Dorf in Wales will die Regierung verklagen wegen ihrer ,alarmistischen‘ Behauptung über den steigenden Meeresspiegel

Wütende Dorfbewohner sagen, dass Prophezeiungen von der Art, dass der Meeresspiegel um ein Meter (Anm. der Redaktion: vermutlich meinten sie  1 cm/Jahr) pro Jahr steigt, alarmistisch sind und die Preise für Häuser und Grundstücke massiv haben einbrechen lassen.

Auf einer Versammlung votierten die Bewohner mit überwältigender Mehrheit für eine Klage gegen den kontroversen Shoreline Management Plan 2 (SMP2), und zwar mit den Worten, dass dieser Plan ihre Gemeinde „verschandelt“ [blighted] hätte.

Der Plan bzgl. Fairbourne in Gwynedd, umgeben vom Snowdonia National Park, wurde von lokalen Behörden in Gwynedd und Pembrokeshire entwickelt und von der walisischen Regierung unterzeichnet. Es ist noch nicht geklärt, wer die Rechnung zahlen soll, falls die Klage erfolgreich sein sollte.

Zwar wird das Dorf, gegenwärtig dem Westen von Wales zugeordnet (SMP2), während der nächsten Jahre gegen Überflutung geschützt werden, doch wird es mittel- und langfristig einer „gemanagten Neuordnung“ unterzogen und Fairbourne möglicherweise „aufgegeben“.

Als Folge hiervon sind die Grundstückspreise in Fairbourne eingebrochen, und Unternehmen fürchten um ihre längerfristigen Investitionen.

Der SMP2-Plan stellt fest, dass Fairbourne im nächsten Jahrhundert einen Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter erleben wird, aber eine Aktivistengruppe mit der Bezeichnung Fairbourne Facing Change (FFC), die danach trachtet, das Küstendorf so lange wie möglich zu erhalten, hat diese Aussagen immer als irreführend zurückgewiesen.

Der FFC-Vorsitzende Pete Cole sagte: „Es gibt vier Shoreline Management Plans für Wales, von denen zwei, darunter derjenige, der auch Fairbourne umfasst, die aggressiveren Prophezeiungen bzgl. des Meeresspiegels mit einem Anstieg um einen Meter in hundert Jahren zur Grundlage hat. Die anderen beiden Pläne enthalten optimistischere Einschätzungen. Falls man diese auf Fairbourne angewendet hätte, wäre die zeitliche Frist viele Jahre länger“.

Der SMP2-Plan stellt fest, dass Fairbourne im nächsten Jahrhundert einen Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter erlebt haben wird.

Weiter sagte er: „Es ist einfach lächerlich zu behaupten, dass Fairbourne durch zwei unterschiedliche SMPs geteilt wird, wenn die eine Hälfte des Dorfes 30 bis 40 Jahre eher unter Wasser stehen soll als die andere Hälfte – das ist doch kompletter Unsinn! Die Vorhersage des Meeresspiegelanstiegs 2016, erzeugt von der hochgeschätzten National Tidal and Sea Level Facility kommt zu dem Ergebnis, dass der Meeresspiegel während der nächsten 100 Jahre höchstens um 50 cm und während der nächsten 50 Jahre um höchstens 20 bis 30 cm steigen würde.

Die FFC hat die Prophezeiungen für unseren SMP2 niemals akzeptiert. Jüngste wissenschaftliche Beweise zeigen, dass wir recht hatten“.

FFC und Fairbourne hoffen, mit dem Einklagen ,gesetzlicher Entschädigungen‘ die ursprünglichen Werte aller Liegenschaften und Unternehmen in Fairbourne zurückzubekommen nach den „ungemein schädlichen“ Behauptungen des SMPs.

„Wir sind durch die Aktivitäten der Agenturen schwer geschädigt worden, die diese Pläne übernommen haben ohne an die Konsequenzen zu denken“, fügte Mr. Cole hinzu. „Ernste Fragen sollten gestellt werden hinsichtlich der ,Sorgfaltspflicht‘ dieser Einrichtungen, welches ein System übersehen, dass mit dem übrigen Land nicht konsistent ist. Ein Advokat vom Gray’s Inn Square Chambers in London, der auf dem Gebiet Planung und lokale Regierungen spezialisiert ist, hat unsere Lage begutachtet und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass es hier einen berechtigten Anspruch gebe.

Wir können auf eine substantielle Entschädigung hoffen, zehner Millionen, aber vielleicht auch 100 Millionen Pfund“.

Link: http://www.thegwpf.com/welsh-village-to-sue-government-over-alarmist-rising-sea-level-claim/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Schneemessreihen aus Lech und Zürs

1. Lech am Arlberg

Die Schneedaten aus Lech am Arlberg werden vom Hydrographischen Dienst des Landes Vorarlberg gesammelt. Die Daten gehen bis zum Winter 1926/27 zurück. Bei den Neuschneesummen und bei der Anzahl der Tage mit Schneebedeckung gibt es bis zum Zweiten Weltkrieg erhebliche Datenlücken, hier beginnt die Auswertung der Daten mit dem Winter 1946/47. Seehöhe des Messfeldes: 1.480 Meter.

1.1 Jährliche maximale Schneehöhen

Die Abb. 1 zeigt den Verlauf der jährlichen maximalen Schneehöhen in Lech am Arlberg von 1926/27 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt 161 Zentimeter. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1943/44 mit 285 Zentimeter und 1929/30 mit nur 70 Zentimeter Schneehöhe. Es gibt keine Datenlücken. Standardabweichung: 51 Zentimeter.

Abb. 1: Die jährlichen maximalen Schneehöhen in Lech am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Abb. 1: Die jährlichen maximalen Schneehöhen in Lech am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Der 5-jährig gleitende Durchschnitt (grün gestrichelte Linie) zeigt die größten Schneehöhen gegen Ende der 1960er Jahre und relativ geringe Schneehöhen in den 1920er und 1930er Jahren sowie um das Jahr 1990. Es ist – bei Betrachtung der gesamten Messreihe – kein signifikanter Trend erkennbar.

1.2. Jährliche Neuschneesummen

Die Abb. 2 beschreibt den Verlauf der jährlichen Neuschneesummen in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt rund 7,6 Meter. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich in einem Abstand von nur sechs Jahren: Der Winter 1966/67 brachte 13,12 Meter Neuschnee, während 1971/72 nur 3,06 Meter Neuschnee gemessen wurden. Es gibt keine Datenlücken. Standardabweichung: 2,19 Meter.

Abb. 2: Die jährlichen Neuschneesummen in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Abb. 2: Die jährlichen Neuschneesummen in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Der 5-jährig gleitende Durchschnitt (grün gestrichelte Linie) zeigt die Schwankungen der Neuschneesummen. So wurden die schneereichsten Winter in Lech in den 1960er Jahren gemessen, während am Übergang von den 1980er zu den 1990er Jahren die schneeärmsten Winter registriert wurden. Es ist kein signifikanter Trend erkennbar.

1.3. Jährliche Anzahl der Tage mit Schneebedeckung

Die Abb. 3 beschreibt den Verlauf der jährlichen Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt 187 Tage. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich innerhalb von nur sieben Jahren: 1974/75 mit 239 Tagen und 1968/69 mit nur 149 Tagen mit Schneebedeckung. Es gibt keine Datenlücken. Standardabweichung: 17 Tage.

Abb. 3: Die jährliche Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Abb. 3: Die jährliche Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Der 5-jährig gleitende Durchschnitt (grün gestrichelte Linie) zeigt marginal „längere“ Winter in den 1960er und 1970er Jahren sowie Ende der 1990er Jahre. Insgesamt ist keine nennenswerte Änderung bei der Anzahl der Tage mit Schneebedeckung feststellbar. Weder sind die Winter innerhalb der letzten 69 Jahre „länger“, noch sind sie „kürzer“ geworden

2. Zürs am Arlberg

Die Schneedaten aus Zürs am Arlberg werden vom Hydrographischen Dienst des Landes Vorarlberg gesammelt. Die Daten gehen bis zum Winter 1910/11 zurück, jedoch mit großen Datenlücken. Ein Rückblick bis 1910/11 macht deshalb wenig Sinn. Die Neuschneesummen werden in dieser Studie ab 1946/47 analysiert, ebenso die Anzahl der Tage mit Schneebedeckung. Bei den maximalen Schneehöhen soll ein Rückblick bis 1928/29 gewagt werden. Seehöhe des Messfeldes: 1.707 Meter.

Zürs am Arlberg steht nach akribischer Auswertung der amtlichen Messdaten als der schneereichste Wintersportort in Westösterreich fest. Mehr Infos dazu finden Sie in der „Arlberg-Studie“, welche am Ende dieser Seite als pdf downloadbar ist.

2.1 Jährliche maximale Schneehöhen

Die Abb. 4 beschreibt den Verlauf der jährlichen maximalen Schneehöhen in Zürs am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt 216 Zentimeter. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1966/67 mit 425 Zentimeter und 1939/40 mit nur 85 Zentimeter Schneehöhe. Es existieren keine Datenaufzeichnungen während des Zweiten Weltkrieges in den Jahren von 1940/41 bis 1945/46. Standardabweichung: 65 cm.

Abb. 4: Der Verlauf der jährlichen maximalen Schneehöhen in Zürs am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

Abb. 4: Der Verlauf der jährlichen maximalen Schneehöhen in Zürs am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

Nach einem deutlichen Anstieg der Schneehöhen zu Beginn der Messreihe sind diese Werte nach einem Höhepunkt in den 1960er Jahren leicht fallend. Die Schneehöhen der letzten 20 Winter liegen auf einem ähnlichen Niveau wie in den 1930er Jahren.

2.2. Jährliche Neuschneesummen

Die Abb. 5 beschreibt den Verlauf der jährlichen Neuschneesummen in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt rund 10,8 Meter. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1974/75 mit 20,19 Meter und 2006/07 mit nur 6,01 Meter. Keine Datenaufzeichnungen gibt es in den Jahren 1948/49, 1960/61 – 1961/62 und 1964/65. Standardabweichung: 3,19 Meter.

Abb. 5: Der Verlauf der jährlichen Neuschneesummen in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

Abb. 5: Der Verlauf der jährlichen Neuschneesummen in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

Abgesehen von einer auffallenden Häufung schneereicher Winter zwischen 1965 und 1982 ist kein signifikanter Trend zu erkennen (5-jährig gleitender Durchschnitt, grün gestrichelt).

2.3. Jährliche Anzahl der Tage mit Schneebedeckung

Die Abb. 6 beschreibt den Verlauf der jährlichen Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt 208 Tage. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1964/65 mit 261 Tagen und 1946/47 mit nur 166 Tagen mit Schneebedeckung. Keine Daten: 1960/61. Standardabweichung: 19 Tage.

Abb. 6: Der Verlauf der jährlichen Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

Abb. 6: Der Verlauf der jährlichen Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

An dieser Messstation ist über den gesamten Beobachtungszeitraum ein sinkender Trend erkennbar.

2.4 Jahre mit später Bildung der Winterdecke (“Einschneien”) in Zürs

Anlässlich des späten Winterbeginnes 2014/15 und der aus diesem Grund emotional geführten Debatte über die “Schneesicherheit” der heimischen Skigebiete soll hier eine weitere interessante Information von den Daten des Hydrographischen Dienstes herausgefiltert werden. In welchen Jahren ist der Beginn der Winterdecke in Zürs vergleichsweise erst spät erfolgt, nämlich nach dem 20. November?

Anm.: Die Winterdecke ist definiert als der längste ununterbrochene Zeitraum der Wintersaison mit einer geschlossenen Schneebedeckung. Der Volksmund spricht beim Beginn der Winterdecke vom “Zuschneien” bzw. “Einschneien”.

1950/51: 24. November
1951/52: 22. November
1953/54: 18. Dezember
1961/62: 14. Dezember
1967/68: 03. Dezember
1968/69: 19. Dezember
1978/79: 27. November
1980/81: 27. November
1983/84: 28. November
1986/87: 21. November
2002/03: 29. November
2003/04: 28. November
2006/07: 07. Dezember
2009/10: 23. November
2011/12: 05. Dezember
2012/13: 29. November
2014/15: 09. Dezember

Beigezogene Experten

Die hier dargelegten Auszüge aus der „Arlberg-Studie“ von www.zukunft-skisport.at wurden, wie auch die gesamte Studie, von Meteorologen, Klimaforschern, Glaziologen und Hydrographen aus dem Netzwerk www.zukunft-skisport.at eingesehen.

:: Univ.-Prof. em. Dr. Michael Kuhn, Universität Innsbruck, Meteorologe
:: Mag. Christian Zenkl, Innsbruck, selbständiger Meteorologe
:: Dr. Stephan Bader, Klimatologe, Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz
:: Gudrun Mühlbacher, Meteorologin, Deutscher Wetterdienst,
Leiterin des Regionalen Klimabüros München des DWD
:: Dipl.-Met. Gerhard Hofmann, Meteorologe, ehem. Deutscher Wetterdienst,
langjähriger Leiter des Regionalen Klimabüros München des DWD (bis 12/2014)
:: HR Dr. Wolfgang Gattermayr, Meteorologe und Hydrograph,
langjähriger Leiter des Hydrographischen Dienstes Tirol (bis 11/2014)
:: Ing. Ralf Grabher, Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg
:: Univ.-Prof. i.R. Dr. Heinz Slupetzky, Universität Salzburg, Geograph und Glaziologe
:: Univ.-Prof. em. Dr. Christian Schlüchter, Universität Bern, Glazialgeologe
:: Univ.-Doz. i.R. Dr. Josef Goldberger, Universität Salzburg, Geograph und Glaziologe
:: Dipl.-Forstw. Christian König, Münchner Medien-, Wetter- und Klimaberater
:: Mag. Dr. Fritz Brunner (Universität Innsbruck, Unterstützung bei statistischen Auswertungen)

Die „Arlberg-Studie“ als Download

Hier die vollständige Studie zum Download:
Eine Analyse aktueller Temperatur- und Schneemessreihen aus Lech, Zürs, Warth und Schröcken

Wie immer handelt es sich bei den Klimadaten auf www.zukunft-skisport.at um Betrachtungen “im Rückspiegel” und nicht um Prognosen. Seit dem Ende der “Kleinen Eiszeit” im 19. Jahrhundert sind die Temperaturen im Alpenraum allgemein stark angestiegen. Die alpinen Bergwinter sind seit Mitte der 1980er Jahre in einem Abkühlungstrend, während sich die Sommer markant erwärmt haben. Für den Skisport ist dies eine erfreuliche Atempause. Bei den Schneemengen in mittleren Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.000 Metern Seehöhe konnte nach Durchsicht der Daten der Österreichischen Hydrographischen Landesdienste innerhalb der letzten 115 Jahre kein Abwärtstrend festgetellt werden. Der Klimawandel stellt für den Skisport im Alpenraum derzeit keine existentielle Bedrohung dar.

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MMag. Günther Aigner, Skitourismus-Forscher,
www.zukunft-skisport.at  g.aigner@zukunft-skisport.at

Die EIKE-Readktion dankt Herrn Eigner für die ungekürzte Gestattung des Beitrages auf :

http://www.zukunft-skisport.at/schneemessreihen-aus-lech-zuers/

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Kirche und CO2

Am 19.10.2015 erschien auf der EIKE-Website eine von mir übersetzte Rede des Greenpeace-Gründers Patrick Moore, und zwar hier. Ich fand das so überzeugend, dass ich nach reiflicher Überlegung jetzt einen Schritt weiter gehen möchte.

Desinformation, Halbwahrheiten oder schlichte Leugnung im großen Stiel sind wir ja von Politikern und Medien (allen voran die „Süddeutsche Zeitung“) inzwischen gewöhnt. Aber wie ist das mit einer anderen sehr relevanten gesellschaftlichen Größe, nämlich der Kirche?

Im November vorigen Jahres habe ich meine (deprimierenden) Erfahrungen mit der evangelischen Kirche in Deutschland EKD hier beschrieben. Die Erinnerung daran gab mir Anlass zu dieser Betrachtung.

Klar ist auf jeden Fall (auch wenn dies heute verbreitet geleugnet wird), dass das CO2 für das Leben auf der Erde unabdingbar ist. Jeder, der das CO2 bekämpft oder bekämpfen will, bekämpft in Wirklichkeit das Leben schlechthin auf diesem Planeten! Was hat unsere Parteienlandschaft unisono gegen das Leben auf unserem Planeten?! Warum eigentlich hat niemand den Mut, auch mal FÜR das Leben auf diesem Planeten einzutreten? Und selbst wer diesen Mut aufbringt – warum muss die- oder derjenige sofort befürchten, von den Feinden des Lebens niedergemacht zu werden?

Alle diese Fragen muss man natürlich auch – und vielleicht vor allem – der Kirche stellen. Gottes Auftrag an uns Menschen lautet sinngemäß, die Umwelt für unsere Nachkommen zu bewahren. Beim Kampf gegen das CO2 ist aber genau das Gegenteil der Fall. Warum schweigt die Kirche dazu?

Alle geologischen Erkenntnisse zeigen auch, dass der CO2-Gehalt der Luft in der Erdgeschichte noch nie so niedrig war wie heute, wenn man von dem im Vergleich dazu minimalen Anstieg der letzten Jahre absieht. Es gab früher zehn mal so viel CO2 in der Luft wie heute – und heute wird es schon zur Katastrophe aufgebauscht, wenn es zu einer Verdoppelung käme. Zwei mal fast nichts ist doch immer noch fast nichts!

Während der Zeiten mit viel höherem CO2-Gehalt ist die Erde nicht nur nicht selbst verbrannt, wie es ein gewisser Scharlatan namens Schellnhuber so großspurig verkündet, sondern es waren immer Zeiten blühenden Lebens. Patrick Moore hat in seinem oben verlinkten Beitrag bereits darauf hingewiesen, dass man CO2 feiern sollte. Und die Frage, wo denn das ganze CO2, das es früher in der Atmosphäre gegeben hatte, entschwunden ist, hat unter Anderen Fred F. Mueller auf der EIKE-Website hier ausführlich dargestellt.

Ich muss aber noch einmal auf Patrick Moore zurückkommen. Der hat in seiner Rede sinngemäß Folgendes ausgeführt:

Das einst in der Erdatmosphäre vorhandene CO2 ist inzwischen durch die Evolution Kalk bildender Lebewesen sehr effektiv der Atmosphäre entzogen worden – bis auf die geringen Reste, die heute noch Bestandteil der Atmosphäre sind. Dieser Prozess der inner-natürlichen Dekarbonisierung ist immer noch im Gange! In vielleicht einer Million Jahren – was geologisch gesehen ein relativ kurzer Zeitraum ist – hätte sich die Natur selbst so weit dekarbonisiert, dass der CO2-Gehalt ein Niveau unterschritten hätte, bei dem Pflanzenwachstum nicht mehr möglich ist. Mit anderen Worten, das Leben hätte sich selbst wieder ausgelöscht.

Doch – und da schlage ich wieder den Bogen zur Kirche – in seiner unendlichen Güte und Barmherzigkeit hat Gott seine Schöpfung so angelegt, dass die Evolution, die ja zentraler Bestandteil der Schöpfung ist, gerade noch rechtzeitig eine Spezies hervorgebracht hat, die in der Lage ist, dass im Kalkstein und vor allem in fossilen, heute als Energiequelle genutzten Bodenschätzen gebundene CO2 wieder freizusetzen und der Natur zurückzugeben. Das Ende des Lebens infolge zunehmender natürlicher Dekarbonisierung wird dadurch sehr viel weiter nach hinten geschoben.

Angesichts dieser Tatsachen (die mit Sicherheit zu einem Aufschrei aller diese Tatsachen Leugnenden führen dürfte), möchte ich die Kirche direkt fragen:

Warum stimmt sie so lauthals in den Chor derjenigen mit ein, die das Leben bekämpfen, die Gottes Schöpfung umkehren und die Natur dem Untergang preisgeben wollen?

Aber es geht ja noch weiter: Der Bekämpfung des Lebens wird ja auch noch tatkräftig nachgeholfen – unter anderem beispielsweise mit der Errichtung riesiger Windmühlen, die verheerende Umweltschäden in Flora und Fauna zur Folge hat. Und dies ebenfalls mit lautstarker Befürwortung der Kirche! Von den genauso verheerenden gesellschaftlichen Folgen (Verarmung großer Bevölkerungsschichten zugunsten einiger weniger Millionäre und Milliardäre, die das Geld der Armen nur so scheffeln, tatkräftig unterstützt von Politik und Medien – und der Kirche!) ganz zu schweigen.

Was das mit Klima zu tun hat? Gar nichts! Oder glaubt wirklich irgendjemand allen Ernstes, dass das Wetter (und Klima ist ja nichts als die Summe von Wetter) nur von einem einzigen Parameter abhängt, an dem man nur ein wenig drehen muss, um das Wunschwetter zu bekommen? WAS IST DAS FÜR EIN UNSINN? UND WARUM SCHEINT DIE GESAMTE (WESTLICHE) WELT DAS ZU GLAUBEN?!

Ich bin seit einiger Zeit in Vollzeit, aber fast durchweg ehrenamtlich mit der Kinderbetreuung (Grundschule) befasst. Wie soll ich Kindern diese Fragen plausibel machen?

Wer aus meinem Beitrag eine gewisse Hilflosigkeit heraushört, der hört richtig. Wie kann man der beschriebenen Misere abhelfen? Wer kann mir dabei helfen?

© Chris Frey Februar 2016




Klima-Fakten 2015/16

Die Meßreihen zu verschiedenen Parametern wie Temperaturen, Stürmen, Sturmfluten, Meeresanstieg  … zeigen auch in den aktualisierten Reihen bis Ende 2015 keine "Klima-Katastrophen-Signale".

(1)  Globale Temperatur – alle Meßreihen

                    Bild 1 : Alle international verwendeten Temperatur-Meßreihen

Die Meßreihen zeigen – weiterhin andauernd – den vom Klimarat IPCC in seinem jüngsten Bericht von 2013/14 aufgezeigten Stillstand der Global-Temperatur seit 1998 [1]: "… Fifteen-year-long hiatus periods are common in both the observed and CMIP5 historical GMST time series." Auffallend und nach oben herausragend sind die beiden Jahre 1998 und 2015 – geschuldet so genannten Super-El-Nino-Ereignissen.

(2)  El-Nino

El-Nino und erweitert ENSO ist eine unperiodisch und bisher in Zeit und Intensität unvorhersagbar auftretende Schwingung im chaotisch gekoppelten Zirkulations-System <Atmosphäre-Ozean> über einem breiten äquatorialen Gürtel im Pazifik (s. Bild 2)  – von Chile über Australien bis nach Afrika [2]:

"Bei El Niño kommt es zu einem geringeren Auftrieb durch die schwächeren Passatwinde und somit wird der kalte Humboldtstrom allmählich schwächer und kommt zum Erliegen. Das Oberflächenwasser vor der Küste Perus erwärmt sich so sehr, dass die obere Wasserschicht nicht mehr mit dem kühlen und nährstoffreichen Tiefenwasser durchmischt wird…"…

"Bedingungen für das Auftreten von El Niño stellten sich innerhalb der letzten 300 Jahre in Zeitabschnitten von zwei bis sieben (oder acht) Jahren ein. Jedoch sind die meisten Niños eher schwach ausgeprägt. Es gibt Hinweise auf sehr starke El-Niño-Ereignisse zu Beginn des Holozäns vor etwa 11.700 Jahren."

                                              Bild 2 : El-Nino 2015

Etwa alle 10-50 Jahre (s.Bild 3) treten so genannte "Super-El-Nino-Jahre" auf, welche dann in langjährigen Temperatur-Reihen als sehr warme Jahre erkennbar sind – siehe in Bild 1 die Jahre 1998 und 2015. Nun wird derzeit das sehr warme Super-El-Nino-Jahr 2015 – gegen alle langjährige wissenschaftliche Erkenntnis – von den Medien und den Klima-Alarmisten zum "Klimasignal" hoch gejubelt; offensichtlich eine nahezu letzte(?) verzweifelte Aktion, um nach 18 Jahren der Temperatur-Stagnation die Hypothese einer angeblich anthropogen verursachten Klima-Katastrophen zu retten. Dabei handelt es sich weitgehend um die selben Wissenschaftler der etablierten Klima-Forschung, die 2013/14 nach der Feststellung der 15-jährigen(!) Erwärmungs-Pause durch den Klimarat IPCC [1] nicht müde wurden darauf hinzuweisen, daß es mindestens der 30-jährigen WMO-Festlegung bedarf, um von einem Klimasignal zu sprechen. Nun plötzlich reicht angeblich ein einziges Jahr für eine Klima-Trend-Diagnose – was für eine erbärmliche Wissenschaft ist das geworden.

Selbst das häufig grün gesteuerte WIKIPEDIA [2] ist da vorsichtig:

"Ob dies im Zusammenhang mit dem anthropogenen Treibhauseffekt oder mit längerfristigen natürlichen Schwankungen des Pazifiks steht, der bei El Niño von einer warmen in eine kalte Phase umschwenkt, ist bisher nicht geklärt."

                                 Bild 3 : El-Nino-Ereignisse 1950-2015

Ganz aktuell gibt es nun Hinweise, daß der El-Nino 2015/16 bereits kollabiert [3]:

 

                                  Bild 4 : Beginnender El-Nino-Kollaps ?

"El Nino collapse appears to be underway ; This naturally occurring oceanic cycle that produces warmer-than-normal sea surface temperatures (SSTs) in the equatorial region of the Pacific Ocean began in earnest early in 2015 and strengthened throughout the year to comparable intensity levels of the strong El Nino episodes of 1982-1983 and 1997-1998 although the warmest region relative-to-normal set up in somewhat different locations.  El Nino has had widespread consequences around the world and will continue to do so in the near future.  By later this year, colder-than-normal sea surface temperatures are quite likely to appear in the tropical Pacific Ocean as predicted by multiple computer forecast models and this flip to La Nina will also have extensive consequences around the world."

Ein Super-El-Nino vom Format des Jahres 2015 hat weitreichende Auswirkungen auf die Witterung in vielen Regionen der Erde, so auch bis hin in das äquatoriale Afrika [4]:

"Rekord-Dürre bedroht Äthiopiens Wirtschaftswunder"… "Das ostafrikanische Land leidet seit Monaten unter einer extremen Trockenheit. Im Sommer 2015 fiel der Regen in Äthiopien fast ganz aus."Die Meldungen über den Sommer ohne Regen weckten schreckliche Erinnerungen: Von 1983 bis 1985 erlebte Äthiopien das größte Hungersterben Afrikas der vergangenen Jahrzehnte…".

Was in dem SPON-Artikel nicht zu lesen ist: Auch 1983/84 gab es einen sehr starken ElNino, wie Bild 3 zeigt! Die El-Nino-Dürren dieser Art verabschieden sich dann meist genau so schnell wieder wie sie gekommen sind – mit La-Nina [2] :

"Im Gegensatz zu El Niño ist La Niña eine außergewöhnlich kalte Strömung im äquatorialen Pazifik, also sozusagen ein Anti-El-Niño, worauf auch die Namensgebung (…) beruht. Durch diese kalte Strömung entwickelt sich über Indonesien ein besonders starkes Tiefdruckgebiet. Die Passatwinde wehen stark und lang anhaltend. Dadurch kühlt sich der östliche Pazifik weiter ab und es gibt (z.B.) in Indonesien besonders viel Regen."

Ein El-Nino wie 2015 überlagert zwar kurzfristig alle anderen Witterungs-Phänomene in den betroffenen Regionen, ändert aber in aller Regel nichts an übergreifend länger andauernden Witterungs- oder gar Klima-Trends – so auch kaum an dem seit 30 Jahren anhaltenden Trend zu mehr Niederschlag im SAHEL (s. Bild 5), wo am südöstlichen Rand auch Äthiopien liegt :

                                   Bild 5 : Regen-Trend im SAHEL

In diesem Zusammenhang ist auch die Erkenntnis wichtig, daß die CO2-Zunahme seit Jahrzehnten zu einem "Global Greening" in der Vegetation und in den Ernteerträgen führt, auch im SAHEL, auch in Äthiopien (s. Bild 6):

                                           Bild 6 : "Global Greening"

(3)  Temperatur Deutschland

In Deutschland waren die Jahre 2014 und 2015 sehr warm (s. Bild 7), insbesondere wegen einer sehr stark ausgeprägten atlantischen Zirkulation in beiden Winterhalbjahren und einer starken lang anhaltenden Zirkulations-Blockierung im Sommer 2015. Das ändert jedoch nichts daran, daß in Übereinstimmung mit dem Stillstand der globalen Erwärmung auch in Deutschland ein Stillstand eingetreten ist –  wobei es wohl müßig ist, sich über einige Hundertstel Grad zu "streiten":

                            Bild 7 : Temperaturen Deutschland 2000-2015

(4)  Stürme und Sturmfluten an der Nordsee

Die Sturmfluten an der deutschen Nordseeküste sind logischerweise kausal mit den Stürmen über dem Atlantik und der Nordsee verknüpft – einen Klimatrend gibt es weiterhin nicht, wie Bild 8 zeigt:

                                                 Bild 8 : Stürme und Sturmfluten

(5) Meeres-Anstieg an der Nordsee

Eine bevorstehende oder sogar schon begonnene Überflutung von Küsten und Städten, wie sie ständig im Verbund von Klima-Alarmisten und Medien in die Welt geblasen wird, ist nirgendwo zu finden. Dazu wurde an dieser Stelle jüngst eine Übersicht peer-reviewter Literatur publiziert [5], mit dem Ergebnis:

"Z u s a m m e n f a s s u n g : Die ständigen Alarm-Meldungen zu angeblich dramatischen Meeres-Spiegel-Anstiegen in Gegenwart und Zukunft können durch Messungen nicht bestätigt werden, sondern werden durch die Meß-Daten sogar widerlegt. Weltweit zeigen weder die Pegel-Daten (200 Jahre) noch die Satelliten-Daten (20 Jahre) eine Beschleunigung des Meeres-Anstieges. Dazu in krassem Widerspruch stehen alle bisherigen und derzeitigen Aussagen vom Klimarat IPCC, von einigen Klima-Instituten sowie die der Klima-Modelle. Darüber hinaus gibt es Anhalts-Punkte dafür, daß die Satelliten-Daten zu höheren Beträgen hin erheblich "über-korrigiert" wurden."

Allmählich spricht es sich sogar in manchen Medien herum [6]:

"Sea levels are rising slower than expected: Parched land has soaked up trillions of tons of water from melting glaciers, stopping it from ending up in the oceans …

Scientists led by a team at NASA’s Jet propulsion Laboratory used satellite measurements to show the rate of sea level rise has slowed by 22 per cent."

Nun hat das Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie in Hamburg soeben die neusten Pegel-Daten für Cuxhaven ausgewertet, und das sieht so aus (s. Bild 9) :

                           

                               Bild 9 : Verlangsamung des Meeres-Anstieges

                                       am Pegel Cuxhaven (1845-2015)

Ergebnis: Der seit der letzten Eiszeit auch an der Nordseeküste beobachtete Meeres-Anstieg schwächt sich immer weiter ab!

F a z i t :
Das Jahr 2015 war ein sehr warmes Jahr, geschuldet einem "Super-El-Nino". Nie kann ein einzelnes Jahr ein "Klimasignal" sein, La-Nina wird das in den kommenden Jahren gerade rücken. Auch alle anderen Wetter- und Klima-Parameter zeigen kein Signal: Weder mehr Stürme, noch mehr Sturmfluten, noch Beschleunigung des Meeres-Anstieges – letzterer schwächt sich an der Nordsee sogar weiter ab.

Q u e l l e n :

[1] IPCC, AR5, Climate Change 2013: Technical Summary, p.61;  http://tinyurl.com/oxtcp4j

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/El_Ni%C3%B1o

[3] http://wattsupwiththat.com/2016/02/10/el-nino-collapse-appears-to-be-underway/  10.02.2016

[4] http://www.spiegel.de/politik/ausland/aethiopien-afrikas-wirtschaftswunderland-kaempft-mit-der-duerre-a-1075934.html

[5] http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/globale-ueberschwemmung-vor-paris-oder-eben-200-jahre-spaeter-oder-eben-nie/

[6]..http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-3443906/Sea-levels-rising-slower-expected-Parched-land-soaked-trillions-tons-water-melting-glaciers-stopping-ending-oceans.html

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Anmerkung:

Der vorstehende Artikel ist als PDF zum Download im Anhang verfügbar, mit dabei besserer Abbildungs-Qualität.

Weitere aktuelle Graphiken und Fakten sind im PDF-A n h a n g  eines Übersichts-Vortrages zu finden.

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Lehren aus der Hysterie über Peak Oil (2005-2013)

Wo waren Sie während der Peak-Oil-Hysterie? Sie begann im Jahr 2005 und starb im Jahr 2013, markiert durch das installieren und schließen der Ölfass Website. Trotz ihrer Analysen und Prognosen, die meist bewiesen falsch zu sein, sind die meisten ihrer Autoren noch immer "Experten", die an anderer Stelle veröffentlichen (siehe dieses bizarre Beispiel). Das folgt dem Muster der modernen amerikanischen Schwarzmaler, wie diejenigen, die in den 1970er Jahren globale Katastrophen wegen Verschmutzung und Hungersnot vorhergesagten. Vielleicht werden die Aktivisten, die eine Klimakatastrophe vorhersagen, ihre Namen zu dieser Liste in der nächsten Dekade hinzuzufügen.

Es ist nicht nur eine historische Belanglosigkeit. Wir müssen aus diesen Anfällen von Irrationalität lernen, wenn wir noch Hoffnung haben, unsere Fähigkeit, uns selbst zu regieren, wieder zu erlangen.

Prognosen der maximalen Weltölproduktion

Die Erinnerungen sind verblasst, aber vor zehn Jahren waren die Vorhersagen zum Ende des Öls heiß in den Nachrichten. Kommentar-Threads liefen über mit Menschen die vor der Zukunft Angst hatten. Konferenzen wurden abgehalten und es wurden Bücher verkauft die Katastrophen trompeten, wenn der Lebensnerv unserer industriellen Zivilisation austrocknet. Viele der folgenden Namen wurden in den Rolodexes der Journalisten [Rollkartei für Visitenkarten; Schreibtisch-Adressenständer] als Ansprechpartner [Insider] für heiße Tipps hervorgehoben. Damals wie heute, die Leute die am wenigsten konsultiert werden, haben die genaueren Prognosen.

Die häufigsten Quellen

  • 2005 – Pickens, T. Boone (Oil & gas investor).
  • 2007 – Bakhitari, A.M.S. Oil Executive ((Iranian National Oil Co. planner).
  • 2007+ – Groppe, H. (Oil / gas expert & businessman).
  • 2007 – Herrera, R. (Retired BP geologist).
  • 2008+ – Westervelt, E.T. et al (US Army Corps of Engineers).
  • 2009 – Deffeyes, K. (retired Princeton professor & retired Shell geologist).
  • 2009 – Simmons, M.R. (Investment banker; see the posts about his work).
  • 2010 – Goodstein, D. (Vice Provost, Cal Tech).
  • 2010 – Wrobel, S. (Investment fund manager).
  • 2010 – Bentley, R. (University energy analyst).
  • 2010 – Campbell, C.  (Retired oil company geologist; see the posts about his work).
  • 2010 – Skrebowski, C. (Editor of Petroleum Review).
  • 2011 – Meling, L.M.  (Statoil oil company geologist).
  • 2012 – Koppelaar, R.H.E.M. (Dutch oil analyst).
  • 2012 – Pang Xiongqi (Petroleum Executive, China).
  • 2015 – Husseini, S. (retired Saudi Aramco).
  • 2020 – Laherrere, J. (Oil geologist , France).
  • 2020+ – CERA Energy (consultants).
  • 2020+ – Wood Mackenzie (consultants).
  • 2025+ – Shell.
  • 2030+ – EIA and IEA.
  • No visible peak – Lynch, M.C. (Energy economist).

Diese Prognosen wurden zwischen 2003 – 2008 gemacht (zusammengestellt von Robert Hirsch, die häufigsten Quellen sind hier aufgelistet). Die meisten Prognosen wurden mit qualifizierter Sprache, mit Unsicherheit über den Zeitpunkt, ausdrückt. Einige dieser Menschen, insbesondere diejenigen die der Bewegung Peak Oil verbunden sind, hatten unterschiedliche Zeitpunkte angegeben – im Lauf der Zeit waren sie ausgeschieden. Die meisten [Prognosen] sind dokumentiert, aber Details gingen im Laufe der Zeit verloren.

Ein Jahrzehnt später sehen die Prognosen der großen Energieagenturen gut aus. Ähnlich wie mit dem Klimawandel, setzen Aktivisten (oft verächtlich) die Analyse der Berufsverbände herab – aber im Nachhinein ist es klar, wem wir zuhören sollten.

Lassen Sie uns im Rahmen der Historie der Ölförderung diese Vorhersagen ansehen.

Die Prognosen der Ölproduktion  im Jahr 2008

Die folgende Tabelle zeigt die aktuelle Produktion von Rohöl und flüssigen Brennstoffen – und der IEA Prognose für die Produktion im Jahr 2015 aus ihrem World Energy Outlook 2008, veröffentlicht als die Energiepreise auf ihrem Weg zu einem Rekordhoch waren? Acht Jahre später, wie genau war die IEA-Prognose? Es war unheimlich präzise – etwas zufällig, dass die IEA nicht die 2008-09 globale Rezession vorausgesehen hat und so das BIP-Wachstum überschätzte.

Die IEA und EIA verwenden ähnliche Definitionen für "flüssige Brennstoffe".

Weltproduktion  vs. WEO Prognose 2008 (in Millionen Barrel / Tag)

Historische Daten von der EIA website.
* 2015 total is for Q3. [2015 Insgesamt ist für das 3. Quartal]

Die Quintessenz: Die Produktion von Flüssigbrennstoff stieg nach 2005 um 15% in zehn Jahren, so dass die Preise abstürzten (durch den Preiskampf der Saudis verschärft). Die Preise werden weiter unter Druck bleiben, es sei denn die OPEC stellt erneut die Kontrolle her, die Produktion kommt durch Investitionen aus dem riesigen Gebiet von Iran und Irak, die Verbreitung von Fracking in anderen Nationen und neue Technologie (beispielsweise  Hybrid- und Elektroautos ).

Beachten Sie auch die zunehmende Differenz zwischen der Produktion von Rohöl und allen flüssigen Brennstoffen. Der Anstieg des Rohöls und im weiteren Sinne, flüssiger Brennstoffe durch neue Quellen, deren Potential meist von den Peak Oil Schwarzmalern ignoriert wurde. Die Produktion von Rohöl stieg an aus Tiefwasser [offshore] und Fracking Bohrungen, sowie Bitumen aus Bergbau (auch bekannt als Ölsand, der technisch kein Rohöl produziert). Die Produktion flüssiger Brennstoffe stieg an, aus der Produktion von flüssigem Erdgas, Biodiesel, Ethanol und diejenigen, die aus Kohle und Gas umgewandelt werden. Die meisten Zahlen, die Sie für "Weltölproduktion" sehen, sind alle für flüssige Brennstoffe.

Während im Jahr 2008 die IEA für 2015 die Flüssigbrennstoff Produktion genau geschätzt hatte, überschätzt sie die Nachfrage. Infolgedessen war die Preisprognose in 2008 der WEO für 2015 zu hoch.

"Die Ära des billigen Öls ist vorbei … Der durchschnittliche IEA Rohöl-Einfuhrpreis, ein Proxy für internationale Preise, wird im Referenzszenario angenommen mit durchschnittlich $100 pro Barrel in aktuellen Jahr – in 2007er Dollarwerten im Berichtszeitraum 2008 bis 2015, um dann beinahe linear zu steigen auf $122 im Jahr 2030. "

Schlussfolgerungen

Wie es viele von uns während der Peak-Oil-Hysterie vorher gesagt haben, hatten die hohen Ölpreise drei tolle Effekte – alle vorhersehbar…

•        Erhöhung der Effizienz der Energienutzung – das Verbraucher und Unternehmen investieren, um die Effizienz der teureren Energie zu erhöhen (und R&D produziert mehr Möglichkeiten, dies zu tun). [Research & Development; Forschung und Entwicklung]

•        Erhöhung der Produktion von Öl (durch R & D verstärkt mehr "Ressourcen" in nutzbare "Reserven" zu wandeln. Die heutige $30 für Öl zeigen, dass das Produktionswachstum die Nachfrage überschritten hat.

•        Neue Quellen für flüssige Brennstoffe – einschließlich der beiden neuen Kohlenwasserstoffbasis Lieferungen (Bitumen in Kanada und Venezuela), neue kohlenstoffbasierte Brennstoffe (z.B. Kohle zu Öl, obwohl die Ölpreise nie so ansteigen werden, um das wirtschaftlich zu machen), und neue Versorgung auf Kohlenhydratbasis (z.B. Ethanol aus Mais).

Nur die Zeit wird etwas über die Prognose der IEA für 2030 von $122 für Öl (in 2007er Dollarwert) erzählen. Aber die heutige Ölschwemme gibt uns die Möglichkeit, alternative Quellen kostengünstig und ordnungsgemäß vorzubereiten, nicht nur das Risiko von Energiepreisschocks zu reduzieren, sondern auch eine Verringerung der Verschmutzung und der Gefahr eines unangenehmen anthropogenen Klimawandels. Nutzen wir das Geschenk.

Ebenso wichtig ist, dass wir aus dieser Erfahrung mit der Peak-Oil-Bewegung lernen. Aktivisten und Enthusiasten haben eine schreckliche Bilanz bei langfristigen Prognosen, trotz ihres Vertrauens auf laute Vorhersagen des Untergangs – mit Widerhall durch Anklickköder-suchende Journalisten. Das bedeutet nicht, dass wir blind den großen Institutionen vertrauen sollten (wie der Skandal um Flints Wasserversorgung zeigt) [Flusswasser anstatt Seewasser war billiger (mehr Gewinn), enthielt aber viel Blei]. Aber Skepsis zahlt sich aus und ermöglicht sich mehr rational auf die Zukunft vorzubereiten.

Für mehr Informationen

Einen tiefen Einblick auf diese Fragen finden Sie in Exxons neuen Bericht “The Outlook for Energy: A View to 2040“.

Sehen Sie auch diese…

  1. Important: Recovering lost knowledge about exhaustion of the Earth’s resources (such as Peak Oil).
    Wichtig: Wiederherstellen von verlorenem Wissen über Erschöpfung der Ressourcen der Erde (so wie Peak Oil).
  2. When will global oil production peak? Here is the answer!
    Wann wird die globale Ölproduktion ihren Peak erreicht haben? Hier ist die Antwort!
  3. The three forms of Peak Oil (let’s hope for the benign form).
    Die drei Formen des Peak Oil (lassen Sie auf die gutartige Form hoffen).
  4. Peak Oil Doomsters debunked, end of civilization called off!
    Peak Oil Schwarzmaler entlarvt, das Ende der Zivilisation ist abgesagt!
  5. Prepare now, for oil prices will rise again.
    Präparieren sie sich jetzt, die Ölpreise werden wieder steigen.

Um mehr über die Mineralien zu lernen, die unsere Welt antreiben und das für viele Jahre mehr, empfehle ich den IEA-Bericht zu lesen: Resources to Reserves 2013. [freies PDF, rd. 9MB]. Für einen tieferen Blick finden Sie in der IIASA Global Energy Assessment (ein weithin zitiertes Quelldokument, unter anderem in den AR% des IPCC). Hier ist eine 113seitige Zusammenfassung.

Erschienen auf WUWT am 15.Feb. 2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://wattsupwiththat.com/2016/02/15/lessons-from-the-hysteria-about-peak-oil-2005-2013/