Die politisch korrekte Wissenschaft
Auftritt Wissenschaftler: “Ich ziehe es vor, meine Kenntnisse aus den autorisierten Informationen unserer Regierung zu beziehen.”
Das schreibt ein gestandener Wissenschaftler in einer Email. Es geht um eine Diskussion in Sachen Klimafragen. Man sieht: Auf unsere Wissenschaftler ist Verlass. Sie lassen sich nicht auf wacklige Aussagen ein, sondern auf das, worauf der Stempel des Amtlichen, des von oben Verordneten prankt. Zitiert und benutzt wird, was die Regierung autorisiert hat. Endlich herrschen wieder geregelte Verhältnisse in deutschen Universitäten.
Dieser Wissenschaftler soll später eine Promotionsarbeit prüfen – ausgerechnet von jenem Doktoranden, dem er früher diese Aussage geschickt hat.
Ort der Handlung: Universität Leipzig. Hierhin zieht es den hoffnungsvollen Doktoranden, an die Fakultät für Physik und Geowissenschaften. Sämtliche Vorbedingungen sind erfüllt. Doktorvater: der damalige Inhaber des Lehrstuhls für physische Geographie, Prof. Dr. Werner Kirstein.
Das Thema verrät zunächst nichts Problematisches, zumindest nicht so, daß die Professoren in helle Aufregung geraten mussten.
“Analyse zur Bewertung und Fehlerabschätzung der globalen Daten für Temperatur und Meeresspiegel und deren Bestimmungsprobleme” – so lautete der etwas sperrige Titel. Geschrieben und eingereicht hat sie Michael Limburg, der bis dahin als Ingenieur im Bereich der Meßtechnik und Fehlerstatistik gearbeitet hat.
Er geht in seiner Dissertation der Frage nach, ob die meteorologischen Daten der vergangenen 150 Jahre genau genug sind, um den Verlauf der “Globalen Mitteltemperatur” auf 1/10 Grad Celsius genau zu berechnen.
Dieser Verlauf spielt in der aktuellen Klimadebatte eine wichtige Rolle; belegen die einen damit doch, dass es wärmer, die anderen, dass es kälter wird.
Die wichtige Frage: Läßt sich eine solche Aussage überhaupt treffen?Satelliten vermögen heute sehr genau alle möglichen Wetterdaten wie Temperaturen der verschiedenen Oberflächen zu messen. Sie gibt es allerdings erst seit etwa 35 Jahren.
Davor beruhen die Temperaturangaben auf Messungen unterschiedlicher Mess-Stationen. Bei denen hängt es sehr davon ab, wo und wie die Thermometer angebracht sind. Über einer Wiesenfläche ergeben sich andere Temperaturen als über Asphaltflächen. Ziemlich schwierig, wenn man sehr unterschiedlich zustande gekommene Temperaturaufzeichnungen miteinander vergleichen und Trends herauslesen will.
Das Ergebnis der Dissertation von Limburg: “Dabei kam ich zu dem eindeutigen Ergebnis, dass die verwendeten historischen Wetter-Messdaten dies nicht erlauben. Ich fand heraus, dass die bei der Berechnung der globalen Mitteltemperatur unvermeidliche verbleibende Unsicherheit mindestens genau so groß ist wie die ganze offiziell angegebenen Änderung über 150 Jahre, wahrscheinlich aber sogar ein Vielfaches beträgt. Dies ergibt sich zwangsläufig bei Anwendung aller gängigen und vielfach erprobten Regeln der Messtechnik und der statistischen Fehlerrechnung.”
Das Ergebnis war jetzt allerdings geeignet, die prüfenden Professoren erheblich aufzuschrecken. Es birgt erhebliche Sprengkraft.
Limburg weiter: “Die Arbeit stellte ja indirekt wesentliche Aussagen zur angeblichen ‘menschengemachten Klimaerwärmung’ und damit einen der Hauptgründe für die Förderung der sogenannten ‘Erneuerbaren Energien’ infrage. Für beide Themenkomplexe gibt es jedoch höchst umfangreiche Fördergelder. Vermutlich befürchteten die Verantwortlichen diesbezügliche Nachteile, falls sie einer Arbeit Platz und dem Autor einen akademischen Grad zugestanden, der dem bisherigem Dogma – und sei es auch nur indirekt – widersprach.”
Man kann sich vorstellen, wie der Blutdruck der Herren Professoren hochschnellt.Die erste Kommission, die die Promotionsarbeit prüfen sollte, tritt geschlossen zurück. Begründung: “Weitgehende politische Motivation der Arbeit”.
Folgt Auftritt der Rechtsabteilung der Universität: “Dieser Rücktritt ist illegal”. Denn er verstoße gegen die Promotionsordnung und gegen das Grundrecht des Doktoranden auf Meinungsfreiheit und das allgemeine Grundrecht der Wissenschaftsfreiheit.
Abgang der Universitätsjuristen, die immerhin so etwas wie den Rechtsstaat im Kopf haben.
Auftritt Dekan der Fakultät, Prof. Dr. J Haase. Er beruft eine zweite Promotionskommission ein. Besetzung: ein bereits zurückgetretenes Mitglied der früheren Kommission sowie vollkommen neue Professoren.
Dann lässt Dekan Prof. Haase den Betreuer der Arbeit, Prof. Werner Kirstein, nicht als Gutachter zu.
Auftritt Prorektor Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs. Er schreibt in einem internen Vermerk: “Probleme um den Arbeitskreis Kirstein und die widersprüchliche Antizipation in der Wissenschaftsgemeinschaft haben in der letzten Zeit eine starke Eskalation erfahren.”
Dekan Prof. Haase beruft einen neuen Gutachter aus der Fakultät sowie einen weiteren Externen. Sie werden dem Lager des IPCC zugerechnet.
Einer der beiden Gutachter bezeichnet sich schon mal gleich von vornhereinals nicht ausreichend kompetent für dieses Gebiet: “Leider sehe ich – als Meteorologe mit dem Fachgebiet atmosphärische Strahlung – nicht, wie ich den Aufgaben eines Kommissionsmitgliedes in diesem Fall voll gerecht werden kann…”
Abtritt neuer Gutachter. Von ihm kommt zufällig sein Dissertationsexemplar an die Öffentlichkeit mit wissenschaftlich präzisen handschriftlichen Randbemerkungen wie “Scheiße”, “Bullshit”, “lächerlich” und “Blödsinn”.
Auftritt nächster Gutachter, Prof. Dr. Martin Visbeck, Meereswissenschaftler am GEOMAR in Kiel. Das wiederum ist jener unabhängige Geist, der sich sicherheitshalber an die “autorisierten Informationen unserer Regierung hält”.
Sein Gutachten der Promotionsarbeit fällt entsprechend aus: “Ich bewerte die Dissertation insgesamt aufgrund der Quantität an neuen Erkenntnissen und Qualität der Bearbeitung mit nicht genügend.” Er schließt: “Von mir unbewertet bleibt der Schreibstiel der Arbeit.” (Text unkorrigiert)
Der Doktorand bemerkt anhand der handschriftlichen Anmerkungen, dass der Professor bereits nach wenigen Seiten aufhört, seine Anmerkungen hinzuzufügen.
Ein anderer Professor meint, dass der Doktorand den Treibhauseffekt nicht verstanden habe. Der allerdings spielt in der Arbeit keine Rolle. In der geht es “nur” um die Frage, wie genau denn die Temperaturen der vergangenen 150 Jahre mit den vorhandenen Meßmethoden gemessen worden sein konnten. Die Antwort überzeugt Klimaapostel nicht: “Die große Unsicherheit der Daten läßt keine Zuordnung von Ursachen zu.”
Also: Die Daten sind zu ungenau und haben zu große Meßungenauigkeiten, als daß aus ihnen Schlüsse gezogen werden dürften wie den vom Menschen verursachten Klimawandel.
Eine gefährliche Aussage, hängt davon doch Wohl und Wehe der Universität ab. Gibt es weitere Forschungsgelder oder nicht?
Auftritt Fakultätsrat: Die Dissertation wird abgelehnt!
Doktorand Michael Limburg widerspricht mit Hilfe seines Anwaltes: Zu viele formale Fehler in der Ablehnung!
Zehn Monate dauert es, bis die Fakultät auch diesen Widerspruch als unbegründet ablehnt. Laut Verwaltungsrecht darf sie selbst auch über den Widerspruch ihrer Ablehnung entscheiden, nicht ein externes Gericht.
Auftritt Verwaltungsgericht Leipzig. Der Doktorand hat Klage eingereicht, die Richter luden auch die Gutachter ein.
Doch zum Showdown im Gerichtssaal kommt es nicht mehr. Die Fakultät legt einen Vergleichsvorschlag vor: Die Universität zieht die Ablehnung der Arbeit zurück und entschuldigt sich beim Doktoranden für die Art und Weise der Durchführung des Promotionsverfahrens. Doch die Arbeit gilt damit als nicht eingereicht.
Nächster Ort der Handlung: nächste Universität, diesmal Technische Universität Clausthal. Die Professoren verweigern gar die Annahme der Arbeit. Sie lassen die gerichtliche Rücknahme der Ablehnung seitens der Universität Leipzig für sich nicht gelten.
Abgang entnervter Doktorand. Er stellt die Arbeit zur Diskussion ins Internet. Über die Arbeit und ihre Ergebnisse muss man diskutieren. Das ist Wissenschaft. Aber nicht ablehnen, weil sie nicht in das politische Konzept passt.
“Die Regierung hat doch abgesegnet!” Abgesang hochbezahlter Kader-Wissenschaftler, die einen skandalösen Umgang mit wissenschaftlicher Auseinandersetzung pflegen.
.. Szenenwechsel: Universität Marburg. Früher in ihrer großen Zeit wirkten hier Größen wie der Mediziner und Nobelpreisträger Emil von Bering (“Retter der Kinder”) oder der Chemiker und Nobelpreisträger Adolf Butenandt, der die Basis für die Anti-Baby-Pille legte.
Viele Professoren unterzeichneten seinerzeit übrigens die “Bekenntnisse der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat”.
Heute haben Gender-Dogmatiker das Ruder übernommen. Der Biologe Prof. Ulrich Kutschera von der Uni Kassel sollte in diesem Jahr den Eröffnungsvortrag zum Studium Generale halten. Er sagt in erfrischender Deutlichkeit, was er von dem Gender-Humbug hält: Die Gender-Ideologie “ist eine quasi-religiöse Weltanschauung” und eine “geistige Vergewaltigung des Menschen”….
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Viele Dokumente zur Dissertationsvereitelung Limburg können Sie hier herunterladen. Bis ganz nach unten scrollen
Update 4.6.16 zur heutigen und damaligen Lage der Potsdamer Säkularstation:
Wegen der Versuche einiger Kommentatoren dem Autor M. Limburg, wenn auch an einem völligen Nebenkriegsschauplatz, schlampige Recherche zu unterstellen und damit ihn und seine Arbeit insgesamt abzuwerten, finden Sie eine Gegenüberstellung der Säkularstation Potsdam mit ihrer Umgebung bei Gründung und heute.
Abb 1: Bilder der Säkularstation Postdam und ihrer Umgebung von links nach rechts. Der Pfeil zeigt jeweils die Station. Links oben: Google Earth Aufnahme der Gegenwart. Rechts oben. Lageansicht der Station aus einer Zeichnung des gesamten Gebietes auf dem Telegrafenberg, zum Zeitpunkt ihrer Gründung (Quelle: Hier). Unten: Ausschnitt aus der Website des PIK für die Station. Deutlich erkennbar: es handelt sich um einen Ausschnitt aus der Zeichnung rechts oben. Ebenso deutlich, während die Gegend der Säkularstation unterhalb bis weit nach links gut bewaldet war, war dies bei und um die Station nicht so. Es wäre für den Zeichner sicher ein leichtes gewesen den Wald dort auch einzuzeichnen, wenn es ihn gegeben hätte.