Auch Experten können irren, obwohl sie behaupteten, dass  

 „…die Wissenschaflter solide und historische Beweise haben, die jede der Vorhersagen stüt­zen“ . Dazu einige Beispiele:

·      1865 – Stanley  Jones (anerkannter Ökonom in England): „um 1900 wird in England die Kohle ausgehen“.

·      1885 – US Geological Survey: „geringe oder gar keine Chancen, in Kalifornien Erdöl zu entdecken“

·      1891 –  US Geological Survey: „gleiche Aussage für Kansas und Texas“ (siehe David Osterfeld: Prosperity versus Planing, How Government stiffles economic growth, New York, Oxford University Press)

·      1939 – US Department of the Interior: „Ölvorräte in USA reichen höchstens nur noch 13 Jahre.“

·      1970 –  Life Magazine: „Bis 1990 wird die Luftverschmutzung dafür gesorgt haben, das auf die Erde einfallende Sonnenlicht zu halbieren“ (Januar 1970)

·      1970:  Life Magazine: „Falls sich die gegenwärtigen Trends fortsetzen, wir die Welt bis zum Jahr 2000 um 11 Grad kälter sein. Das ist doppelt so viel, wie nötig wäre um uns in eine Eiszeit zu werfen“ (Kenneth E.F. Watt, in Earth Day, April 1970,).

·      1972 –  Club of Rome (nur einige Beispiele): „Goldvorräte der Erde sind bis 1981 aufge­braucht, Quecksilber und Silber  bis 1985, Zinn bis 1987, Zink bis 1990, Petroleum bis 1992, Kupfer, Blei und Erdgas bis 1993…etc „

·      1998 –  Mojib Latif: „…kalte Winter mit Schnee bis ins Flachland werden der Vergangen­heit angehören…“ Diese Aussage war 1998 allgemeiner Klimakonsens.

 

Friedrich Nietzsche würde seinen Satz „die Unvernunft einer Sache ist kein Grund gegen ihr Dasein sondern eine Bedingung derselben“ durch Prof. Dr, Hans Joachim Schellnhuber bestätigt sehen, und im Zusammenwirken mit bekannten Erkenntnissen von Schiller („Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen…“) und Karl Marx („Die Idee wird zur mate­riellen Gewalt wenn sie die Massen ergreift“) versteht man, warum sich die angeblich von uns Menschen verursachte Erderwärmung zur Pseudoreligion entwickeln konnte (Ivar Giae­ver, Norbert Bolz). Das Modell einer Pseudoreligion muss möglichst falsch und unrealistisch sein, um sich für die Konzeption einer Vorsehung zu eignen; die Kenntnis von Fakten kann dabei nur stö­ren. Deshalb vermittelt das Interview den Eindruck, dass der Direktor des Insti­tuts für Klima­folgenforschung klimatologische  Erscheinungen anders bewertet als es die na­turgegebenen Fakten verlangen.

Die Menschheit wusste schon immer, das es ständig Klimaänderungen gibt, und da es au­ßer lang- und mittelfristigen auch Änderungen im Dekaden-Rhythmus gibt, kann man kein stabiles Klima erwarten – kurzfristige Änderungen sind die Regel. Insbesondere die Solarfor­scher haben längst die Ursachen der Klima-Schwankungen erkannt: Die variable Sonnenakti­vität ("Sonnenflecken-Zyklen") führt zu entsprechenden Änderungen der Einstrahlung auf die Erde. Hinzu kommt: Auch die zyklischen Änderungen der Erdbahn-Parameter verändert die Einstrahlung auf die Erde, seit etwa 100 Jahren bekannt als Milan­kowitsch-Zyklen. Diese naturwissenschaftlichen Erkenntnisse werden seit etwa 30 Jahren von den IPCC-nahen Insti­tuten zurück gestellt zugunsten einer nahezu monokausalen CO2-Praxis! 

Jedenfalls gehört eine "Klima-Vorherrschaft" des CO2 zum Glaubensbekenntnis vieler Klima­forscher, selbstverständlich auch von Prof. Schellnhuber. Wie schon erwähnt, strebt er sogar eine ‚Dekarbonisierung’ an, also eine Verringerung des Kohlenstoff-Kreislaufs, obwohl doch CO2 Baustein und Bestandteil unserer Nahrungsmittel ist. 

Die Strahlungszyklen und deren Ursachen waren gestern, heute dominiert CO2 die Klima-Debatte, und damit bestimmen angeblich wir Menschen über die Natur, denn wir produzieren und  emittieren CO2 als ‚Klimagas’. Ob und wie wir Menschen die Umlaufbahn und die Wärmestrahlung der Sonne zu ändern vermögen, wird nicht erklärt.    

Mein erstes Zusammentreffen mit Prof. Schellnhuber als Referent fand bei einem energie­politischen Dialog im Bundestag statt. Das schlimme Hochwasser des Indus mit der weiten Überschwemmung der Talaue als Folge eines außergewöhnlichen Monsuns im Juli 2010 war für ihn in seinem Referat eine Folge des Klimawandels. Jedoch: Hochwässer und Überflutun­gen der Talaue sind schon immer eine irdische Normalität, denn erst sie lassen die flachen Talauen entstehen. Wer die üblichen geomorphologischen Prozesse jedoch als Folge des Kli­mawandels beurteilt,  berücksichtigt weder Grundlagen der Geologie noch Grundlagen der Hydrologie.  Ähnlich werden im Interview von Schellnhuber auch andere Erscheinungen und Entwicklungen beurteilt, von denen hier einige zitiert und kommentiert werden: 

1.)     Die im Interview dargestellte Temperaturganglinie zeigt für die Zeit von 1965 bis 2014 einen durchgehenden, starken Temperaturanstieg. Er unterscheidet sich substantiell von den in Abb. 1 dargestellten und vom Klimarat IPCC verwendeten Temperaturganglinien der weltweit führenden Institutionen Met Office-CRU, NCDC und GISS, wonach die Temperatur zwischen 1998 und 2014 nicht mehr angestiegen ist. 

Schellnhuber bestreitet, dass der Anstieg eine Pause gemacht hat, und er stellt sich damit in einen diametralen Gegensatz zum Klimarat IPCC, der in seinem jüngsten AR5-Report 2013/14 die Stagnation wie folgt zugesteht [1]: "… Fifteen-year-long hiatus peri­ods are common in both the observed and CMIP5 historical GMST time series"

[1] IPCC, AR5, Climate Change 2013: Technical Summary, p.61; http://tinyurl.com/oxtcp4j

 

2.)     Schellnhuber zeigt sich irritiert über ein an­deres Phänomen: "Zwischen 1945 und 1965 gab es sogar eine spürbare globale Abküh­lung, …die wir bis heute nicht befriedigend er­klären können.“  Wenn man jedoch die kurzeitigen Solarzyklen berücksichtigt, ist die Erklärung einfach: Ohne Supercomputer und Klimasimulationen ergibt die manuelle Auswertung der gemessenen und aufgezeich­neten Temperaturdaten von 1097 Stationen weltweit, dass sich auch im 20. Jh. Abküh­lungs- und Erwärmungsphasen abgewechselt haben;  ein Einfluss von CO2 ist nicht er­kennbar! Der detaillierte Auswertungsbericht  mit der in Abb. 2 dargestellten Grafik wird in Kürze hier bei EIKE publiziert.

 

Abb. 1

 

 

Abb. 2

 

3.)     Schellnhuber: „Natürlich geht die Welt nicht komplett unter wenn die Temperatu­ren um 2,1 oder 2,2 Grad steigen.“                                                                                      Folglich: Nicht komplett, aber teilweise wohl doch? Nein, denn in der geologischen Ver­gangenheit waren sehr viel größere Änderungen die Regel, und allein in den letzten 9000 Jahren gab es schon vier Änderungen solchen Ausmaßes. Anthropogene CO2-Emissionen gab es damals nicht, und die natürliche CO2-Konzentration lag nach den Auswertungen der Eis­bohrkerne nahezu konstant bei 280 ppm !

4.)     Schellnhuber: Schon heute ist es knapp ein Grad wärmer als vor der Industrialisie­rung“. Soll heißen „infolge Industrialisierung .

Falsch, denn während des Mittelalters, also vor der Industrialisierung war es wärmer als heute: Ganz ohne industrielle CO2-Emissionen gab es Ackerbau in Grönland und Wein­ernten in Mittelengland – und dazu Beispiele aus Deutschland (Das schöne Allgäu, Heft 4, 2007):

·      1185: Getreide im Mai, Wein im August. 

·      1186: Blühende Gärten im Januar, reife Äpfel im Februar 

·      1229: Veilchen zu Weihnachten

·      ·     1241:  Kirschen im März

 

 

5.)     Schellnhuber: Treibhausgase sind mir im Boden tatsächlich lieber als in der Luft“.

Dem Sachkundigen nicht, denn was sie von dort aus anrichten können, wird im nächsten Punkt behandelt. Zuvor muss erst die Photosynthese erwähnt werden, der auch Prof. Schellnhuber seine Existenz verdankt. Wer Klimaforschung betreibt, sollte bedenken, dass der CO2-Gehalt der Luft in der geologischen Vergangenheit mit bis zum 20fachen (6000 ppm) schon sehr viel größer war als heute. Es ist der Biosphäre gut bekommen, hat aber auch Eiszeiten nicht verhindert hat (!!). Vor allem aber ist CO2 der Grundbaustein der Nahrungsmittel. Mehr CO2 in der Luft sollten wir begrüßen, denn das ergibt reichere Ernten, und die werden wegen des Bevölkerungswachstums gebraucht.

 

6)   Schellnhuber: Die CO2-Verklappung müsste ….sorgfältig ausgetestet werden“.

      und „Von einem unterirdischen Kohlendioxidspeicher geht kaum Gefahr aus. Das Gas ist

      weder giftig noch explosiv“.

Das nicht, aber es steht unter hohem Druck und es ist schwerer als Sauerstoff.  Wo es in Klüften aufsteigt und die Erdoberfläche erreicht, kann es in Mulden CO2-Seen bilden. Wir würden dort CO2 weder sehen noch riechen, aber mangels Sauerstoff nicht mehr lange le­ben. Genau DAS passierte im August 1986 am Nyos-See in Kamerun: 2000 Menschen star­ben! (https://de.wikipedia.org/wiki/Nyos-See).

Noch bedrohlicher wäre eine andere Gefahr: Wenn CO2-Verpressung, dann wären es große Mengen. Der Bau von Talsperren in seismisch sensiblen Gebieten vergrößert dort die Häufigkeit und die Stärke von Erdbeben. Ähnlich würde das Einpressen großer Men­gen CO2 in den Fels seinen vorher stabilen Spannungszustand verändern, so dass ebenfalls mit Erdbeben zu rechnen wäre.

 

7)  Schellnhuber: "In der Tat erreichen wir 2015 vermutlich die höchste jemals aufge­-

      zeichnete Erdmitteltemperatur“. 

Danach sieht es nicht aus: Zwar veranlassen heiße Sommertage mit Temperaturen bis zu 40° dramatische Warnungen vor der Erderwärmung und verstärken die Agitation für die Reduktion unserer CO2-Emissionen, jedoch wurde geschwiegen, als es im letzten Winter im Nordosten der USA und benachbarten Kanada zu einer Rekordkälte und Schnee­massen kam, wovon „insgesamt über 180 Millionen Amerikaner von Neu­england bis Flo­rida be­troffen waren“ , und schließlich sogar die Niagara-Fälle gefroren waren  (www. Niagara-Fälle gefroren, DiePresse.com). Der dort kälteste Februar seit Beginn der Wet­terauf­zeichnungen passte mit seinem Kälterekord eigentlich nicht zur angeblich fortschreitenden Erwär­mung.

Schellnhubers Beurteilung „die höchste jemals aufgezeichnete Erdmitteltem­peratur ist nichts wert, denn aufgezeichnet wird seit knapp 300 Jahren, was sich in den 4,5 Mrd. Jah­ren der Klimageschichte der Erde ereignet hat wissen wir nicht.

 

 

8)  Schellnhuber: „Wir füttern die Supercomputer an unserem Institut…“ 

Der Weltklimarat (IPPC) hat schon früh betont, dass Voraussagen zum Klima nicht mög­lich sind, weil es ein chaotisches nichtlineares System mit sehr vielen Einflussfaktoren ist. Inzwi­schen  hat die re­ale Entwicklung die Richtigkeit dieser IPCC-Beurteilung bestätigt, denn die Voraussagen haben sich nicht erfüllt – oft ist sogar das Gegenteil eingetreten.  Trotz dieser IPCC-Beurteilung basiert das Modell vom anthropogen verursachten Klima­wandel infolge unse­rer CO2-Emissionen weiterhin auf Klimasimulationsmodellen.  Prof. John Christy, Uni­versity of Alabama, hat die Voraus­sagen der wichtigsten Klima-Com­pu­ter miteinander ver­glichen. Das Kriterium für Wissenschaft­lichkeit wird nicht erfüllt, denn es verlangt, dass mehrere For­schungsansätze zum gleichen Er­gebnis führen, was hier nicht der Fall ist, denn alle Er­gebnisse sind an­ders: für das Jahr 2020 errechnen die Computer Erwärmun­gen zwischen 0,3 und 1,3° C. Welches Ergebnis gilt, wenn alle an­ders sind? Kei­nes!

 

Fazit: Wenn man als Geologe mit Ausbildung und beruflicher Tätigkeit auch in Klimatologie das Interview mit Prof. Schellnhuber gelesen hat und seine Botschaft beurteilen möchte, hat man die Wahl zwischen zwei Modellen: Entweder die Grundlagen der relevanten Wissen­schaftsbereiche sind ihm unbekannt oder die Fakten bleiben unberücksichtigt, denn er weiß schon, wie die Menschheit in Zukunft zu organisieren ist, beschrieben im WBGU-Bericht Welt im Wandel, Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation (2011): „Es geht um einen neuen Weltgesellschaftsvertrag für eine klimaverträgli­che und nachhaltige Weltwirtschaftordnung. Dessen zentrale Idee ist, dass Individuen und Zivilgesellschaften, die Staaten und die Staatengemeinschaft sowie die Wirtschaft und die Wissenschaft für die Vermeidung gefährlichen Klimawandels und für die Abwendung anderer Gefährdungen der Menschheit“Wartet die Welt wirklich auf „Weltverbesserer“ aus Deutschland?

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