Neues „Klimaschutz“-Paket der Regierung bürdet Verbrauchern weitere 10 Mrd Kosten auf, Klimawirkung bleibt null

Reuters beschreibt das Kompromisspaket so:

Klimapaket mit Milliarden-Kosten ersetzt Kohle-Abgabe

Berlin (Reuters) – Die große Koalition hat für ihre Klimaziele ein Paket mit Milliardenkosten für Stromverbraucher und Steuerzahler geschnürt.

Das Konzept zur Umsetzung der Energiewende wird um fast zehn Milliarden Euro teurer als die ursprünglich geplante Abgabe für alte Braunkohlekraftwerke, die die Spitzen der Koalition auf Druck der Industrie in der Nacht zum Donnerstag verwarfen. Stattdessen sollen nun umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) gefördert, mehr in Energie-Effizienz investiert und die Kapazität von etwa fünf großen Braunkohlemeilern vom Netz genommen werden. Sie sollen aber als Reserve dienen und weiter von den Stromkunden bezahlt werden. Außerdem verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und CSU-Chef Horst Seehofer auf neue Trassenführungen für Leitungen, die Windstrom nach Süden bringen sollen.

Ziel des Pakets ist es, dass Deutschland sein Klimaziel für 2020 noch erreicht. Es sieht eine CO2-Verringerung von 40 Prozent gegenüber 1990 vor. Die Energiewirtschaft sollte dafür 22 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich einsparen. Die ursprünglich geplante Abgabe für alte Braunkohlemeiler traf aber auf Widerstand bei Gewerkschaften sowie der Konzerne RWE und Vattenfall. Deren Aktien legten in Folge der Beschlüsse am Donnerstag an der Börse zu. Die Konzerne lobten das Aus für die Klimaabgabe ebenso wie die Gewerkschaft IG BCE…

Und  DIE WELT meldet: 03.07.15

Koalition schnürt Klimapaket mit Milliardenkosten 

Die große Koalition hat für ihre Klimaziele ein Paket mit Milliardenkosten geschnürt. Das Konzept wird für die Bürger um fast zehn Milliarden Euro teurer als die ursprünglich geplante Klimaabgabe für alte Braunkohlekraftwerke, die die Spitzen der Koalition in der Nacht zum Donnerstag verwarfen. Stattdessen soll die Kraft-Wärme-Kopplung gefördert, mehr in Energieeffizienz investiert und die Kapazität von fünf Braunkohlekraftwerken vom Netz genommen werden. Darüber hinaus verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und CSU-Chef Horst Seehofer auf neue Trassenführungen für Leitungen nach Süddeutschland. Mit dem Paket sollDeutschland sein Klimaziel für 2020 erreichen. Es sieht eine CO2-Verringerung von 40 Prozent gegenüber 1990 vor. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ging auf Distanz zu den Beschlüssen des Gipfels. Die Union habe mit ihrer Ablehnung der Kohleabgabe „eine deutlich teurere Alternative erwirkt“, schreibt Hendricks in einem Gastbeitrag für die „Welt“.

Die Konsequenz daraus ist, dass die zuverlässig Strom liefernden konventionellen Kraftwerke weiter herunter- und zusätzlich auf Verschleiß gefahren werden, dafür aber die Verbraucher viele Milliarden zusätzlich aufbringen müssen, um die Investoren an einem sofortigem Ausstieg aus diesem unrentablen Geschäft zu hindern. Sie bekommen Geld fürs Nichtstun. Eine brilliante Idee des Gewerkschaftsführers Michael Vassiliadis von der IGBCE und des SPD NRW Wirtschafts-Ministers Garrett Duin.

Damit wird die Dominanz der Nachhaltig Instabilen Energien (NIE) in der deutschen Stromversorgung weiter erhöht. 

Dem Industriestandort Deutschland wird jetzt endgültig das letzte Stündlein eingeläutet. Denn wie es weitergeht, daran ließ der Wirtschaftsminister Gabriel auf der BDEW Jahrestagung keinen Zweifel. Handelt es sich bei dem jetzigen Paket nur um läppische 20 Mio t CO2 Reduktion, so werden von 2020 bis 2030 sogar 200 Mio t verlangt und bis 2040 sogar 400 Mio t. Die restlichen 400 Mio t sollen dann bis 2050 erbracht werden.

Video der Rede von Bundeswirtschaftsminister Gabriel auf der BDEW Jahrestagugn 2015.

Und so sehen die Fakten der „Energiewende“ aus, wenn man sich nur die hoch gelobte Energieproduktion aus Offshore Windanlagen anschaut , die mit den gerade beschlossenen neuen – überwiegend 3 bis 10 x teuren- Erdleitungen nach Bayern geleitet werden sollen. Um u.a. das soeben abgeschaltete Kerkraftwerk Grafenrheinfeld zu ersetzen.

Bild rechts oben: TenneT Offshore-Einspeisung 2015; Datenquelle: https://transparency.entsoe.eu/generation

zum Vergrößern anklicken.

Das ist der windabhängig eingespeiste Strom (nicht das, was auf den Windkraftanlagen als theoretische Nennleistung draufsteht). Egal, ob man Atomkraftwerke befürwortet oder nicht, hier wird deutlich, dass mit diesem unsteten Zappelstrom noch nicht  einmal eine Energiesparlampe verlässlich zum Leuchten gebracht werden, geschweige denn die zigtausend Haushalte, die ein Windpark angeblich  mit Strom versorgen kann. Und diese Nummer nennt sich „Energiewende“, für die, die  sich die Hose mit der Kneifzange zumachen? Ohne Wärmekraftwerke ist also eine verlässliche und regelnde (siehe die lückige Einspeisung der Grafik mit Nulleinspeisung!) Stromeinspeisung für eine Industrienation gar nicht möglich.

Mit Dank an Wattenrat und Dr. Zielinski für den Fund und Kommentar

Quelle: Dipl.Ing. Wilfried Heck: http://wilfriedheck.de/  , 30.06.2015




Die Wahrheit über Chinas Erneuerbare Energie

Sorgfältige Leser werden die Reihenfolge der Wörter in meinem ersten Satz bemerkt haben – Wasser, Wind und Solar. Falls man die Energiedebatten genau verfolgt, wird man regelmäßig erstaunt sein, wie oft Kommentatoren so tun, als ob Wind und Solar die erneuerbare Energie dominieren. Die Tatsache, dass Bioenergie in diesem Jahrhundert stärker gewachsen ist als Wind und Solar zusammen (hier) ist etwas, dass man niemals hören wird.

Das gilt auch für die Wasserkraft. Ein repräsentatives Image von Erneuerbaren in China ist nicht das Bild oben rechts und auch nicht dieses:

 

sondern stattdessen dieses:

 

Große Wasserkraft-Staudämme wie der Drei-Schluchten-Damm oben dominieren die Erneuerbaren in China. Tatsächlich dominieren sie die gesamte Versorgung mit Low-Carbon-Energie in China.

China erzeugt mit seinen Wasserkraftwerken fünf mal mehr Energie als mit Wind und Solar zusammen. Die gesamte hydroelektrische Versorgung im Jahre 2014 belief sich auf 1064,3 TWh, während der Anteil von Windenergie 158,4 TWh und der von Sonnenenergie 29,1 TWh betragen hatte.

Die meisten dieser Wasserkraftwerke wurden in diesem Jahrhundert gebaut. Die gesamte hydroelektrische Erzeugung im Jahre 2000 hatte 222,4 TWh betragen, also nur etwa ein Fünftel der heutigen Erzeugung.

Im vorigen Jahr lag der hydroelektrische Zuwachs in China bei 144 TWh, aber Wind und Solar nahmen um 30,8 TWh zu. Fasst man alles zusammen, ergibt sich grob ein Zuwachs um drei Viertel bei der Stromerzeugung in China.

Übernehmen also Erneuerbare – oder genauer große Wasserkraftwerke – die Stromerzeugung?

Wahrscheinlich nicht.

Erstens, die Stromerzeugung in China insgesamt nimmt ab, weil die Wirtschaft Probleme hat. In der Dekade vor dem letzten Jahr nahm die Stromerzeugung Chinas im Mittel um 350 TWh pro Jahr zu. Falls Chinas Wirtschaft zu den Wachstumsniveaus zurückkehrt, die nach Ansicht der Kommunistischen Partei notwendig sind, um ein weiteres Tiananmen zu vermeiden, werden wir eine Fortsetzung solch geringer Wachstumsraten wahrscheinlich nicht sehen.

Zweitens, Wasserkraft war künstlich erhöht infolge des Wetters.

Wasserkraft-Staudämme funktionieren nach einem einfachen Prinzip. Fließendes Wasser wird in Strom umgewandelt. Mehr fließendes Wasser bedeutet mehr Strom. Grob gesagt erzeugen also Staudämme bei nasserem Wetter mehr Strom.

Und genau das war im vorigen Jahr in China der Fall. Offizielle Daten zeigen, dass die Kapazitäts-Faktoren der Wasserkraft-Staudämme in China im vorigen Jahr um 8,7% zugenommen hat. Mit anderen Worten, wären die klimatischen Bedingungen die Gleichen wie im Jahr 2013 gewesen, hätte der Wasserkraft-Output nur um 48 TWh und nicht um 144 TWh zugenommen.

Die Zunahme der Gesamt-Energieerzeugung in China mittels Erneuerbarer war daher doppelt so hoch als es bei trockenerem Wetter der Fall gewesen wäre.

Fazit: Nicht nur, dass Wasserkraft bei den Erneuerbaren in China dominant ist, sondern auch, dass wir unglaublich sorgfältig vorgehen müssen, wenn man die Änderungen von Jahr zu Jahr auf der Grundlage veränderter Niederschlagsbedingungen interpretieren.

Dies gilt auch weltweit.

Zu den Zahlen:

Daten zur Erzeugung stammen aus der jüngsten Statistischen Übersicht der Weltenergie von BP.

Link: http://www.thegwpf.com/the-truth-about-chinas-renewable-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




IPCC-Autor: Abruptes Schmelzen antarktischer Gletscher ,erheblich überschätzt‘

Bild rechts: Riesige Tafeleisberge werden von treibenden Eisschollen in der Antarktis umflossen. Bild: M. Helmich / pixelio.de

Dr. Andrew Shepherd, ein IPCC-Autor, der am Centre for Polar Observation and Modelling arbeitet, sagte, dass die UOB-Studie Berechnungen verwendete, die anscheinend Veränderungen des Schneefalls übersehen hatten. Er merkte an, dass die „neuen Schätzungen des berechneten Eisverlustes viel zu hoch sind, einfach weil die Gletscher in diesem Bereich gar nicht so schnell gewachsen sind“.

Mittels „Satellitenbildern fanden die UOB-Forscher heraus, dass die Südliche Antarktische Halbinsel bis zum Jahre 2009 keine Anzeichen einer Änderung zeigte“. Aber den Autoren der Studie zufolge begannen die Gletscher jenes Gebietes im Jahre 2009, Eis mit einer Rate von 55 Billionen Litern pro Jahr in die Ozeane zu verlieren. Das Forschungsteam glaubt nicht, dass diese plötzliche Änderung durch Schneefall oder Lufttemperaturen erklärt werden kann, sondern vielmehr durch rapide Verluste durch die „sich erwärmenden Ozeane“ an den Küsten.

Der Leiter der Studie Dr. Bert Wouters sagte, dass stärkere westliche Winde rings um den Kontinent wärmeres Wasser „aus dem Südlichen Ozean polwärts treiben“. Er glaubt, dass diese westlichen Winde wegen der globalen Erwärmung und Abbau von Ozon stärker geworden sind, obwohl die Lufttemperaturen in ganz Antarktika seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen kaum gesunken oder gestiegen sind. Er übersieht auch, wie Schneefall zu Größe und Masse jedweden Gletschers beiträgt ebenso wie geologische Kräfte, die von oben nicht erkennbar sind.

Die Region mit dem größten Eisverlust in der UOB-Studie ist „Schauplatz kontinentaler und ozeanischer Bögen [?] und des anomalen Marie Byrd Seamount [ein untermeerischer Berg]. Die einzige vulkanische Aktivität durch Subduktion aufgrund der Plattentektonik bildet die South Sandwich Islands und die South Shetland Islands. Der Kontinent wird durch große Grabenbruch-Strukturen geteilt, die eine der weltgrößten alkalischen Vulkangebiete geschaffen haben“. Mit anderen Worten, es handelt sich um eines der tektonisch aktivsten Gebiete der Erde.

Antarktika als Ganzes enthält 25 bekannte aktive Vulkane, und die meisten davon befinden sich in der Westantarktis. Da der ganze Kontinent vollständig von Eis bedeckt ist außer kurzfristig in manchen küstennahen Gebieten während des Sommers, schmelzen diese Vulkane die Gletscher von unten, wodurch Kanäle, Seen und Süßwasserströme entstehen, die irgendwann in den Ozean fließen und die Strömungen erwärmen, die langsam von den massiven Eisschilden weg fließen.

Eine andere, auf Radaranalysen basierende Studie hat ebenfalls gezeigt, dass ein riesiges subglaziales Wassersystem unter einem der größten Gletscher der Westantarktis liegt. Dieses subglaziale Wassersystem agiert wie ein Förderband, welches den Gletscher näher an den Ozean transportiert, wo der „Kampf“ zwischen Ozean und Meereis beginnt. Unglücklicherweise für die Forscher ist eine Radaranalyse ein manueller und zeitaufwändiger Job, der außerordentlich viel Computerleistung benötigt, um diese subglazialen Süßwasser-Systeme akkurat zu modellieren.

Dr. Sheperd, der seinen Zweifeln an den Ergebnissen der UOB-Studie Ausdruck verliehen hat, war Mitautor des Vierten IPCC-Zustandsberichtes. Gegenwärtig erforscht er die Stabilität des Larsen-B-Schelfeises in der Antarktis.

Die UOB-Studie unter Leitung von Dr. Bert Wouters wurden im Magazin Science veröffentlicht.

Link: http://www.examiner.com/article/ipcc-author-antarctica-s-abrupt-glacial-melting-greatly-overestimated

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Was haben wir von radioaktiven Abfällen zu befürchten?

Was ist eine existenzielle Bedrohung der Menschheit? Vielleicht ein Meteoriteneinschlag, aber nicht einmal der Autoverkehr mit 50.000 Toten pro Jahr. Wie viele Menschenleben hat aber der Atommüll bisher gekostet? Es gibt ein indirektes Opfer. Jemand wollte gegen Castor-Transporte protestieren und wurde dabei von der Eisenbahn totgefahren.

Durch Atomstrahlen gab es von 1945 bis 2010 weltweit 131 Todesopfer, Tschernobyl und Bombenopfer nicht mitgerechnet, also nicht einmal 3 pro Jahr. Keiner dieser bedauerlichen Unfallopfer war durch radioaktive Abfälle ums Leben gekommen, mehrere dagegen durch falsche Anwendung medizinischer Bestrahlung.

Existenzielle Bedrohung? So sieht das auch Frau Kotting-Uhls Kollege in der Endlagerkommission, Ralf Meister, Theologe, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. Nun, Glaube ist sein Beruf, und daher sein Standpunkt: „Selig sind, die da nicht sehen und doch glauben.“ 

Solche Leute wurden von der Bundesregierung in eine Kommission berufen, um einen Standort für ein Endlager hochradioaktiver Stoffe festzulegen! 

Nun zu den Tatsachen. Jeder erzeugt Abfall, 617 kg Hausmüll pro Person und Jahr, allerdings recht harmloses Zeug, zu einem großen Teil verwertbar. Nicht so harmlos sind manche Industrieabfälle. Da liest man bei Wikipedia: „Für die Endlagerung hochtoxischer (hochgiftiger) konventioneller und radioaktiver Abfälle hat sich weltweit das Einbringen der Abfälle in tiefe geologische Formationen (ca. 300 – 1000 m Tiefe) durchgesetzt.“

Tatsächlich werden bisher aber nur nichtradioaktive giftige Abfälle in große Tiefen gebracht, in Deutschland in die Grube Herfa-Neurode. Darüber berichtete die „tz“ unter dem Titel „Der giftigste Ort der Welt liegt in Hessen“ und schrieb u.a.: „Allein die Menge Arsen würde reichen, um die gesamte Menschheit zu töten.“ Nur, woher kommt das Arsen? Es ist ein natürliches Element, niemand kann Arsen herstellen. Man hat es aus der Erde genommen und bringt es wieder in die Erde zurück. Allerdings liegt es dort in unnatürlich hoher Konzentration vor. Bleibt es dort, stört es niemanden. Löst sich aber das Endlager auf, dann wird das Arsen immer weiter verdünnt und damit immer ungefährlicher.

So wäre das auch bei radioaktivem Abfall, wobei die Radioaktivität mit der Zeit geringer wird. Unsere Welt ist nun einmal von Natur aus radioaktiv. Was der Mensch dazu bringen kann, liegt höchstens im Promillebereich. Aber gibt es nicht künstliche radioaktive Stoffe, welche ohne Beispiel in der Natur sind, vor allem das schreckliche Plutonium? Nein, im Gegensatz zu chemischen Giften wirken alle radioaktiven Stoffe in der gleichen Weise. Sie senden Alpha-, Beta-, Gamma- und Neutronenstrahlen aus. Diese verschiedenen Strahlenarten haben keine unterschiedlichen biologischen Wirkungen, allerdings wirken sie unterschiedlich stark. Daher konnte man ein einheitliches Maß für die biologische Wirkung einführen, das Sievert (Sv), dazu den tausendstel und millionsten Teil, das Millisievert (mSv) und das Mikrosievert (µSv), anwendbar auf alle Strahlenarten.

Es gibt also keinen Unterschied in der Wirkung zwischen natürlichen und künstlichen radioaktiven Elementen. Wie bei dem Arsen bringt man bei der Endlagerung Stoffe in die Erde, welche dort von Natur aus in viel größerer Menge vorhanden sind. Unterschiedlich ist jedoch, wie die radioaktiven Elemente durch Wasser oder durch die Luft verbreitet werden können. Da ist Plutonium so unbeweglich, dass es in der Umgebung des Kraftwerks von Fukushima nicht gefunden wurde und bei Sicherheitsanalysen für Endlager keine Rolle spielt. 

Wenn man von radioaktiven Abfällen spricht, denkt man an Abfälle aus Kernkraftwerken. Es gibt noch andere, sie stammen aus der Industrie, aus Forschungseinrichtungen und aus der Medizin. Diese spielen aber keine Rolle. Bei den Abfällen, die einmal in den Schacht Konrad eingelagert werden sollen, werden weniger als 0,5 Volumen% der Abfälle aus der Medizin sein.

Es genügt also sich mit Kernkraftabfällen zu befassen. Die Internationale Atomenergie-Agentur IAEO hat 1981 folgende Einteilung vorgenommen:

  • Hochradioaktive Abfälle erzeugen aufgrund ihrer hohen Aktivität (>1014 Bq pro m3; typisch 5 ∙ 1016 bis 5 ∙ 1017 Bq/m³) erhebliche Zerfallswärme (typisch 2 bis 20 Kilowatt pro m³);
  • Mittelradioaktive Abfälle (1010 bis 1015 Bq pro m³) erfordern Abschirmmaßnahmen, aber kaum oder gar keine Kühlung;
  • Schwachradioaktive Abfälle (<1011 Bq pro m³) erfordern bei Handhabung oder Transport keine Abschirmung.

In all diesen Abfällen stellen die reinen radioaktiven Elemente nur einen kleinen Bruchteil dar. Bq steht für Becquerel. 1 Bq bedeutet, dass ein Atom pro Sekunde Strahlung aussendet und sich dabei in ein anderes Element verwandelt. Wir selbst haben von Natur aus 8.000 Bq in unserem Körper. Das geht mit dem Gewicht, dicke Leute werden von innen also mit 10.000 oder mehr Teilchen der Atomstrahlung beschossen, pro Sekunde!

Wieviel radioaktiven Abfall gibt es in Deutschland? Berücksichtigt man, was beim Abriss der Kernkraftwerke noch anfallen wird, werden es 600.000 m³ sein. Ganz grob sind das ebenso viele Tonnen, pro Einwohner also 7,5 kg, nicht viel gegenüber den 617 kg Hausmüll, welche wir jedes Jahr erzeugen. Aber das Zeug ist doch schrecklich gefährlich! Im Strahlenaberglauben schon, aber um die mögliche Gefahr realistisch einzuschätzen, stellen wir uns vor, Strom würde nur noch in Kernkraftwerken erzeugt, und jede und jeder müsste den pro Person anfallenden Abfall bei sich selbst unterbringen. Was ich jetzt darstelle, kann jeder selbst nachprüfen. Alles, was bei der Verwendung von Uran zur Stromerzeugung an Abfall entsteht, ist bestens bekannt. Aus diesen Kenntnissen wurde ein Rechenprogramm entwickelt, „Nuclear Fuel Chain Waste Activity Calculator“ genannt, im Internet leicht aufzurufen und einfach zu handhaben. 

Also gibt man den durchschnittlichen Stromverbrauch des Bundesbürgers von 1700 kWh pro Jahr ein, nimmt an, dass der Abfall 30 Jahre im Kernkraftwerk bleibt, und erhält 4,98 ∙ 1010 Bq. Für die meisten wird das eine ziemlich schleierhafte Zahl sein. Klarer wird es nach der Umrechnung in die veraltete Einheit Curie: Es sind 1,34 Curie, das entspricht ebenso viel Gramm Radium. Stellen Sie sich vor, etwas über ein Gramm von irgendeinem Giftstoff würde zu Staub gemahlen und gleichmäßig über einen ganzen Hektar Ackerland verteilt, kann das noch gefährlich sein?

Müsste also ein Bauer den auf ihn entfallenden Anteil an radioaktiven Abfällen abnehmen, könnte er ihn auf einem Hektar unterpflügen. Die natürliche Radioaktivität seines Bodens bis in etwa 60 cm Tiefe ist von Natur aus ebenso groß. Er hätte damit die Aktivität des Bodens verdoppelt. Seine Kollegen in Indien und Brasilien ackern auf Böden, die von Natur aus weit radioaktiver sind. Im folgenden Jahr sollte er trotzdem einen anderen Hektar nehmen. 

Der Boden eines deutschen Bauern enthält um die 500 Bq/kg an natürlicher Radioaktivität. Bei Ackerland anderswo ist es oft viel mehr. Richtig radioaktiv sind manche Strände, wo sich die Leute in den Sand legen. In Brasilien geht es bis 80.000 Bq/kg, nicht ganz so viel ist es in Indien (Kerala), wo als höchster Wert 44.000 Bq/kg gemessen wurde. Der Sand dort ist übrigens dunkel, fast schwarz. Aber weder das noch die Radioaktivität stört die Touristen. Bewertungen bei Tripadvisor: Sehr schöne Strände, nur an einigen Stellen unangenehm voll. Einen Geigerzähler hat offenbar niemand mitgebracht. Fast 100-fache Aktivität im Boden führt nun nicht zu einer hundertfachen Strahlenbelastung, aber doch bis zu einer zehnfachen.

Siehe Bild oben rechts

Um zu unserem Bauern zurückzukommen: An hochaktivem Abfall würde man ihm  weniger als 10 g aushändigen, die aber 99 % der Radioaktivität enthalten. Die würde er besser in ein tiefes Loch werfen. Den schwach- und mittelaktiven Abfall könnte er aber bedenkenlos unterpflügen. Einige Millionen Becquerel bringt er sowieso mit Kali- und Phosphordünger jährlich auf seine Felder. Dieser enthält natürliches Kalium 40, Uran, Radium, Thorium und anderes.

Der Anteil langlebiger radioaktiver Elemente im Abfall ist klein, Plutonium 239 z.B. hat nur einen Anteil von 0,13 %. Von Caesium und Strontium als Hauptbestandteilen ist in 30 Jahren nur noch die Hälfte vorhanden. 

Wer keinen landwirtschaftlichen Betrieb hat, sondern nur 200 m² Gartenfläche, kann trotzdem seinen Anteil an schwach- und mittelaktivem Abfall gefahrlos vergraben. Für das jährliche Schächtelchen mit hochaktivem Abfall empfiehlt sich aber ein 50 oder 100 m tiefes Loch. Versenden darf man das Schächtelchen mit hochaktivem Abfall nur in einer Abschirmung. So macht man das auch im Großen, die hochaktiven Abfälle versendet und lagert man in den Castor-Behältern. Sind die gefährlich? Schon. Neben sein Bett sollte man sie nicht stellen. Wer sich 20 Stunden auf einen Castor-Behälter setzt, hat seine natürliche Jahresdosis verdoppelt. Um in den gefährlichen Bereich über 100 Millisievert zu kommen, muss man sich jedoch mindestens 42 Tage darauf setzen. Also, etwas Abstand halten, ist besser. Und wenn so ein Behälter entzwei geht? Falls nicht jemand direkt daneben steht, passiert weiter nichts. Es ist aber auf der ganzen Welt noch nie ein solcher Behälter kaputt gegangen.

Hannover, den 27.06.2015




Rekordeisschmelze auf der antarktischen Halbinsel? Forscher haben offenbar Schwankungen in den Schneefallmengen übersehen

Ein starkes Stück. Gerade erst hat sogar das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung prognostiziert, dass die antarktische Gesamteismasse in den kommenden Jahrzehnten wohl anwachsen wird (“Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: Antarktisches Inlandeis wird im Zuge der Erderwärmung anwachsen“), da verfällt die Stuttgarter Zeitung schon wieder in altüberholte Muster. Wundert es, dass Knauer es versäumt hatte, über die PIK-Studie und das überraschende Resultat zu berichten? Stattdessen stürzt sich der Journalist auf einen Minibereich des siebten Kontinents, wo das Eis in der Tat noch schmilzt. Immerhin räumt der AWI-Mann im Artikel der Stuttgarter Zeitung auch sofort ein, dass es sich quantitativ um keine nennenswerten Massen handelt:

In Teilen der Antarktis schmilzt das Eis seit 2010 erheblich schneller als in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts. Geophysiker und Eisbedeckungsspezialisten wie Veit Helm vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven wissen zwar, dass der Klimawandel die Temperaturen im Norden der Antarktischen Halbinsel rasch steigen lässt, und registrieren dort auch hohe Schmelzraten. „Dort sind aber verhältnismäßig kleine Eismassen betroffen“, erklärt der AWI-Forscher.

Haben Sie es auch bemerkt: Es wird das Jahr 2010 mit dem Beginn der 2000er Jahre verglichen. Klimatisch hat dies wenig Wert, da dies ein sehr kurzer Zeitraum ist. Natürliche Schwankungen dominieren auf diesen kurzen Zeitskalen. Knauer behauptet, die Temperaturen im Norden der Antarktischen Halbinsel würden rasch ansteigen.Das wollen wir gerne etwas genauer wissen und schauen uns die Messdaten der Faraday-Station an. Die Überraschung ist groß: In den letzten 30 Jahren ist keine größere Erwärmung zu erkennen (Abbildung 1). Wo hat Knauer seine Informationen nur her? Es würde sich für ihn wirklich einmal lohnen in die realen Daten hineinzuschauen, anstatt Behauptungen von irgendwo ungeprüft abzuschreiben.

Abbildung 1: Temperaturentwicklung auf der Antarktischen Halbinsel, gemessen an der Faraday-Station. Quelle: GISS.

Zudem versäumt die Stuttgarter Zeitung zu erwähnen, dass die nacheiszeitlichen Temperaturen der antarktischen Halbinsel 7000 Jahre lang auf dem heutigen Niveau lagen. Überrascht?

Mittlerweile wird Kritik an der alarmistischen Studie laut, selbst aus Reihen des Weltklimarats selber. So kritisierte der IPCC-Autor Andrew Shepherd von der Leeds University, dass die Autoren offenbar Änderungen in den Schneefallmengen übersehen hätten. In den irischen RTE News heißt es dazu:

Aber Andy Shepherd, ein Direktor des Centre for Polar Observation and Modelling an der University of Leeds sagte, dass ihre Berechnungen Veränderungen der Schneefälle übersehen haben könnten. „Ich glaube, dass die neue Schätzung von Eisverlusten (berechnet aus der Verdünnung des Eises) viel zu hoch sind, weil die Gletscher in diesem Bereich einfach nicht so viel schneller geworden sind“, sagte er.

Siehe auch Beitrag im Examiner. [Dieser hoch interessante Beitrag wird demnächst für das EIKE übersetzt! – Chris Frey]

————————————–

Dieser Beitrag war zuerst bei der „Kalten Sonne“ hier erschienen. Übersetzung des (kurzen) englischen Absatzes von Chris Frey EIKE.

————————————–

In diesem Zusammenhang weist das EIKE auf eine Anfrage an den AWI-Mann Helm vom 10. Juni 2015 hin, und zwar hier:http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/awi-wissenschaftler-sieht-kuestenstaedte-durch-antarktischen-schelfeisabbruch-bedroht-verweigert-aber-antworten-auf-simple-fragen/. Die Anfrage ist bis heute nicht beantwortet worden!