Sommer 2015- nur gefühlt sehr warm und schön?

Bild rechts: Kleiner Traktor, große Staubwolke, das war im Sommer 2015 nur zeitweise zu beobachten. Foto: Stefan Kämpfe

2015- (k)ein Dürre- Sommer?

Besonders in der Mitte Deutschlands fiel schon zwischen Februar und Mai zu wenig Regen. Zeitweise verursachte diese Dürre eine vorübergehende Welketracht selbst bei robusten Pflanzen wie dem Zaun-Giersch; in Weimar war das schon im ersten Junidrittel gut zu beobachten. Doch um den 20.Juni gab es das erste Mal ergiebigere Niederschläge; alle Pflanzen erholten sich rasch. Teilweise ergiebige Gewitterschauer unterbrachen die folgende Juli-Hitze; die ganz große Trockenheit blieb aus. In einigen Regionen fehlte dann aber zwischen dem 30. Juli und dem 13. August jeglicher Regen, was die Dürre nochmals verschärfte, ehe sie ab dem 14. August von ergiebigen Gewitterschauern und Landregen beendet wurde. Im Jahr 2003 hatte es im Thüringer Becken jedoch zwischen dem 30. Juli und dem 28. August nur ganz seltene, unbedeutende Regenfälle gegeben, nachdem der Zeitraum von Februar bis Juli nur etwas feuchter, aber besonders im Mai/Juni viel wärmer war, so dass mehr Wasser verdunstete. Am 14. August 2015, wenige Stunden vor dem Ende der Dürre, war der Nordhang des Hundsberges bei Weimar grün; die Ästige Graslilie blühte noch, während dieser von Steppenrasen bewachsene Berg Mitte August 2003 völlig ausgebrannt war. In weiten Teilen Nordwest- und Süddeutschlands verzeichnete man durchschnittliche bis reichliche Niederschlagsmengen. Doch selbst im diesjährig zu den trockensten Regionen gehörenden Erfurt gab es seit 1952 mindestens 13 trockenere Sommer als 2015, darunter 1952, 62, 73, 76, 80, 82, 83, 89, 2003 und 2013. Die folgende Grafik illustriert das jegliche Fehlen der oft vorhergesagten Niederschlagsabnahme.

Abb. 1: In Erfurt- Bindersleben, wo halbwegs verlässliche DWD- Daten seit 1952 vorliegen, zeigt sich bei enormen Schwankungen kein Trend zur sommerlichen Niederschlagsabnahme (2015 inklusive 26. August geschätzt). Der Sommer 2015 war hier nicht extrem trocken.

Für langfristigere Betrachtungen eignet sich die Station Potsdam-Telegrafenberg. In der Hauptstadt des ebenfalls recht niederschlagsarmen Landes Brandenburg übertraf der 2015er Sommer mit mehr als 215 mm den vieljährigen Mittelwert (LJM 1883 bis 2014) von 197mm. Die immer wieder vorhergesagte Versteppung des Ostens von Deutschland aufgrund von Niederschlagsmangel ist auch im Sommer 2015 nicht eingetreten:

Abb. 2: Sommerliche Niederschlagsentwicklung in Potsdam seit 1883 (2015 bis inklusive 26. August). Das vieljährige Mittel von 197mm wurde schon vor dem Ende des Augusts deutlich überboten. Die geringe, vieljährige lineare sommerliche Niederschlagsabnahme von knapp 5mm liegt im Zufallsbereich und ist daher unwesentlich (nicht signifikant).

Fazit: Auch wenn viele Landwirte und Gärtner von der zeitweiligen Trockenheit genervt waren, sprechen die offiziellen Zahlen eine andere Sprache. Der abgelaufene Sommer brachte uns, bei großen regionalen und zeitlichen Schwankungen, meist durchschnittliche, gebietsweise gar überreichliche Regenmengen. Trotzdem ist das Empfinden der Landwirte und Gärtner nicht ganz falsch. Durch Versiegelungen und Drainagen wird unsere Landschaft jedoch immer trockener, nicht durch einen „CO2- bedingten Klimawandel“. Das leider in den letzten Jahrzehnten sehr massive Ausräumen der Landschaft (Roden von Feldgehölzen und Bäumen in der Feldflur) begünstigt den austrocknend wirkenden Wind. In Thüringen hat sich für diese monotonen, artenarmen, wind- und dürregeplagten Agrarlandschaften der Begriff „Kultursteppe“ eingebürgert.

Trotz zeitweiliger Hitze kein neuer „Rekordsommer“ im Deutschland- Mittel

In mehreren kürzlich bei EIKE erschienenen Beiträgen zum Juli und zum Sommer 2015 wurde schon ausführlich über die meteorologischen und die sonstigen Ursachen des sehr wechselhaften „Schaukelsommers“ berichtet. Näheres unter http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/der-steppensommer-2015-gut-oder-schlecht-fuer-die-natur/ und http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/2015-dritter-deutlich-zu-warmer-juli-in-folge-k-ein-menetekel-des-klimawandels/ sowie http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/bemerkungen-zu-den-hitzewellen-2015-in-mitteleuropa/

Im Wesentlichen bestimmen die Großwetterlagen den Charakter der Sommerwitterung. Bei den häufigen südöstlichen, südlichen und südwestlichen Strömungen gelangte oft Heißluft, teilweise aus der Sahara, nach Deutschland. Diese Lagen wurden aber immer wieder von maritimen Kälteeinbrüchen, meist aus Nordwest, unterbrochen; im Juni herrschten diese gar vor. Eine hohe, aber im Vergleich zu 1994 oder 2003 keinesfalls rekordverdächtige Sonnenscheindauer wirkte zusätzlich erwärmend. Der in Norddeutschland zu kalte Juni und die von Sonnenscheinarmut begleiteten kälteren Phasen im Juli und Mitte August verhinderten ein höheres Temperaturmittel. Das sehr hohe Deutschland- Mittel der Sommer 2003 (19,7°C), 1947 (18,5°C) und 1826, 1834 sowie 1994 (jeweils 18,4°C) wurde nicht erreicht. Die Abbildung 3 verdeutlicht anhand des Verlaufs der Maximum- Temperaturen in Erfurt den sehr wechselhaften Charakter dieses Sommers:

Abb. 3: Verlauf der Maximum- Werte in Erfurt vom 31.05. bis zum 23.08.2015 (Quelle: wetteronline.de, nachbearbeitet von Stefan Kämpfe). Im Juni/Juli wechselten sehr kühle mit sehr warmen Abschnitten, wobei im Juni die Kälte überwog. Nur in der ersten Augusthälfte gab es- mit kleinen Abstrichen- über längere Zeit beständiges, sehr warmes Wetter. In der ersten Sommerhälfte wurden ungewöhnlich häufig Bodenfröste gemeldet, im Juni mehrfach in Norddeutschland, am 10. Juli in der Eifel.

Fazit: Trotz mehrerer, kräftiger Hitzewellen erreichte der sehr wechselhafte 2015er Sommer die Mittelwerte der Rekord- Sommer von 2003 und 1994 nicht; er schaffte es nicht einmal unter die 5 wärmsten Sommer seit 1761 in Deutschland. Im unmittelbaren Norden Deutschlands war der Sommer sogar nur durchschnittlich.

Was kann uns der warme, aber sehr wechselhafte Sommer 2015 über die zukünftigen Sommertemperaturen in Deutschland verraten?

Seriöse Klimatologen stellen den langjährigen, leichten sommerlichen Temperaturanstieg nicht in Abrede. Doch der sich daraus ergebende Trend trifft nur Aussagen über die gewesene, nicht über die künftige Temperaturentwicklung! Bei Betrachtung der letzten 26 Jahre zeigt sich zwar in Deutschland (noch) eine leichte sommerliche Erwärmung, doch in Zentralengland eine gleichzeitige Abkühlung:

Abb. 4: unterschiedliche sommerliche Temperaturentwicklung in Deutschland (braun, Erwärmung) und in Zentralengland (dunkelgelb, Abkühlung)

Über die wesentliche Ursache dieser unterschiedlichen Temperaturentwicklung (Zunahme der Häufigkeit von Tiefdruckgebieten auf dem Ostatlantik mit warmen Südströmungen über Mittel- und kälterer Atlantikluft über Westeuropa) hatten wir schon in unserem Juli- Beitrag berichtet.

Schauen wir nochmals auf die Abbildung 3 und die dort erkennbaren sehr kühlen Abschnitte des Sommers 2015 mit Maxima unter 20°C. Wie hätte der Sommer wohl ausgesehen, wenn die kalten nordwestlichen Luftströmungen häufiger aufgetreten wären? Statt über Hitze und Dürre hätte man dann über Nässe und Kälte, einhergehend mit leeren Freibädern, Eisdielen und Stränden sowie über Pilzerkrankungen des Getreides, schlechte Druschbedingungen und eine mangelhafte Qualität bei Obst und Wein geklagt. Wahrscheinlich weisen diese noch kurzen, aber sehr markanten Kälteeinbrüche des 2015er Sommers mit Bodenfrösten in der Eifel und in Norddeutschland auf eine bereits begonnene Abkühlungsphase hin. Eine wesentliche Einflussgröße auf die Häufigkeitsverteilung der Großwetterlagen, die AMO (Atlantische Multidekadische Oszillation, eine Schwankung der Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik) unterliegt einer etwa 60ig- bis 80ig jährigen Schwankung und hatte zwischen 1995 und 2010 ihre „Warmphase“; momentan beginnen die AMO- Werte wieder zu fallen. Immer am Ende dieser AMO- Warmphasen traten die Wärme bringenden Süd- und Südwestlagen besonders häufig auf (Abb. 5):

Abb. 5: Am Ende der AMO- Warmphasen (Ende 19. Jahrhundert, um 1950 und gegenwärtig) traten im Sommer Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil (rot), darunter auch die Südwestlagen (orange) gehäuft auf. Die Südwestlagen werden bereits wieder etwas seltener. Bei der Betrachtung des Gesamtjahres zeigen sich ähnliche Verhältnisse.

Diese Häufung südlicher Luftströmungen wirkte erwärmend. Ein schönes, aktuelles Beispiel einer Südwestlage findet sich für den 26. August 2015:

Abb. 6: Südwestliche Strömung am 26. August 2015 (Datenquelle: UKMO, ergänzt von Stefan Kämpfe). Eine typische Situation für diesen „Schaukelsommer“ mit Kühle über Irland und Großbritannien bis ins nordwestliche Deutschland und zeitweiliger Hitze über dem südöstlichen Mitteleuropa. Hohem Luftdruck (H) über Südosteuropa steht tiefer (L) bei und nordwestlich der Britischen Inseln gegenüber. Die Grenze zwischen dauerhafter Wärme im Südosten und Kälte im Nordwesten „pendelt“ hin und her und ist mal mehr, mal weniger wetteraktiv; von einem kleinen Wind- und Temperatursprung bis hin zu schwersten Unwettern mit Tornados kann alles passieren; räumlich- zeitlich unmöglich genau vorhersagbar. Für Vorhersagemeteorologen ist eine so labile Großwetterlage daher ein Alptraum. Je blauer die Pfeile, desto kühler ist die Luftmasse, je roter, desto wärmer.

In den AMO- Warmphasen beziehungsweise an deren Ende traten wegen der Häufung solcher Süd- und Südwestlagen höhere sommerliche Lufttemperaturen auf, was sich sehr schön am Beispiel von Potsdam zeigen lässt (Abb. 7):

Abb. 7: Tendenziell waren die Sommer in Potsdam (rotbraun, Mitte) in den AMO- Warmphasen (spätes 19. Jahrhundert, 1930er bis 1950er Jahre, 1990er Jahre bis Gegenwart) wärmer als in den AMO- Kaltphasen. Auch die Sonnenscheindauer (gelb, unten) ist in diesen AMO- Warmphasen tendenziell mit gewissen Abstrichen höher.

Falls die bisherige Rhythmik der AMO erhalten bleibt (wovon auszugehen ist), so steht eine Kaltphase mit niedrigeren Wassertemperaturen bevor, was seltenere Südströmungen und sinkende Sommertemperaturen zur Folge hätte. Kehren wir nochmals kurz zur langfristigen Entwicklung der Sommertemperaturen zurück. Diese lässt sich ganz ohne CO2- Anstieg nahezu fast gänzlich mit der verzögert wirkenden, sehr hohen Sonnenaktivität im späten 20. Jahrhundert erklären. Gegenwärtig profitieren wir also noch von der gewesenen, sehr aktiven Sonnenphase (Abb. 8):

Abb. 8: Sowohl in Zentralengland (rot, Mitte) als auch in Deutschland (braun) folgten die Sommertemperaturen bei langfristiger Betrachtung der Anzahl der Sonnenflecken (unten, gelb), welche ein grobes Maß für die Sonnenaktivität darstellt. Weil die Sonnenaktivität vor allem langfristig und mit größeren Verzögerungen auf das Klimageschehen einwirkt, wurden 31ig- jährige Gleitmittel gebildet. Die Reihen beginnen daher 1791 (Mittelwert aus 1761 bis 1791) und enden 2015 (Mittelwert aus 1985 bis 2015). Den Gleitmitteln wurden Polynome zweiten Grades angepasst, um den langfristigen Trend zu verdeutlichen.

Den guten Sommer 2015, der besonders im August wärmer als von uns erwartet ausfiel, hat Raimund Leistenschneider zusätzlich mit der in diesem Jahr relativ hohen magnetischen und Röntgenaktivität der Sonne begründet, welche die kosmische Strahlung von der Erde fernhält und zu mehr Sonnenscheinstunden geführt hat. siehe: http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/sommerhitze-2015-klimawandel-oder-normales-wettergeschehen-teil-1/

Bei Würdigung des erheblichen Einflusses der Sonnenaktivität und des darauf verzögert reagierende Temperaturverhaltens ist eine moderate Abkühlung oder zumindest eine längerfristige Stagnation der sommerlichen Temperaturen sehr wahrscheinlich. Die gegenwärtig noch oft warmen Sommer sind im Wesentlichen eine Folge der nachwirkenden hohen Sonnenaktivität des späten 20. Jahrhunderts. Anhand kürzerer Zeiträume lassen sich die rückläufigen Trends der Sommertemperaturen bereits erkennen.

Die Jahrestemperaturen Deutschlands fallen schon seit 1998 leicht. Die Winter eilen den Jahrestemperaturen um 10 Jahre voraus, sie werden also seit 1988 wieder kälter. Da liegt es nahe, die drei Sommermonate Juni, Juli, August („meteorologischer Sommer“) richtig einzuordnen. Die Medien hatten bereits seit Anfang August mit einem wahren Feuerwerk an Erwärmungstrommeln auf eine drohende Gefahr der Überhitzung Deutschlands hingewiesen. Auf Literaturangaben können wir verzichten, denn jeder von uns kennt diese fast täglichen Schreckensmeldungen, mit denen man uns die Freude am schönen Sommer vermiesen wollte. Alle Klimawissenschaftler wären sich angeblich über „die gerade in den letzten Jahren immer heißeren Sommer“ einig. Und oftmals die Aussage: Alles wäre nun viel schlimmer gekommen, als man vorhergesagt hätte.

Diese Schreckensmeldungen lassen sich leicht anhand der Original-Sommertemperaturen des Deutschen Wetterdienstes überprüfen. Beginnen wir mit dem ersten Jahr im neuen Jahrtausend, also ab Sommer 2001, und enden 2015.

Abb. 9: Seit dem Jahre 2001, also in der Gegenwart haben die drei Sommermonate in Deutschland einen deutlich fallenden Trend. Die Grafik ist nach den Originalangaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach gezeichnet. (Der Sommer 2015 ist von uns geschätzt.)

Diese Daten sind nicht wärmeinselbereinigt und diesen Sommer war der WI- Effekt aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung, der zunehmenden Betonierung und Bebauung sowie der Trockenlegung der Landschaft besonders groß. Die Abkühlung der drei Sommermonate ist auch ohne WI- Bereinigung deutlich erkennbar, daran kann auch der Sommer 2015 nichts ändern. In diesem Zeitraum des neuen Jahrtausends sind natürlich die CO2-Konzentrationen der Luft weiter gestiegen. Man könnte fast schon fragen: Haben die steigenden CO2- Werte etwa zur Abkühlung der letzten 15 Sommer beigetragen? Oder wirkt der „Treibhauseffekt“ im neuen Jahrtausend etwa abkühlend?

Ergebnis: Die Schreckens- und Panikmeldungen der deutschen Medien über die angeblich immer heißer werdenden Sommer entbehren jeder Grundlage. Überhaupt nichts ist Schlimmer gekommen als vorhergesagt. Auch der nächste Sommer dürfte die fallende Trendlinie des Kälterwerdens weiter bestätigen.

Die nächste Frage wäre nun, bei welchem Jahr sind wir nach der 15-jährigen Abkühlung der Sommermonate wieder angekommen? Antwort: vor 25 Jahren.

Abb. 10: n1 = 1991. Seit 1991 zeigen die Daten des Deutschen Wetterdienstes eine fast ebene Trendlinie. Der leichte Anstieg lässt sich leicht mit dem zunehmenden Wärmeinseleffekt bei den deutschen Messstationen erklären. WI-bereinigt hätten die Sommermonate der letzten 25 Jahre eine ebene bis sogar leicht fallende Trendlinie.

Ergebnis: Unter Berücksichtigung des Wärmeinseleffektes stagnieren seit 25 Jahren die deutschen Sommertemperaturen. WI-bereinigt hätten wir eine ebene Trendlinie. Der steigende Wärmeinseleffekt bei den Messstationen ist der eigentliche menschengemache Anteil der gemessenen Temperaturen.

Gesamtergebnis: Seit 25 Jahren stagnieren die Sommertemperaturen in Deutschland, seit 15 Jahren werden die Sommer in Deutschland kälter. Daran kann auch der schöne und vor allem in Süden Deutschlands warme Sommer 2015 wenig ändern. Man kann davon ausgehen, dass der leichte Abkühlungstrend auch zukünftig weiter anhalten wird.

Wir fordern unsere Leser auf, dies den deutschen Medien genauso zu vermitteln.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Protestaktionen im rheinischen Braunkohlerevier am 15.08.2015 wurde auch von kirchlichen Hilfswerken unterstützt

Am 15.08.2015 drangen 805 „Klimaaktivisten“ in den Braunkohlentagebau Garzweiler II südlich von Mönchengladbach ein. 30 von ihnen besetzten den Bagger 261. Um keine Menschenleben zu gefährden stellte der Betreiber RWE Power den Betrieb vorübergehend ein. Auch die nahe Autobahn 61 musste für mehrere Stunden vollständig gesperrt werden, als sich einige Protestler von einer Autobahnbrücke in das Betriebsgelände abseilten.

Die Polizei war in dem weitläufigen Abbaugebiet mit 1.200 Kräften und drei Hubschraubern im Einsatz. Die Bilanz:

  • 797 Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruch (§123 StGB), Landfriedensbruch (§125 StGB), Störung öffentlicher Betriebe (§ 316 StGB) und Verstoß gegen das Waffengesetz.
  • 36 Verletzte, davon 15 Polizisten. Bereits in der Nacht des 13.08. schlugen vermummte Aktivisten im benachbarten Tagebau Hambach die Scheibe eines Werksschutzfahrzeuges ein, wobei einem der Insassen ein Splitter ins Auge drang.

Die Aktionen waren von langer Hand vorbereitet worden. Bereits in der Woche vom 07.08. bis 14.08.2015 fand auf einer Wiese bei Immerath, unweit des Tagebaus, ein sog. Klimacamp mit angeschlossener Sommerschule statt. Die Teilnehmer wurden dort im Sinne des Veranstalters, dem Leipziger „Think Tank Neue Ökonomie“, eingestimmt. Aus dem Programmheft:

„Weite Teile der Klimabewegung meinen, dass unser Zusammenleben ohne Herrschaft besser funktionieren würde. Ohne „Herrschaft“ könnte RWE nicht veranlassen, dass zehntausende von Menschen für den Braunkohleabbau umgesiedelt werden. Wenn Wälder kahlgeschlagen werden, und noch die letzten Reste von Ressourcen aus der Erde rausgekratzt werden, dann steckt dahinter das Prinzip der Herrschaft des Menschen über die Natur. Darum soll das Camp möglichst herrschafts- und hierarchiefrei sein – wie die Gesellschaft, für die wir kämpfen.

Und übrigens: Herrschaft ist nicht zu verwechseln mit Macht. Das Camp will ein Ort sein, der Mut gibt, sich der eigenen Macht bewusst zu werden. Ermächtigen wir uns dazu, Dinge zu tun, die wir noch nie getan haben, zum Beispiel Klimaschutz und Gesellschaftsgestaltung selbst in die Hand zu nehmen; Kohle zu stoppen und unsere Teller selbst zu spülen. … Wenn die Klos schmutzig sind: schnappt euch das Putzzeug. Wenn Euch ein Thema im Programm fehlt: bietet im Open Space einen Workshop an.

(Zum Stopp des Braunkohleabbaus ist) ein unkonventionelles Zusammenwachsen von Bürger*inneninitiativen, antikapitalistischen Linken, Umweltverbänden, Wachstumskritiker*innen, Anarchist*innen und vielen Anderen politisch notwendig.“

Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Ziviler Ungehorsam: Notwendig und legitim für den Kampf um Klimagerechtigkeit und Degrowth?“ fragt: „Ist die Überschreitung des rechtlichen Rahmens beim Widerstand gegen fossilen Kapitalismus legitim?“

Hintergrundwissen vermittelt der 14-jährige (!) Klimaschutzaktivist Leonard Hepermann mit seinem Vortrag „Klimawandel, Kapitalismus und alternative Wirtschaftsformen“.

Die Politologin Friederike Habermann beschäftigt sich mit „Parallelen in der Ausbeutung natürlicher Ressourcen und der primär von Frauen geleisteten Reproduktionsarbeit“.

Ein Workshop im „Queer-fem. Barrio“ ergründet die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Geschlechtergerechtigkeit. Anmerkung dazu: Das Camp war nach Themen in sog. Barrios -Stadtviertel- unterteilt: Queer feministisches, landwirtschaftliches, Degrowth usw.

Für gewöhnliche Ohren klingt das alles etwas skurril und noch irgendwie harmlos. Ab Mittwoch geht es aber zur Sache. Jetzt wird täglich ein mehrstündiges sog. „Aktionstraining“ angeboten:

„In diesem Basistraining wollen wir uns fit machen für die Massenaktion des Zivilen Ungehorsams und darüber hinaus. Auf dem Programm stehen Bezugsgruppen, Konsens, Durchfließen von Polizeiketten und weitere praktische Fähigkeiten.“

Die Aktion wurde von den Veranstaltern in Pressemitteilungen und bei Facebook als „nachhaltiger Erfolg“ gefeiert, mit den üblichen wechselseitigen Schuldzuweisungen zwischen Polizei und Demonstranten für die eingangs geschilderten Eskalationen.

Und auch der gesetzestreue Bürger und Steuerzahler, der ja wiederum die Kosten dieses enormen Polizeieinsatzes zu tragen hat, wird von der Aufzählung der Unterstützer dieser „Sommerschule“ nachhaltig verstört:

Partner*innen und Unterstützer*innen der Sommerschule

Partner*innen

afrique-europe-interact

attac

ausgeco2hlt

Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst

BUND

BUNDjugend

Campact

Friedrich-Ebert-Stiftung

Heinrich-Böll-Stiftung

Misereor

Selbach Umwelt Stiftung

Research & Degrowth

Rosa-Luxemburg-Stiftung

Medienpartner*innen

Greenpeace Magazin

klimaretter.info

Le Monde diplomatique, deutsche Ausgabe

Unterstützer*innen

Aktionsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft

Arbeitsstelle Eine Welt

hinkelsteindruck – sozialistische GmbH

junge Aktionsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft

SERI – Sustainable Europe Research Institute

Transition Netzwerk

Transition Town Köln

World University Service

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH

Wer wird wohl auf die Idee kommen, dass eine derartige gesetzeswidrige Aktion von großen gesellschaftlichen Organisationen finanziert wird, die mit Steuermitteln und Spenden finanziert werden und nach allgemeiner Ansicht über alle Zweifel an ihrer Verfassungstreue erhaben sind?

Was haben solche Proteste mit den Zielen von „Misereor“ und „Brot für die Welt“ zu tun, deren satzungsgemäße Aufgabe es ist, den Hunger, die Armut und die physische Not in der Welt u.a. mit dem Klingelbeutelgeld der Kirchenbesucher zu lindern?

Link zum Programm der „Sommerschule“: http://www.degrowth.de/wp-content/uploads/2015/03/KS_RZ_Programmheft_deutsch.pdf 

(Karsten Simon 23.08.2015)

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Auf halbem Weg zur Hölle? – Alarmisten werden immer verzweifelter in ihren Bemühungen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen

Politiker aus der ganzen Welt werden in diesem Jahr erneut zusammenkommen in dem aussichtslosen Versuch, ein Abkommen zu erzielen darüber, wie man jenes Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf das von Ökonomen gesetzte Limit erreichen kann. Um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für dieses Spektakel sicherzustellen, wird diese folglich wöchentlich bombardiert mit Spekulationen des bevorstehenden Untergangs infolge der globalen Erwärmung. Ein Beispiel hierfür war ein kürzlich erschienener Artikel mit der Schlagzeile [übersetzt] „Erde jetzt auf halbem Weg zur von den UN gesetzten Grenze der globalen Erwärmung“ (hier) im New Scientist. Darin fand sich auch eine Graphik mit dem Titel „Halfway to Hell“, meine Abbildung 1, erstellt von dem Chemiker Kevin Cowtan. Die Graphik zeigte, dass die Werte der meisten Temperatur-Rekonstruktionen im Jahre 2015 wahrscheinlich über eine Anomalie von 1,0°C hinaus steigen würden.

Abbildung 1

Eine Bemühung, Newcomern beim Verständnis zu helfen

Was ist so neu an dieser Graphik? Die Anomalien (Ableitungen vom „Normalen“) werden auf vorindustrielle Zeiten bezogen. Die Erzeuger globaler Temperatur-Rekonstruktionen beziehen ihre Anomalien normalerweise eher auf jüngere Bezugszeiträume. GISS verwendet 1951 bis 1980, das UKMO 1961 bis 1990 und die NOAA oftmals den Zeitraum 1901 bis 2000. Die WMO schreibt einen Bezugszeitraum von 1981 bis 2010 vor. Der Blogger Rob Honeycutt hat jene Cowtan-Graphik in seinem Beitrag The 1C Milestone bei SkepticalScience angeführt und forderte, präindustrielle Zeiten zu verwenden als Bezugszeit für Anomalien, weil dies die besten Möglichkeit sei, Personen, für die die globale Erwärmung etwas Neues ist, davon zu überzeugen, dass „wir gegenwärtig relativ zu präindustriellen Zeiten bei einer Erwärmung um 2°C liegen“.

Offensichtlich übersehen Cowtan und Honeycutt etwas sehr Wichtiges. Ihre Graphik zeigt, dass es deutlich länger als ein Jahrhundert dauern wird, bis die Temperatur die halbe Strecke von 1.0°C geschafft hat. Viele Newcomer werden die Graphik betrachten und sich fragen, worum es bei dem ganzen Tamtam eigentlich geht.

Cowtan und Honeycutt mussten etwas präsentieren, das stärker ins Auge fällt, das noch alarmierender ist, falls sie ihre Botschaft an den Mann bringen wollten, aber das haben sie nicht. Die „Halfway to Hell“-Graphik war die einzige Graphik im Artikel des New Scientist, und Honeycutt fügte seinem Blogbeitrag lediglich eine Graphik der CO2-Emissionen hinzu für unterschiedliche Szenarien, was für die meisten Neulinge bedeutungslos ist.

Der einzige Weg für sie zu zeigen, dass wir uns rasch dem Limit nähern, wäre die Präsentation von Klimamodell-Simulationen der globalen Temperaturen. Aber komischerweise erscheinen die Outputs von Klimamodellen nicht in jenen Artikeln.

Die Präsentation von Klimamodell-Outputs mit Bezug auf vorindustrielle Zeiten würde wahrscheinlich bei den Newcomern Skeptizismus hervorrufen.

Die Zeitreihen-Graphik in Abbildung 2 enthält 81 Klimamodell-Simulationen der globalen Temperaturanomalien in einem Zeitraum, der im Jahre 1880 beginnt und im Jahre 2059 endet, wobei die modellierten globalen Temperaturanomalien auf die vorindustrielle Zeit von 1880 bis 1899 bezogen werden. Langzeitliche Temperatur-Rekonstruktionen von GISS und NOAA beginnen 1880, und 2059 ist das Jahr, wenn das letzte Klimamodell das 2°C-Limit erreicht hat, jenseits dessen imaginäre schlimme Dinge passieren sollen. Die Modelle werden durch historische Antriebe bis 2005 getrieben, und die Antriebe für das projizierte Worst-Case-Szenario (RCP8.5) beginnend im Jahre 2006. Enthalten sind 81 unabhängige Läufe der Klimamodelle von einer Vielzahl von Modellierer-Gruppen rund um den Globus. (Die Auflistung der 81 Klimamodell-Läufe werden in der Legende der erweiterten Fassung der Abbildung 2 hier gezeigt).

Abbildung 2

Das Hervorstechende in dieser Abbildung ist die 40-Jahres-Streuung zu der Zeit, zu der die Klimamodell-Simulationen der globalen Temperaturanomalien die auf Phantasie basierende 2,0°C-Grenze erreichen, jenseits derer schlimme Dinge passieren sollen. Das langsamste Modell erreicht diese Grenze im Jahre 2059 und das schnellste Modell bereits in 5 Jahren von heute an. Klimamodelle sind nicht sehr hilfreich, wenn es darum geht, uns zu sagen, wann dieses 2.0°C-Limit erreicht wird.

Vielleicht ist das der Grund, warum der New Scientist und SkepticalScience die Klimamodelle den Newcomern nicht gezeigt haben mit Bezug der Modellergebnisse auf die vorindustrielle Zeit. Während es mehr als ein Jahrhundert dauerte, bis die gemessene globale Temperatur um 1.0°C gestiegen war, sagen uns die Klimamodelle, dass der nächste Anstieg um 1.0°C innerhalb von 5 bis 44 Jahren vonstatten gehen soll. Das könnte verwirrend sein für jemanden, der sich bislang nicht um die globale Erwärmung gekümmert hat. Dann müsste jemand wie ich den Newcomern erklären, dass Klimamodelle nicht das Erdklima so simulieren, wie es in der Vergangenheit war, im Moment existiert oder in Zukunft existieren wird.

Die Newcomer könnten ihre Aufmerksamkeit dann auf das Jahr 2005 richten, weil es das letzte Jahr der ,Nachhersage‘ war. Es scheint eine sehr große Streuung zu geben bei den modellierten Temperaturen im Jahre 2005, wenn man die Modell-Outputs mit der vorindustriellen Zeit in Beziehung setzt. Und das können wir in Abbildung 3 bestätigen.

Abbildung 3

Dann würden die Newcomer zur globalen Erwärmung erkennen, dass das Verhalten der Klimamodelle ziemlich schlecht ist, wenn sie Temperaturen der Vergangenheit simulieren sollten. Die globale Temperaturanomalie im Jahre 2005 ist in einem Modell um 1,17°C größer als in einem anderen. Mit anderen Worten, es gibt eine Streuung von 1,17°C bei der simulierten Temperaturänderung von vorindustrieller Zeit bis 2005. Diese ist größer als der gemessene Anstieg von 1,0°C, die in der Graphik von Kevin Cowtan gezeigt wird (meine Abbildung 1).

Und falls ein Newcomer so neugierig wäre, wie ich es war … und nichts Besseres zu tun hätte … hätte sie oder er alle über 80 Klimamodell-Outputs der globalen Temperaturen herunterladen können mit den historischen und den Worst-Case-Antrieben (RCP8.5) in der Absicht, die Modelle mit den höchsten und den geringsten Erwärmungsraten zu finden. Dann könnte jener Newcomer einfach jene Modelle mit der Erwärmungsrate des von Alarmisten bevorzugten GISS Land-Ocean Temperature Index vergleichen mit der neuesten new NOAA ERSST.v4 pause-buster sea surface temperature reconstruction (siehe Abbildung 4). Man beachte, dass ich die GISS LOTI-Rekonstruktion und die Klimamodell-Outputs so verschoben habe, dass die Trendlinien allesamt im Jahre 1880 beginnen.

Abbildung 4

Die Streuung von 0,079°C pro Dekade in den Erwärmungsraten der Nachhersage-Modellergebnisse von 1880 bis 2005 ist ebenfalls größer als die gemessene Erwärmungsrate von 0,06°C pro Dekade.

Ein letzter Punkt

Während die Präsentation der Temperaturänderung nach Art von Kevin Cowtan in Ordnung ist (siehe Abbildung 1), verlässt sich die klimawissenschaftliche Gemeinschaft normalerweise auf lineare Trends, um Änderungen einer Maßzahl mit der Zeit auszudrücken. Auf der Grundlage der Rekonstruktion des linearen Trends von GISS LOTI sind die globalen Temperaturen seit 1880 lediglich um 0,9°C gestiegen, siehe Abbildung 5. Es wird noch etwas länger dauern (vielleicht ein weiteres Jahrzehnt auf der Grundlage des linearen Trends von 1880 bis 2014), bis wir den Halbzeitwert des 2°C-Limits erreicht haben.

Abbildung 5

Nur falls Sie sich fragen – schauen wir mal auf die Rekonstruktionen der linearen Trends der globalen Temperatur von Berkeley Earth (BEST), Cowtan und Way, NOAA NCEI und UKMO HadCRUT4. Nur der Wert der Trendlinie im Jahre 2014 von Berkeley Earth kommt dem Wert von 1,0°C nahe. Die anderen zeigen Erwärmungen im Bereich zwischen 0,9°C bis 0,85°C (auf der Grundlage ihrer Erwärmungsraten von 1880 bis 2014).

Abbildung 6

Schlussbemerkungen

Verwendet man vorindustrielle Zeiten als die Grundlagen für Anomalien, kann man Newcomern hinsichtlich der globalen Erwärmung etwas sehr Wichtiges zeigen: Klimamodelle können die globale Erwärmung der Vergangenheit nur sehr unzulänglich simulieren, wenn überhaupt. Warum sollten Newcomer dann den von der politischen Agenda finanzierten Klimamodell-Prophezeiungen einer zukünftigen globalen Erwärmung glauben, die auf Spekulationen beruhen über noch zu erwartende auftretende Emissionen von Treibhausgasen?

Quellen

Die folgenden Links führen zu den Daten der langzeitlichen globalen Temperaturrekonstruktionen:

* Berkeley Earth

*Cowtan and Way

*GISS LOTI

* HADCRUT4

*NOAA NCEI (Click on the “Anomalies and Index Data” link)

Die Outputs der Klimamodelle gibt es hier: KNMI Climate Explorer.

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/08/14/halfway-to-hell-alarmists-are-growing-desperate-in-their-efforts-to-influence-public-opinion/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Tschechen wollen Wohlstand und Sicherheit – mittels Kernenergie!

Tschechien setzt in der Energiepolitik vornehmlich auf Kernkraft, diese soll zukünftig Energielieferant Nummer eins sein. Das sieht die Aktualisierung der staatlichen Energiekonzeption vor, die das Kabinett in Prag verabschiedete.

Der Energiemix für Strom stellte sich im Jahr 2010 wie folgt dar: Steinkohle 7 %, Braunkohle 50 %, Erdgas 1,3 %, Kernenergie 32,6 %, Erneuerbare und Müllverbrennung 6,9 %.

Bei den erneuerbaren Energieträgern dominierten 2010 die Biomasse mit 25,3 % und Wasserkraft mit 47,3 %. Wind lieferte lediglich 5,7 % und Photovoltaik 10,4 %. Die Photovoltaikförderung wurde 2013 eingestellt und die Erzeuger wurden mit einer rückwirkenden Steuer belegt, um die mit hohen Subventionen entstandenen Superprofite wieder abzuschöpfen.

Im Jahr 2040 wird sich gemäß Energiekonzept der Regierung der folgende Energiemix bei der Stromerzeugung ergeben: Steinkohle 3,2 %, Braunkohle 15 %, Erdgas 5,8 %, Kernenergie 50,9 %, Erneuerbare und Müllverbrennung 20,3 %.

Die Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern soll sich im Jahr 2040 wie folgt aufteilen: Biomasse 25,0 %, Biogas 13,6 %, Wasserkraft 13,6 %, Windkraft 12,3 %, Photovoltaik 31,6 %.

Die Braunkohle, die Biomasse, das Biogas und die Wasserkraft werden aus heimischen Ressourcen erzeugt. Was in Deutschland kaum bekannt ist: Das Uran für die Meiler in Tschechien wird ebenfalls im eigenen Land abgebaut. In Böhmen haben die Russen im Unterschied zu Deutschland nicht alles Uran abgebaut, bevor sie abgezogen sind. In Osečná-Kotel bei Liberec in Nordböhmen lagern noch 20.000 t Uran, zusätzlich zum derzeit betriebenen Bergwerk.

Nun wird der eine oder andere Grünling entgegnen: “Wind und Sonne sind doch auch einheimisch!“ Im Prinzip ja, die als Ergänzung benötigten Gaskraftwerke arbeiten jedoch nur mit Importenergie. Mit böhmischer Braunkohle betriebene Kraftwerke sind zu träge, um auf die Launen von Sonne und Wind zeitnah reagieren zu können.

Von fremden Völkern kann man viel lernen. Die Tschechen verlassen sich nicht vorrangig auf nachhaltig instabile Energie aus Wind und Sonne, sondern auf bedarfsgerecht produzierende Kraftwerke. Die sehr geringe Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom 2040  (insgesamt weniger als 9 % der Gesamtstromerzeugung) wird durch Reservekraftwerke auf Gasbasis ergänzt werden, die den Strom bei Ausfall der Windkraft und der Photovoltaikteppiche liefern. Gas ist in Tschechien allerdings eine Importware. Wer das Gas 2040 zu einem fairen Preis liefern kann, steht noch in den Sternen. Tschechien will, daß eine Gaspipeline von Österreich nach Böhmen gebaut wird, um sich aus dem Gasliefermonopol Rußlands zu befreien.

Deutschland beschreitet mit der einseitigen Orientierung auf Sonne und Wind einen Sonderweg in Europa und wird damit auf die Nase fallen. Die Energiepolitik Tschechiens wie die anderer Nachbarn ist eine diametral andere als in Deutschland. Für die Tschechen stehen nationale Interessen und Versorgungssicherheit im Mittelpunkt. Wenn die deutsche Energieversorgung zusammenbrechen wird, kann Tschechien den Deutschen mit Energielieferungen helfen. Natürlich gegen Geld.

Es wird noch eine ganze Weile dauern. Aber Tschechien wird Deutschland dank billiger Energie wirtschaftlich überholen. Der feste Wille der Nachbarn dazu ist da.  Die Tschechen wissen: Energie ist das Blut der Wirtschaft, Kraftwerke und Motoren sind die Herzen.

Übernommen von Prabels Blog hier




Sommerhitze 2015 – Klimawandel oder ’normales‘ Wettergeschehen, Teil 2

 

Der Sommer 2015 hatte viel Sonnenschein und Wärme in unserem Land und in weiten Teilen Europas. Wo aber kommt die zusätzliche Energie für die Erwärmung her? Die Verfechter der menschengemachten Klimaerwärmung geben sog. Treibhausgasen die Schuld. Allen voran CO2. Schauen wir daher auf den atmosphärischen CO2-Pegel.

Abb.12 unten zeigt den auf dem Mauna Loa gemessenen CO2-Pegel. Deutlich ist eine kontinuierliche Steigerung über die jeweiligen Jahre zum jeweiligen Vorjahr zu verzeichnen. Sieht demnach so aus, als käme die zusätzliche Erwärmung doch vom CO2!

In der Wissenschaft ist eine These nur dann gültig, wenn sie in ihrem Rahmen allgemeingültig ist. Konkret, wenn sie jederzeit, an jedem Ort reproduzierbar und nachvollziehbar sein. Nun waren z.B. die Jahre 2009 und 2010 vergleichsweise kalt, obwohl auch dort der CO2-Pegel deutlich stieg. Da Cherry-Picking, also das Verwenden von genehmen Messwerten, die zur Theorie passen und das Löschen der Werte, die nicht passen, in der Wissenschaft unzulässig ist, muss es einen anderen Grund für den warmen Sommer 2015 geben. CO2 kann es nicht sein und scheidet aus, was Abb.12 belegt.

Abb.12 zeigt die Jahrestemperaturen in Deutschland im Vergleich zum atmosphärischen CO2-Pegel. Unschwer zu erkennen: Keine Beziehung zueinander vorhanden.

CO2 scheidet aus und die derzeitige solare Aktivität scheidet aus. Aber, die Erwärmung im Sommer 2015 zu den Vorjahren ist da, zumindest in Deutschland. Was zeigen die gemittelten Erdjahrestemperaturen?

Abb.13, Quelle (http://www.climate4you.com/) zeigt, dass weder 2014 („Wärmejahr“ in Deutschland), noch die Sommermonate 2015 im Vergleich besonders warm ausfallen. Abb.13 zeigt weiter, dass die „Spitzenwärme“ regional unterschiedlich verteilt ist und Deutschland im Sommer 2015 bisher auf der „Warmseite“ lag. Für solche regionalen Ausprägungen ist indes die Großwetterlage verantwortlich, die wesentlich durch die Luftströmungen und Meeresaktivität (deren Energieabgabe) bestimmt wird.

In seinem EIKE-Artikel (http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/rekordwaermejahr-2014-haben-ipcc-und-co-doch-recht/) hat der Autor gezeigt, dass das Wärmejahr 2014 nichts Außergewöhnliches darstellt und auf die solare Spitzenaktivität Anfang dieses Jahrhunderts zurückzuführen ist. Basis der Beweisführung sind die Untersuchungen von Solanki et. al und des Temperaturgangvergleichs der DWD-ReferenzstationHohenpeißenberg (HPB) nach dem jetzigen und vorletzten Maximum im Hauptsonnenzyklus.

Solanki et al konnten anhand historischer Temperaturdaten der letzten 1800 Jahre (verwendet wurde der Multiproxy-Datensatz von Mann (MJ03 = NH temperatures from multiproxy data for AD 200 to AD 1980, Mann and Jones, 2003), der bei der IPCC als besonders befähigter Klimaforscher angesehen wird), mit einer Korrelation von 98% belegen, dass der Temperaturgang auf der Nordhalbkugel der solaren Aktivität um ca. 10 Jahre nacheilt (Abb.14).

 

Abb.14, Quelle: Solanki et al ("Solar Activity Over The Last 1150 Years: Does It Correlate With Climate"), zeigt den zeitlichen Versatz zwischen Sonnenaktivität und Jahrestemperatur. Die Forscher geben an: "The best correlation between sunspot number and the temperature data are consistently obtained for a time lag of 10 years in the sense that solar data lead temperature data." Schaut man sich das time lag genauer an, so beträgt die zeitliche Differenz exakt 11 Jahre!

Der Autor hatte in seinem Vergleich der Temperaturdaten von HPB Gleichheit in den Temperaturgängen von heute, zu denen von vor 210 Jahren festgestellt (Abb.15). Der Hauptsonnenzyklus (de Vries/Suess-Zyklus) hat eine mittlere Länge von 207 Jahre.

 

Abb.15 nach Daten des DWD zeigt den Temperaturgang der Temperaturreferenzstation HPB und die Deutschlandtemperaturen, jeweils im Zeitraum des Maximums im Hauptsonnenzyklus. Der Gleichklang beider Temperaturreihen, nicht nur in ihrem jeweiligen Höchstständen, sondern auch Tiefstständen und im Verlauf ist frappierend und selbst redend!

In Abb.16 hat der Autor den Temperaturvergleich um jeweils 1 Jahr verlängert.

 

Abb.16 zeigt, dass auch für 2015 im Vergleich der beiden Temperaturgänge ein „Wärmejahr“ zu erwarten ist.

Nun haben Solanki et al. in einem Zeitraum von über 1500 Jahre die Temperaturen mit der solaren Aktivität in Relation gesetzt. Daher kann nicht einfach ein 1:1-Vergleich des jetzigen, mit dem davor liegenden Hauptsonnenzyklus vorgenommen werden, da das Ergebnis der Forscher die Mittelwertbetrachtung darstellt und Abweichungen zu dem Mittelwert von 11 Jahren, nach oben, wie nach unten vorhanden sind. Die Vergleichsbetrachtung zeigt jedoch, dass die vergleichsweise hohen Temperaturen auch in 2015 zu erwarten sind und nichts Außergewöhnliches darstellen.

Der Autor hat oben angegeben, dass die regionalen Ausprägungen des Wetters und damit des Temperaturgeschehens mit der Großwetterlage zusammen hängen, die wesentlich durch die Luftströmungen und Meeresaktivität (deren Energieabgabe) bestimmt wird. Für den Atlantik, die Wetterdrehscheibe für Europa, ist die Meeresenergie in der AMO (Atlantic Multidecadal Oscillation) dargestellt (Abb.17).

 

Abb.17, Quelle: (http://wattsupwiththat.com/2015/02/26/on-steinman-et-al-2015-michael-mann-and-company-redefine-multidecadal-variability-and-wind-up-illustrating-climate-model-failings/) zeigt zum einen, dass die AMO derzeit in ihrem Maximum ist und zum anderen, dass die Temperaturen mit ihr sehr stark zusammenhängen. Die AMO ist eine periodische Schwingung der Oberflächentemperatur im Nordatlantik von 35 Jahren in ihrer jeweiligen Halbwelle (positive, bzw. negative AMO).

Der Autor hat in seinem o.g. EIKE-Artikel gezeigt, dass das „Wärmejahr“ 2014 auf die solare Spitzenaktivität Anfang des Jahrhunderts zurück zu führen ist. Gleich drei, für unser Wetter- und Klimageschehen wichtige solare Zyklen, hatten zu Beginn des Jahrhunderts ihr Aktivitätsmaximum:

2001 – das magnetische Maximum im 11-jährigen Schwabe-Zyklus

2003 – das Maximum im 207-jährigen Hauptsonnenzyklus und

2005 – das Maximum im 35-jährigen Brückner-Zyklus

Zu letzterem schrieb der Chefsonnenforscher der NASA, David Hathaway, in 2005: “Das solare Minimum explodiert, das solare Minimum (Anmerkung: gemeint ist das solare Minimum im Schwabe-Zyklus in 2005) sieht seltsamerweise aus, wie ein solares Maximum.“ Wie sehr gerade der Brückner-Zyklus das Temperaturmuster auf der Nordhalbkugel bestimmt, zeigt Abb.18.

Abb.18, Quelle: Fredrik Charpentier Ljungqvist, Stockholm University, “A regional approach to the medieval warm period and the little ice age“, zeigt Temperaturschwankungen aus Eisbohrkerndaten in Grönland (blau) und von Messungen an der Westküste Grönlands (rot) im Zeitraum von 800 – 2000 (grau: Standartabweichung). Man sieht ein heftig gezacktes Muster, in dem sich relative Minima und relative Maxima abwechseln. Werden z.B. die Maxima gekennzeichnet (blaue Linien), sind im Betrachtungszeitraum 31 volle Perioden von ca. 850 – 1935 abgebildet. Daraus ergibt sich eine mittlere Zykluslänge von exakt 35 Jahren, was dem Brückner-Zyklus entspricht. Temperaturspitzen wechseln sich im Mittel alle 35 Jahre ab. Geht man von 1935, dem Zeitpunkt, wo die Datenreihe endet, 70 Jahre weiter, ist man im Jahr 2005, dem letzten Maximum im Brückner-Zyklus.

Solanki et al. geben in Ihrer Arbeit an, dass bei den Temperaturen ein Zeitversatz zur solaren Aktivität von (im Mittel) 10 Jahren zu verzeichnen ist. 10 Jahre nach 2005 sind 2015. Auch die jetzigen, vergleichsweise hohen Temperaturen, sind auf die hohe solare Aktivität zu Beginn des Jahrhunderts zurück zuführen.

Der Autor möchte an dieser Stelle einen Ausblick für die nächsten Jahre wagen. In ihrem EIKE-Artikel (http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/zukuenftige-temperaturenentwicklung-in-deutschland-waermer-oder-kaelter-teil-1/) haben die Autoren Leistenschneider, Kowatsch, Kämpfe dies bereits getan und gezeigt, dass die nächsten Jahre nicht wärmer, sondern kälter werden. Anhand der Temperaturgangvergleiche mit der DWD-Referenzstation HPB sieht dies möglicherweise so aus (Abb.19).

 

Abb.19: Wie die Autoren Leistenschneider, Kowatsch, Kämpfe in ihrem o.g. Artikel aufzeigten, ist in den nächsten Jahren mit einem deutlichen Temperaturrückgang, aufgrund nachlassender Sonnenaktivität, zu rechnen. Der Vergleich der Datenreihe HPB in Relation, dass alle solaren Aktivitätszyklen rückläufig sind und der bekannteste, der Schwabe-Zyklus sein Minimum in ca. 2 Jahren erreichen wird, sowie, der von Solanki et al. ermittelte Nachlauf der Temperaturen zur solaren Aktivität, legt nahe, dass der spürbare Temperaturrückgang bereits in 1-2 Jahren eintreten wird.

 

3) Extremwetter

 

Von Seiten der Klimaaktivisten und ihrer Institute ist zu vernehmen, dass aufgrund des Klimawandels zukünftig mehr Extremwetter eintreten wird. Dass z.B. ein starker Wechsel von sehr warm zu kalt (und umgekehrt) stattfindet. Und in der Tat, müssen wir nicht wahrnehmen, dass sich heiße Perioden von 40°C, mit Kaltperioden von 20°C und weniger, in diesem Sommer rasch abwechselten! Herr Kämpfe berichtete in seinem EIKE-Artikel darüber: "Der Steppensommer 2015 – gut oder schlecht für die Natur?" (dortige Abb.1). Die Frage ist nur, was ist der Grund dafür.

Das Wettergeschehen auf der Erde wird bestimmt durch drei Hauptzonen, die sich jeweils auf der Nord- und Südhalbkugel ausbilden, mit sich abwechselnden Hauptwindrichtungen:

– Hadley-Zelle (Äquatornähe, Ostwind)

– Ferrel-Zelle (unsere Breiten, Westwinddrift) und

– Polarzelle (Ostwind)

Diese Bänder entstehen aufgrund der Schiefe der Erdachse (die auch für die Jahreszeiten verantwortlich ist), der unterschiedlichen solaren Einstrahlung und der Wärmepumpe zwischen Äquator und den Polen (Abb.20). Zwischen den Bändern bilden sich starke Luftausgleichströmungen, die sog. Jetstreams, aus.

Abb.20 zeigt die Energieverteilung der eintreffenden Sonnen- und austretenden Erdstrahlung in Abhängigkeit zur geographischen Breite. Die Tropen sind Wärmeabsorber und die Polgebiete, Emittierer. Damit sich die Tropen nicht ständig aufheizen, muss als Ausgleich Energie zu den Polen fließen. Dies ist der grundsätzliche Antrieb für das Wetter. Die Abbildung zeigt auch, dass auf der lokalen Skala kein Strahlungsgleichgewicht am Oberrand der Atmosphäre besteht, Quelle: (http://eesc.columbia.edu/courses/ees /slides/climate/Lec3Fig1energy.GIF)

Jetstream

Bekanntermaßen hängen Tornados (und auch Stürme/Orkane in Mitteleuropa) unmittelbar mit dem Auftreten, Verlauf und Stärke des Jetstreams zusammen. Der Jetstream bildet sich aufgrund von Druckunterschieden zwischen hohen und niedrigen Breiten. Angetrieben wird er durch die Sonne. In den Regionen der stärksten Luftdruckgegensätze, in 8 – 16 km-Höhe bilden sich starke Winde aus, die durch die Corioliskraft auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt werden. Bei weiter ansteigenden Druckunterschieden beginnt der Jetstream zu mäandrieren (folgende Abbildung), was durch die unterschiedliche Reibung an der Erdoberfläche verstärkt wird. Er hat eine typische Breite von 100 km – 200 km und eine Dicke von 1 – 5 km. Der Jetstream bekam seinen Namen aufgrund seiner konstant hohen Windgeschwindigkeiten von 200 – 300 km/h. Vereinzelt wurden Windspitzen von bis zu 550 km/h gemessen.

Das sich um den gesamten Globus ziehende geschlossene Wellenband weist, wie oben schon angedeutet, mehr oder weniger starke Mäander auf, die man als planetarische Wellen oder Rossby-Wellen bezeichnet (folgende Abbildung). Diese Wellen sorgen für den Ausgleich zwischen Kaltluft und Warmluft dergestalt, dass in den Trögen (Wellentälern) Kaltluft in wärmere und in den Keilen (Wellenberge) Warmluft in kältere Gebiete strömt. Beim Aufeinandertreffen von Kalt- und Warmluft wird letztere gehoben, was zu Wolken- und Niederschlagsbildung führt. Wegen des viel höheren Druck- und Temperaturgegensatzes im Winter ist der Jetstream in dieser Jahreszeit am stärksten ausgeprägt. Der Jetstream bekam seinen Namen aufgrund seiner konstant hohen Windgeschwindigkeiten von 200 – 300 km/h. Vereinzelt wurden Windspitzen von bis zu 550 km/h gemessen.

Abb.21: Der oben beschriebene Antrieb der Wärmepumpe (vom Äquator zum Pol) und die damit verbundenen Druckunterschiede, basieren auf der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung am Äquator und an den Polen, welche durch die Lage der Erdachse und dem Breitengrad, also dem Winkel der Sonneneinstrahlung, verursacht wird. Hierdurch bedingt ist auch die Wärmeabstrahlung von der Erde, die die Luftmassen ebenfalls antreibt,  nicht gleichmäßig verteilt. Die folgende Abbildung zeigt, dass die Erde in den Tropen mehr Energie aufnimmt, als sie abgibt und in den polaren Gebieten mehr Energie abgibt als aufnimmt. Deswegen muss es einen Energieaustausch zwischen den Tropen und den Polen geben, der das globale Wettergeschehen antreibt.

Für unser Wetter und unsere Breiten spielt der Polarfrontjet (PFJ, Abb.20 rechts, blau) eine wichtige Rolle. So verlaufen die Zugbahnen der Orkane entlang seiner Ausbildung. Er hält also die kalte Polarluft von uns fern. Der PFJ hat eine wellenförmige Form und verläuft um den ganzen Globus, Abb.22. Er bildet die barokline Übergangszone zwischen Warm- und Kaltluft. Die Luftmassen können nicht einfach quer über diesen Jetstream hinweg strömen. Er hält also die kalte Polarluft von uns fern. Da Wind nichts anders als von Molekülen übertragene Energie ist, kann eine Energie minderer Intensität, keine Energie höherer Intensität von sich aus überwinden. Der PFJ hat eine wellenförmige Form und verläuft um den ganzen Globus, Abb.22.

Polarfrontjet (PFJ) – Steuert die “planetarische Frontalzone“ (hier treffen tropische und polare Luftmassen aufeinander, was sich in einem unruhigen Wettergeschehen widerspiegelt) der gemäßigten Breiten. Es handelt sich primär um die Steuerung der Hoch- und Tiefdruckgebiete. Er ist für unser Wetter maßgeblich. Seine Lage schwankt zwischen 30° und 70° N bzw. Süd. Er mäandriert stark (in Abhängigkeit von positiver bzw. negativer AO) und verläuft geschlossen um den Globus.

 

 Abb.22: Aufgrund der Erdrotation befinden wir uns in unseren Breiten in einer Westwindzone zwischen (sub-)polarer Luft und (sub-)tropischer Luft. Da die Strömung nicht glatt ist, sondern mäandriert, kommt es zu Wellenbergen und Tälern, an denen sich Wirbel bilden – die Hoch- und Tiefdruckgebiete. Die Abbildungen zeigen, dass sich südlich des Jetstream (Jetstreamschlinge) ein Hoch ausbildet und nördlich davon ein Tief. Die jeweilige Stärke des Tiefs oder Hochs ist sowohl abhängig von der Stärke des Jetstreams, als auch von seiner Ausprägung der Mäander. Die rechte Abbildung zeigt den Verlauf der Hoch- und Tiefdruckgebiete entlang des Polarfrontjet auf der Nordhalbkugel. Wegen ihres globalen Auftretens spricht man fachlich von Planetarischen Wellen oder Rossby-Wellen.

Die Erdrotation, auf der die Corioliskraft beruht, hat in Äquatornähe immerhin eine Geschwindigkeit von 1.667km/h in Bezug zum Weltall, erreicht also Überschallgeschwindigkeit. Für mögliche Qualitätsjournalisten unter unseren Lesern sei erklärt, dass es in Äquatornähe dadurch nicht zu einem Überschallknall kommt, liegt daran, dass hierfür ein Schallübertragungsmedium (z.B. Luft) vorhanden sein muss, welches man im Weltall selten findet. Aber für Knaller (Kracher) sind Rahmstorf, Latif und Co. zuständig und natürlich die Qualitätspresse, die sich begierig auf deren Verlautbarungen stürzt. Zwei Beispiele: “Es ist fünf vor Zwölf“ und “Die Erde erwärmt sich ungebremst“.

Doch nun wieder zurück aus Tolkien`s Welt, mit ihren Hobbits und ihrer Reise durch Mittelerde, zur fundierten Wissenschaft.

Der PFJ trennt kalte von warmer Luft. Seine Lage ist abhängig vom Energieinhalt der Atmosphäre und variiert daher, sowohl über die Jahreszeiten, als auch mit der solaren Aktivität. Zur Beweisführung hatte sich der Autor vor ein paar Jahren, auf Anraten eines Bekannten vom DWD, an Herrn Prof. Wehry gewandt, ob er dem Autor Datenmaterial des PFJ zukommen lassen kann. Der Autor wollte analysieren, inwieweit sich jeweils die mittlere Monatslage des Jets über die Jahre verändert und ob eine Korrelation zur solaren Aktivität besteht. Leider hat Herr Wehry nicht die Zeit gefunden, dem Autor zu antworten.

Die Mäander oder Wellen des PFJ bewegen sich von West nach Ost, und zwar umso schneller, je mehr Wellen in dem globalen Band vorhanden sind (d. h. je kürzer die Wellenlänge). Ist der Anteil der kurzen Wellen gering, dominieren die langen Wellen, was dazu führt, dass eine bestimmte Wellenkonfiguration auch mal längere Zeit konstant gehalten wird. Dies ist in diesem Sommer über Mitteleuropa der Fall. Abb.22 zeigt deutlich seine Wellenform. Die Windrichtungen folgen seiner Wellenform. Je nachdem, welche Lage sein Trog über Deutschland gerade einnimmt, lenkt er einmal Warmluft aus südlichen Breiten in unsere Zonen und einmal Kaltluft (Abb.23). Und je nachdem, wie schnell oder langsam er ostwärts zieht, wechselt sich warmes und kälteres Wetter über Deutschland ab, wobei die Temperaturunterschiede jeweils deutlich ausfallen, da sich im Sommer heiße Mittelmeerluft (oder gar aus der Sahara), mit kühler Nord Luft aus nördlichen Breiten abwechselt.

(Siehe hierzu auch den Beitrag von Hans-Dieter Schmidt bei EIKE http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/bemerkungen-zu-den-hitzewellen-2015-in-mitteleuropa/)

 

Abb.23a zeigt schematisch, je nach Lage der Wellentäler liegt Deutschland einmal im Bereich der kalten Nord Luft (links) und dann im Bereich warmer Luft vom Mittelmeer oder gar Nordafrika).

 

Abb.23b zeigt eine Momentaufnahme des PFJ und der Verteilung von Kalt und Warmluft, sowie die jeweiligen Windrichtungen, Quelle: John Mason.

Der Autor geht weiter davon aus, dass die von Herrn Prof. Ewert in seiner Arbeit aufgezeigten Temperaturschwankungen in den Langzeittemperaturreihen, auf die sich ändernde geographische Lage des PFJ zurück zu führen sind, verbunden, mit der durch die aktive Sonne ausgebrachten Wärme. Der PFJ, steuert dabei einmal die vorhandene Warmluft und dann die Kaltluft nach Europa. Abb.24.

 

Abb.24: Zu sehen ist der Temperaturverlauf von Wien im Zeitraum von 1775 – 2008, Quelle: Prof. Ewert, EIKE.Die rote Linie gibt den Zeitpunkt des Maximums im Hauptsonnenzyklus an. Bis zu einem Zeitraum von 20 – 30 Jahren nach dem Hauptsonnenzyklus schwanken die Temperaturen am stärksten zwischen warm und kalt (rote Fläche). Bis zu dessen Minimum sind immer noch relativ hohe Temperaturausschläge zu verzeichnen, jedoch auf insgesamt niedrigerem Niveau (grüne Fläche). Unmittelbar vor und nach dessen Minimum ist das Klimasystem sozusagen in seinem eingeschwungenen, kalten Zustand und die Ausschläge sind am geringsten. Vor einem Temperaturanstieg fallen die Temperaturen auf ein relatives Minimum und steigen dann kontinuierlich an (schwarze Linien).

In der Antike waren die Menschen, die anhand astronomischer Beobachtungen und mathematischer Berechnungen eine Mond- oder gar Sonnenfinsternis vorhersagen konnten, hoch angesehen und fanden unter ihren Mitmenschen und der Machtelite, hohes Ansehen und Wohlstand. Der Autor hat eingangs erwähnt, dass von Seiten der Klimaaktivisten und ihrer Institute zu vernehmen ist, dass aufgrund des Klimawandels zukünftig mehr "Extremwetter" eintreten wird. Dass z.B. ein schneller Wechsel von sehr warm zu kalt (und umgekehrt) stattfindet.

Nun, aufgrund des geschilderten Wissens ist klar, dass "Extremwetterlagen" bei der Lage des PFJ und seiner Zugbahngar nicht anders eintreten kann. Nur hat das rein gar nichts mit "Extrem" oder gar einem menschengemachten Klimawandel zu tun, sondern einzig mit natürlichen Wettergegebenheiten. Durch die Wissenschaft wurde schon immer die vermeintliche „Zauberkraft“ der „Seher“ als Konstrukt entlarvt gestellt und auch hier ist diese für vermeintlich seherische Klimavorhersagen dahin. Deren Vorhersagen und Postulate ohnehin immer wieder aufs Neue angepasst und korrigiert werden. Siehe die Aussage von Pachauri im Teil 1.

Fazit

– das "Warmjahr“ 2014 und er warme Sommer 2015 waren zu erwarten (wie nach jedem Maximum im 207-jährigen Hauptsonnenzyklus) und fügen sich ein, in natürliches Wettergeschehen.

– die derzeit zu registrierende Trockenheit ist auf verstärkte solare Aktivität im Röntgenbereich und ihrer Flares zurück zuführen (Stichwort: Svensmark Effekt, stanford.edu) und ist damit vorüber gehend.

– die vermeintlichen Extremwetter entpuppen sich als ‘normale‘ Wetterereignisse, zurückgeführt auf die derzeitige Lage des PFJ über Deutschland und der noch verstärkt vorhandenen Energie im System Erde, aufgrund der starken solaren Aktivität zu Beginn des Jahrhunderts.

Dass ist das Schöne an der Wissenschaft, ihre klare und präzise Ausprägung. Hobbits und Elfen haben da nichts zu suchen und sollten Hollywood vorbehalten bleiben. Aber in unserer heutigen Welt sind die scharfen Grenzen offenbar verschwunden und eine diffuse Vermischung hat stattgefunden. Wobei Politik und natürlich auch die Qualitätsmedien unfähig erscheinen, dies zu erkennen und die Grenzen zu finden. Der Autor hat sich zum Ziel gesetzt, die scharfen Grenzen zwischen Science und Science Fiction wieder sichtbar zu machen.

 

Raimund Leistenschneider – EIKE