Rekordeisschmelze auf der antarktischen Halbinsel? Forscher haben offenbar Schwankungen in den Schneefallmengen übersehen

Ein starkes Stück. Gerade erst hat sogar das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung prognostiziert, dass die antarktische Gesamteismasse in den kommenden Jahrzehnten wohl anwachsen wird (“Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: Antarktisches Inlandeis wird im Zuge der Erderwärmung anwachsen“), da verfällt die Stuttgarter Zeitung schon wieder in altüberholte Muster. Wundert es, dass Knauer es versäumt hatte, über die PIK-Studie und das überraschende Resultat zu berichten? Stattdessen stürzt sich der Journalist auf einen Minibereich des siebten Kontinents, wo das Eis in der Tat noch schmilzt. Immerhin räumt der AWI-Mann im Artikel der Stuttgarter Zeitung auch sofort ein, dass es sich quantitativ um keine nennenswerten Massen handelt:

In Teilen der Antarktis schmilzt das Eis seit 2010 erheblich schneller als in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts. Geophysiker und Eisbedeckungsspezialisten wie Veit Helm vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven wissen zwar, dass der Klimawandel die Temperaturen im Norden der Antarktischen Halbinsel rasch steigen lässt, und registrieren dort auch hohe Schmelzraten. „Dort sind aber verhältnismäßig kleine Eismassen betroffen“, erklärt der AWI-Forscher.

Haben Sie es auch bemerkt: Es wird das Jahr 2010 mit dem Beginn der 2000er Jahre verglichen. Klimatisch hat dies wenig Wert, da dies ein sehr kurzer Zeitraum ist. Natürliche Schwankungen dominieren auf diesen kurzen Zeitskalen. Knauer behauptet, die Temperaturen im Norden der Antarktischen Halbinsel würden rasch ansteigen.Das wollen wir gerne etwas genauer wissen und schauen uns die Messdaten der Faraday-Station an. Die Überraschung ist groß: In den letzten 30 Jahren ist keine größere Erwärmung zu erkennen (Abbildung 1). Wo hat Knauer seine Informationen nur her? Es würde sich für ihn wirklich einmal lohnen in die realen Daten hineinzuschauen, anstatt Behauptungen von irgendwo ungeprüft abzuschreiben.

Abbildung 1: Temperaturentwicklung auf der Antarktischen Halbinsel, gemessen an der Faraday-Station. Quelle: GISS.

Zudem versäumt die Stuttgarter Zeitung zu erwähnen, dass die nacheiszeitlichen Temperaturen der antarktischen Halbinsel 7000 Jahre lang auf dem heutigen Niveau lagen. Überrascht?

Mittlerweile wird Kritik an der alarmistischen Studie laut, selbst aus Reihen des Weltklimarats selber. So kritisierte der IPCC-Autor Andrew Shepherd von der Leeds University, dass die Autoren offenbar Änderungen in den Schneefallmengen übersehen hätten. In den irischen RTE News heißt es dazu:

Aber Andy Shepherd, ein Direktor des Centre for Polar Observation and Modelling an der University of Leeds sagte, dass ihre Berechnungen Veränderungen der Schneefälle übersehen haben könnten. „Ich glaube, dass die neue Schätzung von Eisverlusten (berechnet aus der Verdünnung des Eises) viel zu hoch sind, weil die Gletscher in diesem Bereich einfach nicht so viel schneller geworden sind“, sagte er.

Siehe auch Beitrag im Examiner. [Dieser hoch interessante Beitrag wird demnächst für das EIKE übersetzt! – Chris Frey]

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Dieser Beitrag war zuerst bei der „Kalten Sonne“ hier erschienen. Übersetzung des (kurzen) englischen Absatzes von Chris Frey EIKE.

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In diesem Zusammenhang weist das EIKE auf eine Anfrage an den AWI-Mann Helm vom 10. Juni 2015 hin, und zwar hier:http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/awi-wissenschaftler-sieht-kuestenstaedte-durch-antarktischen-schelfeisabbruch-bedroht-verweigert-aber-antworten-auf-simple-fragen/. Die Anfrage ist bis heute nicht beantwortet worden!