedene Ermittlungen wurden eingeleitet wegen der Behauptung, dass Exxon sich verschworen hat, sein Verständnis der Klimawissenschaft zu vertuschen. Schneiderman war der erste [der diese Ermittlungen anstieß]. Im November vergangenen Jahres erließ er eine Vorladung: "Dass Exxon Mobil Corporation den Ermittlern Dokumente über vier Jahrzehnte ihrer Forschungsergebnisse und der Kommunikation über den Klimawandel vorlegen"

Quelle CFACT, excli;  „… linke Ökospinner!“ – „Das sind Exxon Beauftragte“

Im Januar verkündete die Los Angeles Times: "Kaliforniens Justizministerin Kamala D. Harris ermittelt, ob Exxon Mobil Corp. wiederholt die Öffentlichkeit belogen und seine Aktionäre über das Risiko für ihr Geschäft aus dem Klimawandel informierte und ob dieses Wertpapierbetrug und Verstöße gegen Umweltgesetze darstellen könnte“.

Webseite des Kalifornischen Justizministeriums, Justizministerin, Kamala D. Harris

Am 19. April leitete Massachusetts Justizministerin Maura Healey eine Ermittlung ein, "um Informationen zu  erhalten, ob Exxon Verbraucher und / oder Investoren in Bezug auf die Auswirkungen der Nutzung fossiler Brennstoffe auf den Klimawandel und der Klimawandel getriebene Risiken für die Exxon-Geschäft in die Irre geführt hat“.

Nur wenige Tage nach der Pressekonferenz am 29. März, wurde Virgin Islands‘ AG Claude Walker, mit seiner Einforderung von Aufzeichnungen, der erste der das RICO Gesetz zitierte "um Exxon für ihre langjährige Leugnung des Klimawandels und der Rolle ihrer Produkte zu sondieren". Darüber hinaus listete er rund 100 akademische Einrichtungen und ungebundene Think Tanks in seiner Vorladung auf. Die National Review berichtet, dass Walker eine "transformierende" Nutzung seiner Strafverfolgungsbefugnisse versprach, für den Kreuzzug der globalen Erwärmung.

 

Webseite des Justizministeriums Virgin Islands, Justizminister Claude Walker

Getrennt davon, wurden durch Walker Aufzeichnungen des angesehenen Washington DC Think Tank, des Competitive Enterprise Institute (CEI) angefordert [Vorladung gegen CEI widerrufen, The Daily Signal vom 23.Mai, CEI will dennoch klagen gegen die Einschränkung der „Free Speech“ ~ Meinungsfreiheit, von Beginn der Aktion an, so der Rechtsanwalt von CEI].

Quelle CFACT; Webseite Virgin Islands

Schneiderman und Healey haben auch Aufzeichnungen von Forschungs und Interessengruppen gefordert. Von Kamala D. Harris, die sich inzwischen um einen Sitz im Senat bemüht, als Nachfolgerin für in Pension gehende Senatorin Barbara Boxer (D-CA), " wird nicht [mehr] viel erwartet, in Bezug auf die Untersuchung von Exxon" nach The Daily Caller.

Free Beacon hält "interne Dokumente" als Referenz, dass die übergeordneten Ziele der Kampagne sind:

• [ExxonMobil] als politischer Akteur zu delegitimieren [für unrechtsmäßig erklären]

• Beamte der Staatsgewalt sich von Exxon distanzieren

• Verkauf von Exxon antreiben und

• Exxon & Klima in das Zentrum der 2016er Wahl stellen

`The Wall Street Journal (WSJ) fügt hinzu:

• in der Öffentlichkeit die Meinung zu schaffen, dass Exxon eine korrupte Institution ist, die Menschheit (und die ganze Schöpfung) in Richtung Klimachaos und schweren Schaden getrieben hat

Quelle CFACT; climateidiots;

Riss in der Rüstung, Global Warming Kreuzzug, gehackte Emails

Trotz der Angriffe auf Exxon, zitiert WSJ Lee Wasserman, Direktor der Rockefeller Familien Stiftung – einen der Ziele hinter dem Kreuzzug – mit den Worten: "Es ist nicht wirklich gegen Exxon." Stattdessen: "Es geht darum, die breite Öffentlichkeit zu unterstützen, dass sie die Dringlichkeiten der Suche nach Lösungen zum Klimaschutz verstehen".

Senator Sheldon Whitehouse (D-RI), befürwortete schon lange, dass das Department of Justice (DOJ) untersucht, ob Exxon und andere Unternehmen von fossilen Brennstoffen gegen das RICO Gesetz verstoßen haben, indem sie [die Unternehmen] die Rolle von fossilen Brennstoffen für die globale Erwärmung bestritten haben. Während der letzten Anhörung, fragte er Justizministerin Loretta Lynch, ob sie in Betracht gezogen hatte, RICO gegen Unternehmen von fossilen Brennstoffen anzuwenden. Sie antwortete: "Diese Angelegenheit wurde diskutiert. Wir haben Informationen darüber erhalten und haben es an das FBI berichtet, zu prüfen, ob es die Kriterien erfüllt, für die wir Maßnahmen einleiten könnten."

WebSeite, Sheldon Whitehouse, Senator von Rhode Island

Das WSJ berichtet: "Die neue Rechtstheorie gewinnt noch an Dynamik innerhalb des Justizministeriums, nach Offiziellen die mit internen Diskussionen vertraut sind. Aber nach dem Anstoß durch Gesetzgeber, hat das FBI eine vorläufige Überprüfung durchzuführen. "

Auch Rechtswissenschaftler, wie Professor Merritt B. Fox an der Columbia Law School, der laut Reuters, mit dem Stellenwert des Klimawandels übereinstimmt, äußerte sich skeptisch über die rechtliche Strategie der Ankläger: "Der Markt war mit Informationen über den Klimawandel aus einer Vielzahl von Quellen gut versorgt." Reuters fügt hinzu:" Investoren erhalten Informationen über den Klimawandel aus vielen Quellen und Exxon ist wahrscheinlich nicht in der Lage, die "Gesamtmischung" von öffentlich verfügbaren Informationen zu verändern".

In ähnlicher Weise wird Pat Parenteau, Professor für Umweltrecht an der Vermont Law School, von InsideClimateNews.org zitiert: "Hoffentlich gibt es etwas mehr als den unbegründeten Verdacht, um dieses zu unterstützen." Parenteau erklärt: "Die wichtigste Frage ist, ob der Generalstaatsanwalt [Walker] eine Grundlage hat zu vermuten, dass Exxon in Aktivitäten engagiert ist, die die Statuten über den Erhalt von Geld durch Vorspiegelung falscher Tatsachen und Betrug verletzt haben."

Im Wall Street Journal, David Uhlmann, ein Jura-Professor an der Universität Michigan und ehemaliger Staatsanwaltschaft für Bundedelikte, äußerte sich besorgt über das Vermögen "klare Strafbarkeit für die globale Erwärmung" zu etablieren: "Millionen von Menschen tragen mit ihren Verbrauch fossiler Brennstoffe dazu bei, während die nationalen Regierungen wenig getan haben, trotz der Risiken die sie kennen". Uhlmann erklärt:" Exxon hätte viel offener sein sollen über die Risiken bezüglich des Klimawandels, aber wir sind alle schuldig, für unser kollektives Versagen uns zu ändern".

Dann gibt es die Gegner. Das WSJ weist darauf hin: "Beide Seiten sehen dies als einen entscheidenden Moment in einer wachsenden Kampagne von Umweltschützern, eine juristische Strategie wie gegen Tabakunternehmen in den 1990er Jahren zu implementieren, mit dem Argument, dass Ölfirmen zu lange verborgen haben, was sie über den Klimawandel wissen."

Ende letzten Monats haben fünf republikanische Senatoren ein Schreiben an Justizministerin Merril Lynch geschickt, [hier bei Eike behandelt] indem sie fordern: „das das DOJ unverzüglich seine laufende Nutzung von Strafverfolgung einstellt, um private Debatten über eines der umstrittensten Themen unserer Zeit zu ersticken – den Klimawandel."

William Perry Pendley, dessen Gruppe, die Mountain States Legal Foundation wird [ebenfalls] in Walkers Vorladung genannt, erzählte mir von den Anstrengungen der Umweltgruppen "die ein Missbrauch von Macht sind, wie wir in diesem Land seit Woodrow Wilson nicht mehr gesehen haben." Seine Stiftung, so die Washington Times, hat "schon lange bekannt gemacht, dass Exxon eine seiner vielen Förderer ist."

Pendley sagt: "Finanzierung von Exxon zu akzeptieren und nicht einverstanden zu sein mit Greenpeace über die Ursachen und das Ausmaß des Klimawandels sind kein Verbrechen. Wir sind beschuldigt, weil wir sagen: "Vielleicht gibt es keine globale Erwärmung, vielleicht ist es nicht vom Menschen verursacht und vielleicht wird Ihre Lösung nicht funktionieren. Es wird zu teuer werden und uns in die Armut treiben."

Ronald Bailey, wissenschaftlicher Korrespondent der Reason-Stiftung – auch in Walker‘s Vorladung genannt – sagte, gemäß der Washington Times: "Diese Vorladungen sind ein großer Schritt bei der Verwendung von Gerichten um Menschen zum Schweigen zu bringen, die Ansichten vertreten, die sich von denen der mächtigen Regierungsbeamten unterscheiden."

CEI, die Organisation die für Walkers Vorladung separat herausgegriffen wurde, gab das folgende Statement von Präsident Ken Lassman: "Alle Amerikaner haben das Recht, Gründe an die sie glauben zu unterstützen und die CEI Vorladung ist ein Missbrauch des Rechtssystems und ein Versuch, Personen einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen, die mit bestimmten Staatsanwälten über Klimadebatte nicht übereinstimmen. Anderer Meinung zu sein als ein Regierungsbeamter ist kein Verbrechen; Regierungsmacht zu missbrauchen um Amerikanern ihre Rechte wegnehmen ist es. "

Webseite The Heartland Institute; Marita Noon, Executive Director

Ich [Marita Noon] weiß, dass meine Organisation, wenn auch nicht auf Walkers Liste aufgeführt, immer noch ein Opfer ist. Wir hatten einige wesentliche Mittel, die es uns erlaubt hätten, monatelange ohne extreme finanzielle Belastung weiterzumachen. Jedoch, der DC-Policy-Shop, der unsere Bemühungen unterstützte, zog seine Unterstützung als Ergebnis der Kampagne der AG’s zurück.

Mir  wurde gesagt, dass die Finanzierung genehmigt wurde, aber, als ich meine Kolumne vom 25. April über den Film Climate Hustle schrieb – der die Wissenschaft hinter der politisch korrekten Erzählung des von Menschen verursachten katastrophalen Klimawandels in Frage stellt – bekam die Leitung kalte Füße, weil auch sie eine der Organisationen auf der Liste sind. Zuerst wollte ich aufhören, denn ohne die Finanzierung kann ich nicht weitermachen. Aber dann wurde ich stinkig. Ich erkannte, dass, wenn ich aufhöre zu tun was ich tue, würden diese AGs gewinnen – was ihr Ziel ist. Indirekt versuchen sie, mich zum Schweigen zu bringen. Ich bin dankbar für Einzelpersonen und Unternehmen, die an meine Arbeit glauben und einspringen, die Finanzierungslücke zumindest für ein paar Monate zu füllen.

Diejenigen von uns, die angegriffen wurden, sind nicht die einzigen die den Fehler des Kreuzzuges der AG sahen. Exxon und CEI haben Klagen gegen die Ankläger eingereicht. Exxon behauptet, dass die Vorladungen „Verfassungsrechte auf Meinungsfreiheit verletzen, unangemessene Durchsuchungen und Beschlagnahmen und die Gleichbehandlungsklausel [14. Amendement]." Als Ergebnis der vergangenen Woche zog Walker seine Vorladungen zurück und Healey, berichtet The Daily Caller, hat einer einstweiligen Einstellung des Verfahrens zugestimmt. Das bedeutet, ihr Büro will die Vorladung nicht erzwingen, bis alle rechtlichen Einsprüche abgehandelt sind, was Jahre dauern kann.

Als einen großen Sieg für die Meinungsfreiheit konstatiert es The Hill: "Der Rückzug schließt ein großes Kapitel in den Bemühungen von Liberalen und Umweltschützern um Exxon zu bestrafen, dass es vor Jahrzehnten wusste, dass fossile Brennstoffe Klimawandel verursachen, aber es öffentlich leugneten."

Regierungswebseite: Abgeordneter Lamar S. Smith, Vertreter für Texas; Republikaner

Als Reaktion auf den "Rückzug", sagte der Abgeordnete Lamar Smith (R-TX), Vorsitzender des Haus-Ausschusses für Wissenschaft und Technologie, dass es "bestätigt, was mein Ausschuss bereits wusste – dass alle diese gesetzlichen Maßnahmen von Umweltgruppen angetrieben wurden, die eine extreme politische Agenda haben und keine Rücksicht auf das Gesetz nehmen.“ Er fügte hinzu: „Die Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und Wissenschaftler verdienen die Möglichkeit, Forschung frei von Einschüchterung und Bedrohung mit Strafverfolgung zu verfolgen".

Quelle CFACT; inquis : „Sie wagen es, die Globale Erwärmung wissenschaftlich anzufechten?“

Das Heartland Institute, dem ich als "Experte" in Energiefragen diene, ist auch auf „der Liste“. Sein Präsident, Joe Bast, hat mir gesagt: "Es gibt eine lebhafte Debatte über die Ursachen und Folgen des Klimawandels, diese Rechtsstreitigkeiten hat Auswirkungen auf das Recht zur Meinungsfreiheit [First Amendment] "Er fügte hinzu: „Es ist nicht die Möglichkeit eines Schadens für die Öffentlichkeit, die entscheidend für die AGs und das DOJ ist, eine gottlos komplizierte wissenschaftliche Debatte anzufangen, es ist die Möglichkeit der gegenwärtigen Regierung im Weißen Haus zu schaden. Ihr Ziel ist es, die Opposition von Exxon Mobil und CEI (und anderen gemeinnützigen Organisationen ähnlich des CEI) zur drakonischen Energiepolitik der Regierung zum Schweigen zu bringen."

Wie diese Angriffe auf die Meinungsfreiheit sich entwickeln, wird abzuwarten sein. Aber wie Texas Staatsminister Ken Paxton als Reaktion auf Walker Rückzug meinte: "In Amerika haben wir die Freiheit, anderer Meinung zu sein und wir verfolgen Menschen nicht rechtlich, nur weil ihre Meinung sich von der unseren unterscheidet."

Quelle: Webseite der Regierung von Texas, Staatsminister Ken Paxton, Republikaner

Möge Meinungsfreiheit und wissenschaftliche Untersuchung vorherrschen. Wahre Wissenschaft begrüßt die Herausforderung, weil es die aushalten kann – während politische Korrektheit die Herausforderung zum Schweigen bringen muss.

Erschienen am 4. Juli 2016   

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://www.cfact.org/2016/07/04/may-free-speech-reign-and-scientific-inquiry-prevail/

Nachsatz:

Diese Übersetzung war schwierig für mich, da ich einige Hintergrundinformationen und Ausdrücke nicht kannte und nachrecherchiert habe.
Mein Kollege Chris Frey half mir den Einstieg zu finden, mit der Information über Studentenbewegungen in den USA – vielen Dank für die Unterstützung.
Ich komme nun zu der Überzeugung, dass auch die USA unter den „1968er“ zu leiden haben. Hoffentlich können wir diese Entwicklung in Deutschland eindämmen.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit, A. Demmig




Elektroauto-Verehrung und -Subventionierung – eine Politiker-Krankheit

Den neuen Startschuss gab kein Geringerer als Barack Obama während seiner Wahlkampagne im August 2008. Er forderte, dass bis zum Jahre 2015 eine Million Hybrid- und Elektroautos (merken Sie was ?) über die Straßen der U.S.A. rollen sollten. Seither ist dort eine sehr erhebliche Summe an Dollars – die Zeitschrift Scientific American spricht von „Milliarden“ – an staatlicher Förderung ausgegeben worden: An Steuervergünstigungen (7.500 US$ beim Kauf) ; 2,4 Mrd. US$ für Batterie-F&E; 115 Mio US$ für Ladestationen…(Es kommt einem sehr bekannt vor – siehe unten die Beschreibung des deutschen „Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität“.)

Dieses Ziel der US-Administration wurde weit verfehlt.

Deutschland folgt: Mit dem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität (Lit.6)

Dieser Regierungsplan vom August 2009 nennt als Ziele: Forschung und Entwicklung, aber dann auch Marktvorbereitung und Markteinführung – also Planwirtschaft, anstatt die Entwicklung dieses Wirtschaftsbereichs dem Markt zu überlassen. Die gleiche Planwirtschaft, die die gesamte Energiewendepolitik kennzeichnet.

Interessante Aussagen im Plan: (Anmerkungen kursiv)

–  „In Verbindung mit erneuerbaren Energien leistet sie (die E-Mobilität) einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung der Klimaschutzziele der Bundesregierung. 

    Bewertung: Das bedeutet: Wind- und Solarstrom sollen die E-Autos antreiben, was leider nicht funktioniert, weil deren Stromerzeugung unzuverlässig ist und speziell nachts kaum im Netz existiert. Es sei denn, man zwingt die E-Auto-Besitzer zur Installierung sog. Smart Meter für ihre private Ladestation, mit denen man den Strom durch den Versorger abschalten kann, wenn nur der böse Braunkohlestrom im Netz ist – und ihn wieder anschaltet, wenn Petrus etwas Wind wehen lässt. 

–   „Fahrzeuge in das Stromnetz integrieren“. „Die intelligente Nutzung der Batterien von E-Fahrzeugen als Stromspeicher bietet die Möglichkeit, die Gesamteffizienz der Stromversorgung zu erhöhen. Das geschieht über eine verbesserte Abnahme von Erzeugungsspitzen (die es in der konventionellen Stromversorgung gar nicht gibt), Annäherung von Erzeugungs- und Lastkurven (was eine konventionelle Stromversorgung routinemäßig erledigt) sowie perspektivisch auch die Bereitstellung von Regelenergie (die in einer konventionellen Stromversorgung kaum benötigt wird). 

Bewertung: Das durch die Energiewende angerichtete Elend bei der Stromversorgung (massive Netzstörungen durch Windstromspitzen und Flautenlöcher, Ruinierung der Spitzenlast-Gaskraftwerke und auch der Pumpspeicherkraftwerke) soll jetzt durch Heranziehung der noch arglosen Käufer von E-Autos etwas abgemildert werden. 

–   Ein verblüffend ehrlicher Satz ergänzt diese Absichtserklärungen:

    „Die damit verbundene Reduzierung der Batterielebensdauer ist dem gegenüberzustellen.“

    Bewertung: Es ist zu hoffen, dass die E-Auto-Besitzer diese Falle rechtzeitig erkennen

    (s.u. den Abschnitt „E-Autos als Hilfsspeicher für das Stromnetz ?“).

–   Eine weitere sehr zutreffende Feststellung fand ihren etwas versteckten Platz im Plan:

    „Der Mangel an Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und technischen Fachkräften droht zur vielleicht größten Wachstumsbremse für die E-Mobilität zu werden.“ 

    Bewertung: Das Wörtchen „vielleicht“ ist zu streichen. Prof. Endres, einer der wenigen in Deutschland noch tätigen Fachleute der Physikalischen Chemie, von dem im vorliegenden Artikel  ausführliche Stellungnahmen enthalten sind, schrieb dazu in Lit.2 

       „Forschungsgeld für die physikalische Chemie: Polit-Saison-bedingt.

       Die politische Blamage in den 1990er Jahren hatte leider für die Forscher  fatale Folgen, denn in der Folge wurde die Elektrochemie an den deutschen Hochschulen faktisch abgewickelt; es gab keine Forschungsgelder mehr für Batterien, höchstens vereinzelt, und in der Szene der physikalischen Chemie wurden Elektrochemiker milde belächelt.

       Dann kam ca. 2007/2008 das Thema wieder hoch, dieses Mal begründet mit der „Klimakatastrophe“  und der Endlichkeit der Ressourcen. Diesmal wurde das politische Ziel ausgegeben, gleich eine Million Elektroautos bis 2020 auf die Straßen zu bringen (Manfred Kanther lässt grüßen). Im April 2015 platzte auch diese Politblase, denn auf eine präzise parlamentarische Anfrage vermied die wenig amüsierte Regierung die nochmalige Erwähnung oder gar Bestätigung dieses Ziels. 

        Zwar gibt es wieder einige Batterieforscher, aber diese sind wegen der geringen Forschungsmittel in gegenseitiger Konkurrenz, der erhebliche technologische Rückstand zum Ausland konnte auch noch nicht aufgeholt werden. Erfahren die Politiker aber vom selbst verschuldeten und kaum aufzuholenden Rückstand, werden sie die Finanzierung vermutlich wieder einstellen, das könnte man auch Grundlagenforschung nach der Methode des politischen Schweinezyklus nennen.

        Für neue Ideen, die einen langen Atem erfordern, fehlt Politikern meistens der Mut; lieber   werden wohl die alten Fehler schnell vergessen.

        Die Musik der Batterieforschung spielt sowieso längst in Asien und jetzt auch vermehrt in den USA.“ (Ende des Zitats) 

–    Ohne die unausweichlichen Konsequenzen dieses von den Autoren des Nationalen Plans selbst erkannten Riesenproblems zu begreifen, haben sie der kaum noch existierenden Forschung und Entwicklung in der Physikalischen Chemie eine Reihe von Anforderungen an die zu erbringenden Ergebnisse verordnet:

     o  Kostenziel: 300 – 500 €/kWh  (heute 1000 – 1200 €/kWh)

     o  Energiedichte-Ziel: 200 Wh/kg bis 2015 (das ist der Faktor 2 gegenüber Li-Ionenbatterien im Jahre 2009). Langfristig 1000 Wh/kg.

     o  Lebensdauer und Zyklenfestigkeit: 10 – 15 Jahre, d.h. 3000 – 5000 Ladezyklen.

     Bewertung: So denken Planwirtschaftler. Sie verordnen der viele Jahre vernachlässigten Forschung die tollsten Ergebnisse. Das ist nur noch tragikomisch.

Angela Merkel wünscht sich die Million

Bei der Konferenz „Elektromobilität bewegt die Welt“ am 27.5.2013 mit Vertretern aus Wissenschaft, Industrie und Politik erklärte Merkel: „Ziel der Bundesregierung ist es, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen im Einsatz sind. Bis 2030 könnten es auch 6 Millionen Fahrzeuge sein“. Und noch am 27.5.2013 verkündete sie auf der von der Regierung organisierten Konferenz „Elektromobilität weltweit“: „Das ist machbar.“

Damit übernahm sie Obamas großes Ziel, allerdings für ein viel kleineres Land und ohne die geringste Chance, bei der Entwicklung neuer und sehr viel besserer Batterien – also bei der für E-Autos alles entscheidenden Technologie – noch eine Rolle spielen zu können (s.o.). Aber politische Visionen haben keine Obergrenze und eine Million bringt ja viel mehr PR als mickrige 50.000.    

„Der neue und alte Elektroauto-Hype (Zitat von Prof. Frank Endres, Lit.2)

Es scheint eine Gesetzmäßigkeit zu sein, dass die deutschen Politiker in regelmäßigen Abständen meinen, dass sie jetzt in den Automobilmarkt eingreifen müssen, um einer vermeintlich überlegenen Antriebstechnik zu ihrem verdienten Durchbruch zu verhelfen, der ihr von der verstockten Kundschaft verwehrt wird.

Elektrofahrzeuge sind ja in der Tat sehr leise und, so lange die Batterie genügend Ladung hat, entspannt und angenehm zu fahren. Aber eine Reichweite von 60 km im Winter bei einem bald

30.000 € teuren Kleinwagen ist nicht wirklich ein Kaufanreiz, dazu kommt die Alterung von Batterien, und ein schneller Rückgang der Preise ist bei ihnen nicht zu erwarten.

Das Problem der Elektrofahrzeuge liegt somit bei den Batterien – wie schon immer. Die deutsche Politik hat schon einmal den großen Durchbruch verkündet. Zwischen 1992 und 1995 führte die damalige Regierung – begeistert  befürwortet durch Forschungsminister Heinz Riesenhuber und die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel, damals Umweltministerin, – einen großen Feldtest für Elektroautos auf Rügen durch. Und der damalige Innenminister Manfred Kanther gab das Ziel aus, dass mindestens 10 Prozent aller neu zugelassenen KFZ im Jahre 2000 Elektroautos sein sollten. Nicht allzu überraschend kam es etwas anders.“ (Lit.2)

 

Und abermals das Elektroauto – diesmal für den Klimaschutz

Dass die derzeitige Regierung – wie auch schon Regierungen vor ihr – trotzdem wieder einmal das Elektroauto exhumiert, ist nicht weiter verwunderlich.  Man kann folgende Gründe finden:

Ø  Mit dem sogenannten Klimaschutz glaubt man ein neues und stichhaltiges Argument für E-Mobilität zu haben. Dazu gehört der Glaube an große CO2-Einsparungen  durch den Elektroantrieb – was sich als ein Irrglaube herausstellt (s.u.).

Ø  Politiker sind zunehmend beratungsresistent und empfinden Sachargumente als kleinkarierte Quengelei und lästige Ablenkung von ihren Plänen zur Beglückung der Wähler.

Ø  Die Ministerien, die eigentlich auch die Aufgabe haben, die Regierung von unsinnigen Plänen abzubringen, sind mittlerweile in allen mittleren und oberen Etagen mit Parteibuch-Karrieristen und Mitläufern besetzt, von denen nur Vorschläge für Gesetze und Verordnungen erzeugt werden, die eine Unterstützung der Ideen „derer da oben“ bewirken sollen. 

Bisher glaubte man, dass die Regierung deshalb auf die massive Einführung von Elektroautos setzt, weil sie damit etwas für den „Klimaschutz“ tun will.  Es wird schließlich fest angenommen, dass E-Autos weniger CO2 produzieren als Benzin- oder Diesel-PKW. Dass mit dieser Annahme etwas nicht stimmt, ergaben bereits einfache Vergleichsmessungen, aus denen hervorging, dass Otto- oder Dieselmotoren kleinerer Leistung schon jetzt nicht mehr CO2 emittieren als die E-Autos. 

Aber diese Bilanz wird für die Elektroautos noch schlechter; dafür hat die Regierung bereits gesorgt:

Weil die E-Autos weit überwiegend tagsüber genutzt werden, erfolgt die Aufladung ihrer Batterien nachts in der eigenen Garage. Niemand wird stundenlange Wartezeiten an öffentlichen Aufladestellen in Kauf nehmen. Nachts ist leider absolut kein Solarstrom im Netz – und ob sich etwas Windstrom im Strommix befindet, entscheidet das Wetter. Man kann den Erzeugungs-Diagrammen der gesamten installierten Windkraft entnehmen, dass  im Durchschnitt der Nächte etwa 10% des Stroms aus der Steckdose von Windrädern erzeugt wird – der „Rest“ von 90% besteht überwiegend aus  Braunkohlestrom – und bis 2022 auch noch aus Kernkraftstrom. Und weil die restliche Kernkraft ab 2022 per Gesetz abgeschaltet wird, bestehen die 90% des Auflade-Nachtstroms danach nur noch aus Braunkohlestrom. Damit sind die Elektroautos dazu verurteilt, die CO2-Emissionen Deutschlands weiter zu erhöhen. Diese Bilanz wird mit jedem abgeschalteten Kernkraftwerk schlechter.

Und sie wird nochmals schlechter durch die von der EU beschlossene mehrfache Anrechenbarkeit von E-Auto-Verkäufen auf den für die Hersteller attraktiven und dann von Strafzahlungen befreiten Verkauf von mehr großen PKW und SUV’s (s.u.).

Von „Klimaschutz“ kann bei Elektroautos also keine Rede sein

Das Bündel schwerwiegender Nachteile hat eine Ursache: Die Batterien

Die Angebote der Industrie an E-Autos überzeugten bisher nur wenige Kunden, was nicht weiter verwundert, wenn man die hohen Preise, das hohe Gewicht, die kläglichen Reichweiten – die im Winter nochmals abnehmen -, die langen Ladezeiten und die begrenzte Lebensdauer der extrem teuren Batterien betrachtet. Autofahrer sind nicht dumm und es spricht für sie, dass sie sich auch nicht für dumm verkaufen lassen. (Lit.4) 

Weiter aus dem Beitrag von Prof. Endres (Lit.2):

„Die weitgehend auf Erinnerungsschwäche beruhende neue Begeisterung von Politikern für das alte Thema ignoriert weiterhin das Fehlen zuverlässiger und kostengünstiger Antriebsbatterien. Das ist seit etwa 100 Jahren der Fall, als mit der Erfindung des Automobils sofort auch der Elektroantrieb Anwendung fand. Nach einigen Jahren hängte der Verbrennungsmotor, der seine Energie aus den  flüssigen Kohlenwasserstoffen holt,  den E-Antrieb hoffnungslos ab. Seither arbeiten Generationen von Experten der physikalischen Chemie an der Verbesserung der Akkumulatoren. Alternativ versucht man den Menschen einzureden, dass sie eh kein Auto bräuchten, das mehr als 100 km Reichweite hat. Sie sollen für längere Strecken schließlich die Bahn nutzen.

Lebensdauer, Alterung und Betriebssicherheit von Batterien

Alle Batterien unterliegen unvermeidbar einer zyklischen (gemäß der Zahl der Lade/Entladezyklen) und kalendarischen Alterung. In den letzten Jahren waren Lithiumionen-Batterien in aller Munde. Lithium ist jedoch ein sehr reaktives und auch nicht sehr häufiges Metall, das mit jedem bekannten Elektrolyten chemisch reagiert.  Solche Batterien sind daher nicht dauerhaft stabil. Lässt man eine Lithiumionenbatterie mehrere Jahre liegen, bläht sie sich im Laufe der Zeit wegen der Alterung auf. Wird sie dann stark belastet, kann sie zu brennen beginnen. Auch beim wiederholten Laden/Entladen leidet die Batterie – ihre Materialien werden durch mechanischen Stress während der zyklischen Belastung immer mehr zerstört. 

Wir haben post-mortem-Analysen von Batterien, die gebrannt hatten, durchgeführt und konnten sehen, dass sich in den Batterien sog. „hotspots“ bildeten, die schließlich derart viel Wärme erzeugten, dass die Batterie in einen instabilen Überhitzungszustand geriet. 

Bei Zink-Luft-Akkumulatoren nimmt die dort verwendete Kalilauge Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf; hier altert also der Elektrolyt, und neue Konzepte sind erforderlich. 

Wegen der kalendarischen Alterung liegt die maximale Lebensdauer bei 6 Jahren, aber auch nur 3 Jahre Lebensdauer können vorkommen.

Und ein gänzlich neues Batteriekonzept ist so schnell nicht zu erwarten.

Die Energiedichte

In der Frage der erreichbaren Energiedichte schlägt leider die Thermodynamik unbarmherzig zu. Die elektrochemische Spannungsreihe erlaubt maximal 6 Volt für ein Elektrodenpaar; das wäre dann aber eine (hochgefährliche) Lithium/Fluor-Batterie, deren technische Umsetzung und Verwendung kaum vorstellbar sind. Voll geladene Lithiumionen-Akkus heutiger Bauart haben bei einer Einzelzelle eine Spannung von 4,2 Volt. Mehr ist schwer zu erreichen, weil man noch keine Elektrolyte gefunden hat, die für sog. „5-Volt-Batterien“ geeignet sind. Es ergibt sich wegen des spezifischen Gewichts der Batteriematerialien derzeit eine maximale Energiedichte von 0,3 kWh/kg; technisch erreichen kann man heute nicht mehr als 0,15 kWh/kg.

Kohlenwasserstoffe enthalten dagegen rund 12 kWh/kg, wovon ein guter Dieselmotor ca. 5 kWh in mechanische Energie umsetzt.

Wirkungsgrad-bereinigt schneiden Kohlenwasserstoffe bezüglich der Energiedichte also mindestens 30-mal besser ab als Li-Ionen-Akkumulatoren.

Energiedichten von 1 – 5 kWh/kg sind nur mit Metall-Luft-Batterien denkbar. Relativ leicht herstellbare Zink/Luft-Batterien erreichen schon bis zu 0,5 kWh/kg, aber die oben beschriebene Alterung des Elektrolyten ist das zentrale Problem. Neue Konzepte sind in der Erforschung; mit einem Markteinsatz ist frühestens in 5 Jahren zu rechnen – und da am ehesten aus US-amerikanischer Fertigung.

Lithium-Luft-Batterien wurden als die Lösung aller Probleme angepriesen, und man sprach von bis zu 15 kWh/kg, was aber eine höchst unseriöse Zahl ist, da sie nur auf das Lithium alleine bezogen wurde und die andere Elektrode, der Elektrolyt, das Gehäuse usw. nicht berücksichtigt wurden. Im Labor erreichen Lithium/Luft-Batterien 1 kWh/kg, sie altern aber rasch, und eine Lösung für dieses Problem erscheint in weiter Ferne. Ein Einsatz ist frühestens in 20 Jahren zu erwarten, falls überhaupt.

Mit Unterstützung des BMBF arbeitet unser Institut an der TU Clausthal grundlegend an Aluminium/Luft und Silizium/Luft-Batterien. Die denkbaren Energiedichten liegen bei 1 – 4 kWh/kg, aber das ist Grundlagenforschung und ebenfalls weit von einer kommerziellen Nutzung entfernt.

Vielleicht können Lithium/Schwefel-Batterien als Nächstes vermarktet werden. Im Labor erreichen sie schon 1 kWh/kg. Sie altern aber schnell und die nutzbare Energiedichte liegt bei ca. 0,3 kWh/kg, was im Vergleich zu Lithiumionenbatterien immerhin um einen Faktor 2 besser wäre.

Ich rechne eher mit einer langsamen Evolution im Batteriesektor als mit einer schnellen Revolution.

Die Kosten

Wirklich gute Lithiumionen-Akkus, wie sie z.B. im Modellflug verwendet werden, kosten zwischen 1.000 und 1.500 €/kWh und selbst die „billigen“, wie sie in Elektroautos genutzt werden, kosten heute 500 €/kWh. Auf die immer einmal wieder ins Feld geführten 100 – 200 €/kWh werden wir m.E. noch ein wenig warten müssen, und bei der angepriesenen Speicherbatterie eines Elektroautoherstellers mit ca. 300 €/kWh muss man die Langzeitqualität abwarten.

Das Fazit der näheren Betrachtung der elektrochemischen Batteriearten, die mindestens  eine gewisse Entwicklungsreife aufweisen, als mögliche Speicher zur großtechnischen Netzstabilisierung lautet somit „nicht langzeitbeständig“ und „unbezahlbar“.

(Ende des Zitats von Prof. Endres)

Feuer !

Akkus, die brennen können, gab es bei den braven, schweren Bleiakkus, die  in unseren nichtelektrifizierten Autos immer noch treu ihre Dienste verrichten, niemals. Seit den Lithium-Ionen-Batterien – eine große Erfolgsgeschichte – hat sich das geändert. Als erstes gingen Laptops reihenweise in Flammen auf. Dann traf es auch mehrfach Autos, die mit diesen Stromspeichern angefüllt waren: So verabschiedete sich am 4.1.2016 ein Tesla Modell S an einer norwegischen Ladestation in einer spektakulären Flammenshow. Der Brand konnte nicht gelöscht werden.

Aber die Alarmnachrichten berücksichtigen nicht, dass inzwischen Hunderte von Millionen Li-Ionenbatterien in Gebrauch sind und diese Unfälle daher immer noch selten sind. Benzin- und Dieselautos brennen durchaus häufiger als E-Autos – weshalb es sogar Konferenzen dazu gibt: So die „3. Internationale Konferenz über Feuer in Fahrzeugen“, die am 1. Oktober 2014 in Berlin stattfand.

Aber neue Gefahren rufen immer neue Gegenmaßnahmen hervor, weshalb die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation ICAO Anfang ab April 2016 die Mitnahme aller Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus im aufgegebenen Fluggepäck verboten hat. Ebenso dürften aber auch gefüllte Benzinkanister verboten sein.

Je näher man den physikalischen Grenzen in der Batterietechnik kommt, desto kritischer scheint es für die Benutzer zu werden. Ob deshalb die Hoffnungen auf Batterietechnologien mit wesentlich höheren Energiedichten so ihr Ende finden, wird sich zeigen.

Mein persönlicher Albtraum ist allerdings die Wasserstoff-Tankstelle in der Nähe.

E-Autos als Hilfsspeicher für das Stromnetz ?

Eine Idee, die schon länger und immer wieder einmal in die hoffnungslose Diskussion über die im Stromnetz zum Ausgleich der gefährlichen Windstromschwankungen erforderlichen Speicher (die es nicht gibt und auch niemals geben kann) geworfen wird, ist die Benutzung von E-Autos als Hilfsspeicher für das Netz.

Die in den Garagen stehenden und am Ladekabel hängenden PKW sollten nach diesen Vorstellungen vom Stromversorgungs-Unternehmen mit einer Fernwirktechnik ansteuerbar gemacht werden, damit man sie bei Bedarf entweder als Stromlieferanten in das Netz oder auch zur Aufnahme von Leistungsspitzen der wetterabhängigen Ökostromerzeuger  benutzen kann.

Im Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität, der oben behandelt wurde, ist diese Idee ganz deutlich als politische Absicht enthalten.

Anscheinend hat bei den Verfassern niemand nachgerechnet, weil das bei der Energiewende als unfair gilt.

Jedenfalls erzeugt schon eine Bierdeckel-Kalkulation einiges Kopfschütteln, denn die geringe Kapazität der Antriebsbatterien von ca. 25 kWh, von der nur ein kleinerer Teil wirklich für Lade-Entlade-Vorgänge zur Verfügung stünde, ergibt nur eine bescheidene und uninteressante Gesamt-Speicherkapazität. Hinzu kommt erschwerend, dass die E-Auto-Besitzer genau wissen, dass viele zusätzliche Lade-Entlade-Zyklen die ohnehin schon geringe Batterielebensdauer drastisch verkürzen – siehe die Ausführungen von F. Endres, aber sogar auch der im Text des Plans schamhaft versteckte Hinweis auf dieses Problem.     Wenn die teure Batterie dann ein Jahr früher den Geist aufgibt, als es sowieso schon droht, wird sich wohl niemand darauf einlassen. Und die zwangsweise Installierung von Smart Metern bei den E-Auto-Besitzern traut sich die Regierung nicht anzuordnen – noch nicht.

Diese Idee ist also sinnlos, aber teuer, weshalb sie zur Energiewende passt – deshalb wird sie gewiss verwirklicht. Noch nicht mit Zwang, aber mit weiteren Subventionen.

Wie die Industrie gezwungen wurde, E-PKW zu entwickeln

Zu den Methoden, eine offenkundig unattraktive Technik dennoch in den Markt zu bringen, gehört die Ausübung von wirtschaftlichem Druck auf die Hersteller. Das hat die EU sehr wirksam erledigt (s.u.). Nun also bieten die großen Automobilhersteller unter erheblicher Selbstverleugnung gequält begeistert etliche E-Mobile an. Wegen der sehr teuren Technik zu unvermeidlich saftigen Preisen, an  denen dennoch nichts verdient werden kann.

Dass die renitenten Autofahrer aber trotzdem und immer noch auf die regierungsamtliche E-Auto-Begeisterung nur mit Kaufverweigerung reagierten, verstört die Politiker sehr. 

Es ist das Verdienst des Heidelberger Umwelt- und Prognoseinstituts UPI, mit seinem im August 2015 veröffentlichten Bericht Nr. 79 mit dem Titel „Ist die staatliche Förderung von Elektro- und Hybridautos sinnvoll ?“ (Lit. 1) Licht in diese seltsame Aktivität gebracht zu haben.

Das Geheimnis dieser teuren Aktivität ist die Flottengrenzwertregelung der EU, in der die Elektroautos trotz ihrer Emissionen, die mit ihrer Stromversorgung zusammenhängen, juristisch als „Null-Emissionsfahrzeuge“ definiert sind.  Die von den Herstellern sehr erwünschte Folge: Fügen sie E-Autos  ihrer PKW-Palette hinzu, dann sinkt der Durchschnitt der Emissionen der ganzen Flotte zwar überhaupt nicht, sehr wohl aber in der EU-Statistik. Hersteller können daher mit den verkauften Elektro- und Plug-In-Hybridautos hohe, über dem Grenzwert liegende Emissionen bei großen PKW rechnerisch kompensieren – und ersparen sich Strafzahlungen.

Dass sich die Hersteller aus EU-fernen Ländern kreativ weitere Statistik-Tricks zur Schönung ihres Flottenverbrauchs ausgedacht haben, wird unten im Abschnitt „Irreführende Fahrzeugstatistik..“ beschrieben. 

Die Folgen der „Kompensationslösung“ in der Praxis

– „Ein Elektroauto ermöglicht im Durchschnitt ca. 5 großen PKW mit über dem Grenzwert liegenden CO2-Emissionen die rechnerische Einhaltung des Grenzwerts.

– Die Automobilindustrie kann 2013-2015 und 2020-2022 E-PKW als „Super-Credits“ definieren: Dann zählen Elektroautos mehrfach. Ein E-PKW kompensiert dann auf dem Papier die CO2-Grenzwertüberschreitungen von 7 bis 10 großen PKW.

– Ein E-Auto erspart den Herstellern pro ca. 5 Geländewagen oder SUV Strafzahlungen wegen CO2-Grenzwertüberschreitung in Höhe von z.Zt. 10.000 Euro.

– Dieselben Regelungen gelten bei Plug-In-Hybrid-PKW; die CO2-Kompensationen sind etwa halb so stark wie bei reinen E-Autos.

Elektro- und Plug-In-Hybridautos führen deshalb entgegen der allgemeinen Meinung nicht zu einer Minderung, sondern zu einer Erhöhung der CO2-Emissionen. Ein neu verkauftes Elektroauto ermöglicht mehreren großen PKW über die Laufzeit gerechnet über dem CO2-Grenzwert liegende Emissionen von ca. 50 Tonnen CO2 ohne Strafzahlungen.“

„Rebound-Effekte“ – wenn gute Absichten ins Leere gehen

Die UPI-Forscher haben weitere Auswirkungen des Einsatzes von E-Autos eingehend betrachtet, und zwar die sog. Rebound-Effekte. Damit werden Nebenwirkungen oder Rückkopplungseffekte einer Maßnahme bezeichnet, die letztlich zum Gegenteil des ursprünglichen mit der Maßnahme Beabsichtigten führen.

Bekanntes Beispiel dafür: Die Anschaffung stromsparender Geräte im Haushalt (z.B. Energiesparlampen) macht eine stärkere Nutzung von Strom attraktiv, weil man ja nun durch das Stromsparen neuen Spielraum für den Verbrauch gewonnen hat. Die Stromkunden verwenden die erzielten Einsparungen zur Erhöhung ihrer Wohnqualität und ihres Komforts; die Ziele der Politiker sind nicht die ihren.

Zu den Rebound-Effekten bei E-Autos sagen die UPI-Experten:

– „Da E-Autos häufig als Zweit-oder Dritt-Wagen angeschafft werden, erhöhen sie die Gesamtzahl der Autos. Das verschärft den Ressourcen- und Flächenverbrauch des Straßenverkehrs und das Stellplatzproblem in den Städten.“

– „Obwohl in der Anschaffung teurer als normale PKW, liegen E-Autos in den Betriebskosten niedriger. Außerdem meint man, besonders umweltfreundlich unterwegs zu sein. Das führt zu einer recht drastischen Verkehrsverlagerung vom öffentlichen zum Individualverkehr:

In Norwegen, dem Land mit besonders vielen Elektro-PKW, nutzten 23% der Bürger den ÖPNV für Fahrten zur Arbeit vor dem Kauf eines E-Autos; nach dem Kauf eines E-Autos waren es nur noch 4%.  Weil der Strom in Norwegen fast ausschließlich mit Wasserkraft erzeugt wird, gibt es bezogen auf die Art der genutzten  Energie keinen Unterschied zwischen dem ÖPNV (elektrische Bahnen) und E-Autos. Einen anderen Unterschied aber gab es: Mehr Straßenverkehr und Parkplatzknappheit. (Lit.1 und 3).

Eine Umfrage des DLR-Instituts für Verkehrsforschung im Jahre 2014 zum gleichen Thema ergab identische Zahlen für Deutschland.(Lit.1) 

– „Wenn der Plan der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen, realisiert werden würde, dann würde die von der EU vorgesehene Absenkung des Grenzwerts von heute 130 auf 95 g CO2/km  im Jahr 2020 durch die beschriebenen Kompensationsmöglichkeiten einer Million E-Autos fast vollständig unwirksam gemacht. Es gäbe die damit geplante Absenkung nicht.“ (Lit.1)

Auf diese Weise konterkariert die EU ihre CO2-Absenkungspolitik durch eigene Maßnahmen. 

Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass der Plan der Regierung aufgehen wird, denn sie hat dabei die Physik gegen sich: UPI: „Die Speicherung von Strom erfordert auch bei modernen Akkus eine um mehr als das 10-fache höhere Masse des Speichers als die Energiespeicherung mit flüssigen Treibstoffen. Deshalb gibt es einen Markterfolg nur bei E-Bikes und Pedelecs, da bei diesen wegen ihrer viel kleineren Masse, der geringeren benötigten Reichweite und der integrierten Muskelkraft die zu speichernde Strommenge viel kleiner ist.

Elektromobilität ist daher wie schon bisher nur beim schienengebundenen öffentlichen Verkehr sinnvoll.“(Lit.1)

Wenn alles nichts mehr nützt: Subventionen verteilen

Als dieser Artikel im Oktober 2015 in einer ersten Fassung geschrieben wurde (Lit.4), lautete der Schlußsatz:

„Es ist zu befürchten, dass die Regierung bei weiter anhaltender Ablehnung der Kunden in ihrer bekannten Methode, Fehler nicht zu beheben, sondern sie mit mehr Geld zuzukleistern, dem Wunsch der Automobilindustrie nach Kaufpreis-Subventionen nachgeben wird. Es wäre die logische Konsequenz in Befolgung des bereits angetretenen Marsches in die staatliche Planwirtschaft.“ 

Genau das ist nun erfolgt. Die Regierung beschloss eine Subvention – den „Umweltbonus“ (s.u.) – für den Kauf von Elektroautos,  Hybrid-Elektro-PKW und auch Brennstoffzellen-Fahrzeugen. 

Irreführende Fahrzeugstatistik: Fast jedes zweite Elektroauto in Deutschland verschwindet spurlos

Das war der Titel eines Artikels von Nils-Viktor Sorge in SPIEGEL Online am 12.4.2016. (Lit.5)

Das Kraftfahrzeug-Bundesamt (KBA) hatte gemeldet: In 2015 hätte die Zulassung reiner Batteriefahrzeuge um 45% zugenommen – auf 12.363 Exemplare in diesem einen Jahr. Der SPIEGEL bemerkte aber Ungereimtheiten in dieser Aussage: Im Vergleich zum 1.1.2015 erhöhte sich die Zahl der in D. länger als nur kurzfristig zugelassenen Batterieautos lediglich um 6554 Autos. Mit den vom KBA angegebenen zusätzlichen 12.363 Stück hätten es insgesamt 31.311 in D. zugelassene Batterieautos sein müssen – aber es waren in Wahrheit nur 25.502 Stück.

Fast jedem zweiten neu zugelassenen E-Auto steht also ein anderes gegenüber, das nahezu spurlos aus der Statistik verschwindet.

Ironisch bemerkt der Autor, dass es bei diesem Tempo bis zum Jahr 2168 dauern würde, bis die Merkel‘sche Million erreicht wäre.

Das KBA lehnte es ab, gegenüber der Presse seine Statistik nicht erläutern.

Die SPIEGEL-Leute fanden aber eine Erklärung für dieses Wunder. Es ist eine übliche Praxis für ausländische Hersteller – z.B. wie beim in Deutschland beliebten KIA Soul EV – ihre nach Deutschland importierten Elektroautos auch hier zuzulassen, sie aber anschließend wieder in Drittländer zu exportieren. Zweck dieser Kurzzeitzulassungen ist es, die CO2-Flottenbilanz des Herstellers in der EU zu schönen. Auch der Autoexperte Dudenhöffer meint, dass Exporte eine der wahrscheinlichsten Ursachen für den nur schleppend steigenden E-Auto-Absatz in Deutschland sind. Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbandes Elektromobilität erklärte mit Blick auf die „verschwundenen“ Autos: „Die gehen alle ins Ausland“. Zum Absatz in Deutschland meinte er, dass dieser mittlerweile faktisch rückläufig sei.

Autor Sorge meint zu dieser Statistik-Ente: „Damit gerät das offizielle Ziel der Bundesregierung noch mehr zur Lachnummer als ohnehin.“

Der Artikel schließt mit der Aussage, dass die Industrie verzweifelt auf staatliche Kaufanreize hoffe.

Ihre Bitten wurden inzwischen erhört – siehe unten:  „Der Umweltbonus“.

Ist die Zukunftstechnik Elektroauto bereits ein Auslaufmodell ?

Dass die Brennstoffzellen-Autos hinzu kamen ist offenbar eine Reaktion auf die Entscheidung von Toyota, in Anbetracht der vielen prinzipiellen Probleme der Batterie-E-Autos künftig auf die Brennstoffzelle (BSZ) zu setzen. Dadurch wird man das Reichweiten- und das Ladezeitproblem der Batterieautos los, handelt sich aber große Schwierigkeiten bei der Reife dieser Technik und angesichts noch viel höherer Kosten ein.  Auf jeden Fall ist dieser Schritt des weltgrößten Automobilherstellers ein klares Signal für das absehbare Ende der Batterie-Elektroautos, für die die Deutschen jetzt ein Subventionsprogramm auflegen.

Was den Zeitraum für das Erreichen der Marktreife der Brennstoffzellen-PKW anbelangt, kann der Autor dieser Zeilen aus seinen ersten Erfahrungen beim Eintritt in das Bundesministerium für Forschung und Technologie im Jahre 1972 berichten: Als erstes bekam ich einen Aktenstapel mit laufenden Förderungsprojekten zur weiteren Bearbeitung auf den Tisch. Es waren Entwicklungsprojekte für Brennstoffzellen. Seitdem sind 44 Jahre weiterer Entwicklung ins Land gegangen – und auf die Produktion zuverlässiger und bezahlbarer BSZ werden wir noch lange warten dürfen.

Politiker denken in Legislaturperioden. In diesen 4-Jahres-Etappen verkünden sie sehr gerne Visionen für neue Technologien (die oft schon ziemlich alt sind) und können sich die wahren Zeiträume der Entwicklung bis zur Marktreife nicht im Entferntesten vorstellen. Bei den BSZ sind es schon mehr als 12 Legislaturperioden….Eine besondere Anwendung gibt es aber bereits: In den neuen U-Booten.

Der „Umweltbonus“

So nennt die Bundesregierung ihre neue Subvention. Dass E-Autos der Umwelt eher schaden als nützen, wurde bereits erläutert. In dem Förderungs-Infoblatt des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) steht dazu immerhin ein verräterischer Satz: „Der Bundesanteil am Umweltbonus beträgt für ein reines Batteriefahrzeug bzw. ein Brennstoffzellenfahrzeug (keine lokale CO2-Emission) 2000 Euro…..“  Damit wird zugegeben, dass die Emissionen nur an einen anderen Ort verlagert werden.

Weitere Einzelheiten: Hybrid-E-Fahrzeuge sollen 1.500 € bekommen; die Automobilhersteller sollen mindestens den gleichen Anteil vom Listenpreis als Nachlass gewähren – und „der Netto-Listenpreis des Basismodells darf 60.000 € netto nicht überschreiten“ (!).

Das könnte man fast eine Sozialklausel nennen.

Man findet noch eine weitere interessante Zahl im BAFA-Infoblatt: Es werde damit auch eine „Stärkung der Nachfrage nach umweltschonenden Elektrofahrzeugen um mindestens 300.000 Fahrzeuge geleistet“.  So lange ist es ja nicht her, dass Frau Merkel 1 Million E-Autos in Deutschland sehen konnte. Aber was ist schon ein Faktor 3,3 in der Politik ? 

Immerhin gab es wenigstens einige Kritik und es dauerte etwas, bis alle Kabinettsmitglieder zugestimmt hatten. Dies wäre eine Chance für den Finanzminister gewesen, eine unsinnige Ausgabe zu verhindern. Aber er ließ schon viele andere Gelegenheiten dazu verstreichen.

Es gab auch einige Kritik in der Presse: Man konstatierte, dass auch diese Subvention nichts an den immer noch viel zu hohen Kosten dieser Fahrzeuge ändere; von den übrigen zahlreichen Nachteilen, an denen sich auch nichts ändert, ganz abgesehen.  Als einzigen Effekt würde man damit die Anschaffung von Zweit- oder Drittwagen durch Wohlhabende subventionieren, die sich mit etwas Öko-Image schmücken möchten. Also etwas Öko-Deko für Reiche auf Kosten des „kleinen Mannes“.

Insofern eine zum Grundprinzip der Energiewende gut passende Maßnahme.

Quellen:

Lit.1: D. Teufel, S. Arnold, P. Bauer, T.Schwarz: „Ist die staatliche Förderung von Elektro- und Hybridautos sinnvoll ?“, UPI-Bericht Nr. 79 vom August 2015,

www.upi-institut.de/upi79_elektroautos.pdf 

Lit.2: Frank Endres: „Batterien: Physikalische und ökonomische Grenzen“, aus G. Keil, F. Endres, H. Klinkert, M. Limburg, B. Reimer und H. Stirnberg :„Energiepolitisches Manifest 2 – Argumente für die Beendigung der Energiewende“, Juli 2015, Kap. 2.14, S.115, www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/Manifest_2-_Fassg_3-35_1_02.pdf

Lit.3: Bjart Holtsmark, Statistics Norway und Anders Skonhoft, Dept. Of Economics, Norw. University of Science and Technology, Trondheim

Lit.4: Günter Keil:  „Der Elektroauto Bluff“: 

www.ageu-die-realisten.com/archives/date/2015/10

Lit.5: Nils-Viktor Sorge: „Irreführende Fahrzeugstatistik: Fast jedes zweite Elektroauto in Deutschland verschwindet spurlos“, SPIEGEL Online vom 12.4.2016;

www.spiegel.de/auto/aktuell/elektroautos-jedes-zweite-auto-verschwindet-aus-der-statistik-a-1086729.html

Lit.6: Bundesregierung: „Nationaler Entwicklungsplan Elektromobilität“, August 2009;

www.bundesregierung.de/webs/Breg/DE/Themen/Energiewende/Mobilitaet/podcast/_node.html

Sankt Augustin, 14.8.2016

                                            




Wie man den Meerespegel-Verlauf in die richtige Richtung dreht Aus dem Lehrbuch für (Klima-)Statistikbetrug

Solche Manipulationen sind in der „Klimawissenschaft“ zwar gängiger Standard und gehören dort zur „wissenschaftlichen“ Methodik. Dieses Beispiel ist jedoch so lehrbuchhaft, dass es sich der Autor erlaubt, es für Klimaskeptiker und Mathematiklehrer (für deren Schüler) als Vorzeigebeispiel in einem eigenen Artikel nochmals darzustellen. Dies insbesondere, als gerade die Gegend des Südpazifik als Musterbeispiel für durch den Klimawandel untergehende oder bedrohte Inseln gilt; siehe EIKE.

Ein erhöhter Meerespegel-Anstieg von 6 mm pa führt zum Klima-Untergang der Inseln?

Auf WIKIPEDIA steht (Hervorhebung durch den Autor):

[2] Der Klimawandel, der in der Torres-Straße zu einem besonders hohen Meeresspiegelanstieg von mehr als 6 mm pro Jahr seit 1993 und veränderte Wetterverhältnissen, etwa verstärkter zyklonischer Aktivität, geführt hat, war wahrscheinlich ein maßgeblicher Grund für den Vegetationsverlust.

Die Leser werden damit übereinstimmen, dass diese Angabe so verstanden werden soll, dass der Pegelanstieg erst seit dem Beginn des „schlimmen“ Klimawandels stark ansteigt, während er es vorher nur „natürlich“ machte und der Pegel selbst niedriger war.

Der Beleg dafür ist der Satellitenpegel (Bild 1). Die Aufzeichnung beginnt um 1993, weil der erste Messsatellit 1992 startete. Die lineare Regression dieses Verlaufs berechnet den 6 mm pa Pegelanstieg, wie er im Bild eingetragen ist und in Studien als Referenz Verwendung findet.

[7] gauge data from the region suggest sea level rise of 6 mm per year between 1993 and 2010, twice the global average.

Bild 1 [4] Figure 21. Mean Sea level changes in the Torres Strait region. Source: Colorado State University.

Im nächsten Bild hat der Autor zu diesem Pegelverlauf parallel den Einfluss der Ozeanischen-Oszillation ENSO hinterlegt [5] um zu zeigen, wie stark der Meerespegel in betroffenen Gebieten davon bestimmt wird. Vor der Berechnung eines Regressionswertes hätte man zwingend diese Oszillation herausrechnen müssen (und zusätzlich einen langjährigen Mondzyklus). Das hat man offensichtlich unterlassen und stur über einen solch kurzen Zeitraum eine lineare Regression berechnet welche man als „wahre“ Zahl, die man in die Zukunft weiter schreiben könnte verkündet.

Bild 2 [4] Satelliten-Pegelverlauf von Bild 1 mit dem ENSO-Index aus [5] hinterlegt

Das eigentliche Thema ist aber die Manipulation der Pegelrichtung durch geeignetes „Einpassen“ in eine Oszillation.

Zuerst der Verlauf der australischen Pegelstation Booby Island in der Nähe der Torres-Straße (Bild 3), bei der es sich um die am weitesten zurückreichenden und glaubhaften Pegeldaten dieser Gegend handelt.

Trotz einer erheblichen (bei Tidenpegel aus irgend einem Grund leider weltweit häufig vorkommenden) Datenlücke ist langfristig weder ein Pegelanstieg noch ein Klimawandel-Einfluss mit steigenden Pegeln erkennbar.

Bild 3 [6] Pegelverlauf Insel Booby Island, Nord-Australien von 1970 – 2013. Vom Autor aus den Daten umgesetzt. Monatsauflösung (rot), Jahres-Mittelwert (blau). Pegel auf das Jahr 2013 normiert

Eine vergleichende Recherche zeigt auch bei anderen Fundstellen mit Tidenangaben bestätigende Aussagen:

-Die Pegelverläufe der benachbarten australischen Tiden-Stationen Goods Island und Turtle head [1],

-sowie in einem politischen Strategiepapier aus Australien: [8] Whilst the precise amount of sea level rise in the Torres Strait has not been recorded, 25 Australian seas generally have risen 7 centimetres since 1950.

(Anm: diese Angabe ergibt einen weit unter dem globalen Durchschnitt liegenden Anstieg von ganz knapp über 1 mm pa).

Setzt man die Pegelverläufe übereinander, sieht man dass die Pegel-Mittelwerte der Satellitendaten von Bild 1 (Figure 21) und Bild 3 (Pegelmessstation Booby Island) ungefähr gleich verlaufen (grüne Linie Booby Island, rote Linie Satellitendaten als „Klimawandel-Beleg“).

Allerdings sieht man damit auch die vollkommen falsche Aussage über den wirklichen, längerfristigen Pegelverlauf.

Durch diese Ausschnitt-Wahl des genau passenden Zeitraumes und einer aufgrund der Vorgeschichte und weiterem Verlauf des Mittelwertes (sowie nicht-Berücksichtigung der ENSO-Zirkulation) unzulässigen, linearen Regressionsberechnung wird trotz einer eindeutigen, langfristig nicht vorhandenen Pegelerhöhung – eher Pegelminderung – ein ganz schlimmer Pegelanstieg errechnet und weltweit publiziert.

Bild 4, Pegelverlauf von Booby Island (Bild 3). Monatswerte blau, Jahres-Mittelwert grün und Werte von Bild 1, Mittelwert rot, übereinander gelegt

Es ist vollkommen unwahrscheinlich, dass dies den Verfassern der Pegelangabe von Bild 1 unbekannt war. Man muss deshalb davon ausgehen, dass diese Angabe 6 mm pa bewusst generiert und publiziert wurde, was auch die Tatsache zeigt, dass ausschließlich dieser alarmistische Anstiegswert in den vielen Klima- und Vulnerabilitätsreports zu finden ist.

Welche Daten hat der „wahre“ Pegelverlauf

Es soll nun gezeigt werden, wie schwierig es ist für solche Gegenden den „wahren“ Wert zu ermitteln und wie sich „beliebige“, abhängig von der gewünschten Aussage „berechnen“ lassen. Dazu kommt noch, dass sich die Satellitendaten von den Tidendaten erheblich unterscheiden und Satelliten Küstenpegel nur ungenau messen können.

Die Regressionsgerade von Booby Island ermittelt einen langfristigen Pegelverlauf von -280 mm / 43 Jahre = -6,5 mm pa

Das ist heftig, allerdings genau in der umgekehrten – in keiner Publizierung erwähnten – Richtung.

Bild 5, Pegelverlauf von Booby Island mit Regressionsgerade (rot)

Nimmt man nur den Zeitraum ab der Datenlücke (ca. 1990), dann ergibt die Regressionsgerade einen kleinen Anstieg, der Jahres-Mittelwert ist aber deutlich niedriger als zu Beginn des betrachteten Zeitraumes. Dass die Regression überhaupt positiv ist, liegt jedoch eher am großen el Nino welcher den tiefen Pegel um 1997 verursachte, als am wahren Pegelverlauf.

Bild 6, Pegelverlauf von Booby Island ab ca. 1990 mit Regressionsgerade (rot)

Beim Verlauf des Tidenpegels einer Nachbarinsel von Turtle Head, der leider recht kurz ist, lässt sich einfach ein (ganz leicht) steigender oder auch fallender Pegelverlauf erzeugen, indem man das Startjahr „mitnimmt“, oder eben weglässt.

Bild 7 Pegelverlauf Turtle head in Monatsauflösung ab 1999 bis 2013 mit Regressionsgerade (rot). Linkes Bild ganz leicht steigend, rechtes Bild ganz leicht fallend

Es gibt in dieser Gegend keinen alarmistischen Tidenanstieg

Allen Verläufen der Tidenstationen ist aber eines gemeinsam: Es gibt in Wirklichkeit keinen alarmistischen Anstieg von
+6 mm pa der Küstenpegel. Der Wahrscheinliche Verlauf liegt irgendwo zwischen dem natürlichen von +- 0 … 3 mm pa, wobei er eher gegen 0 bis vielleicht sogar negativ tendiert. Die Daten widersprechen somit eindeutig allen alarmistischen Darstellungen und zeigen vollkommene Entwarnung.

Wie gehen die Australier damit um

Die Ableitung daraus ist auch in Australien die gleiche wie in Deutschland: die wirklichen Messwerte aus der Natur interessieren nicht. Weil es die Natur konsequent ablehnt, sich nach der AGW-Klimatheorie zu verhalten, wird (wie in Deutschland) simuliert – und diese Simulationen zeigen ganz schlimme Zukunftsdaten. Das gelingt problemlos, da man mit geeigneten Parametern jeden beliebigen Verlauf erzeugen kann. Da ausreichende Simulationsdaten für die Gegend jedoch fehlen (womit könnte man die regionale Ableitung auch bei der schlechten Datenlage kalibrieren?), werden die des IPCC angezogen und vorsorglich damit der „notwendige“ Alarm erklärt.

[9] Simulated changes in climate indicate that a significant degree of climate change in the Torres Strait region is inevitable, and is likely to become increasingly apparent over the next 30-100 years. Changes are expected in both the mean values and in the magnitudes and frequency of extremes. This means that long-term planning should not assume that future climate and resources will be as they were over the past 100 years. Significant adaptation to a changing climate will be required.

Im Gegensatz zu vielen Informationen unserer Medien wird dabei wenigstens noch darauf hingewiesen, dass der Alarm alleine das Ergebnis von Simulationen ist. Ob der australische Bürger diese „Feinheiten“ jedoch zu unterschieden weiß, kann der Autor nicht nachprüfen.

Bild 8 [9] Figure 22. Projected mean sea level rise (m) for the 21st century. Source: IPCC 2007

Quellen

[1] EIKE 22.06.2016: Ist eine kleine Ratte das erste, unschuldige Opfer des Klimawandels?

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/ist-eine-kleine-ratte-das-erste-unschuldige-opfer-des-klimawandels/

[2] WIKIPEDIA: Bramble Cay https://de.wikipedia.org/wiki/Bramble_Cay

[3] Gynther, I., Waller, N. & Leung, L.K.-P. (2016) Confirmation of the extinction of the Bramble Cay melomys Melomys rubicola on Bramble Cay, Torres Strait: results and conclusions from a comprehensive survey in August–September 2014.

[4] Suppiah, R., Bathols, J., Collier, M., Kent, D. & O’Grady, J. 2010. Observed and Future Climates of the Torres Strait Region. Report to the Torres Strait Regional Authority. CSIRO, Marine and Atmospheric Research. Aspendale, Vic

[5] DAS ENSO-Phänomen Basisinformationen http://www.enso.info/enso.html

[6] PSMSL Catalogue Viewer http://www.psmsl.org/data/obtaining/map.html

[7] Suppiah, R., Bathols, J., Collier, M., Kent, D. & O’Grady, J. 2010. Observed and Future Climates of the Torres Strait Region. Report to the Torres Strait Regional Authority. CSIRO, Marine and Atmospheric Research. Aspendale, Vic

[8] Melbourne Journal of International Law Vol 9, Owen Cordes Holland: THE SINKING OF THE STRAIT: THE IMPLICATIONS OF CLIM ATE CHANGE FOR TORRES STRAIT ISLANDERS’ HUMAN RIGHTS PROTECTED BY THE ICCPR

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Anmerkung der EIKE-Redaktion: 

Eine aktuelle Gegenüberstellung von Pegel- und SAT-Daten findet sich auf EIKE-home hier: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/saekularer-und-aktueller-meeres-anstieg-pegel-16-mmjahr-oder-sat-altimeter-32-mmjahr-was-ist-richtig/ ;

sowie in der Anlage zum PDF-Download.

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UK schafft das Energie- und Klimaministerium ab*

Bildinschrift Bild rechts: „Offizielle Zahlen – ursprünglich vom Ministerium zurückgehalten – zeigen gewaltige Anstiege der Strompreise bis zum Ende dieses Jahrzehnts, die jeder aufbringen müsste, um die Maßnahmen der Regierung bzgl. des Klimawandels zu finanzieren“.

Angesichts dessen, dass sich die neue Regierung unter Theresa May auf die erheblich wichtigeren Themen konzentriert wie wirtschaftliches Wachstum, internationale Wettbewerbsfähigkeit und den Austritt aus der EU wird diese Entscheidung vitale Einsparungen mit sich bringen. Allgemein herrscht die Hoffnung, dass die Auflösung des DECC auch neues Gewicht auf den Übergang zu einer kosteneffektiven Politik legt.

„Die Verlagerung der Energiepolitik in das neue Department for Business, Energy and Industrial Strategy [Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie] sollte den Ministern frischen Schwung verleihen sicherzustellen, dass die Kosten für Verbraucher und Wirtschaft sinken und nicht weiter nach oben getrieben werden“, sagte GWPF-Direktor Dr. Benny Peiser.

Die Zeitung The Independent nennt dies einen „einfach dummen und zutiefst besorglichen Vorgang“ (hier), siehe folgenden Auszug:

Die Entscheidung, das DECC aufzulösen, wurde von vielen Seiten als „einfach nur dumm“, „zutiefst besorglich“ und „schrecklich“ verurteilt – von Politikern, Campaignern und Experten.

Eine der ersten Amtshandlungen von Theresa May als Premierministerin war es, die Verantwortung für Klimawandel einem neuen Department for Business, Energy & Industrial Strategy zuzuweisen.

Erst am Montag hatten Berater der Regierung die dringende Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen hervorgehoben (hier), um UK auf Überschwemmungen, Dürren, Hitzewellen und Nahrungsmittelknappheit vorzubereiten, die vom Klimawandel verursacht werden.

Die Nachricht kam nach der Berufung von Andrea Leadsom – deren erste Frage an die Regierung lautete, nachdem sie im vorigen Jahr Energieministerin geworden war „ist der Klimawandel real?“ – zur neuen Umweltministerin.

Und nachdem die ehemalige Ministerin für Energie und Klimawandel Amber Rudd im November verkündet hatte, dass UK bis zum Jahr 2025 die „Kohle schließen“ werde, hat Ms. Leadsom später die Kohleindustrie aufgefordert, definieren zu helfen, was dies tatsächlich bedeutet (hier).

Experten fürchten ein ,Freudenfeuer‘ von Vorschriften mit dem Ziel, die Umwelt zu schützen

Der ehemalige Labourführer Ed Milliband twitterte: „Die Auflösung des DECC ist einfach dumm. Das Stichwort ,Klima‘ wird im Titel des neuen Ministeriums nicht einmal erwähnt. Dies ist von Bedeutung, weil Ministerien Prioritäten setzen und Ergebnisse bringen“.

Greenpeace sagte, man sei besorgt, dass die neue Regierung den Klimawandel nicht als eine ernste Bedrohung betrachte.

John Sauven, der geschäftsführende Direktor der Kampagnen-Gruppe sagte: „Das Abstimmungsergebnis und der Anschluss an Klimaskeptiker seitens Schlüsselmitgliedern des Kabinetts sind zutiefst besorglich“.

Der gesamte Beitrag steht hier.

Nein! Alles, was zutiefst besorglich ist, ist der Umstand, dass Organisationen wie Greenpeace so viel Macht erlangen konnten, dass sie die Regierung effektiv mit Aktivisten infiltrieren konnte. Meiner Ansicht nach haben sie die Ergebnisse ihrer Jahre mit übertriebenem Alarmismus eingeheimst, und der Rückschlag, den wir jetzt erleben, ist die direkte Folge davon, dass sie den Bogen überspannt haben mit Bemerkungen wie „Notwendigkeit dringender Maßnahmen“ (hier), wenn eine allmähliche Änderung es auch tun würde. Falls es einige wirkliche Untersuchungen bzgl. Klimagate anstatt der Reinwaschung von Muir Russell (hier) gegeben hätte – vielleicht wäre dann das Ministerium nicht total aufgelöst worden. Und dann sind da natürlich noch die zusätzlichen Kosten, die zu veröffentlichen das DECC verpflichtet worden ist:

siehe Bild oben rechts!

Die Auflösung des DECC ist hoch verdient und war meiner Absicht nach schon lange überfällig.

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/07/14/britain-abolishes-the-department-of-energy-and-climate-change/

Übersetzt von Chris Frey EIKE