Hurra! Windparks erzeugen umwerfende EIN PROZENT DER EU-ENERGIE!

Wir hier im Bereich Energie beim Register haben dies erst diese Woche wieder vor Augen geführt bekommen durch eine quietschvergnügte Presseerklärung, die uns gerade vor ein paar Tagen auf den Schreibtisch geflattert war. In ihr wurde behauptet, dass „Windenergie den Strombedarf von Europa zu 8 Prozent deckt“.

Mann, schon hatten wir fast gedacht, endlich geht das voran. Also haben wir mal nachgebohrt. Die Zahl acht Prozent stammt vom jüngsten Wind Status Report (pdf) des EU Joint Research Centre, und wie man erwarten konnte, wird darin behauptet, dass all jene massiven Windparks nicht weniger als 238 Terrawattstunden der im vorigen Jahr in der EU verbrauchten Strommenge von 2942 Terrawattstunden erzeugt hatten.

Das sind sicher acht Prozent – und das würde eine merkliche Lücke in den EU-Kohlenstoff-Emissionen hinterlassen, vielleicht sogar eine, die es einen Versuch als wert erscheinen lässt, eine Energiepreis-Fußfessel um die Wurzeln der europäischen Ökonomien zu legen.

Außer dass es diesen Versuch natürlich nicht wert ist. Wie in den meisten entwickelten Ländern verbrauchen die EU-Nationen den Großteil ihrer Energie in nicht elektrischer Gestalt: Wir verbrennen Treibstoffe im Transportwesen, zum Heizen und Kochen sowie zur Heißwasserbereitung, um unsere Industrie mit Energie zu versorgen. Und dies macht den größten Teil unserer Energieversorgung und unserer Kohlenstoffemissionen aus.

Den jüngsten Zahlen zufolge verbraucht die EU tatsächlich etwa 1666 Millionen Tonnen öl-äquivalente Energie aus allen Quellen in jedem Jahr, das sind 20.170 TWh. Windstrom hat daran einen Anteil von gerade mal etwas über einem Prozent (hier). Solar? Noch einmal davon die Hälfte, insgesamt also ein Beitrag von 1,5 Prozent und einer in etwa damit korrespondierenden CO2-Reduktion.

Die große Mehrheit der von der EU behaupteten Zahl bzgl. „Erneuerbarer Energie“ wird durch optimistische Bewertungen von Biomasse und Erneuerbarem-Abfall erzeugt, von dem Vieles im besten Falle höchstens zweifelhaft als erneuerbar gewertet werden kann. Selbst auf die ordentlichen Stromzahlen bzgl. Erneuerbarer kann man sich nicht verlassen, besonders in Süditalien, wo – wie dort weithin bekannt – die Mafia schwer in diesem Industriezweig involviert ist.

Die Erneuerbaren kratzen trotz ihrer horrenden Kosten nicht einmal an der Oberfläche des Energiebedarfs einer modernen Zivilisation in der realen Welt.

Link: http://www.thegwpf.com/hurrah-windfarms-produce-whopping-one-per-cent-of-eu-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




2015: Dritter deutlich zu warmer Juli in Folge- (K)ein Menetekel des „Klimawandels“?

Bild rechts: Sommer- Landschaft zwischen Weimar und Erfurt Anfang Juli: Wärme und Sonne gab es im Juli 2015 reichlich, aber nicht durchgängig. Foto: Stefan Kämpfe

Die Aussage, der Juli sei „immer wärmer geworden“ erweist sich aus statistischer Sicht als problematisch. Seit mehr als 25 Jahren wurde er zwar in Deutschland noch etwas wärmer, aber in Zentralengland schon etwas kühler (Abb. 1):

Abb. 1: Wirkte CO2 in Zentralengland etwa kühlend? Dort sanken die Juli- Werte leicht- in Deutschland stiegen sie ein wenig. Die wahren Ursachen dieser insgesamt stagnierenden Temperaturen lassen sich mit der wachsenden CO2- Konzentration nicht erklären.

Weil die CO2- Konzentration im selben Zeitraum um etwa 47ppm und damit wesentlich gestiegen ist, scheidet sie als Hauptursache für die Temperaturentwicklung im Juli aus. Wenden wir uns also plausibleren Ursachen zu.

Höhere Sonnenscheindauer, höhere Sonnenaktivität, eine Häufung wärmerer Großwetterlagen und die AMO

Seit gut 20 Jahren steigen trotz stark zunehmender CO2- Konzentrationen die Juli- Temperaturen in Deutschland nur noch wenig. Diese leichte Erwärmung war unter anderem eine Folge der ebenfalls leicht zunehmenden Sonnenscheindauer. In Zentralengland, wo die Julitemperaturen leicht gesunken sind, nahm auch die Sonnenscheindauer leicht ab. Hier sind nur die Verhältnisse für Deutschland dargestellt:

Abb. 2: Fast völliger Gleichklang von Juli- Temperaturen und Sonnenscheindauer. Der bislang heißeste Juli in Deutschland (2006) wies auch die meisten Sonnenstunden auf. Sehr sonnig waren auch die anderen warmen Juli- Monate 1994,1995, 1999, 2001, 2010 und 2013. Der kälteste Juli seit 1994 (2000) war auch der sonnenscheinärmste; auch der zweitkälteste Juli (2011) verlief sehr trüb. Die stark steigenden CO2- Werte (oberste, grüne Linie) hatten offenbar keinen wesentlichen Einfluss auf die Juli- Temperaturen.

In zahlreichen Arbeiten, unter anderem von H. MALBERG (ehemaliger Direktor des Meteorolog. Instituts der FU Berlin) und VAHRENHOLT/LÜNING (Autoren des Buches „Die Kalte Sonne- warum der Klimawandel nicht stattfindet“) wurde der dominante Einfluss der Sonnenaktivität auf das Temperaturverhalten bewiesen. Unsere dritte Grafik zeigt den langfristigen Einfluss der Sonnenaktivität auf die Juli- Temperaturen. Während die Häufigkeit der Sonnenflecken, welche ein grobes Maß für die Sonnenaktivität darstellen, seit der Mitte des 18. Jahrhunderts lückenlos beobachtet wurde, liegen Temperaturmessungen für Deutschland erst seit 1761 vor. Vertrauenswürdiger sind die Daten der sogenannten „CET- Reihe“ aus Mittelengland, die deshalb mit dargestellt wurde. Weil die Sonnenaktivität vor allem langfristig und mit Verzögerungen auf das Klimageschehen einwirkt, wurden 31ig- jährige Gleitmittel gebildet. Die Reihen beginnen also 1791 (Mittelwert aus 1761 bis 1791) und enden 2014 (Mittelwert aus 1984 bis 2014). Den Gleitmitteln wurden Polynome zweiten Grades angepasst, um den langfristigen Trend zu verdeutlichen:

Abb. 3: Mit einer zeitlichen Verzögerung von wenigen Jahrzehnten folgen die Juli- Temperaturtrends sowohl in Deutschland (oben) als auch in Zentralengland (Mitte) der Sonnenaktivität (unten). Der tendenziell bis nach 1850 abnehmenden Sonnenaktivität folgte besonders in Zentralengland eine leichte Abkühlung; ab der Mitte des 20. Jahrhunderts stiegen zuerst die Sonnenaktivität und danach auch die Juli- Temperaturen.

Der knapp 210- jährige DE VRIES- SUESS- Hauptsonnenzyklus kulminierte um 1795 und erneut 2003, was mit wärmeren Temperaturen einherging. Mit dem Ende des 23. SCHWABE- Zyklus der Sonnenaktivität in den späten 2000er Jahren scheint die Sonne nun wieder in eine Phase sehr geringer Aktivität einzutreten. Das erklärt die weltweite (auch in Deutschland zu beobachtende) Stagnation der Lufttemperaturen (Jahresmittel). Alle Astrophysiker sagen eine für die nächsten Jahrzehnte sehr geringe Sonnenaktivität vorher. Der aktuelle SCHWABE- Zyklus ist einer der schwächsten seit etwa 200 Jahren; möglicherweise fällt der kommende Zyklus 25 fast ganz aus:

Abb. 4: Die Sonnenaktivität im Rhythmus des etwa 11jährigen SCHWABE- Zyklus. Man erkennt die besonders hohen Maxima ab der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der letzte Zyklus Nr. 24 verlief deutlich schwächer, und der kommende Zyklus 25 (rechts am Bildrand, roter Pfeil) könnte extrem schwach verlaufen oder gänzlich ausfallen.

Im Gegensatz zum PIK und dem IPCC, welche behaupten, das Klima für 80 bis 100 Jahre vorhersagen zu können, sind wir zurückhaltender. Wegen der sehr komplexen, unzureichend erforschten Wechselwirkungen trauen wir uns keine Prognose zu. Bezieht man aber den erheblichen Einfluss der Sonnenaktivität und das darauf verzögert reagierende Temperaturverhalten in die Betrachtungen mit ein, so erscheinen eine moderate Abkühlung oder zumindest eine längerfristige Stagnation der Temperaturen im Bereich des sehr Wahrscheinlichen zu liegen. Die gegenwärtig noch oft warmen Juli- Monate sind im Wesentlichen eine Folge der nachwirkenden hohen Sonnenaktivität des späten 20. Jahrhunderts.

Bei einer Betrachtung des Temperaturverlaufs im Juli 2015 fallen sofort die starken Temperaturschwankungen ins Auge. Einer markanten Hitzewelle mit weit über 30°C kurz nach dem Monatsanfang folgte bis zum 9. Juli ein Temperatursturz auf frühherbstliche 17°C. An besonders kalten Orten in Deutschland wurden in der Nacht zum 10.Juli sogar 0°C mit Raureifbildung beobachtet, was nun so gar nicht zur angeblichen „Erwärmungswirkung“ des CO2 passt: http://wetterkanal.kachelmannwetter.com/video-10-juli-2015-hitze-weg-frost-in-der-eifel/

Abb. 5 (Quelle Wetteronline.de): Verlauf der Maximum- Temperaturen in Erfurt vom 23. Juni bis zum 21. Juli. Neben der Sonnenscheindauer (trübe Tage sind meist sehr kühl) bestimmt vor allem die je nach Großwetterlage herangeführte Luftmasse die Temperaturen. Bis nach dem kalendarischen Sommeranfang herrschte noch kaltes Nordwestwetter mit Maxima von 12 bis 15 Grad; dann begann eine zögernde Erwärmung. Um den 04. Juli gelangte auf der Vorderseite eines Tiefs heiße Luft weit aus dem Süden, vom 08. bis zum 10. hingegen auf der Tiefrückseite sehr kühle Luft aus Nordwesten nach Deutschland. Wegen der kräftigen Temperaturschwankungen wurde dieser bisherige Sommer bei wetteronline auch als „Schaukelsommer“ bezeichnet.

Im Juli 2015 zogen häufig Tiefdruckgebiete nach Großbritannien und dann weiter nordostwärts. Dabei gelangte Meereskaltluft zuerst nach England, während Deutschland auf der Vorderseite des Tiefs noch für längere Zeit in einer sehr warmen Süd- bis Südwestströmung lag, doch mit dem Abzug des Tiefs nach Skandinavien kam die kühle Meeresluft auch in Mitteleuropa an:

Abb. 6 (Quelle Wetteronline.de): Wenn ein Tief zunächst zu den Britischen Inseln zieht, kommt die kühle Meeresluft schon in England an, während Deutschland noch von Warmluft profitiert. Oft zieht das Tief aber nordostwärts weiter; dann gelangt die Kaltluft zumindest vorübergehend auch nach Mitteleuropa. Die Häufung dieser und ähnlicher Großwetterlagen erklärt auch, warum der Juli seit gut 25 Jahren in England etwas kühler, in Deutschland aber etwas wärmer wurde.

Diese und ähnliche Großwetterlagen häufen sich seit einigen Jahrzehnten; auch 2013 und 2014 fehlten sie nicht. Der Juli 2013 verlief zu trocken, weil anfangs ein Hoch über den Britischen Inseln und dem Nordmeer mit trockener Luft und viel erwärmendem Sonnenschein dominierte; erst später trat dann eine Südlage auf. 2014 hinterließen langsam aus Südwest heranziehende Tiefs in Mittel- und Süddeutschland enorme Regenmengen, weil ihnen ein blockierendes Hoch über Nordeuropa den raschen Abzug verwehrte, während sie 2015 rasch nach Skandinavien zogen und so einen sehr wechselhaften, aber weniger nassen Monatscharakter verursachten. Die Häufigkeitsverteilung der Großwetterlagen äußert sich also im Verlauf der Lufttemperaturen und auch in der Länge der Sonnenscheindauer. Die Großwetterlagen nach HESS/BREZOWSKY lassen sich bis 1881 zurückverfolgen. Seit dieser Zeit stieg im Juli die Häufigkeit erwärmend wirkender Wetterlagen (das sind solche mit einem südlichen Strömungsanteil, darunter das Tief Britische Inseln, dazu alle Lagen mit Hochdruckgebieten über Skandinavien sowie alle Zentralhochlagen einschließlich der Hochdruckbrücken) deutlich:

Abb. 7: Seit 1881 nahm die Häufigkeit erwärmend wirkender Großwetterlagen (untere, rosa Linien) im Juli tendenziell deutlich zu, was auch das Deutschland- Mittel der Julitemperaturen positiv beeinflusste (oben, rotbraun).

Und was könnte die Häufigkeitszunahme der erwärmend wirkenden Großwetterlagen im Juli verursacht haben? Eine Erklärung ist die sogenannte AMO (Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation), eine Wassertemperaturschwankung im zentralen Nordatlantik, die alle 50 bis 80 Jahre ein Maximum aufweist. Das letzte Maximum der AMO begann 1995 und dürfte in Kürze enden. Bei höheren Wassertemperaturen ändern sich wahrscheinlich die Luftströmungen, es gibt dann mehr meridionale, darunter besonders mehr südliche Lagen, während zonale Lagen (Westlagen, die im Hochsommer eher kühl ausfallen) seltener auftreten. Mit dem baldigen Ende der AMO- Warmphase dürften die westlichen Lagen aber wieder häufiger auftreten und den Temperaturanstieg im Juli endgültig beenden. Die AMO wird vermutlich auch von der Sonnenaktivität beeinflusst, hier besteht noch erheblicher Forschungsbedarf. Den Zusammenhang zwischen AMO und der Häufigkeit der erwärmend wirkenden Großwetterlagen veranschaulicht die Abbildung 8:

Abb. 8: Mit steigenden AMO- Werten (Wassertemperaturen des zentralen Nordatlantik) nahm im Juli auch die Häufigkeit erwärmend wirkender Großwetterlagen zu.

Wärmeinseleffekte als weitere mögliche langfristige Juli- Erwärmungsursachen, der Juli 2015- kein Rekordmonat, und das Temperaturverhalten des gesamten Sommers sowie der Monate Juni und August- ein Menetekel der Abkühlung?

Auf den nicht nur die größeren Städte und Siedlungen betreffenden Wärmeinseleffekt gingen wir in zahlreichen früheren Arbeiten näher ein und erwähnen ihn nur der Vollständigkeit halber. Viele Messstationen liegen am Rande oder gar inmitten von Siedlungen. Auch die freie Landschaft wurde durch das dichter werdende Straßennetz, Flughäfen, Zersiedlung, Entwässerungsmaßnahmen, die Massentierhaltung und neuerdings durch die ausufernden Solar-, Windkraft- und Biogasanlagen nachhaltig in Richtung einer Erwärmung verändert. Ein gewisser, schwer zu quantifizierender Anteil der langfristigen Juli- Erwärmung ist daher auch diesen WI- Effekten zuzuschreiben. Interessanterweise zeigt der Juli als einziger Sommermonat in Deutschland (noch) einen leichten Erwärmungstrend. Sowohl in Deutschland als auch in Zentralengland stagnieren die Sommertemperaturen nun schon seit mehr als 25 Jahren; die geringen Unterschiede der Trends sind nicht signifikant (unwesentlich):

Abb. 9: Seit 26 Jahren haben sich die Sommertemperaturen sowohl in Deutschland als auch in England kaum verändert.

Die langfristige Häufigkeitsentwicklung zweier gegensätzlicher Strömungsrichtungen, der Großwetterlagen mit Süd- und Nordanteil (Daten mit gewissem Unsicherheitsfaktor bis 1871 vorliegend) zeigt eine markante Zunahme der südlichen Lagen besonders im Sommer, während nördliche Großwetterlagen viel seltener wurden (den 11- jährigen Gleitmitteln wurden Polynome sechsten Grades angepasst; zum Vergleich sind die anderen Jahreszeiten mit dargestellt; die Trendlinie des Sommers wurde fett hervorgehoben):

Abb. 10 und 11: Im Sommer nahm die Häufigkeit südlicher Lagen (obere Abb.) besonders zu, die der (normalerweise) viel sommertypischeren nördlichen Lagen hingegen ab (untere Abb.). Nur der Winter blieb ohne Zunahme südlicher Strömungen; dafür wurden in der kalten Jahreszeit nördliche Strömungen häufiger- eine wesentliche Ursache, warum sich der Winter in Deutschland während der vergangenen fast 30 Jahre leicht abkühlt.

Der bislang sehr wechselhafte Sommer 2015 setzte den aktuellen Trend zu unbeständigen, von Tiefdruckgebieten dominierten Sommern nahtlos fort. Am Barometer war speziell im Juli ein meist deutlich unternormaler Luftdruck bei starken Schwankungen festzustellen. Seit den frühen 1990er Jahren nahm die Zahl der Tage mit Hochdruckeinfluss im Sommer markant ab:

Abb. 12: Seit etwa 20 Jahren „stürzt“ die Häufigkeit der von Hochdruckgebieten beeinflussten (antizyklonalen) Großwetterlagen im Sommer regelrecht ab. Während von den 1880er bis zu den 1980er Jahren bei leicht abnehmender Tendenz meist an etwa 40 bis 55 Tagen antizyklonale Bedingungen in Mitteleuropa herrschten, sind es momentan mit 20 bis 25 Tagen nur noch halb so viele!

Abschließend zeigen wir unter Einbeziehung der deutschen Juni- und Augusttemperaturen, dass es gegenwärtig auch Monate mit mehr oder weniger deutlichen Abkühlungstrends gibt. Unter Gegenwart verstehen wir die Jahre seit dem Erwärmungsstopp kurz vor der Jahrtausendwende:

Abb. 13: Abkühlung im Juni. Auch der Juni 2015 ordnete sich entlang der fallenden Trendlinie ein. Der Juni wird kälter, der Juli wärmer und der August wieder kälter, also 2 zu 1 für die Kälte. Genau das zeigen auch die Sommertemperaturen seit 1998.

Der Juli 2015 erreichte ein vorläufiges Deutschland- Mittel von um die 19,5°C (endgültige Werte lagen zu Redaktionsschluss noch nicht vor, sie werden aber um höchstens 1 bis 3 Zehntelgrad davon abweichen). Damit wurden die Werte der bislang wärmsten Juli- Monate (2006 22,0°C, 1994 21,3°C, 1983 20,4°C, 2010 20,3°C und 1995 20,1°C) deutlich verfehlt. Dieser Juli fiel besonders in Süddeutschland markant zu warm aus; im Norden wurden nur Abweichungen um +1 bis +2,5 Kelvin beobachtet- also genau die umgekehrten Verhältnisse zum Juli 2014.

Abb.14: Der Juli 2015 passt sich nahtlos dem Julierwärmungstrend vor allem in Süddeutschland an. Alle Temperaturangaben sind Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes (2015 reichlich geschätzt) und nicht wärmeinselbereinigt.

Bei einer Wärmeinselbereinigung wäre der Juli- Trend weniger steigend, der des Juni und August deutlicher fallend. Der weiter zunehmende Wärmeinseleffekt in Deutschland – täglich werden bei uns 1,1 km² überbaut- führt zur Abbremsung der Abkühlung an den Messstationen. Jeden Tag werden Straßen neu gebaut, sie sind Wärmebänder, also Heizkörper in der Landschaft, aber noch mehr in den bebauten Gebieten, weil sie die Frischluftschneisen aufwärmen. Die schwarzen Asphaltbänder ziehen sich mit 40°C durch die Landschaft, während nebenan in der Wiese durchaus 24°C gemessen werden, wenn das Gras noch grün ist und die Fotosynthese läuft, dann hält die Verdunstungskälte den Naturboden noch kühl.

Der August: Oft verfrühter Herbstbeginn.

Selbst wenn der August 2015 relativ warm ausfallen sollte, so wird er den vor fast 30 Jahren begonnenen und in der Gegenwart verstärkten Abkühlungstrend nicht umkehren können. Die letzten Augusttage leiten meistens schon zum Frühherbst mit nächtlichen Nebelbildungen in den feuchten Tälern über. Beim Laub der Bäume setzt bereits die erste Gelbfärbung ein.

Abb. 15: Der August verläuft genau gegensätzlich zum Monat Juli und zeigt seit 18 Jahren eine deutlich fallende Trendlinie. Insgesamt führte diese Entwicklung zu einem leicht verfrühten Herbstbeginn in Deutschland. Das ist das Gegenteil der Behauptungen der Computermodelle- die Realität widerlegt die Erwärmungstheorie.

Die Ergebnisse sind auch ohne Wärmeinselbereinigung eindeutig: Die angenehme Erwärmung der letzten zwei Jahrzehnte vor der Jahrtausendwende ist beendet. Seit 1998 kühlt Deutschland wieder ab. Nur der Juli macht (noch) eine angenehme Ausnahme.

Trotz steigender CO2- Konzentrationen zeigen die offiziellen DWD- Daten in zwei von drei Sommermonaten seit den späten 1990er Jahren Abkühlungstrends; man achte auf die eingeblendete CO2- Kurve in Abb. 15! Das CO2 hat keinen wesentlichen Klimaeinfluss. Das komplizierte Zusammenspiel von Sonnenaktivität, AMO, Großwetterlagen und Sonnenscheindauer bestimmt im Wesentlichen die sommerliche Temperaturentwicklung, überlagert von WI- Effekten.

In der Gegenwart zeigen die offiziellen DWD- Daten folgendes Sommergeschehen:

  1. Der Sommer beginnt im Juni oft verspätet mit empfindlich kühlen Phasen.

  2. Im Juli folgen oft Hitzewellen bei meist sehr unbeständiger Gesamtwitterung.

  3. Der August beendet meist die Sommerhitze und geht zum Monatsende nicht selten schon in den Frühherbst über.

Aus diesen Trends lässt sich freilich nicht viel über die künftige Entwicklung der Juli- und Sommertemperaturen prognostizieren. „Vorhersagen sind schwierig- besonders wenn sie die Zukunft betreffen“- dieser Leitsatz wird von den Prognostikern des IPCC und des PIK allzu oft missachtet. Eines zeigt die gegenwärtige Entwicklung aber deutlich: Die vorhergesagte „katastrophale Erwärmung“ blieb bislang aus.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Das Umweltbundesamt stellt fest: Infraschall ist schädlich

Betriebsgeräusche

Die Betriebsgeräusche von Windkraftanlagen sind naturgemäß vor allem bei höheren Windstärken vorhanden, unangenehm sind die tiefen Töne, die immer zu hören sind, egal von wo der Wind weht. (Ein auch akustischen Laien bekanntes Beispiel: Tieftöner einer Musikanlage können überall aufgestellt werden). Zuletzt war es bei uns in der Nacht vom 17. auf 18. Juli besonders schlimm, selbst in entfernteren Häusern waren die auf-und abschwellenden Geräusche zu hören. Fenster schließen hilft nur wenig – und ist bei den derzeitigen warmen Temperaturen kein Vergnügen.

Von den Investoren (Profiteure) dieser Industrieanlagen wir dies gerne heruntergespielt: Von – Sie übertreiben bis hin zu : „..Opfer müssen gebracht werden, das ist wieder mal typisch St. Florians Prinzip…“ Selbst wohnen diese Leute tunlichst weit(er) entfernt davon!).

Krass wird es bei Mischgebieten – auch hier wohnen und schlafen Menschen – mit dem vom Bayer. Landesamts für Umwelt empfohlene Mindestabstand von 500 m – das ist höchst unmenschlich.

Gesundheitliche Auswirkungen

Eine bereits im letzten Jahr erstellte Studie des Umweltbundesamtes  schreibt Klartext.

 

Daraus auszugsweise zitiert, die Seitenzahlen beziehen sich auf dieses Dokument.

Seite 56:
Immissionsprognose

„…Das charakteristische pulsierende Geräusch von Windenergieanlagen, das lange Zeit mit dem Passieren eines Rotorblatts am Turm erklärt wurde, wird derzeit mit dem Durchschneiden verschiedener Schichten im Windprofil erklärt. Dabei entstehende Turbulenzen könnten nach Kameier et al. (2103) [65] einen impulshaltigen Charakter verursachen. Bei solchen Turbulenzen können sich Wirbel ablösen, die auch über größere Entfernungen sehr formstabil zu einer stark gerichteten Abstrahlung führen können. Ein mittlerweile schon berühmtes Bild (Abbildung 9 [– siehe Eingangsbild]) kann dafür als Beleg herangezogen werden. „

Fortsetzung Seite 57.

„… bei instabilen Wetterlagen schlagartig andere Ausbreitungsverhältnisse und damit stark schwankende Pegel zur Folge haben. Die von vielen Betroffenen gemachte Beobachtung, dass nachts die Geräusche von Windenergieanlagen lauter wären, wurde früher mit einer erhöhten Empfindlichkeit / Aufmerksamkeit der Betroffenen hinsichtlich der Geräusche erklärt. Durch Van den Berg (2006) [156] konnte aber nachgewiesen werden, dass nachts systematisch andere Ausbreitungsbedingungen vorliegen, die auch dafür verantwortlich sind. Nicht selten ist festzustellen, dass Pegel mit zunehmendem Abstand nicht kontinuierlich abnehmen, sondern auch zunehmen können. Dieser Effekt ist durch das Windprofil bedingt.“

Seite 57,
5.3.3 Wirkungen von Infraschall auf den Menschen

Eine detaillierte Analyse der verfügbaren Literatur zeigt, dass weitgehend auf den tieffrequenten Bereich konzentrierter Schall schon bei niedrigen Pegeln das mentale Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen kann. Mit zunehmender Verschiebung zu tiefen Frequenzen bis in den Infraschallbereich verstärkt sich dieser Effekt. Das ist das Ergebnis verschiedener Untersuchungen im Feld und im Labor (vgl. [162][26][69][113][9][159][8]). Schwierig ist dabei eine Grenzziehung, ob eine Belästigung wirklich einer messbaren Belastung zuzuordnen ist, wie z. B. Van den Berg (2000/2012) [155][157] feststellt. Eine Konzentration des Schalls auf den tieffrequenten Bereich tritt im Alltag immer häufiger auf. Als wesentliche Gründe hierfür sind zu nennen:

• das vermehrte Vorhandensein tieffrequenter Quellen

• die physikalisch bedingte fast ungehinderte Ausbreitung des tieffrequenten Schalls

• die baulichen Schallschutzmaßnahmen (z. B. Schallschutzfenster), die fast ausschließlich gegen den Schall im mittleren und höheren Frequenzbereich schützen (konventionelle Bautechnik),

• die Ausbildung von starken Raumresonanzen, die durch moderne Architektur und Wohnungseinrichtungen gefördert werden.

In einer sehr leisen Umgebung – z. B. in einer sehr ruhigen Wohngegend in der Nacht – kann eine mentale Wirkung schon eintreten, wenn der Schall gerade wahrnehmbar ist. Konsequenterweise orientieren sich die einschlägigen Regelwerke an der Hörschwelle.

… Bislang wird dieses Merkmal aber nur in einer dänischen Richtlinie [169] in Form eines Zuschlags berücksichtigt,…

… Dass mit einer erhöhten Wahrnehmbarkeit eine erhöhte Lästigkeit einhergehen kann, ist nachvollziehbar.“

Zitat Ende

Die deutschen Medien vermeiden dieses Thema tunlichst und die Befürworter der Energiewende möchten davon nichts wissen:

–          Dänemark fordert Stopp von weiteren Schäden durch Windparks

–          Auch bei N-TV wird darüber berichtet. Machen Windräder krank?

–          Der dänische Oberste Gerichtshof spricht einem WKA Lärmopfer Entschädigung zu

–          Auch in Schweden: Infra sound von Windkraftanlagen

Bestätigung der Reaktion des menschlichen Gehirns auf tiefe Töne

Weiterhin gibt es eine Untersuchung in Deutschland, die die Reaktionen des Gehirns auf niederfrequente Töne bestätigt.

Veröffentlich beim 22. Kongress Sound und Vibration, 12-16 Juli Florenz, 2015

Link: http://www.epaw.org/echoes.php?lang=de&article=ns116

Auszugweise daraus zitiert:

 

[Übersetzung: Gehirnscheiben, mit eingefärbten Bereichen die auf niedrige Frequenzen reagieren.]

4. Conclusions [Schlussfolgerungen]

Responses in the auditory cortex down to 8Hz, respectively 12Hz could be verified..
[Reaktionen im auditorischen Kortex bis hinunter zu 8 Hz, beziehungsweise 12 Hz konnten bestätigt werden]

Recherchiert und Zusammengestellt aus aktuellem lokalem Anlass vom 24.07.2015

Da drängt sich die Frage geradezu auf:

Warum erfahren wir nichts davon durch unsere öffentlich rechtlichen Medienvertreter?

Ob diese Untersuchung dann auch Wirkung bei deutschen Kommunen zeigt und als Argument anerkannt wird, muss wahrscheinlich erst gerichtlich bestätigt werden.

Aber: steter Tropfen …




Energiewende mal anders herum – in Mexiko

Die Reform-Räder drehen sich langsam, aber am 15. Juli haben die ersten internationalen Investoren ihren Fuß in das flache Wasser der Ölgewinne in Mexiko gesetzt – könnten doch die Ressourcen „genauso groß sein wie die nachgewiesenen Reserven in Kuwait“. Die Financial Times bewertet das Potential in Mexiko mit 107,5 Milliarden Barrel Öl: „Ein ziemliches Festmahl“. Das Blatt fügt hinzu: „Das Land wird betrachtet als eine der abnehmenden Anzahl von Gelegenheiten, dem Portfolio substantielle Reserven hinzuzufügen nach vielen Jahren, in denen die Ölriesen Mühe hatten, noch große Funde zu machen“.

Enttäuschender Beginn

Und doch, trotz dieser Möglichkeiten war die erste von drei für dieses Jahr erwarteten Auktionen mit der Bezeichnung Runde 1.1 enttäuschend, um es gelinde auszudrücken. In Runde 1.1 wurden Flachwasser-Blöcke angeboten. Nur zwei davon zeigten erfolgreiche Angebote: Block 2 vor der Küste von Veracruz und Block 7 bei Tabasco. Den Zuschlag bekommen hat für beide Angebote Sierra Oil & Gas, ein mexikanisches Unternehmen als Teil eines Konsortiums mit dem US-Unternehmen Talos und dem UK-Unternehmen Premier Oil.

38 Unternehmen – darunter Riesen wie ExxonMobil, Chevron und das russische Lukoil – waren qualifiziert, an den Auktionen teilzunehmen, obwohl nur 9 an Runde 1.1 teilgenommen haben. Bloomberg Business berichtet: „Sprecher von Exxon und Chevron ließen verlauten, dass sie zwar nicht interessiert seien an der Runde mit Flachwasser-Angeboten, jedoch nicht die Absicht aufgegeben haben, Teil der Energiereform in Mexiko zu sein“.

Als die mexikanischen Energiereformen begannen, lag der Ölpreis für ein Barrel Öl bei etwa 100 Dollar. Die mexikanische Regierung hatte erwartet, dass vier bis sieben Blöcke verkauft werden könnten – was ein Ziel von 30% bis 50% bedeutete. Im Juli 2015 lag die Erfolgsrate bei 14%, viel weniger als erwartet.

Schlechtes Timing

Unglücklicherweise für Nieto hätte das Timing nicht schlechter sein können. Nicht nur, dass die globalen Ölpreise nur noch etwa 50% des Niveaus zum Zeitpunkt der Verfassungsänderungen haben, sondern auch, dass in der Woche der geplanten Auktion schlechte Nachrichten für Nietos Hoffnungen eingingen.

Erstens, vier Tage vor der Auktion ist „El Chapo“, der berüchtigste Drogenboss von Mexiko, aus einem Gefängnis mit einem der höchsten Sicherheitsstandards des Landes ausgebrochen – wieder einmal. Der Economist schreibt dazu: „Die Flucht von El Chapo ist ein Beweis, dass die Gesetze in Mexiko immer noch auf tönernen Füßen stehen“. In der FT stand zu lesen: die Flucht zeigt, dass „Straflosigkeit, Korruption und die schwachen Gesetze in Mexiko eher die Regel als die Ausnahme sind“.

Die bei der Auktion zum Verkauf stehenden Bereiche waren solche mit geringeren Erfolgswahrscheinlichkeiten – 6% bis 54%, wie aus einem Bericht von FuelFix hervorgeht. Während kleinere Unternehmen risikobereiter sind, um zum Erfolg zu kommen, können sie sich die Sicherheit oder die Bestechungsgelder nicht leisten, die für die Koexistenz neben den Kartellen erforderlich sind. Der Economist erklärt: „Unordnung hält Investoren nicht immer ab, die sich bewaffnete Autos und Leibwachen leisten können, aber sie hält kleinere Geschäftsbereiche außen vor. Sowohl mexikanische als auch ausländische“.

Ein kleines US-Unternehmen sagte mir: „Die Geschichte Mexikos ist gekennzeichnet durch politische Instabilität, Enteignungen, schnelle Änderungen der Politik der Regierung, Bestechung und Korruption, Ineffizienzen und eine Haltung und Philosophie nach Art des Sozialismus. Wenn es vielfältige Möglichkeiten hierzulande gibt, einhergehend mit einem geringeren Risiko, warum sollten wir dann in Mexiko investieren?“

Zur gleichen Zeit platzten die Nachrichten über El Chapo herein, und Berichte deuteten auf einen bevor stehenden Deal mit Iran. Das Nuklearabkommen wurde am Tag vor der historischen Auktion in Mexiko unterzeichnet. Bedenken, dass Iran demnächst 1,5 Millionen Barrel Öl pro Tag auf den Markt werfen will, was zu einem weiteren Rückgang der Rohölpreise führen würde, haben das Interesse an neuen Erkundungen deutlich gelähmt.

Die Flucht von El Chapo beleuchtete das Risiko, während das Iran-Abkommen die Belohnung reduziert. Das Schicksal meint es nicht gut mit Mexiko.

Armselige Angebote

Während die Auktion vom 15. Juli nicht der erhoffte Erfolg war, gibt es Grund zu Optimismus. Vielleicht um Zeit zu gewinnen, die beste diesbezügliche Strategie zu finden, bot die National Hydrocarbon Commission die weniger gewünschten Pakete zuerst an. Die NYT schreibt dazu: „Die in der ersten Runde eines mehrjährigen Auktionsprozesses angebotenen Waren waren nicht unter den kommerziell attraktivsten“.

Die Riesen, welche der ersten Auktion fern geblieben waren, sind mehr an Tiefwasser-Projekten interessiert – welche anzubieten für die Auktion Anfang 2016 geplant ist – bei welchen das Risiko geringer und die Belohnung höher ist. Die NYT erklärt: „Das größte Wachstum wird es wahrscheinlich in Tiefenwasser-Bereichen geben, welche neben reichlichen amerikanischen Produktionsfeldern liegen, die noch sorgfältig erkundet werden müssen. Die Felder werden als groß angesehen, außerdem besteht der Vorteil, dass sie nahe dem riesigen Pipeline-Netzwerk liegen im amerikanischen Sektor des Golfes von Mexiko ebenso wie in der Nähe der amerikanischen Raffinerien und dem amerikanischen Markt selbst“. Zusätzlich dürfte das Onshore-Potential interessanter sein für die neuen mexikanischen Ölunternehmen – von denen viele zuvor für Pemex gearbeitet hatten als Service-Unternehmen. Sie haben Erfahrung mit Bohrungen auf dem Festland, brauchen jedoch auswärtige Partner für die Offshore-Erkundung. Die Onshore-Blöcke anzubieten ist für die Auktion im Dezember geplant.

Unattraktive Bedingungen

Als die Bedingungen zum ersten Mal verkündet wurden, weckten sie nur wenig Interesse, waren sie doch mehr dazu gedacht, Mexikos Einstiegschancen zu maximieren als Investitionen anzulocken. Die Bedingungen sind danach schon zweimal abgeschwächt worden – und werden vermutlich vor der nächsten Auktion nochmals attraktiver gemacht.

Die Gewinner, die vorqualifiziert waren, die finanziellen Erfordernisse stemmen zu können, wurden durch den höchsten Profit bestimmt, welcher mit der mexikanischen Regierung geteilt und den versprochenen Investitionen über dem festgesetzten Minimum liegen müssen. Das wurde vom Finanzministerium festgelegt und in einem verschlossenen Umschlag hinterlegt, der auf der Auktion geöffnet wurde. Für die beiden Blöcke der Auktion vom 15. Juli boten die Gewinner 55,99% für den ersten Block und 68,99% für den zweiten. In beiden Fällen wurde ein Angebot gemacht, dass um 10% über dem Minimum lag. Einige der nicht an den Mann gebrachten Blöcke erhielten zwar Angebote, die jedoch unter dem Minimum lagen – obwohl das WSJ berichtet: „Viele zurück gewiesene Angebote lagen geringfügig unter dem Minimum“.

Eine der Bedenken hervorrufenden Bedingungen ist die Forderung nach stringenten Garantien im Falle einer Explosion wie auf der Deepwater Horizon. Der Economist bezeichnet sie als „jenseits internationaler Normen“ liegend, und die FT berichtet: „Vier vorqualifizierte Unternehmen haben sich vorige Woche zurückgezogen – zumindest eines davon wegen dieser Garantien, die „im Wesentlichen ein Blankoscheck waren“.

Zusätzlich hat sich Mexiko das Recht vorbehalten, Verträge zu widerrufen – was potentielle Investoren ein wenig zu stark an Mexikos Historie der Zwangsenteignungen erinnerte.

Pablo Medina, ein Lateinamerika-Analyst bei Wood MacKenzie, sagte im WSJ: „Ich würde erwarten, dass die Regierung ihre Erfahrungen bei den nächsten Angeboten berücksichtigt“.

Vorsichtiger Optimismus

Trotz der vielen Schlaglöcher sind viele vorsichtig hoffnungsvoll. Juan Carlos Zepeda, Präsident der National Hydrocarbon Commission, hat dem WSJ zufolge „hinsichtlich folgender Auktionen höhere Erwartungen“.

Auf dem Blog OilPro.com stellt Richard Sanchez, Marktanalyst für Nord- und Südamerika fest: „Mexiko verfügt über ein gewaltiges Tiefwasser-Potential, vergleichbar mit Ölfeldern auf der US-Seite des Golfes von Mexiko“. Es ist zu groß, um nicht beachtet zu werden. Ein Berater der neuen mexikanischen Ölunternehmen sagte mir: „Die Ressourcen sind Weltklasse. Mexikos Energiereformen werden ultimativ erfolgreich sein“.

„Die Regierung schätzt, dass nahezu die Hälfte seiner nicht nachgewiesenen Reserven in der Tiefsee des Golfes von Mexiko liegt“, berichtet die FT. „Zusätzlich befindet sich dort das sechstgrößte, technisch ausbeutbare Schiefergas-Reservoir der Welt und das achtgrößte Schieferöl-Potential“.

Jim Hoffman, ein Fachmann für Öl und Gas, der seit 35 Jahren im Bereich dieser Industrie arbeitet, sagte mir: „Mit der Zeit wird die Erschließung Mexikos einen gewaltigen Schub sowohl für US-amerikanische Erzeuger als auch Service-Unternehmen zu geringeren Kosten bieten. Es wird nicht sofort passieren, aber mit dem Ausbau der Infrastruktur werden die Ergebnisse immer besser werden“. Er fügte hinzu: „Was ist mit Arbeitsplätzen für Mexikaner, die nicht mehr illegal über die Grenze gehen müssen? Was ist mit Amerikanern, die die Gelegenheit bekommen, neue und bessere Technologie und Verfahren in eine unterentwickelte Industrieregion zu bringen? Was für eine großartige Gelegenheit!“

Mexikos Energiereform ist auf dem Weg. Die Auktion von 15. Juli gab dem Land eine Chance, sie zu testen und langsam weiter in Fahrt zu bringen – mehr eine Evolution als eine Revolution. Für die Zukunft gibt es Enthusiasmus. Das Thema Ölpreise wird sich selbst erledigen, da es drei bis fünf Jahre dauert, neue Felder zu erschließen. Mit dem Abbau der Stützräder werden die Bedingungen besser und die Angebote attraktiver, die Ergebnisse werden immer besser werden – für eine ganze neue Industrie in Mexiko und neue Gelegenheiten für amerikanische Unternehmen.

Link: http://www.cfact.org/2015/07/20/mexicos-energy-reform-is-rolling-albeit-with-training-wheels/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Finanzen des Klimaabkommens stehen auf tönernen Füßen

Dieser Beitrag erklärt, warum der Glaube an den Green Climate Fund zu schwinden beginnt. Dieser soll vermeintlich die Trennung zwischen armen und reichen Ländern heilen.

Der französische Außenminister Laurent Fabius hat auf einer Pressekonferenz zur globalen Erwärmung im Juni Stellung genommen. Paris ist Schauplatz der kritischen Klimawandel-Verhandlungen im Dezember dieses Jahres. Ein Schlüsselelement eines Klimaabkommens, der Green Climate Fund, hat große Mühe, den Erwartungen gerecht zu werden.

Der Glaube an den Green Climate Fund, also an den finanziellen Arm, von dem man lange glaubte, dass er ein zentrales Element bei den Verhandlungen im Dezember in Paris sei, beginnt zu schwinden.

Der GCF soll angeblich das primäre Instrument zur Verteilung von Zehnermilliarden Dollar an Klimahilfen sein, um den ärmsten Ländern der Welt zu helfen, mit dem Klimawandel fertig zu werden, der hauptsächlich von Anderen verursacht worden ist. Er ist geschaffen worden, um die tiefen Gräben zwischen armen und reichen Ländern zu füllen, die lange Zeit jede Hoffnung minimiert hatten, zu einer bedeutenden Lösung bzgl. der globalen Erwärmung zu kommen.

Aber angesichts nur noch eines Treffens, bevor die Klimagespräche in Paris beginnen, ist das vorgesehene Geld noch nicht einmal ansatzweise in die Nähe dessen gekommen, was gebraucht wird. Mit dem US-Beitrag in Höhe von 3 Milliarden Dollar sieht es zweifelhaft aus, und der GCF hat sich viele Finanzinstitutionen als Partner gesucht, denen die Entwicklungsländer misstrauen.

Hier folgt ein Führer zum GCF und dahin, wo dieser steht:

Was er ist

Als Teil des Kopenhagen-Abommens im Jahre 2009 haben wohlhabende Nationen versprochen, mindestens 100 Milliarden Dollar pro Jahr an privater und öffentlicher Klimahilfe an arme und verwundbare Länder zu dirigieren, beginnend im Jahre 2020. Der GCF wurde von den UN-Klimaunterhändlern ins Leben gerufen, und zwar ein Jahr später. Er sollte als der Hauptverteiler eines großen Teils dieser 100 Milliarden Dollar fungieren.

Der GCF ist angesiedelt in der südkoreanischen Stadt Songdo und fungiert als ein Arm der UN-Konferenz der Partizipierenden. Bisher gibt es Versprechungen über 10,2 Milliarden Dollar. Alle über 130 Entwicklungsländer, die Teil der UN-Klimakonvention sind, sind qualifiziert, das Geld zu erhalten, aber die Betonung liegt auf Hilfen für kleine Inselstaaten unter den Entwicklungsländern sowie afrikanischen Staaten und den 48 Nationen, die als am wenigsten entwickelt klassifiziert sind.

Um das Vertrauen der armen Länder zu erlangen, denen die Weltbank und viele andere Entwicklungsbanken suspekt sind, sollte der GCF unabhängig von diesen agieren, indem man den Empfängerländern viel mehr Mitspracherecht einräumte, für welche Projekte man das Geld ausgeben wolle. Korrekte Repräsentation ist gleichmäßig aufgeteilt zwischen entwickelten und Entwicklungsländern. Außerdem soll der GCF die Hälfte seines Geldes für Anpassungsmaßnahmen bereit halten, die dazu tendieren, weniger Geld von Entwicklungsbanken und anderen traditionellen Geldgebern zu erhalten.

Warum der GCF wichtig ist

Der GCF zielt auf einen fundamentalen Konflikt im Zentrum der Klimaverhandlungen: den Graben zwischen reichen und armen Ländern. Ärmere Nationen fühlen bereits die Auswirkungen der globalen Erwärmung [?] und können es sich nicht leisten, in Projekte zu investieren, die ihnen zu überstehen helfen, was da noch auf sie zukommen könnte. Diese Klima-Auswirkungen sind hauptsächlich verursacht durch historische Emissionen der USA und anderer wohlhabender Nationen [?]. Aus diesem Grunde haben die ärmsten und verwundbarsten Länder klargestellt, dass sie keinerlei Klimaabkommen unterzeichnen werden ohne adäquaten finanziellen Beistand der entwickelten Länder.

[Klar, wenn ich das Geld wegen der Dummheit Anderer einfach so bekommen könnte, würde ich mich auch darum bemühen! Anm. d. Übers.]

Hauptakteure

Es gibt 24 Mitgliedsländer, die Hälfte davon entwickelte, die andere Hälfte Entwicklungsländer. Unter den Mitgliedern der Entwicklungsländer sind Repräsentanten aus Afrika (Benin, Ägypten und Südafrika); dem asiatisch-pazifischen Raum (China, Saudi-Arabien und Pakistan); Lateinamerika und der Karibik (Kuba, Argentinien und Peru); am wenigsten entwickelte Länder (Sambia) sowie kleine Inselstaaten (Barbados).

Unter den Repräsentanten der entwickelten Länder sind: Australien, die Niederlande, Frankreich, Deutschland, Japan, Norwegen, Polen, Italien, die Schweiz, Schweden, UK und USA.

Wer was versprochen hat

Bisher haben 35 Regierungen versprochen, zusammen insgesamt 10,2 Milliarden Dollar in den GCF einzuzahlen. Die Summe liegt etwas über dem angepeilten Ziel von 10 Milliarden Dollar, doch ist dieses bereits von ursprünglich 15 Milliarden Dollar erniedrigt worden. Die größte versprochene Einzelsumme stammt von den USA mit 3 Milliarden Dollar, verteilt über vier Jahre. Die EU-Länder haben 4,8 Milliarden versprochen, Japan 1,5 Milliarden. Die Beiträge kamen fast exklusiv von entwickelten Ländern, und deren Versprechungen sollen den verwundbaren Nationen versichern, dass wohlhabende Länder den versprochenen Fonds bis zum Jahre 2020 gefüllt haben. Der Fonds kann auch Geld aus anderen öffentlichen und privaten Quellen annehmen (siehe die Graphik oben rechts!)

Gründe zur Besorgnis

Die Vereinigten Staaten sind im Verzug: Die USA haben 3 Milliarden Dollar versprochen, aber es muss noch ein Übereinkommen unterzeichnet werden, den Fonds überhaupt zu bedienen, und viele denken, dass die Menge erheblich unter dem liegt, was die USA zur Kompensation ihres Verhaltens bzgl. dieses Problems aufbringen müssten. Die Obama-Administration hat in diesem Jahr 500 Millionen Dollar für den GCF beiseite gelegt, aber die Einzahlung muss von einem Kongress mit republikanischer Mehrheit genehmigt werden – und dieser Kongress steht dem Thema Klima generell feindlich gegenüber.

Nicht genug Geld: Der GCF ist bislang mit viel weniger Geld ausgestattet als ursprünglich erhofft. Der Fonds näherte sich mühsam dem bereits niedriger angesetzten Ziel von 10 Milliarden Dollar Ende letzten Jahres, und es dauerte bis Ende Mai, um formelle Übereinkommen für über die Hälfte dieses Geldes sicherzustellen.

Aufreibende Gespräche über die Limitierung von Auszahlungen: Eine Studie des GCF-Sekretariats zeigte, dass Darlehen die primäre Finanzierungsart des Fonds‘ sein sollten, wobei die Zuwendungen sparsam fließen und möglicherweise für Ökonomien mit geringem Einkommen reserviert werden sollten. Dieser Plan hat Kritik von den Entwicklungsländern unter den Mitgliedern auf sich gezogen. Diese sagten, dass Anpassungsprojekte mit Zuwendungen unterstützt werden sollten, nicht Darlehen, weil solche Projekte kein Einkommen abwerfen. Die nur sparsame Ausgabe von Zuwendungen passt ebenfalls nicht zu der Maßgabe, die Hälfte der Förderung für Anpassungsprojekte aufzubringen.

Die üblichen Verdächtigen sind heterogen: Die GCF-Leitung hat es 20 Entitäten* erlaubt, mit Geld aus dem Fonds genehmigte Projekte zu fördern. Die Entwicklungsländer haben beklagt, dass die Liste von großen Finanzinstitutionen dominiert wird, die in vielen ihrer Länder unpopulär seien. Die letzten 13 Vorhaben sind gerade eben erst von der Leitung durchgewinkt worden. Dies rief Widerstände hervor von der Asian People’s Movement on Debt and Development sowie 20 anderen zivilen Gesellschafts- und Umweltgruppen, die dem GCF als Beobachter angehören. Unter der Liste der 13 teilnehmenden Entitäten* sind die Weltbank, die Europäische Entwicklungsbank, die Inter-American Development Bank sowie die Deutsche Bank, ein wichtiger Förderer von Kohleprojekten. Der Widerstand wurde damit begründet, dass diese Institutionen hinsichtlich Klimafinanzierung sowie mit Themen über Menschenrechte wenig Renommee vorweisen können. Indem man sie als Partner willkommen heißt, sagen sie, „besteht ein hohes Risiko, dass der Fonds seine Glaubwürdigkeit einbüßt“.

[*Für den Terminus entities ist mir keine vernünftige Übersetzung in diesem Zusammenhang eingefallen. Anm. d. Übers.]

Fehlende Transparenz: Der GCF hielt die Namen der akkreditierten Institutionen geheim, bis das Gremium sie in einer Sitzung hinter verschlossenen Türen genehmigt hatte. Dies bedeutete, dass Nicht-Regierungsorganisationen keine Gelegenheit hatten, Warnflaggen bzgl. der Historie dieser Unternehmen auf diesem Gebiet zu hissen. Das Gremium genehmigte auch alle 13 Antragsteller als Ganzes, so dass die Mitglieder des Gremiums keine Chance hatten, die jeweiligen Verdienste einzeln zu bewerten und dann über jede Institution individuell abzustimmen. Außerdem gibt es von den Sitzungen keine Übertragungen im Internet, was den Beobachtern schwer belastende Ausgaben für Reisen auferlegt und die Überlegungen weniger offen und zugänglich macht.

Keine Ausschluss-Listen: Bislang hat der Fonds noch keine Liste vorgelegt, welche Art von Projekten es nicht fördern würde. Umweltgruppen und Andere sehen dies aber als grundsätzlich notwendig an, vor allem, nachdem Nachrichten aus Japan bekannt geworden sind, denen zufolge das Land ein Kohleprojekt als „klimarelevant“ finanziert haben wollte, weil es weniger Emissionen erzeugen würde als andere Kohlekraftwerke.

Zu Hoffnung Anlass gebende Gründe

● Der Fonds hat 16 Millionen Dollar beiseite gelegt für vorbereitende Unterstützung. Das Geld soll Entwicklungsländern helfen, Ziele und Prioritäten festzulegen sowie die erforderliche Übersicht und Höhe der Unterstützung an Ort und Stelle zu etablieren. Der GCF ist dabei, 2,5 Millionen Dollar dieses Geldes an 9 Länder auszuzahlen.

● Das Gremium stimmte zu, ein 200 Millionen Dollar schweres Pilotprogramm zu starten, dass es den Empfängerländern erlaubt, spezielle Projekte auszuwählen und eine bessere Übersicht zu gewinnen. Das Gremium beabsichtigt, mindestens 10 Pilotprojekte anzuerkennen, wobei mindestens vier davon in den kleinen Inselstaaten, den am wenigsten entwickelten und afrikanischen Ländern unter den Entwicklungsländern sind.

● Die Gremiumsmitglieder planen, auf dem nächsten Treffen im November die ersten paar Projekte des Fonds‘ zu genehmigen, nur wenige Tage vor Beginn der Pariser Klimagespräche.

● Die Fonds-Experten glauben in der Lage zu sein, bis zu 1,4 Milliarden Dollar insgesamt für Projekte und Programme im Jahre 2015 zuweisen zu können.

Die nächsten Schritte

Das nächste GCF-Treffen – das 11. – wird in Sambia stattfinden, irgendwann im November. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Die wichtigste Aufgabe wird die Genehmigung einiger Projekte für Entwicklungsländer sein, um den Klimaunterhändlern zu zeigen, was der Fonds tun kann.

Elizabeth Douglass, InsideClimate News

Link: http://insideclimatenews.org/news/20072015/paris-climate-change-treaty-finances-shaky-ground-green-climate-fund

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Schlussbemerkung des Übersetzers: Im Prinzip ist es natürlich völlig in Ordnung, den Entwicklungsländern zu helfen, wie auch immer. Aber es sind hier eben zwei fundamentale Dinge, die mich persönlich stören, wenn ich dafür mein Steuergeld hergeben muss: 1.) Die Begründung ,Auswirkungen des Klimawandels‘ ist hanebüchen und 2) wenn ich sehe in welche Art von politischen Regimes diese Gelder gelangen. Wie vielen Potentaten in den Entwicklungsländern liegt denn deren eigene Bevölkerung wirklich am Herzen?

C. F.