Tony Abbott prahlt mit der Eindämmung von ‚optisch schrecklichen‘ Windparks
Fortsetzung d.Übersetzers: ‚Während der Eröffnung eines neuen Kohlebergwerks wurden nicht nur obige schicksalshaften Worte gesprochen, sondern dieses auch noch mit: „Ein großer Tag für die Menschheit“ verstärkt. Bericht ‘pro’ Abbott: The Guardian ; Bericht ‘contra’ Abbott: ABC-net,
Fortsetzung Original Independent: – und wer verriet, dass er [Abbott] Windparks verabscheut und sie laut und „visuell schrecklich“ nannte?
Zum Entsetzen des Multi-Milliarden-Dollar-clean-Energiesektor und unter Demütigung vieler Australier, prahlte Herr Abbott, dass er die Verbreitung von Windparks durch Kürzung der Menge an Energie aus erneuerbaren Quellen bis zum Jahr 2020 angehalten hatte.
Zur Erläuterung des Kompromisses, das Ziel [den Ausbau grüner Energien] um 20 Prozent zu senken, den er mit den Oppositionsparteien im Senat im letzten Monat erreichte, , sagte er dem Moderator einer rechtskonservativen Radiostation, Alan Jones: „Was wir vor kurzem im Senat erreicht haben, war es … die Anzahl dieser Dinge [Windparks], die wir in der Zukunft [noch] erhalten, zu reduzieren. “
Er fügte hinzu: „Offen gesagt, hätte ich die Anzahl gerne noch viel mehr reduziert. Aber wir erreichten die beste Abmachung, die wir bekommen konnten und wenn wir keine Abmachung hätten, wären wir bei noch mehr von diesen Dingen stecken geblieben… Ich war nahe dran an diesen Windparks, es gibt keinen Zweifel, dass sie nicht nur schrecklich aussehen, sie machen auch eine Menge Lärm.“
Diese Kommentare wurden von der Labor Partei als „verblüffend“ beschrieben, „das verheißt nichts Gutes“ für Australiens Teilnahme an der wichtigsten Klimakonferenz noch in diesem Jahr in Paris.
Herr Abbott – der die kommende Kohlenstoff-Abgabe auf Energie aufgehoben und „das Argument Klimawandel“ als „absoluten Unsinn“ abgetan hat – ist bereits außer Tritt mit anderen entwickelten Ländern, wie Frankreich und den USA, die ehrgeizigere Ziele für die Reduzierung der Kohlendioxidemissionen wollen.
Während er nun behauptet, die Wissenschaft hinter den vom Menschen verursachten Klimawandel zu akzeptieren, wird seine Regierung als eine der umweltfeindlichsten seit Menschengedenken angesehen [Original-Ansicht der Autorin]
[Die Regierung] hat eine Keulung (a cull) [1] der gefährdeten großen weißen Haie in West-Australien sanktioniert, erlaubt das Ausbaggern einer Hafeneinfahrt nahe dem Great Barrier Reef [2] und versucht, alte Tasmanien Wälder von der Welterbe-Liste entfernen [3] zu lassen.
Eine der ersten Aktionen von Herrn Abbott, als er im Jahr 2013 gewählt wurde, war es, den Geschäftsmann und führenden Klimawandel Skeptiker, Dick Warburton zu bestellen, um das Ziel der vorherigen Regierung für erneuerbare Energie zu überprüfen. Herr Warburton empfahl, dieses Ziel radikal zu beschneiden. Mit einer öffentlichen Gegenreaktion wurde die Regierung gezwungen, eine moderatere, aber immer noch erhebliche Reduzierung mit Labor und unabhängigen Parlamentariern zu verhandeln.
Der einst blühende erneuerbare Energiesektor wurde inzwischen gelähmt. Nach der Australian Financial Review, sind Hunderte von Arbeitsplätze – und Milliarden von Dollar in Investitionen – der Unsicherheit wegen verloren.
Im Radio-Interview, schien Herr Abbott auch Bedenken hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen von Windkraftanlagen zu haben – obwohl der regierungseigene nationale Gesundheits-und Medizin Forschungsrat im Februar berichtete, dass es „keine eindeutigen Anhaltspunkte von Nebenwirkungen gäbe“. „Ich nehme Ihren Hinweis auf die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen dieser Dinge ernst“, sagte Abbott dem Moderator Jones, einem ausgesprochenen Gegner der Windparks.
Die australische Wind Alliance, ein pro-Windenergie-Gruppe, nannte seine Kommentare „außergewöhnlich“. Herr Abbott hätte “ absichtlich zugelassen, eine lebensfähige Industrie in Australien, eine, die Arbeitsplätze für viele Australier bieten könnte und Investitionen zu regionalen Gemeinschaften und neue Einkommen für die Landwirte, zu zerstören“.
Mark Butler, Umweltsprecher der Labor Partei, sagte: „…es sei erstaunlich, dass der Ministerpräsident, so kurzsichtig und so gestrig “ sein könnte.
Erschienen auf The Indenpendent, UK am 12. Juni 2015
Übersetzt durch Andreas Demmig
Recherchen zu den im Beitrag angesprochenen Beschlüssen der Regierung,
Zusammenstellung A. Demmig
[1] Nach sieben tödlichen Angriffen von weißen Haien innerhalb von drei Jahren auf Badende an der Küste von West Australien, wurden die Forderungen der Tourismusindustrie auf sofortige Maßnahmen der Regierung immer drängender.
Weiße Haie haben keine natürlichen Feinde und stehen in der Nahrungskette ganz oben. Die genaue Anzahl ist keinem bekannt, zumindest wird von einer Zunahme der Population an Australiens Küsten berichtet. Daher ist je nach Standpunkt auch unklar, ob es eine gefährdete Tierart ist oder nicht.
Das Parlament beschloss die Tötung von Haien, die Badestränden zu nahe kommen und hat 172 in einer Art Netz (drum lines) gefangen, davon etwa 47 erschossen, 96 wurden aufs Meer geschleppt und dann freigelassen, der Rest starb aufgrund der Situation; Umweltverbände protestieren. Dagegen meinte der Regierungssprecher, nun ist ein guter Zeitpunkt gekommen, in der Öffentlichkeit das Verhalten der Schwimmer zu diskutieren. Das Meer ist nicht automatisch ungefährlich für Menschen, diese sollten sich an Regeln zur eigenen Sicherheit halten. Das gezielte Töten soll nicht weiter fortgeführt werden. To cull= keulen, ein Begriff in England für das Keulen von Rindern anlässlich der Rinderseuche.
Berichte hier (Statistik] und hier (Reaktion) und hier (US California)
[2] Die Genehmigung zum Ausbau einer Hafeneinfahrt in der Nähe des Barrier Rief wurde von der Australian Marine Park Behörde mit strengen Auflagen erteilt, Greenpeace, WWF und Riff Schutzgruppen opponieren heftig dagegen.
[3] 74.000 Hektar des Tasmanischen Waldes sollen wieder von der Liste der Welt-Kulturerbe genommen werden, Juni 2013 – Druck der Holzindustrie auf die Regierung um die vorherige „Sperrung“ von 170.000 Hektar abzumildern. Grüne Umweltverbände sind dagegen und kämpfen auch für den Ausbau von Windenergie. Bei den letzten Landeswahlen in Tasmanien erreichten die Grünen jedoch nicht genügend Sitze eine Opposition zu bilden.