Energiewende mit Anstand – Windräder mit Abstand

Durch die Zeitung erfuhr ich von der zweiten Veranstaltung am 20.Feb. 2016. Es war in einem guten Dorfgasthaus, der übliche Saal im ersten Stock – fast voll, geschätzt: knapp 200 Personen. 

Tagesordnung

Handy-Aufnahme Demmig

2. Rückblick auf die vorherige Veranstaltung:

Es gibt in Deutschland bereits rund 25.000 Windkraftanlagen, dazu Solaranlagen – die Realität der gelieferten Energie sieht so aus:  

Kopie der gezeigten Grafik. Der besseren Lesbarkeit habe ich es von Eike: Erneuerbare-im-September-2015

Dazu die Erläuterungen: Grafik zeigt Wind- und Solareinspeisungen aus ganz Deutschland Bedarf und gelieferte kWh der verschiedenen Energieträger. Nimmt man den gesamten Energieverbrauch – incl. Verkehr und Wärmeerzeugung (letztere 50%) so kommen Wind und Solar unter 10% . Dabei ist die installierte elektrische Nennleistung bereits höher, als es dem gesamten Energiebedarf der BRD entspricht!

[Hinweis: Noch mehr Wind- und Solaranlagen vergrößern nur die Spitzen, wenn kein Wind und keine Sonne – helfen auch noch so viel … anlagen nichts; Demmig]

Forschungen und Subventionen zur Verbesserung der Energien zur Hauserwärmung gibt es fast nicht. Es kamen dann noch die Zahlen: EEG in 2015 rund 25 Mrd, Tendenz steigend.

Die Gemeinden werden oft mit Versprechen auf Gewerbeeinnahmen geködert, die dann nie eintreffen:

Handybild Demmig, Gewerbesteuer wird auf den Gewinn gezahlt, dieser kann durch den Investor beeinflusst werden.

 Wenn der Bürgermeister schon fitter ist, will er ein Gemeindegrundstück verpachten

Handy-Bild Demmig; Jedoch – lohnt das die Zerstörung der Natur?

3. Klarstellen, informieren, Antworten

– Anfeindungen, Unterstellungen

Die Bürgerinitiative ist seit ein-ein-halb Jahren aktiv.

In der Zwischenzeit gab es viele Anfeindungen, Leserbriefe – zum Teil mit Unterstellungen die gar nicht gesagt / geschrieben wurden.

Besonders aktiver Gegner, der „Investor“ Fa. Doma, Herr Dornauer

http://www.energiewende-erlangen.de/wp-content/uploads/2014/10/Schreiben-an-Gemeinderat-Weisendorf-1.pdf

Es gibt bereits eine Historie;

http://windkraftwildwuchs.blogspot.de/2011/10/amtsblatt-neustadt-aisch-23042011.html

http://ingas-blog.com/2015/08/25/gemeinderaete-stimmen-windrad-in-dachsbach-zu-und-werden-dann-von-gegnern-beleidigt/

Er stellt die BI hin, als hätte sie „durch Fukushima nichts gelernt“ und will mit der 10H Regelung die Energiewende behindern. (Leider kein Foto gemacht)

Dazu erläuterte der Redner sehr korrekt: … das in Fukushima das stärkste Erdbeben seit ?? (habe ich mir nicht gemerkt) erlebte und die durch die Plattenverschiebungen ausgelösten Wellen – Tsunami – haben dann die Schutzmauer überspült und die Notstromversorgung des Kraftwerkes nach ca. 2 Stunden zum Ausfall gebracht. Kein Mensch ist durch Strahlung geschädigt worden, die ach so schlimme „Kernschmelze“ bedeutet einfach nur eine Beschädigung des Gestells der Brennelemente. Ein durchschmelzen des Kerns zum Erdmittelpunkt gibt es nur im Kino. – aber weiter will er da gar nicht drauf eingehen. Außerdem ist es wohl bezeichnend, dass der Investor solche Argumente nehmen muss, denn in Deutschland ist Kernenergie kein Thema mehr. Ob wir damit richtig liegen, kann er nicht beurteilen, denn die Welt um uns herum setzen noch / wieder auf Kernenergie.

In Deutschland geht es um Klimaschutz und ob da Windkraft und Solaranlagen nützlich sind, kann er nicht beurteilen, denn zum backup müssen Kohlekraftwerke im ungünstigen Standby gefahren werden.

Handy-Bild Demmig

Lächerlich sei wohl die Behauptung „es kommt nicht auf die Windgeschwindigkeit an“. Von der Energieausbeute hängt schließlich die Einspeisevergütung ab.

Auch wird wie üblich die Keule: Von der Atomkraftlobby … oder … oder geschmiert, herausgeholt. Leider ist bislang noch nie ein Scheck eingegangen, es ist alles aus privater Tasche bezahlt: Gutachten, Rechtanwälte, Flugblätter und Saalmieten.

Klagen über Lärm

In Abrede wird auch die Lärmbelästigung der Anwohner gestellt (Einbildung), Infraschall hört man nicht, also gibt es das nicht. Gerade in ländlichen Gegenden, wo man nachts bei geöffnten Fenstern das Schnarchen des Nachbarn hören kann, werden die Windgeräusche der Flügel als sehr unangenehm empfunden.

Geöffnete Fenster sind nach Bericht von Anwohnern, die hier auch kurz ihre Erfahrung schildern, kaum noch möglich.

Besser wäre es von Differenzpegel auszugehen. In ein Gegenden die bereits einen höheren Grund-Lärmpegel hat, fallen dann die Emissionen der Windanlagen nicht mehr so auf, wie auch tagsüber.

[Von der bereits im letzten Jahr erstellten Studie des Umweltbundesamtes wussten die Redner noch nichts; Demmig]

Teilnehmer an Windparks

„Investoren“ nennen sich die Aktiven Planer, immer auf der Suche nach weiteren Standorten, um an der Errichtung von Windparks zu profitieren. Dazu so viel: Hypotheken, Planungs- und Studiengebühren, Service, Wartung, Pacht, Verwaltung sind Kosten, die vom Investor beeinflusst werden können. Der Abzug der Kosten von den Erlösen aus verkauftem Windstrom (noch besser, abgeschaltetem, d.h. nicht gelieferten Windstrom) nennt sich Gewinn. Daraus berechnet sich die Gewerbesteuer, der Rest wird an die „Anteilseigner“ verteilt – Gewinnausschüttung.

Die Investoren verkaufen Anteile (meist in 5.000 Euro Portionen) an die Anteilseigner, natürlich mit gutem Zuschlag für eigene Mühen. Rechtzeitig wird oft eine Sperrminorität für den Investor eingetragen, 25.1%, danach können auch diese Anteile verkauft werden – die Sperrminorität bleibt eingetragen.

Verluste trägt das „Projekt“ erstmal aus den Rücklagen (für Kosten, s.o.), bis die Insolvenz droht und das ganze „unter den Hammer kommt“. Jetzt ist es interessant das insolvente Projekt möglichst günstig (30 bis max 50%) zu erwerben. Damit kann auch bei Schwachwind Gewinn gemacht werden.

Im Übrigen meinte der Investor, lohnen würde es sich erst ab vier bis fünf Windrädern.

4. Gastreferentin Gräfin von Stauffenberg

– Fundamente im Boden– nie wieder Wald

Gezeigt hat die Referentin Bilder (aus dem Internet) der mächtigen Fundamente für einen Windturm, mindestens 16m tiefe Bohrungen für Säulenfundamente, darüber eine große Platte, etwa 16m im Durchmesser. Drumherum sind stabile Wege für die Bau und Wartungsfahrzeuge anzulegen (40t). Sind die 20 Jahre rum, müssen die Fundamente nur bis zu einem Meter unter Bodenniveau abgetragen werden (Ist das Projekt Pleite, haftet der Grundstückseigentümer). An der Stelle wächst nie mehr ein Baum. Sie fragte auch Investoren, was dann nach Ablauf der Nutzungszeit passiert: Meistens lohnt sich Repowering, d.h. es wird eine neues Windrad an Stelle des alten errichtet, oft sind diese Anlagen dann größer und leistungsfähiger als vorher, so dass die Fundamente dann verrucht werden müssten (Abstand der WKA zueinander). Was heißt verrutschen? In entsprechendem Abstand wird ein neues Fundament im Boden verankert, darauf kommt dann der neue Turm. Und die alte Stelle? Wird auf einem Meter unter Bodenniveau abgetragen.

Mit anderen Worten, die Bodenversiegelung geht noch viel weiter.

Weiterhin berichtet sie von einer Grundschule in ihrem Wahlkreis. Es fiel auf, dass alle Kinder etwa zur gleichen Zeit in ihren schulischen Leistungen nachließen. Der Grund war dann: Die Kinder sind durch die sich drehenden Flügel abgelenkt und passen nicht mehr so auf. Über Abhilfe wird noch diskutiert – Einen Sichtschutz bauen?

5. Demokratie bekommt man nicht umsonst

Ein Gemeinderat erzählte von Anfeindungen und anonymen Drohanrufen an die Gegner des Windprojektes, wenn sie im Gemeinderat nicht richtig abstimmen. (in deinem Geschäft wird du das merken). Bürgermeister sind sehr oft gegen Bürgerbegehren, da werden viele Verwaltungsvorschriften zur Ablehnung herangezogen. Im Nachhinein kommen oft Mauscheleien zu Tage. Auch werden zur "Transparenz" gerne Hersteller, Investoren und Anteilseigner zur Aussprache eingeladen. Gegner des Projektes sollen möglichst weg bleiben.

Ist ein Windparkprojekt abgelehnt, so kann es 12 Monate später wieder … und wieder versucht werden. (Jeder Hanswurst kann kommen und Windräder aufstellen)

Daher: Wachsam bleiben, Demokratie bekommt man nicht ohne Mühe (und ohne Geld)

5. Windräder im Wald

Ein ehemaliger Kreisvorsitzende im Bund Naturschutz ist nach Erfahrungen in seinem Heimatdorf aus dem BN ausgetreten. Wie schon von der Vorrednerin gehört, sind befestigte Wege notwendig, um schwere Fahrzeuge zur Bau und zur Wartung an die Windtürme heran fahren zu können.

Da war ein ehemaliger Truppenübungsplatz der Amerikaner aufgegeben worden, in dem damals Atomraketen stationiert wurde und es waren viele, gut befestigte Wege in dem 20.000 Hektar großen Gebiet vorhanden. Da hätte man gerne und ohne große zusätzliche Kosten einen Windpark hin bauen können.

In der Nähe kaufte der BN von der Gemeinde eine große Wiese, auf dem man Tulpenzwiebeln einpflanzte. Das war die Attraktion in einer Gegend, wo man außer Landschaft und ein wenig Tourismus nichts hatte. Viele Wanderer kamen und wollten das sehen.

– So, nun dürfen Sie raten, wo der Windpark hinkam!

Im Übrigen ist festzustellen, dass 90% der WKAs in Bayern, im fränkischen Teil stehen, die Bayern argumentieren mit dem Schutz ihrer Naturlandschaft!

Nach den Vorträgen sprach ich mit einem der Aktiven.

– Es ist eine riesige Mühe die Leute, vor allem am Dorf, für eine Idee vom Sofa hoch zubekommen. So haben sie sich frühzeitig nur auf Natur und Landschaftsschutz konzentriert, um den Investoren das „Gutmäntelchen“ auszuziehen. Dazu sind sie auch zu den Leuten nach Hause gegangen. Alleine schafft man das nicht, auch schon des investierten Geldes wegen, für Flugblätter, Anzeigen, Saalmieten und Rechtsgutachten.

Ja, er weiß was von Klima und CO2 zu halten ist, ebenso von der ganzen Energiewende. Diese Themen sprechen sie jedoch nach Möglichkeit nicht an, denn die „normalen Menschen“ haben dafür noch weniger Zeit sich zu informieren oder auch eigene Gedanken zu machen. Deshalb konzentrieren sie sich ausschließlich auf Schutz der eigenen Landschaft drum herum.

Zusammengestellt von Andreas Demmig

Ergänzungen die ich beim Schreiben gefunden habe:

Der Link zur Quelle mal zuerst:

http://www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Erneuerbare-Energien/erneuerbare-energien-auf-einen-blick.html

 

Die EEG-Umlage finanziert die Förderung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen in Deutschland. Der jährliche Gesamtbetrag errechnet sich aus der Differenz zwischen den Ausgaben für Vergütungs- und Prämienzahlungen und den Einnahmen aus Vermarktungserlösen der Netzbetreiber, den so genannten EEG-Differenzkosten. Dieser Betrag wird dann auf die Stromkunden als Verbrauchsabgabe umgelegt und mit der Stromrechnung automatisch bezahlt.

Mithilfe der EEG-Novelle 2014 konnte die EEG-Umlage stabilisiert werden. Sie beträgt 6,354 Cent/kWh im Jahr 2016.

© BMWi; Datenbasis: eigene Berechnungen auf Basis von www.netztransparenz.de und European Energy Exchange (* durchschnittlicher Terminmarkt-Preis im jeweiligen Vorjahr)

Das bedeutet: Hurra, die Summe aus Börsenstrompreis und EEG Umlage ist gesunken, d.h. den Zappelstrom wollte keiner haben – oder es war ein schlechtes Jahr für Wind und Sonne – die EEG Umlage musste steigen. Pech, wenn Sie Verbraucher sind!

Grafik BMWi

Ebenso zuerst der Link:

http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article134272198/Deutsche-verbrauchen-jetzt-mehr-Energie-als-zuvor.html

Deutsche verbrauchen jetzt mehr Energie als zuvor

Der Energieverbrauch privater Haushalte ist trotz aller Sparappelle im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Jetzt will Sigmar Gabriel die Bürger vom Energiesparen überzeugen – mit einem Aktionsplan.

Na sowas, haben die Energiespar-Lampen und -Staubsauger sich nicht durchgesetzt?

Zusammenstellung Andreas Demmig