Klimamodelle funktionieren nicht

Der NOAA-Klimawissenschaftler und Aktivist Gavin Schmidt stellte die Arbeit von Dr. Christy in Frage und behauptete, dass seine Arbeit „parteiisch“ war und auf sehr schwammigen statistischen Argumenten beruhe, und dass Christy falsch dargestellt hatte, wie sich die Modelle machen. Diese Behauptungen des Wissenschaftlers in Diensten der Regierung Dr. Schmidt erregten das Interesse des Statistik-Experten Steven McIntyre, der einer der prominentesten Experten war bei der Entlarvung der betrügerischen Wissenschaft (Betrug bei den Proxys) und der falschen Mathematik (Statistik-Fehler), die hinter dem infamen und inzwischen vernichtend widerlegten, tausend Jahre langen Temperaturprofil stand, was unter der Bezeichnung „Hockeyschläger“ bekannt ist (hier, pdf).

Mr.McIntyre begutachtete die Behauptungen von Dr. Schmidt (hier) und fand heraus, dass seine Analyse, die das von Schmidt gezeigte Diagramm evaluiert, mit dem er seine Behauptungen gegen Schmidt vermeintlich untermauerte. McIntyre schrieb als Ergebnis dieser Evaluierung: „Zuerst diskutierte ich den Effekt einiger Fingerspielchen und zeigte dann, dass Schmidts Diagramm nach Entfernung der Fingerspielchen und im Vergleich mit statistischen Verteilungen Christys Arbeit eher bestätigt als ihm widerspricht“.

Außerdem zeigte Mr. McIntyre die Ergebnisse von Experten seiner Begutachtung der statistischen Ergebnisse von Dr. Christy, denen zufolge die Klimamodelle tatsächlich eine „Über-Erwärmung“ zeigten bei ihren Projektionen. Im Einzelnen:

● Ein Modelllauf ist wärmer als der gemessene Trend über mehr als 99,5% der Zeit;

● Ein Modelllauf ist wärmer als ein gemessener Trend um über 0,1°C pro Dekade während etwa 88% der Zeit;

● und er ist wärmer als ein gemessener Trend um über 0,2°C pro Dekade während über 41% der Zeit.

McIntyre folgert:

Unter dem Strich steht, dass Schmidts Diagramm Christy überhaupt nicht widerspricht und Schmidts Vorwürfe gegen Christy, dass sein Diagramm „parteiisch“ war, nicht einmal ansatzweise stützt.

Die Klimawissenschaftlerin Dr. Judith Curry hat eine neue Präsentation zu Klimathemen vorbereitet (mit 56 Folien; hier, pdf) in der sie viele klimawissenschaftliche Themen ansprach einschließlich der globalen Temperaturen und der immer größer werdenden Differenz zwischen aktuellen Temperaturmessungen und den erheblich warm-übertreibenden Temperaturprojektionen der Klimamodelle.

In ihrem Vortrag zeigt sie, dass der jüngste IPCC-Klimabericht AR 5 (2013) Informationen präsentierte, die zeigen (Folie 24), wie sehr Klimamodelle Projektionen der globalen Temperaturen im Vergleich zu tatsächlich gemessenen Daten jene erheblich überbetonen und übertreiben. Die von Dr. Christy bei der Anhörung im Kongress gezeigten Daten bzgl. der Übertreibungen der Klimamodelle hinsichtlich der globalen Temperaturen sind ebenfalls Bestandteil ihres Vortrags (Folie 25).

Zusätzlich zu diesen Übertreibungen der Klimamodelle der globalen Temperaturprojektionen haben diese Modelle auch versagt, was das Verhalten und den Einfluss großer natürlicher Klimavariationen angeht wie etwa ENSO, was in dem WUWT-Beitrag mit dem Titel [übersetzt] „Wieder einmal hat El Nino nicht das getan, was vorhergesagt war. Warum?“ (hier)

In seinem Beitrag schreibt Dr. Tim Ball:

Das IPCC behauptete mit einer Sicherheit von 90%, dass die globale Erwärmung menschlichem CO2 geschuldet ist. Fehlende Daten in Kombination mit Auslassungen oder fehlendem Verständnis für grundlegende Prozesse sind die Hauptgründe, warum alle Prophezeiungen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft falsch sind. Das Gleiche gilt für wesentliche Ereignisse innerhalb des Systems Erde-Atmosphäre, wie El Nino oder ENSO. Wie dieser Tage immer wieder gesagt wird: falls die Prophezeiungen falsch sind, ist die Wissenschaft falsch“.

Natürlich auftretende El Nino-Ereignisse haben und werden weiterhin globale Temperaturen und Temperaturtrends beeinflussen, wie sie es schon unzählige Male zuvor getan haben (hier).

In ihrem Vortrag zeigt Dr. Curry globale Temperaturdaten, die belegen, dass natürliche Klimavariationen in Verbindung mit dem starken El Nino von 1997/98 und 2015/16 ebenso wie kleinere El Nino-Ereignisse erheblichen Einfluss auf steigende globale Temperaturen und Temperaturtrends haben (Folie 13). Einige Klimaalarmisten haben behauptet, dass anthropogene CO2-Emissionen den jüngsten Temperaturanstieg und steigende Temperaturtrends ausgelöst haben, aber diese Behauptungen ignorieren auf unzulässige Weise den bedeutenden El Nino-Einfluss auf die jüngsten Temperaturen.

Der Einfluss der El Nino-Ereignisse zeigt sich bei Temperaturmessungen sowohl an der Erdoberfläche als auch in der freien Atmosphäre (Folie 14).

Klimaalarmistische Medien wie die New York Times drehen immer weiter die Leier bzgl. der jüngsten rekordhohen Temperaturen des Jahres 2016 als durch anthropogene CO2-Emissionen ausgelöst (hier). Allerdings basieren diese alarmistischen Behauptungen auf einer absichtlichen Marginalisierung der Bedeutung des starken El Nino 2015/16 als treibende Kraft hinter dieser jüngsten Erwärmung, wie aus Dr. Christys Präsentation ganz klar hervorgeht.

Eine Analyse der globalen Temperaturdaten zeigt eindeutig die Übertreibung der projizierten Temperaturen seitens der Klimamodelle im Vergleich zu tatsächlichen Messungen, wie die Arbeiten sowohl von Dr. Christy als auch von Dr. Curry zeigen. Außerdem tritt der bedeutende Einfluss natürlicher Klimaereignisse wie El Ninos auf die jüngsten globalen Temperaturen und Temperaturtrends klar hervor, was jedoch Dr. Ball zufolge in den Klimamodellen komplett unter den Tisch fallen gelassen wird.

Klimaalarmistische Wissenschaftler und Medien trachten danach, das bewiesene Scheitern der Klimamodelle hinsichtlich valider Temperaturprojektionen herunterzuspielen und zu ignorieren, wie die unverhohlen immer weiter zunehmende Divergenz dieser Modellergebnisse von tatsächlichen Messungen enthüllt.

Dr. Curry merkt an, dass das Thema Klimawandel ein „verzwicktes Thema“ ist (Folie 46), und dass sowohl das Problem als auch die Lösung „erheblich über-vereinfacht“ worden sei. Der Erlass kostspieliger und bürokratischer klimapolitischer Maßnahmen, die auf kläglich versagenden und wissenschaftlich ungeeigneten Klimamodellen beruhen, ist einfach nicht gerechtfertigt.

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/05/25/climate-models-dont-work/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Dänemarks neue Regierung kommt zur Vernunft – und sagt die Energiewende ab

[1] Kopenhagen will den Ausbau von Wind- und Solarenergie bremsen und schafft sein EEG ab. Die rechtsliberale Regierung setzt auf mehr Kohleverstomung, um "die Wirtschaft zu entlasten".

Scheibchenweise wurden die Klimaziele früherer Regierungen zurückgenommen. Ende letzter Woche kam dann der entscheidende Schlag. Eine der deutschen EEG-Umlage vergleichbare Abgabe, die bislang die Energiewende mitfinanziert hat, soll ab dem nächsten Jahr schrittweise gestrichen werden.

Dabei hatte alles doch immer so vorbildlich und erfolgreich ausgesehen:

[2] Wirtschaftswoche, 24.07.2014: Dänemark: Windkraft ist billigste Form der Energieerzeugung

Allerdings liegt die Wahrheit eben woanders als es deutsche Zeitungen berichten. Die Grafik des bdew zeigt, dass diese „billigste Form der Energieerzeugung“ in Dänemark zum höchsten Strompreis in der EU geführt hat, dicht gefolgt von einem Land mit Sehnsucht nach der gleichen Art der Stromerzeugung.

Bild: Haushalts-Strompreis Europa © Bild Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

Und wie bei uns muss dadurch auch keine Einsicht bei den Verursachern verbunden sein.

[1] "Totale Idiotie! Ich bin ganz einfach sprachlos", kommentierte der ehemalige Klima- und Energieminister Martin Lidegaard von den linksliberalen "Radikalen", und WWF-Klimachef John Nordbo spricht von einem "Massaker an der dänischen Klimapolitik".

Kritiker wie Brian Vad Mathiesen, Professor für Energieplanung in Aalborg, stellen die Argumentation aber auch aus ökonomischer Sicht infrage: Die dänische Industrie habe schon jetzt sehr viel niedrigere Stromkosten als vergleichbare EU-Länder. Sie lägen beispielsweise deutlich unter denen in Deutschland. Streiche man die PSO-Abgabe, komme dies einer regelrechten Industriesubvention gleich.

Kosten kann man von unten, aber auch von oben betrachten. Der Ex-Energieminister erklärt den Vorteil so: Es war doch viel teurer geplant. Somit ist dieses hohe Niveau geradezu billig.

[1] Aufgrund des gesunkenen Strompreisniveaus sei die Energiewende bislang wesentlich billiger geworden als ursprünglich kalkuliert, betont auch Ex-Energieminister Lidegaard. Es bestehe deshalb absolut keine Veranlassung, PSO zu streichen.

Auch die Versorger kümmerte es nicht. Ein CEO verdient genug Geld und der Kunde bezahlt schließlich alternativlos so oder so. Wie geht aber sparen an, wenn die Welt gerettet werden muss (vor 0,000001 Grad / pa, siehe am Schluss). Erinnerungen an eigene Stadtwerke – z.B. die von München – werden wach:

[1] "Damit wird unser Ziel, Kopenhagen bis zum Jahr 2025 CO2-neutral zu machen, sabotiert", beklagt sich Jesper Pedersen, Windkraftchef von Hofor, der kommunalen Energiegesellschaft der Hauptstadt.

Aber die neue dänische Regierung fand auch dafür eine pragmatische Lösung (Anm.: Die natürlich nur funktioniert, weil der CO2-Handel zusammengebrochen ist).

[1]"Da wir mit steigendem Stromverbrauch rechnen, wird es auch einen wachsenden CO2-Ausstoß geben", erklärte Klimaminister Lars Christian Lilleholt, meinte aber: "Einen globalen Effekt wird das nicht haben." Der dänische Stromsektor sei nämlich Teil des CO2-Emissionshandels der EU. Werde zukünftig in Dänemark nun eine Million Tonnen CO2 zusätzlich durch den Umstieg auf Kohleverstromung freigesetzt, müsste andere Länder eben mehr einsparen.

Man wird wohl nicht lange warten müssen, bis sich ein vorbildliches Land findet, welches pflichtbewusst das CO2-Kontingent von Dänemark „übernimmt“. Und sollte es nicht so sein wird die Welt auch nicht unter gehen:

1 Megatonne CO2 erhöht die Welttemperatur um sagenhafte 0,000001 Grad / pa (mit hohem IPCC-Forcing gerechnet, realistisch sind es davon etwa ein Drittel). Das dürfte für die Bewohner Dänemarks verschmerzbarer sein als ihre hohen Stromkosten. Deutsche Bürger werden diese Schmerzen wohl noch länger ertragen müssen. Aber ein Land in dem Greenpeace, der BUND, Windkraft- und Solarverbände sowie eine klimahysterische Umweltministerin die Energieerzeugung bestimmen verdient es eigentlich nicht anders.

Quellen

[1] KLIMARETTER.INFO, 17. Mai 2016: Dänemark sagt Energiewende ab http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/21237-daenemark-sagt-die-energiewende-ab

[2] Wirtschaftswoche, 24.07.2014: Dänemark: Windkraft ist billigste Form der Energieerzeugung

http://green.wiwo.de/jetzt-offiziell-windkraft-ist-billigste-form-der-energieerzeugung-in-daenemark/




CERN CLOUD-Experiment: Industrielle Revolution reduzierte die Wolkenbedeckung. Auch kosmische Strahlen haben Einfluss

Diesen beiden Studien zufolge (1, 2) zeigen neue Ergebnisse des CLOUD-Experiments (3) am CERN (4), dass das vorindustrielle Klima durch mehr Bewölkung gekennzeichnet war als bisher gedacht. CLOUD zeigt, dass von Bäumen emittierte organische Dämpfe vielfältige Aerosol-Partikel in die Atmosphäre freisetzen beim Fehlen von schwefliger Säure*. Zuvor hatte man gedacht, dass schweflige Säure – zum größten Teil aus fossilen Treibstoffen – für die Bildung von Partikeln erforderlich war. CLOUD zeigt nun, dass diese sog. biogenen Dämpfe auch der Schlüssel sind für das Wachstum neu gebildeter Partikel bis hin zu Größen, wo sie als Kondensationskerne für Wolken dienen können.

[*Es gibt ,schweflige Säure‘ und ,Schwefelsäure‘. Ich weiß nicht, welche hier gemeint ist. Ich bleibe erst mal bei ,schwefliger Säure, weil das ,sulfuric‘ wie ein Adjektiv daherkommt. Anm. d. Übers.]

Diese Ergebnisse sind die bislang wichtigsten Ergebnisse des CLOUD-Experimentes am CERN“, sagte CLOUD-Sprecher Jasper Kirkby. „Wenn die Bildung und das Wachstum reiner biogener Aerosol-Partikel in Klimamodelle eingehen, sollte dies unser Verständnis bzgl. des Einflusses menschlicher Aktivitäten auf Wolken und Klima verbessern“.

Das IPCC betrachtet die Zunahme von Aerosolen und Wolken seit präindustriellen Zeiten als eine der größten Unsicherheits-Quellen des Klimawandels (5). CLOUD zielt darauf ab zu verstehen, wie sich neue Aerosol-Partikel bilden und in der Atmosphäre wachsen sowie deren Auswirkungen auf Wolken und Klima.

CLOUD zeigt auch, dass Ionen aus der kosmischen Strahlung die Entstehungsrate reiner biogener Partikel erheblich verstärken – um einen Faktor 10 bis 100 verglichen mit Partikeln ohne Ionen. Dies zeigt, dass kosmische Strahlen eine viel wichtigere Rolle bei der Bildung von Aerosolen und Wolken in vorindustriellen Zeiten gespielt haben als in der heutigen verschmutzten Atmosphäre.

Eine gleichzeitig in Science veröffentlichte Studie (Bianchi 2016; Science, doi 10.1126/ science.aad5456(link is external) beschreibt eine Beobachtung [Messung?] reiner organischer Aerosolbildung am Observatorium auf dem Jungfraujoch durch den gleichen Mechanismus, der auch vom CLOUD gezeigt wird. Die Messungen haben CLOUD nicht direkt involviert, aber die meisten Autoren sind auch Mitglied des CLOUD-Teams.

Die Beobachtung reiner organischer Kernbildung auf dem Jungfraujoch ist sehr befriedigend“, sagte Kirkby. „Es bestätigt, dass der gleiche Prozess, wie er vom CLOUD entdeckt wurde, auch in der Atmosphäre stattfindet“.

Striche

Anmerkungen

1. Kirkby, J., et al. Ion-induced nucleation of pure biogenic particles. Nature, doi 10.1038/nature 17953(link is external) (2016).

2. Tröstl, J., et al. The role of low-volatility organic compounds in initial particle growth in the atmosphere. Nature, doi 10.1038/nature18271(link is external) (2016).

3. Das CLOUD-Experiment besteht aus einer großen, mit Instrumenten ausgestatteten Kammer, in der die Atmosphäre präzise simuliert werden kann, und Bildung und Wachstum von Aerosol-Partikeln sowie die damit entstehenden Wolken können unter präzise überwachten atmosphärischen Bedingungen untersucht werden. Unerwünschte Beimengungen können deutlich unter die Marke von 1 ppt [part per trillion] gedrückt werden. Beim CLOUD-Experiment wurde ein Strahl vom Proton-Synchroton am CERN verwendet, um kosmische Strahlen zu simulieren – Partikel, die die Erde aus dem Weltraum bombardieren.

Die experimentelle Zusammenarbeit umfasst 21 Institute: Aerodyne Research, California Institute of Technology, Carnegie Mellon University, CERN, Finnish Meteorological Institute, Goethe University Frankfurt, Helsinki Institute of Physics, Karlsruhe Institute of Technology, Lebedev Physical Institute, Leibniz Institute for Tropospheric Research, Paul Scherrer Institute, Stockholm University, Tofwerk, University of Beira Interior, University of Eastern Finland, University of Helsinki, University of Innsbruck, University of Leeds, University of Lisbon, University of Manchester und University of Vienna.

4. CERN, the European Organization for Nuclear Research, is the world’s leading laboratory for particle physics. Its headquarters are in Geneva. Its Member States are: Austria, Belgium, Bulgaria, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Hungary, Israel, Italy, Netherlands, Norway, Poland, Portugal, Slovakia, Spain, Sweden, Switzerland and United Kingdom. Romania is a Candidate for Accession. Cyprus and Serbia are Associate Member States in the pre-stage to Membership. Pakistan and Turkey are Associate Member States. European Union, India, Japan, JINR, Russian Federation, UNESCO and United States of America have Observer status.

5.Boucher, O. et al. in Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Working Group I Contribution to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change (eds. Stocker, T.F. et al.) 571–658 (Cambridge Univ. Press, 2013).

[Diese ganzen Namen lasse ich aus Zeitgründen mal unübersetzt! Anm. d. Übers.]

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Unterstützende Informationen für Presseinformationen bzgl. Nature-Veröffentlichungen durch das CLOUD-Team

Kirkby, J. et al. Ion-induced nucleation of pure biogenic particles. Nature, doi 10.1038/nature17953 (2016).
Tröstl, J. et al. The role of low-volatility organic compounds in initial particle growth in the atmosphere. Nature, doi 10.1038/nature18271 (2016).

Hintergrund des CLOUD-Experimentes am CERN: CLOUD untersucht, wie sich neue Aerosol-Partikel in der Atmosphäre bilden und auf Größen wachsen, bei der sie Wolken und Klima modifizieren. Mittels eines Partikel-Strahls vom Proton-Synchroton am CERN untersucht das CLOUD-Experiment auch, ob diese Prozesse durch Ionisierung durch kosmische Strahlung beeinflusst wird. Atmosphärische Aerosol-Partikel kühlen das Klima, weil sie das Sonnenlicht reflektieren und weil sich mehr, aber kleinere Wolkentröpfchen bilden, welche die Wolken heller machen und ihre Lebensdauer verlängern. Abkühlung durch verstärkte Freisetzung von Aerosol-Partikeln aus menschlichen Aktivitäten hat einen Teil der Erwärmung durch Treibhausgase [so es die überhaupt gibt, Anm. d. Übers.] kompensiert. Um die Stärke der Abkühlung zu bestimmen, bedarf es Kenntnissen über die Aerosol-Verhältnisse in der präindustriellen Atmosphäre. Unglücklicherweise kann man dies nicht direkt messen, weil es in der heutigen Atmosphäre fast keine Gebiete mehr gibt, die perfekt frei von Verschmutzung sind [ach? Aerosole nannte man in vorindustrieller Zeit Aerosole und heute Verschmutzung? Anm. d. Übers.]. Darum muss die präindustrielle Atmosphäre mit Klimamodellen simuliert werden, die auf sorgfältigen Messungen der zugrunde liegenden mikrophysikalischen Prozesse beruhen, über die man durch Laborexperimente Kenntnis erlangt. CLOUD bringt fundamentale Experimente unter einen Hut, wobei die Klimamodellierung eine einzelne Bemühung in internationaler Zusammenarbeit ist.

Was hat CLOUD untersucht? CLOUD hat die Bildung neuer atmosphärischer Partikel untersucht in einer eigens dafür konstruierten Kammer, in der Laborbedingungen von Temperatur, Feuchtigkeit und Konzentrationen kondensierender und Keime bildender Dämpfe extrem gut kontrolliert werden. Im gegenwärtigen Experiment haben wir die Bildung und das Wachstum von Partikeln gemessen ausschließlich aus organischen Dämpfen, die von Bäumen emittiert werden ( so genannte biogene Dämpfe). Im Mittelpunkt stand dabei Alpha-Pinene, welches Kiefernwäldern den charakteristischen angenehmen Geruch verleiht. Alpha-Pinene oxidiert sehr schnell, wenn es Ozon ausgesetzt ist, was Dämpfe erzeugt mit extrem geringer Volatilität, aber in nur sehr geringen Konzentrationen von etwa ein Molekül pro Billion Luftmolekülen.

Was ist das Besondere am CLOUD-Experiment? Mit dem Know-How vom CERN konnten in der CLOUD-Kammer viel geringere Konzentrationen unerwünschter Beimengungen erreicht werden als bei allen Experimenten zuvor. Dies gestattete es uns, Partikelbildung und -wachstum aus biogenen Dämpfen zu messen, bei vollständig fehlender kontaminierender Dämpfe wie Schwefliger Säure. Das Kollektiv hat eigens Instrumente zur Messung der Dämpfe, der Ionen und Aerosol-Partikel entwickelt bei ultrageringen Konzentrationen in der Luft, entsprechend der CLOUD-Kammer. Wir messen, wie diese Dämpfe und Ionen molekulare Cluster bilden und welche Dämpfe das folgende Wachstum der Partikel kontrollieren. Eine besondere Eigenschaft von CLOUD ist dessen Fähigkeit, Partikelbildung zu messen, die von der Ionisierung durch kosmische Strahlung verstärkt wird, simuliert durch einen Pion-Strahl – oder mit allen Auswirkungen der Ionisierung, die vollständig unterdrückt werden mit einem internen elektrischen Feld.

Was hat CLOUD entdeckt? Es hat entdeckt, dass oxidierte biogene Dämpfe reichlich Partikel in der Atmosphäre erzeugen beim Fehlen von schwefliger Säure. Zuvor hatte man geglaubt, dass schweflige Säure – hauptsächlich aus Schwefeldioxid, emittiert durch fossile Treibstoffe [ach? Aus Vulkanen kommt gar nichts davon? Anm. d. Übers.] – war zur Partikelbildung erforderlich. Wir entdeckten, dass Ionen aus kosmischer Strahlung die Produktionsrate reiner [pure] biogener Partikel erheblich verstärkt – um einen Faktor 10 bis 100 verglichen mit Partikeln ohne Ionen, wenn die Konzentrationen gering sind. Wir zeigen auch, dass oxidierte biogene Dämpfe das Partikel-Wachstum in nicht verschmutzter Umgebung kontrollieren. Das beginnt, unmittelbar nachdem sich die ersten paar Moleküle zusammengetan haben und weiter wachsen bis zu Größen über 50 bis 100 nm, wo die Partikel zur Bildung von Wolkentröpfchen führen können. Die Wachstumsrate beschleunigt sich, wenn die Partikel an Größe zunehmen, wenn biogene Dämpfe höherer Volatilität daran teilhaben können. Wir erklären dies quantitativ mittels eines Modells organischer Kondensation.

Warum ist dies wichtig für unser Verständnis von Klima? Ionen-induzierte Bildung purer biogener Partikel kann wichtige Konsequenzen haben für unverfälschte Klimate [?], bietet sich hier doch ein bislang unbekannter Prozess, bei dem die Natur Partikel entstehen lässt ohne Verschmutzung. Und haben sich embryonische Partikel erst einmal gebildet, sorgen damit zusammenhängende, aber reichlichere oxidierte biogene Dämpfe für eine Beschleunigung des Wachstums der Partikel. Rapides Wachstum der neuen Partikel, während sie immer noch klein und sehr mobil sind impliziert, dass ein größerer Teil eine Koagulation mit zuvor schon existierenden größeren Partikeln vermeidet und eventuell Größenordnungen erreicht, bei der sie Wolkentröpfchen und damit das Klima beeinflussen können. Rein biogene Bildung und Wachstum könnte den grundlegenden Aerosol-Status der makellosen vorindustriellen Atmosphäre angehoben haben und so den vermuteten anthropogenen Strahlungsantrieb durch verstärke Aerosol-Wolken-Albedo im Zuge der industriellen Periode reduziert haben. Ionen-induzierte biogene Partikelbildung kann auch neues Licht werfen auf die schon lange im Raum stehende Frage nach einem physikalischen Mechanismus für die Sonnen-Klima-Variabilität in dem unverfälschten vorindustriellen Klima.

Eine gleichzeitig in Science veröffentlichte Studie (Bianchi 2016) berichtet von Messungen auf dem Jungfraujoch purer organischer Partikelbildung in der freien Troposphäre, was die Relevanz der CLOUD-Messungen der Atmosphäre bestätigt.

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/05/25/cerns-cloud-experiment-results-suggests-industrial-revolution-reduced-cloud-cover-cosmic-rays-have-an-impact-too/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Pariser Abkommen: Ein Blankoscheck für CO2-Emissionen für China und Indien

Zu dieser Schlussfolgerung kommt eine neue Studie von Prof. Dr. jur. David Campbell (Lancaster University Law School). Sie wurde heute von der GWPF veröffentlicht.

Während der letzten 25 Jahre hat ein internationales Gesetz bzgl. Klimawandel es nicht vermocht, sich auf ein Programm zu globalen Emissions-Reduktionen zu einigen. Tatsächlich garantiert dieses Gesetz eine Erlaubnis für hauptsächliche Emittenten wie China und Indien, so viel zu emittieren, wie sie es für erforderlich halten. Globale Emissions-Reduktionen sind daher immer unmöglich gewesen, und seit 1992 haben die globalen Emissionen erheblich zugenommen.

Tatsächlich enthält das Pariser Abkommen ein kategorisches Statement, dass Länder wie China und Indien nicht der Verpflichtung unterliegen, irgendwelche Reduktionen vorzunehmen.

Die UK-Regierung schlägt vor, mit der Dekarbonisierung fortzufahren, obwohl Britanniens einseitige Dekarbonisierung total sinnlos und komplett irrational ist.

Full paper (PDF)

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Thoriumlagerstätten – weltweit und in Deutschland Zusammenfassende Einführung

Das Element Thorium ist in der deutschen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Gleiches gilt auch für die Nutzung dieses Elementes als Grundstoff zur Erbrütung von spaltbarem Uran 233.

Gegen „Atomenergie“ wird – neben Sicherheitsbedenken und dem „Atommüllproblem“ – oft eingewendet, das verwendete Uran sei in wenigen Jahrzehnten verbraucht und würde sich außerdem in nur relativ wenigen Ländern wirtschaftlich abbauen und gewinnen lassen. Nur das letztere Argument verfügt über einen gewissen Gehalt, sofern von den insgesamt immensen Vorräten im Ozeanwasser abgesehen wird.

Tatsächlich jedoch wäre selbst nach völliger physischer Erschöpfung aller heutigen Uranressourcen auf den Kontinenten immer noch ein wesentlich größerer Vorrat an Thorium vorhanden. Nach dem initialen Beschuss des Th 232 / 90 mit Neutronen aus der Spaltung von U 235 oder Pu 239 wandelt sich dieses über die beiden Zwischenstufen Th 233 / 90 und Pa 232 / 91 relativ schnell (in weniger als einem Monat zur Hälfte) in spaltbares U 233, welches seinerseits bei genügender Menge weiteres Thorium im Zuge eines Brutprozesses in U 233 wandelt und zudem die eigentliche Kettenreaktion in Gang hält.

Thorium ist insgesamt gleichmäßiger über die Kontinente verteilt und im Mittel um den Faktor 3,5 höher konzentriert im Gestein anzutreffen als Uran Obwohl eine flächendeckende Kartierung der oberen kontinentalen Erdrinde im weltweiten Maßstab bisher nicht vorgenommen wurde, ist aufgrund zahlreicher Einzelbefunde, meist im Zusammenhang mit Bergbauaktivitäten auf Uran, Seltene Erden Metalle, Zinn, Zirkon, u.v.a. davon auszugehen, dass alle großen und mittelgroßen Länder der Erde und darüber hinaus noch zahlreiche kleinere über genügend Gesteine mit Thoriumanreicherungen verfügen. Zudem weisen grundlegende Erkenntnisse der regionalen Geologie und der Entwicklung von Orogenen (Faltengebirgen) in zahlreichen Gebieten auf einen überreichen Vorrat an Thorium auf Erden hin.

Dies wird auch anhand der vorliegenden, maßstäblich groben Thorium-Kartierung der Vereinigten Staaten von Amerika deutlich:

Quelle: http://thoriumenergyalliance.com/downloads/usa_thorium_map.gif

Die farblich rot bis violett dargestellten Gebiete der USA, welche relativ hohe Thoriumgehalte aufweisen, sind ganz überwiegend an die Gebirgszüge der Rocky Mountains im Westen und der Appalachen im Osten gebunden.

Es spricht tatsächlich viel dafür, dass die Nutzung von Thorium als Grundlage einer zukünftigen Energieversorgung in mehrfacher Hinsicht „nachhaltiger“ sein könnte, als die veröffentlichte und öffentliche Meinung in Deutschland es sich überhaupt vorstellen kann.

In der folgenden Literaturrecherche, ergänzt durch eigene Berechnungen, werden erstaunliche Perspektiven für die Energie- und Rohstoffversorgung aufgezeigt. Darüber hinaus würde es zu Wirkungen auf technologische Entwicklungen, die Ökonomie, die Ökologie bis hin zu den internationalen Beziehungen kommen. Rohstoff- und Energiekonflikte könnten mit der Entwicklung von Thoriumvorkommen und -technologien stark an Brisanz verlieren.

Zudem ist die Nutzung von Thorium in fortschrittlichen Reaktortypen als eindeutig „carbon-free“ und klimaschützend einzustufen.

Die Langversion des Beitrages über Thorium finden Sie als pdf Datei im Anhang

Über den Autor

Dirk Weißenborn ist Diplom-Geologe und war als „Geologe am Bohrloch“ einige Jahre in der heimischen Erdgas- und Erdölgewinnung und in der bohrtechnischen Einrichtung von Erdgasspeichern sowie in der administrativen Vorbereitung und Durchführung seismischer Messungen tätig. Weitere Schwerpunkte in beruflicher Hinsicht stellten Altlastenuntersuchungen sowie Überwachung von Sanierungsmaßnahmen dar.

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