Wie man Afrika aushungert: Man frage die Europäische Grüne Partei
Bild rechts: Ist dies der beste Weg, für die nächste Generation in Afrika? Quelle
Es gibt einen allgemein verbreiteten, neokolonialistischen Spruch: „Die Europäer haben die Uhren, die Afrikaner haben die Zeit“. Jüngst hat die Europäische Grüne Partei mit Unterstützung zahlloser Umwelt-NGOs im Europaparlament eine Initiative angezettelt, die Afrika dazu bringen soll, mindestens noch eine weitere Generation zu warten, bis sich der Kontinent selbst aus der Armut befreien kann.
Die Vorlage, eingebracht von der Europaparlaments-Abgeordneten der Grünen Maria Heubuch ist ebenso abscheulich wie egoistisch hinsichtlich der darin aufgestellten Forderungen, bäuerliche Landwirtschaft einem Kontinent überzustülpen, der versucht, sich selbst zu entwickeln und zu ernähren. Die Grünen fordern, dass sich die EU nicht an der New Alliance for Food Security and Nutrition der G8 beteiligt, welche Milliarden spendet, um eine grüne landwirtschaftliche Revolution in zehn der ärmsten Länder Afrikas zu starten. Viele sehen die heutigen Errungenschaften in Asien als Folge der Weltbank-Investitionen in landwirtschaftliche Technologien während der sechziger und siebziger Jahre. Daran fehlt es im heutigen Afrika vollständig.
Die New Alliance ist eine Plattform für viele Akteure, die sich verpflichtet fühlen, Strategien zu entwickeln, die bis zum Jahr 2025 in Afrika den Hunger beenden und die Armut halbieren (hier). „Die Plattform enthält hochrangige Repräsentanten afrikanischer Regierungen, Partner bei der Entwicklungshilfe, den afrikanischen und multinationalen Privatsektor, zivile Gesellschaften und Landwirte-Organisationen, die den Fortschritt überwachen, unterstützen und voranbringen“. Es werden 28 Millionen Dollar an die African Development Bank gezahlt für Investitionen in die landwirtschaftliche Infrastruktur, 47 Millionen Dollar für technologische Fortschritte und Millionen für verschiedene landwirtschaftliche Projekte. Dann gibt es noch die Verpflichtung gegenüber dem Food Security Program der Weltbank (was sich auf eine Milliarde Dollar beläuft). Die Verpflichtungen wurden auf dem G8-Gipfel zu Afrika im Jahre 2012 in den USA hier formuliert. Mit der Verpflichtung von über 3 Milliarden Dollar ist dieses viele Geld eine ernste Verpflichtung und eine wirksame Strategie, um endlich gegen ein ernstes Problem vorzugehen.
Warum versuchen die Grünen, dieses Vorhaben zu torpedieren?
Die Grünen scheint es nicht zu passen, dass viele große Industriefirmen daran teilnehmen und ebenfalls an die New Alliance spenden. Sie befürchten, dass diese Unternehmen (insgesamt sind es sechs) Bauern landwirtschaftliche Technologien zu verschaffen, die für steigende Ernteerträge und zunehmenden Wohlstand sorgen. Als Alternative fordern sie, dass afrikanische Regierungen in kleine und Familien-Betriebe investieren, um Agro-Ökologie zu betreiben.
Nun verstehe ich ja, dass die Grünen sowie Umweltaktivisten und die Lobby organischer Nahrungsmittel nach einer billigen Versorgung mit Nahrungsmitteln streben – aber können diese selbstgerechten Öko-Zeloten nicht erkennen, dass diese Familienhöfe der Grund waren, dass sich Afrika nicht entwickelt hat und dass so viele arme Kinder an das Land gebunden sind anstatt zur Schule zu gehen?
Im Ernst, unabdingbar ist, dass sie einen triftigen Grund haben müssen, gegen Investitionen in landwirtschaftliche Technologien in Afrika zu opponieren. Nun, die Grünen scheinen zu glauben, dass eine sich weiter entwickelnde Landwirtschaft in Afrika zunehmend zu Inbesitznahme von Land durch große industrielle Farmen zur Folge hat, was ländliche Gemeinden in noch größere Schwierigkeiten bringen würde. Nicht nur, dass sie nicht die Verpflichtungen und Strategien zur Erschließung großer Landgebiete sowie die Bemühungen der beteiligten Forschungsinvestitionen sehen wollen, sondern auch, dass sie ein sehr kurzes Gedächtnis offenbaren. Afrika erholt sich derzeit von einer verheerenden Inbesitznahme von Land vor einem Jahrzehnt zur Erzeugung von Biodiesel, eine Narretei, die dem Kontinent durch fehlgeleitete Umweltaktivisten aufgepfropft worden ist, weil sie fossile Treibstoffe mit etwas ersetzen wollten, von dem sie fälschlicherweise glaubten, dass es kohlenstoffneutral sei.
Meinen es die Grünen also nicht ernst? Nun, der Heubuch-Report macht sich als Tüpfelchen auf dem i auch Sorgen, dass Landwirte in Malawi Tabak anbauen werden (Ich mache keine Witze … obwohl Malawi perfekte Bedingungen für den Anbau von Tabak aufweist); dass eine Abhängigkeit von synthetischen Düngern erzeugt wird (anstatt dass man wie derzeit ohne Dünger auskommen muss), und dass es die Landwirte daran hindern wird, Saatgut zu erhalten. Und falls man sich fragt – in Artikel 72 bei Heubuch steht, dass er „die G8-Mitgliedsstaaten drängt, GMO-Ernten in Afrika nicht zu unterstützen“ … Bingo!
Genauer formuliert, dieser Report der Grünen Partei sagt Afrika im Wesentlichen, dass die EU nicht eure Wege zur Entwicklung finanzieren darf. Vielmehr sollt ihr alles so machen, wie es unsere biodynamische, kleinbäuerliche landwirtschaftliche Ideologie vorgibt; ihr sollt die Biodiversität schützen durch landwirtschaftliche Praktiken, die dramatische Ernteeinbußen zur Folge haben und die Landwirte verwundbar machen bzgl. solcher und der damit verbundenen Einkommens-Verluste; ihr sollt moderne Aussaat-Verfahren, Dünger und Pestizide ablehnen und die Ausfälle kompensieren durch arbeitsintensive Familien-Betriebe, die die jüngsten Mitglieder daran hindern, eine Chance auf Bildung zu erhalten.
Ich muss diese Frage stellen: Warum hassen die Umweltaktivisten Afrika?
Das ist eine ernste Frage.
● Der Heubuch-Report ist ein klares Anzeichen für die Haltung „mir geht es sonstwo vorbei, wenn Millionen Afrikaner vor Hunger sterben; meine Religion ist für euch verpflichtend“.
● Umwelt-NGOs prahlen bis auf den heutigen Tag stolz mit ihrem Erfolg des DDT-Verbotes, obwohl es bis heute keinerlei Beweise gibt (Heutzutage sterben wie jeden Tag seit den siebziger Jahren fast 3000 Afrikaner, zumeist Kinder, an Malaria).
● Die fortgesetzte dogmatische Ablehnung aller GMOs hat bedeutet, dass Afrika sich nicht an zunehmenden Ernten, reduziertem Verbrauch von Pestiziden und Ernte-Sicherheit erfreuen konnte mittels innovativer Saatgut-Verfahren
● Auf der Grundlage dieser europäischen umweltaktivistisch initiierten Angst haben afrikanische Länder wie Sambia und Zimbabwe während einer Hungersnot GMO-Nahrungsmittelhilfen abgelehnt.
Es gibt einen gewissen Neo-Kolonianismus (oder besser, einen missionarischen Eifer) dergestalt, dass europäische Umweltaktivisten in ihrer Überlegenheit ihren scheinheiligen Lebensstil anderen aufzwingen. Beispiel: Greenpeace will all jenen, die an einem Vitamin-A-Mangel leiden, den Goldenen Reis verwehren (nur aufgrund ihres dogmatischen Anti-GMO-Narrativs); oder anti-industrielle Gruppen wollen globale Handelsabkommen zu Fall bringen (auch eine Quelle des asiatischen Wirtschaftswunders). NGOs glauben, das Recht zu haben, ihren luxuriösen Lebensstil auf arme Länder zu übertragen. Schon früher habe ich sie als Neo-Kolonialisten beschrieben, die ihre Doktrin Anderen in Entwicklungsländern überstülpen wollen (falls ihre Öko-Ideologie sie überhaupt ihre eigene Scheinheiligkeit erkennen lässt).
Ich frage mich, wie sich Afrikaner fühlen.
Eine afrikanische Erwiderung
Offensichtlich sind Afrikaner sehr empfindlich gegenüber kolonialistischen Europäer oder öko-religiösen Missionaren mit dogmatischem Eifer. Daher ist es keine Überraschung, starke Reaktionen zu erleben. Ein ziemlich direktes Statement kommt von einem kenianischen Landwirt, nämlich Gilbert Arap Bor, in einem offenen Brief an das Europa-Parlament, welches da lautet:
„Was wir nicht brauchen, sind Lektionen von Europäern, deren Lebensstil für normale Afrikaner luxuriös aussieht. Sie wollen, dass wir landwirtschaftliche Primitivlinge bleiben; Technologien verhaftet, die schon zu Beginn des 21. Jahrhunderts antiquiert waren.
Er leitete seinen Brief ein mit einer kurzen Historie des europäischen Kolonialismus‘ und räumte ein, dass die Europäer wieder einmal versuchen, seinen Kontinent zu „unterjochen“. Seine Botschaft ist eindeutig: „Lasst Afrika in Ruhe!“ Afrika muss landwirtschaftliche Verfahren sowie GMOs und Dünger entwickeln – sie brauchen keine Leute, die zu ihnen kommen und sie zwingen, „Wissenschaft aufzugeben“.
Ich weiß nicht, wie die Haltung afrikanischer Landwirte noch direkter ausfallen kann: Maria Heubuch, Sie und ihre verdrehten Gedanken sind in Afrika nicht willkommen!!! Aber in Straßburg mag das eine andere Frage sein.
Ein trauriger Tag für Afrika
Heute hat das Europaparlament mit „überwältigender“ Mehrheit von 577 Stimmen mit 24 Gegenstimmen und 69 Enthaltungen dem Heubuch-Report der Grünen Partei zugestimmt und gefordert, dass die EU die Finanzierung der New Alliance for Food Security and Nutrition der G8 zu beenden. Es besteht große Hoffnung, dass die Welt diesen bedauerlichen Akt ignoriert und ihn als eine engstirnige Geste betrachtet einer rückwärts blickenden europäischen grünen Wählerschaft.
Im Jahre 2015 wurde ich nach 30 Jahren Aufenthalt in Brüssel belgischer Staatsbürger. Heute habe ich mich zum ersten Mal, seit ich offiziell Europäer geworden bin, dafür geschämt, was fehlgeleitete Menschen im Europaparlament im Namen von Europa getan haben. Dieser Akt selbstsüchtiger Wissenschafts-Leugnung (mit dem Potential massiver negativer Konsequenzen) ist kein Weg, den verantwortungsbewusste Europäer beschreiten sollten.
Wir müssen Afrika die Chance geben, sich zu entwickeln, aber nicht nach unseren Bedingungen oder Forderungen, sondern nach den Ihren. Es ist an der Zeit, den Afrikanern die Uhr zu geben und sie ihre eigenen Angelegenheiten nach ihrer eigenen Zeit regeln zu lassen, nicht nach unserer Zeit.
Schande über Maria Heubuch und ihre Bande öko-religiöser, missionarischer Zeloten!
Link: https://risk-monger.com/2016/06/08/how-to-starve-africa-ask-the-european-green-party/
Übersetzt von Chris Frey EIKE