Gefunden: Es gibt eine fast wärmeinselfreie Wetterstation in Deutschland
Bild rechts: DWD-Wetterstation mitten in der Stadt.
Problematisch wird das Ganze jedoch, wenn die gemessene Erwärmung überwiegend dem „CO2- Treibhauseffekt“ angelastet wird. Die schleichende Erwärmung bei den Messstationen ist jedoch überwiegend eine Folge diverser, miteinander verknüpfter Faktoren, wobei geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten und eine höhere, intensivere Sonnenscheindauer besonders an schon WI- belasteten Stationen die WI- Effekte verstärken, weil dort erwärmungsbremsende Faktoren wie Verdunstung, Wolken- und Nebelbildung vermindert sind. Um die Temperaturen mit früher vergleichen zu können, muss man diese schleichende Veränderung aus den Diagrammen herausrechnen. Wir (Leistenschneider, Kowatsch, Kämpfe) haben das getan, die WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen über die letzten 125 Jahre sehen dann so aus:
Grafik 1a: WI: Die hier dargestellte WI- Bereinigung (Berechnung: R. LEISTENSCHNEIDER) entspricht sicher nicht völlig der (leider schwer zu fassenden) Realität, wir gehen von einer Wärmeinselerwärmung von 1,2 K seit 1891 aus. Wir geben den flächenhaften WI-effekt mit einer Streubreite von plus/- 0,3K an.
Grafik 1b: Unsere WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen, die grüne Kurve von 1a. Man sieht deutlich, dass der größte Teil der vom DWD gemessenen Erwärmung der letzten 125 Jahre auf den schleichend steigenden Wärmeinseleffekt zurückzuführen ist. Von der behaupteten angeblichen C02-Erwärmung ist nach der WI-Bereinigung nicht mehr viel übrig geblieben. WI-bereinigt wäre 1934 das wärmste Jahr und nicht 2014. Auch WI-bereinigt haben wir zwischen 1955 und 1980 ein Kälteloch.
Und für den Laien nochmals der Unterschied zwischen WI und UHI:
1) Der UHI vergleicht zwei Messstationen, eine in der Stadt, die andere auf dem Land.
2) Unser flächenhaft sich entwickelnder WI vergleicht nur eine Station mit sich selbst und beschreibt die wärmenden Veränderungen in der Region über einen längeren Zeitraum.
Die interessierten Leser unserer Artikel haben immer wieder nach Beweisen gefragt und die von Herrn Leistenschneider entwickelte statistische Abschätzungsmethode kritisiert. Grundsätzlich aber wurde dieser flächendeckende historisch sich entwickelnde WI-effekt anerkannt, nur mit der Höhe war man nicht einverstanden. Auch der DWD gibt auf Nachfrage zu, dass seine erhobenen Daten nicht flächendeckend wärmeinselbereinigt sind. Man erhebe die Daten vom heutigen Deutschland und vergleiche mit früher und da gäbe es nun mal eine Erwärmung, meinte der DWD. Die Interpretation der Erwärmung überlasse man anderen.
Gefunden: Der Idealfall zur Überprüfung der WI-Größe wäre natürlich eine Region, die sich seit 1891 nicht verändert hätte, mit den gleichen Menschen und dem gleichen Kaiser, den gleichen Gebäuden und derselben Infrastruktur. Und wer lange sucht wird mitunter fündig. So bekamen wir aus der kleinen Gemeinde Amtsberg am Rande des Erzgebirges eine Meldung, dass sich ihr Ort in den letzten 50 Jahren eigentlich gleich geblieben wäre, gleiche Einwohnerzahl, gleiche Häuserzahl, gleich viel Straßen, gleich viele Füchse, gleich viel Gute Nacht. Und seit 1982 gibt es glücklicherweise sogar eine Wetterstation an einem fast gleich gebliebenen Standort. Diese Station liegt am Fuße des Erzgebirges südöstlich von Chemnitz in 425 Metern Höhe:
Bildquelle www.amtsberg-wetter.de. Der rote Punkt markiert die Lage der Privatstation. Die vorhandene Bebauung und die teils gärtnerische, teils agrarische Nutzung sowie ein großes, baumbestandenes Areal blieben seit 1982 nahezu unverändert.
Um zu prüfen, ob die Messwerte vertrauenswürdig sind, haben wir diese zunächst anhand der Jahresmitteltemperaturen mit dem DWD- Mittel für Sachsen und mit der DWD- Station Chemnitz- Stelzendorf, einer typischen DWD- Station in der Nähe, am südwestlichen Stadtrand von Chemnitz unweit dichter Bebauung gelegen, verglichen:
Grafik 2: Sachsen (rot- braune Trendlinie und Verlauf der Einzeljahre) erwärmte sich seit 1982, dem ersten Jahr, in dem in Amtsberg kontinuierlich gemessen wurde, deutlich stärker.
Grafik 3: Auch im Vergleich von Station zu Station zeigt sich eine stärkere Erwärmung der DWD- Werte, hier im 20 Km entfernten Chemnitz (violett).
Als nächstes sollen nun- aus aktuellem Anlass- die vom DWD für Deutschland erhobenen, nicht WI-bereinigten Wintertemperaturen mit denen der fast WI-freien Messstation Amtsberg verglichen werden. Winter sind die Monate Dezember, Januar, Februar. Beginnen wollen wir mit den letzten 30 Jahren, also von 1986 bis 2015.
Grafik 4: Die Winter in Deutschland sind in den letzten 30 Jahren trotz des Auf und Ab insgesamt ausgeglichen. Es gibt keinerlei Trend. Die Daten sind die Originaldaten des DWD, also nicht wärmeinselbereinigt. Und in den letzten 30 Jahren hat sich Deutschland wärmend verändert, denn täglich werden 110 ha der freien Fläche überbaut und beheizt. Der Autoverkehr hat enorm zugenommen, genauso der Flugverkehr. Und der heizt den Messstationen an den Landebahnen kräftig ein.
Dem soll nun zum Vergleich die fast WI-freie Klimastation Amtsberg gegenübergestellt sein:
Grafik 5: Die fast WI-freie Klimastation Amtsberg hat eine fallende Trendlinie. Die Winter wurden dort kälter in den letzten 30 Jahren. Die Trendlinie fällt etwa 0,4K in 30 Jahren. Auf ein Jahrzehnt gesehen wäre dies eine Abkühlung von 0,13 K je Jahrzehnt. Behauptet wurde von den Erwärmungsgläubigen natürlich eine Erwärmung und mit gefälschten Computergrafiken die Erwärmung in den Medien verbreitet. Die Realität ist aber die Wetterstation Amtsberg.
Das Ergebnis dürfte auch die Erwärmungsanhänger überraschen. 30 Jahre ist eine Klimaeinheit und zu Messbeginn hatten wir zwei ausgesprochen kalte Winter, während die Winter am Ende eher zu den milden zählen. Der Vorwurf eines „cherry picking“ scheidet also offensichtlich aus.
Können wir das Ergebnis auf Deutschland übertragen? Wir meinen grundsätzlich ja, WI-bereinigt wurden die Winter in den letzten 30 Jahren kälter in Deutschland. Fraglich ist nur, ob der Abkühlungsfaktor von 0,13K/je Jahrzehnt eher Zufall ist. Deshalb betrachten wir nun einen kürzeren Zeitraum. Schließlich begannen die Panikmeldungen über die angeblich vom Menschen verursachte C02-Erwärmung kurz vor der Jahrtausendwende mit den Meldungen, dass nun die C02-Erwärmung einsetzen werde.
Wir wählen deshalb den Zeitraum ab 1995, also die letzten 21 Winter. Wir möchten hervorheben, dass auch 1996 und 1997, also der Beginn des Betrachtungszeitraumes, besonders kalt war, deutschlandweit und in Amtsberg.
Grafik 6: Die letzten 21 Winter waren laut DWD ziemlich ausgeglichen. Die Trendlinie für Deutschland zeigt eine leichte unbedeutende Steigung von 0,1K in 21 Jahren
Und so sehen die letzten 21 Winter im fast WI-freien Amtsberg aus.
Grafik 7: Wieder haben wir in einer fast WI-freien Umgebung eine fallende Trendlinie, diesmal von etwa 0,6 K in 21 Jahren.
Der Wärmeinselunterschied beträgt zwischen Grafik 7 und Grafik 6 beträgt demnach 0,7K in 21 Jahren. Bei aller Vorsicht erhalten wir wiederum die 0,33 K Abkühlung je Jahrzehnt. Weiter oben haben wir betont, dass wir kein Cherry-picking betreiben, da wir stets Anfangsjahre mit kalten Wintern gewählt haben. Das soll im letzten Beispiel unterbleiben.
Wir nehmen die letzten 18 Jahre als Betrachtungszeitraum, auch deshalb, weil in viel kürzeren Zeiträumen die Wärmeinselerwärmung, also die von Menschen durchgeführte erwärmende Landschaftsveränderung noch nicht so groß ist.
Grafik 8: Die Winter wurden in den letzten 18 Jahren in Deutschland deutlich kälter. Erinnern wir uns an die Vorhersagen eines bedeutenden deutschen Klimaerwärmungsmärchenerzählers: Deutschland wird keine Winter mehr erleben. Das Gegenteil ist die Realität.
Grafik 9: Die Trendlinie in Amtsberg ist etwas stärker fallend wir die Deutschlandlinie. In kürzeren Zeiträumen wirken sich die WI-effekte weniger aus als über längere Zeiträume.
Ergebnisse:
1) Wärmeinselbereinigt sinken die Wintertemperaturen bereits seit 30 Jahren in Deutschland. Das zeigt die fast WI-freie Messstation in Amtsberg
2) Bereits anhand der Wintertemperaturen konnten wir zeigen, dass die Wärmeinselerwärmung bei den Messstationen über 20 Jahre hinaus deutliche Wirkungen auf die vom DWD erfassten Temperaturen zeigt.
3) Daraus schließen wir: Bei Betrachtungszeiträumen über 20 Jahre hinaus braucht man einen WI-Korrekturfaktor um zu wissen, welche Zusatzwärme durch die vom Menschen erzeugte Landschaftsänderung erfolgt.
4 )m Großen und Ganzen konnte bereits bei dieser Minimalauswahl an Vergleichen der von uns in Grafik 1 benutzte WI-Korrekturfaktor absolut bestätigt werden. In weiteren Artikeln werden wir dann weitere Jahreszeiten betrachten und weitere Beispiele einfügen.
Es muss betont werden, dass die hier vorgestellten Ergebnisse nicht abschließend sind und einer weiteren Bestätigung durch mehr Messstationen bedürfen. Allerdings hatten wir schon anhand unserer phänologischen Beobachtungen festgestellt, dass die Erwärmung in der freien Landschaft weitaus weniger dramatisch verlief, als von offizieller Seite stets behauptet wird. Näheres dazu unter http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/wonnemonat-mai-neuerdings-leicht-unterkuehlt/ und http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-fruehling-beginnt-in-deutschland-seit-fast-drei-jahrzehnten-etwas-spaeter-warum/
Fazit: Gerade die Station Amtsberg zeigt bereits bei den Wintertemperaturen und über einen viel kürzeren Zeitraum als 125 Jahre, dass der von uns beschriebene flächenhafte WI- Effekt erheblich ist.
Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimaforscher
Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher