PIK-Alarmmeldung: „Meeresspiegelanstieg: Zu groß zum Wegpumpen“, er könnte bis 2100 um 1,3 m steigen
Zu dieser Art Information stuft der Autor die neueste Horrormeldung des PIC zum Meeresspiegelanstieg und seiner simulierten Nicht-Lösbarkeit ein:
„Ein Schutz gegen die kommende Klimasintflut ist selbst im Computer nicht mehr möglich“
Mit dieser reißerischen Überschrift ging das PIK an die Öffentlichkeit um zu verkünden, dass selbst das Forscherteam des PIK mit seinem neuen Supercomputer die Welt nicht mehr vor der (simulierten) Sintflut zu retten vermag:
[1] PIK Pressemitteilung vom 10.03.2016.
Ein Schutz gegen die kommende Klimasintflut ist selbst im Computer nicht mehr möglich.
„ Der Anstieg des Meeresspiegels könnte in Zukunft so massiv werden, dass ihn sogar ein noch nie da gewesener technischer Eingriff ins Erdsystem nicht lösen könnte – nämlich Wassermassen auf den Antarktischen Kontinent zu pumpen. Diese Idee von Geo-Engineering haben jetzt Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung durchgerechnet.“
Das Engagement des PIK-Teams ist dabei unbestreitbar. Versorgt mit einer üppigen öffentlichen Finanzierung hat es sich so viel Mühe gegeben:
„Wir haben nach einem Weg gesucht, wie der selbst mit strengem Klimaschutz nicht mehr vermeidbare Meeresspiegelanstieg zumindest verzögert werden könnte – bis Ende des Jahrhunderts reden wir dabei wenigstens über 40 Zentimeter im globalen Mittel“, sagt Leitautorin Katja Frieler. „Unser Ansatz ist zwar extrem, aber extrem ist eben auch die Herausforderung durch den Meeresspiegelanstieg.“
„…..In der Folge lässt die thermische Ausdehnung der Ozeane und das Schmelzen von Gletschern und Eisschilden langsam aber unaufhörlich den Meeresspiegel steigen – auf Jahrtausende hin. Ohne Klimaschutz könnte der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 bereits mehr als 130 Zentimeter ansteigen.“
Wer sich mit der politischen Zielsetzung des PIK auskennt, ahnt dass der Hintergrund weniger in der „Rettung“, sondern eher der Unterstützung für die vom PIK angestrebte „große Transformation“ ist, nach der in der Zukunftswelt eine Klima-Gerechtigkeit durch eine Ökodiktatur „PIK Vizechef Edenhofer: Die Besitzer von Kohle, Öl und Gasvorkommen müssen enteignet werden“ hergestellt werden soll.
….sagt Frieler. „Wie gut eine Region geschützt wird, kann von ihrer wirtschaftlichen Situation abhängen – New York würde vielleicht gerettet, aber Bangladesch nicht. Es geht also auch um Gerechtigkeitsfragen.“
„Das ist der Grund für unser Interesse an einer universellen Schutzlösung“, so Frieler. „Wir wollten prüfen, ob es theoretisch möglich ist, unbewohnte Regionen der Antarktis zu opfern, um stark bevölkerte Küstenregionen auf der ganzen Welt zu schützen.“ Schon heute verstärkt der steigende Meeresspiegel das Risiko von Sturmfluten, mit möglichen Folgen für Millionen von Menschen auf der Welt. Langfristig wird der Anstieg die Küstenlinien unseres Planeten neu zeichnen.
Nicht auszuschließen wäre auch, dass der Termin so gewählt wurde um Frau Umweltministerin Hendricks für den bevorstehenden Abschluss des Klimavertrags in Paris im April – der vor allem die Bürger viel Geld zur Umschichtung an Potentaten in Entwicklungsländer kosten wird „Klimavertrag und Klimafonds“ – noch ideologische Unterstützung zu geben.
Nebenthema Sturmfluten
Weil es in fast jeder klimaalarmistischen Publizierung (wie auch in der PIK-Meldung) unisono steht dass diese zunehmen, anbei eine kleine Info wie es wirklich um einen Anstieg von Sturmfluten erzeugenden Zyklonen im davon besonders betroffenen Pazifik bestellt ist. Die direkt vor Ort liegenden meteorologischen Administrationen können für den Pazifik keine wirklichen schlimmen Veränderungen messen.
Bild 1 [13] (rechts oben) Häufigkeit von Zyklonen im Gebiet Fidji Pazifik. Quelle: Meteorologische Institute Fidji und Australien
Bild 2 [4] Niederschlag um Fiji – unbeeinflusst vom Klimawandel. Quelle: Meteorologische Institute Fidji und Australien
Auch das IPCC stellte keinerlei signifikante Anzeichen negativer Veränderungen fest wie man im letzten Sachstandsbericht nachlesen kann:
Bild 3 [2] AR5 (Auszug) Table SPM.1 | Extreme weather and climate events. Zeile mit Wahrscheinlichkeiten für die Zunahme tropischer Zyklone
Wer von den 40.000 Klimaaktivisten und Politikern bei Klimagipfeln liest aber schon das Urdokument in der Langfassung, wenn es nicht einmal die „Klimaexperten“-Redakteure unserer Leitmedien machen.
Die gemeldeten Daten des PIK zum Meerespegelanstieg
In der PIK-Meldung stehen für das Jahr 2100 [1]:
– Anstieg über 40 cm im globalen Mittel wenn der volle Klimaschutz durchgeführt wird (4,7 mm pa)
– Anstieg um mehr als 130 cm ohne Klimaschutz (15,3 mm pa)
Was sagt der IPCC zum Meerespegelanstieg
Im letzten Klimabericht AR5 von 2013 steht:
Bereits das Szenario der roten Linie RCP8.5 in Bild 1 ist wenig wahrscheinlich.
– AR5: However,there is low confience on the magnitude of carbon losses through CO2 and CH 4 emissions to the atmosphere with a range from 50 to 250 PgC between 2000 and 2100 for RCP8.5. {6.4.2, 6.4.3}
Als wahrscheinlich gelten die Szenarien RCP2.6 bis RCP 5.0 mit den Daten für das Jahr 2100:
RCP2.6 0.26 to 0.55 m
RCP4.5 0.32 to 0.63 m
RCP6.0 0.33 to 0.63 m
Der lineare Verlauf ergibt ca. 15 cm (1,8 mm pa)
Das IPCC geht also von einem Anstieg irgendwo zwischen 26 cm …. 63 cm (Mittelwert ca. 40 cm) aus. Der zweite Wert des PIK von 120 cm wird als unwahrscheinlich ausgeschlossen.
Bild 4 [2] AR5 2013 TFE.2, Figure 2 Scenarien Meerespegel (schwarze, gestrichelte lineare Regressionslinie und gestrichelte Scenarienpegel vom Autor zugefügt)
Bildtext: Compilation of paleo sealevel data (purple), tide gauge data (blue, red and green), altimeter data (light blue) and central estimates and likely ranges for projections of global mean sea level rise from the combination of CMIP5 and process-based models for RCP2.6 (blue) and RCP8.5 (red) scenarios, all relative to pre-industrial values. {Figures 13.3, 13.11, 13.27}
Doch nicht nur der IPCC relativiert den zukünftigen Anstieg. Parallel wurde dazu auch eine von der EU finanzierten Studie erstellt. Das nüchterne Ergebnis liest sich wie folgt:
kaltesonne [8]: Im Rahmen eines mit insgesamt 10 Millionen Euro geförderten europäischen Forschungsprogrammes untersuchte ein Verbund von 24 Instituten Szenarien für die zukünftige Meeresspiegelentwicklung. Beteiligt war unter anderem auch das Bremerhavener Alfred Wegener Institut (AWI). Hauptziel des von 2009 bis 2013 aktiven ice2sea-Programm war es dabei, das Abschmelzen von auf dem Land befindlichen Eismassen zu quantifizieren. Im Mai 2013 haben die Forscher nun ihren Abschlussbericht vorgelegt (pdf hier). Das Forschungskonsortium kommt zu dem Schluss, dass im wahrscheinlichsten Szenario der Meeresspiegel bis zu Ende des Jahrhunderts zwischen 16,5 cm und 69 cm ansteigen wird. In einem Reuters-Interview erklärte der Programmleiter David Vaughan vom British Antarctic Survey, dass dies “gute Nachrichten” wären, da die vormals vorgeschlagenen Horrorszenarien mit Anstiegen bis zu 2 m damit nun unwahrscheinlich geworden sind.
Vielleicht geben die historischen Verläufe einen Hinweis auf Alarm? „Leider“ nicht. Der aktuelle IPCC Sachstandsbericht AR5 zeigt nur, dass die aktuellen Pegel und Schwankungen vollkommen im Bereich der historisch natürlichen liegen.
Bild 5 [2] IPCC Proxis der vergangenen 3000 Jahre
Bildtext: Figure 13.3 | (a) Paleo sea level data for the last 3000 years from Northern and Southern Hemisphere sites. The effects of glacial isostatic adjustment (GIA) have been removed from these records. Light green = Iceland (Gehrels et al., 2006), purple = Nova Scotia (Gehrels et al., 2005), bright blue = Connecticut (Donnelly et al., 2004), blue = Nova Scotia (Gehrels et al., 2005), red = United Kingdom (Gehrels et al., 2011), green = North Carolina (Kemp et al., 2011), brown = New Zealand (Gehrels et al., 2008), grey = mid-Pacific Ocean (Woodroffe et al., 2012).
Wer sieht wie die Zukunft?
Nils-Axel Mörner, Paleogeophysics & Geodynamics, Stockholm publizierte anschaulich, wie nach seinen Analysen (und nicht Simulationen) der Meeresspiegel in der nahen Zukunft verlaufen wird.
Bild 6 [5] Zukunfts-Projektion des Meeresspiegels lt. Uni Stockholm, Prof. Mörner
Man kann bei gleicher Datenlage auch vollkommen andere Zukunftsszenarien vermuten – wie zwei führende deutsche Klimaforscher des PIK es mit dem Bild 7 zeigen. Wobei zu diesen Szenarien die aktuelle Meldung dieses Institutes geradezu „banal“ erscheint. Vielleicht konnten sich die Chefs diesmal nicht ganz durchsetzen oder der neue Supercomputer des PIK war falsch gefüttert.
Trotzdem für den Autor ein exemplarisches Beispiel, dass die Klimawissenschaft im Wesentlichen politisch agiert und vom gemeinsamen Suchen nach Wahrheit weit entfernt ist.
Bild 7 [6] Pegel-Zukunfts-Vermutungen zweier deutscher PIK Klimawissenschaftler und vom Rest der Welt
Quellen
[1]
PIK Pressemeldung vom 10.03.2016: Meeresspiegelanstieg: Zu groß zum Wegpumpen
https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/meeresspiegelanstieg-zu-gross-zum-wegpumpen
[2]
IPCC WG1 AR5 All Final 2013: Climate Change 2013 The Physical Science Basis
[3]
Nils-Axel Mörner: SETTING THE FRAMES OF EXPECTED FUTURE SEA LEVEL CHANGES BY EXPLORING PAST GEOLOGICAL SEA LEVEL RECORDS
[4]
Australian Bureau of Meteorology and Fiji Meteorological Service2011: Current and future climate of the Fiji Islands
[5]
Nils-Axel Mörner, Paleogeophysics & Geodynamics, Stockholm, Sweden, Prasentation 2007: Sea level changes from past and present records to future estimates
[6]
PIC 2007, Wilfried Endlicher, Friedlich-Wilhelm Gerstengrabe: Der Klimawandel
Weiterführender link.