Unsere früher ermittelten WI-Werte stimmen auch über einen kürzeren Zeitraum gut mit der fast WI-freien Station Amtsberg überein

Bild rechts: Landschaft um Amtsberg im Erzgebirge. Quelle

Grafik 1: Die von uns berechneten WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen der letzten 125 Jahre

Aufgrund der statistischen Abschätzungen von R. Leistenschneider haben wir auch kürzere Zeiträume als 120 Jahre WI-bereinigt dargestellt. Hier http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/klimawandel-in-deutschland-teil-2-real-sinken-seit-25-jahren-die-temperaturen/:

Aus den 25 Jahren sind nun drei Jahre später 28 Jahre geworden. Kürzere Zeiträume sind natürlich weniger aussagekräftig, da ein dazukommendes Ausnahmejahr die Trendlinien stark verzerren kann. Auch die nachfolgende Grafik haben wir in früheren Artikeln vorgestellt, um zu zeigen, dass die WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen schon seit 28 Jahren stagnieren. Es wird nur in den Wärmeinseln weiter wärmer, dort, wo meist auch die Messstationen stehen. Mit einer allgemeinen Klimaerwärmung aufgrund zunehmender C02-Konzentrationen hat diese Wärmeinselerwärmung, die sich in den letzten 50 Jahren über ganze Regionen ausgedehnt hat, aber auch gar nichts zu tun.

Grafik 2: Der rote Temperaturverlauf ist nach den Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach gezeichnet. Seit 1988 zeigt die Trendlinie einen leicht ansteigenden Temperaturverlauf. Es wurde wärmer seit 1988. Die grüne Trendlinie zeigt unsere WI-Bereinigung der Deutschlanddaten.

Wäre Deutschland genauso geblieben wie 1988, die gleiche Einwohnerzahl, die gleiche Bebauung, derselbe Energieverbrauch und keinerlei Urbanisierung der Landschaft, dann wäre auch keine Zusatzwärme in die Landschaft eingetragen worden. Die Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes würden sich an der grünen Trendlinie orientieren, haben wir stets behauptet.

Die interessierten Leser unserer Artikel haben immer wieder nach Beweisen gefragt und die von Herrn Leistenschneider entwickelte statistische Abschätzungsmethode kritisiert. Grundsätzlich aber wurde dieser flächendeckende historisch sich entwickelnde WI-effekt anerkannt, nur mit der Höhe war man nicht einverstanden. Auch der DWD gibt auf Nachfrage zu, dass seine erhobenen Daten nicht flächendeckend wärmeinselbereinigt sind. Man erhebe die Daten vom heutigen Deutschland und vergleiche mit früher und da gäbe es nun mal eine Erwärmung, meinte der DWD. Die Interpretation der Erwärmung überlasse man anderen.

Gefunden: Vor kurzem haben wir die fast WI-freie Klimastation Amtsberg im Erzgebirge näher vorgestellt: http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/gefunden-es-gibt-eine-fast-waermeinselfreie-wetterstation-in-deutschland/

Diese Station und deren Umgebung haben sich laut Aussagen des ortskundigen Betreibers seit 1982, dem Bestehen der Messstation, kaum verändert. Wir können nun die theoretischen Werte unserer Grafik 2 mit der Realität Amtsberg überprüfen

Grafik 3: In die roten vom DWD gemessenen und nicht WI- bereinigtenTemperaturen der letzten 28 Jahre haben wir die Daten der Wetterstation Amtsberg in blauer Farbe eingeblendet. Die Trendlinie fällt sogar etwas stärker als die von uns in Grafik 4 theoretisch ermittelte Trendlinie, was wir aber nicht überbewerten wollen.

Wir können jedoch feststellen: Im fast WI-freien Amtsberg wurde es in den letzten 28 Jahren leicht kälter und in Deutschland stagnieren seit 28 Jahren die Jahrestemperaturen. Nur in den großflächigen Wärmeinseln, dort wo die Menschen wohnen und auch die meisten Messstationen des Deutschen Wetterdienstes stehen, wurde es wärmer.

Aus unserer Grafik 1 ist ersichtlich dass in Deutschland zwischen 1950 und 1975 ein kleines „Kälteloch“ vorlag, bzw. die Wiedererwärmung nach 1850 eine längere Pause einlegte. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, in welcher durch den Wiederaufschwung nach dem Kriege (die Schornsteine rauchen wieder) der CO2-Ausstoß besonders zugenommen hat. Zunehmende CO2-Konzentration, aber leicht abnehmende Temperaturen, das widerspricht der Logik einer konstanten CO2 bedingten Erwärmung. Uns Klimarealisten ist das nicht neu, wir erklären die ständigen kleinen und größeren Klimaschwankungen mit vielerlei Gründen, die zusammenspielen, meistens aber mit der Sonne, der kosmischen Strahlung und dem dadurch hervorgerufen Bewölkungsgrad, bzw. der Sonnenscheindauer.

Unsere Grafik 1 zeigt, dass in diesem Zeitraum WI-bereinigt die Temperaturen sogar leicht abgenommen hätten, bevor nach 1975 die Erwärmung aus vielerlei Gründen sich wieder fortsetzte. Wenn wir unseren Betrachtungszeitraum über 28 Jahre hinaus verlängern und in kühlere Bereiche gelangen wird logischerweise die Trendlinie von einer unmerklich fallenden in eine Gerade und dann in einen leichten Anstieg übergehen. Somit stellen wir uns der Frage, auf welchem Temperaturniveau befinden wir uns derzeit, wenn wir mit früher vergleichen. Bei einer Betrachtungszeit über 20 Jahre hinaus ist eine WI-Bereinigung notwendig. Wir verwenden deshalb gleich den fast WI-freien Standort Amtsberg am Fuße des Erzgebirges.

Grafik 4: Erweitern wir die Grafik auf 30 Jahre, dann geht die fallende Trendlinie auch von Amtsberg verloren, denn die Temperaturen kommen aus einem kleinen „Kälteloch“. In der Grafik sind zwei kalte Jahre links dazugekommen.

CO2-Erwärmungsgläubige und auch der DWD argumentieren deshalb gerne mit längeren Betrachtungszeitraumen und behaupten, der Trend zur weiteren Erwärmung sei doch ungebrochen. Die Trendlinie der Jahrestemperaturen würde schon bei 30 Jahren weiter nach oben zeigen. Wie lange noch?

Ist die Station Amtsberg etwa eine Ausnahme und bestätigt nur zufällig unsere theoretisch ermittelten WI-Bereinungswerte? Um den häufig geäußerten Kritiken zu begegnen, die Messwerte von Privatstationen seien erstens fehlerhaft, und zweitens seien die Untersuchungszeiträume von um oder unter 30 Jahren zu kurz für statistisch signifikante Aussagen, haben wir uns auf die Suche nach geeigneten DWD- Stationen begeben. Dabei interessierten uns sowohl besonders ländliche, WI- arme Orte, aber auch solche mit starker Verstädterungstendenz, um anhand direkter Stationsvergleiche einen wesentlichen Teil der WI- Effekte, nämlich den „Urban Heat Island Effect“ (UHI, städtischer Wärmeinseleffekt) nachweisen zu können. Fündig wurden wir bei Frankfurt/Main (Flughafen) als Beispiel für eine stark WI- belastete Station, hauptsächlich durch UHI- Effekte, und Schneifelforsthaus in der Eifel (sehr ländlich, geringe WI- und überhaupt keine UHI- Effekte). Die Werte waren bis 1953 und damit über 63 Jahre verfügbar; der Vergleich der Jahresmittelwerte beider Stationen sieht so aus:

Grafik 5: Die viel stärkere Erwärmung in Frankfurt/Main ist hauptsächlich auf verstädterungsbedingte WI- Effekte (Flughafenausbau, starkes Wachstum bei Einwohnerzahlen und Verkehr) zurückzuführen.

Nun könnten freilich Vertreter der CO2- Erwärmungstheorie argumentieren, der Temperaturanstieg im sehr WI- armen Schneifelforsthaus mit fast 1,5 Kelvin sei ja ebenfalls beträchtlich. Doch welche Ursachen er im Wesentlichen hatte, zeigt unsere letzte Grafik (wir griffen hierbei auf die DWD- Deutschlandmittel zurück, weil für Schneifelforsthaus keine Daten der Sonnenscheindauer verfügbar waren):

Grafik 6: Entwicklung der Deutschland- Mittelwerte der Lufttemperatur, der Sonnenscheindauer und der Häufigkeit aller Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil (jeweils Jahreswerte). Deutschland erwärmte sich insgesamt also etwas schneller, als die WI- arme Station Schneifelforsthaus. Bei jahreszeitbezogener Betrachtung (hier nicht gezeigt) wirkten außer den WI- Effekten im Winter besonders die Häufigkeitszunahme westlicher bis südwestlicher Lagen, im Frühling und Sommer mehr Sonnenschein und südliche Lagen, im Herbst mehr Süd- und Südwestlagen, besonders erwärmend.

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Studie: Grönländischer Eisschild bewegt sich inzwischen langsamer als während der letzten 9000 Jahre

Bild rechts: Die mittlere Geschwindigkeit der Bewegung des grönländischen Eises während der letzten 9000 Jahre (link), dessen gegenwärtige Geschwindigkeit (Mitte) und der Unterschied zwischen beidem (rechts). Nach Joseph A.MacGregor.

Die Ergebnisse sind in der Science-Ausgabe vom 5. Februar veröffentlicht. Die Forscher sagen dazu, dass diese Ergebnisse nicht die Tatsache ändern, dass der Eisschild alles in allem an Masse verliert und zum Anstieg des Meeresspiegels beiträgt. An der Peripherie von Grönland werden die Gletscher rapide dünner. Allerdings verdickt sich das riesige Inlandeis von Grönland allmählich immer mehr – ein Prozess, der in der Studie klarer wird.

„Die Wissenschaftler sind sehr interessiert daran zu verstehen, wie sich die Eisschilde bewegen, und wie sich diese Bewegung zu denen in der Vergangenheit unterscheidet. Unsere Paläo-Geschwindigkeits-Karte für Grönland ermöglicht es uns, den Fluss des Eisschildes jetzt im Zusammenhang mit den letzten vielen Jahrtausenden abzuschätzen“, sagte Leitautor Joe MacGregor vom Institute for Geophysics (UTIG) an der University of Texas in Austin, eine Forschungsabteilung der Jackson School of Geosciences.

Die Studie baut auf früheren, von der UTIG geleiteten Forschungen auf, die eine Datenbasis entwickelten für viele Schichten innerhalb des grönländischen Eisschildes. Mittels dieser Datenbasis haben die Wissenschaftler die Fließgeschwindigkeit der letzten 9000 Jahre bestimmen können – was im Endeffekt zur Erstellung einer Karte der „Paläo-Geschwindigkeit“ geführt hat.

Ein Vergleich der Paläo-Geschindigkeits-Karte mit derzeitigen Fließraten ergab, dass das Innere des Eisschildes sich jetzt langsamer bewegt als während der meisten Zeit des Holozäns, einer geologischen Periode, die vor 11.700 Jahren begann und bis heute andauert.

„Wie viele andere auch hatte ich den sich fortsetzenden dramatischen Rückzug und Fließ-Beschleunigung des Eisschildes im Hinterkopf. Darum habe ich vermutet, dass sich auch dessen Inneres schneller bewegt, aber das war nicht der Fall“, sagte MacGregor.

Die Autoren fanden drei Gründe für diese Verlangsamung. Der erste ist, dass die Schneefallmengen während der letzten 9000 Jahre allgemein stärker waren, zweitens ist es das langsame Versteifen [stiffening] des Eisschildes mit der Zeit und drittens der Kollaps einer „Eisbrücke“, die normalerweise das grönländische Eis mit dem auf der nahe gelegenen Ellesmere-Insel verbindet. Am meisten interessierten die letzten beiden Gründe.

„Das Eis, dass sich aus Schneefällen in Grönland während der letzten Eiszeit gebildet hat, ist etwa dreimal so weich als das Eis, das sich heute bildet“ sagt William Colgan von der Lassonde School of Engineering an der York University, ein Mitautor der Studie.

Infolge dieses Unterschiedes wird der Eisschild allmählich immer härter. Als Konsequenz fließt er langsamer und wird mit der Zeit immer dicker. Dieser Effekt ist am wichtigsten im südlichen Grönland, wo höhere Schneefallmengen zu einem rapiden Ersatz von Eis aus der letzten Eiszeit durch Eis während des Holozäns.

„Aber dies konnte nicht erklären, was anderswo in Grönland los war, vor allem im Nordwesten, wo es nicht so viel schneit und der Versteifungseffekt daher nicht so bedeutend ist“, sagte MacGregor.

Die Erklärung der Verlangsamung im Nordwesten liegt im Zusammenbruch einer „Eisbrücke“ über die Nares-Straße vor 10.000 Jahren. Sie hatte das grönländische Eis mit dem auf der Ellesmere-Insel verbunden. Der Kollaps der Eisbrücke am Ende der letzten Eiszeit hat zu einer Beschleunigung im Nordwesten geführt, doch hat sich die Fließgeschwindigkeit seitdem wieder verlangsamt.

Diese Änderungen, die vor tausenden von Jahren begonnen hatten, beeinflussen unser Verständnis des sich ändernden grönländischen Eisschildes noch heute. Wissenschaftler arbeiten oft mit GPS und Altimetern auf Satelliten, um die Seehöhe der Eisoberfläche zu vermessen und zu untersuchen, wie viel Eismasse bei dem gesamten Eisschild verloren geht oder hinzu kommt. Korrigiert man andere bekannte Auswirkungen auf die Seehöhe der Eisoberfläche, scheint jede zusätzliche Verdickung vermutlich stärkeren Schneefällen geschuldet zu sein, aber diese Studie zeigt, dass dies nicht unbedingt der Fall sein muss.

Wir sagen, dass die jüngste Zunahme von Schneefällen nicht notwendigerweise die heutige Verdickung des inneren Eisschildes erklärt“, sagte Colgan. „Verwendet man Satelliten-Altimeter zur Bestimmung, wie viel Eis Grönland verliert, wird man vermutlich eine nicht ganz richtige Antwort bekommen, es sei denn, man zieht diese sehr langfristigen Signale in Betracht, wie sie das Innere eindeutig zeigt“.

Link: http://wattsupwiththat.com/2016/02/05/greenland-ice-sheet-moving-slower-now-than-in-the-last-9000-years/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Der Übersetzer bedankt sich bei Herrn Hartmut Hüne für den Hinweis auf diesen Beitrag.




„Lasst es im Boden“-Kampagne in der realen Welt

Bei der Kampagne geht es um alle fossilen Treibstoffe: Öl, Gas und Kohle. Anstatt einer Energiepolitik „alles des oben Genannten“ wollen sie, wenn es um fossile Treibstoffe geht, „nichts von dem oben Genannten“. Ein großer Teil dieser Bemühung konzentriert sich auf das Verhindern der Förderung fossiler Treibstoffe auf in öffentlichem Besitz befindlichen Ländereien – was von den Präsidentschafts-Kandidaten Senator Bernie Sanders und Hillary Clinton unterstützt wird. Das jüngste Moratorium bzgl. des Leasings öffentlichen Landes für den Kohle-Bergbau, verkündet von Innenministerin Sally Jewell wird als ein großer Sieg für „Lasst es im Boden!“ betrachtet.

Über diese Bewegung habe ich bereits im Dezember etwas geschrieben. Im Januar hat die Los Angeles Times einen Leitartikel für einen der Führer der Bewegung veröffentlicht, nämlich Bill McKibben, mit der Überschrift [übersetzt]: „wie man einen Pfahl durch das Herz des Zombies fossile Treibstoffe treibt“. Darin schreibt McKibben: „Im Mai wird eine sich auf sechs Kontinente erstreckende Koalition organisiert, die sich in zivilem Massen-Ungehorsam engagiert für ,lasst es im Boden’“.

Während die Themen in Big News diesen Kampf befeuern, sind kleinere, symbolische Siege Teil der Strategie. Bei der Vorstellung des Planes Ende letzten Jahres schreibt The Hill: „Es erstreckt sich auf lokale Kämpfe, über kleine Bohrlöcher, Kohleminen und Infrastruktur“.

Hier folgt, wie ,lasst es im Boden!‘ in der realen Welt aussieht – in „lokalen Kämpfen“ und „über kleine Bohrlöcher“:

In einem Vorort von Albuquerque, der mehr für die Herstellung von Computer-Chips bekannt ist als für die Extraktion von Rohöl, tut die anti-fossile Masse alles, was sie kann, um zu verhindern, dass „ein kleines Bohrloch“ entwickelt wird.

In Rio Rancho in New Mexico ist die Firma Intel der Haupt-Arbeitgeber. Außerdem sind dort viele Call Centers ansässig – wobei das Sprint call center kürzlich ankündigte zu schließen, wodurch 394 Arbeitsplätze vernichtet werden. New Mexico weist die höchste Arbeitslosenquote der USA auf: 6,8%.

Rio Rancho liegt in der Sandoval County [entspricht etwa unseren Landkreisen. Anm. d. Übers.] – wo sich gegenwärtig im nördlichen Teil 600 Öl- und Gas-Bohrstellen befinden auf öffentlichem Land. Dem NM Tax Research Institute zufolge verschifften die Erzeuger in Sandoval County im Jahre 2013, als die Ölpreise höher lagen, 1,08 Millionen Barrel Öl im Wert von 86 Millionen Dollar sowie Erdgas im Wert von 1,6 Milliarden Dollar.

Nach der Pachtübernahme der Mineralrechte im vorigen Jahr hofft ein Unternehmen in Oklahoma, nämlich SandRidge Energy Inc., eine Erkundungsbohrung durchführen zu können. Die Bohrung, die bereits von der staatlichen Oil and Conversation Division (OCD) genehmigt worden ist, liegt „etwa vier Meilen [ca. 6 km] außerhalb der Stadtgrenzen von Rio Rancho“, berichtet das Albuquerque Journal. Es wird ein vertikales Bohrloch sein, gebohrt bis zu einer Tiefe von 10.500 Fuß [ca. 3000 m] – was zu erreichen innerhalb von 25 Tagen geplant ist. Bis das Loch gebohrt und gesichert ist, werden die Ingenieure nicht wissen, ob die Ressource vielversprechend ist, und falls ja, ob sich hydraulisches Brechen lohnt. Die OCD-Erlaubnis erstreckt sich auf das Bohren, Vervollständigen und Erschließen des Bohrloches. Jami Grindatto, Präsident und geschäftsführender Direktor der Sandoval Economic Alliance sagt, dass der umweltliche Fußabdruck „klein“ sein wird.

Schon zuvor wurden viele Erkundungsbohrungen im Albuquerque Basin durchgeführt, von denen nicht beabsichtigt war, sich ökonomisch zu rechnen – obwohl Öl gefunden worden ist.

Um mit dem Bohren zu beginnen braucht SandRidge eine zoning variance von der County. Am 10. Dezember hielt das Planning and Zoning Committee eine umstrittene Anhörung ab, um Meinungen der Öffentlichkeit bzgl. des Antrags von SandRidge zu hören. Es gab so viele Wortmeldungen, dass weder ausreichend Zeit noch Raum zur Verfügung stand, um alle zu Wort kommen zu lassen. Ein weiteres Treffen wurde in größerem Rahmen für den 28. Januar anberaumt. Dort verbreiteten Dutzende Personen allgemeine Punkte gegen Fracking; äußerten sich vage über Verschmutzung, Erdbeben und/oder Wasserverschmutzung. Das Komitee forderte die Redner vergeblich auf, beim Thema zu bleiben und nur über dieses eine Bohrloch zu sprechen – diesen einen Antrag.

Einige Wenige sprachen tapfer gegen die feindliche Menge an und unterstützten das Projekt – nur um sofort ausgebuht zu werden.

[Das ist ja wie im Zoo bei den Affen! Anm. d. Übers.]

Es war inmitten dieser Atmosphäre, dass das Komitee verlangte, dass die Emissäre der County die Anforderung ablehnen sollen. Im Wesentlichen hoben sie ihre Hände und räumten ein, dass sie nicht ausreichend informiert waren, um mit den Feinheiten des Antrags umzugehen – weshalb man solche Entscheidungen lieber auf staatlicher Ebene treffen sollte, wo es Ingenieure und Geologen gibt, die den Prozess verstehen.

Die Emissäre von Sandoval County können immer noch die spezielle Erlaubnis auf ihrem Treffen am 18. Februar erteilen – sind sie doch die letztendlichen Entscheidungsträger.

Im Dezember hat Sandoval County-Kommissionsmitglied James Dominguez gesagt, dass er „einige wesentliche Bedenken habe, dass die Bohrung die Wasserversorgung und die Luftgüte in Rio Rancho gefährden könnte“. KOAT News zitiert Dominguez mit den Worten: „Ich weiß, dass es irgendwann unsere Wasserressourcen verschmutzen wird“ — und das trotz der definitiven EPA-Studie vom August 2015, in der bestätigt wurde, dass das hydraulische Brechen die Wasserversorgung nicht gefährdet.

Während der letzten paar Jahre, als die Ölpreise höher lagen, haben Encana und WPX etwa 200 Bohrlöcher mit gleicher Geologie gebohrt, 70 davon in Sandoval County. Es gab nicht einen einzigen Fall irgendeiner Störung, eines Schadens oder einer Verseuchung von Grundwasser. Was das betrifft, während der letzten 50 Produktionsjahre in Sandoval County gab es nicht einen einzigen Fall von Schädigung des Grundwassers – und das, obwohl die Technologie- und Sicherheitsstandards nicht so fortschrittlich wie heute waren. Vielleicht bietet das bevor stehende Treffen eine Gelegenheit, den politischen Entscheidungsträgern mehr faktische Informationen zu geben.

Ein „kleines Bohrloch“ außerhalb einer Gemeinde am Stadtrand von Albuquerque, das Arbeitsplätze schaffen und der lokalen und staatlichen Wirtschaft helfen könnte, könnte blockiert werden wegen ein paar Dutzend Agitatoren, die die County dazu bringen könnten, „es im Boden zu lassen“.

Einen Tag später feierte ein anderer kleiner Ableger der Anti-Fossil-Bewegung einen fast unbedeutenden Sieg, der die Bewegung stärkt. Dieses Mal in Kalifornien.

Am 29. Januar wurde eine Regelung erreicht in einem Gerichtsverfahren, das Umweltgruppen vor zwei Jahren gegen zwei Agenturen der [US-]Bundesregierung angestrengt hatten mit der Behauptung, dass diese Offshore-Fracking und andere Arten von Hochdruck-Verfahren erlaubt hätten: das Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) und das Bureau of Safety and Environmental Enforcement (BSEE). Die Regelung verlangt die Kenntnisnahme der Öffentlichkeit für jedweden Antrag auf Fracking. Zusätzlich haben die Agenturen zugestimmt, etwas zur Verfügung zu stellen, was auf eine „programmatische“ Abschätzung der potentiellen Auswirkungen derartiger Techniken auf die küstennahe Umwelt hinausläuft.

Liest man die Presseerklärungen der Umweltgruppen, würde man denken, dass diese regierungsamtlichen Agenturen mit ExxonMobil unter einer Decke stecken und dass sie hinterhältig handeln, was die Ölunternehmen Amok laufen lässt. In Wirklichkeit sind die Bohrerlaubnisse beantragenden Unternehmen einem sehr stringenten Antrags-Prozedere gefolgt – mit dem die Anträge genehmigt wurden. Als jedoch die ersten Erkundungsbohrungen durchgeführt worden waren, fand man heraus, dass sie für hydraulisches Brechen ungeeignet waren.

Ein beratender Petroleum-Geologe mit über 30 Jahren Erfahrung – fast ausschließlich in Kalifornien – erklärte es mir so: „Es gibt offshore nicht viel hydraulisches Brechen, weil es einfach wie in den meisten Gebieten von Kalifornien einfach ineffektiv ist. Die meisten Felsen werden angemessen von Mutter Natur gebrochen. Allgemein gesagt, Fracking ist effektiv an einigen wenigen Stellen, wo es ohne jeden Zwischenfall seit den vierziger Jahren praktiziert worden ist. Das ist kein Thema“.

Die Regelung fordert eine „programmatische“ Umweltabschätzung, die bis zum 28. Mai abgeschlossen sein muss. Während dieser Zeit werden „die Agenturen die Genehmigung von Bohrungen zurückhalten“. Die von mir angesprochenen Kreise sagten mir, dass auch dies keine große Sache war – was erklären würde, warum ExxonMobil und das American Petroleum Institute zugestimmt haben, nicht gegen diese Regelung zu sein. Bei dem gegenwärtig niedrigen Ölpreisniveau reißen sich die Unternehmen nicht um neue Bohrziele. Man glaubt, dass wenn die Abschätzung erst einmal vollständig ist, die bestehenden Vorschriften als angemessen angesehen werden und der Genehmigungsprozess weitergehen kann.

Außerdem sind sämtliche Offshore-Plattformen in dem Gebiet derzeit geschlossen – eine Überreaktion auf einen Pipeline-Bruch im vorigen Frühjahr.

Also, falls es bei dieser „Regelung“ um wenig mehr als nichts geht, warum kümmert man sich überhaupt darum? Weil es ein Beispiel für jene „lokalen Kämpfe“ ist; die kleinen „Siege“, die die „Lasst es im Boden“-Bewegung motivieren und sie zu größeren Kämpfen ermutigen – wie gegen hydraulisches Brechen in der Tiefsee des Golfes von Mexiko (hier).

Diese beiden Geschichten sind wahrscheinlich nur eine Kostprobe der Schlachten, die in Kommissionen der County und in Regierungsagenturen in ganz Amerika ausgefochten werden. Wie in diesen Fällen beeinflusst eine kleine Handvoll Aktivisten die Politik, die jeden von uns betrifft und Auswirkungen hat auf die Ökonomien unserer Gemeinden, indem potentiell Ausgaben für Bildung und öffentliche Dienstleistungen gekürzt werden.

„Lasst es im Boden!“ ist das neue Gesicht von Umwelt-Aktivismus. Falls sich all diejenigen, die die Rolle verstehen, die Energie für Amerika und unsere Freiheiten spielt, nicht engagieren, nicht an Treffen teilnehmen und Statements aussenden und nicht wählen, haben die Politiker fast keine andere Wahl als zu glauben, dass diese lautstarken Wenigen für die Vielen sprechen.

The author of Energy Freedom, Marita Noon serves as the executive director for Energy Makes America Great Inc., and the companion educational organization, the Citizens’ Alliance for Responsible Energy (CARE). She hosts a weekly radio program: America’s Voice for Energy—which expands on the content of her weekly column. Follow her @EnergyRabbit.

Link: http://oilpro.com/post/22157/keep-ground-work-real-world

Anmerkung des Übersetzers: Die Autorin Marita Noon hat mir per E-Mail geschrieben, was sie zu obigem Beitrag veranlasst hat. Auch das kann man ohne Weiteres auf die Verhältnisse bei uns in D übertragen:

Dank meines weit verbreiteten Netzwerkes werde ich oft auf Vorgänge zum Thema Energie aufmerksam gemacht, die Aufmerksamkeit verdienen. Die obige Kolumne dieser Woche ist das Ergebnis dieser Bemühungen.

Für den Beitrag oben habe ich zwei derartige Vorkommnisse zusammen gefasst, um zu illustrieren, wie die „Lasst es im Boden!“-Bewegung in der realen Welt agiert. Ich hoffe, dass mein Artikel der andauernden Kampagne Aufmerksamkeit verschafft, die gegen Amerikas Energieindustrie und gegen unseren globalen Wettbewerbsvorteil gerichtet ist: billige Energie. Von derartigen Dingen wissen die meisten Menschen vermutlich nichts. Das sollten sie aber, da es sehr wichtig ist, dass man die Taktik in der Öffentlichkeit versteht.

Marita Noon

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Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wissenschaftler entlarvt schonungslos die Klima Behauptung der NOAA

Lesen Sie Dr. Christy’s vollständige Aussage auf www.CFACT.org "

Das ist, wo das reale Maß des Klimasystems in Bezug auf die Atmosphäre vorhanden ist" sagte Christy, ein Klimaforscher an der University of Alabama und Alabamas Staats Klimatologe, bei einer Anhörung vor dem House Science Committee.

"Wenn eine Theorie den Tatsachen widerspricht, müssen Sie die Theorie ändern. Die reale Welt hält sich nicht an schnelle Erwärmung. Die Modelle müssen zurück zur Überarbeitung."

Der republikanische Repräsentant in Texas, Lamar Smith, der Vorsitzende des Ausschusses, berief eine Anhörung zu den Auswirkungen von Präsident Barack Obamas jüngsten UN-Deal in Paris ein, der eine Beschneidung der Kohlendioxid-Emissionen vereinbart.

Christy denkt nicht, dass die UN Vertragsunterzeichnung gut für die Amerikaner ist und bezweifelt die Daten an, mit denen Politiker und Umweltschützer grüne Energiepolitik durchsetzen wollen.

"Einer meiner vielen Interessen am Klima sind die Art und Weise wie die Oberflächentemperaturen gemessen werden und wie Oberflächentemperaturen, vor allem über Land, von ihrer Umgebung beeinflusst werden" schrieb Christy in seiner vorbereiteten Aussage.

Christy arbeitete kürzlich an einer Studie mit dem erfahrenen Meteorologen Anthony Watts als Co-Autor. Es ergab sich, dass die Temperaturjustierungen der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) auf „Kompromissen“ von Temperaturdaten basieren.

Die Studie ergab, die meisten der 1218 Thermometer der NOAA sind in der Nähe von künstlichen Oberflächen und Wärmequellen  angesiedelt, wie Beton, Asphalt und Ausblasungen von Klimaanlagen, die mehr Erwärmung in den US-Temperaturaufzeichnungen verursachten, als bei gut gelegenen Wetterstationen vorhanden war.

Christy und Watts vermuten, dass NOAA seine Temperaturjustierungen auf fehlerhafte Daten stützt (Anstrengungen wurden unternommen, um "Tendenzen" der Temperaturaufzeichnung zu erhalten).

"Ich untersuchte einzelnen Stationen in den verschiedenen Regionen sehr sorgfältig und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Größe des relativ geringen Signals, das wir in dem Menschen verursachten Klimawandel suchen, sehr leicht durch das Wachstum der Infrastruktur rund um die Thermometer-Stationen und der Vielzahl von Änderungen dieser Stationen im Laufe der Zeit verbogen wird, als auch durch die Variabilität der natürlichen Höhen und Tiefen des Klimas ",

 bemerkte Christy in seiner Aussage.

"Es ist schwierig diese verunreinigenden Faktoren darzustellen [zu erkennen], um eine reine Datenmenge für den Nachweis eines Treibhauses zu extrahieren, weil oft der nicht-klimatische Einfluss ebenso ganz allmählich kommt, wie es von einen verstärkten Treibhauseffekt zu erwarten ist".

Das ist der Grund warum Christy argumentiert, dass die von Satelliten gemessenen Temperaturen ein besserer Weg sind um zu prüfen, wie sich Treibhausgase auf das Klima der Erde auswirken. "Der Großteil der atmosphärischen Temperatur hat das größte Signal", sagte Christy in der mündlichen Anhörung, die sich auf den Treibhauseffekt bezog.

Bild CFACT, USA

"Wir haben Messungen dafür – es stimmt nicht mit den Modellen überein." Die von Satelliten abgeleiteten Temperaturen kamen vor kurzem unter Beschuss von Wissenschaftlern, die über die globale Erwärmung mehr alarmiert sind als Christy, aber der Alabama Klimatologe hat diese Kritik aufgegriffen.

"Weil dieses Ergebnis die aktuelle Theorie des Treibhauseffekts in relativ einfacher Art und Weise herausfordert, gibt es mehrere gut finanzierte Angriffe auf diejenigen von uns, die solche Datensätze aufstellen und verwenden und gegen die Datensätze selbst"

Klimamodelle für den Großteil der Atmosphäre (wo Satelliten die Temperatur messen) ergeben 2,5-mal so viel Erwärmung wie von Satelliten und Wetterballons beobachtet. "Es ist aus meiner Sicht eine kühne Strategie, die Ergebnisse der theoretischen Klimamodelle herauszustellen und stattdessen mehrere Beweislinien von Beobachtungen anzugreifen " schrieb Christy.

"Beachten Sie, dass keine der Daten Sätze aus Beobachtungen perfekt sind und gesunde Kontrolle gut ist, aber wenn mehrere unabhängige Gruppen Datensätze generieren und dann, wenn die Ergebnisse von zwei völlig voneinander unabhängigen Systemen (Ballons und Satelliten) eng miteinander übereinstimmen und nicht mit den Ausgaben der Modelle übereinstimmen, dann kann man nur den Kopf schütteln [Amerikaner „kratzen“ sich am Kopf] über die Entscheidung, eine Offensive gegen die Daten zu starten. "

Gefunden auf CFACT vom 02.Feb. 2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://www.cfact.org/2016/02/02/scientist-ruthlessly-debunks-noaa-climate-claim/

Dieser Artikel erschien ursprünglich in The Daily Caller

www.dailycaller.com/2016/02/02/scientist-ruthlessly-debunks-one-of-nasas-central-climate-claims

Gefunden zum Thema:

Satellit und Instrumente (Aufmacher Bild)

http://www.nasa.gov/mission_pages/noaa-n/spacecraft/index.html

Hitzeinseln und Satellitendaten

Weitere Kritik an Messungen und Messstationen

http://www.scinexx.de/dossier-detail-39-13.html




Grüner Staatssekretär Rainer Baake – „Mastermind“ der Energiewende, Teil II

♦ Zwischen 1974 und 1978 war er Aktivist in der Community Organizer Szene von Chicago, die versuchte, durch Infiltration von Regierungen, Verbänden und Instituten, ihre Vorstellungen zu sozialen Reformen mit möglichst vielen Agitationen zu beeinflussen, finanziert durch Stiftungen.

  Seit seiner 1983 bestehenden Mitgliedschaft bei den Grünen und als Unterstützer der Öko-Bewegung zeigte er sich von Anfang an als ein ideologisch geschulter Anti-Nuc- und Pro-Energiewende Aktivist.

 Als Beamteter Staatssekretär im hessischen Umweltministerium (1991 bis 1998) hatte er von Amtswegen auch eine Verantwortung für das hessische Oberbergamt und somit auch für das/die unter Bergrecht 1979 genehmigte Endlager/Untertage-Deponie für hoch-toxische Abfälle Herfa-Neurode. In dieser Zeit ist er schon als ideologisch gesteuerter, taktisch geschickter Zerstörer von funktionierenden technischen Betrieben bekannt geworden.

 Als Beamteter Staatsekretär im Bundesumweltministerium (1998 bis 2005) und als Beamteter Staatsekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (seit 2014) hat er sich nicht nur für das Abschalten der deutschen Kernkraftwerke eingesetzt, sondern auch für das Quasi-Ende von Gorleben.

In dem Text I sind die Details zu den einzelnen Berufsabschnitten zusammengestellt:

Teil II

Thesen der Agora Energiewende (Dichtung und Wahrheit)

Die Energiewende – korrekter: Wende der Stromerzeugung – ist der Kurzbegriff für die politisch durchgesetzte Wende der Energieversorgung Deutschlands: Das früher robuste und wirtschaftliche System der Energieerzeugung, das auf einem Mix aus Kernenergie, Kohle, Öl, Gas und ‚Erneuerbareren‘  beruhte, wird abgelöst von einer neuen Energieversorgung alleine auf Basis Erneuerbarer Energie (EE) – Windkraft, Sonnenenergie, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme. Die wesentlichen Gründe für diese quasi-religiös fundamentalistische Wende in der Energieversorgung werden dargestellt und im Einzelnen aus naturwissenschaftlicher technischer und ökonomischer Sicht beleuchtet und bewertet: 

♦ Risikovorsorge: Die Risiken der Kernenergie sind prinzipiell nicht beherrschbar. Dies haben die Reaktorkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima gezeigt.

Diese Einschätzung entspricht nicht der weltweiten Erfahrung. Zum einen ist die Technik des Tschernobyl Reaktors nicht mit der Technik der zur Stromgewinnung genutzten Reaktoren vergleichbar, von denen heute 441 in Betrieb sind, deren Betriebszeit laufend erneuert wird und von denen weltweit 66 in Bau sind. Bei der Fukushima-Havarie widerstand der Reaktor einem extrem kräftigen Erdbeben der Stärke 9 auf der Richterskala und einer sehr hohen Tsunami-Welle. Grund der Havarie war eine fehlerhafte Standortauswahl (Fukushima und die German Angst“*). Nach Einschätzung der UNSCEAR und der WHO sind biologische Folgen durch radioaktive Strahlung nach Fukushima keine zusätzlichen Krebsrisiken festgestellt worden. Von den beiden Organisationen zeigt der statistische Vergleich zur Todesrate nach Energiequellen, bezogen auf je eine Billion erzeugter Kilowattstunden (kWh): Kernkraft 90, Wind 150, Solar auf Hausdächern 440, Wasserkraft 1.400 Erdgas 4.000, Biotreibstoffe/Biomasse 24.000, Öl 36.000 und Kohle 100.000.

Zudem ist der hochradioaktive Abfall aus Kernkraftwerken für Hunderttausende von Jahren äußerst giftig, ohne dass bisher eine Lösung für die Endlagerung gefunden wäre.

Diese Aussage ist grundsätzlich falsch, denn die Physik, die Chemie und die lang-zeitliche Entwicklung geologischer Prozesse (Evolution) zeigt, dass sich die Radioaktivität von abgebrannten Brennelementen in rund 100.000 Jahren auf die natürliche Radioaktivität der Natur reduziert, die Radioaktivität wieder aufgearbeiteter Abfälle in etwa auf 10.000 Jahren und die Radioaktivität der bei der Transmutation entstehenden Abfälle in etwa 300 Jahren. Zusätzlich haben ausführliche Studien nachgewiesen (Gorleben – Offizielle vorläufige Sicherheitsanalyse ergibt: Gorleben ist geeignet*), dass es bisher beim Gorleben Endlagerprojekt keine Erkenntnisse gibt, die gegen eine Eignung sprechen. Auch zeigt das Endlager/die Untertage Deponie Herfa-Neurode, dass eine Entsorgung von hoch-toxischen Abfällen, die in alle Ewigkeit hoch-toxisch bleiben, in tiefen geologischen Formationen in Deutschland genehmigungsfähig ist. Dies sollte Baake aus seiner Zeit als Beamteter Staatssekretär im Hessischen Umweltministerium doch aus seiner Vergangenheit wissen. Zur Verdeutlichung des Sachverhaltes wird zum einen auf das in Finnland gerade genehmigte Endlager für hoch-radioaktive Abfälle und zum anderen auf das natürliche Endlager von Oklo in Gabun hingewiesen, das bis ins Detail untersucht wurde und dessen Entstehung deshalb bestens bekannt ist (Offener Brief an kirchliche Würdenträger – Rückfall ins Mittelalter“*). Zusätzlich ist heute zu fragen, ob in Zukunft eine Entsorgung von radioaktiven Abfällen in tiefen geologischen Formationen überhaupt noch notwendig ist. Möglicherweise nein, denn im Juni 2014 ging der neue Reaktortyp BN-800 im russischen Kernkraftwerk Beloyarsk in Betrieb, der als Brennstoff die bei der Transmutation entstehenden Abfälle energetisch nutzt.

Klimaschutz: Bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas entstehen klimaschädliche Treibhausgasemissionen, die die Hauptverursacher für den Klimawandel sind.

Zu diesen erheblichen Schwankungen des Klimas als Folge geologischer Prozesse, die das Klima seit Jahrmillionen ständig beeinflussen, weist ein Kommentar von Herrn Rademacher, einem nicht von der Industrie bezahlten Geologen und Journalist der F.A.Z hin („Die Erde hat kein Thermostat, Die Natur lebt, F.A.Z. vom 16. Dez.): „… Schaut man durch die Brille der Geowissenschaften auf die Prämissen und Zielsetzungen der Pariser Klimakonferenz, bleibt ein bitterer Beigeschmack. Der Grund dafür sind die ‚2 Grad‘ und ‚1,5Grad‘, die als Zielmarke der Maximalerwärmung Vertragsinhalt geworden ist. Solche Zielwerte scheinen die gesamte Diskussion über die globale Erwärmung verblüffend einfach auf einen Punkt zu bringen … Nicht nur ist diese Sicht für einen Geowissenschaftler allzu vereinfachend, sie entspricht auch nicht der Natur. Die Erde selbst hat sich nämlich im Rahmen ihrer natürlichen Variabilität im Laufe der Erdgeschichte nie an das 1,5-Grad-Ziel gehalten. Selbst in den vergangenen tausend Jahren gab es mindestens zwei, jeweils mehrere Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte lange Episoden, in denen die mittleren Temperaturen um mehr als 1,5 Grad von den langjährigen Mittelwerten abwichen. Während des „Mittelalterlichen Klimaoptimums“ war es in Mitteleuropa und auf den Britischen Inseln erheblich wärmer als zuvor und danach. In der „Kleinen Eiszeit“ im 17. Jahrhundert war es dagegen weitaus kälter. Welche natürlichen Vorgänge hinter diesen Klimaschwankungen standen, ist wissenschaftlich noch nicht erwiesen, klar ist aber eins: Menschliche Aktivitäten, vor allem die Verbrennung fossilen Kohlenstoffs, können nicht dafür verantwortlich gewesen sein.

Eine andere natürliche Quelle substantieller Änderungen der globalen Mitteltemperatur sind Vulkanausbrüche. Sobald große Mengen Schwefeldioxid in die höheren Schichten der Atmosphäre gelangen, blockieren die daraus entstehenden Aerosole das Sonnenlicht und kühlen den Planeten. Allein der Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen im Jahre 1991 sorgte über einige Jahre für eine Abkühlung der Nordhalbkugel von bis zu 0,6 Grad. Dabei war diese Eruption nicht nicht einmal richtig stark.Welche Auswirkungen hätten weit heftigere Ausbrüche wie die des Novarupta  (1912) oder die des Tambora (1815) oder gar Megaeruptionen wie die des Laacher Sees, der Yellowstone Caldera oder des Crater Lake im amerikanischen Bundesstaat Oregon?…“

Ein weiterer, fehlender Hinweis bei der Klimadiskussion ist, auf die seit Jahrmilliarden sehr aktiven Plattenverschiebungen und ihre Auswirkungen hinzuweisen. Alleine die mittelatlantische Spreizungszone (Mittelatlantischer Rücken), die vom Nordpol bis zum Südpol reicht, vergrößert sich jährlich im Durchschnitt um mehr als einen Zentimeter. Hinzu kommen die sonstigen unablässig stattfindenden Plattenverschiebungen und Bewegungen an den geologischen Verschluckungszonen. Wegen diesen kontinuierlich andauernden, gewaltigen Gesteins- Massenverschiebungen – die Erdkruste ist im Durchschnitt 35 km dick – muss sich kontinuierlich die Erdachse verschieben, damit der Globus nicht auseinander fliegt, ihn somit in ‚Wucht‘ hält – wie die Bleigewichte beim Reifenwechsel. Als Folge dieser endlosen Erdachseverschiebungen werden die für das Klima wichtigen Meeresströmungen kontinuierlich beeinflusst. Beispielhaft sei hier genannt: Das Erdbeben von Fukushima verschob Honshu, die Hauptinsel von Japan, 2,4 Meter nach Osten und bewegte die Erdachse um 10 bis 25 cm („Fukushima und die German Angst*).

Sogar Patrick Moor, Mitbegründer von GREENPEACE bringt es auf den Punkt (EIKE,20.01.2016): „Die einzige Konstante beim Klima ist der Wandel, im Leben, wie beim Klima. Nichts am derzeitigen Klimawandeln ist unnatürlich. Alles läuft in sattsam bekannten historisch eher mäßigen Bahnen ab. Kurz und bündig!“

Knappe Ressourcen: Kohle, Öl und Gas sind endlich. Je knapper sie werden, desto teurer wird ein auf fossile Energieträger basierendes Energiesystem.

Die Behauptungen des Clubs of Rome, natürliche Rohstoffressourcen seien endlich, berücksichtigen, wie schon oben näher erläutert, nicht unseren naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Trotzdem bleibt bei Laien der Glaube an die vom Club of Rome weltweit verkündete Behauptung, natürliche Ressourcen seien endlich, wie in Stein gemeißelt.

Wertschöpfung vor Ort: Während ein großer Teil der bisherigen Energieträger (insbesondere Öl, Gas, Uran und Steinkohle) importiert wird, sind die Erneuerbaren Energien heimische Energien, die somit die Wertschöpfung vor Ort erhöhen und die Importabhängigkeit reduzieren.

Diese Begründung ist reiner Unsinn! Deshalb nur folgender Kommentar: Wenn wir uns nur auf die in unserem Land vorkommenden Rohstoffe konzentrieren sollten, müssten wir in Deutschland wieder viele völlig unwirtschaftliche Bergwerke in Betrieb nehmen! Das würde wirklich teuer für Deutschland werden, noch teurer als die Energiewende – denn nicht zuletzt die politischen Gesinnungsgenossen des Beamteten Staatssekretärs Baake würden großen Spaß daran haben, diese mit lautstarken Protesten, von Medien zielgerichtet unterstützt, zu verhindern!

Zwölf Thesen zur deutschen Energiewende

Als Beamteter Staatssekretär war Baake engster Mitstreiter des grünen hessischen Umweltministers Joschka Fischer. Später (1998 bis 2005) organisierte er als Beamteter Umwelt-Staatssekretär der Regierung Schröder den Atomausstieg. Seine politische Überzeugung für eine Energiewende nahm er 2006 aus dem Bundesumweltministerium zur Deutschen Umwelthilfe und dann 2012 bis 2013 zur Denkfabrik Agora Energiewende mit. Beide Organisationen führten ihn nach Berlin. Noch als Agora-Chef hatte er seine zusammengewürfelten „Zwölf Thesen zur Energiewende“ vorgestellt, ohne auf die wesentlichsten Rahmenbedingungen für einen solch folgenschweren Technologiewechsel einzugehen. Trotzdem dienen ihm diese Thesen bis heute als Blaupause.

Der erste Hauptsatz seiner Deutschen Energiewende lautet:

1. Im Mittelpunkt stehen Wind und Solar! Denn sie sind die preiswertesten Erneuerbare-Energien-      Technologien und haben das größte Potenzial. Dies wird das Stromsystem und den Strommarkt   fundamental verändern. Aus diesem Hauptsatz der Energiewende leiten sich die anderen Thesen  der Publikation ab:

2. Es gibt keine „Grundlastkraftwerke“ mehr. Gas- und Kohlekraftwerke arbeiten Teilzeit

3. Flexibilität gibt es reichlich – nur  lohnt sie sich bislang nicht

4. Netze sind billiger als Speicher

5. Die Sicherung der Höchstlast ist kostengünstiger

6. Die Integration des Wärmesektors ist sinnvoll

7. Der heutige Strommarkt handelt Kilowattstunden – er garantiert keine Versorgungssicherheit

8. Am Grenzkostenmarkt können sich Wind und Photovoltaik prinzipiell nicht refinanzieren

9. Ein neuer Energiewende-Markt ist erforderlich

10. Der Energiewende-Markt bindet die Nachfrageseite aktiv ein

11.Der Energiewende-Markt muss im europäischen Kontext gedacht werden

12.Effizienz: Eine gesparte Kilowattstunde ist die günstigste.“

Seit dem 09.01.2014 ist Baake Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Nach dem oben Gesagten erübrigt sich eine Bewertung dieser eher wirren, unzusammenhängenden Thesen, denn sie werden, wie jeder erkennen kann, der Komplexität der naturwissenschaftlichen, technischen, ökonomischen und auch ökologischen Herausforderungen einer effizienten Strompolitik bei weitem nicht gerecht, sondern zeigt nur, auf welch wackeligen Beinen die bombastische Baake’sche Energiewende steht. Vor allem, was die jährlich steigenden Kosten für die Stromkunden in Höhe von 28 Milliarden Euro betrifft.  In der genannten Summe sind noch nicht die hohen Abschreibungskosten für die vorzeitige und deshalb unwirtschaftliche Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke, deren Entsorgung und die Kosten für eine bei Adam und Eva wieder beginnenden Endlagersuche enthalten. Sie müssen vor allem von den weniger begüterten Bürgern und der Wirtschaft bezahlt werden, nicht dagegen von dem großen Kreis von Subvention-Gewinnlern in der Bürgerschaft, in den Kommunen und in der Industrie. Wo bleibt seine in den USA gelernte Überzeugung, die Machtlosen und Besitzlosen müssten mit allen Mittel unterstützt werden? War der Zwang zur Macht zu groß? Auch kann man in diesem Zusammenhang fragen, ob man bei den großzügigen, Wende bedingten, für jahrelang garantierten Subventionen indirekt auch an einen Kauf von Stimmen gedacht hat?. Diese Liste ist aber auch ein interessanter Hinweis auf die philanthropische Denkweise des Beamteten Staatssekretärs und auf seine ideologisch stark grüne, bar jeder naturwissenschaftlichen, technischen und ökonomischen Erfahrung. Diese Ablehnung der fundamentalen Gesetze der Geologie könnte bei ihm fast ein Hinweis auf sein im Hintergrund bestehender Glaube an den  Kreationismus sein **).  Nicht nur ideologische sondern auch sektiererische Glaubensrichtungen, die in den USA und zum Teil auch in Deutschland zu finden sind, könnten den sehr teuren Generationspfusch des „Masterminds“ und seine nur in Deutschland vorangetriebenen Energiewende erklären. Denn von 33 Ländern vernichtet nur das eine Land Deutschland seine weltweit führende technische und umweltfreundliche Kernenergiewirtschaft.

Was ist der Grund für diese sehr deutsche Entwicklung?

Hier stellt sich nun die interessante Frage, wie und warum sich nur in Deutschland eine derart irrationale Politik entwickeln konnte und warum die Mehrheit der deutschen Gesellschaft dieser Ideologie auf den Leim gegangen ist. Eine wesentliche von sicherlich mehreren Gründen zeigt der beruflich Werdegang des  Beamteten Staatssekretärs Baake, der bis heute, trotz seiner verantwortlichen Stellung in der Gesellschaft, einen großen Zwiespalt zwischen rationaler und ideologisch geprägter Politik zu zeigen scheint. Deshalb einige Worte zur Erinnerung: Anfang der 70iger Jahre war die Bundesrepublik inmitten eines gesellschaftlichen Wandels, der zunehmend vor allem von der linken Studentenbewegung politisch aktiviert und bis heute zum Teil noch von der Politik und in den Medien gesteuert wird. Dieser Wandel war geleitet von neuen Utopien und den Möglichkeiten für alternative Lebensstile: Systeme seien veränderbar und Moral sei relativ meinten sie wohl. Die mit der linken Selbstbestimmung einhergehende Kritik an bestehenden Institutionen, die sich zunehmend mit der tiefen Angst vor realen und unrealen Umweltgefahren steuern ließ, erfasste insbesondere die deutsche Politik. Denn wie keine andere Protestbewegung ließ sich mit einer ökologistischen grünen Ideologie zusammen mit linkem Gedankengut die zukünftige Apokalypse der Menschheit definieren. Die dabei propagierten großspurigen Behauptungen entsprachen zum großen Teil – wie sich heute zeigt – nicht der Realität. Trotzdem wurden und werden sie von der Regierung bis heute als politische Leitlinien genutzt, um die deutsche Gesellschaft zu verwirren und für das eigene, ausgeprägte Machtstreben zu nutzen („’Die German Angst‘, von H. Fuchs und R. Kamradek“*). Und das bisher mit politischem Erfolg. Doch heute erkennt man, dass sich für viele Bereiche des täglichen Lebens die Behauptung wie die Endlichkeit der Ressourcen, die Gefahren der Kernkraft, die Unmöglichkeit einer sicheren Endlagerung, der Klimakatastrophe und letztendlich auch einer sehr großzügigen, offenen Multikulti-Kultur, die Deutschland bis Ende 2017 etwa 50 Milliarden Euro kosten dürftete ( F.A.Z. vom 02.02.2016), nicht erfüllt haben und nicht erfüllen werden.

Die engen, ideologischen und finanziellen Kontakte zu bekannten Nichtregierungsorganisationen  und insbesondere zu Stiftungen aus den Vereinigten Staaten aber auch Deutschland sprechen bei dem Beamteten Staatssekretär Baake für sich. Denn deren Visionen – die für viele gesellschaftliche Herausforderungen zugegebener maßen Gutes tun wollen – erklären seine ideologisch geschulte   Glaubensgesinnung, verbunden mit philanthropischen Gefühlen. Auch sein  Glaube, die wirklichen Ursachen der größtenteils natürlich bedingten Klimaschwankungen beeinflussen zu können – nicht zuletzt durch seinen Versuch, die Erdachse festhalten zu wollen -, scheint unendlich zu sein. Seine messianische Überzeugung, Rohstoffe sind endlich, Kernkraftwerke seien des Teufels und Langzeit sichere Endlager/Untertage-Deponien seien einer Hybris von Geologen, Bergingenieuren und Kernphysikern geschuldet, stimmt mit den weltweiten Fakten nicht über ein: WHO-Bericht, 443 Kernkraftwerke weltweit, Erfahrungen vom Endlager Herfa-Neurode und dem natürlichen Endlager von Oklo in Gabun und so weiter. Hinter diesen quasi religiösen Glaubensbekenntnissen dürfte bei ihm eher ein sehr großer Wille zur Macht stehen.

Fazit: Der Beamtete Staatsekretär Baake, Mastermind der deutschen Energiewende, wird als geschickter und knallharter Zerstörer einer marktwirtschaftlichen Stromwirtschaft und als fehlgeleiteter Planer und Umsetzer einer neuen, planwirtschaftlich gesteuerten, einer hochsubventionierten und einer die Natur und die Umwelt verschandelnden Energiewirtschaft in die Geschichtsbücher eingehen.

Ein Rückblick auf ein halbes Jahrhundert

Welche Bundesregierung hat den Wohlstand gemehrt, welche verzehrt? In seiner sehr lehrreichen Abschiedsvorlesung knöpft sich Prof. Sinn (F.A.Z. 16 Dezember 2015) der bekannteste deutsche Ökonom die deutsche Wirtschaftspolitik vor: „… Auch die Energiepolitik ist ausschließlich gesinnungsethisch zu begründen, denn sie kann nun einmal keinen Beitrag zur Verringerung der Erderwärmung leisten. Bekanntlich kann das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit seinen Einspeisetarifen den Kohlendioxid-Ausstoß in Europa nicht verändern, weil der schon durch die Menge der von der EU ausgegebenen Emissionszertifikate definiert ist. Und nicht einmal der europäische Emissionshandel selbst kann weltweit etwas bewirken, weil die Mengen an fossilen Brennstoffen, die Europa nicht verbraucht, anderswo angeliefert und verbrannt werden. Man hätte es Max Weber wirklich gegönnt, dieses Anwendungsbeispiel für seine Unterscheidung erleben zu können.

Der Unterschied zwischen der Gesinnungsethik und der Verantwortungsethik liegt darin, dass man für Erstere keinen Sachverstand braucht. Da man bereits die Stellschrauben der Wirtschaftsmaschinerie moralisch bewertet, muss man nicht wissen, wie sie funktioniert. Man kann munter drauflos moralisieren und dann zu einer politisch rationalen, wenn auch ökonomisch unvernünftigen und klimapolitisch wirkungslosen Entscheidung gelangen.

Wer indes verantwortungsethisch handeln möchte, muss ökonomischen Sachverstand haben, weil er wissen muss, wie die Maschinerie auf die Bewegung der Stellschrauben reagiert. Weil er Moral und Ethik nur auf das wirtschaftliche Endergebnis anwendet, braucht er Weitsicht und Durchhaltevermögen. Das gilt heute mehr denn je, weil der öffentliche Diskurs in der Zeit der Internet-Medien kurzatmig, oberflächlich und unkundig geworden ist.

Ökonomen sind gelernte Verantwortungsethiker, denn ihr Fach besteht gerade darin, die Wirtschaftsmaschinerie als solche zu studieren. Sie wollen mit nur schwachen Werturteilen zu möglichst harten und klaren Politikempfehlungen kommen und scheuen die Moralisierung auf der Ebene der Politikmaßnahmen wie die Pest. Dass viele das als herzlos empfinden oder den Sachverstand bezweifeln, ohne ihn selbst zu haben, ist in Kauf zu nehmen…“

***

*) genaue Erläuterungen zu den Einzelthemen sind in meinen Veröffentlichungen enthalten und bei Google unter den genannten Titeln zu finden.

**)  Kreationismus (Google)

Der Kreationismus entstand im 19. Jahrhundert als Widerstand gegen das Postulat eines hohen Erdalters und die darwinsche Evolutionstheorie. Heute richtet sich der Kreationismus gegen die moderne Naturwissenschaften und Atheismus. Seine größte Bedeutung hat der Kreationismus in den christlich-fundamentalistischen und evangelikalen Richtungen in den USA. … In seinen verschiedenen Formen rangiert er zwischen Religionslehren und Pseudowissenschaft. … Heute dominiert die Theorie des Kurzzeit-Kreationismus, der die Schöpfungstage als Kalendertage auffasst. Danach kommt man auf ein Weltalter von 6000 bis maximal 12000 Jahren. Diese Annahmen sind mit nahezu allen Feldern der Naturwissenschaften unvereinbar, also ist der Kreationismus gezwungen, beispielsweise Physik und Geologie neu zu konstruieren.

Auch wenn der Kreationismus in der Öffentlichkeit kaum präsent ist, gehört er in einem Teil der evangelikalen Bewegung und in den meisten Freikirchen in Deutschland inzwischen zu ihrer Weltdeutung. Hier hält man es für selbstverständlich, dass die Bibel Recht und die Naturwissenschaften Unrecht hat. … In freikirchlichem Raum hat sich als Autorität für die Ablehnung der Evolutionstheorie etabliert. Ein Kreis von mehreren tausend Personen unterstützen die Studiengemeinschaft ‚Wort und Wissen‘. Sie ist vermutlich die personell und wissenschaftlich am besten ausgestaltete kreationistische Organisation in Europa.