Die ökonomischen Auswirkungen von Treibhausgas-Emissionen

Energiegleichgewichts-Klimasensitivität

Der wichtigste Parameter bei der Berechnung der ökonomischen Auswirkung des Klimawandels ist die Sensitivität des Klimas gegenüber Treibhausgas-Emissionen. Der Klimatologe Nicholas Lewis gebrauchte ein Energie-Gleichgewichts-Verfahren, um die Gleichgewichts-Klimasensitivität ECS zu schätzen. Er kam auf ein Best Estimate von 1,45°C bei einer Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehaltes mit einer wahrscheinlichen Unsicherheits-Bandbreite (17% bis 83% Vertrauen) von 1,2°C bis 1,8°C.

ECS ist die globale Temperaturänderung als Folge einer CO2-Verdoppelung, nachdem man den Ozeanen Zeit gegeben hat, Temperatur-Gleichgewicht zu erreichen, was etwa 3000 Jahre dauert.

Ein für die Politik wichtigerer Parameter ist die Transiente Klima-Reaktion TCR, welche die globale Temperaturänderung zur Zeit der CO2-Verdoppelung ist. Eine derartige Verdoppelung würde bei der heutigen Rate der Zunahme von 55% etwa 126 Jahre dauern. Die Analyse ergibt ein Best Estimate bei 1,21°C mit einer wahrscheinlichen Bandbreite (17% bis 83%) zwischen 1,05°C und 1,45°C.

Die beiden analysierten Zeiträume sind 1859 bis 1882 und 1995 bis 2011. Sie wurden gewählt, weil sie sich durch die längste frühe bzw. späteste Periode ohne signifikante vulkanische Aktivität auszeichnen. Dies bietet die größte Änderung des Antriebs und folglich die geringste Unsicherheits-Bandbreite. Der lange Zeitraum zwischen den beiden Perioden hat zur Folge, dass sich kurzfristige Ozean-Oszillationen wie die AMO und die PDO heraus mitteln, berühren aber nicht Ozean-Oszillationen im Maßstab von Jahrtausenden oder indirekte solare Einflüsse.

Aerosole sind der dominante Beitrag zur Unsicherheit bei Schätzungen der Klima-Sensitivität. Nicholas Lewis schreibt: „In diesem Zusammenhang sind Schätzungen des Aerosol-Antriebs in einer überzeugenden neuen Studie von Björn Stevens mittels Verfahren, die auf der Physik basieren und mit Beobachtungen überprüft wurden, eine grundlegende Veränderung“. Stevens ist Experte bzgl. Wolken-Aerosol-Prozesse. Er leitete eine neue, längere Schätzung des Aerosol-Antriebs ab. Lewis verwendete die neue Schätzung für den Aerosol-Antrieb und verwendete Schätzungen anderer Antriebe, wie sie im 5. Zustandsbericht des IPCC beziffert worden waren.

Adjustierungen für Jahrtausend zyklische Erwärmung und Stadtwärme

Diese Analyse von Lewis berücksichtigt nicht die langfristige natürliche Erwärmung seit der Kleinen Eiszeit LIA, wahrscheinlich ausgelöst durch indirekte Sonnenaktivität. Die Temperatur-Historie zeigt eine offensichtliche Temperatur-Oszillation im Jahrtausend-Maßstab, was zeigt, dass natürliche Klimaänderung einen bedeutenden Anteil an der Erholung der Temperatur seit der LIA hat.

Abbildung 1: Außertropische Temperaturänderung auf der Nordhemisphäre, modifiziert übernommen von Ljungquist 2010 mit einem Polynom-Fit 6. Ordnung und Linien-Segmenten. Römische Warmzeit AD 1 bis 300; Kaltzeit der Dark Ages AD 300 bis 900; Mittelalterliche Warmzeit 800 bis 1300; Kleine Eiszeit 1300 bis 1900; moderne Warmzeit 1900 bis heute.

Frederik Ljungquist erstellte eine Temperatur-Rekonstruktion der außertropischen Nordhemisphäre (ETNH) während der letzten beiden Jahrtausende mit einer dekadischen Auflösung aufgrund von 30 Temperatur-Proxys. Anthropogene Treibhausgas-Emissionen haben bis zum Jahr 1990 keine signifikante Temperaturänderung ausgelöst, weil kumulative CO2-Emissionen bis 1900 nicht signifikant waren. Das Mittel der absoluten natürlichen Temperaturänderung über die vier Perioden in Abbildung 1 betrug 0,095°C pro Jahrhundert.

Die Ljungquist-Studie nennt zahlreiche Gründe, warum die Rekonstruktion wahrscheinlich die Temperatur-Variabilität „ernstlich unterschätzt“. Aber er nimmt an seiner Rekonstruktion keinerlei Korrekturen vor. Die Baumring-Proxys sind hin zur sommerlichen Wachstumsperiode verzerrt. Falls die Abkühlung der LIA in den Wintermonaten ausgeprägter war, wäre die Jahresschätzung zu warm verzerrt. Die großen Datierungs-Unsicherheiten in Sediment-Proxys haben den Effekt der „Verflachung“ der Temperaturen, so dass die wirkliche Größenordnung zwischen Warm- und Kaltperioden unterschätzt ist.

Die Proxy-Temperatur ist während des 20. Jahrhunderts nicht so stark gestiegen wie die mit Thermometern gemessene Temperatur. Dies zeigt, dass die instrumentelle Temperatur zum Wärmeren verzerrt ist infolge des nicht korrigierten städtischen Wärmeinsel-Effektes UHI und/oder unterschätzten rekonstruierten Temperaturvariationen aus den Proxys.

Die jährlichen Temperaturen zeigen 23% mehr Variabilität als die Temperaturvariabilität von Bäumen während der Wachstumssaison, gewichtet nach Wachstumsraten der Bäume. Dies zeigt, dass die Baumring-Proxys die Temperaturvariabilität unterschätzen. Acht der 30 Proxys haben diesen jahreszeitliche Baumring-Bias. Unter der Annahme der Datierungs-Unsicherheit der 12 Sediment-Proxys verbreitert sich die Auflösung über 100 Jahre. Damit wurde geschätzt, dass diese Proxys die Temperaturvariabilität um 12% unterschätzen. Der gewichtete mittlere Bias der 30 Proxys wurde mit 11% geschätzt.

Die Temperaturvariabilität der Tropen und der Südhemisphäre ist geringer als auf der extratropischen Nordhemisphäre, was dem größeren Ozeangebiet geschuldet ist. Betrachtet man die kühlste und wärmste Zwei-Dekaden-Periode, variieren die globalen Temperaturen nur um 80% der ETNH. Die globale natürliche Erholung aus der Kleinen Eiszeit wird mit 0,084°C pro Jahrhundert geschätzt, wobei der Proxy-Bias und die globalen Adjustierungen berücksichtigt sind.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass der UHI die Temperaturmessungen mit Thermometern kontaminiert. Eine Studie von McKitrick und Michaels 2007 zeigte, dass fast die Hälfte der Erwärmung auf dem Festland seit 1980 in den Instrumenten-Datensätzen auf den UHI zurückzuführen ist. Der UHI auf dem Festland macht etwa 0,14°C pro Dekade aus oder 0,042°C pro Dekade auf globaler Basis seit 1979.

Die Jahrtausend-Erwärmung und UHI-Korrekturen reduzieren die Temperaturänderung zwischen den beiden Perioden der Analyse aufgrund von Treibhausgasen von 0,72°C auf 0,51°C. Der Best Estimate des ECS unter Einbeziehung des Jahrtausend-Erwärmungszyklus‘ und dem UHI liegt bei 1,02°C, und der Best Estimate von TCR bei 0,85°C.

Zusammenfassung der Klimasensitivitäts-Schätzungen

Tabelle 1 listet die Best Estimates von ECS und TCR sowie die wahrscheinlichen und höchst wahrscheinlichen Vertrauensintervalle in 5 Fällen. Alle auf Antriebe basierenden Schätzungen verwenden jeweils initiale und finale Perioden von 1859 bis 1882 und 1995 bis 2011. Die Bandbreiten liegen nahe 0,05°C.

Tabelle 1: Die Best Estimate der TCR von 0,85°C impliziert, dass die globale Temperatur von 2016 bis 2100 infolge anthropogener Treibhausgas-Emissionen nur um 0,57°C steigen wird, falls der atmosphärische CO2-Gehalt weiter mit der gegenwärtigen Rate von 0,55% pro Jahr zunimmt. Tatsächliche Temperaturen werden abhängig vom natürlichen Klimawandel steigen oder sinken.

Soziale Kosten von Kohlenstoff

Die Interagency Working Group (IWG) der US-Regierung zu sozialen Kosten von Kohlenstoff (SCC) nutzt drei integrierte Assessment-Modelle (IAM), um die sozialen Kosten und Vorteile von Treibhausgas-Emissionen zu bestimmen. In zwei dieser Modelle, DICE und PAGE, sind die Vorteile der Düngung durch CO2 und andere Vorteile der Erwärmung nicht enthalten, ebensowenig wie die Berücksichtigung von Anpassung.

In das FUND-Modell gehen diese Vorteile ein, doch unterschätzt es die Vorteile der CO2-Düngung. Idso (2013) kam zu dem Ergebnis, dass die Zunahme der atmosphärischen CO2-Konzentration während des Zeitraumes 1961 bis 2011 verantwortlich war für die zunehmenden landwirtschaftlichen Erträge im Wert von 3,2 Billionen Dollar (in constant 2005 US$).

Das FUND-Modell zeigt, dass Kanada aus den Emissionen den Vorteil von 1,9% des BIP bis zum Jahr 2100 erzielen wird, äquivalent zu einem Vorteil von 109 Milliarden Dollar jährlich, wenn man eine ECS von 3°C annimmt. Anthropogener Klimawandel wird in Kanada ausschließlich positive Auswirkungen haben, die während des gesamten 21. Jahrhunderts zunehmen.

Abbildung 2: Die Gleichgewichts-Klimasensitivität ECS wie von N. Lewis berechnet mit dem Aerosol-Antrieb von Stevens, anderen Antrieben und Wärmeaufnahme laut AR 5 des IPCC sowie globale Temperaturen, die adjustiert wurden, um der natürlichen Jahrtausend-Zyklus-Erwärmung sowie der städtischen Erwärmung seit 1980 Rechnung zu tragen. Die Best Estimate von ECS wird durch das rote Quadrat repräsentiert, Unsicherheits-Bandbreiten durch die roten Linien. Die sozialen Kosten von Kohlenstoff ach dem FUND-Modell zeigt die blaue Linie.

Abbildung 2 zeigt die SCC (blaue Linie) als eine Funktion von ECS. Die Best Estimate von ECS zeigt das rote Quadrat. Die dicke rote Linie zeigt die 17% bis 83%-Bandbreite der Wahrscheinlichkeit und die dünne rote Linie zeigt die Wahrscheinlichkeits-Bandbreite der ECS-Schätzung von 5% bis 95%. Die SCC-Werte zeigen einen realen Diskontsatz von 3%.

Projiziert man die ECS-Werte vertikal auf der blauen SSC vs ECS-Kurve, erhält man die Best Estimate und die Vertrauensintervalle von SCC, wie in Abbildung 3 gezeigt. Die Analyse zeigt, dass auf globaler Basis die Best Estimate von ECS mit 1,02°C ein SCC von -17,7 US-Dollar pro Tonne CO2 ergibt, was wirklich sehr vorteilhaft ist. Die Wahrscheinlichkeits-Bandbreite beträgt -19,7 bis -13,6 US-Dollar pro Tonne CO2, und es ist extrem wahrscheinlich, dass es unter -7,7 US-Dollar pro Tonne CO2 liegt. Diese Ergebnisse zeigen, dass man auf fossile Treibstoffe keine Kohlenstoff-Steuer erheben sollte, sondern man sollte jede Tonne CO2 mit etwa 18 US-Dollar subventionieren.

Die Vorteile durch CO2-Düngung, einer geringeren, von kaltem Wetter verursachten Sterblichkeit, geringere Industriekosten wie Kosten für Konstruktion, mehr urbare Landflächen und geringere Heizkosten übersteigen eventuelle schädliche Auswirkungen durch Erwärmung bei Weitem auf globaler Basis.

Abbildung 3: Soziale Kosten von Kohlenstoff in US-Dollar pro Tonne CO2 einschließlich Best Estimate, wahrscheinliche (17% bis 83%) und extrem wahrscheinliche (5% bis 95%) Unsicherheits-Bandbreiten. Die Unsicherheits-Bandbreiten enthalten nicht die Unsicherheit in Verbindung mit dem Milleniums-Erwärmungszyklus oder dem UHI.

A longer, technical version of this article, with a section on Alberta’s climate plan, and references is available in PDF format at http://www.friendsofscience.org/index.php?id=2205

The data and calculations are at http://www.friendsofscience.org/assets/files/SCC_Lewis_CS_2.xls Excel spreadsheet.

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/05/21/the-economic-impact-of-greenhouse-gas-emissions/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Lenz 2016 in Deutschland- zeitweise deutlich unterkühlt – wo bleibt die „Klimaerwärmung“?

Bild rechts: Launischer, zeitweise kalter Lenz 2016: In Streifen fällt der Graupel aufs Land. Foto: Stefan Kämpfe

Zunächst werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Frühlingsmitteltemperatur in Deutschland und in Zentralengland während der letzten 30 Jahre mit 2016:

Abb. 1: In Deutschland wurde der Lenz seit 1987 etwas wärmer, in Zentralengland ist fast kein Erwärmungstrend erkennbar, obwohl selbstverständlich auch dort die Kohlendioxid- Konzentration merklich angestiegen ist. Es muss also andere Ursachen für das unterschiedliche Temperaturverhalten geben. Die Werte für 2016 sind geschätzt und können um +/- 0,2°C abweichen, was auf den Trend und die Gesamtaussagen keinen Einfluss hat.

Nun umfassen 30 Jahre zwar einen laut WMO- Definition klimatisch relevanten Zeitraum und eine ganze menschliche Generation, trotzdem sind sie wegen der relativ großen Streuung zu kurz, um völlig sichere Aussagen zu treffen. Deshalb sollte zur Ermittlung der wesentlichen Einflussgrößen auf die Frühlingstemperaturen ein längerer Zeitraum betrachtet werden. Es zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Frühlingswerte sowohl in Deutschland als auch in Zentralengland. Eine erste, mögliche Einflussgröße auf das Temperaturverhalten im Frühling liefert die Abbildung 2 gleich mit:

Abb. 2: Die Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation (AMO, eine Schwankung der Wassertemperaturen im Nordatlantik, oberste Kurve), stieg seit 1856, dem Beginn ihrer Erfassung, merklich an und weist außerdem eine etwa 70ig jährige Rhythmik mit Maxima von den späten 1930er bis 1950er und den 1990er bis in die 2000er Jahre auf. In den AMO- Maxima waren auch die Frühlingstemperaturen in Zentralengland (Mitte) und in Deutschland (unten) tendenziell erhöht. Seit etwa 2010 deutet sich eine Stagnation oder gar ein Rückgang aller Werte an; doch muss die weitere Entwicklung noch abgewartet werden.

Als weitere Erwärmungsursachen sind weiterhin die allgemeine Erholungsphase der Lufttemperaturen seit dem Ende der „Kleinen Eiszeit“ um 1900 sowie der Wärmeinseleffekt (durch zunehmende Bebauung und geänderte Landnutzung wurde es insgesamt deutlich wärmer) zu nennen. In früheren Artikeln hatten wir festgestellt, dass vor allem der April einen hohen WI-effekt aufweist. Vor allem aber kommen auch eine zunehmende Sonnenscheindauer sowie ein gehäuftes Auftreten wärmerer Großwetterlagen, das sind im Frühling Zentralhochlagen und solche mit südlichem Strömungsanteil, in Betracht. Verlässliche, langjährige Aufzeichnungen sind bezüglich der Sonnenscheindauer leider nur selten. Mit Potsdam fanden wir aber eine Station, deren Reihe bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreicht:

Abb. 3: Die Frühlingstemperaturen in Potsdam (grün) stiegen gemeinsam mit der Häufigkeit erwärmend wirkender Großwetterlagen (rot, Mitte) und der Sonnenscheindauer (gelb, unten). Um die sehr verschiedenen Messgrößen in einer Grafik veranschaulichen zu können, wurden Indexwerte berechnet.

Tendenziell nahm die Sonnenscheindauer im Frühling in Potsdam um fast 60 Stunden zu, und die schon hoch stehende Sonne wärmt in dieser Jahreszeit kräftig. Ursachen der gestiegenen Sonnenscheindauer sind neben einer höheren Sonnenaktivität, welche weniger Kondensationskerne, tiefe Wolken und Nebel entstehen lässt, vor allem auch die Luftreinhaltemaßnahmen (ebenfalls weniger Lufttrübung und Kondensationskerne) sowie WI – Effekte, weil diese die absolute und die relative Luftfeuchtigkeit senken. Die Häufigkeitsentwicklung der Großwetterlagen in Mitteleuropa lässt sich noch etwas weiter, mit einiger Sicherheit bis 1881, zurückverfolgen. Die nächste Abbildung veranschaulicht die Häufigkeitsabnahme kalter Nord- und die Zunahme warmer südlicher und Zentralhochlagen:

Abb. 4: Seit 1881 nahm die Häufigkeit nördlicher Lagen in Mitteleuropa im Frühling um fast 8 Tage ab, die der südlichen aber um 13 und die der Zentralhochlagen (Großwettertyp HM) um 6 Tage zu.

Nicht wegen der gestiegenen CO2- Konzentrationen, sondern einhergehend mit der höheren Sonnenscheindauer und den häufigeren südlichen Wetterlagen sowie der zunehmenden Verstädterung (WI- Effekte), nahm die Zahl der Frosttage im Frühling insgesamt leicht ab. Leider sind hierüber keine deutschlandweiten Zahlen seit 1881 verfügbar. In Oldenburg soll die Zahl der Frosttage im Lenz zwischen 1954 und 2010 um 7,2 Tage abgenommen haben. (Quelle http://www.norddeutscher-klimamonitor.de/klimaentwicklung/messstation/osnabrueck/fruhling/frosttage/zeitreihe.html ). Die weitere Entwicklung wird selbst von den Verfechtern eines „CO2- verursachten Klimawandels“ als nicht sicher eingestuft. So schreibt etwa die Helmholtz- Gemeinschaft im Regionalen Klimaatlas Deutschland: „Nach dem aktuellen Stand der Forschung ist die Änderung der Frosttage in naher Zukunft (2016-2045) im Frühling im Vergleich zu heute (1961-1990) unklar. Einige Modelle zeigen eine Zu-, andere eine Abnahme. Die Spannbreite dieser Änderung kann zwischen -13 Tage und +1 Tag liegen. Innerhalb dieser Spannbreite sind alle Änderungen aus heutiger Sicht plausibel.“ (Quelle http://www.regionaler-klimaatlas.de/klimaatlas/2016-2045/fruhling/frosttage/deutschland/mittlereanderung.html ). Die große Unsicherheit solcher „Modellrechnungen“ wird also eingeräumt, und so bleibt unklar, ob die Anzahl der Frosttage im Lenz in den kommenden Jahrzehnten weiter ab- oder doch wieder etwas zunehmen wird.

Die Bedeutung der Großwetterlagen für die Temperaturverhältnisse zeigte sich im Frühling 2016 eindrucksvoll. Dieser Lenz war von großen Witterungs- und Temperaturgegensätzen geprägt. Drei beispielhafte Großwetterlagen sollen das verdeutlichen. Sowohl um den 25. April als auch um den 15. Mai herrschte sehr raue Witterung mit eisigen Nordwestwinden. Dabei gab es in der letzten Aprildekade verbreitet, Mitte Mai noch vereinzelt, Nachtfröste. Um den 25. April schneite es teilweise noch bis ins Flachland, und selbst der Deutsche Wetterdienst (DWD) musste zugeben: „Das winterliche Intermezzo trifft auch die Landwirtschaft. Wenn die Nachtfröste auch zumeist nur leichter Natur sind, treiben sie den Landwirten, Winzern und Obstbauern doch die Sorgenfalten auf die Stirn. Denn viele Pflanzen befinden sich derzeit in einem empfindlichen Stadium.“ (Quelle http://www.dwd.de/DE/fachnutzer/landwirtschaft/berichte/3-1__aktuelles/2016/Frostschaeden2016.html ).

Abb. 5a und 5b: Bodenwetterkarten des britischen Wetterdienstes (UKMO) vom 24. April (oben) und vom 15. Mai 2016 (unten). Aus Norden fließt sehr kalte Luft nach Deutschland. Manchmal wurde dieser Frühling deshalb auch als „Eisfrühling“ bezeichnet. Bearbeitet und ergänzt von Stefan Kämpfe

Es gab aber auch, wenngleich seltener, Phasen mit frühsommerlich warmer Witterung, bei denen schon einzelne Sommertage (Maximum mindestens 25°C) beobachtet wurden:

Abb. 6: Bodenwetterkarte des britischen Wetterdienstes (UKMO) vom 22. Mai 2016. Genau eine Woche nach der Pfingst- Kälte strömte kurzzeitig sehr warme Südluft nach Deutschland. Dabei wurden an diesem Tage in Jena 31°C gemessen- ein Temperaturanstieg um 20 Grad innerhalb nur einer Woche. Bearbeitet und ergänzt von Stefan Kämpfe

Man muss also die weitere Entwicklung der Großwetterlagenverhältnisse kennen, um Prognosen über die künftige Entwicklung der Frühlingstemperaturen zu treffen. Die schon erwähnte AMO beeinflusst vermutlich auch die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen:

Abb. 7: Mit den steigenden Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik (AMO, grün) nahm die Häufigkeit der wärmeren Großwetterlagen mit Südanteil (rot) im Frühling deutlich zu, die der mit Nordanteil hingegen ab (Indexwerte).

In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die Entwicklung der Wassertemperaturen im Nordatlantik. Seit etwa 2 Jahren wird westlich der Britischen Inseln eine markante Kaltwasser- Zone beobachtet. Ob diese ein Vorzeichen der bevorstehenden AMO- Abkühlungsphase ist, muss noch abgewartet werden. Falls dies zutrifft, so dürften sich Nordwetterlagen im Frühling künftig wieder häufen; die relativ rauen Frühjahre 2015 und 2016 waren (möglicherweise) schon ein erster Vorgeschmack:

Abb. 8: Kaltwasserzone in Teilen des Nordatlantik (blau, negative Anomalien der Meeresoberflächentemperaturen von 0,5 bis etwa 3°C) als Vorzeichen einer baldigen Abkühlungsphase? Bildquelle: Amerikanischer Wetterdienst (NOAA)

Eine weitere Einflussgröße auf die Frühlingstemperaturen, speziell die des Aprils, welche nicht losgelöst von der Sonnenaktivität und der AMO betrachtet werden darf, ist der Umfang der Eisbedeckung im Nordpolarmeer:

Abb. 9: Wenn im arktischen Spätwinter (März) eine große Meeresfläche der Arktis eisbedeckt war, so fiel der April in Deutschland tendenziell kälter aus- möglicherweise begünstigte das dann größere Kältereservoir Kälteeinbrüche aus dem Norden. Seit 1979 nahm die Meereisbedeckung der Arktis stark ab, was eine direkte Folge der hohen Sonnenaktivität und der AMO- Warmphase ab den 1990er Jahren war. Möglicherweise deutet sich auch hier eine baldige Trendwende zu wieder mehr Arktiseis, einhergehend mit fallenden April- Werten in Deutschland, an.

Der verborgene Wärmeinseleffekt in den deutschen Frühlingstemperaturen

Seit vielen Jahrzehnten erleben wir eine Urbanisierung in die freie Naturfläche hinein; momentan werden täglich 110 ha Land weiter überbaut oder versiegelt. Und nahezu alle deutschen Wetterstationen stehen mehr oder weniger in diesen Zonen der Bebauung, eben dort, wo auch die Menschen wohnen und arbeiten. Nur wenige Stationen sind so geblieben, wie sie vor über 30 Jahren noch waren. Mit Amtsberg-Dittersdorf haben wir eine gefunden.

Abb. 10: In der Grafik sind die Frühlingstemperaturen des DWD-Deutschland- Mittels mit denen der fast WI-freien Station Amtsberg seit 1982 verglichen. Die beiden Trendlinien zeigen einen deutlichen Unterschied. In der freien Fläche Deutschlands, erfasst durch den kleinen Ort Amtsberg- Dittersdorf im Erzgebirge (blaue Linie), ist der minimale Anstieg der Frühlingstemperaturen, also der des Gesamtmittels der Monate März bis Mai, nicht signifikant. Man könnte die Trendlinie auch als eben bezeichnen.

Die folgenden 2 Bilder veranschaulichen den Wärmeinsel (WI)- Effekt eindrucksvoll:

Abb. 11a und 11b: Beide Aufnahmen entstanden am 8. Mai 2016 in gleicher Höhenlage. Links die Ortschaft Hüttlingen (nahe der Schwäbischen Alb), in der die Vegetation (Laubaustrieb, Gehölzblüte, Graswuchs) sichtbar weiter fortgeschritten ist, als in dem nur wenige Kilometer entfernten, ungestörtem Waldgebiet. Fotos: Josef Kowatsch

Ergebnis: WI-bereinigt haben wir in Deutschland eine Stagnation der Frühlingstemperaturen seit 35 Jahren.

Die Vegetationsentwicklung im Frühling- kein eindeutiger Verfrühungstrend.

In den „meteorologischen“ Frühling fällt immer die phänologische Jahreszeit Vollfrühling (Beginn der Apfelblüte, April bis Mai), meist auch der Frühsommer (erste Holunderblüten im Mai, seltener im Juni) und teilweise der Erstfrühling (Laubaustrieb der Wildstachelbeere im Februar oder März, mitunter erst im April). Einer der Autoren hat die Entwicklung dieser 3 Jahreszeiten seit 1990 in Weimar dokumentiert:

Abb. 12: Die generell immer in den Frühling fallende Apfelblüte zeigte in Weimar seit 1990 keinen Verfrühungstrend. Im relativ rauen Frühling 2016 begann sie am 21. April, was als mittelspät einzuordnen ist. Der Erstfrühling, welcher hauptsächlich von den Temperaturverhältnissen des Winters gesteuert wird, verspätete sich leicht, während sich der Frühsommer (Holunderblüte) leicht verfrühte, weil der April insgesamt etwas wärmer wurde. Wegen der großen Streuung und des geringen Beobachtungszeitraumes sind diese Trends aber nicht signifikant- insgesamt gab es also während der letzten knapp 3 Jahrzehnte keine besorgniserregende Vegetationsverfrühung.

Häufiger wird, so auch vom DWD, erst der Beginn der Forsythienblüte (meist März/April) als Eintrittszeitpunkt des Erstfrühlings angesehen. Hier existiert eine längere Beobachtungsreihe aus Hamburg, die sogar schon seit 35 Jahren eine Stagnation zeigt:

Abb. 13: Obwohl inmitten der großen Wärmeinsel Hamburg gelegen, stagniert der Eintritt der Forsythienblüte seit 35 Jahren. Ab 33 Jahren Betrachtung zeigt die Trendlinie bereits eine leichte Verspätung an. Für die Forsythienblüte sind die Temperaturen des Zeitraumes von Februar bis Anfang April ausschlaggebend.

April und Mai 2016 waren im Süden kälter, vor allem kälter als letztes Jahr. Das zeigen die beiden folgenden Fotos vom selben Standpunkt. Man beachte den Weißdornbusch in der Bildmitte. Die obige Aufnahme stammt vom 17. Mai 2015, die darunter vom 26. Mai 2016. Vor allem die kalten Eisheiligen und die Sonnenscheinarmut des Mai insgesamt bewirkten im Süden Deutschlands einen regelrechten Vegetationsstopp. Bereits blühende Apfelbäume sind erfroren.

Abb.: 14a und 14b: Zwei Aufnahmen im Süden Deutschlands vom gleichen Standort am 17. Mai 2015 (oben) und am 26. Mai 2016. Man sieht deutlich den Vegetationsunterschied. Der Weißdornbusch in der Bildmitte (Hintergrund) hat im kalten Mai 2016 auf dem unteren Bild selbst 10 Tage später, also Ende Mai, noch keine Blüten. Auch die roten Purpurglocken auf dem hinteren Umfassungs- Stein sind erst am Aufblühen. Fotos: Josef Kowatsch

Man beachte: 2016 ist ein Schaltjahr. Das untere Bild wurde also 10 Tage später aufgenommen. An dem Weißdornbusch in der Bildmitte waren lediglich von der Nähe kleine weiße Blütenknospen und Einzelblüten zu erkennen.

Viele Kälterückfälle kennzeichneten den Frühling 2016. Diese bremsten, teils mit Frost und Schnee, die Vegetationsentwicklung, wobei der Frühling, insbesondere der Mai, diesmal im Süden deutlich sonnenscheinärmer und kälter war als in der Nordhälfte Deutschlands. Im Süden betrugen die Tageshöchsttemperaturen an Pfingsten nur 8°C. Weihachten 2015 war im Süden wärmer als Pfingsten 2016. Aber auch weiter im Norden kam es während des Frühlings zu Rückschlägen, vor allem in der Nacht vom 31. März zum 1. April zu massiven Schneefällen am Südrand des Thüringer Beckens. Für wenige Stunden schneiten die ersten Frühlingsblüten ein:

Abb. 15: Nasser Schnee bedeckte am ersten Aprilmorgen im Großraum Erfurt/Weimar die teils schon blühenden Gehölze und löste ein massives Verkehrschaos aus. Gut 3 Wochen später schneite es in den höheren Lagen der Mittelgebirge nochmals kräftig. Foto: Stefan Kämpfe

Zumindest im Thüringer Becken blieben wesentliche Frostschäden aber aus; die Obstbäume zeigten einen guten Fruchtansatz. Dafür bremste zwischen Ende April und dem 22. Mai eine vierwöchige Dürreperiode die Vegetationsentwicklung in Mitteldeutschland; in diesem Zeitraum fielen an manchen Orten lediglich 1 bis 5 mm Regen. Gleich wurde wieder der „böse Klimawandel“ für die Trockenheit verantwortlich gemacht. Ein Blick in die langjährigen Aufzeichnungen zeigt jedoch: Mai- Dürre ist nichts Ungewöhnliches; so fielen 1990 in Thüringen mit nur 14 mm deutlich weniger Niederschläge als 2016, auch 2011, 2008, 1988, 1919, 1918, 1909, 1896 und 1888 war es hier mit weniger als 30 mm im Mai sehr trocken. Und mit den kräftigen Regenfällen entspannte sich die Situation ab dem 23. Mai deutlich. Die langfristige Entwicklung der Mai- Niederschläge gibt denn bislang auch keinen Grund zur Sorge, sie zeigt für Thüringen sogar einen geringen (nicht signifikanten) Anstieg:

Abb. 16: Trotz dreier relativ trockener Mai- Monate 2014, 15 und 16 in Folge (2016 ist hier noch nicht enthalten, weil die Werte zu Redaktionsschluss noch nicht vorlagen) nahmen die Mai- Niederschläge bei enormen Schwankungen sogar etwas zu; der Anstieg ist nicht signifikant.

Fazit: Der langfristige, leichte Anstieg der Frühlingstemperaturen in Deutschland ist eine Folge der Erholung der Temperaturen seit der „Kleinen Eiszeit“, der Häufung wärmerer südlicher und Zentralhochlagen, einer längeren Sonnenscheindauer, der geänderten Landnutzung (Bebauung, Entwässerung) und der AMO- Warmphase, verbunden mit einem starken Rückgang der vom Meereis bedeckten Flächen in der Arktis. In naher Zukunft könnte das Ende der AMO- Warmphase die Erwärmung im Frühling beenden; möglicherweise hat diese Trendwende mit den relativ rauen Frühjahren 2010, 2013, 2015 und 2016 schon begonnen; doch muss hier die weitere Entwicklung noch abgewartet werden. Selbst die Klimaforschungsinstitute räumen ein, dass die weitere Entwicklung, so etwa die Anzahl der Frosttage im Frühling, nicht sicher vorhergesagt werden kann. Auch längere Dürreperioden im Frühling, wie sie 2016 zu beobachten waren, sind nichts Ungewöhnliches und kein Hinweis auf einen besorgniserregenden „Klimawandel“.

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Die Klimapfadfinder: Wie man in Bayern dem Klima helfen will

Bayerische Klima-Allianz [1]:

Der Klimawandel ist längst in Bayern angekommen – er ist spür- und messbar. Die Durchschnittstemperatur ist hierzulande zwischen 1931 und 2010 um rund 1,1°C gestiegen, im sensiblen Alpenraum sind die Temperaturen in den letzten 100 Jahren sogar doppelt so stark gestiegen wie im weltweiten Durchschnitt. Bayern bleibt von den unvermeidbaren Veränderungen des Klimawandels nicht verschont. Wir erwarten zukünftig mehr Extremwetterereignisse, nassere Winter und trockenere Sommer. Die Folgen dieser Entwicklungen zeigen sich auch in den Kommunen in Bayern und wirken sich auf das Leben der Menschen aus.

Von dieser Aussage stimmt alleine das mit den Mittelwert- Temperaturen so ungefähr, weil die Kälte abnahm, während die Maximaltemperatur sich nicht veränderte, bzw. in Bayern um max. 0,1 Grad in den letzten 33 Jahren. Alle Aussagen können genau so gut auch ohne Klimawandelbezug gelten, da die Klimavariabilität in Bayern derzeit gering ist und Änderungen wie sie gerade in vorindustrieller Zeit extrem auftraten immer wieder eintreten können, bzw. auch zu erwarten sind. Details kann man in den folgenden Publikationen nachlesen:

– Wie sich der Klimawandel-Einfluss in Bayern wirklich darstellt: [2] „Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?“

– Was die Simulationsmodelle (nicht) sagen: „Rezension: UBA Studie 24/2015 Die Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel“

– Dass es in den Alpen nicht überall wärmer wird: [4] [5] „Eine Analyse aktueller Temperatur- und Schneemessreihen aus den Ostalpen

Wie unspektakulär sich die Temperatur Bayerns entwickelt hat, zeigt das Verlaufsbild aus dem Klimaatlas Bayern. Eine angebliche gefährliche Überhitzung liegt nicht vor. Der Mittelwert stieg vor allem weil es nicht mehr so kalt wird, was man eher begrüßen sollte (sofern es nicht einfach einem Wärmeinseleffekt geschuldet ist). Keiner Klimaprojektionen gelang es, den aktuellen Mittelwert richtig zu simulieren, was über deren miserable Aussagefähigkeit Bände spricht.

Zur Information wie unter-alarmistisch sich die Temperatur auf Bayerns höchstem Berg und damit in den Alpen zeigt, in Rot der Temperaturverlauf der Zugspitze seit 1900. Dort hat es sich nur halb so stark erwärmt wie die Fläche Bayerns. Die Alpen sind demnach bisher wohl doch nicht übermäßig vom Klimawandel betroffen.

Bild 1 Temperaturverlauf Bayern. Vom Autor mit dem Verlauf der Zugspitze sowie Erklärungen und Hilfslinien ergänzt. Quelle: DWD Deutscher Klimaatlas Bayern

Wenn etwas zu retten ist, muss Planung her. So etwas hat auch Bayern und wie eine solche konkret aussieht, ist im folgenden Bild dargestellt. Dabei wurde wirklich intensiv nachgedacht. Man beachte die Reihenfolge: Zuerst auf Energie verzichten und den Rest dann durch Ausbau der Erneuerbaren (versuchen zu) erzeugen. Das ist schon einmal um Welten „fundierter“ als im Rest von Deutschland, wo bei gleich bleibendem Energiebedarf, also im Zustand 0 der 3. Sprung vorgezogen wurde.

Bild 2, Quelle: www.energieatlas.bayern.de/energieatlas/energiedreisprung.html

Es überrascht, dass sich das Klima vor allem durch energetische Maßnahmen und das EEG retten lassen soll. Man könnte meinen, es handelt sich um eine Gehirnwäsche-Strategie zur Verschleierung der EEG-Problematik, indem diese dem Bürger als „alternativlos“ verkauft wird. Gehirnlos ist zumindest das, was das Bayerische Umweltministerium dazu mit dem Bildtext zur nächsten Abbildung vermeldet.

Bild 3, (Vermutung des Autors) Endlich auch für Oberbayern zugelassene Windrad-Ausführung.

Bildquelle: www.energieatlas.bayern.de/energieatlas/energiedreisprung/erneuerbareenergien.html

Original-Bildtext: Sonne und Wind stehen unbegrenzt zur Verfügung – kostenlos!

Bayerische Klimaallianz: KLIMAWANDEL MEISTERN

Pfadfindern wird aufgetragen, jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen. Von den ehemaligen Ostblockstaaten und aktueller von Nordkorea sind solche Verpflichtungen für die Bevölkerung und Institutionen bekannt und nahmen / nehmen dort oft exzessive und im damaligen „Westen“ oftmals belächelte Formen an. Inzwischen erwartet man solche Ergebenheitsbekundungen in Form übernommener Verpflichtungen zu von Führerinnen vorgegebenen Vorwärtssprüngen allerdings auch (wieder) in Deutschland. Leider koppelt sich Bayern dabei nicht vom Rest Deutschlands ab, sondern macht wie immer in der Geschichte Gesamtdeutschlands eifrig mit.

Interessant ist, wie problemlos sich Führungskräfte vor solche Ideologien spannen lassen und vor allem, wie wenig ihnen dabei einfällt, wo es doch um die Rettung der Welt geht. Sofern auch nur Einer dieser „Intelligenz“ wirkliches Interesse an einer „Weltrettung vor dem alltäglichen Klimawandel“ hätte, müsste er sich fragen lassen, ob seine Maßnahmen wirklichen Klimanutzen generieren. Doch nirgendwo in den vielen (immer gleichen) Maßnahmen taucht auch nur der leiseste Hinweis auf, dass man den Sinn hinterfragen sollte oder will. Beim Durchlesen fragt man sich eher, wann die erste Gemeinde ihr Ortsschild um das Plakat „CO2 freie Gemeinde Deutschlands“ ergänzt, wie es bei Liegenschaften mit dem Wahn zur Klimaneutralität und den „Energie-autarken“ Gemeinden bereits der Fall ist.

Um eine Wirkung auf das Klima zu erzielen, dürfte keines der gelisteten Projekte auch nur entfernt geeignet sein. Für eine soziologische Studie wie problemlos es einer Führerin gelingen konnte, in einer Demokratie eine Meinungshoheit zu erringen dürften sie jedoch ausreichen.

Intelligenz ist eben dehnbar, wie es Claudia Roth in einer Talkshow mit der folgenden Aussage bewies: „Wer den (anthropogenen) Klimawandel leugnet, kann nicht intelligent sein“. Es gab nur schon Vieles in der Geschichte, das man eine Zeit lang nicht leugnen durfte und sich hinterher als falsch herausgestellt hat. Nur Religionen überleben solches problemlos und in diesen Zustand ist die Klimahysterie als Ökokirche bereits angelangt.

Projekte zur Klimarettung

Um zu zeigen, mit welchem Einfallsreichtum, Genialität und Wirksamkeit von teuren Führungskräften geleitete Institutionen verkünden die Welt zu retten, hat der Autor aus den Projektbeschreibungen der beteiligten Institutionen wesentliche Vorschläge gelistet.

Der Verdacht drängt sich auf, da könnte in der Bekundungsnot einmal ein Zettel herumgereicht worden sein von dem jeder abschreiben durfte. Geradezu richtungsweisend aber repräsentativ bezüglich der Empathie zum Thema, Ideenreichtum und Klimawirkung erscheint dem Autor das Bild der Lutherisch-Evangelischen Kirche. Danach kann man das Lesen einstellen, denn es wiederholt sich alles. Der Autor hat deshalb nicht wie sonst üblich zum Schluss noch ein Kapitel angehängt.

Bild 2 [1] Teilnehmer der Klimaallianz Bayern

Vorschläge von Führungskräften, wie man das Weltklima retten kann

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Klimaschutz und ein nachhaltiger Lebensstil sind Ziele, die in allen Angeboten der ELKB in den nächsten Jahren verstärkt zum Tragen kommen sollen. Bewusstseinsbildung bei und mit den einzelnen Gemeindegliedern gehört dazu genauso wie faire und nachhaltige Beschaffung in kirchlichen Tagungshäusern und anderen Einrichtungen und die konsequente energetische Sanierung der kirchlichen Gebäude.

Bild 3, Quelle: Klimaallianz Bayern, Projekte der Evangelisch-Lutherischen Kirche

Katholische Kirche: Die sieben Bayerischen (Erz-)Bistümer

… die vielfältigen Möglichkeiten der Bildungs- und Umweltarbeit engagiert wahrnehmen, um das Verantwortungsgefühl der Menschen für nachhaltige Entwicklung und insbesondere den Klimaschutz zu wecken,

die Förderung zukunftsfähiger Lebensstile und die Verankerung der Generationengerechtigkeit und der globalen Verantwortung im Bewusstsein des Einzelnen und der Gesellschaft,

energetische Optimierung der eigenen Liegenschaften, Maßnahmen zur Energieeinsparung und verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien.

Umweltauditoren sorgen für Maßnahmen in katholischen Gemeinden, die ihren ökologischen Fußabdruck nachhaltig reduzieren

Bayerischer Landkreistag

die kommunale Selbstverwaltung auf Kreisebene zu Maßnahmen im Klimaschutz motivieren,

die Mitwirkung der Bevölkerung an der selbstverantwortlichen Gestaltung des öffentlichen Lebens im Sinn eines nachhaltigen Klimaschutzes in den Landkreisen unterstützen,

den Landkreisen Empfehlungen zum nachhaltigen Klimaschutz zur Verfügung stellen,

Bayerische Architektenkammer

Aus Sicht der Architekten bedeutet nachhaltige Klimaschutzpolitik, in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit ein entsprechendes Bewusstsein zu schaffen, breit angelegte Informationen bereit zu stellen, Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und alle gesellschaftlichen Gruppen einzubeziehen.l

Beispiele

Klimadetektive gehen auf Spurensuche in Bayerns Schulen

Verleihung des Klimadiploms

Bund deutscher Architekten

Die Bayerische Staatsregierung, die Architektenschaft und die Ingenieure im Bauwesen in Bayern stimmen darin überein, dass weitere Potenziale für mehr Energieeffizienz und Energieeinsparung sowohl in der Erstellung, dem Betrieb und Unterhalt von Gebäuden als auch in der Stadt- und Siedlungsentwicklung, im Verkehrs- und Infrastrukturbereich sowie bei Produktionsprozessen ausgeschöpft werden müssen.

Die Bündnispartner werden sich für eine verstärkte Bewusstseinsbildung und Information einer breiten Öffentlichkeit einsetzen, zudem soll der berufliche Nachwuchs so ausgebildet werden, dass er den aktuellen und künftigen globalen Anforderungen des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel kompetent und innovativbegegnen kann.

Bayerische Ingenieurkammer-Bau

Unsere Mitglieder setzen sich dafür ein, Potenziale für mehr Energieeffizienz und Energieeinsparung auszuschöpfen. Geboten ist dies sowohl in der Erstellung, dem Betrieb und Unterhalt von Gebäuden als auch in der Stadt- und Siedlungsentwicklung, im Verkehrs- und Infrastrukturbereich sowie bei Produktionsprozessen. Es gilt, lokal vorhandene Ressourcen effizient einzusetzen.

Landesbund für Vogelschutz

Zentrales Anliegen des LBV ist es, dass die Themen Nachhaltigkeit und Erhalt der Biodiversität auch  beim Klimaschutz und dem Ausbau der regenerativen Energien ein herausragende Rolle spielen. So müssen beim Ausbau der regenerativen Energien die Inhalte der Bayerischen Biodiversitätsstrategie berücksichtigt werden. Maßnahmen zum Klimaschutz dürfen nicht zu Lasten der Biodiversität gehen.

Der LBV verfolgt zusammen mit den Partnern in der Bayerischen Klima-Allianz und der Bayerischen Staatsregierung ehrgeizige Klimaschutzziele zur Energieeinsparung, zur Steigerung der Energieeffizienz und beim umweltverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien.

Über vielfältige Veranstaltungen im Bereich Umweltbildung soll das Bewusstsein für die Notwendigkeit, Maßnahmen zum Klimaschutz rasch und nachhaltig zu ergreifen, in der Bevölkerung aber auch in der Politik verankert werden.

Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks

Über ein Viertel des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs dient dem Heizen. Und der Aufwand für das Bauen selbst – das Herstellen der Baumaterialien und Bauprodukte – ist mit einem Energieverbrauch verbunden, der oft so hoch ist wie der für jahrzehntelanges Heizen. Das Bauen und das Heizen gehören also zu den größten Energieverbrauchern und CO2-Emittenten überhaupt. Doch glücklicherweise weisen sie auch hohe Einsparpotenziale auf. Die werden allerdings bisher aus Mangel an Wissen nur ungenügend ausgeschöpft. Deshalb ist hier noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten!

Sparkassenverband Bayern

Mit dem Beitritt zur Bayerischen Klima-Allianz bestätigt der Sparkassenverband Bayern seine strategische Positionierung und das Bekenntnis zum Umwelt- und Klimaschutz und unterstützt die bayerischen Sparkassen bei der Optimierung und Umsetzung von Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz.

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.

Ziel ist eine zukunftsfähige Mobilität, die die Potentiale des Radverkehrs, auch in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln, zum Klimaschutz nutzt.

C.A.R.M.E.N e.V.

Im Rahmen der Bayerischen Klimaallianz wird C.A.R.M.E.N. e.V. im Verbund mit den Klima-Allianzpartnern weiterhin bei vielen Veranstaltungen, Seminaren und Beratungen über die ökonomisch sinnvollen, ökologisch nachhaltigen und technisch machbaren Anwendungen von nachwachsenden Rohstoffen für die energetische und industrielle Nutzung informieren und einen Treibhausgas-emissionsarmen Weg in die Zukunft weisen, in der ein weiter anwachsender Energiebedarf zunehmend mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann.

In Zusammenarbeit mit interessierten Bürgern, kommunalen Beauftragten, Wissenschaftlern und Vertretern der Wirtschaft werden Projektumsetzungen realisiert, bei denen sowohl ressourcenschonende und umweltfreundliche als auch wirtschaftliche Lösungen nicht nur modellhaften Charakter haben, sondern zur Standardlösung reifen sollen.

Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen (VBS)

Mit einer jährlichen Einsparung von rund 13 Millionen Tonnen klimaschädlichem CO2 trägt die bayerische Abfallwirtschaft ganz erheblich zum Klimaschutz bei. Die größten Einzelbeiträge stammen aus der Verbrennung von Restabfällen in Müllverbrennungsanlagen, aus dem Recycling sowie dem Verzicht auf die Deponierung von Abfällen. Neben dem Recycling der Abfälle tragen ressourcen- und energieeffiziente Prozesse und Ausstattungen in den Entsorgungsunternehmen zum Klimaschutz bei. So nutzen viele VBS-Mitgliedsfirmen Fahrzeugflotten nach Euro-V. Einige Unternehmen haben bereits auf Hybridbasis betriebene Müllfahrzeuge im Einsatz.

VerbraucherService Bayern im Katholischen Deutschen Frauenbund e.V. (VSB)

Nach seinem Beitritt zur Bayerischen Klima-Allianz wird mit dem Projekt „Klimafreundlich mobil“ speziell auf die hohen Einsparpotentiale von Kohlendioxid und Feinstaub auf kurzen Strecken eingegangen und Alternativen veranschaulicht.

Bayerischer Volkshochschulverband e.V.

… Sie möchten verstärkt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) für die jährlich 3 Millionen Teilnehmer, Multiplikatorenschulungen für Kursleiterinnen und Kursleiter im Bereich BNE sowie berufliche Fort- und Weiterbildung von Fachkräften anbieten. Im eigenen Bildungsbetrieb soll Energie eingespart und effizienter genutzt werden. Kommunale und landesweite Netzwerke und Aktionen werden unterstützt.

Bayerischer Jugendring

Als Bündnispartner der Klima-Allianz der Staatsregierung knüpft der BJR mit anderen Organisationen ein breites Netz, um die Wichtigkeit des Themas für alle Gesellschaftsbereiche zu verdeutlichen. Auch in anderen Gremien wie dem Arbeitskreis Bildung für nachhaltige Entwicklung verfolgt der BJR Ansätze, um Bildungsprozesse neu zu gestalten und das Thema "nachhaltige Entwicklung" in der Jugendarbeit aktiv mitzugestalten.

Landesverband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe in Bayern

Orientierung für die Energiewende bietet das Prinzip des "Energie-Dreisprungs": Energie muss eingespart, herkömmliche Energieformen müssen effizienter genutzt und erneuerbare Energien ausgebaut werden. Im Rahmen ihrer Tätigkeit können Steuerberater an dieser Stelle großen Einfluss nehmen.

Quellen

[1] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Bayerische Klimaallianz KLIMAWANDEL MEISTERN

http://www.klimawandel-meistern.bayern.de/index.htm#MainHeader

[2] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-bayerische-umweltministerin-frau-scharf-extremwetter-extrem-hochwasser-und-die-unberechenbarkeit-des-wetters-nehmen-zu-doch-stimmt-das-wirklich/

[3] EIKE 07.02.2016: Der Himmel fällt uns auf den Kopf und ohne die Glaskugel im Computer würden wir es nie erfahren

Rezension: UBA Studie 24/2015 Die Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-himmel-faellt-uns-auf-den-kopf-und-ohne-die-glaskugel-im-computer-wuerden-wir-es-nie-erfahren/

[4] Hufflington Post 21.11.2013: Die Alpen trotzen der Klimaerwärmung – doch keiner will es hören!

http://www.huffingtonpost.de/dominik-jung/die-alpen-trotzen-der-kli_b_4300905.html

[5] Querschuesse.de, 9. Oktober 2014, Gastbeitrag vom Von Skitourismus-Forscher Günther Aigner, Kitzbühel (Österreich):

Eine Analyse aktueller Temperatur- und Schneemessreihen aus den Ostalpen

http://www.querschuesse.de/eine-analyse-aktueller-temperatur-und-schneemessreihen-aus-den-ostalpen/

[7]

Glitzerwasser: Frau Merkel und die Ordnung im Kanzleramt

http://glitzerwasser.blogspot.de/2016/05/frau-merkel-und-die-ordnung-im.html

Bundesregierung Homepage: Rede von Bundeskanzlerin Merkel im Rahmen der Plenarsitzung beim World Humanitarian Summit am Montag, 23. Mai 2016

https://www.bundeskanzlerin.de/Content/DE/Rede/2016/05/2016-05-23-merkel-plenarsitzung-whs.html




Bemerkungen zur Energiewende

Das Stromversorgungsnetz ist ein sensibles physikalisches System, dem man nicht mit grünen Phantastereien, kaufmännischen Gesichtspunkten und einer möglichst großen Anzahl von Solar- und Windkraftanlagen gerecht wird, da gehört mehr dazu. Erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien können die physikalischen und elektrotechnischen Anforderungen an die Systemsicherheit des Stromnetzes nur unzureichend erfüllen. Im Rahmen der Netz- und Systemregeln der deutschen Übertragungsnetzbetreiber sind für die Funktionstüchtigkeit des Netzes eine Reihe von Systemdienstleistungen zu erbringen, hier in Stichworten aufgelistet: Kurzschlussleistung, Schwarzstartfähigkeit, Frequenzregelung, Momentanreserve, statische und transiente Stabilität, Blindleistung, Inselnetzbetrieb u.s.w. Diese Anforderungen an das Stromversorgungsnetz werden in allen Diskussionen völlig ausgeblendet.

Überbordende Kraftwerksleistung. Bislang reichte eine verlässliche konventionelle Kraftwerksleistung von 120000 Megawatt aus, um die deutsche Höchstlast von rund 80000 Megawatt zu decken. Ab 2022 soll in Deutschland aber nach bisherigen Plänen der Bundesregierung eine Leistung von 230000 Megawatt vorgehalten werden, weil Sonne und Wind seltener bereitstehen als konventionelle Quellen. In allen 16 Bundesländern, in Nord- und Ostsee wird der hemmungslose Ausbau der erneuerbaren Energien ohne Sinn und Verstand vorangetrieben. Als die Welt in Deutschland noch in Ordnung war und die Stromerzeugungsanlagen von den Fachleuten der EVUs geplant wurden, da musste dem Wirtschaftsministerium nachgewiesen werden, ob das zu bauende Kraftwerk überhaupt kapazitätsmäßig erforderlich war. Außerdem musste begründet werden, welche Primärenergie und warum eingesetzt werden sollte, selbstverständlich musste ein Stromanschluss vorhanden sein. Nach einer Prognose der sog. Denkfabrik Agora, mit der das Wirtschaftsministerium eng zusammenarbeitet, beträgt die installierte Leistung im Jahre 2040 rund 280000 Megawatt.

Hohe Kosten für stabile Netze. Wenn der Zubau von Wind- und Sonnenstrom nicht deutlich gebremst wird, werden die Kosten für die Stabilisierung des Stromnetzes explosionsartig ansteigen. Hatten die Netzbetreiber dafür 2015 rund eine Milliarde Euro aufgewendet, befürchtet die Bundesnetzagentur, dass sich dieser Betrag in wenigen Jahren vervierfachen könnte. Um das System stabil zu halten, kommt es immer häufiger zu Eingriffen in den Einsatz von Kraftwerken. Diese Eingriffe werden aber nicht mehr nach Marktbedingungen, sondern nach den Erfordernissen der Netzstabilität durchgeführt. Darüber hinaus fürchten sich Deutschlands östliche Nachbarn vor einem Zusammenbruch ihrer Netze, falls deutscher Windstrom weiter ungehindert über die Grenze fließt. An der Grenze zu Polen und Tschechien ist deshalb der Bau von Phasenschiebertransformatoren geplant, die unerwünschte Stromexporte regulieren sollen.

Merkel Berater: EEG abschaffen. Eine vom Bundestag eingesetzte Expertenkommission rät, das EEG- Gesetz komplett abzuschaffen. Das EEG sei weder ein kosteneffizientes Instrument für den Klimaschutz, noch entfalte es eine messbare Innovationswirkung.                                                                                    Diese Energiepolitik ist ausschließlich gesinnungsethisch zu begründen, denn sie kann nun einmal keinen Beitrag zur Verringerung der Erderwärmung leisten, sagt Prof. Hans- Werner Sinn bei seiner Abschiedsvorlesung am 14.12.15 an der LMU München.

Negative Strompreise. Ein besonderes“ Highlight“ der Energiewende sind negative Strompreise. Negative Strompreise entstehen häufig dann, wenn ein überdurchschnittliches hohes Stromangebot aus fluktuierenden erneuerbaren Energien auf eine niedrige Nachfrage bspw. an Feiertagen oder Wochenenden trifft. Im Jahresdurchschnitt bewegen sich die negativen Preise zwischen  minus 5 und minus 60 Euro/MWh. Es gibt jedoch auch Preisausreißer im Bereich von minus 150 bis minus  500 Euro/MWh.

Der hohe Stromübertragungsbedarf vom Norden zum Süden soll ja bekanntlich nach den Plänen der Bundesregierung über sogenannte Hochspannungsgleichstromübertragungsstrecken, kurz HGÜ genannt,  erfolgen. Diese Nord- Süd- Autobahnen seien notwendig, um die stromintensive Industrie in Süddeutschland mit Windstrom anstelle von Atomstrom zu versorgen. Mit nicht steuerbarem Windstrom lässt sich aber kein steuerbarer Atomstrom ersetzen. Die bayrischen Kernkraftwerke haben eine Arbeitsverfügbarkeit von größer als 90 Prozent, während die Windenergie in Nord- und Ostsee auf 40 Prozent und an Land auf 20 Prozent Jahresverfügbarkeit kommt. Die Stromversorgung muss aber über 8760 Stunden im Jahr sichergestellt werden.                                                                            

Anders als im herkömmlichen Drehstromnetz haben die HGÜ- Trassen den Nachteil, dass sie nur einen Einspeise- und Ausspeisepunkt haben. Man kann nirgendwo unterwegs Strom abzweigen, um ihn in lokale Netze einzuspeisen. Außerdem: Fällt diese einzelne Leitung aus, hat man im Norden einen großen Energieüberschuss und im Süden einen erheblichen Energiemangel.

Fazit: Irrwitzige Einspeise- Subventionen für Ökostrom sorgen dafür, dass die modernsten Kraftwerke der Welt in Irrsching außer Betrieb genommem werden müssen. Die Momentanreserve und Regelenergie, die Blindleistungsbereitstellung zur Spannungshaltung und die Bereitstellung von Kurzschlussleistung zur Systemstützung im Fehlerfall erfolgt heute durch konventionelle Kraftwerke, deren Einsatzzeiten infolge des Ausbaus der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sich zukünftig stark verringern werden und somit in Zukunft immer seltener für die Erbringung von Systemdienstleistungen zur Verfügung stehen. Zudem müssen die erneuerbaren Energien endlich aus dem Streichelzoo der risikolosen Profite in den Markt entlassen werden.

Anmerkung der Redaktion: Die hier vorliegende Version ist die Kurzfassung. Die Langfassung mit noch viel mehr Beispielen und Argumenten können sie als pdf Datei im Anhang herunterladen

Über den Autor

Wilfried Limbach; Geb. 1938; Dipl. Ing. für Elektrotechnik, war Bereichsleiter Elektrotechnik und für den Kraftwerksbetrieb ( 5 Blöcke mit ca. 2000 MW ) und den Umspannwerksbetrieb ( mit den Spannungsebenen 10 kV bis 380 kV ) zuständig. Er war 40 Jahre bei einem großen EVU tätig.

 

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Klimamodellierung dominiert Klimawissenschaft

Bild rechts: Der Supercomputer Cray Ecoplex von NOAA GAEA, der für Modellierungen am Oak Ridge Lab. benutzt wird. GAEA wurde finanziert durch eine Investition von 73 Millionen Dollar im Rahmen des American Reinvestment and Recovery-Gesetzes aus dem Jahr 2009, und zwar durch eine Partnerschaft zwischen der NOAA und dem Energieministerium.

Was wir gemacht haben

Wir fanden zwei Paare überraschender statistischer Verfahren. Hierzu durchsuchten wir zuerst die gesamte Literatur der Wissenschaft aus den letzten zehn Jahren mittels Google Scholar zum Thema Modellierung. Es gibt grob geschätzt 900.000 begutachtete Artikel in Journalen, in denen zumindest einmal die Wörter Modell, modelliert oder Modellierung vorkommen. Dies zeigt, dass der Gebrauch von Modellen in der Wissenschaft weit verbreitet ist. Das ist keine Überraschung.

Wenn wir diese Ergebnisse jedoch filtern dergestalt, dass gleichzeitig der Terminus Klimawandel auftaucht,passiert etwas Seltsames. Die Anzahl der Beiträge reduziert sich lediglich auf 55% der Gesamtzahl.

Mit anderen Worten, es sieht so aus, als wäre die Klimawissenschaft für ganze 55% aller Modellierungen verantwortlich, die in der gesamten Wissenschaft durchgeführt werden. Das ist eine gewaltige Konzentration, weil Klimawandel nur ein winziger Bruchteil der Wissenschaft als Ganzes ist. Im Forschungsbudget der USA schlägt die Klimawissenschaft lediglich mit 4% zu Buche, und nicht in der gesamten Klimawissenschaft geht es um Klimawandel.

Kurz gesagt: es sieht so aus, als würde in 4% Anteil der Gesamtwissenschaft, nämlich dem Anteil der Klimawissenschaft, etwa 55% aller Modellierungen im Bereich der Wissenschaft als Ganzes durchgeführt. Noch einmal, dies ist eine gewaltige Konzentration und hat in der gesamten übrigen Wissenschaft keine Entsprechung.

Als nächstes kommen wir zu dem Ergebnis, dass es bei der Suche des Terminus‘ Klimawandel allein nur wenig mehr Artikel gibt, als wir schon zuvor gefunden hatten. Tatsächlich macht die Anzahl der Klimawandel-Artikel, die einen der drei Modellierungs-Termini enthalten, 97% aller Artikel aus, in denen es um Klimawandel allein geht. Dies ist ein weiterer Beleg, dass die Modellierung die Klimawandel-Forschung vollständig dominiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es so aussieht, als würden 55% aller Modellierungen in der gesamten Wissenschaft allein in der Klimawandel-Wissenschaft durchgeführt, obwohl diese nur einen winzigen Bruchteil der gesamten Wissenschaft ausmacht. Außerdem beziehen sich innerhalb der Klimawandel-Wissenschaft fast alle Forschungen (97%) in irgendeiner Form auf Modellierung.

Was bedeutet das?

Die Klimawissenschaft scheint sich wie besessen auf Modellierung zu konzentrieren. Modelle können ein nützliches Hilfsmittel sein, eine Art, Hypothesen auf ihre Implikationen abzuklopfen oder sie gegen Beobachtungen zu überprüfen. In den meisten Wissenschaften ist dies der Hauptzweck von Modellierungen.

Aber in der Klimawandel-Wissenschaft scheinen Modellierungen zu einem Selbstzweck geworden zu sein. Tatsächlich scheinen diese praktisch zum einzigen Forschungsgegenstand geworden zu sein. Das von den Modellierern oft genannte Ziel ist es, das Klima vorherzusagen, ähnlich wie Wettervorhersagen, im lokalen und regionalen Maßstab.

Das Problem hier lautet, dass das wissenschaftliche Verständnis von Klimaprozessen alles andere als geeignet ist, irgendeine Art sinnvoller Vorhersagen zu unterstützen. Die Klimawandel-Forschung sollte sich darauf konzentrieren, unser Verständnis dieser Prozesse zu verbessern, und nicht darauf, Ignoranz zu modellieren. Dies gilt vor allem, wenn es um jüngste langfristige natürliche Variabilität geht, welche die Modellierer permanent ignorieren. Es scheint, als ob die Modellierungs-Kutsche weit vor den wissenschaftlichen Zugpferden fährt.

Klimamodellierung ist nicht Klimawissenschaft. Außerdem scheint sich die tatsächlich durchgeführte Forschung zum Thema Klimawandel weitgehend auf die Verbesserung der Modelle zu konzentrieren. Damit wird suggeriert, dass die Modelle im Grunde korrekt sind, dass die Wissenschaft settled ist. Das ist alles andere als richtig.

Die Modelle pflegen im Grunde die Hypothese des vom Menschen verursachten Klimawandels. Die natürliche Variabilität kommt nur als kurzfristiger Einfluss ins Spiel, die langfristig vernachlässigbar ist. Aber es gibt eine Fülle von Beweisen, dass die langfristige natürliche Variabilität eine Hauptrolle bzgl. Klimawandel spielt. Wir müssen uns daran erinnern, dass wir erst seit Kurzem aus der jüngsten Pleistozän-Vereisung gekommen sind, und zwar vor etwa 11.000 Jahren.

Milliarden Forschungsgelder werden für diesen einen einseitigen Prozess aufgewendet. In der Zwischenzeit wird die zentrale wissenschaftliche Frage, nämlich die richtige Zuordnung der Faktoren des Klimawandels natürlichen im Gegensatz zu menschlichen Gründen, weitgehend außen vor gelassen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/05/19/climate-science-appears-to-be-obsessively-focused-on-modeling-billions-of-research-dollars-are-being-spent-in-this-single-minded-process/

Übersetzt von Chris Frey EIKE