Energiesicherheit muss zuverlässigen Strom einschließen

Bild rechts: Lichter einer Großstadt – New York City

Anders als die Bevölkerung in vielen anderen Teilen der Welt nehmen wir die vitalen Vorteile zuverlässigen Stromes für garantiert. Wir stecken einfach den Stecker in die Steckdose oder legen einen Schalter um und erwarten selbstverständlich, dass das Licht angeht, sich unsere Computer aufladen, unser Kaffee heiß wird, unsere Air Condition seine Arbeit aufnimmt und, ja, dass unsere vom Steuerzahler generös subventionierten Elektrofahrzeuge bis morgen wieder fahren.

Diese wunderbare, raffiniert austarierte Stromversorgung rund um die Uhr erforderte Planung und Entwicklung, die es nicht einfach über Nacht gab. Gleiches wird gelten für zukünftige Bemühungen, geeignete Möglichkeiten wiederherzustellen, nachdem im Zuge des Obama-EPA-Clean Power Planes während der nächsten 5 Jahre geschätzt ein Drittel aller Kohlekraftwerke in den USA vom Netz gehen. Dies summiert sich zu einem Verlust an Erzeugungs-Kapazität, die ausreicht, um 57 Millionen Menschen vor Ort mit Strom zu versorgen.

Die nordamerikanische Electric Reliability Corp., eine nichtkommerzielle Gruppe, betont, dass der Plan „eine bedeutende Herausforderung der Zuverlässigkeit darstellt angesichts der erforderlichen Zeit für dessen Implementierung“. Der Zeitrahmen, ein Kohlekraftwerk durch ein Erdgaskraftwerk zu ersetzen, beträgt Jahre, während die Platzierung, Erlaubnis und Entwicklung, um die Interimsziele der EPA zu erreichen, bis 2017 abgeschlossen sein müsste.

Selbst wenn ein Staat in der Lage wäre, einen Plan zur Erfüllung bis 2017 oder2018 einzureichen, hat die EPA eingeräumt, dass bis zur Genehmigung ein weiteres Jahr vergehen könnte. Neue und erneuerte Gaskraftwerke benötigen eine zusätzliche Pipeline-Infrastruktur, die zu installieren fünf Jahre oder länger dauern kann. Mehr ausgedehnte Transportstrecken werden ebenfalls gebraucht, um diese Kapazität ins Netz zu bringen, wobei die volle Implementierung bis zu 15 Jahre dauern kann.

Der jüngste, auf Klimaalarm fußende Krieg der EPA gegen Kohle verlangt von den Staaten, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 30% des Niveaus des Jahres 2005 zu reduzieren, trotz des von Satelliten beobachteten flachen Temperaturverlaufs während der letzten 18 Jahre. Diese regierungsamtliche Usurpation der Verantwortung der Staaten ist seit der Erfindung der modernen Dampfmaschine in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts beispiellos.

Eine „abschließende Regel“, die für Juni oder Juli erwartet wird, wird von den Staaten verlangen, zur Erreichung der Kohlenstoff-Reduktionsziele der EPA ihre „Produktion, Verteilung und Verbrauch von Strom“ umzuorganisieren. Um dieser Vorgabe zu genügen, müssten 39 Staaten über 50% der EPA-Reduktionsziele bis zum Jahr 2020 erreichen.

Nicht nur, dass die EPA-Forderungen undurchführbar sind, sondern auch, dass sie verlangen, dass die Staaten „außerhalb jeder Vernunft“ die Schließung von Kohle- (und möglicherweise auch Gas-)Kraftwerken erzwingen müssen, um einen Mindestanteil von Erneuerbaren (Wind und Solar) zu etablieren. Da spielt es gar keine Rolle, dass das Berufungsgericht gegen den Anspruch der Federal Energy Regulatory Commission geurteilt hat, die Hoheit über das nationale Energienetz zu erlangen.

Selbst die liberale Verfassungs-Autorität Larry Tribe war fassungslos angesichts dieser Bemühungen, die Stromerzeugung in den USA zu verstaatlichen, indem man die Staaten zwingt, neue Gesetze oder Vorschriften zu erlassen, die über die legale Zuständigkeit der EPA hinausgehen. Präsident Obama ist eindeutig auf solche Änderungen der Politik erpicht, die ihm zufolge rasch in Kraft gesetzt werden sollen, so dass ein künftiger republikanischer Präsident diese nicht mehr rückgängig machen kann. Dies würde ihm auch die Möglichkeit verschaffen, mit einer Klima-Initiative zu prahlen, die er dann auf der Klimakonferenz in Paris vorstellen kann.

Während also die Staaten aufgefordert sind, Implementierungspläne der EPA zur Genehmigung vorzulegen, haben sie glücklicherweise in Wirklichkeit keine legale Verpflichtung, dies auch zu tun. Und während die EPA versuchen kann, einen Plan der Bundesregierung per Anordnung durchzusetzen, falls die Staaten Widerstand leisten, gibt es gute Anreize für diese, sich zusammenzutun und die EPA-Forderungen als Bluff zu brandmarken – Gründe, die anderenfalls gefährliche und kostspielige Konsequenzen nach sich ziehen würden.

Ein Stromausfall am 7. April in Washington DC, verursacht durch einen Kurzschluss mit nachfolgendem Feuer an einer Trafostation, hinterließ das Weiße Haus, das Capitol, Regierungsagenturen (ja, auch das Energieministerium), Industrien, Bürger und Straßenlampen in Dunkelheit. Zwar war dieser Stromausfall keine allzu große Sache, doch hätte er höchstwahrscheinlich vermieden werden können, wenn ein 60 Jahre altes Kohlekraftwerk namens Potomac River Generating Station in Alexandria nicht geschlossen worden wäre, das Backup-Kapazität zum Ausgleich des Netzes zur Verfügung gestellt hatte.

Es war eine von 188 Kraftwerksschließungen, die dem ehemaligen Bürgermeister von New York City Bloomberg und seiner „Jenseits-Von-Kohle“-Kampagne geschuldet ist, die er mit einer Spende von 80 Millionen Dollar an den Sierra Club unterstützt hatte.

Ein weitaus schlimmerer Stromausfall im Nordosten im Jahre 2003 resultierte in Kosten von etwa 13 Milliarden Dollar. Mit Verweis auf den Clean Power Plan berichtet der New York Independent Systems Operator (NYISO) jetzt, dass die „inhärent unvernünftigen“ Reduktionen der EPA „nicht nachhaltig sein können, wenn es um die Aufrechterhaltung einer zuverlässigen Stromversorgung für New York City geht“. Der NYISO malt außerdem inakzeptable Konsequenzen des Planes an die Wand, welche „keine wie auch immer geartete Flexibilität ausschalten kann“.

Die Staaten sollten kollektiv diese Realität beherzigen. Anstatt die schmutzige Arbeit der EPA zu übernehmen, müssen sie die imperative Kaperung der Souveränität der Staaten seitens der Bundesregierung lautstark zurückweisen.

Larry Bell

Link: http://www.cfact.org/2015/05/02/energy-security-must-include-reliable-power/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Mir scheint, dass dieser Kampf zwischen ideologischem Wahn und Realität in den USA noch viel stärker ausgefochten wird als bei uns. Allerdings gibt es dort auch massiven Widerstand, der bei uns leider (noch?) fehlt. Oder steht davon nur nichts in der Zeitung?




Der Wärmeinsel-Effekt: Eine Bestandsaufnahme: Teil 1

Bild rechts: Heißes Nachtleben in Berlin- auch wegen des städtischen Wärmeinsel- Effekts?. Bildquelle: belinferie.net

Teil 1 Temperaturdifferenzen zwischen Großstädten und deren Umland

Im Englischen hat sich hierfür der Begriff UHI- Effect (Urban Heat Island – Effect = Städtischer Wärmeinseleffekt) eingebürgert. Als Untersuchungsraum wählten wir Berlin mit Umgebung, einerseits wegen der relativ guten Datenlage, andererseits, weil hier nur geringe Höhenunterschiede zwischen den Stationen bestehen (die mit der Höhenlage abnehmenden Lufttemperaturen erschweren einen direkten Stationsvergleich; in Einzelfällen waren daher Höhenkorrekturen erforderlich). Zusätzlich haben wir den Großraum Wien untersucht. Zunächst stellte sich die Frage nach der maximal im Langjährigen Mittel möglichen Temperaturdifferenz und deren Konstanz. Wir fanden diese zwischen der (extrem urbanen) Station Berlin- Alexanderplatz und der nördlich Berlins gelegenen Station Neuruppin (Abb. 1 und 2):

Abb. 1 (oben): In seltenen, extremen Einzelfällen können langjährige Temperaturdifferenzen von fast 2 Kelvin (entspricht 2°C) zwischen Innenstadt und ländlicheren Stationen auftreten. In diesem Fall wurden zwischen der Innenstadt- Station am Alexanderplatz und Neuruppin zwischen 1951 und 1980 1,82K im Jahresmittel gemessen. Man beachte, dass beide Stationen die gleiche Höhenlage haben, und das kühlere Neuruppin ist auch nicht frei von WI- Effekten. Doch 30 Jahre später (Abb. 2, unten) betrug die Differenz beider Stationen nur noch gut 1K.

Zwei Einzelstationen sind für allgemeine Aussagen nicht repräsentativ, deshalb haben wir im Folgenden jeweils die Mittelwerte aus 3 städtischen und 3 ländlicheren Stationen als „Cluster“ gebildet. In den folgenden 2 Grafiken sind aber nicht die absoluten langjährigen Temperaturgänge, sondern die monatsweisen Differenzen zwischen dem Clustermittel Großstadt und dem Clustermittel Umland in den jeweiligen Klimatologischen Normalperioden in Kelvin dargestellt, um die jahreszeitlichen Unterschiede hervorzuheben (1 Kelvin entspricht 1°C):

Abb. 3 (oben): Monatsweise Temperaturdifferenzen 1951 bis 1980, Großstadt- Mittel aus den 3 Stationen Alexanderplatz, Dahlem, Tempelhof minus dem Umland-Mittel der 3 Stationen Neuruppin, Angermünde, Lindenberg in Kelvin. Lediglich das 98 Meter hoch gelegene Lindenberg musste auf 40 Meter, die etwaige Höhenlage der anderen Stationen, durch „Zugabe“ von knapp 0,4 Kelvin bereinigt werden. Im Langjährigen Mittel trat eine beachtliche Differenz zwischen der Großstadt und dem (ebenfalls nicht WI- freien) Umland von reichlich 1 Kelvin auf, die im April mit 1,3K am größten und im September mit knapp 0,8K am geringsten war. Abb. 4 (unten) zeigt die Verhältnisse mit den gleichen Mittelwert- und Differenzenbildungen für die „aktuelle“ Normalperiode 1981 bis 2010. Die Differenz beträgt nun nur noch 0,65K und erreichte im April gut 0,8K, im Oktober aber nur gut 0,4K.

Eine besonders „ländliche“ Station ist das nur 12 Meter hoch gelegene Manschnow im Oderbruch östlich von Berlin. Leider waren Temperaturmittel von Manschnow erst ab 1992 verfügbar, und das auch nur aus der nicht immer ganz sicheren Datenquelle Wetteronline, Klimarechner. Trotzdem haben wir auch diese Station unter Höhenbereinigung auf 40 Meter (minus 0,2K) in die Untersuchungen einbezogen. Auch Werte vom Alexanderplatz waren nicht vollständig verfügbar. In der folgenden Abbildung 5 haben wir daher den Alexanderplatz durch Berlin- Tegel und Neuruppin durch Manschnow ersetzt; die Vorgehensweise war ansonsten die gleiche wie bei den Abb. 3 und 4:

Abb. 5: Nachdem 2 Stationen ausgetauscht wurden und der Untersuchungszeitraum auf 1992 bis 2014 verändert wurde, zeigt sich ein etwas anderes saisonales Verhalten der Großstadt/Umlanddifferenzen. Die Neigung zu hohen Differenzen im April und zu geringen im Herbst blieb bestehen, „neu“ ist hingegen, dass die höchste Differenz mit gut 0,7K im Januar ermittelt wurde. Mögliche (sicher nicht erschöpfende!) Erklärungsversuche für dieses Verhalten sind der Abbildung zu entnehmen, außerdem war der Betrachtungszeitraum kürzer als in den Abb. 3 und 4, was einen direkten Vergleich erschwert.

Im Großraum Wien konnten sogar Mittelwertsdifferenzen aus je 4 großstädtischen und 4 Umland- Stationen berechnet werden; hier wurden- wegen der viel größeren Reliefunterschiede- alle Stationen auf 200 Meter höhenbereinigt; allerdings waren nur die CLINO- Werte der ZAMG von 1971 bis 2000 verfügbar:

Abb. 6: In Wien ergibt sich ein teilweise anderes jahreszeitliches Verhalten. Die Jahresmitteldifferenz liegt mit 0,74K jedoch im Rahmen der Berliner Werte, aber Frühjahrsmaximum und Herbstminimum fehlen. Die größte Differenz zeigte der Januar.

Zur Abrundung zeigt die letzte Abbildung dieses ersten Teils einige Berlin/Brandenburger/Anhalter Stationen im direkten Vergleich. Dabei ist auch einmal eine Differenz innerhalb des „urbanen Clusters“ dargestellt, denn in der Stadt variiert die Bebauungsdichte, so dass sich zwischen Alexanderplatz und Tempelhof ebenfalls durchweg positive Differenzen ergeben (gelbe, unterste Kurve), die freilich deutlich geringer sind als die Differenzen zwischen Alexanderplatz und den Umland- Stationen (3 obere Kurven):

Abb. 7: Zwischen der wärmsten Station im Berliner Raum (Alexanderplatz) und Seehausen/Altmark traten im 30ig- jährigen Mittel der CLINO- Periode 1951 bis 1980 Temperaturdifferenzen von bis zu 2,5K im Juli/August auf, und das, obwohl Seehausen mit 21 Metern etwas tiefer als der „Alex“ (38m) liegt, was aber durch die etwas nördlichere Lage ausgeglichen wird. Doch auch innerhalb des Berliner Stadtgebietes sind langjährige Temperaturdifferenzen von mehr als1K möglich (gelbe, unterste Kurve), und das, obwohl keine einzige Station in forstlich oder landwirtschaftlich genutzten (und damit wirklich WI- armen) Flächen liegt.

In Ihrer Arbeit „Stadt-Umland-Gradienten phänologischer Phasen im Raum Berlin 2006“ haben Yvonne Henniges und Frank-Michael Chmielewski die Differenzen in der Pflanzenentwicklung zwischen Berlin und Brandenburg in TnJB (TnJB: Tage nach Jahresbeginn) verglichen und festgestellt, dass in jenem Jahr beispielsweise die Rosskastanie in Berlin reichlich 7 Tage eher austrieb, als in Brandenburg. Bei den meisten anderen Pflanzen beobachteten sie 2006 in Berlin Verfrühungen von 1 bis 4 Tagen bei Austrieb oder der Blüte. Die Pflanzen reagieren also auf das wärmere Stadtklima und bestätigen so die Ergebnisse der Temperaturmessungen. Dass die Temperaturunterschiede zwischen den Großstädten und der freien Fläche im Umland der Städte mitunter erheblich sind, hat auch bereits Eingang in diverse Schulbücher der Gymnasien gefunden. Siehe:Temperaturdifferenzen zwischen Stadt und Umland in Europa. Quelle: klett.de. Dieser UHI-Effekt ist sogar mit dem Autothermometer leicht nachweisbar, und er beträgt abends an heißen Sommertagen mitunter 10 Grad.

Eindeutige Quantifizierungen des WI- und UHI-Effekts für alle deutschen Messstationen bleiben aufgrund der schlechten Datenlage schwierig. Die folgende, letzte Abbildung ist daher als Diskussionsgrundlage zu verstehen. Eine gesamte Erwärmungsrate aus UHI und WI- Effekten von etwas mehr als 1 Kelvin seit Beginn regelmäßiger Messungen in Deutschland (1881) ist jedoch als plausibel anzusehen, dieser gilt aber nur für das amtliche Messnetz.

Abb. WI: Die hier dargestellte WI- Bereinigung (Berechnung: R. LEISTENSCHNEIDER) entspricht sicher nicht völlig der (leider schwer zu fassenden) Realität, weil für große Teile Deutschlands (Wald, größere Gewässer, leider auch weite Teile des Offenlandes fernab der Siedlungen) keine seriösen, langjährigen Messreihen vorliegen. Der DWD unterzieht seine Messungen keiner WI-Korrektur.

Wie groß die Vegetationsunterschiede aufgrund der Wärmeinseleinwirkung sein können, zeigen die beiden folgenden Aufnahmen vom 6.Mai 2015. Beide Standorte sind 7 km voneinander entfernt, auf gleicher Meereshöhe.

Die folgende obere Aufnahme zeigt das Frankenbachtal, absolut in freier Fläche, fast ohne WI-Einwirkung. Der Blattaustrieb aller Baumarten setzt jetzt erst ein und dauert bis zum 20. Mai. In der freien Fläche stimmt also das Mozartlied: „Komm lieber Mai und mache, die Bäume wieder grün.“

Darunter der Blick auf die 6000 Einwohner Gemeinde Hüttlingen. Die Blattentwicklung des Bäumgürtels um die Gemeinde ist fast abgeschlossen.

Auch die kleinen Ortschaften haben bereits einen deutlichen WI entwickelt.

Ergebnisse zu Teil 1: Die Großstadt Berlin ist im Vergleich zum Umland, nur repräsentiert durch ebenfalls mehr oder weniger WI- beeinflusste Stationen, im langjährigen Mittel um reichlich 0,5 bis gut 1 Kelvin wärmer. Der Großraum Wien zeigt ein ähnliches Temperaturgefälle. Im Laufe der Jahrzehnte scheint sich das Umland jedoch stärker erwärmt zu haben, so dass die Differenzen zur Großstadt sich nicht mehr vergrößerten, u. U. sogar abnahmen (mehr zu den möglichen Ursachen in Teil 3), was aber nur bedeutet, dass der WI-effekt gewisser ländlicher Stationen schneller wächst als derjenige der Stadt. Somit steigt der UHI, also der Temperaturunterschied zwischen Stadt und Land nicht mehr.

Ein eindeutiges, jahreszeitliches Verhalten war nicht zu ermitteln, doch deuten sich höhere Stadt/Umlanddifferenzen im Winter und im April an, während im September/Oktober meist die geringsten Differenzen herrschen. Die Untersuchungsergebnisse zeigen den eindeutigen Einfluss des Menschen auf das Temperaturverhalten in Mitteleuropa, jedoch nicht durch einen CO2-Treibhauseffekt, sondern durch Trockenlegung von Feuchtgebieten, Bebauung, Wärmeerzeugung und Besiedlungsdichte.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Jünde ist das Feldheim – West: Mittelerde mit Förderknete

Aber die gute Botschaft, dachten sich die Redakteure des „Stern“, kann gar nicht oft genug unters skeptische Volk gebracht werden. Erst recht, seit wegen der Energiewende hochmoderne Gaskraftwerke stillstehen, weil sie die Kosten nicht mehr einspielen, seit die Zahl durchsichert, dass zwei Drittel aller Windräder im Süden Verluste produzieren, und seit hier und da sogar in Zeitungen steht, dass Stromtrassen und Speicher fehlen und es sich bei den hochgelobten Green Jobs nur um subventionsgetränkte Mauerblümchen handelt.

„Nicht jammern, selbst machen! In Jühnde schafften die Leute die lokale Energiewende. Nun wollen sie mehr: eine bessere Welt“ titelten die „Stern“-Autoren. Und: „Jühnde 2.0 könnte eine Blaupause liefern viele der 3000 deutschen Klein- und Mittelstädte.“ Zumindest dann, wenn es sich um Orte handelt, die nicht wesentlich mehr als 800 Menschen und die vor allem keine Industrieunternehmen beherbergen. Burghausen in Bayern ist auch nur ein kleiner Ort; das Werk der Wacker AG, die dort Polysilizium herstellt, verbraucht allerdings so viel Strom wie die Millionenstadt München.  Und das beschauliche Ludwigshafen verschluckt zusammen mit dem Stammwerk von BASF so viel elektrische Energie pro Jahr wie Dänemark. Wer nur ein wenig mit verfügbarer Fläche und Energiedichte rechnet, kommt schnell darauf, dass ein nach Jühnde-Vorbild mit Maisgas, Wind- und Sonnenstrom vollversorgtes Deutschland eben kein Industrieland mehr sein dürfte, sondern eine Art Mittelerde, in der bestenfalls Hausschornsteine qualmen.

Nun produzieren die Jühnder mit ihrer Biogasanlage sogar mehr Strom, als sie selbst benötigen. Wer den Strom haben will, darüber brauchen sie sich nicht den Kopf zu zerbrechen: dank des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) muss der Netzbetreiber ihnen den Überschuss zu einem Phantasiepreis abnehmen. „“Lieber schauen die Genossen auf ihr Konto, wo jede produzierte Kilowattstunde, die sie einspeisen, mit rund 20 Cent verbucht wird. Diesen hochsubventionierten Preis garantiert ihnen das EEG noch bis 2025“, berichtet der „Stern“. Nur zur Information am Rand: Das hochmoderne Gaskraftwerk Irsching in Bayern steht still, weil es sich selbst bei einem Produktionspreis von etwa 5 Cent pro Kilowattstunde nicht mehr rechnet. Denn der Börsenstrompreis liegt, auch dank der fröhlich eingespeisten Energiemengen vieler kleiner Jühndes, bei etwa 3,5 Cent. Abnahmeverpflichtung zu Preisen, die ein paar Millionen Verbraucher zwangssubventionieren, das gibt es natürlich nur für die Grünenergie, die zwar vom Subventionstropf nicht loskommt, der aber in der politischen Rhetorik die Zukunft gehört, während subventionsfreie Gaskraftwerksbetreiber vom Markt fliegen. Und nur durch den stetigen Subventionsstrom von außen kann sich ein Ökowunderdorf wie Jühnde überhaupt rechnen, jedenfalls für die glücklichen Bewohner. Demnächst will die Ökogenossenschaft sogar nur noch Strom liefern, wenn er irgendwo gebraucht wird. Kein Problem, dafür gibt es nämlich eine vom Verbraucher ebenfalls bezahlte „Marktprämie“.

Die neueste Errungenschaft der Jühnder, rapportiert der „Stern“, revolutioniert jetzt sogar den ländlichen Verkehr: Im Dorf gibt es neuerdings eine Carsharing-Station für Elektromobile, die mit lokalem Strom betankt werden. Einen kleinen Erklärsatz bringen die Berichterstatter sehr unauffällig in ihrem Jubeltext unter: „Finanziert wurde das Pilotprojekt bislang mit Fördermitteln.“ Man sieht, kaum fließt anderen Leuten abgezwacktes Geld in Strömen, dann geht auf einmal sehr viel. Schließlich soll Deutschland ja seinen Anteil von 2,3 Prozent am weltweiten Kohlendioxidausstoß dringend reduzieren, vielleicht auf 2,15 Prozent. „Eigentlich“, sagt der Chef der Jühnder Öko-Genossenschaft den Stern-Leuten, „muss Deutschland Jühnde nur in groß denken, wenn es die Energiewende schaffen will.“

Ein industriefreies niedersächsisches Subventionsempfängerdorf mit 80 Millionen Einwohnern – so ähnlich, das steht zu befürchten, stellt sich auch das eine oder andere Regierungsmitglied in Berlin das Deutschland der Zukunft vor.

Mehr über grüne Mythen und das Buch „Der grüne Blackout.Warum die Energiewende nicht funktionieren kann“ auf www.alexander-wendt.com

Übernommen von ACHGUT hier 

weiterführende links. Die Nassauer von Feldheim




25 Jahre Vorhersage eines ,Kipp-Punktes‘ bzgl. der globalen Erwärmung

Hätten Sie gedacht, dass es bereits acht Jahre her ist,seit die UN prophezeit haben, wir hätten nur noch „höchstens acht Jahre Zeit“, um einen mittleren Anstieg der globalen Temperatur um 2°C oder mehr zu vermeiden? „Diese gescheiterte Prophezeiung haben jedoch die UN nicht davon abgehalten, seitdem immer neue apokalyptische Prophezeiungen abzugeben.

Um über zwei Jahrzehnte Untergangs-Prophezeiungen zu zelebrieren, präsentiert die Daily Caller News Foundation die folgende Liste von einigen der „größten“ [greatest] Prophezeiungen, die von Wissenschaftlern, Aktivisten und Politikern abgegeben worden waren – mit Zeitpunkten, von denen die meisten bereits verstrichen sind.

1. 2015 besteht die ,letzte effektive Gelegenheit‘, eine katastrophale Erwärmung aufzuhalten

Weltführer, die sich kürzlich im Vatikan getroffen haben, veröffentlichten eine Erklärung des Inhalts, dass 2015 das letzte Jahr der effektiven Gelegenheit sei, um Arrangements auszuhandeln, die die vom Menschen verursachte Erwärmung unter 2°C halten würde“.

Papst Franziskus möchte sich in das Thema globale Erwärmung einschalten, und es wird erwartet, dass er in einer demnächst erscheinenden Enzyklika im Wesentlichen das Gleiche sagen wird. Franziskus wird wahrscheinlich daran erinnern, dass dieses Jahr die letzte Chance ist, eine massive Erwärmung zu stoppen.

Aber was er viel eher sagen sollte ist, dass die UN-Konferenz in diesem Jahr die „letzte“ Chance ist, ein Abkommen zum Kampf gegen die globale Erwärmung zu stoppen … haben doch die UN bereits im vorigen Jahr im Grunde das Gleiche auf dem Klimagipfel 2014 gesagt.

2. Der Außenminister von Franziskus sagte, wir hätten lediglich noch „500 Tage“, um ein „Klima-Chaos“ zu verhindern.

Als Laurent Fabius sich mit Außenminister John Kerry am 13. Mai 2014 getroffen hat (hier), um über die Themen der Welt zu sprechen, sagte er, „wir haben noch 500 Tage, um ein Klima-Chaos zu vermeiden“.

Ironischerweise hatten die UN zum Zeitpunkt der Äußerungen Fabius‘ einen Klimagipfel in Paris im Dezember 2015 anberaumt – etwa 565 Tage nach seinen Bemerkungen. Es sieht so aus, als würde diese Konferenz 65 Tage zu spät kommen, um die Welt zu retten.

3. Präsident Obama verkörpert die letzte Chance, die globale Erwärmung zu stoppen

Als Obama im Zuge seiner Kampagne versprach, den „Anstieg der Ozeane zu verlangsamen“, könnten ihn einige Umweltaktivisten so ziemlich beim Wort genommen haben.

Im Jahre 2012 sagte der Präsident der United Nations Foundation Tim Wirth bei Climatewire, dass Obamas zweite Amtszeit „das letzte Gelegenheits-Fenster“ ist, politische Maßnahmen zu implementieren, den Verbrauch fossiler Treibstoffe zu limitieren. Wirth sagte weiter: „Es ist die letzte Chance, um etwas zu tun zur Vermeidung dieser Erwärmung um 2°C“ und fügte hinzu „Falls wir es nicht jetzt tun, machen wir die Welt zu einem drastisch anderen Ort“.

Schon zuvor hatte der damalige Leiter des GISS James Hansen im Jahre 2009 gewarnt, dass Obama „nur vier Jahre Zeit habe, um die Welt zu retten“. Ich frage mich, was sie heute über ihre Vorhersagen denken.

4. Erinnern Sie sich noch daran, dass wir einmal nur noch „Stunden“ hätten, um die globale Erwärmung zu stoppen?

Im Jahre 2009 trafen sich die Führer der Welt in Kopenhagen, um potentiell ein weiteres Klimaabkommen zusammen zu stoppeln. Im gleichen Jahr hat die Chefin der Grünen Partei in Kanada geschrieben, dass man nur noch „Stunden“ Zeit hätte, die globale Erwärmung zu stoppen.

„Wir haben noch wenige Stunden, um einen Zeitlupen-Tsunami aufzuhalten, der die Zivilisation, so wie wir sie kennen, zerstören könnte“. Elizabeth May, Chefin der Grünen in Kanada, schrieb im Jahre 2009: „Die Erde hat viel Zeit. Die Menschheit nicht. Wir müssen dringend etwas tun. Uns bleiben keine Jahrzehnte mehr, sondern nur noch Stunden. Wir unterstreichen dies am Sonnabend mit dem Earth Day“.

5. UK-Premierminister Gordon Brown sagte, es blieben nur noch 50 Tage, um die Erde zu retten

2009 war ein schlechtes Jahr für Prophezeiungen bzgl. globaler Erwärmung. In jenem Jahr warnte Brown davor, dass „nur 50 Tage Zeit blieben, um die Welt vor einer globalen Erwärmung zu retten“, berichtete die BBC. Brown zufolge gab es „keinen Plan B“.

Seitdem ist Brown aus dem Amt gewählt. Ich frage mich, was er heute zum Thema globale Erwärmung zu sagen hat.

6. Nicht die Warnung von Prinz Charles vergessen, dass uns nur noch 96 Monate bleiben, um den Planeten zu retten

Erst vor 70 Monaten, nämlich im Juli 2009, hat Charles gesagt, dass es zu einem „unwiderbringlichen Kollaps des Klimas und des Ökosystems kommen würde, samt aller Begleiterscheinungen“. Dem zufolge hat die Welt also nur noch 26 Monate Zeit, um eine absolute Katastrophe abzuwehren,

7. Der UN-Spitzen-Klimawissenschaftler sagte im Jahre 2007, dass uns nur vier Jahre verbleiben, um die Welt zu retten.

Rajendra Pachauri, ehemaliger Chef des IPCC, sagte im Jahre 2007: „Falls vor 2012 keine Maßnahmen ergriffen werden, ist es zu spät. Was wir während der nächsten zwei bis drei Jahre tun, wird unsere Zukunft bestimmen. Das ist der entscheidende Moment“.

Nun, wir befinden uns im Jahr 2015, und kein neuer UN-Klimavertrag wurde vorgelegt. Das Einzige, was sich verändert hat ist, dass Pachauri Anfang dieses Jahres zum Rücktritt gezwungen worden ist wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung zahlreicher Mitarbeiterinnen.

8. Umweltaktivisten warnten im Jahre 2002, dass der Welt noch ein Jahrzehnt bleibe, um grün zu werden

Umweltaktivist George Monbiot schrieb im UK Guardian, dass „die Welt bereits in 10 Jahren vor die Wahl gestellt ist: die Landwirtschaft wird in Zukunft entweder die Tiere der Welt ernähren oder wie bisher die Menschen. Sie kann nicht beides tun“.

Im Jahre 2002 waren UN-Daten zufolge etwa 930 Millionen Menschen unterernährt. Im Jahre 2014 sank diese Zahl auf 805 Millionen. Tut mir leid, Monbiot.

9. Die erste ,Tipping-Point‘-Warnung gab es im Jahre 1989

Ende der achtziger Jahre haben die UN schon behauptet, dass der Erde nur ein Jahrzehnt bleibe, das Problem der globalen Erwärmung zu lösen oder die Konsequenzen ertragen muss.

Die San Jose Mercury News berichteten am 30. Juni 1989, dass „ein leitender Umweltfunktionär bei den Vereinten Nationen, nämlich Noel Brown, sagt, dass ganze Nationen von der Erdoberfläche verschwinden könnten infolge des steigenden Meeresspiegels, falls die globale Erwärmung nicht bis zum Jahr 2000 umgekehrt werden kann“.

Diese Prophezeiung ist schon vor 15 Jahren nicht eingetroffen, und die UN schüren den gleichen Alarm heute noch.

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Link: http://dailycaller.com/2015/05/04/25-years-of-predicting-the-global-warming-tipping-point/

Anmerkung des Übersetzers: Kann man verstehen, dass ich bei der Übersetzung dieses Beitrags immer wieder den Kopf geschüttelt habe?




Schlechte Zeiten für alle in der Industrie erneuerbarer Energien

[*In diesem Beitrag ist oft von der Bundesregierung {Obama-Administration} und Bundesstaaten etc. die Rede. Damit sind natürlich immer die USA gemeint. Der Einfachheit halber übernehme ich diese Begriffe so, ohne jedes Mal ,US-‚ davor zu setzen. Anm. d. Übers.]

2015 könnte in den Annalen als das Jahr zu Buche schlagen, in dem die Unterstützung für erneuerbare Energie gestorben ist – und das Jahr ist erst wenige Monate alt. Politische Anpassungen – egal ob zur Stromerzeugung oder Treibstoffe für Transporte – sind sowohl in den Bundesstaaten als auch in der Bundesregierung in Arbeit.

Während die Öffentlichkeit dem Gedanken der erneuerbaren Energie allgemein positiv gegenüber steht, hat die Wirklichkeit jahrelanger politischer Verfügungen mit deren Bevorzugungen Einzelner die öffentliche Meinung geändert. Im Oktober 2014 erschien im Magazin Enid News in Oklahoma ein Bericht mit dem Titel „Wind worries?:A decade after welcoming wind farms, states reconsider“, der mit dieser aufschlussreichen Summary beginnt:

Vor einem Jahrzehnt haben die Staaten den Entwicklern von Windenergie eine offene Umarmung angeboten und die Vision einer leuchtenden Zukunft entworfen für eine Industrie, die billigen Strom, neue Arbeitsplätze und ein gesichertes Einkommen für Besitzer großer Ländereien bieten würde, vor allem in ländlichen Gebieten mit nur wenigen anderen ökonomischen Perspektiven. Um sicherzustellen, diese Gelegenheit nicht zu verpassen hat der Gesetzgeber versprochen, nur geringe oder gar keine Auflagen zu machen sowie generöse Steuervorteile. Aber jetzt stehen diese Windturbinen riesig in vielen Teilen des windigen Herzlandes der USA. Einige Führer in Oklahoma und anderen Staaten fürchten inzwischen, dass deren Bemühungen zu erfolgreich waren und eine Industrie angezogen hat, die riesige Subventionen schluckt, zu häufigen Beschwerden führt und ihre mächtige Lobby benutzt, um jedweden Reformen Widerstand zu leisten.

 

Aber es ist nicht nur die Windindustrie, die in Ungnade gefallen ist. Die Gesetzgebung von Bundes- und Staatsregierungen im Jahre 2015 spiegelt die „Überdenken“-Vorhersage. Ebenso leisten „mächtige“ Lobbyisten unverdrossen gegen die vorgeschlagenen Reformen Widerstand.

Oklahoma ist lediglich ein Staat, in dem etwas zu einem neuen Trend geworden ist.

Etwa vor einem Jahrzehnt, als über die Hälfte aller Staaten strikte Erneuerbare-Portfolio-Standards (RPS) in Kraft gesetzt hatten, stimmten Oklahoma und ein paar andere Staaten freiwilligen Zielen zu. Jetzt überdenkt fast ein Drittel dieser Staaten die Gesetzgebung, die in einer anderen Energieära so gut klang. Damals glaubte man allgemein, dass es eine Energieknappheit gebe und der „Umgang mit der globalen Erwärmung“ (hier) höhere öffentliche Priorität besitze.

„Etwa 30 Gesetze mit Bezug zur Windindustrie in Oklahoma sind 2015 neu beschlossen worden, einschließlich von mindestens einem, das die Steuernachlässe sowie andere Dinge zum Ziel hat, um die Politik bzgl. Vorschriften zu ändern“, berichtet Fox News. Am 16. April stimmte das Parlament von Oklahoma mit 78 zu 3 dafür, Steuernachlässe für Windenergie zu eliminieren. Die Maßnahme geht jetzt an den Senat, der ein von Senator Mike Mazzei eingebrachtes Begleitgesetz begutachten wird – man erwartet, dass es durchgeht und wahrscheinlich an Gouverneurin Mary Fallin weitergeleitet wird.

Oklahoma ist nicht der erste Staat der seine Politik bzgl. Erneuerbarer überdenkt. Dieses Prädikat geht an Ohio, wo man bereits im Mai 2014 per Gesetz verordnet hatte, RPS für diesen Staat für 2 Jahre auszusetzen. Gouverneur John Kasich hat dieses Gesetz im Juni unterschrieben. Eli Miller zufolge, der Direktor des Staates Ohio für Amerikaner und deren Aufblühen: „Das Wohlergehen unserer Arbeiter-Familien und Industrien kann jetzt berücksichtigt werden, bevor wir weiter vorgehen“. Die International Business Times projiziert, dass dieser Zeitraum von 2 Jahren auf unbestimmte Zeit ausgedehnt wird, nachdem die Kommission alles untersucht hat.

Anfang dieses Jahres war es West Virginia, der als erster Staat RPS wieder abschaffte. Mit einstimmiger Unterstützung im Senat und einem Abstimmungsergebnis 95 zu 4 im Parlament sind Unterstützer erneuerbarer Energie bestürzt. Nick Lawton, Anwalt am Green Energy Institute verurteilt den Schritt (hier): „reines politisches Theater und wahrscheinlich ein Flop! Der Rückzug West Virginias aus seiner schwachen Politik bzgl. erneuerbarer Energie wird kaum die Energiemärkte des Staates verändern“. Nancy Guthrie, eine der vier Abgeordneten der Demokraten, die mit „nein“ stimmte, hat dies getan, weil sie glaubt: „Uns geht die Kohle aus, so einfach ist das“ – was natürlich totaler Unsinn ist.

Vorigen Monat hat der Senat in Texas dafür gestimmt, sein RPS- sowie ein anderes Programm zu beenden. Dem Star Telegram zufolge „half dieses andere Programm, die jahrelange Welle der Erzeugung von Windenergie zu befeuern“. Das Gesetz geht jetzt an das House State Affairs Committee. Es wird erwartet, dass das Parlament dem Gesetz zustimmt und es dann von Gouverneur Greg Abbott unterzeichnet wird. Während Texas wegen seiner Führerschaft bzgl. Windenergie bekannt ist, wird das Ende von RPS auch die Solarindustrie treffen. Charlie Hemmeline, geschäftsführender Direktor der Texas Solar Power Association, stellt fest: „Zunehmende Unsicherheit für unsere Industrie lässt die Geschäftskosten in dem Staat steigen“.

Die Staaten Kansas, North Carolina und Michigan haben Gesetze auf den Weg gebracht, um die Pro-Erneuerbare-Politik dieser Staaten zu überdenken.

New Mexico und Colorado wollen ihr RPS-Programm überdenken, dass eine Kammer bereits passiert hat, aber nicht die zweite.

Während es in Louisiana kein RPS-Programm gibt, gibt es aber doch generöse Steuervorteile für die Installation von Solarpaneelen. Dadurch sind die Kosten für die Steuerzahler des Staates explodiert. Ursprünglich hatte man berechnet, dass die Begünstigungen den Staat 500.000 Millionen Dollar pro Jahr kosten. … [Weiter im Original: The credits were originally expected to cost the state $500,000 million a year. In 2014 the payouts ballooned to $63.5according to the Baton Rouge Advocate. Die fett gedruckten Zahlen können nicht stimmen, aber ich habe keine Ahnung, was die Autorin meint. Anm. d. Übers.]

„Die Unterstützung der Steuerzahler für Windenergie verliert ebenfalls an Fahrt im Kongress“, sagt Fox News und weist darauf hin: „Die Gesetzgeber auf dem Capitol Hill haben die Federal Production Tax Credit (PTC) Ende letzten Jahres nicht verlängert. Und im März ist die demokratische Senatorin Heidi Heitkamp damit gescheitert, Unterstützung für eine Amendierung zu finden, die PTC um weitere 5 Jahre verlängert hätte“.

Es ist nicht nur, dass die Windenergie im Kongress an Boden verloren hat. Die Äthanol-Vorschriften – bekannt unter der Bezeichnung Renewable Fuel Standard (RFS) – werden ebenfalls revidiert.

Am 16. Januar 2015 haben die Senatoren Dianne Feinstein (Demokraten) und Pat Toomey (Republikaner) das „Corn Ethanol Mandate Elimination Act of 2015“ eingeführt [= ein Gesetz zur Eliminierung von Mais zu Kraftstoff].

Etwas später in diesem Jahr hat ein „ehemaliger Wirtschaftsberater von Obama“ einen Bericht herausgegeben, der nach Änderungen des 10 Jahre alten RFS verlangt. Der Professor an der Harvard University Jim Stock diente im Rat ökonomischer Berater während der Jahre 2013 und 2014. The Hill schreibt: „Sein Bericht kommt zu einer Zeit wachsender Angst* unter Gesetzgebern, Regulatoren und der Industrie über die Zukunft von RFS, welches verlangt, dass die Treibstoff-Raffinierer einen bestimmten Anteil Äthanol und Biodiesel dem traditionellen Benzin und Diesel beimischen müssen“. Das Wall Steet Journal WSJ unterstützt diese Empfindung und nennt den Bericht von Stock „eine Schlüsselstimme für einen wachsenden Chor von Menschen, die sagen, dass die Politik nicht funktioniert“. Weiter heißt es in dem Blatt: „Der Bericht fügt sich in eine wachsende Reihe von Politikern und Experten, die die Effektivität dieses Gesetzes in Frage stellen hinsichtlich regulatorischer Unsicherheit und niedrigeren Preisen“.

[*Das Wort Angst steht so klein geschrieben im Original]

Hawaii hat sein eigenes Äthanol-System, aber auch das ist zunehmend Angriffen ausgesetzt. KHON stellt fest: „Neun Jahre, nachdem eine grundlegende Änderung an der Bezin-Zapfsäule den hawaiianischen Autofahrern aufgezwungen worden ist, sehen viele dieses Experiment inzwischen als gescheitert an und wollen es beendet sehen“.

In beiden Fällen, Hawaii und Bundesregierung, sehen sich die Gesetzgeber nach weiter entwickelten Biotreibstoffen um, die die Preise für Nahrungsmittel nicht steigen lassen. Allerdings hat die EPA – mit der Implementierung von RFS beauftragt – wiederholt die Vorschriften für zellulosehaltige Biotreibstoffe reduziert, trotz der über 126 Milliarden Dollar, die seit 2003 investiert worden waren. Und doch muss die Industrie immer noch soviel Treibstoff erzeugen, dass es sich kommerziell rechnet.

Hinsichtlich schwindender Investitionen in Biotreibstoffe und zunehmendem Skeptizismus schrieb The Economist am 18. April: „Campaigner finden es generell einfacher, gegen jene zu wettern, die die Umwelt schädigen oder Nahrungsmittel-Sicherheit gefährden als zu erklären, wie genau man denn das verhindern soll“. Man kam zu dem Ergebnis: „Ob solche glänzenden Ideen kommerziell umgesetzt werden können, ist eine andere Frage. Einige Unternehmen beginnen wirklich schon aufzugeben. Viele Algen-Zu-Treibstoff-Unternehmungen in Amerika wechseln zur Herstellung hochwertiger Chemikalien stattdessen. Sonnenlicht ist eine großartige Energiequelle. Biologie könnte nicht der beste Weg sein, diese zu speichern“.

Und dies enthält noch nicht die fehlende Unterstützung der Öffentlichkeit für teurere Autos – selbst mit Zehntausenden Dollar an Subventionen und Steuernachlässen nicht.

Betrachtet man alle politische Betrachtungen, ist der Trend eindeutig. Ein Bericht auf Watchdog.org mit dem Titel [übersetzt] „warum die Aufhebung der Vorschriften bzgl. erneuerbarer Energie gut für die Wirtschaft ist“ kommt zu dem Ergebnis: „Die beste Politik für die Staaten ist es, die Entscheidung hinsichtlich des Energieverbrauchs den Verbrauchern im Markt zu überlassen anstatt diese per Gesetz zu treffen“.

Link: http://www.cfact.org/2015/05/02/it-is-a-bad-time-to-be-in-the-renewable-energy-industry/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung des Übersetzers: In den USA ist man also schon deutlich weiter als bei uns. In unseren gelenkten Medien hört man von all dem natürlich nichts. Da es aber schon öfter vorgekommen ist, dass Wellen von Amerika zu uns geschwappt sind, darf man gespannt sein.

C. F.