Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?

Zuletzt mahnte Frau Scharf wieder:
[2]: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu.
BR „Umweltminister in Augsburg“, „Zu Gast in der Umwelt-Hauptstadt“ .
Und nahm sich auch gleich der angesagten, 100 Millionen Klimaflüchtlinge an[3], für die Bayern natürlich auch (Klima-) Maßnahmen ergreifen muss.
Das Thema der Klimaflüchtlinge wurde vom Autor schon mehreren exemplarischen Beispielen erörtert „ist der arabische Frühling wirklich wegen unserem CO2 gescheitert?“ und über die „untergehenden“ Malediven „Inselflüchtlinge wegen CO2?“. An den darin dargelegten Einschätzungen haben auch weitergehende Recherchen (für den Autor) nichts verändert. Der aktuelle Artikel von Herrn Puls auf EIKE „Klimaflüchtlinge“ bestätigt diese  Einschätzung.
Wie aber ist es mit den Extremwettern und Extremhochwassern? Sehen wir uns dieses viele direkter betreffende Thema, das unberechenbare Wetter im Vor-Alpenraum und Süddeutschland an welches nach unserer bayerischen Umweltministerin früher viel menschenfreundlicher war.

Hochwasser der Vergangenheit im süddeutschen Raum

Erhebliche Zweifel an zunehmendem Extremwettern in Deutschland  kommen einem, wenn man sich die Grafik über die Hochwasser des Mains bei Würzburg aus der Publizierung „Klimawandel in Deutschland“[4] ansieht.

Bild1[4] Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013 
Nun kann man behaupten, dieser Hochwasserverlauf ist aufgrund des begrenzten Einzugsgebietes des Mains eher lokal beschränkt.
Doch auch die Kölner Bewohner freuen sich. Ihre Stadt hat ebenfalls schon seit längerer Zeit kein extremes Rhein-Hochwasser mehr erleben müssen, wie es die Daten der Stadtentwässerungsbetriebe Köln ausweisen (Bild 2) (Anm.: Die AöR-Pegelangaben unterscheiden sich von den Angaben auf WIKIPEDIA erheblich, die Tendenz ist aber gleich). Eine Ähnlichkeit mit dem Verlauf bei Würzburg ist unverkennbar und zeigt, dass die Tendenz keinesfalls regional beschränkt ist. 
Bild2[5]  Hochwasserpegel Köln 1784 – 2013 lt. Daten der Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR (Grafik vom Autor erstellt). Y-Achse: Rheinpegel (m)
Lediglich der Hochwasserverlauf des Donaupegels bei Passau sieht anders  aus. Dort war der höchste notierte Stand im Jahr 1501. Danach kommt das Jahr 2013 und dann 1594. Man geht allerdings davon aus, dass das (in Passau nicht notierte) Magdalenenhochwasser vom Jahr 1342 auch dort das höchste war. 
Diese historischen Ereignisse lesen sich so:
Die „Jahrtausendflut“ im Jahr 1342:

  • WIKIPEDIA: 1342 Juli: Starke Niederschläge führen in weiten Teilen Mitteleuropas zur schwersten bis heute bekannten Hochwasserkatastrophe, dem Magdalenenhochwasser. Dabei sollen während des Unwetters in Mitteleuropa zahlreiche Erosionsschluchten, sogenannte Runsen eingerissen sein, die sich bis heute in den Wäldern der Mittelgebirge wiederfinden.
  • 22. Juli: In Frankfurt erreicht das Wasser des Mains den höchsten jemals erreichten Stand. Unter anderem wird die Mainbrücke zerstört.

Die Extremhochwasser im 14. Jahrhundert
WIKIPEDIA: Donauhochwasser August 1501
Heftige und großflächige Regenfälle der zweiten Augustwoche 1501 in nördlichen Ostalpenraum und Alpenvorlandes im Einzugsgebiet der Donau, besonders an Inn, Salzach, Traun und Enns, führten zu einem der größten Fluss-Hochwasser der überlieferten Geschichte Mitteleuropas.[2]
Die Donau hatte damals den bisher höchsten (registrierten) Wasserstand der Geschichte.

Fazit

Früher, als der Mensch noch kein CO2 emittierte (und die Landschaft versiegelte und Flüsse begradigte), waren die Hochwasser wesentlich schlimmer. Und das trotz angeblich damals niedrigerer Temperaturen.

Die Hochwasser in der jüngeren Geschichte

Schon die Hochwasserlinien des Mains und Rheins zeigen, dass auch zwischen 1700 bis 1900 weit höhere Pegel als heute „üblich“ regelmäßig erreicht wurden. Um diese Zeit muss das Wetter richtiggehend „verrückt“ gespielt haben.
Eine Studie der Universität Augsburg hat die historische Variabilität der Extremereignisse gezählt. Daraus stammt die folgende Grafik (Bild 3). Danach war um 1850 eine absolute Häufung von Extremwetter-Ereignissen und seitdem – nimmt diese wieder drastisch ab! Weiter kommt die Publizierung zu dem Ergebnis:
[6] „Die Hochwasserentwicklung zwischen dem 17. Jahrhundert und 1930 korreliert mit der Entwicklung der Sonnenflecken. Und das hoch signifikant“
Diese Aussage wird kaltesonnde.de gefallen. Für die CO2-Jünger ist sie aber ein Affront. Sicher der Grund, warum man von dieser Studie nirgendwo etwas liest (nur auf kaltesonne wurde sie damals publiziert).

Bild3[6] Darstellung der Hochwasserhäufigkeit im bayerischen Alpenvorland
Diese Ereignishäufigkeit mit damit einhergehenden Extremniederschlägen war nicht lokal beschränkt, sondern auch auf der anderen Äquatorseite zu beobachten. Im Artikel „Klimawandel bedroht die Wüste Namib?“ ist dargestellt, welche Sintfluten damals selbst in dieser heutigen Trockenwüste in Südafrika geflossen sind.

Wie sieht es mit den Hochwassern aktuell aus?

Ahnen kann man es bereits an den Verläufen vom Main und Rhein. Aber auch „offiziell“ kann man es nachlesen – so man will.
Der umfangreiche Uba Klimamonitoringbericht Deutschland von 2015 kann nichts (klimaalarmistisches) zu Hochwassern finden und belässt es deshalb bei  unverbindlichen Erwähnungen und Grafiken:
„über eine auch nur regional und sehr schwach ausgeprägte dekadische Variabilität hinaus bislang keine Änderungen auszumachen.“
Für den mittleren Jahresabfluss ist – bei starken Schwankungen zwischen den Jahren – bislang kein signifikanterTrend zu verzeichnen. Auch die Verteilung der Niederschlagsmenge auf hydrologisches Winterhalbjahr (Nov. – Apr.)und Sommerhalbjahr (Mai – Okt.) ist ohne signifikanten Trend.
Der Anteil der Pegel, an denen mindestens einmal in einem Jahr ein markanter Hochwasserabfluss gemessen wurde, zeigt bislang keinen signifikanten Trend. 
Das  CSC Climate Service Center kommt zu dem eindeutigen Schluss:
[8]Niederschlag: 1. Anzahl der Tage mit mindestens 30 mm Niederschlag pro Jahr (Gebietsmittel der Anzahl  der  Tage  mit  mindestens  30  mm  Niederschlag  in  Deutschland):  Es  gibt  keinen  langfristigen Trend; die Anzahl der Tage bleibt konstant.

Bild4[8] Anzahl  der  Tage  mit  mindestens  30  mm  Niederschlag  pro  Jahr für Deutschland lt. CSC
Abschließend noch vom Autor aus den Unwetter-Daten der Münchner Rückversicherung erstellte Grafiken.
Bild 5 zeigt die hydrologisch bedingten Schadensereignisse in Deutschland von 1970 – 2010

Bild5
Bild 6 zeigt die Gesamt-Schadensereignisse weltweit.

Bild6
Auch in den Daten der weltgrößten Rückversicherung lässt sich der überall und gerade aktuell vor dem Klimagipfel beschworene und unisono wiederholte, unaufhaltsam klimawandel-bedingte Anstieg von Extremereignissen nicht entdecken.

Der Niederschlag im Alpenvorland

Zuerst der Niederschlag auf der Zugspitze. Diese gilt nicht mehr als Alpenvorland, aber es dürfte den Niederschlag im nördlichen Alpenraum wiederspiegeln. Eine Niederschlagszunahme ist seit 1950 nirgends auch nur im Entferntesten  erkennbar. Der Unterschied zu den Werten vor 1950 könnte sogar methodisch bedingt sein, worauf die deutlich unterschiedliche Linien-Änderungsdichte hinweist.

Bild7 Niederschlag Zugspitze von 1900 – 2014 Tageswerte und gleitender Jahres-Mittelwert, lt. DWD-Datensatz (Stations ID: 5792). Grafik daraus vom Autor erstellt.
Der Verlauf der Im Voralpenland gelegenen Station Hohenpeißenberg zeigt es noch deutlicher (Bild8): Seit 1910 hat sich der Niederschlag praktisch nicht verändert. Seit dem Jahr 2000 geht er sogar eher zurück. Leider sind die Niederschlagsdaten vor 1880 so lückenhaft, dass eine Darstellung dieser interessanten Werte sinnlos ist.

Bild8 Niederschlag Hohenpeißenberg von 1880 – 2014, Tageswerte und gleitender Jahres-Mittelwert, lt. DWD-Datensatz (Stations ID: 2290), Tages- und Jahreswerte Niederschlag (mm). Grafik daraus vom Autor erstellt.

Extremereignisse in der Zukunft

Wenn das Ergebnis welches die Natur produziert nicht der IPCC-Linie entspricht, wird so lange geforscht, bis sich ein geeignetes simulieren lässt.
Anm.: Oder man wollte endlich einmal die Wetterlagen-Ereignisse im Alpen- und Süddeutschen Raum verstehen und die Forschungsmittel dafür bekam man nur mit der Argumentation „Klimahysterie“.
Auf jeden Fall wurde eine WETRAX (Weather Patterns, Cyclone Tracks, and related precipitation extremes)-Studie ins Leben gerufen. Der Aufwand muss enorm gewesen sein:
·       Ministerium für ein lebenswertes Österreich
·       Universität Augsburg
·       ZAMG
·       Bundesanstalt für Gewässerkunde
·       Bayerisches Staatsministerium für Verbraucherschutz
·       Deutscher Wetterdienst
Publiziert wurde das Ergebnis mit dem reisserischen Titel:
[7] Augsburger Forscher erwarten immer mehr Regen und Hochwasser
Forscher aus Augsburg und Wien erwarten in Zukunft immer mehr Regen und Hochwasser in Europa. Der Klimawandel könnte extreme Folgen haben.
Doch was hat die Studie herausgefunden? In Kurzfassung lässt sich sagen:
Zuerst einmal wurde als Referenzzeitraum lediglich die Jahresspanne von 1951 bis 2000 betrachtet. Man war wohl der Meinung, das muss reichen, Jahrtausende Klimaveränderung ausreichend bewerten zu können. Wer die Bilder Nr. 5 und Nr. 3 betrachtet, sieht jedoch deutlich, dass dieser Zeitraum keinerlei Aussage zu irgendwelchen Ereignishäufigkeiten oder Verläufen liefern kann.
Zum Schluss stellte man fest, dass sich so wirklich schlüssig keine Signifikanz der Veränderungen feststellen lässt, außer im Winter, vielleicht auch noch im Herbst (wobei das letzte schlimme Donauhochwasser jedoch im Sommer war).
Dies hielt die Forscher aber nicht davon ab, fleissig die Zukunft zu simulieren. Leider kam dabei auch nichts Bewegendes heraus, außer, dass sich ab 2071 bis 2100 die wesentlichen Veränderungen ergeben (werden). Allerdings ist interessant, dass dieses Ergebnis ziemlich unabhängig vom angezogenen Emissionsszenario war. Leider fehlt die Erklärung, was es dann mit dem anthropogenen Klimawandel zu tun hat. 

Listung der Simulationsergebnisse (Auszug):

[9] größte Übereinstimmungen bei Starkniederschlagsänderungen:
– Abnahme im Sommer 2071-2100
– Zunahme im Gesamtjahr 2021-2050 (nur teilweise signifikant)
– Zunahme im Herbst 2021-2050 (nur RCP4.5, insignifikant)
– Zunahme im Winter 2071-2100 (nur RCP8.5, kaum signifikant)
– Frühling überwiegend mit Zunahmen (nur z.T. signifikant)

Um einmal zu zeigen, mit welchen Änderungen und Genauigkeitsangaben bei den Simulationen hantiert wird, ein Auszug aus einem anderen  WETRAX-Vortragsfoliensatz:
[10] Wie ändern sich die Starkniederschlagsmengen und –häufigkeiten in der Klimazukunft?
Ein Blick über alle Regionen zeigt allgemein eine Zunahme in der Niederschlagsmenge der Starkniederschlagsereignisse. Auf Jahresbasis lässt sich nur für die auf dem 700hPa Niveau analysierten Zugbahnen eine robuste Zunahme in der Niederschlagsmenge von 2021 bis 2050 um +7% bis +9% und von 2071 bis 2100 um +12% feststellen. Auf saisonaler Basis sind die Änderungen deutlich weniger signifikant, wobei jedoch der Sommer mit einer starken Abnahme der Niederschlagsmenge von 2071 bis 2100 für beide Druckniveaus von -10% bis -23% markant hervortritt!
Man muss es einfach glauben – dass ab 2071 eine Niederschlagsänderung von +12 % eintritt (und der Computer dies heute schon so genau weiß). Aber selbst wenn es so käme, wäre es bei der hohen Klimavariabilität der Vergangenheit (wie es die historischen Hochwasserpegel ausweisen) vernachlässigbar. Und man betrachte dabei, dass diese Erhöhung von einem historisch vergleichsweise niedrigen Niveau aus beginnt.
Allerdings macht gerade dies die Simulationsszenarien eher wahrscheinlich, denn warum sollte das Niederschlagspendel nicht wieder zurückschlagen?

Fazit

Aus dem wahren Klimaverlauf lässt sich  nirgends ableiten, dass in Bayern und Süddeutschland Extremhochwasser wegen eines anthropogenen Klimawandels zunehmen würden! Andererseits  muss man sich fragen, was die Universitätsinstitute antreibt, andere Behauptungen aufgrund kurzfristiger Betrachtungen so massiv zu publizieren.
Vollkommen unplausibel ist die Argumentation, die aktuellen (und zukünftigen) Veränderungen seinen ohne anthropogenen CO2-Eintrag nicht erklärbar. Alleine die Betrachtung der historischen Verläufe zeigt deutlich das Gegenteil.
Der aktuelle Zustand und auch die aktuellen Veränderungen sind gering gegenüber denen der jüngeren und älteren Vergangenheit – sozusagen geradezu paradiesisch -.
Allerdings würde es überhaupt nicht verwundern – eher dürfte es normal sein – wenn das Klima auch einmal wieder in den alten Zustand der vor-industriellen Zeit „zurück-fiele“ und die Flußanwohner das damals viel häufigere, reine Grauen lehren würde.
Sollte dieses „zurück-Beamen“ wirklich durch anthropogenes CO2 erfolgen (können), wären die Konsequenzen ein Treppenwitz der Geschichte: Umweltminister (-innen) und Bürger sorgen aufgrund ihres Nichtwissens mit Eifer und extrem viel Geld dafür, sich die Lebensgrundlage zu verschlechtern, weil „Klimagurus“ die Klima-Vergangenheit fälschlich zum Paradies erklärt haben.
Aber schon im Alten Testament musste man aus dem Paradies, weil es dem Menschen darin zu gut ging.
Adam und Eva wollten jedoch vom Baum der Erkenntnis naschen, was Gott nicht geduldet hat. Einen solchen Naschdrang würde sich der Autor bei unseren Umweltminister(-innen) jedoch dringendst wünschen, auch wenn  Klimagötter wie Herr Prof. Schellnhuber dies ebenfalls nicht dulden [12] Denn als reine Sprechpuppen sind sie einmal deutlich überbezahlt und zudem ist der Schaden, den sie damit anrichten zu groß. 
Fundstellen
[1]
12.3.2015 beim Besuch einer Schule:
http://www.nwzonline.de/politik/die-unschuldigen-sind-die-leidtragenden_a_25,0,413070643.html

[2]
BR.de Nachrichten 13.11.2015: Umweltminister in Augsburg Signal für mehr Klimaschutz
http://www.br.de/nachrichten/umweltminister-augsburg-klimaschutz-100.html
[3]
StMUV 22. Oktober 2015: Schutz vor den Folgen des Klimawandels in den Alpen
[4]
EIKE 29.10.2015 :Kann man den Klimawandel in Deutschland wirklich täglich spüren? Eine Suche mit überraschendem Ergebnis
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/kann-man-den-klimawandel-in-deutschland-wirklich-taeglich-spueren-eine-suche-mit-ueberraschendem-ergebnis/
[5]
Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, Hochwassergeschichte
http://www.steb-koeln.de/hochwasser-und-ueberflutungsschutz/hochwasser/Hochwassergeschichte/Hochwassergeschichte.jsp
[6]
Uni Augsburg, Dr. O. Böhm, Publizierung: Das Hochwasser und die Sonnenflecken
Studie: Changes of regional climate variability in central Europe during the past 250 years
http://link.springer.com/article/10.1140%2Fepjp%2Fi2012-12054-6
[7]
Augsburger Allgemeine  23. September 2015: Augsburger Forscher erwarten immer mehr Regen und Hochwasser
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Augsburger-Forscher-erwarten-immer-mehr-Regen-und-Hochwasser-id35572102.html