Bemerkungen zu den Hitzewellen 2015 in Mitteleuropa

Natürlich hatte es nie zuvor Waldbrände in Kalifornien gegeben (obwohl dort der Begriff ,Fire Season‘ ein genauso gängiger Begriff ist wie bei uns ,Hochsommer‘). Und natürlich hat es noch nie zuvor Hitzewellen bei uns gegeben (obwohl in England und Frankreich ,The Draught of ’76‘ noch in sehr unguter Erinnerung ist und Deutschland damals lediglich ein wenig ,Glück‘ gehabt hat. Außerdem hat es am Freitag, dem 7.8.2015 auch wieder einen vermeintlichen Hitzerekord gegeben – um atemberaubende 0,1°C. Hierzu ist aber kürzlich schon ein Beitrag des EIKE (hier) erschienen.

Abgesehen davon, dass die Alarmisten ein erschreckendes Menschenbild vermitteln, wenn sie sich über Katastrophen freuen, sollte man sich hier nicht in billiger Propaganda ergehen, und zwar unter keinem Vorzeichen. Darum möchte ich hier aus fachlicher Sicht etwas dazu schreiben – und vor allem einen Aspekt beleuchten, der natürlich nirgendwo auch nur ansatzweise Erwähnung findet.

Nun also, wie in einem Beitrag, den ich vor einigen Wochen für die Website des EIKE geschrieben habe, möchte ich auch hier wieder auf die Arbeiten von Kowatsch und Kämpfe verweisen, deren Arbeiten mir immer wertvoller erscheinen. Sie hatten bekanntlich schon lange darauf hingewiesen, dass eine Meridionalisierung der allgemeinen Strömung ein Anzeichen für den Übergang zu einem kälteren Klima ist. Diese Meridionalisierung ist auch in diesem Sommer wieder zu beobachten, jedoch mit ein paar Aspekten, die der besonderen Erwähnung wert sind.

In meinem damaligen Beitrag hatte ich auf die Konstanz einer Wetterlage hingewiesen, wie wir sie auch in diesem Sommer zum dritten Mal nacheinander erleben. Sie ist gekennzeichnet durch eine massive Austrogung auf dem Atlantik mit der Folge einer Südwest- oder Südströmung über Mitteleuropa. Der erste erwähnenswerte Aspekt in diesem Jahr ist der Umstand, dass dieser Trog außerordentlich weit nach Süden ausgreift – bis in Meeresgebiete (Azoren), die sonst um diese Jahreszeit dem Subtropenhoch vorbehalten sind. Man betrachte dazu die folgende Abbildung.Um mich nicht dem Vorwurf des „Cherry Picking“ auszusetzen, habe ich den ersten besten Tag genommen, und zwar den, an dem ich diesen Beitrag entworfen habe.

Abbildung 1: willkürlich herausgegriffene Wetterlage im atlantisch-europäischen Bereich vom 6. August 2015. Links: Geopotentialfeld (bunt) im 500 hPa-Niveau und Bodendruckfeld (weiße Linien). Rechts: Temperaturfeld im 850-hPa-Niveau (bunt) und Geopotential im 850-hPa-Niveau (weiße Linien). Quelle: Wetterzentrale.de

In einem Kommentar zu meinem o. g. Beitrag hat mich ein Kommentator der Lüge bezichtigt, als ich schrieb, dass Kaltluftvorstöße im Sommer zu uns unmöglich sind wegen des Subtropenhochs. Schon im Sommer vorigen Jahres, noch mehr aber in diesem Jahr zeigt sich nun aber, dass der Kaltluftvorstoß bis zu den Azoren und dem Nordwesten der Iberischen Halbinsel reicht.

Vorderseitig dieses Troges finden sich wie üblich Gebiete mit dynamischer Hebung, was zu zahlreichen Gewittern führt – ebenfalls in Gebieten, in denen es im Sommer normalerweise nicht regnet. Über dem gesamten westlichen Mittelmeer, ja sogar in Nordafrika bis ins zentrale Tunesien bilden sich immer wieder Gewitter. Abbildung 2 zeigt das Satellitenbild vom gleichen Datum wie oben die Wetterkarte:

Abbildung 2: Satellitenbild vom 6. August 2015 nachmittags MESZ: Die Gewittercluster sind deutlich erkennbar. Aber auch eine kleine und völlig isolierte Gewitterzelle bei Stuttgart zeichnet sich ab (Jargon unter ,Bench Forecastern‘, wie sie im Angelsächsischen sehr treffend bezeichnet werden: Das Gewitter dort ist wohl ,aus Versehen‘ entstanden).

In früheren Jahren hätte ich dieses weite Ausgreifen nach Süden als sehr ungewöhnlich empfunden, aber wie gesagt war es während der letzten Jahre im Sommer ebenfalls dazu gekommen. So gab es auf der Insel Sizilien (auch im Bereich des Subtropenhochs!) im Juli vorigen Jahres im Zuge eines Höhentiefs, das sich aus einem solchen Trog abgelöst hatte, eine Niederschlagsmenge von etwa 3000% (dreitausend!).

Damit zurück zu Mitteleuropa. Es liegt auf der Hand, dass je weiter ein Kaltluftvorstoß (= ein 500-hPa-Trog) nach Süden vorstößt die Gegenströmung aus Süd bis Südwest auf der Vorderseite dieses Troges seinen Ursprung ebenfalls sehr weit im Süden hat. Da wir in dieser Strömung liegen, bedeutet das, dass die heißen Luftmassen bei uns nicht aus dem Mittelmeer, sondern direkt aus der Sahara zu uns wehen. Aber ist das nun wirklich etwas noch nie da gewesenes?

Übrigens sind die Waldbrände und die Dürre in Kalifornien auf das gleiche Muster der hemisphärischen Wellen zurückzuführen: auch dort liegt man auf der Vorderseite eines großen, weit nach Süden ausgreifenden Troges über dem Ostpazifik. Wer es nicht glaubt, kann ja googeln.

Wenn schon Persistenz, dann aber überall – und nicht nur bei uns. Auch die große russische Hitzewelle vor ein paar Jahren ist einer solchen meridionalen Strömungskonfiguration geschuldet, nur waren die hemisphärischen Wellen damals etwas anders gruppiert.

Sturmwirbel im Sommer

Nun aber zu einem Aspekt, den ich als wirklich ungewöhnlich empfinde, weil er auch während der beiden Vorjahre nicht in dieser ausgeprägten Form zu beobachten war. Es kam nämlich im Bereich dieses Troges wiederholt zur Bildung außerordentlich starker Tiefdruckwirbel (Sturmwirbel) über dem Ostatlantik, wobei wiederholt ein Kerndruck unter 980 hPa aufgetreten war. Diese Vorgänge treten normalerweise erst im Herbst auf. Dieses Phänomen bedarf einer Erklärung.

Als Orkanwirbel ist nun immer noch ,Kyrill‘ in Erinnerung. Damals hieß es, dass im Zuge der Klimaerwärmung solche Stürme immer häufiger und stärker auftreten. Da die Stärke dieser Stürme jedoch – grob gesagt – mit der Stärke des Temperaturgegensatzes zwischen niedrigen und hohen Breiten proportional sind, müsste derartige großräumige Sturmwirbel im Sommer viel eher auf treten als im Winter, ist doch die Atmosphäre meiner Ansicht nach im Sommer immer wärmer als im Winter. Wie allgemein bekannt, gibt es große Orkanwirbel aber nur im Winter in der kälteren Atmosphäre (ich hatte seinerzeit mal nachgefragt, wie dieser Widerspruch zwischen der Behauptung und der alljährlich zu beobachtenden Praxis zu erklären ist. Man hatte mir jedoch aufgrund dieser Frage nur bescheinigt, dass sie „von mangelndem objektiven Fachwissen“ zeugt. Seitdem bin ich Klimarealist).

Aber ich schweife ab. Zurück zu den Sturmwirbeln. Wenn es sie in diesem Jahr auch im Sommer gibt (natürlich nicht von der Stärke im Hochwinter), müsste eigentlich der Temperaturgegensatz in diesem Sommer zwischen Süd und Nord größer sein als in anderen Jahren. Aber wie kann man das belegen?

Nun ist es ja generell so, dass Klimaschwankungen in polaren Gebieten, egal in welchem Zeitmaßstab, hier also in der Arktis, viel ausgeprägter sind als in den Tropen und Subtropen. Und da kommt nun ein Umstand ins Spiel, der den Alarmisten überhaupt nicht gefällt, so wenig, dass sie diesen Umstand rundweg leugnen: nämlich die Entwicklung der arktischen Meereisausdehnung. Abbildung 3 zeigt diese Ausdehnung und den Vergleich mit den Vorjahren ganz aktuell (7. August 2015):

Abbildung 3: Ausdehnung des arktischen Meereises. Quelle: http://ocean.dmi.dk/arctic/icecover.uk.php.

Man erkennt, dass die Eisausdehnung in diesem und den letzten beiden Jahren größer war als in den Jahren zuvor. Zwar ist der Mittelwert der Jahre 1979 bis 2000 noch nicht erreicht, doch ändert das nichts an der Tatsache, dass von einem beschleunigten weiteren Schrumpfen des arktischen Meereises ganz und gar keine Rede sein kann. Ein Indiz hierfür ist ebenfalls in der rechten Karte der Abbildung 1 erkennbar, nämlich die Kälte über Grönland.

Das ist zwar kein grundlegender Beleg, aber doch ein Indiz für den Umstand, dass der Temperaturgegensatz zwischen Nord und Süd tatsächlich zunimmt. Übrigens haben war das hier in Deutschland Mitte Juli auch zu spüren bekommen. Es ist üblich, dass ein Gebilde wie ein Langwellentrog immer ein wenig hin und her „eiert“. Mitte Juli hatte er sich ziemlich weit nach Osten ausgebreitet, so dass einer der Sturmwirbel, die sich in seinem Bereich in diesem Jahr immer wieder gebildet haben, auch in Deutschland unabhängig von Gewittern zu Wettererscheinungen (Orkanböen) geführt hatte, die es sonst ebenfalls eigentlich nur im Winter gibt. Natürlich ist der Sturmwirbel ,Niklas‘ gemeint.

Der (vorerst?) letzte Wirbel dieser Serie erreichte am Montag, dem 3. August 2015, vor der irischen Küste mit einem Kerndruck deutlich unter 980 hPa seinen Höhepunkt.

Und noch etwas: Die gegenwärtige Wetterlage hat sich ja etwa Anfang Juli eingestellt, also ziemlich genau zum Zeitpunkt des ,meteorologischen Siebenschläfers‘. Demnach wäre rein statistisch etwa zwischen dem 15. und 20. August eine grundlegende Änderung dieser Wetterlage zu erwarten. Kaum ist es zu glauben, aber auch dies würde einer Vorhersage von Kowatsch und Kämpfe vor längerer Zeit entsprechen. Aber bis zum 20. August ist es noch zu lange hin, um hierzu aus der Numerik schon etwas sagen zu können. Und dass man Wetter für 50 oder 100 Jahre (!!) im Voraus genau vorhersagen kann, behaupten sowieso nur Politiker und Medien.

Fazit: Die von Kowatsch und Kämpfe beschriebene Meridionalisierung des hemisphärischen Strömungsmusters ist in vollem Gange. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Austrogung nicht grundsätzlich über dem Atlantik erfolgt, sondern durchaus auch über Mittel- und Osteuropa.

Aber sollen dann die Realisten Hurra schreien, wenn einen ganzen Sommer lang von Norden und Nordwesten her Meeresluftmassen arktischen Ursprungs nach Deutschland strömen? Kurzzeitig konnte man ja Mitte Juli vor allem in Nordwestdeutschland eine Ahnung davon bekommen. Aus meiner über 40-jährigen Erfahrung im Bereich Synoptik wage ich mal die Prophezeiung, dass eine Wetterlage wie in diesem Jahr nicht mehr als dreimal hintereinander auftritt. Also schauen wir mal, wie es im Sommer des nächsten Jahres aussieht. Davor gab es irgendeinen Klimazirkus in Paris.

© Hans-Dieter Schmidt, August 2015




Prof. S. Fred Singer über das „Peer Review“

Bild rechts: Begutachtung!

Ordentliche Begutachtung hängt ab von der Integrität des Herausgebers, der zwei oder mehr anonyme Begutachter auswählt, deren Namen nur er kennt, und auf deren Akzeptanz einer Studie er die Entscheidung zur Veröffentlichung trifft aufgrund ihres unparteiischen Ratschlags.

Aber dieses ideale System kann leicht missbraucht werden. Falls der Herausgeber eine vorgefasste Meinung hat – was bei kontroversen Themen wie dem Klimawandel oftmals der Fall ist – kann man sich fast darauf verlassen: Der Herausgeber wählt die Begutachter danach aus, ob sie die Meinungen äußern, die er haben will. Selbst falls der Autor der Studie einige bestimmte Punkte in der Begutachtung seiner Arbeit in Frage stellt, hat der Herausgeber immer das letzte Wort – und die Studie wird abgelehnt.

Einige Beispiele

Ich hatte in letzter Zeit drei Erlebnisse, die mich hinsichtlich Begutachtung desillusioniert haben – darunter prestigeträchtige Zeitschriften: das International Journal of Climatology (IJC), veröffentlicht von der Royal Meteorological Society (RMS), die Geophysical Research Letters (GRL-AGU) und Eos (EOS-AGU), beide veröffentlicht von der American Geophysical Union.

1. IJC-RMS: Meine Mitautoren David Douglass (University of Rochester) und John Christy (UAH) [D&C] haben ihre Erfahrungen mit dem Herausgeber Glenn McGregor in einem Essay im American Thinker beschrieben (20. Dezember 2009) [1] (hier). Beide diskutieren dabei über die wissenschaftliche Kontroverse mit B. D. Santer in ihrem Anhang A.

Einige Monate später fand ich schwere Fehler in Santers 90-seitiger IJC-Studie und übermittelte eine entsprechende Mitteilung an IJC-Herausgeber McGregor. Zu jener Zeit wusste ich noch nichts von der komplizierten Historie, die D&C aus den Klimagate-E-Mails herausgefiltert hatten. Ich erlebte dann ein extensives Hin und Her mit den IJC-Begutachtern und habe schließlich frustriert aufgegeben, als keinerlei Rückendeckung vom IJC-Herausgeber kam. Nachdem ich zwei Jahre verplempert hatte, habe ich eine vollständige Liste der Fehler von Santer (IJC 2008) veröffentlicht in der begutachteten (jawohl!) Zeitschrift Energy&Environment (2011) und noch einmal in E&E im Jahre 2013, nachdem Andere die gleichen Fehler gefunden und ihre Ergebnisse veröffentlicht hatten.

2. GRL-AGU: Das Problem hier unterschied sich recht erheblich davon. GRL deckt die meisten Gebiete der Geophysik ab – und heuert daher Neben-Herausgeber für jedes Fachgebiet an – wobei für das Thema Klima Noah Diffenbaugh zuständig ist. Zufällig habe ich erfahren, dass er eine Zuwendung in Höhe einer Viertelmillion Dollar von Google erhalten hatte, die für die Propaganda für die globale Erwärmung gedacht waren. Daher war ich nicht überrascht, dass meine Einreichung von GRL abgelehnt wurde. Natürlich habe ich mich beim geschäftsführenden Direktor über diesen offensichtlichen Interessenkonflikt beschwert, weiß aber nicht, ob er jemals intern angemessen darauf reagiert hat.

3. Eos-AGU: Hier zitiere ich aus dem Brief, den ich vom für Klima zuständigen Unter-Herausgeber Jose Fuentes erhalten habe, der drei ablehnende Berichte von Begutachtern heranzog, welche die Grundlage für seine Entscheidung bildeten, die Einreichung abzulehnen.

Dear Dr. Singer:

Nochmals vielen Dank für die Übermittlung Ihrer Meinung in einem Manuskript mit dem Titel „Geo-engineering – stopping ice ages“.

Auf der Grundlage der Empfehlung von drei Begutachtern kann ich dieses Manuskript derzeit nicht für eine Veröffentlichung akzeptieren. Ich habe die Berichte der Begutachter zu Ihrer Kenntnisnahme beigefügt.

Danke für die Gelegenheit, diese Arbeit zu untersuchen.

Sincerely, Jose D. Fuentes

[Prof., Penn State Univ., Department of Meteorology]
Editor, Eos 
American Geophysical Union
 

2000 Florida Avenue NW 

Washington DC 20009 USA 

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Bericht von Begutachter Nr. 1:

Diese Studie sollte abgelehnt werden. Sie enthält unbewiesene Behauptungen und Beschimpfungen. Außerdem fehlt eine Referenz-Liste. Ich füge das Manuskript bei mit Anmerkungen zu allen Problemen, aber die Hauptprobleme sind die beiden Folgenden:

Der Autor behauptet, dass eine Eiszeit bevorstehe, führt aber keine Beweise zur Unterstützung dieser Behauptung an. Was sagen die Klimamodell-Projektionen? So wie ich es verstehe, steht eine massive globale Erwärmung im nächsten Jahrhundert bevor, falls alles so weitergeht wie bisher und lange bevor irgendein astronomischer Antrieb wirksam werden kann.

Die Methode, Ruß auf dem Eis zu verteilen, müsste jedes Mal wiederholt werden, wenn es geschneit hat. Die Studie behauptet, dass dies billig sein würde, bietet aber keine Daten oder Berechnungen, um diese Behauptung zu stützen. Außerdem kann ich mir viele Risiken und negative Auswirkungen eines solchen Verfahrens vorstellen, aber diese werden nicht angesprochen.

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Begutachter Nr. 2: Kommentare zu „Geo-Engineering stopping ice ages“ von F. Singer:

Singer argumentiert, dass es das dringendste Anliegen der Menschheit bzgl. Klima sei, eine neue Eiszeit zu verhindern. Um dies zu erreichen, schlägt er ein Geo-Engineering-Experiment vor, dass das Schmelzen von Eisfeldern enthält, indem man Ruß auf ihnen verteilt, was die Albedo verringert und den Planeten erwärmt. Unglücklicherweise ist gerade ein Geo-Engineering-Experiment im globalen Maßstab im Gange, das ziemlich effektiv war hinsichtlich steigender Temperaturen und Abschmelzen des Polareises: die Zunahme von CO2 durch das Verbrennen fossiler Treibstoffe.

Es ist daher schwierig, diese Studie als etwas anderes als eine Provokation der wissenschaftlichen Gemeinschaft anzusehen (ein schlechter Witz). Die Studie sollte nicht veröffentlicht werden.

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Begutachter Nr. 3:

In diesem Brief an Eos von S. Fred Singer geht es um einen kürzlich erschienenen Bericht zum Thema Geo-Engineering des National Research Council, in welchem die Machbarkeit und die potentiellen Konsequenzen von Bemühungen evaluiert werden, die anthropogene Treibhaus-Erwärmung zu bekämpfen. Er behauptet, dass Bemühungen im Bereich Geo-Engineering sich stattdessen darauf konzentrieren sollten, die nächste Eiszeit zu verhindern, zu welcher sich der Übergang im Zeitmaßstab von Jahrtausenden vollziehen würde.

Das war interessant zu lesen, hauptsächlich weil es Einblick in die Denkweise von einem gibt, der das Thema Klimawandel aus einer wahrhaft wahnhaften und verqueren Perspektive betrachtet. Es ist unbestreitbar, dass während der letzten Jahrzehnte das arktische Eis rapide abgenommen hat, während sich das Abschmelzen des grönländischen Eisschildes beschleunigt hat. Was sollten wir nach Mr. Singers Ansicht tun? Seiner Meinung nach sollten wir Ruß auf Schneefelder streuen, was deren Abschmelzen weiter beschleunigt und zum beobachteten Anstieg des Meeresspiegels beiträgt, alles im Namen einer Eiszeit, zu der es in tausenden von Jahren kommen könnte. Es ist schwierig zu sagen, ob dieser Brief als Witz gemeint ist oder aus irgendwelchen Gründen als „vermittelbar“, weil er so völlig frei von Begründungen ist. Ich könnte fast die Veröffentlichung dieses Briefes empfehlen, weil er die verschrobene Denkweise von jemandem spiegelt, der die anthropogene Treibhaus-Erwärmung als das Produkt irgendeiner UN-basierten Verschwörung ansieht. Eos schuldet es aber seiner Leserschaft, sie vor der Mühe des Lesens von Unsinn zu bewahren, um ernsthafte Informationen zu erlangen.

Ist es wert, den Begutachtern zu antworten?

Ich denke, dass es absolute Zeitverschwendung wäre, da der Bias der Herausgeber von Eos ziemlich klar hervortritt: Sie hätten Meinungen zurückweisen sollen, die allein auf Ideologie oder auf absichtliches Missverstehen meiner Argumente basieren. Jedoch für das Protokoll: Man beachte, dass ich einen Beitrag als Leserbrief übermittelt habe, um die Diskussion anzuregen; Leserbriefe tendieren allgemein dazu, provokativ zu sein und enthalten keine Referenzen.

An Begutachter Nr. 1: Natürlich können die IPCC-Modelle keine Eiszeiten vorhersagen – aber immer mehr Solarexperten sehen eine „Kleine Eiszeit“ während der nächsten Jahrzehnte kommen.

Und außerdem, das Holozän könnte bereits beendet sein. Da große Vereisungen nur allmählich eintreten, kann man diese Möglichkeit nur in der Retrospektive beurteilen.

Meiner Erinnerung nach wurde das Ausbringen von Ruß zum Schmelzen von Schnee und Eis vom Wissenschaftsdirektor der NOAA Joe Fletcher um das Jahr 1970 ins Spiel gebracht und von Jim Hansen wiederbelebt.

An Begutachter Nr. 2: Er spricht von abschmelzendem polaren Meereis; ich rede von der Begrenzung des Wachstums eines (gegenwärtig kleinen) Schneefeldes in hohen Breiten und den Lehren, die man daraus ziehen kann.

An Begutachter Nr. 3: Ich hoffe, dass er in der Hölle schmort – aber Gefrieren könnte ihn erhalten – ach du liebe Zeit!

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Da es sich hier um einen Brief Singers handelt, kann kein Link zu einem Original angegeben werden. Damit aber die korrekte Übersetzung geprüft werden kann, ist sein Brief im Original beigefügt. – Anm. d. Übers.

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Was tötete die Mammuts – Hitzschläge oder Erfrierungen?

Weitere Schlagzeilen [alle übersetzt]:

Schlagzeile in National Geographic: „abrupte Klimaerwärmung löste Veränderungen bei Megaviechern aus“ [Original: „Abruptly Warming Climate Triggered Megabeast Revolutions“].

Schlagzeile in Democratic Underground, LLC: „Mammuts durch abrupte Klimaänderung ausgestorben“. Im Text heißt es: „Wie heute von Science veröffentlicht, sagen die Forscher, dass das Gegenteil, nämlich extreme Kaltzeiten wie das letzte glaziale Maximum, anscheinend nicht mit diesen Aussterbe-Ereignissen korrespondieren“.

Schlagzeile von Micah Dacolo in der Dispatch Times: „Klimawandel brachte den Wollmammuts den Tod, und mehr könnte diesem Trend folgen“. Weiter unten liest man: „Die Studie beleuchtete die Tatsache, dass Klimawandel eine große Bedrohung für Tiere gewesen ist, und dass eine globale Erwärmung wie derzeit eine bedeutende Auswirkung nach sich zieht“.

Hitzschlag

Die Studie in Science, auf die sich der Bericht bezieht, trägt den Titel [übersetzt] „Abrupte Erwärmungs-Ereignisse führten zu einer totalen Umgestaltung der Fauna“ [original: „Abrupt warming events drove Late Pleistocene Holarctic megafaunal turnover“]. Das Abstract der Studie ist nicht erhellender als deren Titel, und am Ende desselben steht zu lesen: „Die Existenz vieler kryptischer biotischer Übergänge vor dem Übergang von Pleistozän zum Holozän, die durch historische DNA-Analysen gefunden worden waren, bestätigen die Bedeutung von Klimawandel beim Aussterben großer Teile der Fauna und zeigen, dass Metabevölkerungs-Strukturen, die zum Überleben derartiger wiederholter und rapider Klimaverschiebungen notwendig waren, empfänglich für menschliche Einflüsse sind“.

Unmissverständlich müssen die Mammuts Hitzschlägen erlegen sein, und vielleicht nicht nur die Mammuts. Man erinnere sich an die Behauptungen der Wissenschaftler über „Temperaturanstiege von 4°C auf 16°C innerhalb nur weniger Jahrzehnte“ mit einer Dauer von „hunderttausenden Jahren“, die „dramatische Verschiebungen der globalen Regenmenge und der Vegetation“ brachten.

Erfrierung

Die will man natürlich auch nicht. Natürlich schädigen Erfrierungen die Extremitäten, Zehen, Finger, Nase oder Ohren. Allerdings sind das oftmals nur Vorläufer einer ernsten Unterkühlung des gesamten Körpers mit nachfolgendem Tod. Wenn der Körper zu sehr auskühlt, wird die Blutzirkulation bis in die Glieder und die Haut unterbunden. Der Körper versucht, die wichtigsten Funktionen lebenswichtiger Organe am Leben zu halten. Dies erhöht den Blutdruck im Inneren des Körpers, so dass viele Menschen tatsächlich glauben, dass ihnen warm ist, während ihre Haut und ihre Extremitäten Erfrierungen erleiden.

Es ist bei Menschen mit einer schweren Unterkühlung nicht ungewöhnlich, sich komplett zu entkleiden, um der vermeintlichen inneren Überhitzung zu begegnen. Aus „technischer Perspektive“ könnte man sagen, dass ihre Sensoren zur Messung der Körpertemperaturen durchdrehen. Im Inneren fühlen diese Menschen Überhitzung, aber tatsächlich verlieren sie vitale Körperwärme nach außen. Unglücklicherweise wird dadurch das Ende ihres Lebens beschleunigt, wenn nicht gegengesteuert wird (durch Prävention von Wärmeverlust).

Jetzt aber zurück zu den Wollmammuts und zu der Frage, was ihnen zugestoßen ist:

Es zahlt sich aus, den kurzen Artikel von Dacolo bis zum Ende zu lesen. Der allerletzte Satz im Exposé ändert dessen gesamte Richtung, die man aus dem ersten Teil des Artikels erkannt haben könnte, um 180 Grad. Am Ende heißt es:

„Die Wissenschaftler fanden heraus, dass kaltes Wetter der Grund für das Aussterben war, und Fortschritte bei der Lokalisierung von DNA aus Fossilien und der Kohlenstoff-Datierung halfen ihnen, diese These zu erhärten“.

Diesen Satz liest man besser zweimal. Die Studie stellt fest, dass die Wollmammuts durch KÄLTE ausgestorben waren, nicht durch Wärme!

Widersprüche

Offensichtlich gibt es einige substantielle Widersprüche zwischen den Nachrichtenmeldungen, wie sie von verschiedenen Quellen weitergegeben werden. Also habe ich die korrespondierenden Autoren kontaktiert und ihnen eine einfache Frage gestellt: „…sind die Mammuts nun durch Erwärmung oder Abkühlung verschwunden?“

Die Antwort von Dr. Cooper auf meine Frage lautete: „…es sieht so aus, als ob die Dispatch Times die Studie oder die diesbezügliche Presseerklärung nicht sehr sorgfältig gelesen hat“. Nun, in jener Presseerklärung der University of Adelaide hieß es: „Es wird zunehmend klar, dass rapide Erwärmung und nicht plötzliche Kälterückfälle der Grund für das Aussterben während des letzten glazialen Maximums waren“. Aber die Mammuts sind erst sehr viel später nach dem glazialen Maximum (vor etwa 20.000 Jahren) ausgestorben. Eindeutig hat weder die E-Mail von Dr. Cooper an mich noch die Presseerklärung der Universität meine Frage beantwortet.

Interessanterweise scheinen andere Ergebnisse von Arbeiten Dr. Coopers ebenfalls seiner jüngsten Arbeit zu widersprechen. Beispiel: im Jahre 2012 schrieben er und seine Mitarbeiter in PLOS ONE: „epigenetische Modifikationen haben das Potential, phänotypische Vielfalt als Antwort auf Umweltsignale zu erzeugen, und anders als bei genetischen Änderungen können diese bei vielen Individuen einer Population gleichzeitig auftreten. Dies würde eine rapide Anpassung an eine veränderte Umwelt ermöglichen, und angesichts intensiven Selektionsdrucks (wie er vielleicht bei einem Klimawandel auftritt), kann es zu einer Durchdringung von Phänotypen in einer Population ohne jede genetische Änderung kommen“.

Der Gnadenstoß?

Falls es so einfach ist, sich an Klimawandel anzupassen, warum ist dann die gesamte Population von vielleicht hunderttausenden Mammuts in den nördlichen Gebieten von Nordamerika, Europa und Asien innerhalb kürzester Zeit verschwunden? Der Mitautor der Studie, Prof. Chris Turney von der University of New South Wales hat die Antwort: „…der Aufstieg der Menschheit bildete den Gnadenstoß für eine Population, die bereits unter Stress stand“. Die wenigen Bewohner dieser riesigen Gebiete, deren Gesamtzahl möglicherweise nur ein Bruchteil der Anzahl der durch die Landschaft streifenden Mammuts ausmachte, sollen also die Mammuts bis zum Aussterben gejagt haben. Die Mammuts müssen sich also praktisch angestellt und reglos zugesehen haben, wie sie der Reihe nach mit Steinzeitmessern abgeschlachtet wurden. Um ehrlich zu sein: ich finde diese Behauptung sogar noch grotesker.

Mammut-Realität

Das Schmelzen der großen kontinentalen Eisschilde erfolgte nicht im Zuge eines stetigen Erwärmungsereignisses. Dieses wurde unterbrochen durch plötzliche und starke Kaltperioden. Die Tiere, die dem Rückzug des Eises in ein neues Habitat folgten, waren nicht in der Lage, der Umkehrung des Schicksals zu entkommen. Beispiel: Die Periode des Jüngeren Dryas (die etwa 1500 Jahre dauerte und vor etwa 11.000 Jahren zu Ende gegangen war) erlebte eine rapide Rückkehr zu Eiszeitbedingungen in höheren Breiten der Nordhemisphäre, was in scharfem Gegensatz stand zu der Erwärmung der voran gegangenen Deglaziation. Solche Übergänge traten über einen Zeitraum von einem Jahrzehnt oder so auf, aber der Beginn könnte sogar noch schneller gegangen sein (Wikipedia). Jene Periode wird in der Presseerklärung als „das plötzliche Verschwinden der Mammuts“ beschrieben.

Was auch immer die Mammuts getötet haben mag, es war nicht Hitzschlag und es waren nicht menschliche Jäger. Natürlich war schon lange bekannt, was mit den Mammuts wirklich passiert war. Es wurde in deutlichen Worten von Robert Felix beschrieben in seinem Buch „Not by Fire but by Ice“ (oben). Er zitiert auch aus dem im Jahre 1994 erschienenen Buch Mammoths von Adrian Lister und Paul Bahn: „Einige Schätzungen zeigen, dass immer noch rund 10 Millionen Mammuts im sibirischen Dauerfrostboden eingefroren sind“. Dann gab es da die unzähligen Körper von rentieren, Bisons, Elchen, Vielfraßen, Höhlenlöwen, Pferden, Bibern und Wölfen, die allesamt entlang der Flussufer aus den Permafrostgebieten Sibiriens ausgewaschen worden waren.

Es gibt sogar Behauptungen, denen zufolge Hunde und Aasfresser diese frisch freigelegten Kadaver fressen. Warum werden diese Kadaver jetzt freigelegt anstatt schon vor 10.000 oder 5000 Jahren, als die Tiere plötzlich ausstarben? Wären diese Kadaver auf eine Weise erhalten geblieben, wie es hier der Fall ist, wenn sie nicht „auf der Stelle erfroren“, sondern durch „Hitzschlag“ gestorben wären? Also, warum sind die Mammuts verschwunden? Ich bin neugierig, was Sie zum Verschwinden der Wollmammuts zu sagen haben.

„Klimawandel“ geht nicht nur in eine Richtung und kann auch zu kälteren Temperaturen führen – nicht nur für die Mammuts.

Link: http://iceagenow.info/2015/07/what-killed-the-mammoths-heatstroke-or-frostbite/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung: Es gibt im Original interessante Kommentare hierzu! Außerdem findet sich dort auch eine längere Biographie des Autors.




HadCRUT4 tritt den Manipulateuren der terrestrischen Temperatur bei

Obwohl die Satelliten von RSS und UAH alles beobachten, haben alle drei der terrestrischen Rekordhalter an ihren Datensätzen manipuliert, um die offensichtliche Erwärmungsrate noch einmal weiter nach oben zu treiben. Inzwischen gab es so viele Adjustierungen mit so wenig Rechtfertigungen – sämtliche Adjustierungen sorgten für eine Aufsteilung des Anstiegs –, dass ein Drittel bis ein Fünftel der gesamten Erwärmung des 20. Jahrhunderts ausschließlich auf diese Adjustierungen zurückgeht, die eigentlich in die andere Richtung hätten gehen sollen, wie McKitrick & Michaels in einer bis heute nicht in Frage gestellten Studie im Jahre 2007 gezeigt haben. Die Erwärmung in den Datensätzen ist während der letzten Jahrzehnte doppelt so hoch wie tatsächlich eingetreten.

Die drei terrestrischen Datensätze sind nicht mehr glaubwürdig. Die Satelliten zeigen jetzt die einzige halbwegs verlässliche globale Temperaturaufzeichnung. Und darin zeigt sich seit 18 Jahren und 5 Monaten (UAH) bzw. seit 18 Jahren und 6 Monaten (RSS) keine globale Erwärmung, obwohl etwa ein Drittel aller anthropogenen Antriebe seit 1750 erst nach 1997 aufgetreten sind.

Für die Geschichtsbücher jedoch folgt hier eine sechsmonatliche Zusammenfassung dessen, was die drei terrestrischen und die beiden Satelliten-Datensätze zeigen. Man mache daraus, was man kann, aber ich für meinen Teil werde die drei terrestrischen Datensätze in keiner Weise mehr für Untersuchungen heranziehen, wurden sie doch alle drei weit über Nützlichkeit hinaus verändert, in die falsche Richtung und auf eine Art und Weise, die nicht einfach zu rechtfertigen ist.

Beispiel: Vor ein oder zwei Monaten hat ein Tom Karl von NCDC notorisch und absichtlich die Temperaturmessungen der ARGO-Bojen nach oben korrigiert, obwohl das ARGO-System rein zufällig das am wenigsten schlechte Ozean-Messsystem ist, das wir haben. Die Satelliten zeigen keinerlei Erwärmung der unteren Troposphäre während der letzten 11 Jahre; die ARGO-Bojen zeigen keine Erwärmung der Oberflächenschichten der Ozeane im gleichen Zeitraum. Und doch hat Mr. Karl kapriziös verordnet, dass sich die Oberfläche doch schließlich erwärmt haben muss.

Einst wurde Wissenschaft durch Messungen betrieben; heute wird sie durch Gebote zerstört. Wollen wir hoffen, dass die Geschichte, wenn sie mit Verblüffung auf die Ära zurückblickt, in der man es Typen wie Mr. Karl erlaubt hatte, einst wissenschaftliche Institutionen zu betreiben und zu ruinieren*, ihn hinsichtlich jedes kleinen Details so unfreundlich behandelt wie er es verdient.

[*Dies ist wieder eines der unnachahmliche Wortspiele von Lord Monckton: … to ru(i)n major once-scientific institutions…]

Aus diesem und anderen Gründen trete ich nicht mehr dafür ein, die terrestrischen Temperaturwerte mit den Satellitenwerten zu mitteln. Die terrestrischen Temperaturen sind inzwischen lediglich noch Fiktion.

Die folgende Tabelle zeigt, wie stark sich die terrestrischen Temperaturwerte mittlerweile von den Satellitenwerten unterscheiden. Es werden drei Zeiträume gezeigt, die alle bis Juni 2015 laufen. Der erste Zeitraum ab Januar 1979 beginnt beim ersten Monat, der allen fünf Datensätzen gemeinsam ist. Die zweite Periode ab Januar 1990 beginnt im Jahr des Ersten IPCC-Zustandsberichtes. In diesem Zeitraum haben sich die positive und die negative Phase der PDO gerade in etwa aufgehoben, was einen ziemlich genauen Trend der langzeitlichen Erwärmung zeigt. Der dritte Zeitraum ab Januar 1997 beginnt zum Zeitpunkt des Anfangs des Großen Stillstands von 18 Jahren und 6 Monaten.

Für den Datensatz HadCRUT4 werden die alten und neuen Werte bis Mai 2015 kursiv gezeigt zusammen mit dem neuen Wert bis Juni 2015. Satellitendatensätze sind in Fettdruck gezeigt.

Von 1979 bis heute beträgt die Differenz zwischen den Mittelwerten der terrestrischen und der Satelliten-Datensätze 0,4 K pro Jahrhundert; von 1990 bis heute 0,56 K pro Jahrhundert, von 1997 bis heute ist die Differenz kräftig gestiegen auf 1,06 K pro Jahrhundert. Es ist zulässig, hieraus zu schließen, dass es das Hauptziel dieser Manipulation der terrestrischen Datensätze war, den empörenden Stillstand auszumerzen.

Die Graphiken folgen unten. Um es frank und frei zu sagen: Selbst nach den Manipulationen liegt die Erwärmungsrate nicht einmal annähernd bei dem, wo sie eigentlich liegen sollte, falls irgendeine der IPCC-Prophezeiungen eingetreten wäre. Meine Vermutung ist, dass wenn sie einmal ihre Weltregierung in Paris haben, sie mit den Manipulationen aufhören und die Temperaturaufzeichnunen in Ruhe lassen.

Tatsächlich erwarte ich, dass wir sehr viel weniger über Klimawandel hören werden, wenn die Installation der Weltregierung erst einmal in trockenen Tüchern ist. Da die Divergenz zwischen Prophezeiung und Wirklichkeit auch weiterhin immer größer wird, werden die neuen Diktatoren nicht wünschen, dass irgendjemand noch auf die Große Lüge verweist, durch die sie die Macht übernommen haben und – zum ersten Mal – die globale Macht.

Januar 1979 bis Juni 2015

Januar 1990 bis Juni 2015

Januar 1997 bis Juni 2015

HadCRUT4: Vergleich der alten und der neuen Versionen:

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/08/04/hadcrut4-joins-the-terrestrial-temperature-tamperers/

Übersetzt von Chris Frey EIKE, der hofft, sich bei der Auflistung der Graphiken nicht vertan zu haben.




Nicht-Fossile Treibstoffe

In seiner Mind and Matter Column im Wall Street Journal schreibt Matt Ridley über abiogenes Methan: Dort der Titel [übersetzt]: „Wir könnten auf einer Gas-Maschine Leben“, [inzwischen leider nur noch gegen Gebühr zu lesen. Daher den gleichen Beitrag von seinem Blog]  

Kohle, Öl und Gas sind "fossile" Kraftstoffe, nicht wahr? Sie stammen von ehemaligen Lebensformen ab und sind nicht erneuerbare, gespeicherte Energie, aus dem vorgeschichtlichen Sonnenlicht extrahiert. Im Fall von Kohle und dem meisten Öl, ist das offensichtlich wahr: Sie können fossile Baumstämme und Blätter in Kohleflözen finden und Chemikalien in Öl, welches von Plankton kommt.

Aber es gibt zunehmende Zweifel, ob alles Erdgas (welches zu 90% aus Methan besteht) von fermentierten fossilen Mikroben kommt. Ein Teil davon könnte durch chemische Prozesse tief in der Erde hergestellt werden. Falls ja, könnten die Folgen für die Klima- und Energiedebatten tiefgreifend sein.

Als die Erde sich bildete, bestanden die Meteoriten, die auf ihre Oberfläche stürzten, zu etwa 3% aus Kohlenstoff. Etwas Kohlenstoff gab es in Form von einfachen Kohlenwasserstoffen. Gase wie Methan würde aus den Felsen gesprudelt haben, als der Erdkern sich erhitzte. Dieses "Ausgasen" geschieht noch immer auf [allen] Planeten. Es erklärt wahrscheinlich, warum es Seen aus flüssigen Methan und Ethan auf der Oberfläche des Titan gibt, einem Mond des Saturns.

Als Geologen begannen nach Öl und Gas zu bohren, begannen sie spekulieren, woher es kam. Grob gesagt, unterstützten die Amerikaner die fossile Theorie, während die Ketzerei der Ausgasung von einigen Russen verfochten wurde, angeführt durch den großen Chemiker Dmitri Mendelejew, und später durch den Astrophysiker Tommy Gold wiederbelebt. Bis heute hat die fossile Theorie auch bei der Vorhersage gut funktioniert, dass Öl und Gas gefunden werden würde, wo früheres Meeresplankton sich in seichten Krusten[-gebieten] gefangen hatte.

Im Gegensatz dazu, wurden in den 1980er Jahren in Schweden ein paar Brunnen mehr als 6.000m tief gebohrt, an einem Ort, wo ein Meteorit in die Granitkruste krachte. Es könnte Methan aus dem weiter unten geschmolzenen Erdmantel hoch gestiegen sein. Das erwies sich jedoch als kostspieliger Fehler. Die Russen haben Mendelejew‘s Flamme jedoch am Leben gehalten. Bei einer kürzlichen Konferenz in Kazan, Russland gewann die Idee, dass einige Gasfelder chemischen Ursprungs sind und nicht fossilen, eine gewisse Unterstützung.

Auch eine andere Idee wurde auf der Konferenz diskutiert: dass eine Menge von Erdgas chemisch hergestellt ist, aber dass das Leben eine Rolle bei der Beschaffung eine der Zutaten spielt. Der Meeresboden sammelt sich nicht nur die weichen Körper von Plankton, sondern auch ihre Schalen und Skelette aus gelöstem Kohlendioxid, die dicke Schichten von Karbonatgestein bauen (wie die weißen Klippen von Dover in England).

Wenn der Meeresboden tief in den geschmolzenen Erdmantel getrieben wird, in den so genannten Subduktionszonen, wo Kontinente ihren Weg über die ozeanische Kruste beginnen, wird dieses Carbonat erhitzt und unter Druck gesetzt. Im Jahr 2004 stellten Henry Scott von der Indiana University und seine Kollegen fest, dass ideale Bedingungen existieren damit dieses Carbonat seinen Sauerstoff verliert und stattdessen Wasserstoff gewinnt, so dass Methan in einer großen Menge entsteht.

In der Tat, würde dies das Kohlendioxid der Erde wieder in den Kraftstoff recyceln aus dem es gemacht wurde, als es verbrannt oder ausgeatmet wurde. Vielleicht erklärt dies, warum so viel Methan durch Hydrothermalquellen am Meeresboden sprudelt. Darüber hinaus argumentiert eine neue Arbeit von Vladimir Kutcherov, Königlich Technische Hochschule in Stockholm, dass dies auch erklären könnte, warum große Mengen an hydrierten Methan (auch als fire-ice, Methan-Eis bekannt) unter dem Meeresboden in der Nähe der Kontinentalränder gefunden wurde: Vielleicht ist es aus dem Erdmantel hochgekommen. Kürzlich machten die Japaner ein erfolgreiches Pilotprojekt bekannt, um etwas von diesem Methan als Energiequelle zu extrahieren.

Dr. Kutcherov denkt, dass die Beweise „das Vorhandensein von riesigen, unerschöpflichen Ressourcen von Kohlenwasserstoffen in unserem Planeten bestätigen." Wenn er Recht hat – und Amerikas neues Tiefsee-Carbon-Observatorium die Frage in den nächsten Jahren lösen kann –wird Erdgas effektiv nie ausgehen.

Veröffentlich im Wall Street Journal und auf seinem eigenen Blog am 08. Juni 2013

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://www.rationaloptimist.com/blog/is-gas-made-in-the-earth’s-mantle.aspx

Link zum Beitrag von Herrn Prof. Dr. Lüdecke: „9 Fragen zur Energiewende“