EIKE 9. IKEK-Dr. Willie Soon: Die Meereis-Entwicklung in der Arktis und ihre Auswirkungen

Um dann bei der Eisentwicklung der Arktis zu landen. In absoluten Einheiten, ist die Eisbedeckung dort zwar auch negativ in absoluten Zahlen aber unerheblich. Relativ z.B. bezogen auf die Zeitachse, kann man das aber stark aufblasen, wie Soon an einem anderen Beispiel darstellt. So zeigt er die von Modellen prognostizierte Erwärmung der Arktis lt einer Studie von immerhin 8-12 K, aber bis zum Jahr 2100. Alles ist rot gezeichnet. Zweck: Angst machen!

Video des Vortrags von Dr. Willi Soon über die neuesten Erkenntnisse zur Einsentwicklung in der Antarktis

Die Daten zeigen indes, dass äußere Einflüsse, wie die Präzession der Bahn der Erde bei der Umrundung der Sonne, sich seit 750 Jahren sehr verändert haben, mit dem Resultat, dass sich der Winterbeginn kräftig ins neue Jahr verschoben hat. Zur gleichen Zeit hat sich die antarktische Eisentwicklung jedoch verstärkt, weil es dort – wie bei einem Pendel- kälter geworden ist. Die IPCC Forscher haben diesen orbital Effekt jedoch nicht berücksichtig. Im weiteren Verlauf ging er auf die arktische Temperaturen ein. Wegen der geringen Stationsdichte ist deren Temperaturgeschichte jedoch sehr unsicher, und, wie Soon mit seinen Co-Autoren herausfand definitiv ins warme hinein durch externe Einflüsse verfälscht. Im Vergleich mit anderen Stationen auf der Welt zeigt sich aber eine bemerkenswerte Übereinstimmung im Verlauf der Temperaturschwankungen. Ist das CO2 die Ursache? Es sieht wohl eher so aus, also ob die Schwankung der solaren Einstrahlung gute Erklärung dafür liefert. Vergleicht man diese Entwicklung mit der Eisbedeckung, dann ergibt sich ebenfalls eine enge Korrelation. Insgesamt liefert Dr. Soon eine bemerkenswerte Zahl von wohl bekannten Einflüssen auf die arktische Eisbedeckung die zeigen, dass die natürlichen Einflüsse darauf sehr viel stärker sind als bisher angenommen und auch viel stärker, als jeder, bisher nur postulierte aber nirgends nachweisbare anthropogene Einfluss. Insbesondere zeigt sich, dass die bisherigen extrem Minima der Eisbedeckung im Jahr 2007 und 2012 auch in der Vergangenheit häufiger eine Entsprechung hatte.




Verklagen Sie die Firmen der unterlassenen Publizitätspflicht über Klimawandel

Diese LAs [Landesanwälte] unterstellen eine Verschwörung, dass den Anlegern nicht bewusst ist, dass Klimaänderungen sich auf Unternehmensinvestitionen auswirken können und wollen die Staatsmacht verpflichten, das zu lösen. Anfang November 2015 wurde vom New Yorker Generallandesanwalt Eric T. Schneiderman ein Rechtsfall gegen Exxon Mobil verfolgt, auf Basis behaupteter Ähnlichkeiten mit der Art und Weise wie Tabakunternehmen der 1950er und 1960er Jahre schließlich schuldig gefunden wurden, ihre eigene Forschung unterdrückt zu haben, dass Tabak schädlich ist und süchtig machen kann. Ihre Werbung diente solche Gesundheitsrisiken zu minimieren und sie finanzierten wissenschaftliche Studien, um beruhigende Daten zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2006 wurden die Unternehmen für schuldig befunden "über 50-Jahre hinweg, die Öffentlichkeit betrogen zu haben."

Im vergangenen Monat, verbündete sich Virginia’s General-Landesanwalt Mark Herring mit fünf anderen LAs und ehemaligen Vizepräsidenten, mit dem Ziel zu bestimmen [zu definieren] "ob Unternehmen für fossile Brennstoffe die Investoren und die Öffentlichkeit über die Auswirkungen ihrer Geschäfte bezüglich des Klimawandels in die Irre führen." LA Herring ist auch ein Befürworter des Clean Power Plan der EPA.

Wenn gültige wissenschaftliche Argumente bezüglich der Ursache fehlschlagen, muss die schwere Faust der Rechtsverfolgung einen „Plan B" haben. General-Landesanwälte und Polizeibeamte im ganzen Land haben eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass die Fortschritte, die wir gemacht haben …" gemäß Al Gore. Das wird die "unbequeme Wahrheit" des Dogmas der Regierung.

In der minoischen (3440 YBP [Jahre-vor jetzt]), der Romanischen (2400 YBP) und in der mittelalterliche (1000 YBP) Zeit sind Erwärmungsperioden aufgetreten, bevor der aktuelle Aufwärtstrend des atmosphärischen CO2 etwa um 1850 begann, mit dem Aufkommen des modernen Industriezeitalter und Nutzung fossiler Kraftstoffe in großem Maßstab. Die globalen Temperaturen waren während dieser drei früheren Perioden wärmer als heutzutage, obwohl der atmosphärische CO2 Anteil viel geringer und die Nutzung fossiler Brennstoffe unbedeutend war. Obwohl die globale Temperatur eine unvollkommene Metrik des Klimawandels ist, ist es diese Messung, die Schlagzeilen für „Alarmisten“ macht. Die Öffentlichkeit ist wiederholt einem gekünsteltem-Alarm über die Tatsache ausgesetzt, dass seit 1850 die globalen Temperaturen um 0.8º C gestiegen sind, was weniger ist, als die täglichen Temperaturschwankungen von Sonnenaufgang zu Sonnenuntergang, die die Menschheit weltweit erfährt.

Während sie [die Alarmisten] einen katastrophalen Klimawandel menschlichen Aktivitäten zuordnen, ignorieren sie die Äonen der natürlichen Klimaschwankungen vor der menschlichen Existenz. Der Klimawandel selbst bleibt ein vager Begriff und ist undefiniert. Kein Student der Geschichte [und überhaupt auch sonst keiner; A.D.] bestreitet, dass sich das Klima ändert. Diese legalen Determinanten der wissenschaftlichen Wahrheit treten der aktuellen Mode bei, jede Veränderung irgendeiner idealisierten Vorstellung eines unveränderlichen "normalen" Klimas (als Goldlöckchen Klima [ – das Märchen, was gerade „in“ ist]) als Vorbote einer bevor stehenden Katastrophe zu bezeichnen.

Die Beweislage ist anders: Der Anstieg des Meeresspiegels bleibt bei etwa 19cm pro Jahrhundert, es gibt es keine langfristige Dürre, Tornados sind weniger häufig und weniger tödlich, weniger Hurrikane treffen die USA, auch die Eisbären vermehren sich und die globalen Temperaturen sind seit 18 Jahren nicht gestiegen, trotz einer Zunahme des CO2-Gehaltes um 10% (der letzte El Nino verursachte eine erwartete Spitze).

Dürren sind zyklisch auf einer Zeitskala. Von Kaliforniens "Regen und Schnee kommen im März zurück (2016), um die zwei staatlichen größten Stauseen zu füllen – Shasta Lake und Lake Oroville – etwas über ihre historischen Niveaus für dieses Datum…"

Im Jahr 2007 warnten Georgia‘s Beamten, dass der Lake Lanier, ein 154 qkm -Reservoir, das mehr als 3 Millionen Einwohner (Atlanta, GA) mit Wasser versorgt, weniger als 3 Monate vor der Entleerung steht. Kleinere Stauseen waren sogar noch weniger gefüllt. Diese Trockenheit wurde ein hervorragendes Beispiel für Al Gore‘s „unbequeme Wahrheit Shows“, in dem eine leichtgläubige Öffentlichkeit mit der täglichen Umweltpanik von den Medien bombardiert wird, die auf Horrorgeschichten gedeiht.

Wenig überraschend, fand der Bericht im Dezember 2015 über Lake Lanier nicht die gleiche Aufmerksamkeit der Medien und / oder Umweltschützer. "Das Militär Corps der Ingenieure“ hat die massiven Wasser-Ablässe kommenden Donnerstag für den Lake Lanier der nachgelagerten Überschwemmungen wegen abgesagt. Lake Lanier liegt derzeit bei [einem Pegel von] 1075,3 [Fuß]. Das ist mehr als 1,2 m über dem vollen Wasserstands Pegel. Es wird erwartet, dass die Pegelspitze des Sees in den nächsten Wochen bis auf 1075,7 steigt.

"Umweltschützer ärgern Sie sich nicht, da draußen wartet eine Umwelt Krise auf Ihre Entdeckung, da draußen, irgendwo. Vorwärts und nie zurückblicken; nie zugeben, Sie lagen falsch”.

Quelle Cfact: EPA Leiterin Gina McCarthy

Virginia’s LA Herring ist dem Clean Power Plan der EPA verpflichtet, obwohl geschätzt wird, dass dieser nur 0,01 ° C der globalen Erwärmung kompensiert. EPA Leiterin Gina McCarthy sagte, als Sie gefragt wurde, ob sie 0,01 ° C für einen wesentlichen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels hält : "Nein …" Es ist ein aufrichtiges Gefühl und es ist der Gedanke der zählt, nicht die tatsächliche erreichte Veränderung. Progressive richten ihr Handeln auf emotionale Befriedigung aus, nicht auf wissenschaftlicher Analyse.

Quelle: Cafct, General-Landesanwalt Herring

Die Gezeiten der / Hampton Roads / Norfolk Küstengebiete von Virginia sind eine ständige Quelle der Rechtfertigung für die Befürworter von Klimakontrolle, einschließlich Virginia‘s Gouverneur Terry McAuliffe. Der Anstieg des Meeresspiegels wird gezielt als die treibende Kraft für Überschwemmungen hergenommen. Von dort aus ist es nur ein kurzer Sprung zur globalen Erwärmung, die den Klimawandel und den Anstieg des Meeresspiegels treibt.

Solch dogmatisches, politisches Gehabe ignoriert die wissenschaftlichen Erkenntnisse der lokalen Wissenschaftler des Virginia Institute of Marine Science, Teil des William und Mary College. Meeresküsten Wissenschaftler Dr. John Boon, berichtete, dass "die gute Nachricht ist, dass der absolute Meeresspiegel in Chesapeake Bay nur etwa halb so schnell, wie die weltweite durchschnittliche Rate ansteigt. Die schlechte Nachricht ist, dass lokale Setzungen mehr als das ausmachen. "Überschwemmungen an den Küsten sind eine Katastrophe, aber es ist das Ergebnis des Absinkens des Landes als Folge der laufenden geologischen Kräfte, es ist nicht der Klimawandel.

Nach der folkloristischen Strategie für Anwälte: "1. Wenn die Fakten gegen Sie sind, argumentieren Sie das Gesetz. 2. Ist das Gesetz gegen Sie ist, argumentieren Sie die Fakten. 3. Wenn die Fakten und das Gesetz gegen Sie sind, schreien Sie wie die Hölle". Ergänzen kann man das nun mit: Vergessen Sie die Tatsachen, vergessen Sie das Gesetz und "verklagen Sie sie der unterlassenen Publizitätspflicht“.

Erschienen auf CFACT am 5. April 2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://www.cfact.org/2016/04/05/suing-into-submission/




Falsche Satelliten-Altimetrie? 225 Tidenmessstationen zeigen einen nur um 1,48 mm steigenden Meeresspiegel pro Jahr … weniger als die Hälfte der von Satelliten gemessenen Werte

[Um die ständige Wiederholung dieses Bandwurm-Wortes zu vermeiden, verwende ich im Folgenden den Terminus ,MSL-Anstieg‘. Anm. d. Übers.]

Der Meeresspiegel steigt nur halb so schnell und ohne Beschleunigung

Erstaunlicherweise zeigen tatsächliche physikalische Messungen im Gegensatz zu den Behauptungen der modellierten Rekonstruktionen des MSL-Anstiegs (mit den hinzugefügten „Adjustierungen“), dass der Meeresspiegel mit Raten steigt, die weniger als die Hälfte der behaupteten Raten ausmachen als bei den von GIA-„Adjustierungen“ und Satelliten-Altimetrie-Modelle betroffenen Rekonstruktionen.

Der Best Estimate ist ein mittlerer globaler MSL-Anstieg von 1,48 mm pro Jahr.

SeaLevel.info ist eine Quelle mit allen Informationen zum Meeresspiegel aus einer Hand. Die Tabellen enthalten Daten von NOAA, PSMSL und anderen Quellen, um die Untersuchung von Tidendaten für eine langzeitliche Trendanalyse des Meeresspiegels zu vereinfachen.

Auf der Site heißt es:

Eine interessante Beobachtung ist, dass die Adjustierungen oftmals fast genauso groß sind wie die gemittelten tatsächlichen gemessenen MSL-Trends! Das Mittel der gemessenen Trends aus 239 Tidenmesspunkten der NOAA im Jahre 2012 beträgt 1,017 mm pro Jahr (Median 1,280), aber die GIA-Adjustierungen fügen noch einmal 0,665 mm pro Jahr hinzu, was zu einem „adjustierten“ Gesamttrend von 1,682 mm pro Jahr wird, gerundet auf 1,7 mm pro Jahr. Zufällig ist dieser Wert exakt der eines weithin genannten Wertes des MSL-Anstiegs während des 20. Jahrhunderts.

Hier schreibt die gleiche Site, dass der Meeresspiegel nicht überall steigt, und:

Die gemessene Rate der küstennahen MSL-Änderungen schwankt zwischen -17.59 mm/yr at Skagway, Alaska und +9.39 mm/yr at Kushiro, Japan. Das Mittel, wie es von den weltbesten Langzeitreihen küstennaher Tidenmesspunkte gemessen wurde, liegt etwas unter +1.5 mm pro Jahr.

Satelliten-Altmetrie

SeaLevel.info fragt sich, woher der so oft hinaus posaunte Wert von 3,3 mm pro Jahr kommt, der auf MSL-Altimetrie-Messungen von Satelliten basiert (hier), anstatt küstennahe MSL-Messungen von Tidenmesspunkten heranzuziehen. Der Site zufolge „misst die Satelliten-Altimetrie das Falsche“:

Deren Messungen (hier) werden verzerrt durch „MSL-Anstieg“ infolge thermischer Ausdehnung, wenn sich die oberste Schicht des Ozeans erwärmt. Aber dass ist ein strikt lokaler Effekt, der keine Auswirkung auf die Wassermenge in den Ozeanen hat und den Meeresspiegel anderswo (z. B. an den Küsten) nicht beeinflusst. MSL-Anstieg spielt nur an den Küsten eine Rolle, aber die Altimeter der Satelliten sind nicht in der Lage, den Meeresspiegel an Küsten zu messen. Das können sie nur im offenen Ozean. Tidenmessungen erfolgen dagegen an den Küsten, wo es von Bedeutung ist. Außerdem sind MSL-Tidenmessungen von viel höherer Qualität als Messungen mittels Satelliten-Altimetrie.

SeaLevel.info fügt hinzu, dass „MSL-Satellitenmessungen von fragwürdiger Zuverlässigkeit sind (hier) und merklich variieren von einer Satellitenmessung zur nächsten“ und das Tidenmessungen zuverlässiger sind, weil einige Zeitreihen der Tidenaufzeichnungen des MSL fast zehnmal länger sind als die kombinierten Aufzeichnungen der Satellitenmessungen sowie zwanzigmal länger als jedwede Satelliten-Zeitreihe“.

SeaLevel.info zufolge hat die NOAA eine lineare Regressionsanalyse von MSL-Messungen durchgeführt (relativer Meeresspiegel) von 225 Langzeitreihen von Tidenmessungen auf der ganzen Welt. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass es „keinerlei Anzeichen für irgendeine Beschleunigung der Anstiegsrate gibt. Dies gilt für fast alle diese Tidenmessungen während über einem dreiviertel Jahrhundert“.

MSL = 1.48 mm/yr

Zusammenfassend schreibt die Site:

Die Rate des gemessenen MSL-Anstiegs variiert von -17.59 mm/yr at Skagway, Alaska, bis +9.39 mm/yr at Kushiro, Japan. 197 dieser 225 Stationen (87,6%) zeigen einen MSL-Anstieg unter 3,3 mm pro Jahr. An 47 Stationen (20,9%) sinkt der Meeresspiegel eher als dass er steigt. An nur 28 der 225 Stationen (12,4%) wurde ein MSL-Anstieg über 3,3 mm pro Jahr gemessen. Der Mittlere Meeresspiegel an jenen 225 Tidenmesspunkten zeigt einen Anstieg desselben um 0,9 mm pro Jahr. Der Median beträgt 1,41 mm pro Jahr.

MSL = 1,48 mm pro Jahr.

Link: http://notrickszone.com/2016/04/11/broken-altimetry-225-tide-gauges-show-sea-level-rising-only-1-48-mm-per-year-less-than-half-the-satellite-claimed-rate/#sthash.tSoi9p7o.dpbs

Hinweis: Hier bedankt sich der Übersetzer bei Klaus-Eckart Puls für den Hinweis zu diesem Beitrag.

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wärmerer April – Grund zur Freude oder ein Vorzeichen der „Klimakatastrophe“?

Bild rechts: Endlich Frühling: Der April bringt meist Licht, Wärme und Farben zurück- so wie hier im Erfurter Steigerwald. Foto: Stefan Kämpfe.

Teil 1: Die April- Erwärmung und deren Ursachen

Sowohl seit 1881, dem Beginn verlässlicher Temperaturaufzeichnungen in ganz Deutschland, besonders aber seit Mitte der 1980er Jahre, stiegen die deutschen Apriltemperaturen merklich an. Wir betrachten zunächst den Verlauf seit 1986 und vergleichen ihn mit dem in Zentralengland:

Grafik 1: sowohl in Deutschland, als auch in Zentralengland, erwärmte sich der April im Verlaufe der letzten 30 Jahre merklich.

Der April unterscheidet sich somit von den Wintermonaten Dezember, Januar, Februar und auch von März und Mai. Diese zeigen seit 30 Jahren eine Stagnation oder gar einen Temperaturrückgang. Damit nähert sich der April immer mehr dem Mai. Als eine mögliche Ursache der April- Erwärmung kommen geänderte Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen in Betracht. Erwärmend wirken im April besonders alle Lagen mit südlichem Strömungsanteil sowie die Zentralhochlagen HM und BM, während alle Lagen mit nördlichem Strömungsanteil eher abkühlend wirken. Bei langfristiger Betrachtung erkennt man tatsächlich eine Zunahme der erwärmend wirkenden und eine Abnahme der kühlend wirkenden Großwetterlagen:

Grafik 2: Seit 1881 wurden die erwärmend wirkenden Hochdruckwetterlagen (gelblich) und die mit südlichem Strömungsanteil (rot) tendenziell häufiger in Mitteleuropa; kühlend wirkende Lagen mit nördlichem Strömungsanteil hingegen seltener.

In den vergangenen 30 Jahren zeigt sich jedoch ein ganz anderes Bild- eine leichte Häufigkeitsabnahme der erwärmenden Lagen:

Grafik 3: In den der vergangenen 30 Jahren nahm die Häufigkeit nördlicher Lagen zu, die südlicher ab. Bei der großen Streuung sind die Trends für diesen Zeitraum nicht signifikant.

Untersucht man den Einfluss der Häufigkeiten der beiden erwärmend wirkenden Großwetterlagen- Cluster Großwettertyp HM plus Südanteil auf die April- Mitteltemperaturen in Deutschland, so ergibt sich ein merklicher Zusammenhang:

Grafik 4 (Streudiagramm): Aprilmonate, die viele Tage mit Hochdruckwetter und südlichem Strömungsanteil aufwiesen, waren tendenziell wärmer.

Die Großwetterlagenverhältnisse können also die starke April- Erwärmung langfristig zu mehr als 20%, die der vergangenen 30 Jahre jedoch nicht sicher erklären. Käme als nächste mögliche Ursache die steigende Kohlendioxid- Konzentration (CO2) in Betracht. Zunächst zeigen die Trendlinien der April- Temperaturen und der Verlauf der CO2- Konzentration einen Anstieg:

Grafik 5: Zwar nahmen die CO2- Konzentration und die April- Temperaturen seit 1986 tendenziell zu, doch vermag die nahezu gleichförmige CO2- Zunahme die enormen Schwankungen der April- Temperaturen nicht zu erklären.

Doch ist damit die tatsächliche Erwärmungsursache gefunden? Die enormen Schwankungen der April- Werte von Jahr zu Jahr verlangen nach einer anderen Erklärung. Nach den teilweise recht kalten April- Nächten 2016 mit Werten um die Null Grad wärmte tagsüber die Sonne kräftig- ein erster Hinweis auf die wahre Ursache der Entwicklung der April- Temperaturen, denn der April- Sonnenstand entspricht schon etwa dem zwischen Mitte September und Mitte August. Bei der Sichtung der monatlichen Deutschland- Mittel der Sonnenscheindauer fiel uns ein Monat auf, der als einziger seit 1986 um mehr als 50 Stunden pro Monat sonniger wurde, es ist- der April! Ein deutschlandweites Sonnenscheinmittel liegt leider erst seit 1951 vor. Die folgenden zwei Grafiken zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen steigender Lufttemperatur und steigender Sonnenscheindauer seit 1951, besonders aber seit 1986 (letzte 30 Jahre):

Grafiken 6a (oben) und 6b: Sowohl seit 1951, besonders aber seit 1986, nahm die Sonnenscheindauer im April merklich zu und wirkte erwärmend.

Man erkennt die enge „Verzahnung“ beider Größen- die sonnenscheinreichen April- Monate waren meist auch die wärmsten, besonders nach dem Jahr 2005. In Großbritannien (hier nicht als Grafik gezeigt) nahm die Sonnenscheindauer im April ebenfalls stark zu. Der sonnige April 2015 fiel jedoch in Deutschland ausnahmsweise relativ kühl aus, weil er mit 17 Tagen überdurchschnittlich viele nördliche Großwetterlagen aufwies. Um diesen Zusammenhang noch längerfristig zu verifizieren, haben wird die Temperatur- und Sonnenscheindaten der Station Potsdam ausgewertet; sie reichen bis 1893 zurück:

Grafik 7: Das 11- jährige Gleitmittel der Sonnenscheindauer in Potsdam (dicke, gelbe Linie) ähnelt in seinem Verlauf dem der dortigen April- Temperaturen (grün).

In unseren letzten Artikeln haben wir gezeigt, dass die deutschen Monatstemperaturen um die Jahrhundertmitte des letzten Jahrhunderts eine Kältedelle aufweisen, dann angestiegen sind bis zu einem Wendepunkt vor gut 15 Jahren und seitdem wieder kälter werden. siehe: http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/seit-30-jahren-erfolgt-laut-dwd-daten-die-forsythienbluete-in-hamburg-immer-spaeter/ Der April weist diese Kältedelle erst gute 20 Jahre später auf. Die Frage bleibt, ob der April nun die Erwärmung in den nächsten Jahren fortsetzen wird oder nun seinen Wendepunkt erreicht hat.

Auch langfristig (in Grafik 7 als Trendlinien die 11- jährigen Gleitmittel dargestellt) bleibt es jedoch bei der engen Verzahnung- die Sonnenscheindauer bestimmt die Apriltemperaturen ganz wesentlich. Wie eng der Zusammenhang ist, illustriert das folgende Streudiagramm:

Grafik 8: Die Sonnenscheindauer vermag in Potsdam mehr als ein Drittel der Variabilität der April- Temperaturen zu erklären.

Ergebnis: Bei langfristiger Betrachtungsweise lassen sich schätzungsweise insgesamt mehr als 50% der Variabilität der Apriltemperaturen auf eine zunehmende Sonnenscheindauer sowie auf häufigere südliche und Hochdruckwetterlagen zurückführen. In den vergangenen 30 Jahren wirkte die besonders stark zunehmende Sonnenscheindauer massiv erwärmend, möglicherweise eine Folge der Luftreinhaltemaßnahmen und der hohen Sonnenaktivität.

Weitere Erwärmungsursachen im April

Schon oft haben wir hier bei EIKE über WI- bedingte Erwärmungseffekte im weitesten Sinne berichtet. Unter anderem untersuchten wir den verstädterungsbedingten Erwärmungseffekt anhand von Stationsvergleichen zwischen Berlin und dem Umland monatsweise. Hierbei wies der April den stärksten Temperaturunterschied aller Monate zwischen Stadt und Umland auf. In der Stadt werden kalte Tage durch zusätzliches Heizen erwärmt, und an heiteren Tagen heizt die Sonne die trockene Betonlandschaft verstärkt auf. Die Folgen sieht man im nächsten Diagramm:

Grafik 9: Von 1981 bis 2010 gefundene UHI- Differenzen in Kelvin, gebildet aus den Mitteln dreier urbaner Stationen in Berlin und dreier ländlicher Stationen in Brandenburg. Hohen, verstädterungsbedingten Differenzen von über 0,8 K im April stehen geringere im Spätsommer/Frühherbst gegenüber. Die jahreszeitlich bedingten UHI- Effekte sind in Berlin eng mit geänderten Sonnenscheinverhältnissen- und Großwetterlagenhäufigkeiten verknüpft.

Auch der Vergleich der WI-behafteten Deutschlandtemperaturen mit der fast WI-freien Station Amtsberg-Dittersdorf (Erzgebirge) zeigt den deutlichen WI- Unterschied im April:

Grafik 10: In den 30 Jahren des Betrachtungszeitraumes beträgt die WI-Differenz fast 0,8 Kelvin.

Auch die Entwässerung der Landschaft sowie der massive Ausbau der Wind- und Solarenergie in der früher unberührten Landschaft dürften zur Erwärmung beigetragen haben. Als letzte Erwärmungsursache kommt die sogenannte AMO (Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation) in Betracht, eine Schwankung der Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik, welche alle 50 bis 70 Jahre, so auch gegenwärtig, ein Maximum aufweist. Bei AMO- Maxima sind die deutschen Apriltemperaturen tendenziell erhöht. Dieser Zusammenhang zeigt sich sowohl in der besonders anschaulichen, aber oft kritisierten Darstellung mit polynomischen Ausgleichskurven, als auch bei den 11- jährigen Gleitmitteln:

Grafiken 11a und 11b: Auch zwischen der Atlantischen Mehrzehnjährigen Oszillation (AMO, vereinfacht ausgedrückt, eine Wassertemperaturschwankung im zentralen Nordatlantik, jeweils obere, blaugrüne Kurven) und den Apriltemperaturen in Deutschland (untere, dunkelgrüne Kurven) besteht ein merklicher Zusammenhang. In den AMO- Positiv- Phasen (höhere Wassertemperaturen) ist der April in Deutschland tendenziell wärmer. Dies zeigt sich sowohl bei der Darstellung mit den polynomischen Ausgleichskurven 6. Grades (oben) als auch im gleitenden, 11- jährigen Durchschnitt.

Zusammenfassung und Ausblick: Die merkliche Aprilerwärmung in Deutschland ist vor allem eine Folge der zunehmenden Sonnenscheindauer gewesen, doch auch geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten, die zunehmende Bebauung, Verstädterung und Landschaftsveränderungen (WI- Effekte im weitesten Sinne) und die gegenwärtig noch hohen Wassertemperaturen in Teilen des Nordatlantiks wirkten erwärmend. Da die solaren Effekte weitgehend ausgereizt sind, die Sonnenaktivität abnimmt und die AMO aufgrund ihrer Rhythmik demnächst in die Negativ- Phase übergehen dürfte, halten wir eine Stagnation oder gar einen Rückgang der deutschen April- Temperaturen in den kommenden Jahrzehnten für durchaus wahrscheinlich.

Teil 2 dieses Beitrages folgt in der letzten Aprildekade mit guten Nachrichten für Naturfreunde, Landwirte und Gärtner.

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Wenn der Wirt die Ökorechnung selbst nachprüft Der Tesla – eine Dreckschleuder?

Was hat diesen Hype überhaupt ausgelöst? Ausschlaggebend sind zwei Dinge: Die seit Jahr und Tag massiv von Medien und Politik betriebene Kampagne gegen das CO2 als angeblicher Auslöser einer „Klimakatastrophe“ und die erstaunliche Kunst vieler Menschen, Realitäten auszublenden und nur das wahrzunehmen, was man glauben möchte. Das funktioniert beim E-Auto ganz prima, indem man so tut, als wäre das Fehlen eines Auspuffs gleichbedeutend mit völliger Emissionsfreiheit. Dabei stimmt das (mit Ausnahme ganz weniger Länder wie Norwegen und der Schweiz) überhaupt nicht, weil entsprechende Emissionen sehr wohl anfallen – allerdings nicht beim Auto selbst, dafür aber in den Kraftwerken, welche den Strom für die Fahrzeuge bereitstellen. Doch aus den Augen, aus dem Sinn – was das böse, „dreckige“ Kohlekraftwerk tut, hat doch mit mir und meinem sauberen Stromer nichts zu tun, nicht wahr? Diese Kunst des individuellen und kollektiven Selbstbetrugs ist gerade in unseren Ländern weit verbreitet und bildet die Grundlage für den Erfolg von cleveren Geschäftemachern wie Musk, der es blendend versteht, die Illusionen des Publikums für seine Zwecke auszuschlachten.

 

Wenn ein asiatischer Wirt selbst nachrechnet…

Doch illusionistische Tricks, die in Europa und den USA bestens funktionieren, können in anderen Ländern platzen wie Seifenblasen, wenn sich nüchtern kalkulierende Verwaltungsfachleute ernsthaft mit den Grundlagen der behaupteten „Umweltfreundlichkeit“ beschäftigen. So kürzlich geschehen in Singapur, wo ein ortsansässiger Geschäftsmann versuchte, die Zulassung für einen gebrauchten Tesla Modell S zu bekommen. Hierüber berichtete der Journalist Stefan Weißenborn in der „Welt“ [WELT] unter Berufung auf einen Bericht in der „Straits Times“ vom 5. März [STTI].

Als der stolze Besitzer den teuren Luxusschlitten in Singapur anmelden wollte, gab es nämlich nicht nur monatelange Verzögerungen, obendrein wurde auch noch eine happige Kohlendioxidabgabe von 15.000 $ fällig. Dem Bericht in der „Welt“ zufolge ermittelten die örtlichen Zulassungsstellen einen CO2-Ausstoß von 222 g/km. Dieser wurde aus dem Verbrauch an elektrischer Energie von 444 Wattstunden/km errechnet, wobei man sich auf einen Standard der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (ENEC) beriefen. Singapur bezieht seinen Strom hauptsächlich aus Gaskraftwerken: Bei Kohlekraftwerken sähe die Bilanz des Tesla noch deutlich schlechter aus.

 

Gefahr für Elon Musks Geschäftsmodell?

Für Elon Musk kam diese Entscheidung ungelegen. Schließlich seine Geldsammelkampagne für das Modell 3, der „E-Car für das Volk“, gerade angelaufen. Doch ungeachtet dieses Rückschlags hat der Hype um seine „sauberen, abgasfreien“ Fahrzeuge inzwischen so erfolgreich Wurzeln geschlagen, dass er in kürzester Zeit rund 350 Mio. US-$ für Vorbestellungen von Fahrzeugen einsammeln konnte, die frühestens erst ab Ende 2017 verfügbar sein dürften.

Gefahr könnte auf längere Sicht allerdings seinem eigentlichen Geschäftsmodell drohen, das aus dem Einsammeln von Subventionen durch Förderungen und sonstige Zahlungen für seine angeblich zukunftsgerichteten, CO2-freien Technologien besteht. So wird in einem Artikel von Jerry Hirsch in der Los Angeles Times [LATI]vorgerechnet, dass Musks Firmen von diversen US-Stellen im Jahre 2014 Fördergelder bzw. Steuervorteile etc. in Höhe von insgesamt 4,9 Mrd. $ erhalten haben. Hiervon gingen 2,391 Mrd. $ an Tesla Motors, 2,516 an die Solarzellenfabrik SolarCity und vergleichsweise magere 20 Mio. $ an seine Raumfahrtfirma Space Exploration Technologies. Weitere, vor allem indirekte Subventionen in nicht unbeträchtlicher Höhe kommen dem Unternehmen noch zusätzlich durch Fördermaßnahmen in anderen Ländern wie z.B. Norwegen zugute: In Großbritannien erhalten Tesla-Käufer einen Zuschuss von 8.800 $, Hong Kong verzichtet auf Anmeldesteuern in Höhe von bis zu 115 % des Fahrzeugwerts, und in Norwegen entfallen beim Kauf eines Model S Steuern von etwa 135.000 $ [STTI].

All diese Vorteile verdankt Tesla seinem Saubermann-Image, das jetzt durch respektlose Asiaten, die einfach mal selbst nachgerechnet haben, in Frage gestellt wurde. Dem Artikel in der „Welt“ zufolge hat Elon Musk mittlerweile mit Singapurs Premierminister Lee persönlich Kontakt aufgenommen.

 

Ein völlig neuartiges Öko-Antriebsmodell

Der Tesla-Hype scheint auf jeden Fall vorerst ungebrochen, wie die immer weiter nach oben schnellenden Bestellungen für das Modell 3 belegen. Diesbezüglich scheint Elon Musk über ähnliche Qualitäten zu verfügen wie andere clevere Geschäftemacher, die Großprojekte wie Desertec oder das Tauschbatterieprojekt von „Better Place“ an den Mann gebracht haben. Was Spötter angeblich bereits zu dem Spruch verleitet haben soll, dass man angesichts der ungebrochenen Welle von Vorbestellungen für das Modell 3 annehmen müsse, die eigentliche Energiequelle dieser Fahrzeuge sei nicht etwa „sauberer“ Strom, sondern 100 % reines Öko-Schlangenöl.

Allerdings gibt es auch Informationen, dass hinter diesem Hype in etlichen Fällen schlichte Geldgier stehen könnte. Manche der frühen Käufer spekulieren offensichtlich daraf, dass der Boom bei E-Fahrzeugen weiter anhält und sie einen „frühen“ Vertrag so in 1-2 Jahren mit erheblichem Gewinn verkaufen können. Sollte die Tesla-Blase bis dahin allerdings platzen, so stünden sie statt mit sattem Gewinn mit leeren Händen da. Ein Tauser futsch „for nothing“. Wollen wir das Beste hoffen.

Fred F. Mueller

 

Quellen

[WELT] http://hd.welt.de/PS-Welt-edition/article153277325/Singapur-stuft-Tesla-als-Dreckschleuder-ein.html

[STTI] http://www.straitstimes.com/singapore/transport/electric-car-tesla-slapped-with-15000-tax-surcharge

[LATI] http://www.latimes.com/local/la-fi-hy-musk-subsidies-box-20150530-story.html