Damit wird stets die Geschichte vom harten Schicksal der Eisbären in der Arktis verbunden, die angeblich bald keine Eisschollen mehr vorfinden, auf denen sie leben und jagen können. Was die Presse nicht berichtet, ist die in Ermangelung von verlässlichen Daten über die Eisbärenpopulationen unklare Situation, die eine Bewertung schwierig macht. Die bedeutende Internationale Union for Conservation of Nature IUCN hat 2014 folgende Zahlen festgestellt: Von den 19 Eisbären-Populationen mit insgesamt ca. 26.000 Tieren sind
· 3 abnehmend,
· 6 stabil,
· 1 zunehmend,
· und für 9 Populationen gibt es unzureichende Daten.
Die genauesten Daten stammen aus Kanada; in der Russland zugewandten Seite der Arktis leben die Populationen, über die man zu wenig weiß.
Unstrittig ist, dass eine dauerhafte Verringerung der Meereisfläche die Lebensbedingungen der Eisbären verschlechtern würde; ein weiterhin bestehendes Problem ist jedoch auch die Jagd. Was ebenfalls nicht allgemein bekannt ist: Heute leben eindeutig mehr Eisbären als vor 50 Jahren.
Die Entwicklung in der Arktis
Betrachtet man die Entwicklung der Meereisfläche am Nordpol, dann ist eine stetige Abnahme seit dem Beginn der Satellitenmessungen festzustellen, wie es die Abb. 1 und auch die Abb.2 zeigen.
(Lit.1 und 4).
Abb. 1: Monatliche Meereisfläche der Arktis von 1979 bis 2016, dargestellt als Abweichung vom Mittelwert, von 1979 bis 2016. Der Rückgang endete zwischen 2005 und 2006 und die Eisfläche blieb dann für eine Dekade im Mittel unverändert. Der Januar 2016 zeigte einen Rückgang; dies führen die NSIDC-Experten auf das El Niño-Ereignis in der 2. Jahreshälfte von 2015 zurück.
Quelle: "Cryosphere Today" von der Arctic Climate Research der Universität von Illinois (Lit.4)
Der gegenüber 2015 zu Beginn des Jahres 2016 eingetretene Rückgang der Eisfläche wird von Wissenschaftlern auf das in längeren Zeitabständen (zuletzt 1998) eintretende El Niño-Wetterphänomen im östlichen Pazifik zurückgeführt, das weltweit einen kurzen Erwärmungsschub bewirkt. Nach El Niño folgt in wenigen Jahren das wieder mit einer Abkühlung verbundene, ebenfalls natürliche La Niña-Ereignis.
Macht sich auch hier – wie in der Antarktis (s.u.) – der Stopp der globalen Erwärmung bemerkbar ? Erst die Daten der Folgejahre werden diese Frage beantworten; aber die NSIDC-Wissenschaftler (US National Snow and Ice Data Center) verweisen auf eigene Beobachtungen und eine interessante Prognose dazu:
"Bis in die 90er Jahre zeigen die Beobachtungen einen Anstieg in dem Tempo des Eisverlustes im nordatlantischen Sektor der Antarktis, dem eine Verlangsamung in den letzten Jahren folgte. Der beobachtete Trend über die Periode 2005 bis 2015 ist tatsächlich positiv (eine Tendenz zu mehr Eis). In einer neuen Veröffentlichung in den Geophysical Research Letters zeigen Wissenschaftler des National Centre for Atmospheric Research NCAR, dass ihr Community Earth System Model CESM in der Lage ist, diesen Zeitraum des winterlichen Eis-Wachstums im Nordatlantik vorherzusagen. Diese Studie sagt voraus, dass in naher Zukunft das Meereis in diesem Teil der Arktis wahrscheinlich stabil bleibt oder sogar anwächst." (Zitat Ende).
Damit bestätigt sich der sich aus dem jüngsten Teil der Kurve von Abb. 1 ergebende Trend, dass es in der Arktis bereits einen Stopp des Meereis-Rückganges gibt und die Voraussagen des NSIDC und des NCAR besagen, dass dieser Stopp anhalten und evtl. wieder in eine Zunahme übergehen wird. (Aus Abb.2 kann man auch folgern, dass sich die bereits eingetretene Zunahme fortsetzen wird – s.u.).
Abb.2: Arktisches Meereisvolumen seit 1980. Die kurzzeitig schwankenden Ergebnisse wurden gemittelt, woraus sich ein klareres Bild ergibt.
Quelle: PIOMAS, Polar Science Center, Applied Physics Laboratory (APL), Univ. of Washington (Lit.4 und 5).
Eine weitere Veröffentlichung bestätigt diese Aussagen und Prognosen. Die Grafik von Abb.2, publiziert von der Universität Washington (Lit.5) bestätigt die Zunahme der Meereseisfläche der Arktis, die ab 2012 einsetzte, auch der leichte Rückgang (durch El Niño) ist gut erkennbar.
Die Stagnation der arktischen Eisfläche seit 2006 für eine Dekade stellt sich nun als eine Kombination des Rückgangs von 2006 bis ca. 2011 einerseits und eines deutlichen Anstiegs ab 2012 andererseits heraus. Das bestätigt die Aussagen der NSIDC und des NCAR.
Es ist somit davon auszugehen, dass den Warnern vor dem Verschwinden des arktischen Meereises schon in den nächsten Jahren die Argumente ausgehen werden. Hinzu kommt dann die Entwicklung in der Antarktis (siehe unten), die schon jetzt eine Abkühlung des Ozeans und eine deutliche Zunahme des Meereises zeigt.
Die Entwicklung in der Antarktis
Dass man in den Medien von der Entwicklung am Südpol, also der Antarktis, nichts liest und hört, liegt daran, dass sich daraus schon seit mehreren Jahren keine Paniknachrichten über die globale Erwärmung ableiten lassen. Ganz im Gegenteil, wie die Meereis-Daten zeigen. (Die Eisfläche des antarktischen Festlandes ist und bleibt konstant und wird daher in den Betrachtungen der gesamten antarktischen Eisfläche nicht berücksichtigt).
In der folgenden Abbildung 3 werden die Daten der Meereisfläche und der Ozeantemperatur der Antarktis zusammengeführt, um die Korrelation der beiden Kurven aufzuzeigen. Die Daten stammen vom Koninklijk Nederlands Meteorologisch Instituut (KNMI), das zum Ministerium für Infrastruktur und Umwelt gehört. (Lit.3).
Abb.3: Jährlich gemittelte Ozeantemperatur (blau; rechte Skala) und Veränderungen der Meereisfläche auf der südlichen Halbkugel (rot; linke Skala; Satellitenmessungen). Daten vom KNMI (Niederlande). Bei der Eisfläche sind die Abweichungen vom langjährigen Mittelwert 11 Millionen qkm (Null-Linie) dargestellt. Eine Meeresfläche wird als Eisfläche bezeichnet, wenn sie zu mindestens 15% vom Eis bedeckt ist. Zur Verdeutlichung der Korrelation zwischen den beiden Kurven ist die Meerestemperatur "invertiert" dargestellt, also nach oben abnehmend. Grafik vom NSIDC auf der Grundlage der Daten vom KNMI. (Lit.1, 2 und 3).
Man sieht, dass die durch Satelliten gemessene Meereisfläche seit 1978 bis 1992 annähernd konstant bleibt – der Anstieg der Globaltemperatur hat am Südpol offenbar keine Wirkung. Ab 1992 beginnt sogar ein Anstieg der Eisfläche, der ab 2003 deutlich zunimmt und schließlich ab 2012 in einen dramatischen Zuwachs übergeht und für 2015 einen Rekordwert erreicht. Dass dies mit der fallenden Ozeantemperatur zusammenhängt ist logisch – und wird auch durch die gute Korrelation mit der Veränderung der Eisfläche bestätigt.
Ed Caryl schreibt dazu, dass der südliche Ozean ähnliche Erwärmungs- und Abkühlungs-Zyklen aufweist wie der Nordatlantik – nur nicht so ausgeprägt. Dieser Zyklus wird jetzt negativ und die Temperaturen an Land und im Meer gehen scharf nach unten, während das Eis anwächst.
Es gibt nun kein warmes Meerwasser, das die Eisfläche von unten zum Abschmelzen bringen kann. Der Ozean kühlt sich ab und befindet sich die meiste Zeit unterhalb des Gefrierpunktes.
Es ist nicht weiter verwunderlich, dass diese Entwicklung den Vertretern der Klimakatastrophen-Theorie nicht gefällt und in den Medien keine Erwähnung fand.
Quellen:
Lit. 1: National Snow & Ice Data Center (NSIDC), "Arctic Sea Ice News & Analyses", 4.2.2016, https://nsidc.org/arcticseaicenews/
Lit. 2: Ed Caryl: South Polar Ice Age: Stations Show "Dramatic" Antarctic Peninsula Cooling Since 1998, Sea Ice Surge", NoTricksZone, 8.7.2015, www.notrickszone.com/wp-content/uploads/2015/07/sea-temp-60-75oS.jpg
Lit. 3: KNMI (NL) Climate Explorer, Time Series, 23.1.2016,
www.climexp.knmi.nl/getindices.cgi?WMO=NSIDCData/S_ice_extent&station=SH_seaice_extent
Lit.4: Pierre S. Gosselin: "Arctic Sea Ice May Have Turned The Corner As Ice Volume Picks Up Over Past Years", 12.2.2016, http://notrickszone.com/2016/02/12/arctic-sea-ice-may-have-turned…
Lit. 5: Polar Science Center, Applied Physics Center (APL), Univ. of Washington,
St. Augustin, 20.2.2016
Sie müssen nicht immer nur das lesen, was Ihren eigenen Vorurteilen entspricht.
Eine beliebig dicke Eisschicht kriegen Sie auch bei einer Wassertemperatur von -5°C nicht hin, besonders dann nicht, wenn es sich um Salzwasser handelt.
MfG
MfG
Ebenfalls wird unterschlagen das in der Antarktis zwar die Fläche wächst, aber das Volumen sinkt.
Das passt halt nicht ins Weltbild.
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Sehr geehrter Herr Geyer
Ihre Behauptung ist hier nicht nachvollziehbar. Sprechen sie vom antarktischen Meereis?
Dazu müsst man eine statistisch gesicherte Mengenmessung habe. Wenn am aber weiß dass das Meereis-Bedeckung mit 15 % als gegeben annimmt, erkennt man, mit wie groben Klötzen hier gearbeitet wird. Das liegt natürlich auch an den Grenzen der Messbarkeit und den entprechenden Messfehlern. Wie dieck das Meereis ist, bleibt aber statistisch kaum fassbar. Gemeinhin rechnet man mit einer Eisdecke von 1 – 2 m, aber auch erheblich dickere Schichtpakete wurden beobachtet.
Vermutlich minen sie aber nicht das Meereis, sondern das Festlandseis. Hier gibt es unterschiedliche Studien, die zum Teil von einem Masseverlust, zum Teil von einem Massezuwachs ausgehen. Zum Einen kommen darin gravimetrische Methoden (GRACE) als auch altimetrische Methoden (Lasermessungen) zum Einsatz. Die Ergebnisse sind schwierig, da das Eis fließt und die Ergebnisse zum Teil widersprüchlich sind.
Wir können lediglich feststellen, dass die Oberflächentemperaturen keinen erkennbaren Trend aufweisen. Niederschläge und Flussgeschwindigkeiten können Veränderungen in beiden Richtungen ermöglichen, Betragsmäßig dürften diese aber in Bezug zur gesamten Eismasse marginal sein.
„#5:Herr/Frau B. Geyer, die behauptete Verminderung des Rückgangs des antarktischen Eises („Volumen sinkt“) trotz zunehmender Ausdehnung des Mehreises ist ganz sicher gelogen, …“
Sicher nicht, wissen Sie, wie ein Gewässer zufriert? Kann man mit -5°C eine beliebig dicke Eisdecke erzielen?
am Donnerstag, 17.03.2016, 23:08
#3 Pseudonym T.Heinzow
Die Kaffeesatzleserei ist wohl hauptsächlich beim Author des Artikels zu finden. Im Rahmen seines Herauspickens von „Eiszunahmeaspekten“ unterschlägt er das der „Zunahmetrend“ mittlerweile von Rekordminimas der Ausdehnung begleitet wird und auch die Masse startend mit 2015 einen Starken Abnahmetrend zeigt. ElNinos haben bisher wenig Einfluss auf die Entwicklung des Arktischen Eises genommen so das diese Theorie anzuzweifeln ist.
Ebenfalls wird unterschlagen das in der Antarktis zwar die Fläche wächst, aber das Volumen sinkt.
Das passt halt nicht ins Weltbild.
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Volumen = Fläche x Dicke. Wo nimmt denn die Eisdicke mehr ab, als die Fläche zunimmt?? Ansonsten geht Ihre Gleichung ja nicht auf….
Zudem fehlt auch eine physikalische Erklärung bei einer Oberflächentemperatur weit unter 0.
Bis auf die rel. kleine Halbinsel gegenüber Südamerika wird es da auch im Sommer nicht über -20°. Der Kälterekord (Satellit) im dunklen Winter betrug 2013 -93,2 °C irgendwo auf dem Hochplateau im Osten.
Bleibt also nur die Meerestemperatur (Wasser).
Nun, die kann man doch messen,
hat man auch.
Ist sie gestiegen?
Nein, leicht gesunken.
Natürlich stört die menschenfeindlichen Allarmisten die ZUNAHME des Arktischen Eises gewaltig, denn hier liegt ca.90% des Festlandeises dieser Erde.
mfG
Die Kaffeesatzleserei ist wohl hauptsächlich beim Author des Artikels zu finden. Im Rahmen seines Herauspickens von „Eiszunahmeaspekten“ unterschlägt er das der „Zunahmetrend“ mittlerweile von Rekordminimas der Ausdehnung begleitet wird und auch die Masse startend mit 2015 einen Starken Abnahmetrend zeigt. ElNinos haben bisher wenig Einfluss auf die Entwicklung des Arktischen Eises genommen so das diese Theorie anzuzweifeln ist.
Ebenfalls wird unterschlagen das in der Antarktis zwar die Fläche wächst, aber das Volumen sinkt.
Das passt halt nicht ins Weltbild.
Übrigens. Die Quellenliste ist scheinbar fast nicht mehr vorhanden. Entweder 404 oder Meldungstext „Datei kann nicht gefunden werden“.
„In 2-3 Jahren werden die Kuzrzeittrends umdrehen und wieder dem Langzeittrend folgen.“
Solange Sie nicht alle physikalischen Mechanismen der ständig stattfindenden Meereisschmelze im Arktischen Ozean ist eine (Trend-)Vorhersage Kaffeesatzleserei.
Das arktische Meereis schmilzt weitaus überwiegend durch den Golfstrom
In 2-3 Jahren werden die Kuzrzeittrends umdrehen und wieder dem Langzeittrend folgen. Die aktuellen Daten des minimalwerte September 2015 und die aktuellen Werte (Volumen/Ausdehnungen) zeigen schon wohin die Werte für 2016 gehen werden.
Sehr geehrter Herr Keil,
Den Fehler in den dort gezeigten Abbildung 1
http://tinyurl.com/h3lhyl5
haben Sie durch die Übernahme der Abbildung von Cryosphere Today eliminiert. Leider haben Sie die entsprechende Textpassage nicht hinreichend redigiert. Noch immer schreiben Sie: „Damit bestätigt sich der sich aus dem jüngsten Teil der Kurve von Abb. 1 ergebende Trend, dass es in der Arktis bereits einen Stopp des Meereis-Rückganges gibt [. . . ]“.
Wenn Sie die Daten auswerten, aus der die Abbildung erstellt wurde, dann sehen Sie einen deutlichen negativen Trend für die Jahre 2005 bis 2015. Ich hatte schon im Vorgänger-Blog darauf hingewiesen, dass man die Graphik der Abb. 1 hier im Detail ansehen kann:
http://tinyurl.com/uiuc-arcticSIEAnomaly
Beim NSIDC können Sie sich die Daten herunterladen. Egal wie Sie es drehen, die NSIDC-Daten ergeben für 2005-2015 keinen Stillstand. Wir haben derzeit eine leichte Zunahme des mehrjährigen Eises, wie es sich dann auch im PIOMAS-Modell (Modell nicht gemessen) wiederspiegelt.
Ihre Literaturangabe 5 bringt einen 404-Fehler (Toter Link). Warum verweisen Sie nicht auf die gute Linksammlung von Antony Watts:
http://wp.me/P7y4l-5Kc
Dort finden Sie auch den korrekten Link zu PIOMAS. Hier via Tiny-url
http://tinyurl.com/PIOMAS
Da Sie offensichtlich die „Stillstands“-Interpretation von Pierre Gosselin übernommen haben, sollten Sie sich doch besser mit den Daten auseinandersetzen, anstatt kritiklos Gedanken anderer zu übernehmen. Nachdem das Eis in dieser Saison sich erst spät gebildet hat dürfte sich das mit dem abnehmenden arktischen Meereseis dieses Jahr weiter fortsetzen.