Teil 4 – Wie grüne Bevormundung, grüne Fehlinvestitionen und Bürokratie unseren Alltag erschweren, unser Leben verteuern sowie oftmals der Umwelt schaden
Bild rechts: Müll- Chaos: Gelbe, blaue und braune Tonnen – die Müllberge wachsen, trotz der ganzen Reglementierungswut der grünen Bürokraten. Foto: Stefan Kämpfe
1991 wurde die „Verpackungsverordnung“ beschlossen. Wichtigstes und bekanntestes Ergebnis war der „Grüne Punkt“, der aber seit einer Gesetzesnovelle ab 2009 an Bedeutung verlor. Alle Händler, die Verpackungen in den Umlauf bringen, zahlen Lizenzgebühren für deren Entsorgung, welche die Endverbraucher per „Mülltrennung“ mit durchführen müssen. Und für diese nicht immer ganz einfache „Mitarbeit“ dürfen wir Kunden auch noch bezahlen, denn die Händler reichen die Lizenzgebühren natürlich an uns weiter. Deren Preisanteil wird leider auf den käuflich erworbenen Waren nicht ausgewiesen, und so ist es kaum möglich, die genaue monetäre Belastung zu ermitteln. Zur neuen Verpackungsverordnung schrieb DIE WELT 2009 folgendes: „Denn der Verbraucher zahlt zwar nicht für die gelbe Tonne. Die Lizenzkosten sind aber Bestandteil der Preiskalkulation und werden im Laden auf den Kaufpreis aufgeschlagen. Aktuellen Schätzungen zufolge zahlt jeder auf diese Weise rund 1,90 Euro pro Monat für den Grünen Punkt.“ (Quelle http://www.welt.de/wirtschaft/article2944926/Der-Gruene-Punkt-hat-ausgedient.html ). Es fallen also so um die 20 Euro jährlich pro Endverbraucher an, für Normal- und Gutverdiener sicher zu verschmerzen, doch hat man nicht den Eindruck, der Umwelt werde damit wirklich geholfen, denn die Mülltrennung ist, vor allem bei Plastik, Verbundstoffen und manchen Glasarten, oft sehr schwierig. Im Laufe der Jahre wurden dann immer mehr Tonnen eingeführt: Zur gelben („Wertstoffe“), den Altglas- Containern und der Restmüll- Tonne gesellten sich so die braune Tonne („Bio- Müll“, ein ständiges Ärgernis wegen sommerlicher, unappetitlicher Gerüche und Anziehungspunkt für Ratten und anderes Ungeziefer) oder die blaue (für Papier, verursacht mitunter Feuer, die auch schon auf Häuser übergegriffen haben). Und diese „Mülltrennung“ beansprucht immer mehr Platz auf den privaten und öffentlichen Arealen. Schon so mancher Baum oder Grünfläche musste den ausufernden Müllsammelplätzen weichen. Die normalen Müllgebühren, welche im Bundesdurchschnitt im Jahr 2015 je Haushalt 294 Euro betrugen, variieren je nach Bundesland und Kommune sehr stark: In Hamburg sind sie mit 399 Euro am höchsten, in Brandenburg mit 168 Euro kaum halb so teuer- eine nicht nachvollziehbare Ungleichbehandlung. Immerhin wurde der Preisanstieg der Müllgebühren im Bundesdurchschnitt seit etwa 2007 gestoppt (Datenquelle: statista.com). Etwas Hoffnung zur Entwirrung des Müll- Chaos bieten vielleicht automatische Mülltrennungsanlagen, dann könnte endlich wieder aller Müll in eine Tonne entsorgt werden. Bleibt abzuwarten, ob sich diese gegen die Interessen einer gut an der jetzigen Mülltrennungspraxis verdienenden Entsorgungsindustrie durchsetzen lassen.
Weitaus unerfreulicher verlief die Entwicklung der Strompreise. Die folgende Grafik zeigt deren rasanten Anstieg im Vergleich zu den seit 2000 moderat gestiegenen Verbraucherpreisen insgesamt:
Abbildung 1: Seit dem Jahre 2000 haben sich die deutschen Strompreise für die Endverbraucher mehr als verdoppelt; die Verbraucherpreise insgesamt stiegen nicht mal um ein Drittel.
Ein wesentlicher Anteil der Strompreisexplosion ist der „Energiewende“ (die eigentlich vorwiegend eine Stromwende war), geschuldet, einhergehend mit der „Öko- Steuer“. Im Jahr 2015 hätte der Strompreis wegen der dramatisch fallenden Energiepreise deutlich sinken müssen- er tat es leider kaum. Und die Umweltschutzeffekte der „Stromwende“? Das Hauptziel, „CO2- Einsparung“ wurde verfehlt (Quelle http://www.science-skeptical.de/klimawandel/erneuerbare-energien-fuhren-zu-hoheren-co2-emissionen-einige-fakten/009260/ ). Warum? Trotz deutlich steigender Wind- und Solarstromproduktion mussten und müssen die konventionellen Kraftwerke, hauptsächlich auf Kohlebasis, weiter betrieben werden, um die Grundlast zu sichern. Schlimmer noch, die extremen Schwankungen des „Ökostrom- Aufkommens“ führen zu plötzlichen, abrupten Stromschwankungen, die durch hektisches Hoch- und Herunterregeln der konventionellen Kraftwerke ausgeglichen werden müssen, was viel Brennstoff verbraucht. Und vielfach wird der anfallende Ökostrom- Überschuss ins Ausland verschleudert- zu Lasten des Geldbeutels der deutschen Endverbraucher und unter Gefährdung der Netzstabilität. Erstmals hatte nun auch der „Mitteldeutsche Rundfunk“ (mdr) am 8. Juni 2016 in seiner Sendung Exakt- die Story „Wahnsinn Windkraft“ am Beispiel Sachsen- Anhalts kritisch über Probleme der „Energiewende“ berichtet, wenngleich nicht alle Zusammenhänge und Fakten korrekt dargestellt wurden (Näheres dazu unter http://www.mdr.de/exakt/die-story/exakt-wahnsinn-windkraft-100.html ). Weitere, negative Umweltauswirkungen der „Stromwende“ seien hier nur kurz genannt: Massive Landschaftszerstörung und hoher Flächenverbrauch für Wind- und Solarparks sowie neue Stromtrassen, Anfall großer, teils radioaktiver Schwermetall- Abfälle bei der Gewinnung der seltenen Erden für die Herstellung der Windkraftmotoren (betrifft vor allem China und die Mongolei), Infraschall- Belastung durch Windräder, Beeinträchtigungen des Vogelzuges und Tötung zahlloser Fledermäuse und Vögel durch Windkraft- Rotoren, Beeinträchtigungen des örtlichen Klimas, hauptsächlich Erwärmungswirkungen, durch Wind- und Solarparks. Und die Entsorgung der Altanlagen, welche uns sowohl bei Wind- als auch bei Solaranlagen erst noch bevorsteht, ist oftmals technologisch noch gar nicht geklärt, wird sehr teuer und jede Menge Sondermüll produzieren.
Abbildung 2: Brennendes Windrad. Die „Energiewende“ verbrennt außerdem jede Menge Geld. Foto: Digitale Pressemappe der Polizei Stade
Fazit: Mülltrennung und „Strom aus erneuerbaren Energien“ wurden auf Kosten der Endverbraucher eingeführt, brachten aber nicht die versprochenen Entlastungen für die Umwelt, sondern schaden dieser oftmals.
Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher