Grönland soll auf seine Industriealisierung verzichten, weil diese das Weltklima gefährdet – Unsere Ideologie fordert es. Die falschen Fakten liefern wir dazu*.
Artikelauszüge
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Grönlands Gier – Reichtum durch Klimawandel
Textstellen:
Vom Fischer zum Aluminiumarbeiter
Der Klimawandel als Chance für den wirtschaftlichen Aufschwung? Erstmals gedeiht Gemüse auf der Insel. Die grönländische Regierung plant, Öl zu fördern und das reichlich vorhandene Schmelzwasser für die Energieproduktion zu nutzen. Hauptziel ist die Aluminiumproduktion, denn Aluminium ist ein begehrter Rohstoff für die Autoindustrie.
Industrialisierung verstärkt Klimawandel
Die Folgen der Industrialisierung für die Umwelt stören viele Grönländer nicht, weil sie Arbeit brauchen. Wenn die Regierung ihre Pläne umsetzt und Aluminium-Industrie ansiedelt, wird Grönland in den nächsten Jahren wohl zehnmal mehr CO2 ausstoßen als heute. Die Gletscher könnten dadurch noch schneller schmelzen und der Meeresspiegel weiter ansteigen.
Dazu werden Videos gezeigt, wobei das letzte im Schaubild einen Pfeil mit 7 m zeigt, was einen Anstieg des Meeresspiegels anzeigen soll.
Bild 1 Im Artikel sichtbares Video-Startbild
Wir schätzen ab, welchen Klimaeinfluss die geplante Industrialisierung verursachen kann.
Rechenbasis: Gerechnet wird mit dem IPCC.Forcingwert von 3 ° C und parallel mit dem realistischen von 1° C. Der IPCC-Wert ergibt eine Temperaturerhöhung von 0,001 ° C pa für 1 Gt CO2 Eintrag.
Berechnungen
· Mögliche Temperaturerhöhung durch die geplante Industriealisierung.
o 2013 emittierte Grönland 10,71 t CO2 pro Einwohner (2). Bei 57.000 Einwohnern ergibt das
610.470 t pa insgesamt (0,000611 Gt).
o Der durch die geplante Industrialisierung kommende, zusätzliche CO2-Ausstoß beträgt lt. Info des Wissensportals das 9-fache der aktuellen Emission. Das sind dann 0,0055 Gt pa (zusätzlich).
o Daraus berechnet sich eine maximale Klimaerhöhung durch die geplante Industrialisierung von: 0,001 x 0,0055 Gt = 0,000005 ° C pa.
· Abschätzung des dadurch möglichen Anstiegs des Meeresspiegels.
o Der Meeresspiegel stieg von 1870 bis 2009 um 250 mm an (3). Gleichzeitig betrug die globale Temperaturerhöhung 0,7 ° C. Das ergibt 357 mm / ° C oder 1,8 mm pa.
o Nun steigt der Meeresspiegel verzögert. Deshalb nehmen wir die doppelten Werte an. Das sind dann 714 mm / ° C und 3,6 mm pa. Anm.: Diese grobe Abschätzung trifft den aktuellen „offiziellen“ Wert von 3,1 mm pa brauchbar und ist damit auf keinen Fall zu niedrig angesetzt.
o Somit kann der Meeresspiegel um: 0,000005 ° C x 714 mm / ° C = 0,00356 mm pa steigen.
Zusammenfassung des Klimaeinflusses durch Grönland aufgrund der geplanten Industrialisierung.
Tabelle 1
Fazit
Zur Vermeidung dieser Klimaerhöhung soll Grönland nach Meinung des „Wissensportals“ auf seine Industrialisierung verzichten und arm bleiben. Zudem ist der Text „die Gletscher könnten dadurch noch schneller schmelzen“ eine bewusste und sehr massive Irreführung. Und das Videobild mit den suggerierten 7 m Meeresanstieg ist pure Demagogie, wie schon die einfache Worst-Case-Abschätzung zeigt.
Man kann diese Schülerinformation nur noch als grün-demagogische Verblendung bezeichnen. Was sich der Redakteur und die Betreiber der Webseite dabei wohl denken?
*Danke an „kaltesonne“ für den Hinweis auf diesen Artikel.
(1)
Planet-Schule.de: Grönlands Gier – Reichtum durch Klimawandel
(2)
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_CO2-Emission
(3)
WIKIPEDIA Klima und Hebungen bzw. Absenkungen des Meeresspiegels
Der gemessene Anstieg des mittleren Meeresspiegels zwischen 1870 und 2009 beträgt rund 25 cm.