Wichtige Fragen zum Klimaabkommen in Paris
[Bemerkung des Übersetzers: Zwar geht es hier um die USA, aber das mit der Transformation und mehr lässt sich wohl 1 : 1 auch auf Deutschland übertragen. – C. F.]
Als ein Vorspiel zu Paris markierte inzwischen der 24. Oktober einen vollen Zehn-Jahre-Zeitraum, seit ein Hurrikan der Stärke 3 bis 5 zum letzten Mal auf das US-Festland übergetreten ist (Hurrikan Wilma 2005; Sandy gehörte lediglich zur Kategorie 2). Dieser Rekord reicht zurück mindestens bis zum Jahr 1900. Es ist auch das erste Mal seit dem Jahr 2014 (hier), dass sich im Westatlantik, der Karibik oder dem Golf von Mexiko bis zum 22. September irgendeines Kalenderjahres kein einziger Hurrikan gebildet hatte.
Die globalen Temperaturen sind seit 18 Jahren nicht mehr gestiegen und weichen immer stärker von den Prophezeiungen der Computermodelle ab. Mit jedem Jahr wird die Diskrepanz größer (hier). Der Meeresspiegel steigt gerade mal um sieben Inches [ca. 18 cm] pro Jahrhundert. Dürren und andere „Extremwetterereignisse“ nehmen an Häufigkeit, Ausprägung und Dauer während des 20. Jahrhunderts ab. Das „verschwindende“ Eis in der Arktis und auf Grönland breitet sich mit historischen Raten aus und erreicht eine Rekordausdehnung in der Antarktis.
Aber Präsident Obama besteht immer noch darauf, dass der Klimawandel jetzt im Gange ist und dass es eine „Dienstpflichtverletzung“ von Armeeoffizieren ist zu leugnen, dass der Klimawandel „ein unmittelbares Risiko für unsere nationale Sicherheit“ darstellt.
Inzwischen tönt die Washington Post: „Das stärkste Argument der Republikaner gegen Aktionen bzgl. des Klimawandels – dass nämlich andere Nationen ihre Emissionen nicht zurückfahren werden, so dass die Bemühungen der USA nutzlos sind – bricht zusammen. Die Europäische Union hat auf Jahre hinaus klimapolitische Maßnahmen ergriffen. China, der weltgrößte Emittent, veröffentlicht weitere Details darüber, wie das Land die Klimaziele erreichen will, die es vor einem Jahr verkündet hat. Unterhändler aus aller Welt treffen sich demnächst in Paris, um Verpflichtungen von Dutzenden Nationen in ein einziges Abkommen zu bündeln, dass die Welt auf den Weg hin zu niedrigeren Emissionen bringt“.
Richtig. Ein Weg hin zu weniger Kohlendioxid, welches die Pflanzen düngt, um „beispiellose Katastrophen“ abzuwenden, die nicht eintreten (außer in Computermodellen) durch Stabilisierung eines sich ewig änderndes Klimas, das gesteuert wird von mächtigen natürlichen Kräften, über die die Menschen keine Kontrolle haben – unter einem Vertrag Paris 2015, der globale Überwachung durch nicht gewählte Bürokraten und Aktivisten installieren soll – wird Milliarden Menschen einen geringeren Lebensstandard bringen – und eine Umverteilung von Weltvermögen mindestens in Höhe von 100 Milliarden Dollar bewirken, die an regierende Eliten in armen Ländern fließen.
Zur Abwechslung möchte Präsident Obama mal, dass Amerika eine Führungsrolle übernimmt, und zwar mittels eines Krieges gegen kohlenstoffbasierte Energie. Seine eigene EPA sagt zu diesem Krieg, dass er eine hypothetische globale Erwärmung in 85 Jahren von heute an um unmessbare 0,02 Grad reduzieren wird. Falls wir den Verbrauch fossiler Treibstoffe heute einstellen, drängt er, wird der Rest der Welt folgen. Das ist kompletter Wahnsinn.
Zum einen sollten wir {lead from behind – instead of with brains in our behinds. Wie könnte man das am Besten übersetzen? – C. F.}. Eine kurze Übersicht, was andere Nationen tatsächlich machen, unterstreicht, wie absurd und irreführend das Weiße Haus, die EPA und die Washington Post agieren.
Europäische Nationen und die EU als Ganzes haben lange Zeit prahlerisch das Recht für sich in Anspruch genommen, „der Welt voranzugehen“ bei der „Stabilisierung des Klimas“, indem Kohlenwasserstoff-Treibstoffe ersetzt werden durch erneuerbare Energie. Ihre Bemühungen waren kaum dazu angetan, arme Länder zu überzeugen, ihnen auf dem Fuße zu folgen – haben aber die Energiepreise der EU himmelwärts schießen lassen, Arbeitsplätze im Wert von Millionen Euro vernichtet und die EU global immer weniger wettbewerbsfähig gemacht. Jetzt sagt Europa, dass man zusätzlich eine Emissionsreduktion um 40% bis zum Jahre 2030 anstrebt, aber nur, falls ein neues Abkommen in Paris für alle Länder gesetzlich bindend ist.
Allerdings haben es China, Indien und Russland vor zwei Wochen abgelehnt, ein nicht bindendes, von den USA gesponsertes Statement zu unterzeichnen, das stärkere internationale Zusammenarbeit fordert, um eine hypothetische Erwärmung und den Klimawandel zu bekämpfen. Und nahezu alle Entwicklungsländer sind gegen jedes Abkommen, das bindende Emissionsziele festschreibt oder auch nur „obligatorische Begutachtungsverfahren“ ihrer freiwilligen Bemühungen, Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren.
Was sie wirklich wollen, ist ein Vertrag, der ihnen 100 Milliarden Dollar pro Jahr garantiert für „Abschwächung des, Anpassung an und Ausgleich für“ den Klimawandel. Außerdem moderne Energie-Technologien, die man ihnen kostenlos zur Verfügung stellt. Und dass ist offenbar nur die Eröffnungs-Forderung. Der indische Umweltminister Prakash Javadekar sagte kürzlich: „Die Rechnung für Klimamaßnahmen für die Welt beläuft sich nicht einfach auf 100 Milliarden. Es sind Billionen Dollar pro Jahr“. Entwickelte Nationen trügen die „historische Verantwortung“ für den Klimawandel, sagt er, und müssen „Gerechtigkeit“ schaffen für Entwicklungsländer, indem sie allein in den Grünen Klimafonds einzahlen. Indien allein muss 2,5 Billionen Dollar erhalten!
Bislang gibt es nur Versprechen über lediglich 700 Millionen Dollar für den GCF – und Premierminister David Cameron sagte, dass UK eine einmalige Zahlung von nur 9 Millionen Dollar leisten werde. Er hat erneuerbare Energie „grünen Mist“ genannt und plant, alle „grünen“ Subventionen bis zum Jahr 2025 zu streichen. Damit will er die Strompreise senken, die schon jetzt Millionen Familien zur Energiearmut verdammt und zum Verlust Tausender Arbeitsplätze in der Britischen Stahlindustrie geführt haben.
Deutschlands Abhängigkeit von Kohle steigt unvermindert weiter; 44% seines Stromes werden inzwischen mittels dieses schwarzen Fels‘ erzeugt – viel mehr als jede andere EU-Nation. [Komisch – warum steht das eigentlich hierzulande nie in der Zeitung? Anm. d. Übers.]. In Polen sagt Premierministerin Eva Kopacz, dass Kernkraft keine Priorität mehr hat und dass die Energiesicherheit des Landes sich zunehmend auf Kohle stützt.
Aber es ist Asien, wo der Kohleverbrauch und die CO2-Emissionen am stärksten steigen werden – was unterstreicht, wie meilenweit entfernt von der Wirklichkeit das Weiße Haus, die EPA und die Washington Post sind.
China erzeugt derzeit etwa 75% seines Stromes aus Kohle. Der Kohleverbrauch des Landes hat 2014 geringfügig abgenommen, weil sich das Reich der Mitte etwas mehr Erdgas und Solarenergie zugewandt hat – aus Gründen der PR und um ernste Probleme bzgl. der Luftgüte zu reduzieren. Allerdings plant man dort 363 neue Kohlekraftwerke, wobei viele dieser Kraftwerke mit Filtern aus- oder nachgerüstet werden, um die Emissionen echter, gesundheitsgefährdender Emissionen zu reduzieren.
Indien will sich auf „Energieeffizienz“ konzentrieren und die „Emissions-Intensität“ von CO2 reduzieren (pro Einheit von Wachstum), aber nicht die Gesamtemissionen. Man wird dort auch die Abhängigkeit von Wind und Solar vorantreiben, hauptsächlich in abgelegenen Gebieten, die vorerst nicht an das wachsende Stromnetz des Landes angeschlossen werden. Allerdings ist auch geplant, jeden Monat eine neue Kohlemine zu erschließen sowie Kohleerzeugung und -verbrauch bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln.
Pakistan schlägt einen ähnlichen Weg ein – ebenso wie Vietnam, die Philippinen und andere Länder in Südostasien. Selbst Japan plant die Errichtung von 41 neuen Kohlestrom-Einheiten während des nächsten Jahrzehnts. Alles in allem, sagt die International Energy Agency EIA, wird die Nachfrage nach Energie in Südostasien (hier) bis zum Jahr 2040 um 80% in die Höhe schnellen, und fossile Treibstoffe werden bis dahin einen Anteil von etwa 80% am Energiemix dort haben.
In Afrika wird man den gleichen Weg gehen, um dessen Bevölkerung aus der Armut zu führen. Keine weiteren Solarpaneele auf den Hütten. Der Kontinent verfügt über ausreichend Öl, Kohle und Erdgas – und man beabsichtigt, diese Treibstoffe auch zu verwenden, während man gleichzeitig einen „fairen Anteil“ an kostenloser Technologie, „Bildung von Kapazitäten“ und Klima-“Reparationen“ fordert.
Auf der UN-Konferenz in Durban 2011 haben alle Nationen darin übereingestimmt, dass der nächste Vertrag gesetzlich bindende Emissionsziele vorschreiben muss, ebenso wie Pflicht-Begutachtungen der Fortschritte bei der Reduzierung von Emissionen. Man rief auch das GCF-Wohlstands-Umverteilungs-Schema ins Leben. Heute befinden sich diese CO2-Reduktions-Schwüre im Papierkorb der Geschichte, weil Entwicklungsländer glauben, dass sie in jedweden Klimaverhandlungen die Oberhand haben.
Möglicherweise haben sie recht. Präsident Obama hat in der Fernsehsendung 60 Minutes seine Definition von Führung umrissen als „führend bzgl. Klimawandel“, und er trachtet verzweifelt nach einer Hinterlassenschaft jenseits seiner Katastrophen bzgl. Iran, Irak, Syrien, Russland, Ukraine, Bowe Bergdahl [hier bei Wikipedia, Anm. d. Übers.] sowie seiner ökonomischen Katastrophen. Außerdem haben Nationen des Westens ein Klimamonster erzeugt sowie eine Climate Crisis Industry, der mit ewigen Opfern gehuldigt werden muss: teure und unzuverlässige Energie, weniger Arbeitsplätze, niedrigerer Lebensstandard und mehr sterbende Menschen. Kein Wunder, dass asiatische und afrikanische Länder erwarten, Billionen Dollar zu erhalten sowie kostenlose Energie-Technologien und einen Persilschein, der sie von allen bindenden Verpflichtungen befreit.
Wähler, Verbraucher, gewählte Funktionäre und Gerichtshöfe müssen aufwachen und tätig werden. Der Sprecher des Weißen Hauses Paul Ryan, Mitglieder des Kongresses, und Präsidentschafts-Kandidaten müssen sich mit den Fakten vertraut machen, diese nachdrücklich beim Namen nennen und die destruktive Klima- und Energiepolitik zurückweisen – und sie müssen die Welt wissen lassen, dass der Senat jeden Obama-Vertrag ablehnen wird, der die USA bindend verpflichtet, Emissionen zu kappen und seinen Wohlstand aufzugeben.
Über allem müssen sie die Berge mit den Namen Anti-Fossil, Anti-Arbeitsplätze, Anti-Wachstum, Anti-Familien-Vorschriften widerlegen, finanziell austrocknen und zerschlagen, welche Obama & Co. eingeführt haben – oder einzuführen plant, bevor sie das Office verlassen – im Namen einer Klimakrise, die ausschließlich nur in ihren Gehirnen und Modellen existiert.
Link: http://wattsupwiththat.com/2015/11/05/leading-questions-on-the-paris-climate-treaty/
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Donna Laframboise bringt es in ihrem Blog noch prägnanter auf den Punkt:
21 Tage bis Paris
Millionen Kinder sterben jedes Jahr, aber die Führer der Welt glauben, dass ein Problem, das noch viele Jahrzehnte lang unwahrscheinlich ist, die drückendste Sorge der Welt ist.
In knapp drei Wochen wird ein UN-Klimagipfel beginnen. Politische Führer werden vor dem Eiffelturm posieren und ihrer Bevölkerung zu Hause sagen, dass sie dringend den Planeten retten müssen. Was für Helden!
In der Realen Welt exekutiert der IS Homosexuelle, vergewaltigt Frauen, verfolgt religiöse Minderheiten und zerstört wertvollste antike Bauwerke. Und doch werden unsere Führer auf dem Schattenspektakel in Paris den Klimawandel – welcher höchst wahrscheinlich noch Jahrzehnte lang keinerlei Problem darstellt – zu ihrer Top-Priorität machen.
In der Realen Welt sterben Millionen verarmter Kinder jedes Jahr durch Mangelernährung und vermeidbare Krankheiten (siehe Bild oben rechts). Aber während ihrer Reise nach Paris werden unsere politischen Führer darauf bestehen, dass ein hypothetisches Problem, dem ihre Enkelkinder im besten Erwachsenenalter begegnen könnten, die dringendste Sorge der Welt ist.
Wir haben wirklich den Verstand verloren!
Link: http://nofrakkingconsensus.com/2015/11/09/21-days-until-paris/
Beide Beiträge übersetzt von Chris Frey EIKE