Das Jahr 2015 soll das wärmste Jahr werden. Die Klimapaniker rüsten auf.
Unter der Überschrift: „2015: Anwärter auf das wärmste Jahr“ durfte der Leser erfahren, „dass führende Wetter- und Klimaforscher in Deutschland davon ausgehen, dass das Jahr 2015 das wärmste Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnungen vor 135 Jahren werden könnte.“ Der mit dpa – also ohne Reporternennung – gezeichnete Artikel nennt zudem keine Namen und Personen dieser angeblich führenden deutschen Klimaforscher, was uns bei EIKE nicht wundert.
Wer will sich schon namentlich festlegen und blamieren lassen. Bei langfristigen Prognosen bis 2100 fabulieren Schellnhuber und Co gerne und ausgiebig über ihre 2 Grad Fiebererwärmung, für die sie keinerlei wissenschaftliche Grundlagen vorweisen können. Aber bis zum Jahresende, das sind gerade noch 100 Tage, da will man seine Person bei Vorhersagen im Dunkeln lassen.
Wählen wir als Vergleich das letzte Jahr 2014, das laut Deutschem Wetterdienst einen Schnitt von 10,3 C in Deutschland erreichte. Richtig ist, dass der Sommer 2015 zu den wärmeren gehörte, und den Sommer 2014 übertraf. Das zeigt die folgende Grafik über die Sommer in der Gegenwart:
Grafik 1: Der Sommer 2015 war deutlich wärmer als letztes Jahr. Insofern sind die Wärmemeldungen erst einmal richtig.
Aber was von den angeblich führenden deutschen Klimawissenschaftlern nicht erwähnt wurde, ist die Tatsache, dass dieser Sommer, bedingt durch den warmen August eine Ausnahme war. Die Trendlinie der Sommertemperaturen ist in diesem Jahrtausend weiter fallend. Die Sommer werden in der Gegenwart kälter und nicht wärmer.
Doch kehren wir zu den weiteren Behauptungen in den Medien zurück. Reicht der diesjährige Sommer 2015 aus, damit das Jahr als Ganzes zu einem Wärme- Rekordjahr werden könnte?
Kurze Antwort: Wohl kaum. Besser gesagt: grottenfalsch.
Denn bereits mit dem leicht unterkühlten September 2015 war die Sommerwärme 2015 schon wieder aufgebraucht und die Temperaturen lagen deutlich unter dem Schnitt des letzten Jahres.
Und der Oktober bestätigt diesen Eindruck weiter. Im direkten Monatsvergleich mit dem letzten Jahr waren nach 10 Monaten bisher sieben Monate kälter und nur drei wärmer als letztes Jahr. Und da die zwei noch folgenden Monate gerade im letzten Jahr besonders mild waren, können sie nur noch schwer getoppt werden.
Wagen wir eine Prognose anhand der nun vorliegenden 10 Monate im Vergleich mit dem letzten Jahr. Selbst bei einer Annahme, dass die beiden letzten Monate fast gleich warm ausfallen wie im letzten Jahr, so dürfte sich die Jahrestemperatur für 2015 zwischen 9 C und 9,5 C einpendeln, auch weil die Trendlinie in diesen Bereich zeigt.
In der Grafik haben wir uns für 9,3 C entschieden. Und das sieht dann so aus.
Grafik 2: Die Jahrestemperaturen Deutschlands haben seit 18 Jahren eine leicht fallende Trendlinie. Das Jahr 2015 wird sich an dieser leicht fallenden Trendlinie orientieren.
Die Grafik 2 zeigt deutlich, von einer sich fortsetzenden Erwärmung sind wir in Deutschland weit entfernt. Alle Angaben sind natürlich aus dem Archiv des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach. Die Temperaturen halten sich nicht an die Märchenaussagen der selbst ernannten angeblich führenden deutschen Klimaforscher: Ihre Kernaussagen sind falsch: 1) Das Jahr 2015 wird kein neues Rekordjahr und 2) Die Temperaturen sind in der Gegenwart keinesfalls steigend, sondern leicht fallend.
Doch seit wann stagnieren die Temperaturen nun in Deutschland? Es ist bekanntermaßen richtig, dass es seit 1850 immer wärmer wurde. Doch leider ist diese angenehme Zeit vorbei. Ein Blick in die Temperaturstatistik zeigt, dass seit über einem Vierteljahrhundert die Temperaturen nahezu stagnieren. Anzumerken wäre außerdem, dass diese vom DWD erhobenen Temperaturdaten nicht wärmeinselbereinigt sind, denn sonst hätten wir am Schluss eine leicht fallende Trendlinie.
Grafik 3: Die Temperaturen sind im letzten Vierteljahrhundert ziemlich ausgeglichen. Mit Wärmeinselbereinigung wären sie sogar leicht fallend.
Im ganzen Zeitraum sind die CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre natürlich weiter gestiegen, auf nun 400 ppm. Das zeigt die eingeblendete kleine Grafik. Temperaturen und Kohlendioxidkonzentrationen zeigen keinen Zusammenhang.
Fazit: Die Panikmache vor der Klimakonferenz im Dezember in Paris läuft derzeit auf vollen Touren. Erstaunlich ist, dass die Medien alles ungeprüft abdrucken, was angeblich führende Klimaforscher in Deutschland behaupten. Kennzeichnend dafür ist auch, dass einige Artikel ohne den Namen des Reportes versehen sind. Als Leser hat man keinen Ansprechpartner. Das Kürzel dpa oder afp sind geeignete Deckungen für eine unseriöse Berichterstattung.
Gesamt: Das Jahr 2015 wird bestimmt nicht das wärmste Jahr in Deutschland sein. Das zeigen die Daten des Deutschen Wetterdienstes.
Josef Kowatsch