Urkomische Behauptung: „wir wissen, wann die globale (hust, hust) Erwärmung zum ersten Mal in den Temperaturaufzeichnungen – ähm – in den Modellen hervortrat“.
Dann liest man da nämlich Folgendes:
Nichtsdestotrotz haben sich den Modellbeweisen zufolge sowohl Warm- als auch Kaltextreme in vielen Gebieten ausgebreitet.
Da muss ich mich fragen, ob diese Herrschaften eigentlich ihre eigenen Presseerklärungen lesen und eine Plausibilitätsprüfung durchführen. Angesichts des Umstands, dass UNSW die Quelle vom „Ship of Fools“-Fiasko von Dr. Chris Turney ist (hier), wohl eher nicht.
Forscher enthüllen, wann die globale Erwärmung zum ersten Mal offenbar wurde
Wann die globale Erwärmung eindeutig in den Temperaturaufzeichnungen hervortrat.
In dieser Abbildung werden die mittlere Zeit des anthropogenen Auftretens (TAE) sowie zonal gemittelte Signale und Rauschen für Klimamittel und -extreme gezeigt. In (a) und (b) sind TAE-Verteilungen gezeigt über 23 Modellsimulationen der mittleren Temperatur. (c) und (d) zeigen die höchste tägliche Maximum-Temperatur, (e) und (f) die niedrigste tägliche Minimum-Temperatur. (g) und (h) zeigen die Gesamt-Niederschlagssumme und (i) und (j) die maximale Tagesmenge des Niederschlags. Die Teilbilder (a), (c), (e), (g) und (i) stehen für die Monate Juni bis August, (b), (d), (f), (h) und (j) für die Monate Dezember bis Februar. Zonal gemittelte Werte von Signal (rot) und Rauschen (schwarz) sind gezeigt, wo das Signal gleich der mittleren Differenz der Variable zwischen 1989 und 2039 ist, und Rauschen ist die Standardabweichung der Variablen von 1860 bis 1910.
Die Anzeichen von Klimawandel sind rings um uns, aber jetzt haben Forscher zum ersten Mal gezeigt, wann und wo die ersten eindeutigen Signale globaler Erwärmung in den Temperaturaufzeichnungen aufgetaucht sind und wo jene Signale wahrscheinlich eindeutig ausgemacht werden können hinsichtlich extremer Regenfälle in naher Zukunft.
Die neuen, in den Environmental Research Letters veröffentlichten Forschungsergebnisse geben Einsicht in die globalen Auswirkungen, die schon jetzt zu fühlen sind, sogar schon in diesem frühen Stadium, und wo sich jene Auswirkungen wahrscheinlich während der kommenden Jahre verstärken werden.
„Wir untersuchten mittlere und extreme Temperaturen, weil diese immer als die Maßgabe projiziert wurden, die bzgl. der globalen Erwärmung am empfindlichsten reagiert“, sagte der Leitautor vom ARC-Centre of Excellence for Climate System Science, Dr Andrew King.
„Bemerkenswerterweise zeigt unsere Forschung, dass man schon seit den sechziger Jahren in den Tropen eindeutige Anzeichen globaler Erwärmung erkennt. In Teilen Australiens, Südostasiens und Afrikas war dies sogar schon in den Vierziger Jahren erkennbar“.
Der Grund dafür, dass die ersten Anzeichen hinsichtlich mittlerer Temperatur und extremer Regenfälle in den Tropen erkennbar sind, dass die Bandbreite der auftretenden Temperaturen dort viel geringer ist. Dies bedeutet, dass geringe Temperaturverschiebungen aufgrund der globalen Erwärmung dort leichter zu erkennen sind.
Das erste in den Tropen auftauchende Signal war die Änderung der mittleren Temperaturen. Spätere Extremtemperatur-Ereignisse zeigten ein Signal globaler Erwärmung.
Näher an den Polen war ein eindeutiges Signal globaler Erwärmung erst später erkennbar, aber im Zeitraum 1980 bis 2000 zeigten die Temperaturaufzeichnungen in den meisten Gebieten der Welt eindeutige Signale globaler Erwärmung.
Eine der wenigen Ausnahmen dieses eindeutigen Signals fand sich in großen Teilen des US-Festlandes, besonders an der Ostküste und in den zentralen US-Bundesstaaten. In diesen Gebieten müssen sich offensichtliche Erwärmungssignale den Modellen zufolge erst noch manifestieren, aber es ist zu erwarten, dass diese im nächsten Jahrzehnt auftreten.
Während Temperaturaufzeichnungen allgemein ausgeprägte Hinweise auf globale Erwärmung zeigen, ist hinsichtlich starker Regenfälle ein solcher Hinweis noch nicht erkennbar. Die Modelle zeigen eine allgemeine Zunahme extremer Regenfälle, aber das Signal globaler Erwärmung war nicht stark genug, um schon über die erwartete natürliche Variation hinauszugehen.
„Wir erwarten, dass die ersten Extremregen-Ereignisse mit einem klaren Signal globaler Erwärmung während des Winters in Russland, Kanada und Nordeuropa auftreten, und zwar während der nächsten 10 bis 30 Jahre“, sagte Mitautor Dr. Ed Hawkins vom National Centre for Atmospheric Science at the University of Reading, UK.
„Dies wird wahrscheinlich ausgeprägte Niederschlags-Ereignisse zusätzlich zu den bereits bestehenden Trends hin zu zunehmend nassen Wintern in diesen Regionen bringen“.
Wichtig: diese Ergebnisse korrespondieren eng mit Datensätzen von Beobachtungen, die vom IPCC in seinem jüngsten Bericht herangezogen werden (Chapter 10 – Detection and Attribution of Climate Change), welche zunehmende Temperaturen verursacht durch die globale Erwärmung zeigen.
———————————————-
Hier folgt noch das Abstract. Jawohl, es stimmt, die Überschrift sagt es: Das gesamte Machwerk ist eine Simulation! Dies geht aus der Presseerklärung der Autoren nicht ganz so klar hervor, wenn sie darin schreiben:
„…jetzt haben Forscher zum ersten Mal gezeigt, wann und wo die ersten eindeutigen Signale globaler Erwärmung in den Temperaturaufzeichnungen aufgetaucht sind…“
Oh weh, oh weh! Modellergebnisse sind doch keine tatsächlichen Temperaturaufzeichnungen!
The timing of anthropogenic emergence in simulated climate extremes
Andrew D King, Markus G Donat, Erich M Fischer, Ed Hawkins, Lisa V Alexander, David J Karoly,Andrea J Dittus, Sophie C Lewis, and Sarah E Perkins
Abstract
Die Bestimmung des Zeitpunktes, ab dem sich das Klima von seinem natürlichen Zustand durch anthropogene Einflüsse zu ändern beginnt, kann helfen, Anpassungs- und Abschwächungs-Strategien bzgl. des Klimawandels zu entwickeln. Frühere Studien haben die Zeit des Auftauchens von Klima-Mittelwerten untersucht. Allerdings wurde das Auftreten von Änderungen von Extremereignissen im globalen Maßstab, welche die stärksten gesellschaftlichen Auswirkungen haben, zuvor noch nie untersucht. Auf der Grundlage von aktuellen Klimamodellen zeigen wir, dass sich Temperaturextreme allgemein etwas später von ihrem quasi-natürlichen Klimazustand abzeichnen als saisonale Mittelwerte, und zwar infolge der größeren Variabilität der Extreme. Nichtsdestotrotz haben sich den Modellbeweisen zufolge sowohl Warm- als auch Kaltextreme bereits in vielen Gebieten ausgebreitet. Bemerkenswerterweise wird sogar projiziert, dass Niederschlags-Extreme trotz ihrer sehr großen Variabilität während der nächsten Jahrzehnte im nordhemisphärischen Winter mit einem Trend zu stärkerem Niederschlag hervortreten. Auf der Grundlage unserer Ergebnisse erwarten wir, dass lokale Temperatur- und Niederschlags-Extreme bereits jetzt signifikant von ihrem vorherigen quasi-natürlichen Zustand in vielen Gebieten abweichen oder dass dies in naher Zukunft der Fall sein wird. Unsere Ergebnisse enthalten Implikationen für Klimaauswirkungen, und Studien bzgl. Erkennung und Zuordnung, die sich mit beobachteten Änderungen regionaler Klimaextreme befassen, werden vermutlich einen Fingerabdruck des anthropogenen Klimawandels zeigen.
Quelle: http://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/10/9/094015/meta
Die Studie ist offen zugänglich, falls man sich mit deren Lektüre abquälen möchte: http://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/10/9/094015/pdf
Übersetzt von Chris Frey EIKE