Zum Sommerstart: Die vergebliche Suche nach der „Klimaerwärmung“ im Frühsommermonat Juni Teil 1- Wie sich die Junitemperaturen und die Juni- Witterung entwickelt haben
Bild rechts: So schön kann der Frühsommer sein: Haufenwolken (Cumuli) zwischen Erfurt und Weimar. Foto: Stefan Kämpfe
Beginnen wollen wir mit einem langen Zeitabschnitt:
Grafik 1: In den letzten 100 Jahren hatte der Monat Juni zwei kühlere Phasen, um 1920 und um 1970 bis 1990. Die Höhepunkte lagen vor 1910, um 1945 und kurz nach 2000. Auch wenn die polynome Trendlinie Anfang und Ende stets verzerrt, so kann sie trotzdem sehr schön den Schwingungsverlauf des Monates Juni herausstellen. Es gibt keine kontinuierliche Erwärmung.
Schon aus Grafik 1 ist ersichtlich, dass Kohlendioxid auf diesen Temperaturverlauf keine Auswirkung haben kann. Denn seit 1950 steigen die CO2-Konzentrationen der Atmosphäre bis heute stetig an, während der Juni ab 1950 für die nächsten 30 Jahre kälter wurde. CO2-Anstieg bei gleichzeitig fallenden Temperaturen, dass ergibt keine Erwärmungs-Kausalität.
Noch erstaunlicher fallen die Betrachtungsergebnisse für den Zeitraum ab 1930 aus. Wir haben dazu die Deutschland- Juni- Werte mit denen des Britischen Wetterdienstes (UKMO, Metoffice) für Zentralengland als Referenz- Region verglichen. Auch dort ist nämlich keine Juni- Erwärmung gemessen worden, im Gegenteil:
Grafik 2: In mehr als 85 Jahren hat sich der Juni in Deutschland um 0,1 K erwärmt, das ist weder signifikant, noch besorgniserregend. In Zentralengland (orange) wurde es etwas kälter; beide Trends sind geringer als der Messfehler. Mit anderen Worten: Es gab keine wesentlichen Temperaturänderungen seit etwa drei Generationen!
Wo ist die CO2- Klimaerwärmung beim Juni?
Behauptet wird von den Klimaerwärmungsgläubigen stets, es würde vor allem in der Gegenwart immer wärmer. Auch diesmal wird der Deutsche Wetterdienst sicher wieder melden, der Monat Juni sei zu warm gewesen. Der Grund dafür ist der völlig veraltete Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990. Wie aus Grafik 1 ersichtlich, beinhaltet dieser Vergleichsabschnitt genau die Jahre der letzten Kaltphase. Deshalb hat die Trendlinie aus dieser heraus eine positive Steigung. Das zeigt uns das nächste Diagramm über die letzten 50 Jahre.
Grafik 3: Über die letzten 50 Jahre, also aus der 1970er Kaltphase heraus, zeigt der Monat Juni eine Erwärmung, weil der Monat derzeit immer noch wärmer ist als während der Kaltphase, und zwar um etwa 1 Grad.
Damit bleibt die Frage, wann wurde der letzte Temperaturhöhepunkt und damit der Wendepunkt zur neuen Abkühlung hin erreicht? Die Antwort ist diesmal einfach, denn jede der drei Grafiken zuvor beantwortet bereits diese Frage. Im Jahre 2003 war mit 19,4 C der vom Deutschen Wetterdienst gemessene wärmste Juni in Deutschland, aber auch im Jahr davor und 2000 war der Juni sehr warm.
Nehmen wir als nächste Temperaturbetrachtung den Gegenwartszeitraum, also seit dem Jahr 2000 bis heute. Der Wert für 2016 fehlt natürlich noch.
Grafik 4: Im neuen Jahrtausend, also seit 16 Jahren, zeigt der erste Sommermonat Juni einen noch nicht signifikanten Temperaturrückgang. Der Zeitraum ist bei der großen Streuung der Einzelwerte noch zu kurz, um eine eindeutige Aussage für eine noch dauerhafte Klimaabkühlung für die Zukunft zu machen.
Ergebnis: Wir haben gezeigt, dass der Temperaturverlauf des Monates Juni über die letzten 100 Jahre in sinusähnlichen Schwingungen verläuft, dafür kann Kohlendioxid nicht verantwortlich sein
Der Juni wird in der Gegenwart wieder kälter. Und auch der Juni 2016 wird keine Trendlinienänderung bewirken können, sondern lediglich die fallende Trendlinie etwas verzögern. Mit aller Vorsicht könnte man aber vorhersagen, dass in 20 bis 25 Jahren der Monat Juni seinen nächsten Kältetiefpunkt erreicht haben wird.
Wird der zukünftige Kältetiefpunkt um 2040 dann genauso kalt sein wie um 1965?
Diese Frage lässt sich natürlich gar nicht beantworten, auch nicht annäherungsweise. Wir machen aber erneut auf den zunehmenden Wärmeinseleffekt aufmerksam. Da in Deutschland weiterhin freie Naturflächen überbaut werden, -täglich fressen sich 110 Hektar Urbanisierung in die einstige Wiesenlandschaft hinein und die zunehmende Versteppung des Bodens durch Maisanbau für die Biogasanlagen – steigt der menschengemachte Wärmeinseleffekt täglich und bremst die Abkühlung. Immer mehr verändern auch die Windkraftanlagen die Temperaturen, einerseits weil sie den kühlenden Wind abbremsen und damit die Verdunstungskälte des Bodens verringern, zum andern aber auch, weil für jedes Windrad eine Zufahrt mit Bodenverdichtungen oder schlimmstenfalls gar bis zu einem Hektar Bodenüberbauung notwendig ist. Es ist schon seltsam, alles, was angeblich gegen die vermeintliche C02- Erwärmung helfen soll, erwärmt in Wirklichkeit die Landschaft und trägt zur Erhöhung des Wärmeinseleffektes bei. Man könnte die Klimaerwärmungsgläubigen sicher lächelnd zur Seite schieben, wenn ihr Tatendrang nicht auf Dauer die Natur zerstören würde und uns eine Menge unnützer Gelder kosten würde.
Blieben noch die angeblich zunehmenden Starkniederschläge und Unwetter. Sommerliche Niederschläge schwanken wegen der oft feucht- labilen Witterung enorm und sind daher räumlich- zeitlich weder vorhersagbar, noch lassen sich wesentliche langzeitliche Trends erkennen:
Grafik 5: In Potsdam, nun wahrlich kein zu Extremwetter neigender Ort, schwankten die Juni- Niederschlagssummen schon immer enorm. Fast regenfreien Monaten wie 2010 standen extrem nasse, wie 1990, gegenüber. Ein Trend zur Niederschlagszunahme ist nicht erkennbar.
Die Anzahl der Gewittertage (Unwetter sind meist an Gewitter gebunden; die Wahrscheinlichkeit Ihres Auftretens müsste steigen, wenn es mehr Gewittertage gäbe) nahm eher etwas ab:
Grafik 6: Kein Grund zur Besorgnis: In Potsdam hat die Anzahl der Gewittertage im Juni etwas abgenommen.
Es bleibt das große Geheimnis des ZDF (Zweifelhaftes, Dümmliches Fernsehen), wie man daraus eine Neigung zu immer mehr Katastrophen erkennen soll. Sommerliche Unwetter gab es (leider) schon immer, und es wird sie auch weiterhin geben. Schlecht für die davon Betroffenen- gut für die sensationsgierige Journaille.
Auf eine Formel gebracht: Das „Geschäftsmodell Klimaschutz“ schürt mit schlecht recherchierten Medien- Berichten diffuse Ängste, schafft nur überflüssige, teure Bürokratie und zerstört mit immer mehr ineffizienten Wind- und Solarparks oder Biogas- Anlagen zunehmend die Natur.
Josef Kowatsch, Naturschützer und neutraler Klimawissenschaftler
Stefan Kämpfe, Diplom- Agrar- Ingenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher