Desaströse Planung: Deutsche Windparks überlasten das Stromnetz…
Bild rechts: Deutsche Transformator-Stationen werden durch Windkraft permanent überladen.
Die Überlastung war Folge einer Energieflut von Windparks in der Nordsee, nachdem der Wind etwas aufgefrischt hatte. Ungewöhnlich an diesem Fall ist jedoch, dass es keinen Sturm gab und die Überlastung bei normalen Windfluktuationen aufgetreten war. Folglich zeigt dieser Vorgang die zunehmende Volatilität des Windes als Energiequelle, selbst unter normalen Wetterbedingungen.
An seinen Grenzen
Es zeigt sich, dass Eingriffe in Stromnetze zur Abwehr eines flächendeckenden Stromausfalls nicht Neues in Deutschland sind. Der NDR schreibt, dass Energieingenieur Stefan Hackbusch am Netz-Kontrollzentrum in Norddeutschland immer öfter intervenieren muss, selbst bei nur moderaten Windverhältnissen. Der norddeutsche Rundfunksender schreibt: „Wegen des starken Ausbaus von Windparks ist das Stromnetz in Norddeutschland an seine Grenzen gestoßen“.
50.000 Eingriffe im Mai
Da der Wind ohne große Vorwarnung auffrischt, müssen die Ingenieure an den Kontrollzentren ständig auf der Hut und jederzeit bereit sein, minutenschnell zu reagieren und in das Stromnetz einzugreifen, falls es Energiespitzen (oder -abfälle) bis in gefährliche Bereiche gibt. Um eine Überlastung des Netzes zu verhindern, müssen die Kontrollzentren Windparks oftmals abregeln, bis die Energieausbeute wieder ein sicheres Niveau erreicht hat. Diese ungeplanten Abregelungen von Windparks kommen immer öfter vor. Der NDR schreibt: „Abschalten musste man in letzter Zeit immer häufiger, wie die Arbeiter am Kontrollzentrum bestätigen. Transformator-Stationen in Schleswig-Holstein mussten ihren Output im Mai 50.000 mal reduzieren – ein Rekord!“.
„Abfall-Strom“ vermehrt sich explosionsartig
Nicht nur die Netzstabilität ist ein Problem, sondern auch „Abfall-Strom“ wächst auf astronomische Mengen. Der NDR zitiert die Bundesnetzagentur, der zufolge 555 Gigawattstunden erneuerbarer Energie im Jahre 2013 wegen Überlastung nicht verbraucht worden sind und der Überschuss entsorgt werden musste. Der Trend von „Abfall-Strom“ explodiert, schreibt der NDR. Infolge der Provisionen des Einspeisetarif-Gesetzes im Rahmen des EEG muss Abfall-Strom aber immer noch bezahlt werden. Das bedeutet, dass die Verbraucher für etwas bezahlen, das niemals ausgeliefert wird. Verbraucher werden auch gezwungen, für den Strom zu zahlen, der nicht erzeugt wird, wenn ein Windpark abgeregelt wird. Die Betreiber von Windparks bekommen ihr Geld auf jeden Fall, egal ob sie gerade Strom einspeisen oder nicht.
Der Netzengpass verhindert Neuinstallationen
Eine Lösung des Überlastungsproblems in Deutschland durch die unkontrollierbaren Quellen Wind und Sonne wäre es, das nationale Stromnetz in Deutschland erheblich auszuweiten, so dass der in Nord- und Ostsee erzeugte Strom in den industrialisierten Süden geleitet werden kann, wo die Nachfrage groß ist. Aber auch hier gilt, dass die Kosten des Baus solcher Überlandleitungen astronomisch sind, und die Genehmigungen durchlaufen ein bürokratisches Durcheinander. Außerdem wächst die politische Opposition gegen diese Leitungen rapide. Experten zufolge liegt die optimistischste und früheste Schätzung des Zeitpunktes der vollständigen Fertigstellung einer solchen Fernleitung beim Jahr 2022. Dies sieht inzwischen jedoch total unrealistisch aus, eine unrealistische Hoffnung.
Angesichts der Umstände, dass das deutsche Stromnetz oftmals hoffnungslos überlastet und eine wirkliche Ausweitung nicht abzusehen ist, sieht die Zukunft für Erzeuger von Wind- und Solarstrom düster aus. Ohne irgendeine Stelle, zu der man die Energie leiten könnte, besteht auch keine Notwendigkeit für neue Installationen. Aufträge und Verträge für neue Projekte trocknen aus, und die Wind- und Solarunternehmen werden inzwischen hart getroffen.
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Kommentar des Übersetzers zu diesem Beitrag:
Das ist schon bemerkenswert, dass man von diesen Vorgängen nur aus einem angelsächsischen Blog erfährt. Der NDR hat sich mit diesem Bericht sehr weit vorgewagt – mal sehen, ob er wieder zurück gepfiffen wird.
Die „Süddeutsche Zeitung“ trompetet unverdrossen die „absolute Zukunft“ von Wind- und Solarenergie in die Welt. Bezeichnend ist auch, dass ich von diesem Problem in der SZ noch nie etwas gelesen habe. Ich denke, auch diese Umstände werden wie bei Klima in der SZ rundweg geleugnet. Als ob sich ein Tatbestand durch Leugnen aus der Welt schaffen ließe.
„Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!“ (Wilhelm Busch in ,Max und Moritz‘). Wenn es für uns alle nicht so schlimme Folgen hätte, könnte man sich über die ziemlich sichere Bauchlandung der SZ schon mal in Schadenfreude ergehen.
C. F.